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Vorl Fleischerzeugn Wurst 2008

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Spezieller Teil<br />

<strong>Fleischerzeugn</strong>isse:<br />

<strong>Wurst</strong>waren


„<strong>Fleischerzeugn</strong>isse“<br />

sind Erzeugnisse, die ausschließlich oder überwiegend aus Fleisch bestehen<br />

(Dt. Lebensmittelbuch).<br />

Abgrenzen vom Begriff<br />

„Fleischzubereitung“<br />

= frisches Fleisch einschl. Fleisch, das zerkleinert wurde, dem<br />

Lebensmittel, Würzstoffe oder Zusatzstoffe zugegeben wurden<br />

oder das einem Bearbeitungsverfahren unterzogen wurde, das<br />

nicht ausreicht, die innere Muskelfaserstruktur des Fleisches zu<br />

verändern und so die Merkmale frischen Fleisches zu beseitigen.


Bedeutung der <strong>Fleischerzeugn</strong>isse<br />

Aus Sicht der Überwachung:<br />

Hoher Anteil am „Warenkorb“ (50% des Fleischverzehrs als<br />

<strong>Fleischerzeugn</strong>isse)<br />

Häufige Ursache von Lebensmittelinfektionen<br />

Gefahr nicht rechtskonformer Zusammensetzung (Täuschung)<br />

Aus Sicht der Verbraucher/Wirtschaft:<br />

Verarbeitung führt zur Haltbarkeitsverlängerung, zu neuen<br />

sensorischen Eigenschaften, abwechselungsreicher Ernährung,<br />

besserer Verdaulichkeit (Fette), Verwertung fast aller Teile des<br />

Schlachttieres, Möglichkeit der Kombination mit anderen<br />

Lebensmitteln


Vergleich der Fettgehalte handwerklicher <strong>Fleischerzeugn</strong>isse mit<br />

den zulässigen Höchstwerten der lebensmittelchemischen<br />

Gesellschaft (Beispiele)<br />

<strong>Wurst</strong>sorte Fett, % Höchstfett-<br />

(Verkehrsbezeichnung) (Durchschnitt) gehalt, %<br />

Brühwurst<br />

Rindswurst 20,3 30 - 35<br />

Grobe Bratwurst,Rostbratwurst 24,0 32 - 40<br />

Jagdwurst 18,0 30 - 40<br />

Rohwurst<br />

Salami 27,3 47 - 55<br />

Cervelatwurst 31,9 45 - 55<br />

Mettwurst, grob Zwiebelmettwurst 21,2 45 - 55<br />

Kochwurst<br />

Kalbsleberwurst, Delikateßleberwurst 30,9 40 - 45<br />

Hausmacher Leberwurst 26,9 45 - 55<br />

Thüringer Rotwurst 12,3 34 - 45


Fettgehaltsstufen für <strong>Wurst</strong>- und<br />

Fleischwaren<br />

Schinkensülze, Kalbfleischsülze, Deutsches Corned Beef, Puter in Aspik,<br />

Roastbeef, Schinkenbraten, Lachsschinken, Lachsfleisch<br />

Rindfleischsülze, Schinkenpastete, Schweinefleisch in Aspik,<br />

Rinderbierschinken, Pariser Lachsschinken<br />

Bierschinken, <strong>Wurst</strong>sülze, Fleischrotwurst, Schweinskopf gelegt, Nußschinken<br />

