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Silo-Konditionierung - IKB-Industrieplanung GmbH

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<strong>IKB</strong> <strong>Industrieplanung</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Nachtigallenstr. 15<br />

57589 Pracht<br />

Tel. 02682 95240<br />

Fax. 02682 952424<br />

<strong>IKB</strong> <strong>Industrieplanung</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Verbundanlage für<br />

<strong>Silo</strong>konditionierung und<br />

Entstaubung von Zuckersilos<br />

info@ikb-planung.de<br />

www.ikb-planung.de


Verbundanlage | Zuckersilos<br />

Einleitung<br />

Zur Kampagne 2000 wurde im Werk Uelzen der<br />

Nordzucker AG eine neue Verbundanlage für die<br />

<strong>Konditionierung</strong> und die Förderwegeentstaubung<br />

der Weißzucker-<strong>Silo</strong>anlage in Betrieb genommen.<br />

Die Erfahrungen aus den vergangenen 2 Kampagnen<br />

haben gezeigt, dass die neue Anlage die gewünschten<br />

Anforderungen in vollem Umfang erfüllt.<br />

Abb. 1: Verbundanlage für <strong>Silo</strong>konditionierung und Entstaubung von Zuckersilos<br />

Vor der Umbaumaßnahme wurde die <strong>Silo</strong>anlage mit<br />

mehreren getrennten <strong>Konditionierung</strong>sanlagen und<br />

Entstaubungsfiltern betrieben:<br />

Die Entstaubung der Förderwege wurde nicht nach<br />

Betriebszustand sondern komplett durchgeführt.<br />

<strong>IKB</strong> <strong>Industrieplanung</strong> <strong>GmbH</strong> - Stand 2008<br />

<strong>IKB</strong> <strong>Industrieplanung</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Es wurden also auch Bänder entstaubt, die keinen<br />

Zucker führten. Die Entstaubungsluft wurde nach den<br />

Filtern nach außen abgeführt. Die abgesaugten Luftmengen<br />

ergänzten sich durch Falschluft über Fenster<br />

und Türen. Diese musste natürlich zusätzlich erwärmt<br />

werden. Ferner führte die Tatsache, dass die<br />

Altanlagen nicht mehr am Auslegungspunkt betrieben<br />

werden konnten, zu unbefriedigenden Zuständen<br />

in den <strong>Silo</strong>kellern und <strong>Silo</strong>domen, mit hohen Staubmengen<br />

und Staubablagerungen, die einen erhöhten<br />

Reinigungsaufwand erforderten.<br />

Die vorhandenen <strong>Silo</strong>-<strong>Konditionierung</strong>sanlagen gabenmit<br />

entsprechenden Wärmeverlusten die gesamte<br />

Luftmenge über Auslässe in den <strong>Silo</strong>dächern ins Freie<br />

ab. Eine zuverlässige Luftmengenregelung war bei<br />

den teilweise über 25 Jahre alten <strong>Konditionierung</strong>s-<br />

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Verbundanlage | Zuckersilos<br />

anlagen nicht möglich. Die <strong>Konditionierung</strong>sluft<br />

konnte lediglich erwärmt werden. Ein Feuchtigkeitsregelung<br />

war nicht möglich. Insgesamt entsprachen<br />

sowohl die Entstaubungs- als auch die <strong>Konditionierung</strong>sanlagen<br />

nicht mehr dem Stand der Technik.<br />

Ein weiterer Grund für die Erneuerung der Anlagen<br />

war, dass der Standort des neu zu errichtenden<br />

Zucker-<strong>Silo</strong>s 8 auf der Fläche der alten Siebstation<br />

lag. Da der Hauptteil der Aggregate und der Steuerungstechnik<br />

in der alten Siebstation untergebracht<br />

waren, machte der notwendige Abriss der Station<br />

unter anderem eine Standortänderung der Entstaubungs-und<br />

<strong>Konditionierung</strong>sanlagen notwendig. Um<br />

eine Entstaubung der Förderwege auch während der<br />

Bauarbeiten zu gewährleisten, musste vor dem Abriss<br />

des alten Siebgebäudes die alte Technik ersetzt und<br />

dafür ein neues Betriebsgebäude errichtet werden.<br />

Die vorgegebenen Ziele für dir neuen Verbundanlagen<br />

waren :<br />

»<br />

»<br />

»<br />

»<br />

optimale Entstaubung<br />

zuverlässige <strong>Konditionierung</strong> mit Absoluttrocknung<br />

für die <strong>Silo</strong>s 1-6 und 8. (Das <strong>Silo</strong> 7 hat eine separate<br />

