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Skript Hans Frommelt

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Nutzung Erneuerbare Energien in Liechtenstein,<br />

Potentiale zur Stromversorgung mit Schwerpunkt<br />

Windenergienutzung


Inhalt meiner Vorlesung<br />

1. Überblick Energiegeschichte<br />

2. Eingrenzung der Thematik<br />

3. Atomkraftwerken bzw. Nuklearkraftwerke<br />

4. Energiekonzepte mit Horizont bis 2050<br />

5. Auswirkungen auf Liechtenstein (Wasserkraft,<br />

Biomasse, Wald, Fotovoltaik bzw. Solarzellen<br />

und Wind)<br />

6. Windnutzung in Liechtenstein<br />

7. Mein Fazit


Holz<br />

Kriegerische<br />

Nutzung<br />

Kohle Erdöl & Erdgas Atom<br />

Technikgläubig<br />

Mangel Besseres Handling<br />

Friedliche<br />

Nutzung


Fossile Energien sind:<br />

Kohle, Erdöl, Ölschiefer, Erdgas, Uran<br />

(Atom), etc.<br />

� Bildung über mehrere Millionen Jahre<br />

� Kann soweit problemlos über eine sehr<br />

lange Zeit gelagert werden<br />

� Verbraucht man nicht dort wo es hat!!<br />

Lange Transportdistanzen<br />

� Nutzung des schier unbegrenzten<br />

Vorkommens treibt uns in eine<br />

Klimakatastrophe. Schadstoffemissionen<br />

belasten unsere Luft<br />

� Kann friedlich, wird aber in riesigen<br />

Mengen kriegerisch genutzt<br />

Erneuerbare Energien sind:<br />

Sonnenenergie, Wasserkraft, Wind,<br />

Biomasse, Holz, Geothermie, etc.<br />

� Erneuert sich täglich<br />

� Lagerung nur kurzeitig machbar<br />

� Wird dort verbraucht wo die Energie<br />

gewonnen wird – Kein Transport über<br />

grosse Strecken<br />

� Belastet unser Klima wesentlich weniger,<br />

geringe Luftverschmutzung<br />

� Eignet sich kaum zu einer kriegerischen<br />

Nutzung


Atomstrom bzw. Kernenergiestrom<br />

In unserem Stromverbrauch sind ca. 40% Atomstrom enthalten


Weltraumschiffe bzw. Weltraum-<br />

transportschiffe für Kohle


„Concorde“<br />

Absturz einer<br />

Legende


Die Hedschas-Bahn<br />

Damaskus - Medina


Die Hedschas-Bahn wurde nach dem zweiten<br />

Weltkrieg von einem auf den anderen<br />

Tag stillgelegt. Viele Lokomotiven<br />

und Wagons stehen immer<br />

noch an den Bahnhöfen


Institut für Solarenergieforschung Hameln<br />

http://www.isfh.de<br />

www.greenpeace.de<br />

Institut für ZukunftsEnergieSysteme<br />

http://www.izes.de<br />

http://www.zsw-bw.de<br />

Bayerische Zentrum für Angewandte<br />

Energieforschung<br />

www.zae-bayern.de<br />

Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-<br />

Forschung Baden-Württemberg (ZSW)


www.wwf.de/<br />

Eine vollständig auf erneuerbaren Energien<br />

beruhende Stromerzeugung im Jahr 2050 ist in<br />

Deutschland als hochentwickeltes Industrieland<br />

mit heutigem Lebensstil, Konsum- und<br />

Verhaltensmuster technisch möglich.<br />

http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3997.pdf<br />

Prognostiziert bis 2050 eine<br />

Strombedarfszunahme von<br />

ca. 50% - Folglich ab 2020<br />

eine Stromlücke<br />

http://www.riiseezpower.ch/Portals/0/Content/Anl%C3%A4sse/Folien_Zepf.pdf


Effizienter Stromeinsatz (Stromsparen)<br />

Anwendung neuer Technologien (Beispiele)<br />

• LED-Lampen<br />

• Drehzahlgeregelte Motoren<br />

• „Bauknecht“ will Energiekreisläufe in der Küche optimieren. Stromverbrauchsreduktion bei neuen Waschmaschinen 50%<br />

• Wärmepumpentrockner, etc.<br />

Stromsparkonzepte (Beispiele):<br />

• Neue Konzepte für die öffentliche Beleuchtung<br />

• Wasserverbrauch reduzieren – weniger Pumpen<br />

• Aktivieren der Notstromgeneratoren und USV-Anlagen zur öffentlichen Stromversorgung<br />

