Universaler Friede? — Perspektiven aus der ... - Udo Schaefer

fortschreitende, durch objektive Bedingungen 20 ausgelöste Globalisierung der Welt
ist bereits ein Anfang, die Schaffung größerer politischer Einheiten wie z. B. die
Europäische Gemeinschaft ein Markstein auf dem Weg zur Überwindung der natio-
nalstaatlichen Souveränität und schließlich zur Schaffung eines föderativen, mit E-
xekutivgewalt ausgestatteten Weltgemeinwesens, der civitas maxima, in welcher die
bisherige Außenpolitik zur „Weltinnenpolitik“ 21 gewandelt und der Krieg abge-
schafft sein wird.
Dieser Prozeß ist unaufhaltsam, denn seine geistige Antriebskraft ist der Wille
Gottes, „das ganze Menschengeschlecht als eine Seele und einen Leib zu sehen“ 22 ,
und sein schöpferisches Wort 23 , das schon in vergangenen Zeitaltern seine alles
verwandelnde, gemeinschafts-, und kulturstiftende Macht bewiesen hat. Dieses
Wort, durch das „neues Leben in jede menschliche Hülle gehaucht und frische Kraft
in jedes Wort geflößt“ wurde 24 und das heute schon seine gestaltende Macht in der
Welt entfaltet 25 , wird schließlich zur „weltumfassenden Erneuerung“ 26 führen. Der
Weltfriede wird letztlich die Frucht eines Wechselspiels aus göttlichem Heilswirken
und menschlichen Anstrengungen sein.
20 d. h. durch die modernen Transport- und Kommunikationssysteme, die weltweite Verflechtung und
Vernetzung von Wirtschaft und Politik, die täglich zunehmende Interdependenz der Volkswirtschaften
und Staaten.
21 Der Begriff stammt von Carl-Friedrich v. Weizsäcker (vgl. sein Werk Der bedrohte Friede. Politische
Aufsätze 1945-1981, München 1983, S. 125, 131, 156, 177).
22 Ährenlese 107
23 vgl. Ps. 33:9; Joh. 1:3; Qur’a - n 2:117; 8:63; 28:68; Ährenlese 74, 99; 162:2; Botschaften 7:10; 17:10;
24 Ährenlese 43:2
25 Es ist bereits erkennbar, daß sich die Welt in die von Baha - ’u’lla - h gewiesene Richtung bewegt.
26 Botschaften 7:6
Osnabrück 18.11.01 5