Sülzwurst, Zungenwurst, Leberpastete schnittfest, Champignonpastete<br />

Wiener Würstchen, Rostbratwurst gebrüht, Hackbraten, Leberkäse<br />

Frische Bratwurst, Mortadella, Thüringer Rotwurst, Jagdwurst, Bierwurst,<br />

Fleischwurst, Knacker, Bremer Gekochte, Cervelatwust 1a<br />

Grobe Leberwurst, Kalbsleberwurst, Schinkenplockwurst, Cabanossi,<br />

Salami 1a, Teewurst, grob und feinzerkleinert<br />

Gutsleberwurst, Cervelatwurst, Zwiebelmettwurst, Rotwurst, Debrecziner,<br />

Hannoversche Bregenwurst<br />

Leberwurst, Teewurst, Mettwurst, Enden, Salami, Plockwurst, Katenwurst<br />

Braunschweiger, Mettwurst, Streichmettwurst, Blutwurst, Hamburger,<br />

Gekochte Knappwurst, Streichmettwurst einfach<br />

5 %<br />

10 %<br />

15 %<br />

20 %<br />

25 %<br />

30 %<br />

35 %<br />

40 %<br />

45 %<br />

50 %


Auftrennung der Stickstoffsubstanz im<br />

<strong>Fleischerzeugn</strong>is<br />

(mod. nach Koch, 1988)<br />

Rohprotein (Gesamteiweiß)<br />

Fremdeiweiß<br />

Stickstoffsubstanz<br />

pflanzlich tierisch Bindegewebseiweißfreies<br />

Fleischeiweiß (BEFFE)<br />

Nichteiweiß -Stickstoffsubstanz<br />

(Zusatz verboten)<br />

Fleischeiweiß (FE)<br />

Bindegewebseiweiß (BE)


Federzahl = Relation Eigenwasser zu<br />

Eiweiß (Eigenwasser/Eiweiß)<br />

Federzahl für Fleisch = 4,25<br />

Eigenwasser = Eiweiß (BEFFE) x 4,25<br />

Gesamtwasser = Eigenwasser +<br />

Fremdwasser


Verkehrsbezeichnungen im Bereich<br />

<strong>Fleischerzeugn</strong>isse<br />

charakteristisch ist die begriffliche Inkonsequenz<br />

1. inhaltlich zutreffend, z.B. Leberwurst, Gehacktes vom Rind<br />

2. inhaltlich nicht zutreffend, sondern ausgerichtet auf:<br />

„Zielgruppe“, z.B. Touristenwurst<br />

Jägerschnitzel<br />

Kindergulasch<br />

Zubereitungsart, z.B. Bratwurst<br />

Mahlzeitbezug, z.B. Frühstücksfleisch<br />

geografische Bezeichnung (geschützt oder nicht),<br />

z.B. Münchner Weißwurst<br />

3. irreführend, aber lebensmittelrechtlich toleriert, weil traditionell<br />

akzeptiert, z.B. Kalbsleberwurst<br />

Bayerischer Leberkäse<br />

Bierschinken<br />

4. erläuterungsbedürftig


<strong>Wurst</strong>waren<br />

<strong>Wurst</strong>waren sind bestimmte, unter Verwendung von ge-<br />

schmacksgebenden und technologisch begründeten Zutaten<br />

zubereitete schnittfeste oder streichfähige Gemenge aus zer-<br />

kleinertem Fleisch, Fettgewebe sowie sortenbezogen teilweise<br />

auch anderen zum menschlichen Genuß bestimmten Tierkör-<br />

perteilen.<br />

Sie gelangen geräuchert oder ungeräuchert in Hüllen oder Be-<br />

hältnissen oder auch ohne Hüllen in den Verkehr.<br />

(Leitsätze zum Dt. Lebensmittelbuch)


<strong>Wurst</strong>waren<br />

Rohwurst<br />

Brühwurst<br />

Kochwurst<br />

(Leberwurst,Blutwurst, Sülzwurst)


<strong>Wurst</strong>hüllen<br />

1. natürliche <strong>Wurst</strong>hüllen<br />

2. künstliche <strong>Wurst</strong>hüllen<br />

z.B. Hautfaserhüllen (Naturin, Cutisin)<br />

Cellulosehüllen (Cellophan, Kreasit)<br />

Seidengerüsthüllen<br />

Textildärme


Rohwürste<br />

„Rohwürste“ sind umgerötete, ungekühlt (über +10°C)<br />

lagerfähige, i.d.R. roh zum Verzehr gelangende <strong>Wurst</strong>waren,<br />

die streichfähig oder nach einer mit Austrocknung ver-<br />

bundenen Reifung schnittfest geworden sind. Zucker<br />

werden in einer Menge von nicht mehr als 2% zugesetzt.


Rohstoffauswahl<br />

Rohwurstherstellung<br />

(schematisch)<br />

Vorzerkleinerung des Fleisches und des Speckes<br />

Zusammenstellen der Rohstoffe<br />

Zerkleinern auf gewünschte Körnung<br />

Mengen Pökelsalz<br />

Gewürze<br />

Zusatzstoffe<br />

Abballen der Rohwurstmasse<br />

Füllen, Abbinden, Aufhängen<br />

Trocknen<br />

Räuchern (kalt)<br />

Reifen<br />

Expedition


Rohwurstherstellung<br />

Reifen: - pH sinkt<br />

- Wasserentzug (aw sinkt)<br />

- rel. Zunahme der NaCl- Konzentration<br />

Ursache der Säuerung: Mikroorganismen (Kohle-<br />

(Säuerung erwünscht)<br />

Gefördert durch Starterkulturzugabe hydratabbau)<br />

Folgen der Säuerung: - WBV sinkt<br />

- Gelatinierung des Brätes<br />

(Schnittfestigkeit)<br />

- typische Mikroflora entsteht<br />

- Geschmacksgebung (auch<br />

durch Fettveränderung!)


