Krampfadern: - Internationale Apotheke Wien
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I N T E R N A T I O N A L E A P O T H E K E<br />
PHARMA PRESS<br />
N r. 7 • F r ü h j a h r 2 0 0 6 • k o s t e n l o s e K u n d e n z e i t s c h r i f t • I n t e r n a t i o n a l e A p o t h e k e<br />
<strong>Krampfadern</strong>:<br />
Nicht nur ein<br />
kosmetisches Problem!
Für die Titelstory dieser Ausgabe<br />
unserer Zeitung zum<br />
Thema Venenleiden und <strong>Krampfadern</strong><br />
durfte ich Dr. Alexander<br />
Flor interviewen, den ich Ihnen<br />
in einigen kurzen Worten vorstellen<br />
möchte:Es ist bereits 20.00Uhr<br />
abends. Ich treffe Dr.Flor in seiner<br />
Praxis, in der Tagesklinik an der<br />
Privatklinik Döbling. Obwohl gerade<br />
erst die letzte Patientin seine<br />
Ordination verlassen hat und<br />
seine Arbeit für heute noch lange<br />
nicht getan ist, nimmt er sich Zeit<br />
für ein Gespräch.<br />
Dr. Flor, geboren 1964 in<br />
<strong>Wien</strong>, hegte bereits früh den<br />
Wunsch Chirurg zu werden und<br />
bewies, dass er das dafür notwendige<br />
handwerkliche Geschick besitzt,<br />
nicht erst während seines<br />
Medizinstudiums an der Universität<br />
<strong>Wien</strong>. Bereits drei Wochen<br />
nach seiner Promotion im Februar<br />
1993 brach er nach Brasilien auf,<br />
aber nicht um dort Urlaub zu machen,<br />
sondern um weitere Erfahrungen<br />
auf dem Gebiet der Allgemein-,<br />
Akut- und Unfallchirurgie<br />
zu sammeln.<br />
Eineinhalb Jahre teilte er<br />
seine Arbeitszeit zwischen einem<br />
öffentlichen und einem privaten<br />
Spital und lernte die, oft großen,<br />
Gegensätze kennen.<br />
Im August 1994 kehrte er, mit<br />
Lernen Sie<br />
Dr. Flor kennen!<br />
vielen spannenden Erfahrungen<br />
und beruflichen, wie privaten Bereicherungen,<br />
zurück nach Österreich.<br />
Es folgten Beschäftigungen im<br />
Lorenz Böhler Unfallkrankenhaus<br />
und der Krankenanstalt Rudolfsstiftung,<br />
bis er sich der chirurgischen<br />
Abteilung des SMZ Floridsdorf<br />
anschloss, wo ihn als Leiter<br />
der Endoskopischen Abteilung<br />
und sowie als Allgemein- und Notfallchirurg<br />
täglich neue Herausforderungen<br />
erwarten.<br />
Dennoch hat er sich in der Tagesklinik<br />
an der Privatklinik Döbling<br />
noch ein zweites Standbein erarbeitet.<br />
Seit fünf Jahren operiert<br />
er mit seinem Team <strong>Krampfadern</strong><br />
und Besenreiser. Dank der zahlreichen<br />
Methoden, der sorgfältigen<br />
Diagnostik und konsequenten<br />
Nachbetreuung, die Dr. Flor<br />
durchführt, ist für jeden Patienten<br />
eine maßgeschneiderte Therapie<br />
möglich.<br />
Trotz dieser vielfältigen Anforderungen<br />
und Betätigungsfelder<br />
findet er auch noch die Zeit wissenschaftliche<br />
Arbeiten und Publikationen<br />
zu verfassen, Vorträge<br />
zu halten und an Kongressen und<br />
Symposien teilzunehmen, um immer<br />
neue Erkenntnisse zu gewinnen<br />
und seine Operationstechniken<br />
zu perfektionieren.<br />
Freie Zeit bleibt wenig, dafür<br />
wurde sein Engagement im Jahr<br />
2002 in Fort Lauderdale, USA,<br />
bei einem Kongress des American<br />
College of Phlebology mit dem<br />
Preis für die beste von 700 eingereichten<br />
Arbeiten belohnt. Hätte<br />
er von diesem Preis gewusst,<br />
hätte er während der Preisverleihung<br />
diese Stunde „Freizeit“ sicher<br />
auch nicht zum Joggen genutzt.<br />
Am Ende unseres Gesprächs<br />
ist es 21.30Uhr! Mein Abend neigt<br />
sich dem Ende, Dr. Flor hingegen<br />
muss zurück an seine Arbeit, die<br />
er auch zu so später Stunde noch<br />
mit Begeisterung erledigt!<br />
Wenn ich mit diesen kurzen<br />
einführenden Worten Ihr Interesse<br />
wecken konnte, nützen Sie Mitte<br />
März die Gelegenheit um diesen<br />
aufstrebenden Arzt persönlich<br />
