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Aktuelle Managementkonzepte in der Industrie Ein Vergleich zwischen

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Nataša Vujica Herzog, Josef Tupp<strong>in</strong>ger<br />

<strong>Aktuelle</strong> <strong>Managementkonzepte</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Industrie</strong><br />

E<strong>in</strong> <strong>Vergleich</strong> <strong>zwischen</strong> Österreich und Slowenien<br />

Management Summary:<br />

E<strong>in</strong>e <strong>in</strong> <strong>der</strong> österreichischen und slowenischen <strong>Industrie</strong> durchgeführte empirische<br />

Erhebung zu aktuellen <strong>Managementkonzepte</strong>n (Wissensmanagement, Value<br />

Management und Virtuelle Unternehmungen) lieferte äußerst <strong>in</strong>teressante<br />

Ergebnisse.<br />

In beiden Län<strong>der</strong>n s<strong>in</strong>d die angesprochenen <strong>Managementkonzepte</strong> größtenteils<br />

bekannt und werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong>dustriellen Praxis umfangreich angewendet. Dabei ist<br />

festzustellen, dass die Unterschiede <strong>zwischen</strong> Österreich und Slowenien erst im<br />

Detail sichtbar werden und größtenteils vernachlässigbar s<strong>in</strong>d. Mit <strong>der</strong> erfolgreichen<br />

Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung dieser aktuellen <strong>Managementkonzepte</strong> sche<strong>in</strong>en die<br />

slowenischen <strong>Industrie</strong>unternehmungen bestens für den Wettbewerb im<br />

europäischen Wirtschaftsraum gerüstet zu se<strong>in</strong>.<br />

Allgeme<strong>in</strong>es<br />

Der vorliegende <strong>Vergleich</strong> basiert auf e<strong>in</strong>er Studie zum Thema „<strong>Aktuelle</strong><br />

<strong>Managementkonzepte</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Industrie</strong>“, die <strong>in</strong> Österreich und <strong>in</strong> Slowenien<br />

durchgeführt wurde. Der Ablauf und e<strong>in</strong> Auszug aus den Ergebnissen <strong>der</strong><br />

österreichischen Erhebung wurden bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong> letzten Ausgabe des WINGbus<strong>in</strong>ess<br />

(3/03) dargestellt. Deshalb werden hier am Beg<strong>in</strong>n nur e<strong>in</strong> paar wesentliche<br />

allgeme<strong>in</strong>e Aspekte <strong>der</strong> Erhebung (wie<strong>der</strong>holend) angeführt. Der Schwerpunkt <strong>der</strong><br />

Ausführungen ist auf die Darstellung ausgewählter <strong>Vergleich</strong>sergebnisse gelegt.<br />

Inhalt und Ablauf <strong>der</strong> Erhebung<br />

Die Studien hatten zum Ziel e<strong>in</strong>e Standortbestimmung <strong>in</strong> den Bereichen<br />

• Wissensmanagement,<br />

• Value Management/Wertanalyse und<br />

• Virtuelle Unternehmung<br />

durchzuführen, um bisher erzielte Forschungsergebnisse zu h<strong>in</strong>terfragen, Anstöße<br />

zur Neuausrichtung von Forschungsaktivitäten abzuleiten und den Status-quo <strong>der</strong><br />

beiden Län<strong>der</strong> vergleichen zu können.<br />

Als Erhebungs<strong>in</strong>strument kam e<strong>in</strong>e standardisierte schriftliche Befragung zur<br />

Anwendung. Der Erhebungsbogen war <strong>in</strong> 4 Abschnitte geglie<strong>der</strong>t und be<strong>in</strong>haltete<br />

<strong>in</strong>sgesamt 65 Fragen. Während <strong>in</strong> Abschnitt A ganz allgeme<strong>in</strong>e Fragen zur


Unternehmung und zu den oben genannten <strong>Managementkonzepte</strong>n gestellt wurden,<br />

s<strong>in</strong>d die Fragen <strong>in</strong> den Abschnitten B (=Wissensmanagement), C (=Value<br />

