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Kolumne - The No.1 Currywurst Truck of Los Angeles

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Frankfurter Rundschau - Der Wurst-Mann von L.A. http://www.fr-online.de/leute/currywurst-fuer-amerika-der-wu...<br />

„Der kennt Elke Sommer, Engelbert und viele andere Stars persönlich.“ Am 25. Februar fuhr sein <strong>Currywurst</strong>-<strong>Truck</strong> die erste Tour, in<br />

den lokalen Magazinen bekamen seine Würste s<strong>of</strong>ort begeisterte Kritiken – die deutsche Küche steht gerade hoch im Kurs, es gibt<br />

zwei <strong>Currywurst</strong>-Restaurants in <strong>Los</strong> <strong>Angeles</strong>, die ebenfalls die Tradition der Berlinerin Herta Heuwer hochhalten.<br />

Nach einigen Monaten hat ihn jedoch der Alltag eingeholt. „Es gibt gute Tage. Und schlechte“, sagt er. Und es gebe viel zu lernen.<br />

„Am Anfang hatte ich Almdudler und Bionade im Angebot, aber die Flaschen barsten bei den hohen Temperaturen.“ Um seine<br />

Kosten zu decken, müssen täglich mindesten 50 Kunden bei ihm eine <strong>Currywurst</strong> kaufen. Am letzten Feiertag, dem „Memorial Day“<br />

war er nach über 150 Kunden ausverkauft, am Tag zuvor blieb er auf seinen Würsten sitzen „Dann bekomme ich Heimweh und<br />

denke, ich gehe wieder zurück nach Köln“, sagt Töpperwien, und es klingt ein wenig melancholisch, fast schon frustriert.<br />

Bisher hielt sich das Gefühl aber nur kurz: „Dann sehe ich die Palmen und die Sonne und will nicht zurück.“ Töpperwien liebt den<br />

Lifestyle in Kalifornien, die freundlichen Menschen und die Möglichkeit, Ideen umzusetzen – „hier stört es keinen, wie du herumläufst.<br />

In Deutschland wirst du als asozial abgestempelt“. Der 38-Jährige will auch nicht als „Berufsjugendlicher“ missverstanden werden:<br />

„Ich hatte jede Menge Anzugjobs, als Vertreter oder Marketingleiter.“ Er kann konform sein, wenn es sein muss.<br />

Pendeln nach Köln<br />

Weil aber Töpperwien nicht nur das kalifornische Lebensgefühl mag, sondern auch seine Heimat Köln und dort noch eine kleine<br />

Werbeagentur betreibt, pendelt er regelmäßig zwischen L.A. und dem Rheinland.<br />

Ende Juni fliegt er wieder für ein paar Wochen nach Deutschland. Seine Mutter, andere Verwandte und seine Freundin leben dort,<br />

und ganz will er sich nicht lösen, auch wenn er längst sein Haus verkauft hat. In der Zeit seiner Abwesenheit sollen die angelernten<br />

Angestellten in den USA ihren Landsleuten die <strong>Currywurst</strong> schmackhaft machen.<br />

Zur Person<br />

Christian Töpperwien wurde im Februar 1973 in Köln geboren und ist dort auch aufgewachsen. Nach der Schule machte er eine Ausbildung zum<br />

Kaufmann für Bürokommunikation und studierte Betriebswirtschaft. Doch seine Leidenschaft gilt Film und Design, als Autodidakt eignete er sich das<br />

nötige Wissen an.<br />

2003 gründete er in Köln die Werbeagentur „esells Media Design“. 2006 besuchte er zum ersten Mal <strong>Los</strong> <strong>Angeles</strong>, seitdem ließ ihn die Stadt nicht mehr<br />

los. Seit Februar betreibt er hier seinen <strong>Currywurst</strong>-<strong>Truck</strong> und versucht, die Amerikaner von der deutschen Spezialität zu überzeugen.<br />

Artikel URL: http://www.fr-online.de/leute/currywurst-fuer-amerika-der-wurst-mann-von-l-a-,9548600,16366196.html<br />

Copyright © 2010 Frankfurter Rundschau<br />

2 von 2 16.08.12 19:38

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