WIRTSCHAFTS-MARKT POLEN - de
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Telekommunikation<br />
Finanzmarkt<br />
Franzosen erhalten erneut<br />
Grünes Licht für Tabakfabrik<br />
Das Ministerium für <strong>de</strong>n Staatsschatz<br />
hat erneut das französische Unter-nehmen<br />
Biosyntec als Käufer für 70 Prozent<br />
<strong>de</strong>r Anteile an <strong>de</strong>r Tabak-Fabrik<br />
ausgewählt. Nach Angaben einer<br />
Sprecherin <strong>de</strong>s Ministeriums hatten die<br />
Franzosen mit rund 32 Mio. Zloty das<br />
preislich günstigste Angebot abgegeben.<br />
Das französische Unternehmen hatte<br />
schon einmal im vergangenen Jahr eine<br />
Ausschreibung zum Erwerb <strong>de</strong>r Tabakfabrik<br />
gewonnen. Da aber Biosyntec<br />
nicht die gebotenen 24 Mio. Zloty zur<br />
vereinbarten Frist auf das Regierungskonto<br />
eingezahlt hatte, wur<strong>de</strong> die Ausschreibung<br />
für ungültig erklärt.<br />
Die Tabakfabrik Lublin hat im Lan<strong>de</strong>s-<br />
Maßstab bei Tabak einen Marktanteil<br />
von 20 Prozent, bei Zigaretten von 0,5<br />
Prozent.<br />
Über zehnjähriger Rechtsstreit been<strong>de</strong>t - PTC geht<br />
vollständig in Besitz von Deutscher Telekom über<br />
Die Deutsche Telekom, <strong>de</strong>r franzöischen Medienkonzern Vivendi und das polnische<br />
Unternehmen haben jetzt eine Vereinbarung über die Eigentumsrechte an <strong>de</strong>r polnischen<br />
Mobilfunkgesellschaft PTC (era GSM) unterzeichnet, die <strong>de</strong>r Deutschen Telekom die unumstrittenen<br />
Eigentumsrechte an <strong>de</strong>r polnischen Mobilfunkgesellschaft zusichert. Die Deutsche<br />
Telekom zahlt 1,4 Milliar<strong>de</strong>n Euro an Vivendi und Elektrim , die dafür auf alle Ansprüche verzichten.<br />
Mit dieser Vereinbarung geht einer <strong>de</strong>r absur<strong>de</strong>sten Rechtsstreits unter Beteiligung von polnischen<br />
Unternehmen in <strong>de</strong>r jüngeren Wirtschaftsgeschichte zu En<strong>de</strong>. Er währte über 10 Jahre,<br />
umfasste 50 Gerichtsverfahren in fünf Län<strong>de</strong>rn, kostete zweistellige Millionenbeträge und war<br />
von unschönen Szenen wie die Versperrung <strong>de</strong>s Zugangs zum Firmengebäu<strong>de</strong> in Warschau für<br />
jeweils von Deutschen und Franzosen bestellten Vorstands-Mitglie<strong>de</strong>rn.<br />
Die Deutsche Telekom hatte selbst aktiv mit das Geschäft <strong>de</strong>r Mobilfunkgesellschaft PTC in<br />
Polen aufgebaut und war bereits in <strong>de</strong>n 90er Jahren Eigentümer von 49 Prozent <strong>de</strong>r Anteile an<br />
<strong>de</strong>r PTC. Dem polnischen Mischkonzern Elektrim gehörten zunächst 48 Prozent an PTC. Diese<br />
Anteile brachte Elektrim vor elf Jahren in eine Holding mit <strong>de</strong>r franzöischen Vivendi ein. Vivendi<br />
zahlte Elektrim dafür 1,8 Milliar<strong>de</strong>n Euro. Ein Wiener Schiedsgericht entschied aber im Jahr<br />
2004, dass Elektrim seine PTC-Anteile nicht in die Holding hätte einbringen dürfen, weil die<br />
Polen damit gegen ein Vorkaufsrecht <strong>de</strong>r Deutschen Telekom verstoßen haben. Vivendi gehörten<br />
<strong>de</strong>shalb gar keine PTC-Anteile. Die Deutsche Telekom hatte daraufhin im Jahr 2006 eine<br />
Call-Option eingelöst und mit gerichtlicher Hilfe die umstrittenen 48 Prozent von Elektrim<br />
gekauft. Dieser Kauf wur<strong>de</strong> aber von Vivendi nicht anerkannt. Wir sind heilfroh, jetzt eine Lösung<br />
zu haben, erklärte Telekom-Finanzvorstand Timotheus Höttges nach Unterzeichnung <strong>de</strong>r<br />