Management/Wertanalyse) und D (=Virtuelle Unternehmung) detaillierter auf die<br />

jeweiligen <strong>Managementkonzepte</strong> e<strong>in</strong>gegangen.<br />

Unter <strong>der</strong> Annahme, dass sich vorwiegend mittlere und große Unternehmungen mit<br />

aktuellen <strong>Managementkonzepte</strong>n befassen, wurde die Zielgruppe <strong>der</strong> Erhebungen<br />

durch österreichische und slowenische <strong>Industrie</strong>unternehmungen mit mehr als 50<br />

Mitarbeitern def<strong>in</strong>iert. In Österreich s<strong>in</strong>d von 1.760 erreichten <strong>Industrie</strong>betrieben 154<br />

ausgefüllte und auswertbare Fragebögen retour gekommen (Rücklaufquote: 8,8%).<br />

In Slowenien erreichten 326 ihr Ziel und 40 auswertbare Erhebungsbögen wurden<br />

retourniert, was e<strong>in</strong>er Quote von 12,3% entspricht.<br />

Zur Stichprobe ist ergänzend h<strong>in</strong>zuzufügen, dass sowohl h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong><br />

Branchenverteilung als auch <strong>der</strong> Unternehmungsgröße (Mitarbeiteranzahl, Umsatz)<br />

<strong>in</strong> beiden Län<strong>der</strong>n e<strong>in</strong> sehr repräsentatives Bild <strong>der</strong> jeweiligen <strong>Industrie</strong>landschaft<br />

wie<strong>der</strong>gegeben wird.<br />

(<strong>Vergleich</strong>s-)Ergebnisse: Wissensmanagement<br />

H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Bedeutung und <strong>der</strong> Verfügbarkeit von Wissen <strong>in</strong> und über<br />

ausgewählte <strong>in</strong>terne Bereiche (Produkte/Dienstleistungen, Stärken/Schwächen,<br />

Abläufe und Arbeitsverfahren) und externe Bereiche (Kunden, Markttrends,<br />

Mitbewerber und neue Technologien) gibt sich e<strong>in</strong> sehr ähnliches Bild: Wissen hat<br />

e<strong>in</strong>e sehr hohe Bedeutung aber es gibt auch große Wissensdefizite über den Markt<br />

(Kunden, Mitbewerber und Trends).<br />

E<strong>in</strong> <strong>in</strong>teressantes Ergebnis liefert auch <strong>der</strong> <strong>Vergleich</strong> bezüglich <strong>der</strong> Bedeutung von<br />

Wissensmanagement und <strong>der</strong> Bekanntheit des Begriffs. Obwohl <strong>der</strong> Begriff<br />

„Wissensmanagement“ <strong>in</strong> Slowenien weniger gut bekannt ist, wird dem<br />

Wissensmanagement e<strong>in</strong>e höhere Bedeutung zugesprochen. Daraus kann man den<br />

Schluss ziehen, dass <strong>in</strong> Slowenien die Neugier bzw. das Potenzial für dieses Thema<br />

auch etwas größer ist als <strong>in</strong> Österreich.<br />

Eyecatcher 1:<br />

Wissensmanagement hat auch <strong>in</strong> Slowenien e<strong>in</strong>e hohe Bedeutung; mit den<br />

konkreten Erfahrungen „h<strong>in</strong>kt“ man allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong> wenig nach.<br />

Indirekt wird diese Aussage auch durch das Ausmaß <strong>der</strong> konkreten Erfahrungen mit<br />

Wissensmanagement bestätigt (Abb. 1). Demnach haben <strong>in</strong> Slowenien erst knapp<br />

36% <strong>der</strong> befragten Unternehmungen Erfahrungen mit Wissensmanagement<br />

gemacht. Betrachtet man die Dauer des aktiven Wissensmanagement-E<strong>in</strong>satzes, so<br />

zeigt sich zum e<strong>in</strong>en, dass Wissensmanagement noch e<strong>in</strong>e relativ junge Diszipl<strong>in</strong> ist.<br />