kennen zu lernen! Am 21. März,<br />
ab 19.00 Uhr hält Dr. Flor einen<br />
Vortrag in der <strong>Internationale</strong>n<br />
<strong>Apotheke</strong>, am 22.März zwischen<br />
15.00 und 19.00 Uhr führt er persönlich<br />
Venendruckmessungen in<br />
unseren Räumlichkeiten durch!<br />
Melden Sie sich gleich an!<br />
Tel.: 512 28 25, Fax: 512 28 25/9,<br />
email:<br />
internationale-apotheke@aon.at<br />
Anna-Maria Baldia<br />
3
4<br />
<strong>Krampfadern</strong>: Nicht nur<br />
ein kosmetisches Problem!<br />
Dr. Flor gibt es einen typischen<br />
Krampaderpatienten?<br />
Nein: Männer und Frauen aller<br />
Altersgruppen suchen den Venenspezialisten<br />
auf. Dank besserer<br />
Aufklärung kommen immer mehr<br />
Patienten zu uns, deren Krampfaderleiden<br />
sich noch in einem Frühstadium<br />
befindet. Kosmetische<br />
Faktoren führen hier viele, vor allem<br />
jüngere Frauen zum Spezialisten.<br />
Oft wird eine einzelne hervorstehende<br />
Vene bagatellisiert.<br />
Dann weisen aber gerade einzelne<br />
<strong>Krampfadern</strong> bei genauerer Untersuchung<br />
auf ein Leiden der<br />
tiefer liegenden Venen hin.<br />
Was ist eigentlich eine Krampfader,<br />
hat der Ausdruck etwas mit<br />
Krämpfen in den Beinen zu tun?<br />
Krampfader hat nichts mit<br />
“Krampf” zu tun . Es bedeutet<br />
vielmehr krumm. Die Venen, jene<br />
Adern welche unser Blut zum Herzen<br />
zurücktransportieren, sind<br />
im Gegensatz zu den kräftigen<br />
Schlagadern dünnwandige Gefäße.<br />
Bedingt durch einen vermehrten<br />
Druck beim Sitzen und<br />
Stehen kommt es zu einer Erweiterung<br />
dieser Adern, bis sie schließlich<br />
als sicht- und tastbare <strong>Krampfadern</strong><br />
auffallen.<br />
Sind Besenreiser auch <strong>Krampfadern</strong>?<br />
Besnreiser: Nur ein kosmetisches Problem?<br />
Ich nenne Besenreiser oft die<br />
Spitze eines Eisberges. Oft nur als<br />
kosmetisches Problem eingestuft,<br />
können sie, insbesondere wenn sie<br />
im Knöchelbereich auftreten, auf<br />
ein ernsthaftes Venenleiden hindeuten.<br />
Deswegen ist die Untersuchung<br />
der Venenklappen am Anfang<br />
jeder Behandlung, und sei<br />
es nur die Verödung von Besenreisern,<br />
ein wichtiger Bestandteil<br />
des Therapiekonzeptes.<br />
Ist die Untersuchung bei einem<br />
Venenleiden eine schmerzhafte<br />
Angelegenheit?<br />
Nein: Wir untersuchen unsere<br />
Patienten mittels schmerzfreier<br />
Farbultraschalluntersuchung. Der<br />
große Vorteil neben der Schmerzfreiheit<br />
besteht darin, dass der Patient<br />
sein eigenes Venensystem<br />
sieht und ein individueller, maßgeschneiderter<br />
Therapieplan entworfen<br />
werden kann.<br />
Welche Therapiemöglichkeiten<br />
gibt es?<br />
Drei Säulen bilden die Grundlage<br />
für eine erfolgreiche Therapie:<br />
gefäßwirksame Stoffe, wie<br />
zum Beispiel Hydroxyethylrutosid*,<br />
haben einen verstärkenden,<br />
antientzündlichen Effekt auf<br />
die Venenwand. Gerade bei einer<br />
chronischen Überlastung der tiefen<br />
Beinvenen sollten sie unbedingt<br />
eingesetzt werden.<br />
Stützstrümpfe als zweite Säule<br />
haben zu Unrecht einen schlechten<br />
Ruf. Die Materialien sind außerordentlich<br />
angenehm zu tragen,<br />
die meisten Produkte sind in<br />
allen Modefarben erhältlich.<br />
Wem Schenkelstrümpfe oder<br />
Strumpfhosen zu beschwerlich<br />
sind: Wadenstrümpfe erfüllen in<br />
den meisten Fällen den Zweck<br />
und werden gerade vom “venenleidenden”<br />
Mann gerne verwendet.<br />
Und operative Möglichkeiten?<br />
Man sollte heute weniger von<br />
operativen als von operativ-interventionellen<br />
Möglichkeiten sprechen.<br />
Vorbei sind die Zeiten, als<br />
der Großteil der Patienten einer<br />
Strippingoperation unterzogen<br />
wurde.<br />
Fortsetzung Seite 13 >>>
Fortsetzung von Seite 4<br />