• Biogasanteil bei der Erdgasversorgung erhöhen<br />

• Statt mit Strom vermehrt mit Biogas kochen, waschen und trocknen . Mit Biogas heizen<br />

• Gebäudeautomation (Bis 60% Stromeinsparung)<br />

• Lichtmanagmentsysteme (Bis zu 50% Stromeinsparung), etc.<br />

• Architekten, Ingenieure, Bauherren und Facility Manager müssen die Performance ihrer<br />

Gebäude gemeinsam planen, optimieren und überwachen


Energie- bzw. Stromspeicher<br />

Pumpspeichersee / Konventionelle Stromproduktion<br />

• Sommer–Winter bzw. Saisonspeicher<br />

• Ausnutzung Hochpreistarif<br />

• Spitzenlastabdeckung<br />

• Überschussstrom Nachts (Atom- und Flusskraftwerke)<br />

Neue Speicher für fluktuierende Stromproduktion<br />

(Wind- , Kleinwasser- und Solarkraftwerke)<br />

• Kleine Pumpspeicherseen<br />

• Batterien bzw. Akkumulatoren / Hybridfahrzeuge<br />

• Batterien in USV-Anlagen<br />

• Druckluftspeicher<br />

• Gyrator<br />

• Wasserstoff-Kreislauf<br />

• Etc.


Stromversorgungsnetz<br />

� Umbau konventionell gestaltetes<br />

Stromversorgungsnetz der LKW<br />

zum Smart Grids –<br />

Stromversorgungsnetz<br />

� Wechsel konventioneller<br />

Stromverbrauchszähler zu Smart<br />

Metering - Stromzähler


Fotovoltaik / Solardächer<br />

Lampert Druckzentrum,<br />

Vaduz<br />

Auch die BRUBA in<br />

Balzers produziert<br />

ihren Strom selbst!


Direkte Sonnenenergienutzung,<br />

die Fotovoltaik<br />

Freiflächenanlagen<br />

1.2 MWp in Garmisch-<br />

Partenkirchen


Fotovoltaik / Solarhäuser<br />

Baugesetz muss in diesem<br />

Sinne novelliert werden –<br />

Technischer Fortschritt muss<br />

auch in Dorfkernzonen platz<br />

haben


Wasserkraftnutzung<br />

Genutzte Gewässer:<br />

�Valüna-Samina-Malbun,<br />

�Lawena,<br />

�Planken, Trinkwasserkraftwerk<br />

�Spörry Vaduz und Triesen<br />

Ungenutzt:<br />

�Rhein und Kanal<br />

�Talseitig: Mittagspitze bis Saroja (Lawena genutzt)<br />

�Valorsch, Höhenunterschied Malbun bis Steg<br />

�Stillgelegte Kleinwasserkraftwerke in Triesenberg


Konventionelle Wasserkraftwerke / Einsatzbereich der verschieden Turbinen<br />

Typ Pelton-Turbine Francis-Turbine Kaplan-Turbine<br />

Einsatzbereich Speicherkraftwerke Speicherkraftwerke Laufkraftwerke<br />

Fallhöhe<br />

in m<br />

Durchflussmenge<br />

200 - 2000 10 - 700 4 - 30<br />

4 - 15 m 3 /s 4 - 55 m 3 /s 4 - 350 m 3 /s<br />

Wirkungsgrad 90 - 95 % ca. 90% 80-95%


Wasserkraftnutzung mit<br />

Wasserwirbelkraftwerk


Alleine nach Triesen fliessen<br />

drei solcher verbauter<br />

Wasserrinnen<br />

Der Kanal könnte mit einem solchen<br />

Kraftwerkstyp auch noch genutzt<br />

werden


Rohrturbine<br />

Für den Einsatz<br />

einer Kaplanturbine<br />

benötigt<br />

man eine Höhendifferenz<br />

von<br />

mindestens<br />

4 Meter


Rheinkraftwerke?<br />

Das Gewässerschutzgesetz bzw. die<br />

Auflage über Restwassermenge muss<br />

novelliert werden<br />

Vielleicht mit<br />

Ossberger-Turbine?


Energieholz / Holznutzung<br />

(Bioenergie / Biomasse)


Hackschnitzel, Pellets, etc.<br />

Vorteile: Schneller Trocken; Effizienter Transport;<br />

Leichteres Handling<br />

„Nachteil: Strukturprobleme unserer Gasversorgung“


Heizkraftwerk in Balzers<br />

Holzheizkraftwerke<br />

mit Hackschnitzel


Transport Energieholz


Holznutzung statt Wildheuen ??


