Direkt Bestellen - Karkalis PR
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Die neue EWTO-Kollektion ist da und<br />
mit ihr ein neues, freundliches Design.<br />
Die Shirts, Pullis und Hosen wurden entwickelt,<br />
um sich beim täglichen Training<br />
wohlzufühlen. Für offizielle, traditionelle<br />
Anlässe, wie zum Beispiel Tutorials,<br />
schreibt die EWTO aber weiterhin die<br />
klassischen Techniker- und Meisteranzüge<br />
vor. Aus Tradition werden diese auch in<br />
Zukunft nicht verändert. Großmeister<br />
Leung erklärt uns, wie es zu diesen Uniformen<br />
kam und warum diese auch weiterhin<br />
ihre Berechtigung haben.<br />
12 WingTsun-WELT<br />
WT-Welt: Wie entstanden die Techniker- und<br />
Praktikeruniformen, die wir heute kennen?<br />
Großmeister Leung: Im Juni 1967 hatte ich<br />
gerade meine Mittlere Reife bestanden und<br />
wollte mich auf einer Universität weiterbilden.<br />
Zunächst suchte ich nach einer Anstellung<br />
als Teilzeitlehrer für Abendkurse, fand<br />
aber heraus, dass die Abendschulen ihren<br />
Lehrern nicht mehr als 400 Hongkong Dollar<br />
monatlich bezahlten – so miserabel war das<br />
Gehalt.<br />
Zu dieser Zeit fragten mich einige, ob sie<br />
wieder WingTsun von mir lernen könnten.<br />
Das war der Wendepunkt meiner ganzen<br />
Karriere!<br />
Ich hatte tatsächlich lange davon geträumt,<br />
die Kampfkunst WingTsun weltweit bekannt<br />
zu machen. Ich fragte mich immer, wieso wir<br />
Chinesen so gerne japanische Kampfkünste<br />
lernen wollten, wenn chinesisches KungFu<br />
angeblich der „Ursprung der asiatischen<br />
Kampfkünste“ sein sollte.<br />
Der Grund liegt darin, dass wir Chinesen<br />
immer auf unsere eigenen Kampfkünste<br />
herabschauen. Es könnte auch sein, dass<br />
chinesische KungFu-Lehrer selbst dem Ruf<br />
unserer Kampfkünste schaden. Die meisten<br />
sind ungebildet und wissen nichts von moralischen<br />
Werten. Ihnen fehlt Disziplin und<br />
Gewissenhaftigkeit. Es geht ihnen nur darum,<br />
rücksichtslos Geld zu verdienen.<br />
Es gibt aber auch andere chinesische Kampfkünstler,<br />
die zu idealistisch sind; sie meinen,<br />
ein hochkarätiger KungFu-Experte sollte wie<br />
ein Einsiedler sein, der kein Interesse an<br />
Geld und Ruhm hat.<br />
»Die meisten KungFu–<br />
Lehrer sind ungebildet<br />
und wissen nichts<br />
von moralischen<br />
Werten. Ihnen fehlt<br />
Disziplin und Gewissenhaftigkeit.«<br />
Aus diesem Grunde bleiben sie auch sehr<br />
arm: Sie machen keine Werbung und lehnen<br />
Interviews ab, weil sie sich für berühmt halten,<br />
obwohl sie es in Wirklichkeit noch gar<br />
nicht sind. Sie können auch keine Schüler<br />
unterrichten, da sie die meisten ihrer Techniken<br />
geheimhalten. Deshalb können sie den<br />
Leuten nicht einmal zeigen, wie gut sie<br />
kämpfen können! Ganz einfach gesagt: Es<br />
liegt daran, dass sie voller Hochmut sind.<br />
Da mir das alles bekannt war, wollte ich<br />
dem chinesischen KungFu ein neues Gesicht<br />
geben.<br />
Ich wollte meinen WingTsun-Unterricht als<br />
systematischen Kursus aufbauen, aber zunächst<br />
war es wichtig, eine Uniform zu<br />
entwerfen, damit die Leute sahen, wie diszipliniert<br />
und vereinigt wir waren. Eine Uniform<br />
für die Schüler zu entwerfen, war nicht<br />
schwer. Aber wie sollte eine passende für<br />
mich selber aussehen, dem einzigen Ausbilder<br />
in meiner Gruppe?<br />
Die Idee des japanischen Gi wollte ich nicht<br />
übernehmen, aber ebenso wenig gefiel mir<br />
eine so genannte „Jing-Wu Uniform“. Diese<br />
konventionelle chinesische Tracht lässt einen