moderne <strong>Konditionierung</strong>sanlage und musste<br />

nicht mit berücksichtigt werden)<br />

energiewirtschaftliche Lösung durch ein Rückluftsystem<br />

kostengünstige Lösung<br />

Betriebsgebäude<br />

Das neue zentrale Betriebsgebäude wurde an der<br />

Stelle des vorhandenen Betriebsgebäudes für die<br />

<strong>Konditionierung</strong> der <strong>Silo</strong>s 1, 2, 3 und 4 errichtet.<br />

Durch diesen Standort konnte ein Teil der alten<br />

Leitungswege bzw. Trassenführungen der <strong>Konditionierung</strong><br />

für die <strong>Silo</strong>s 1-6 wieder genutzt werden. Das<br />

zentrale Betriebsgebäude ist in Stahlskelettkonstruktion<br />

in 2 Etagen hergestellt. In der unteren Etage sind<br />

die Schaltanlagen für die <strong>Konditionierung</strong>, Entstaubung,<br />

Fördertechnik und Haustechnik aufgestellt, sowie<br />

die Ventilatoren der <strong>Silo</strong>konditionierung und der<br />

<strong>IKB</strong> <strong>Industrieplanung</strong> <strong>GmbH</strong> - Stand 2008<br />

<strong>IKB</strong> <strong>Industrieplanung</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Entstaubungsfilter. In der oberen Etage befindet sich<br />

das Klimagerät für die <strong>Konditionierung</strong>sluft und die<br />

Rohranschlüsse zu den <strong>Silo</strong>domen. Außerdem stehen<br />

hier die beiden Filter für die Förderwegeentstaubung<br />

und für die Entstaubung der <strong>Konditionierung</strong>srückluft<br />

und der Taschenfilter einer Bodenentstaubungsanlage<br />

sowie die Heizungsanlage für die begehbaren <strong>Silo</strong>bereiche.<br />

Verbundanlage 1:<br />

<strong>Silo</strong>-<strong>Konditionierung</strong><br />

Das Konzept der <strong>Konditionierung</strong> für die <strong>Silo</strong>s 1-6<br />

und 8 ist eine Luft-Verbundanlage. Diese besteht aus<br />

einem zentralen Klimagerät, je einem Zuluftventilator<br />

für jedes <strong>Silo</strong> und einem Filter für die Entstaubung<br />

der <strong>Konditionierung</strong>srückluft. Die Ziele waren<br />

freilaufenden Zucker zu erhalten und der sparsame<br />

Einsatz von Energie.<br />

Rahmenbedingung war, dass zur gleichen Zeit maximal<br />

4 <strong>Silo</strong>s konditioniert werden müssen:<br />

»<br />

»<br />

2 <strong>Silo</strong>s während der Befüllung (WZ1+WZ2)<br />

2 <strong>Silo</strong>s werden vor dem Befüllvorgang (WZ1+WZ2)<br />

angewärmt oder nach Abschluss der Befüllung<br />

nachkonditioniert.<br />

Die <strong>Silo</strong>s 1-6 und <strong>Silo</strong> 8 haben ein Gesamtvolumen von<br />

ca. 200.000 m³. Bei ungünstigster <strong>Silo</strong>wahl werden in<br />

Summe maximal 40.000 m³/h konditionierte Luft<br />

benötigt. Vom zentralen Klimagerät wird von einem<br />

Sammler aus jedes <strong>Silo</strong> nach Bedarf separat über<br />

seinen FU-geregelte Ventilatoren mit konditionierter<br />

Luft versorgt. Abweichung vom Luftmengen-Sollwert<br />

z.B. durch eine veränderte Kornverteilung des eingefüllten<br />

Zuckers oder den steigenden Gegendruck<br />

durch die wachsende Zuckersäule bei der Befüllung,<br />

werden vom System erkannt und ausgeglichen. Die<br />

über Luftkanäle in den <strong>Silo</strong>boden eingebrachte konditionierte<br />