Nur wenige Unternehmungen (Ö: 30,3%; SI: 25%) beschäftigen sich schon seit mehr<br />

als drei Jahren mit Wissensmanagement. Zum an<strong>der</strong>en ist aber auch erkennbar,


dass die slowenische <strong>Industrie</strong> erst am Beg<strong>in</strong>n dieses Betätigungsfeldes steht: 37,5%<br />

beschäftigen sich erst weniger als e<strong>in</strong> Jahr mit Wissensmanagement (Ö: 12,1%).<br />

Abbildung 1 zeigt aber auch, dass Wissensmanagement e<strong>in</strong> Thema <strong>der</strong> Zukunft ist<br />

und großes Potenzial aufweist. Demzufolge planen <strong>in</strong> beiden Län<strong>der</strong>n die Mehrheit<br />

(Ö: 44,4%; SI: 53%) <strong>der</strong> Unternehmungen, die sich bis jetzt noch nicht mit<br />

Wissensmanagement befasst haben, Aktivitäten im Bereich des<br />

Wissensmanagements zu starten.<br />

ja<br />

52,6%<br />

ja<br />

35,9%<br />

Österreich<br />

Slowenien<br />

ne<strong>in</strong><br />

47,4%<br />

ne<strong>in</strong><br />

64,1%<br />

ne<strong>in</strong><br />

ke<strong>in</strong>e Angabe<br />

S<strong>in</strong>d Aktivitäten <strong>in</strong> Richtung<br />

Wissensmanagement für die Zukunft geplant?<br />

ja<br />

ne<strong>in</strong><br />

ke<strong>in</strong>e Angabe<br />

Abb. 1: Konkrete Erfahrungen mit Wissensmanagement<br />

S<strong>in</strong>d Aktivitäten <strong>in</strong> Richtung<br />

Wissensmanagement für die Zukunft geplant?<br />

ja<br />

18,1%<br />

20,0%<br />

28,0%<br />

44,4%<br />

37,5%<br />

52,0%<br />

Was die konkrete Durchführung von Wissensmanagement-Projekten betrifft, so<br />

konnten bezüglich<br />

− Dauer,<br />

− Anzahl,<br />

− Unterstützung durch Berater und Forschungse<strong>in</strong>richtungen sowie<br />

− Zufriedenheit mit Verlauf, Umsetzung und Ergebnissen<br />

ke<strong>in</strong>e wesentlichen Unterschiede <strong>zwischen</strong> Österreich und Slowenien festgestellt<br />

werden.<br />

Eyecatcher 2:<br />

Dem Wissensmanagement wird e<strong>in</strong> hoher Nutzen zugesprochen und es wird von<br />

e<strong>in</strong>er überwiegenden Mehrheit <strong>in</strong> Zukunft weiterverfolgt werden!


Größere Unterschiede ergeben sich h<strong>in</strong>gegen bei den Me<strong>in</strong>ungen bezüglich <strong>der</strong><br />

Bedeutung und <strong>der</strong> Häufigkeit von Anreizsystemen zur aktiven Weitergabe von<br />

Wissensmanagement (Abb. 2).<br />

20,5%<br />

sehr<br />

wichtig<br />

Bedeutung von Anreizsystemen <strong>in</strong><br />

… Österreich … Slowenien<br />

ne<strong>in</strong><br />

63,2%<br />

29,5%<br />

14,1%<br />

35,9%<br />

nicht<br />

wichtig<br />

ja<br />

23,7%<br />

ne<strong>in</strong>, aber<br />

ist geplant<br />

13,2%<br />

27,3%<br />

sehr<br />

wichtig<br />

63,6%<br />

9,1%<br />

Häufigkeit von Anreizsystemen <strong>in</strong><br />

… Österreich … Slowenien<br />

ne<strong>in</strong>, ist<br />

aber geplant<br />

9,1%<br />

ne<strong>in</strong><br />

18,2%<br />

nicht<br />

wichtig<br />

ja<br />

72,7%<br />

Abb. 2: Bedeutung und Häufigkeit von Anreizsystemen zur Wissensweitergabe<br />

Wie Abbildung 2 zeigt, s<strong>in</strong>d die Me<strong>in</strong>ungen bezüglich <strong>der</strong> Bedeutung von<br />

