Inklusion in Grundschulen - Landknirpse
Inklusion in Grundschulen - Landknirpse
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<strong>Inklusion</strong> <strong>in</strong> F<strong>in</strong>nland<br />
Das Motto <strong>in</strong> F<strong>in</strong>nland lautet: „Ke<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d zurück lassen“. Seit Mitte der<br />
90er Jahre bewegt sich die f<strong>in</strong>nische Bildungspolitik weg von der<br />
eigenständigen Sonderschule h<strong>in</strong> zu flexiblen<br />
sonderpädagogischen Organisationsformen <strong>in</strong><br />
der Gesamtschule. Hier lernen alle K<strong>in</strong>der von der<br />
1. bis zur 9. Klasse geme<strong>in</strong>sam. Schüler mit sonderpädagogischem<br />
Förderbedarf werden entweder<br />
im Regelunterricht oder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Komb<strong>in</strong>ation aus<br />
Regelunterricht und sonderpädagogischer Kle<strong>in</strong>gruppe<br />
oder <strong>in</strong> separaten Sonderklassen <strong>in</strong>nerhalb<br />
der Gesamtschule gefördert. Neben dem<br />
Klassenlehrer gibt es für jede Schule e<strong>in</strong>en Förderlehrer<br />
und Förder-assistenten, die sich um e<strong>in</strong>ige<br />
Schüler besonders kümmern. Für zwei bis drei<br />
Schulen gibt es e<strong>in</strong>e Schulkrankenschwester, die<br />
als Gesundheitserzieher<strong>in</strong> fungiert. Die Schulleiter<br />
haben e<strong>in</strong>en großen Gestaltungsspielraum,<br />
wodurch Entscheidungen sehr schnell getroffen<br />
werden können. E<strong>in</strong>e multiprofessionelle „Schüler-<br />
Kritik zur <strong>Inklusion</strong> <strong>in</strong> MV<br />
► Die Lehrer s<strong>in</strong>d so <strong>in</strong>dividuell wie die K<strong>in</strong>der.<br />
Wenn e<strong>in</strong> Lehrer sich mit der Methode und den<br />
Unterrichtsmaterialien wohl fühlt, dann haben die<br />
K<strong>in</strong>der etwas davon. Allerd<strong>in</strong>gs fühlten sich viele<br />
Lehrer von der <strong>Inklusion</strong> überfahren und können<br />
durch Lehrerfortbildung nicht den Stand e<strong>in</strong>es<br />
Sonderpädagogen erreichen. Das Modell selbst<br />
geht von „exzellentem Unterricht und Förderunterricht“<br />
aus, der ja dann nur von exzellenten Lehrern<br />
realisiert werden könnte. Doch wo sollen diese her<br />
kommen, wenn viele <strong>Grundschulen</strong> vor allem auf<br />
dem Lande nicht e<strong>in</strong>mal neue Lehrer für die <strong>in</strong> den<br />
Ruhestand gehenden f<strong>in</strong>den? Für die Akzeptanz der <strong>Inklusion</strong> muss<br />
bei Lehrern und Eltern geworben werden.<br />
► Lehrer e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>klusiven Grundschule können nur als Team stark se<strong>in</strong>,<br />
da sie hier ihre Erfahrungen austauschen können. Auf Rügen wurde<br />
nun e<strong>in</strong>e Anrechnungsstunde für e<strong>in</strong>e Teamsitzung erstritten.<br />
Wenn Sie sich engagieren möchten:<br />
Kreiselternrat Vorpommern-Rügen:<br />
Andrea Kähler, Tel: 038303/ 124 54<br />
Kreiselternrat Vorpommern-Greifswald:<br />
www.kervorpommern-greifswald.de<br />
Quellen und Mithilfe für Texte zur <strong>Inklusion</strong>: Marit Sch<strong>in</strong>dler, Schulrät<strong>in</strong> für<br />
<strong>Grundschulen</strong> <strong>in</strong> der Region NVP, Andrea Kähler, Vorsitzende Kreiselternrat<br />
VR; Claudia Metz, Vorsitzende Kreis-elternrat VG; Dr. Peter Müller, K<strong>in</strong>derarzt<br />