NFP 66 - Ressource Holz<br />

Das mit 18 Mio. Franken dotierte NFP 66<br />

erarbeitet wissenschaftliche Grundlagen und<br />

praxisorientierte Lösungsansätze für eine<br />

bessere Verfügbarkeit und eine breitere<br />

Nutzung der Ressource Holz. Dabei entwickeln<br />

die Forschenden in Zusammenarbeit mit der<br />

Industrie innovative Technologien und<br />

Dienstleistungen für eine materielle,<br />

energetische und chemische Nutzung von<br />

holzbasierten Rohstoffen und orientieren sich<br />

an einem nachhaltigen<br />

Stoffkreislaufmanagement.<br />

Rahmenkredit: CHF 18'000'000<br />

Forschungsdauer: 5 Jahre<br />

Öffentliche Ausschreibung: Dez. 2010


Das sind Themen für:<br />

� Amt für Wald, Natur und Landschaft;<br />

� Förster, Waldbesitzer, Waldwirtschaft<br />

� Landwirtschaftsamt, Landwirte, Bodenbesitzer<br />

� Waldgesetz muss novelliert werden<br />

� Aber auch Industrie, Gewerbe, Transport<br />

Entwicklung neuer Maschinen für die Energieholznutzung<br />

� An dieser Stelle ein grosses Lob an die Bürgergenossenschaft<br />

Balzers. Man will eine Holzheizung für die<br />

Ortswärmeversorgung erstellen, in welcher man ausser<br />

Holzschnitzel und Pellets auch sämtliches Restholz, wie<br />

Restholz aus Sägereien, Altholz, Waldrestholz und Flurgehölz<br />

verbrennen kann.


14. Dezember 2010, Neue Zürcher Zeitung<br />

Wohnraum statt Bäume<br />

Eine Berner Interessengruppe schlägt Waldrodungen zugunsten von Wohnraum<br />

vor und bricht damit ein Tabu<br />

Ein neues Quartier im Wald, unmittelbar am Stadtrand: Mit dieser Idee mischt ein Architekturbüro die<br />

Stadtentwicklung Berns auf. Das Projekt ist eine Provokation weit über die Region hinaus – denn Schweizer Wald<br />

gilt als praktisch unantastbar.<br />

Daniel Gerny, Bern<br />

Keine Viertelstunde fährt man mit dem Bus vom Zentrum der Stadt Bern Richtung Norden – dann steht man mitten im Bremer, wie<br />

die Berner sagen, dem Bremgarten-Wald. Die ersten Bäume grenzen unmittelbar an die letzten Häuserzeilen des Länggassquartiers,<br />

so dass Stadt- und Waldrand hier auf praktisch einer Linie verlaufen. Für die Bernerinnen und Berner ist der Bremgarten-Wald eines<br />

der wichtigsten Naherholungsgebiet mit Jogging-Strecken und Spazierwegen – wenngleich hier von Idylle längst nicht mehr<br />

gesprochen werden kann: Die Autobahn 1 teilt den Wald seit den 1970er Jahren in zwei ungleich grosse Teile, wobei der Streifen,<br />

welcher der Stadt zugewandt ist, nur gerade einige hundert Meter misst.<br />

Ackerland wäre längst verbaut<br />

Aus städtebaulicher Sicht eine beinahe einmalige Situation, findet Peter C. Jakob, Partner im Architekturbüro «Bauart», das es sich<br />

zum Ziel gesetzt hat, auch gesellschaftspolitische Ideen zu lancieren, die sich nicht sofort realisieren lassen. Das Waldstück<br />

zwischen Län…………..<br />

Holznutzung und nicht mehr verfaulen lassen – ein weiteres Tabu, welches geknackt werden muss!!


Windenergienutzung


Bergwind und Talwind<br />

• Morgen: Hänge<br />

werden aufgeheizt<br />

• Mittag: Aufheizung,<br />

Talwind maximal<br />

• Nachmittag: Hänge<br />

kühlen schnell ab<br />

• Nacht: Auskühlung<br />

und Bergwind<br />

maximal


Föhn – der älteste Rheintaler<br />

Balzers<br />

� Region Buchs ca. 4% oder 350 Stunden Föhn<br />

Quelle: Stephan Bader, MeteoSchweiz<br />

� Region Balzers über 5% oder knapp 500 Stunden Föhn<br />

� Am häufigsten Föhn im April/Mai und November<br />

Buchs


Alpin<br />

Onshore<br />

Offshore


Wohin geht die Reise??