Anreizsystemen zur Unterstützung <strong>der</strong> aktiven Weitergabe von Wissen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />

Österreich breit gestreut und es lässt sich diesbezüglich ke<strong>in</strong> Schwerpunkt<br />

feststellen. In Slowenien h<strong>in</strong>gegen wird Anreizsystemen e<strong>in</strong>e hohe Bedeutung<br />

zugesprochen. Insofern ist auch die Häufigkeit <strong>in</strong>stallierter Anreizsysteme nicht<br />

verwun<strong>der</strong>lich. Während <strong>in</strong> österreichischen <strong>Industrie</strong>unternehmungen nur bei rund<br />

e<strong>in</strong>em Viertel solche Anreizsysteme <strong>in</strong>stalliert s<strong>in</strong>d, ist das <strong>in</strong> <strong>der</strong> slowenischen<br />

<strong>Industrie</strong> bei fast drei Viertel <strong>der</strong> Unternehmungen <strong>der</strong> Fall. Die Begründung dafür ist<br />

(wahrsche<strong>in</strong>lich) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er doch noch nicht so langen Beschäftigung mit<br />

Wissensmanagement zu f<strong>in</strong>den. Die Erfahrungen und auch an<strong>der</strong>e Studien zeigen,<br />

dass Unternehmungen, die sich noch nicht so lange mit Wissensmanagement<br />

beschäftigen, Anreizsystemen tendenziell e<strong>in</strong>e höhere Bedeutung zuweisen.


(<strong>Vergleich</strong>s-)Ergebnisse: Value Management/Wertanalyse<br />

Innerhalb dieses Themenschwerpunkts sollte festgestellt werden, <strong>in</strong>wieweit <strong>der</strong><br />

Begriff Value Management <strong>in</strong>terpretiert und das Konzept und se<strong>in</strong>e Methoden – allen<br />

voran die Wertanalyse – <strong>in</strong> <strong>der</strong> österreichischen und slowenischen <strong>Industrie</strong><br />

e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />

Im Großen und Ganzen lieferte die Erhebung <strong>in</strong> beiden Län<strong>der</strong>n sehr ähnliche<br />

Ergebnisse. Die wesentlichsten s<strong>in</strong>d im Folgenden stichwortartig zusammengefasst:<br />

• E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches Begriffsverständnis für Value Management ist we<strong>der</strong> <strong>in</strong><br />

Österreich noch <strong>in</strong> Slowenien gegeben.<br />

• Gründe für die Auswahl von Wertanalyse-Objekten s<strong>in</strong>d vor allem wirtschaftlicher<br />

Natur; <strong>in</strong> Slowenien ist auch die Produktentwicklung (im S<strong>in</strong>ne des Value<br />

Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g) e<strong>in</strong> sehr wichtiger Grund.<br />

• Die Zielsetzungen bei Wertanalyse-Projekten s<strong>in</strong>d vorrangig kostenorientiert und<br />

werden zum überwiegenden Teil auch erreicht.<br />

• Kunden und vor allem Kooperationspartner werden sehr weitreichend <strong>in</strong><br />

Wertanalyse-Projekte mite<strong>in</strong>gebunden; die E<strong>in</strong>beziehung ist aber nicht permanent<br />

und wird vielfach durch „neue“ Medien (Internet, Video- und Telefonkonferenzen<br />

etc.) unterstützt.<br />

• Die Wertanalyse-Ausbildung erfolgt <strong>in</strong> Österreich vermehrt nach eigenen<br />

Richtl<strong>in</strong>ien <strong>der</strong> Unternehmungen; <strong>in</strong> Slowenien wird <strong>in</strong> gleichem Ausmaß nach<br />

eigenen Richtl<strong>in</strong>ien und nach den Richtl<strong>in</strong>ien des VDI ausgebildet.<br />

Eyecatcher 3:<br />

Der Wertanalyse wird e<strong>in</strong> hohes Potenzial zugesprochen kunden- und<br />

wettbewerbsfähige Leistungen zu gestalten.