Greifswald; „Das Rügener <strong>Inklusion</strong>smodell“ aus Zeitschrift für Heilpädagogik<br />
11/2011; Zeitschrift für <strong>Inklusion</strong> 2/ 2010; Dr. Hans Wocken,<br />
Hamburg; Grundschullehrer<strong>in</strong> Bärbel Palleit und Sonderpädagog<strong>in</strong> Simone<br />
Pastow, Rügen; Frau Lühe, Grundschullehrer<strong>in</strong> und Sonderpädagog<strong>in</strong>,<br />
Stralsund und besonders die Eltern, die ihre eigene Geschichte mitteilten<br />
und die ich leider nicht alle veröffentlichen konnte. C. Bänder<br />
Juni – August 12<br />
Stufen schulischer<br />
Integration<br />
<strong>Inklusion</strong> <strong>in</strong> <strong>Grundschulen</strong><br />
fürsorge“ bestehend aus dem Förderlehrer, Sozialarbeiter, Psychologen,<br />
Schulkrankenschwester, unter Umständen der örtlichen Polizei und<br />
Stadtvertretern berät unter dem Vorsitz der Schul-<br />
leitung wie die Lernchancen von sozial und<br />
emotional belasteten Schülern verbessert<br />
werden können und wie z.B. mit Schulverweigerung,<br />
Drogenkonsum usw. umgegangen werden<br />
kann. H<strong>in</strong>ter diesem Konzept steht die Vorstellung,<br />
dass die Schule bei der Vermeidung<br />
sozialen Ausschlusses e<strong>in</strong>e Schlüsselrolle<br />
e<strong>in</strong>nimmt. In den höheren Klassen evaluieren die<br />
Schüler die Schule. Dabei geht es ausschließlich<br />
darum, wie sich die Schüler an der Schule fühlen,<br />
nicht welche Leistungen erbracht werden! Doch<br />
auch dieses System <strong>in</strong> F<strong>in</strong>nland hat e<strong>in</strong>en Haken:<br />
Es kostet sehr viel Geld und belastet den Haushalt<br />
derart, dass momentan überlegt wird, wo gespart<br />
werden kann.<br />
Quelle: Zeitschrift für <strong>Inklusion</strong>, Nr.2 (2010)<br />
► Dass die Sonderpädagogen zu wenige Förderstunden<br />
geben und von e<strong>in</strong>er Schule zur anderen<br />
reisen, ist e<strong>in</strong> weiterer Kritikpunkt. Man würde sich<br />
e<strong>in</strong>en Sonderpädagogen fest an der Schule<br />
wünschen. Am besten wären zwei Pädagogen<br />
und Assistenten für e<strong>in</strong>e Klasse.<br />
► Förderstunden werden ab der zweiten Klasse<br />
viel weniger. Auch das Verhaltenstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g müsste<br />
regelmäßig und nicht nur <strong>in</strong> der ersten Klasse im<br />
Lernplan stehen.<br />
► Problematisch bei der E<strong>in</strong>führung des Modellprojektes<br />
auf Rügen war, dass die sonst entscheidenden<br />
Schulkonferenzen – Gremium der Schule bestehend aus Lehrern,<br />
Eltern, Schülern und Schulträger – nicht bei der Auswahl der Unterrichtsmaterialien<br />
e<strong>in</strong>bezogen wurden, obwohl das Pflicht ist. Auch der<br />
Beschluss zur Durchführung des Modellprojektes wurde nicht mit den<br />
Schulkonferenzen abgestimmt.<br />
leitl<strong>in</strong>iengestützte Diagnostik und Behandlung aller<br />
k<strong>in</strong>der- und jugendpsychiatrischen Störungsbilder bei<br />
K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen bis zum 18. Lebensjahr.<br />
► Verhaltenstherapie als E<strong>in</strong>zeltherapie<br />
► Entspannungsverfahren<br />
► Elternberatung<br />
Wasserstr. 39 • 18439 Stralsund • t.bartels@mediz<strong>in</strong>-hst.de<br />
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12-16 Uhr, Fr 8-13 Uhr • Weitere Term<strong>in</strong>e nach Vere<strong>in</strong>barung.<br />
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