Rohwurstherstellung<br />

Räuchern - Kalträuchern 5 - 8 d, max. 20°C<br />

- Warmräuchern 2 - 3 d bis 28°C<br />

- Schwitzräuchern 2 - 5 d bei 25 - 32 °C<br />

u. 95 - 100% rel. L.<br />

Reifen - Naturverfahren<br />

- Klimaverfahren ca. 18°C, 95 - 75% rel. L.,<br />

bis ca. 10 Wochen<br />

Lagerung - bei 10 - 15°C<br />

- 6 Monate (1Jahr)


2.212.1 Teewurst, Teewurst Rügenwalder Art, Grobe Teewurst, Mettwurst<br />

1a, Streichmettwurst 1a, Rindswurst, Hofer Rindfleischwurst<br />

(Beispiel aus den Leitsätzen f. Fleisch u. <strong>Fleischerzeugn</strong>isse)<br />

Ausgangsmaterial:<br />

fettgewebs- und sehnenarmes Schweinefleisch (1.121)<br />

grob entfettetes Schweinefleisch (1.122)<br />

sehnen- und fettgewebsarmes Rindfleisch (1.111)<br />

Fettgewebe (1.21)<br />

Besondere Merkmale:<br />

fein zerkleinert oder grobkörnig, bei Rindswurst nur sehnenund<br />

fettgewebsarmes Rindfleisch (1.111) und Fettgewebe (1.21)<br />

Analysenwerte:<br />

bindegewebseiweißfreies Fleischeiweiß<br />

fein zerkleinert nicht unter 10%<br />

grob nicht unter 11%<br />

bindegewebseiweißfreies Fleischeiweiß im Fleischeiweiß<br />

histometrisch nicht unter 75 Vol. -%<br />

chemisch nicht unter 85%


2.212.2 Mettwurst, Streichmettwurst, Braunschweiger Mettwurst,<br />

Braunschweiger, Bregenwurst<br />

(Beispiel aus den Leitsätzen f. Fleisch u. <strong>Fleischerzeugn</strong>isse)<br />

Ausgangsmaterial:<br />

grob entfettetes Schweinfleisch (1.122)<br />

fettgewebsreiches Schweinefleisch (1.123)<br />

grob entsehntes Rindfleisch (1.112)<br />

Fettgewebe (1.21)<br />

Besondere Merkmale:<br />

fein zerkleinert; Bregenwurst wird mit oder ohne Hirn<br />

(Bregen, Brägen) hergestellt<br />

Analysenwerte:<br />

bindegewebseiweißfreies Fleischeiweiß nicht unter 7,5%<br />

bindegewebseiweißfreies Fleischeiweiß<br />

im Fleischeiweiß<br />

histometrisch nicht unter 60 vol.-%<br />

chemisch nicht unter 75%


Rohwurstarten<br />

1. - frische Rohwurst<br />

- Halbdauerware<br />

- Dauerwaren<br />

2. - streichfähig<br />

- schnittfest<br />

- hart ausgereift


Abteilung Gruppen Erzeugnis-Bezeichnung<br />

Schlackwurst<br />

Zervelatwurst<br />

Salami<br />

Plockwurst<br />

Schinkenwurst - roh<br />

Katenrauchwurst<br />

Mettwurst - schnittfest, nicht luftgetrocknet<br />

Mettwurst - schnittfest, luftgetrocknet<br />

Schnittfeste Rohwurst Bratwurst/Debrecziner<br />

Mett/Rauchenden<br />

Salametti<br />

Krakauer<br />

Polnische/Rohpolnische<br />

Landjäger<br />

Kolbacz<br />

Pfeffersäckchen<br />

Sonstige Rohwurst - schnittfest<br />

Rohwurst Teewurst<br />

Mettwurst - streichfähig, fein<br />

Mettwurst - streichfähig, grob<br />

Mettwurst - frische<br />

Streichfähige Rohwurst Brägenwurst<br />

Bratwurst - roh, streichfähig<br />

Pfeffersäckchen - streichfähig<br />

Sonstige Rohwurst - streichfähig


2.211.06 Schlackwurst<br />

(Beispiel aus den Leitsätzen f. Fleisch u. <strong>Fleischerzeugn</strong>isse)<br />