Schon seit Jahren werden anstatt<br />
der großen Schnitte für die<br />
Entfernung von Seitenästen lediglich<br />
Schnitte von 3-5mm verwendet.<br />
Wir nennen diese Form der<br />
Operationstechnik Miniphlebektomie.<br />
Die zarten Schnitte verblassen<br />
meistens nach kurzer Zeit,<br />
später sind sie nicht mehr sichtbar.<br />
In ausgewählten Fällen kann<br />
man gänzlich auf Schnitte verzichten<br />
und Seitenäste mittels Schaumverödung<br />
interventionell behandeln.<br />
Es ist für Untersucher und Patient<br />
oft beeindruckend, wie sich<br />
ein geschäumtes Verödungsmittel<br />
in den Venen verteilt, den Effekt<br />
kann man mittels Farbultraschall<br />
direkt nachweisen.<br />
Cooltouch Venenlaser:<br />
hoher Patientenkomfort<br />
Eine weitere interventionelle<br />
Maßnahme ist das Endolaserverfahren.<br />
Im Prinzip wird mittels<br />
Farbultraschallkontrolle eine Lasersonde<br />
in die erkrankte Stammvene<br />
eingebracht. An der Spitze<br />
dieser Lasersonde führt das austretende<br />
Laserlicht zu einer Verödung<br />
der erkrankten Vene. Mit<br />
diesem Verfahren sind beeindruckende<br />
Ergebnisse zu erzielen, teilweise<br />
wird das Verfahren ambulant<br />
in örtlicher Betäubung durchgeführt,<br />
auf einen Stützstrumpf<br />
<strong>Krampfadern</strong>: Nicht nur ein kosmetisches Problem!<br />
kann in manchen Fällen gänzlich<br />
verzichtet werden. Ähnlich wie der<br />
Endolaser funktioniert auch die<br />
Radiowellenmethode.<br />
Die Lasersonde wird in die Krampfader<br />
eingeführt<br />
Und welche Methode würden Sie<br />
empfehlen?<br />
Jede dieser Methoden. Die<br />
Therapie muss dem Patienten optimal<br />
angepasst werden, auf individuelle<br />
Ansprüche sollte, basierend<br />
auf den Ergebnissen der Farbultraschalluntersuchung,<br />
eingegangen<br />
werden.<br />
Ein postoperativ kosmetisch<br />
ansprechendes Ergebnis<br />
Gibt es eigentlich vorbeugende<br />
Maßnahmen um die Entstehung<br />
eines Krampfaderleidens zu vermeiden?<br />
Gewisse Faktoren wie Geschlecht,<br />
Alter, Vererbung lassen<br />
sich nicht ändern.<br />
Auf andere Faktoren können<br />
wir aber sehr wohl Einfluss nehmen.<br />
Wir empfehlen viel Bewegung,<br />
Sport, gesunde Ernährung,<br />
Verzicht auf Nikotin, Wechselbäder<br />
und ein abendliches Hochlagern<br />
der Beine. Das Tragen von<br />
Wadenstützstrümpfen wird als äußerst<br />
angenehm beschrieben und<br />
sollte gerade Menschen, die eine<br />
sitzende oder stehende Beschäftigung<br />
ausüben, empfohlen werden.<br />
Zuletzt bitte ich Sie noch um einige<br />
Bemerkungen zum Thema<br />
Reisethrombose:<br />
Fehlende Bewegung und eingeengtes<br />
Sitzen bei Flug- und Busreisen<br />
begünstigen das Entstehen<br />
einer Thrombose in den Beinvenen.<br />
Einige Regeln helfen eine<br />
Thrombose vorzubeugen: ausreichende<br />
Bewegung und sei es nur<br />
mit den Füßen zu wippen, ausreichend<br />
nichtalkoholische Getränke<br />
und Stützstrümpfe.<br />
Zahlreiche Risikofaktoren wie<br />
Übergewicht, Blutgerinnungsstörungen,<br />
Tumorerkrankungen, die<br />
Einnahme von Hormonpräparaten<br />
u.a. können aber das Thromboserisiko<br />
deutlich erhöhen. Man<br />
sollte in solchen Fällen mit einem<br />
Arzt Kontakt aufnehmen. Er wird<br />
auch entscheiden ob die Gabe einer<br />
Heparinspritze zur Blutverdünnung<br />
sinnvoll sein kann.<br />
Zusammenfassend kann man<br />
sagen: Viele Menschen leiden<br />
heute in irgendeiner Form an einer<br />
Erkrankung der Beinvenen.<br />
Eine rechtzeitige Diagnose und<br />
früh eingeleitete moderne Therapiemaßnahmen<br />
können aber einer<br />
dauerhaften Schädigung und damit<br />
der Entstehung einer irreversiblen<br />
Erkrankung zuvorkommen!<br />
Ich danke für das Gespräch.<br />
Anna-Maria Baldia<br />
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