Luft wird am <strong>Silo</strong>dom ü ber Rohrleitungen<br />

wieder vom Ventilator des zentralen Filters für die<br />

<strong>Konditionierung</strong>srückluft wieder abgesaugt. Zur Reduzierung<br />

der Staubentwicklung beim Befüllvorgang<br />

wird ü ber die Absaugung ein geringer Unterdruck<br />

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Verbundanlage | Zuckersilos<br />

Abb. 2: Schema Weißzucker-<strong>Silo</strong>konditionierung<br />

im <strong>Silo</strong>inneren eingestellt. Die gefilterte Luft wird<br />

dem zentralen Klimagerät (Absoluttrocknung und<br />

Anwärmung) wieder zugeführt und von diesem für<br />

die <strong>Konditionierung</strong> erneut aufbereitet. Dabei verhindert<br />

eine permanente Frischluftzumischung von 20 %<br />

sicher die Aufkonzentration zuckertypischer Aromen.<br />

Zusätzlich zu den von der ZBG und dem VDI vorgeschriebenen<br />

Staubexplosionsschutzmaßnahmen, wie<br />

z.B. der 1,3-und 10-bar Druckstoßfestigkeit der Anlagen<br />

und der Ausrüstung mit Berstscheiben, sind die<br />

<strong>Silo</strong>s mit mechanischen und regelungstechnischen<br />

Über-und Unterdrucksicherungen sowie der Filter mit<br />

einer Staubleckagenwarnanlage ausgerüstet.<br />

<strong>IKB</strong> <strong>Industrieplanung</strong> <strong>GmbH</strong> - Stand 2008<br />

<strong>IKB</strong> <strong>Industrieplanung</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Verbundanlage 2 – Entstaubung<br />

der Fördertechnik<br />

Das Konzept der Fördertechnik-Entstaubung sieht die<br />

gleichzeitige <strong>Silo</strong>befüllung und <strong>Silo</strong>entleerung vor. In<br />

der Kampagne werden zur gleichen Zeit die Qualitäten<br />

WZ1 und WZ2 produziert und aus wieder anderen<br />

<strong>Silo</strong>s WZ 1 und WZ 2 entnommen. Dies bedeutet,<br />

es sind je Qualität ein Förderstrang „Einlagerung“<br />

und ein Fö rderstrang „Auslagerung“ zur gleichen<br />

Zeit in Betrieb. Die Förderwegeentstaubung ist dazu<br />

vorgesehen, die staubhaltige Luft an Über-und Aufgabestellen<br />

der Fördertechnik zu erfassen, die Luft<br />

zu reinigen und die gereinigte Luft wieder in den Bereich<br />

der <strong>Silo</strong>-Keller und <strong>Silo</strong>-Dome zurückzuführen.<br />

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Verbundanlage | Zuckersilos<br />

Während der Kampagne müssen folgende Teilsysteme<br />

entstaubt werden:<br />

»<br />

»<br />

»<br />

»<br />

1 <strong>Silo</strong> WZ 1 -Befüllung<br />

1 <strong>Silo</strong> WZ 2 -Befüllung<br />

1 <strong>Silo</strong> WZ 1 -Entleerung<br />

1 <strong>Silo</strong> WZ 2 -Entleerung<br />

Maximal erforderliche Gesamtluftmenge:<br />

»<br />

42.200 m³/h<br />

Außerhalb der Kampagne müssen die Absaugstellen<br />

der <strong>Silo</strong>befüllung nicht entstaubt werden.<br />

Folgende Teilbereiche müssen in dieser Zeit entstaubt:<br />

»<br />

»<br />

1 <strong>Silo</strong> WZ 1 -Entleerung<br />

1 <strong>Silo</strong> WZ 2 -Entleerung<br />

Abb. 3: Schema Förderwege-Entstaubung<br />

<strong>IKB</strong> <strong>Industrieplanung</strong> <strong>GmbH</strong> - Stand 2008<br />

und zeitweise zusätzlich:<br />

»<br />

»<br />

1 <strong>Silo</strong> WZ 1 -Restentleerung<br />

2 <strong>Silo</strong> WZ 2 -Restentleerung<br />

<strong>IKB</strong> <strong>Industrieplanung</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Maximal erforderliche Gesamtluftmenge:<br />