Ausgangsmaterial:<br />

sehnen- und fettgewebsarmes Rindfleisch (1.111)<br />

fettgewebs- und sehnenarmes Schweinefleisch (1.121)<br />

Speck (1.212)<br />

Besondere Merkmale:<br />

besonders feinkörnig; vorzugsweise in Fettenden<br />

Analysenwerte:<br />

bindegewebseiweißfreies<br />

Fleischeiweiß nicht unter 12,5%<br />

(bei Kaliber über 70mm nicht unter 12%)<br />

bindegewebseiweißfreies<br />

Fleischeiweiß im Fleischeiweiß<br />

histometrisch nicht unter 75 Vol.-%<br />

chemisch nicht unter 85%


2.211.07 Cervelatwurst 1a, Cervelatwurst fein<br />

(Beispiel aus den Leitsätzen f. Fleisch u. <strong>Fleischerzeugn</strong>isse)<br />

Ausgangsmaterial:<br />

sehnen- und fettgewebsarmes Rindfleisch (1.111)<br />

fettgewebs- und sehnenarmes Schweinefleisch (1.121)<br />

Speck (1.212)<br />

Besondere Merkmale:<br />

feinkörnig<br />

Analysenwerte:<br />

bindegewebseiweißfreies<br />

Fleischeiweiß nicht unter 12%<br />

bindegewebseiweißfreies<br />

Fleischeiweiß im Fleischeiweiß<br />

histometrisch nicht unter 75 Vol.-%<br />

chemisch nicht unter 85%


Rohwurstfehler<br />

1. Faltenbildung<br />

2. „Beschlagen“<br />

3. „Bereifen“<br />

4. Verschimmeln<br />

5. Milbenbefall<br />

6. Unklares Schnittbild<br />

7. Trockenrand<br />

8. Randvergrauung<br />

9. Kernvergrauung<br />

10. Fehlreifung (bzgl. pH, aw, Mikroflora)<br />

11. Fäulnis<br />

12. Saure Gärung<br />

13. Fadenziehen<br />

14. Ranzigkeit<br />

15. Geschmacksabweichungen durch Räuchern<br />

16. Täuschung (unerlaubte Zusätze…)


Brühwurst<br />

„Brühwürste“sind durch Brühen,<br />

Backen, Braten oder auf<br />

andere Weise hitzebehandelte<br />

<strong>Wurst</strong>waren, bei denen zerkleinertes<br />

rohes Fleisch mit Kochsalz<br />

(auch in Form von<br />

Nitritpökelsalz) und ggf. anderen<br />

Kuttersalzen) meist unter<br />

Zusatz von Trinkwasser (oder Eis) ganz<br />

oder teilweise aufgeschlossen<br />

wurde und deren<br />

Muskeleiweiß bei der Hitzebehandlung<br />

mehr oder weniger<br />

zusammenhängend koaguliert<br />

ist, so daß die Erzeugnisse bei etwaigem<br />

erneuten Erhitzen<br />

schnittfest bleiben.


Brühwurstherstellung<br />

(schematisch)<br />

Rohstoffauswahl<br />

Vorzerkleinerung<br />

Vorpökeln<br />

Nitritpökelsalz<br />

Zerkleinern und Mengen Gewürze<br />

Salz<br />

Zusatzstoffe<br />

Eisschnee bzw. kaltes Wasser<br />

(Fleisch, Fett)<br />

Füllen, Abbinden, Aufhängen<br />

Heißräuchern<br />

Brühen<br />

Abkühlen<br />

Abtrocknen<br />

Kühllagerung bis Expedition


Richtwerte bei Brühwurstherstellung<br />

(WIRTH et al.1990)<br />

Fleisch: schlachtwarm oder 2°C bis -30°C<br />

pH alle Bereiche möglich bei Mischung versch. Fleische<br />

Speck: -1 bis 2°C<br />

Brät nach Herstellung: 10 bis 18°C (max. 25°C)<br />

pH 5,8 bis 6,2<br />

aw 0,96 bis 0,98<br />

Brät beim Füllen: bis 20°C<br />

Erhitzung: mind. 72°C (besser 75°C) im Kern (Wasser:75-80°)<br />

Produkt: pH 5,9 bis 6,4<br />

aw 0,96 bis 0,98<br />

möglichst keine vegetativen Bakterienformen<br />

Kühlung: -1 bis 2°C (max. 5°C)<br />

Verkauf: -1 bis 2°C (max. 7°C)