Windenergie Deutschland<br />

1400 Mal mehr installierte Windleistung als in der Schweiz


Windanlage mit Getriebe


Getriebelose Windanlage


Darrieus-Rotor und H-Darrieus-Rotor


Windgeschwindigkeits-<br />

Messsysteme<br />

Schalen-Anemometer<br />

LIDAR bzw. Laser<br />

Probeller-Anemometer<br />

Ultraschall-Anemometer


Windmessung Fläscher Riet, Balzers<br />

Gemessen wird mit den drei Systemen<br />

(Schalen- und Probelleranemometern,<br />

sowie dem Ultraschall-Anemometer<br />

SONIC) wie erklärt.<br />

Die Signale werden in drei unabhängigen<br />

Datenlogger bzw. PC aufgezeichnet. Die<br />

Daten werden über eine Mobil-<br />

Verbindung abgefragt.<br />

Das SONIC zeichnet die Daten im<br />

Millisekundenrhytmus auf. Die beiden<br />

anderen Systeme im Minutentakt.<br />

Im Frühling 2011 werden wir<br />

Ergänzungsmessungen mit dem LIDAR<br />

machen.


Windenergiemessungen auf Alp Lida,<br />

Fläscher Berg, Balzers


Windpotential im Rheintal


Bisherige Windmessungen Solargenossenschaft<br />

mit 25 bzw. 50 Metermasten<br />

und LIDAR (Lasermesssystem)<br />

Anskopf<br />

Hälos, Triesen<br />

Fläscher Riet<br />

Alp Lida<br />

Neugueter Balzers<br />

Messung in Vorbereitung


Wind in der Region Buchs / Windrosen


Wind in der Region Buchs / Windrosen<br />

Westwind<br />

Föhn<br />

Tal-<br />

wind<br />

Bergwind


Wind in der Region Balzers / Windrosen


Messung Ans<br />

Über Novellierung des Waldgesetzes<br />

könnte unterer Teil der Kurve wesentlich<br />

verbessern werden<br />

Messung Alp Lida<br />

Messmast-Messung<br />

LIDAR-Messung


Referenzanlage Enercon E-82 / Alp Lida E-53<br />

Getriebelos, Einzelblattverstellung, GFK-Rotorblatt<br />

E-82 E-53<br />

• Leistung: 2‘000 kW 800 kW<br />

• Nabenhöhe: 98m-138m 60m<br />

• Blattlänge: 41 m 1 26.5m 1<br />

• Rotorfläche: 5‘300 m 2 2‘200 m 2<br />

• Drehzahl: 6–18U/min 12-28U/min<br />

• Windzone: WZ III WZ II exp


Bergwind und Talwind<br />

• Morgen: Hänge werden<br />

aufgeheizt<br />

• Mittag: Aufheizung, Talwind<br />

maximal<br />

• Nachmittag: Hänge kühlen<br />

schnell ab<br />

• Nacht: Auskühlung und Bergwind<br />

maximal


Stromgestehungskosten in Rappen pro Kilowattstunden (Rp./kWh)<br />

Hinweis: Strompreisberechnungen in erster Schätzung, Genauigkeit ca. +/- 25%<br />

Jahr 1995 2010 2015 2020<br />

Durchschnittlicher Jahres-Gesamtstrompreis Haushalt LKW,<br />

inkl. Netzgebühren 24 Rp. 24 Rp. ? ?<br />

Fotovoltaik (Ohne jegliche finanzielle Förderung) 120 Rp. 60 Rp. 45 Rp. 25 Rp.<br />

Windenergie Offshore 15 Rp. 14 Rp. 14 Rp.<br />

Windenergie Onshore Küstenregionen & Flachland 30 Rp. 15 Rp. 12 Rp. 10 Rp.<br />

Windmessungen Rheinau, Buchs, E-82, Nabenhöhe 98 Meter 28 Rp.<br />

do. Nabenhöhe 138 Meter 24 Rp.<br />

Alp Lida, Balzers E-53 15 Rp.<br />

Ans, Balzers E-82 20 Rp.<br />

Neugueter, Balzers E-82 23 Rp.<br />

Fläscher Riet, Balzers (Luzisteig) E-82 25 Rp.<br />

Hälos, Triesen-Balzers E-82 35 Rp.


Ein letzter Satz:<br />

Windenergienutzung ist<br />

in unseren Gesetzen<br />

(UVP-Gesetz, EEG,<br />

Baugesetze, etc.) noch<br />

nicht verankert.<br />

Danke möchte ich an dieser Stelle<br />

meinen Kollegen von der Solargenossenschaft<br />

für ihr Engagement, im<br />

besonderen bei den<br />

Windmessungen:<br />

Bruno Dürr,<br />

Helmuth Marxer und<br />

Othmar Züger<br />

Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit

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