»<br />

40.250 m³/h<br />

Die neue Entstaubungsanlage wurde gemäß den oben<br />

genannten Anforderungen für eine Gesamtluftmenge<br />

von 45.000 m³/h ausgelegt. Bei gleichzeitigem Betrieb<br />

aller vorhandenen Entstaubungsstellen über ein<br />

Sammelrohrleitungssystem wäre eine Luftmenge von<br />

mindestens 84.600 m³/h erforderlich!<br />

Der Filter ist ein Schlauchfilter mit frequenzgeregeltem<br />

Ventiltor. Die Entstaubungsstränge der einzelnen<br />

<strong>Silo</strong>s werden nach Bedarf über pneumatische Klappen<br />

geöffnet oder geschlossen, so dass nur der tatsächlich<br />

in Betrieb befindliche Anlagenteil zur Entstau-<br />

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Verbundanlage | Zuckersilos<br />

bung geöffnet ist. Für den Fall, dass nur ein Rohrleitungsstrang<br />

entstaubt werden mußweil nur ein<br />

<strong>Silo</strong>weg in Betrieb ist, und durch die verringerte<br />

Luftmenge die Strömungsgeschwindigkeit in der<br />

Hauptleitung zum Filter unter 18 m/s absinkt,<br />

werden automatisch die Absperrklappen aller Rohrleitungsstränge<br />

soweit geöffnet, bis die Gesamtluftmenge<br />

wieder so großist, dass die 18 m/s eingehalten<br />

werden. Die Regelung erfolgt über eine einfache<br />

Differenzdruckmessung in der Hauptleitung. Die<br />

entstaubte Luft mit einem Reststaubgehalt von < 1<br />

mg/m³ wird komplett in den Bereich der <strong>Silo</strong>keller<br />

und <strong>Silo</strong>dome zur Kompensation der abgesaugten<br />

Luftmengen zurückgeführt, um die Energieverluste<br />

durch das sonst nötige Nachströmen kalter Außenluft<br />

zu reduzieren.<br />

Abb. 4: Sammelleitungsverteiler mit den Abgängen der einzelnen<br />

Entstaubungsstränge<br />

Auch diese Anlage wurde mit den von der ZBG und<br />

dem VDI vorgeschriebenen Staubexplosionsschutzmaßnahmen<br />

ausgerüstet. Zur Vermeidung von<br />

Staubkontaminationen bei Filterleckagen durch die<br />

Rückluft zu den Gebäuden, wurde auch hier eine<br />

Leckwarnanlage installiert.<br />

<strong>IKB</strong> <strong>Industrieplanung</strong> <strong>GmbH</strong> - Stand 2008<br />

<strong>IKB</strong> <strong>Industrieplanung</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Schlusswort<br />

Nach der Inbetriebnahme waren noch Einstellungsarbeiten<br />

erforderlich, um ein stabiles Gesamtsystem zu<br />

erhalten. Die <strong>Konditionierung</strong>sergebnisse der ersten<br />

Kampagne waren aber sowohl im neuen <strong>Silo</strong> 8, als<br />

auch in den Altsilos sehr gut. Die Investitionskosten<br />

für die Verbundanlage waren deutlich geringer als<br />

der Einsatz einzelner Konditioniergeräte für jedes<br />

einzelne <strong>Silo</strong>, mit entsprechender Entstaubung. Durch<br />

die Reduzierung auf lediglich eine Konditionieranlage<br />

und einen Entstaubungsfilter sind auch deutliche<br />

Einsparungen bei der Instandhaltung zu erwarten.<br />

Die neue Entstaubungsanlage der Fördertechnik hat<br />

die gesteckten Ziele erreicht. Die Entstaubungsergebnisse<br />

im <strong>Silo</strong>keller und in den <strong>Silo</strong>dombereichen sind<br />

erheblich verbessert worden, der Staubanfall hat sich<br />

drastisch reduziert. Die bedarfsgerechte Zuschaltung<br />

von Entstaubungssträngen und die damit verbundenen<br />

erhebliche Verkleinerung des Filters hat auch<br />

hier eine Kosteneinsparung ermöglicht.<br />

Dr. Matthias Böker, Nordzucker Werk Uelzen<br />

Dr. Peter-Dirk Bergerhoff, <strong>IKB</strong> <strong>Industrieplanung</strong> <strong>GmbH</strong>,<br />

Pracht<br />

<strong>IKB</strong> Industreieplanung <strong>GmbH</strong><br />

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Tel. 02682 95 24 0 | Fax. 02682 95 24 24<br />

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