(<strong>Vergleich</strong>s-)Ergebnisse: Virtuelle Unternehmung<br />

Die Basis virtuelle Unternehmungen ist e<strong>in</strong> Netzwerk von Unternehmungen und<br />

Organisationen, die sich untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> kennen und e<strong>in</strong>e Beziehung aufgebaut<br />

haben. Mehr als die Hälfte <strong>der</strong> befragten österreichischen und slowenischen<br />

Unternehmungsvertreter geben an, <strong>in</strong> solchen Netzwerken e<strong>in</strong>gebunden zu se<strong>in</strong>.<br />

Kooperationen bestehen aber <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em deutlich größeren Umfang (Ö: 81,1%; SI:<br />

7,4%). Offensichtlich gibt es hier e<strong>in</strong>e klare begriffliche Differenzierung und es wird<br />

E<strong>in</strong>zelbeziehungen ke<strong>in</strong> Netzwerkcharakter zugesprochen.<br />

Die wesentlichsten Gründe für das E<strong>in</strong>gehen von Kooperationen werden da wie dort<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Erhöhung <strong>der</strong> Flexibilität und <strong>der</strong> Kapazität sowie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em erleichterten<br />

Marktzugang gesehen. Während <strong>in</strong> Österreich auch <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>same Aufbau von<br />

Kompetenzen e<strong>in</strong> wichtiger Grund ist, ist das bei slowenischen Unternehmungen<br />

nicht <strong>der</strong> Fall. Beiden Län<strong>der</strong>n wie<strong>der</strong> geme<strong>in</strong>sam ist, dass die Teilung von Kosten<br />

und Risiko nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em sehr ger<strong>in</strong>gen Maß für das E<strong>in</strong>gehen von Kooperationen<br />

maßgeblich ist.<br />

Bezüglich e<strong>in</strong>iger Charakteristika von Kooperationspartnerschaften wie<br />

− Dauer und Häufigkeit <strong>der</strong> Zusammenarbeit (=langfristig und häufig),<br />

− Anzahl mite<strong>in</strong>bezogener Funktionsbereiche (Schwerpunkt bei 2-4),<br />

− B<strong>in</strong>dungs<strong>in</strong>tensität (vorwiegend vertraglich geregelt; wenige f<strong>in</strong>anzielle<br />

Beteiligungen an Partner) und <strong>der</strong><br />

− Problemlösung <strong>in</strong> Kooperationspartnerschaften (vorwiegend <strong>in</strong>formell)<br />

gibt es große Übere<strong>in</strong>stimmung <strong>zwischen</strong> Österreich und Slowenien.<br />

Eyecatcher 4:<br />

In österreichischen und slowenischen Kooperationspartnerschaften herrscht<br />

Vertrauen – das „Geme<strong>in</strong>same“ spielt e<strong>in</strong>e wichtige Rolle.<br />

Der E<strong>in</strong>satz von Informations- und Kommunikationstechnologien als Basis <strong>der</strong><br />

„virtuellen“ Zusammenarbeit beschränkt sich <strong>in</strong> beiden Län<strong>der</strong>n zum überwiegenden<br />

Teil auf das Internet (Ö: 96,6%; SI: 92,9%). In e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>geren Ausmaß kommen<br />

auch noch Dokumenten-Management-Systeme (Ö: 30,8%; SI: 35,7%) und <strong>in</strong><br />

Österreich auch Videokonferenz- (33,8%) und ERP-Systeme (21,5%) zur<br />

Anwendung.<br />

Die Probleme, die sich bei <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit Internet-Technologien ergeben,<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Abbildung 3 dargestellt. Große Schwierigkeiten ergeben sich vor allem<br />

dadurch, dass Partnerunternehmungen ke<strong>in</strong>en Internetzugang haben. Daneben ist<br />

aber auch die Datensicherheit e<strong>in</strong> großer Problemreich. Der Datenaustausch wird als<br />

unsicher empfunden und es wird <strong>der</strong> Zugriff Dritter auf vertrauliche Daten befürchtet.