Rohfleisch<br />

10%<br />

3%<br />

1%<br />

25%<br />

46%<br />

Zusätze<br />

2%<br />

11%<br />

2%<br />

Muskeleiweiß<br />

Würzmittel<br />

Fremdwasser<br />

Fremdeiweiß<br />

Bindegewebseiweiß BEFFE<br />

Nichtprotein-N-Verbindungen Fleischeiweiß<br />

Rohprotein<br />

Fett<br />

Wasser<br />

Schematische Zusammensetzung einer Brühwurst


Sortiment (Auswahl)<br />

Brühwürstchen Brühwürste, fein zerkleinert<br />

Wiener Würstchen Lyoner<br />

Bockwurst Schinkenwurst<br />

Frankfurter Würstchen Fleischkäse<br />

Brühpolnische Gelbwurst<br />

Fleischwürstchen Pasteten<br />

Knacker Fleischwurst<br />

Weißwurst Mortadella<br />

Wollwurst Leberkäse<br />

Bratwurst<br />

Grobe Brühwurst Brühwürste mit Einlagen<br />

Bierwurst Bierschinken<br />

Jagdwurst Schinkenpastete<br />

Kochsalami Süddeutsche Mortadella<br />

Krakauer Filetpastete<br />

Römerbraten Brühwurstpasteten und -rouladen<br />

Grobe Lyoner Imitierte Wildschweinpastete<br />

Cabanossi Herzwurst<br />

Grober Fleischkäse Milzwurst


Tabelle 8.13.: Brühwurstsortiment (Auswahl)<br />

Würstchen Brühwürste fein Grobe Brühwürste Brühwurst<br />

zerkleinert mit Einlagen<br />

Wiener Lyoner Bierwurst Bierschinken<br />

Frankfurter Fleischwurst Kochsalami Herzwurst<br />

Bockwurst Leberkäse Jagdwurst Mortadella<br />

Bouillonwurst Stadtwurst grobe Schinkenwurst Zigeunerwurst<br />

Brühpolnische Weiße Lyoner Grobe Fleischwurst<br />

Rindswurst Gebrühte Touristenwurst<br />

Weißwurst<br />

Rostbratwurst<br />

Bratwurst ohne<br />

Darm<br />

Brühknackwurst<br />

Würstchen im<br />

Schäldarm<br />

(„in Eigenhaut“)


BRÜHWURST - Veränderungen<br />

- ungleichmäßige Rauchfarbe<br />

- Geleeabsatz<br />

- Faltenbildung<br />

- Beschlagen, Verschimmeln<br />

- ungenügende Bindigkeit<br />

- Grünfärbung<br />

- Graufärbung<br />

- Säuerung<br />

- Fäulnis


Kochwurst<br />

„Kochwürste“ sind hitzebehandelte<br />

<strong>Wurst</strong>waren, die vorwiegend<br />

aus gekochtem<br />

Ausgangsmaterial hergestellt werden.<br />

Nur beim Überwiegen von Blut, Leber<br />

und Fettgewebe kann<br />

der Anteil an rohem Ausgangsmaterial<br />

vorherrschen.<br />

Kochwürste sind i.d.R. nur im<br />

erkalteten Zustand schnittfähig.


„Kochstreichwürste“ sind Kochwürste, deren Konsistenz im erkalteten<br />

Zustand von erstarrtem Fett oder zusammenhängend koaguliertem<br />

Lebereiweiß bestimmt ist.<br />

Sofern Kochstreichwürste über 10% Leber enthalten, handelt es sich um<br />

„Leberwürste“.<br />

„Blutwürste“ sind Kochwürste, deren Schnittfähigkeit im erkalteten<br />

Zustand durch mit Blut versetzte erstarrte Gallertmasse („Schwarten-<br />

brei“) oder auf zusammenhängende Koagulation von Bluteiweiß beruht.<br />

„Sülzwürste“ sind Kochwürste, deren Schnittfähigkeit im erkalteten<br />

Zustand durch erstarrte Gallertmasse (Aspik oder „Schwartenbrei“)<br />

zustande kommt.