Darüber h<strong>in</strong>aus werden (<strong>in</strong> Slowenien etwas häufiger) e<strong>in</strong>e mangelnde Kompatibilität<br />

bzw. unterschiedliche Systeme als Ursachen für Probleme <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

angegeben.<br />

Ke<strong>in</strong> E<strong>in</strong>satz, wenn e<strong>in</strong> Partner ke<strong>in</strong> Internet hat<br />

Unsicherer Austausch<br />

Zugriff auf vertraulicher Informationen durch<br />

Dritte<br />

Unterschiedliche Systeme bzw. mangelnde<br />

Kompatibilität<br />

Zugriff auf <strong>in</strong>terne Informationen durch Dritte<br />

Rechtliche Beweiskraft<br />

Hohe Kosten bei <strong>der</strong> Schulung<br />

Sonstige<br />

9,5%<br />

2,3%<br />

4,8%<br />

31,4%<br />

26,7%<br />

22,1%<br />

28,6%<br />

22,1%<br />

33,3%<br />

15,1%<br />

23,8%<br />

12,8%<br />

9,5%<br />

7,0%<br />

Mehrfachnennungen möglich<br />

Österreich Slowenien<br />

Abb. 3: Probleme bei <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit Internet-Technologien<br />

Zusammenfassung<br />

71,4%<br />

Insgesamt kann festgestellt werden, dass sich die Anwendung und die Erfahrungen<br />

mit den aktuellen <strong>Managementkonzepte</strong>n (Wissensmanagement, Value Management<br />

und Virtuelle Unternehmung) <strong>in</strong> <strong>der</strong> österreichischen und slowenischen <strong>Industrie</strong> sehr<br />

ähnlich s<strong>in</strong>d. Die Unterschiede s<strong>in</strong>d erst im Detail erkennbar und s<strong>in</strong>d wahrsche<strong>in</strong>lich<br />

auf die wirtschaftspolitische Vergangenheit Sloweniens zurückzuführen.<br />

Mit dieser großen Übere<strong>in</strong>stimmung <strong>in</strong> <strong>der</strong> erfolgreichen Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit<br />

diesen aktuellen <strong>Managementkonzepte</strong>n s<strong>in</strong>d die Voraussetzungen für e<strong>in</strong>e<br />

zukunftsträchtige und gew<strong>in</strong>nbr<strong>in</strong>gende Zusammenarbeit von slowenischen und<br />

österreichischen <strong>Industrie</strong>unternehmungen mit Sicherheit gegeben.


Autoren<strong>in</strong>formation:<br />

Dipl.-Ing. Mag. Nataša Vujica Herzog; Jg. 1972; 1996 Bachelor of<br />

Science <strong>in</strong> Masch<strong>in</strong>enbau; 2000 Master of Science <strong>in</strong> Masch<strong>in</strong>enbau;<br />

seit 03/96 Mitarbeiter<strong>in</strong> am Institut für Fertigungstechnik und<br />

Produktionsmanagement an <strong>der</strong> Universität Maribor<br />

Dipl.-Ing. Dr. Josef Tupp<strong>in</strong>ger; Jg. 1970; 1989 Matura HTL für<br />

Masch<strong>in</strong>enbau <strong>in</strong> Klagenfurt; 1998 Studienabschluss Wirtschafts<strong>in</strong>genieurwesen<br />

für Masch<strong>in</strong>enbau an <strong>der</strong> TU-Graz; 1998 – 1999<br />

Tra<strong>in</strong>ee bei <strong>der</strong> Semperit Technische Produkte GmbH; 1999 – 2003<br />

Univ.-Assistent am Institut für Wirtschafts- und Betriebswissenschaften,<br />

Arbeitsgruppe für <strong>Industrie</strong>betriebslehre und Innovationsforschung<br />

<strong>der</strong> TU-Graz zuletzt als Senior-Researcher beim<br />

Kompetenzzentrum – Das virtuelle Fahrzeug Forschungsgesellschaft<br />

mbH (vif); seit Jänner 2004 Partner <strong>der</strong> isn – <strong>in</strong>novation service<br />

network GmbH

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