Rohstoffauswahl<br />

Garen der Rohstoffe<br />

Kochwurstherstellung<br />

(schematisch)<br />

Zerkleinern und Mengen Gewürze, Zusatzstoffe<br />

Fleisch- und /oder<br />

Fettwürfel<br />

Innereien (Leber, Blut…)<br />

Füllen, Abbinden<br />

Garen<br />

Abkühlen<br />

Räuchern (kalt)<br />

Kühllagerung bis zur Expedition<br />

Aufhängen


Richtwerte bei Kochwurstherstellung<br />

(WIRTH et al. 1991)<br />

Vorerhitzung von Fleisch und Fett: 80 - 90°C (Kerntemperatur 65°C)<br />

Blut leicht erwärmt<br />

Leber schlachtfrisch: -1 bis 2°C<br />

Brät beim Füllen: 30 - 40°C<br />

Erhitzung: 78 - 85°C, mind. 75°C Kerntemperatur<br />

keine vegetativen Bakterienformen<br />

Kühlung: -1 bis 2°C (max. 5°C)<br />

Verkauf: -1 bis 5°C (max. 10°C)


Tabelle 8.12.: Kochwurstsortiment (Auswahl)<br />

Leberwurst Blutwurst Sülzwurst<br />

Gutsleberwurst Gutsfleischwurst Sülzfleischwurst<br />

Kaßlerleberwurst Zungenwurst Preßkopf, weiß<br />

Delikateßleberwurst Filetwurst Schweinekopfsülzwurst<br />

Kalbsleberwurst Delikateßrotwurst Schweinekopfsülze<br />

Sahneleberwurst Fleischblutwurst Schwartenmagen<br />

Tomatenleberwurst Thüringer Rotwurst Lungenfleischwurst<br />

Leberwurst, fein Speckblutwurst<br />

Hausmacher-Leberwurst Touristenblutwurst<br />

Hausschlachtene Frische Blutwurst<br />

Leberwurst Portionsblutwurst<br />

Zwiebelleberwurst Hausmacherblutwurst<br />

Feine Geflügelleberwurst<br />

mit Schweineleber


KOCHWURST - Veränderungen,<br />

Fehler<br />

- Fettabsatz<br />

- Entmischung des Brätes<br />

- Geleeabsatz<br />

- roter Kern<br />

- mangelhafte Bindung<br />

- Schimmelbildung<br />

- Beschlagen<br />

- bitterer Geschmack<br />

- fäkalartiger Geschmack<br />

- saure Gärung<br />

- Fadenziehen der <strong>Wurst</strong><br />

- Ranzigkeit<br />

- Fäulnis<br />

- Grünverfärbung<br />

- Grauverfärbung


Wichtige Rechtsnormen für<br />

<strong>Fleischerzeugn</strong>isse<br />

1.VO über Fleisch und <strong>Fleischerzeugn</strong>isse<br />

(Fleisch-VO) vom 21.01.1982, zuletzt<br />

geändert 14.10.1999<br />

2.Deutsches Lebensmittelbuch, Leitsätze für<br />

Fleisch und <strong>Fleischerzeugn</strong>isse (keine<br />

Rechtsnorm)<br />

3.Zusatzstoff-Zulassungs-VO vom<br />

29.01.1998, zuletzt geändert 30.01.<strong>2008</strong><br />

4. EU-VO 852 u. 853/2004


Erfahrungswerte zur Verkehrsauffassung<br />

(keine Rechtsvorschriften)<br />

1. Fettgehaltsstufen für <strong>Wurst</strong>- und<br />

Fleischwaren, herausgegeben vom Dt.<br />

Fleischerverband, 1991<br />

2. Grenz- und Richtwerte für die Wasserund<br />

Fettgehalte, herausgegeben von der<br />

AG „Fleischwaren“ der Gesellschaft Dt.<br />

Chemiker, 1997


Verordnung über Fleisch und<br />

<strong>Fleischerzeugn</strong>isse (Fleisch-Verordnung)<br />

regelt u. a. den Einsatz bestimmter Zutaten für <strong>Fleischerzeugn</strong>isse:<br />

zum Beispiel: Verwendungsbereich<br />

Trockenmilch Brühwurst, Rohwurst,<br />

Leberwurst ..., max. 3 %<br />

Hühnerei-Eiweiß Brühwurst, max. 3 %<br />

Milch Bratwurst, Blut- und Sülzwurst<br />

..., max. 5 %<br />

Semmel, Grütze u. ä. <strong>Wurst</strong>waren, bei denen das<br />

traditionell üblich ist<br />

Pflanzeneiweiß, Stärke Fleisch u. <strong>Fleischerzeugn</strong>isse<br />

Was hier nicht als Zutat genannt ist, darf grundsätzlich frei verwendet<br />

werden (Kennzeichnung wichtig)

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