Vereinbarung.<br />
Die 1996 gegrün<strong>de</strong>te Mobilfunkgesellschaft PTC, die in <strong>de</strong>n 90er Jahren unumstrittener<br />
Marktführer in Polen war und unter <strong>de</strong>r Auseinan<strong>de</strong>rsetzung von Deutscher Telekom und Vivendi<br />
gelitten hatte, ist heute mit einem Marktanteil von 29 Prozent und rund 13 Mio. Kun<strong>de</strong>n drittgrößter<br />
Mobilfunk-Anbieter in Polen.<br />
Marktexperten gehen davon aus, dass die mit <strong>de</strong>r vollständigen Übernahme durch die Deutsche<br />
Telekom die Marke era GSM durch T-mobile ersetzt wird.<br />
Notbremse - Deutsche Bank gibt db Kredyt auf<br />
Die Deutsche Bank gibt ihres über die db Kredyt betriebenes Kredit-Geschäft für Privatkun<strong>de</strong>n in<br />
Polen auf. Die 80 Filialen <strong>de</strong>r db Kredyt wer<strong>de</strong>n umfirmiert und in das Filialnetz <strong>de</strong>r Deutschen<br />
Bank PBC eingeglie<strong>de</strong>rt.<br />
Die db Kredyt war als eigenständiges Filialnetz für wenig begüterte Privatkun<strong>de</strong>n gegrün<strong>de</strong>t wor<strong>de</strong>n,<br />
die vor allem schnell Kredite und Kreditkarten benötigen. Die db Kredyt brachte jedoch keinen<br />
finanziellen Erfolg. Der Anteil <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n, die nicht ihren Zahlungsverpflichtungen nachkam,<br />
nahm systematisch zu und drohte, die Finanz-Ergebnisse <strong>de</strong>r gesamten Deutschen-Bank-<br />
Gruppe in Polen zu belasten. Die Deutsche Bank zog <strong>de</strong>shalb jetzt die Notbremse..<br />
Die nicht fristgemäße Bezahlung von Kredit-Verbindlichkeiten ist inzwischen für <strong>de</strong>n gesamten<br />
Banken-Sektor zu einem Problem gewor<strong>de</strong>n. Insgesamt beträgt die Summe <strong>de</strong>r nicht bezahlten<br />
Bankverbindlichkeiten inzwischen 25 Mrd. Zloty. Die Zahl <strong>de</strong>r Polen, die ihre Bankschul<strong>de</strong>n nicht<br />
bezahlen, nimmt ständig zu und ist allein in diesem Jahr um 75 Prozent gestiegen.<br />
Amerikaner bauen Fabrik für Wegwerf-Geschirr in Lódz<br />
Das US-amerikanische Unternehmen WinCup hat nach Angaben <strong>de</strong>r Betreibergesellschaft <strong>de</strong>r<br />
Son<strong>de</strong>rwirtschaftszone Lódz eine Ausschreibung für ein 2,5 Hektar großes Grundstück in Nowy<br />
Jozefów (bei Lódz) gewonnen. Das Unternehmen will dort rund 20 Mio. Zloty in <strong>de</strong>n Aufbau eines<br />
neuen Werkes für die Herstellung von Einweg-Verpackungen und Plastik-Geschirr investieren, die<br />
u.a. für die Fast-Food-Gastronomie bestimmt sind. Nach seiner Fertigstellung sollen in <strong>de</strong>m neuen<br />
Werk rund 150 Personen beschäftigt wer<strong>de</strong>n.<br />
Koreanischer Konzern eröffnet Werk in Nie<strong>de</strong>rschlesien<br />
Der südkoreanische Konzern SKC, nach Hyundai und Samsung <strong>de</strong>r drittgrößte Konzern in Korea,<br />
hat im nie<strong>de</strong>rschlesischen Dzierżoniów eine neue Produktionsstätte für Polyol-Halbprodukte in<br />
Betrieb genommen, die u.a. bei <strong>de</strong>r Herstellung von Möbeln, Kühlschränken und Fahrzeugen<br />
Verwendung fin<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>m Betrieb wur<strong>de</strong>n nur 20 Arbeitsplätze geschaffen, da <strong>de</strong>r gesamte<br />
Produktions-Ablauf vollautomatisiert ist. Bereits 2008 hatte die zu <strong>de</strong>m Konzern gehören<strong>de</strong> SKC<br />
Haas ebenfalls in Dzierżoniów die Produktion von Polyester-Folie für LCD-Fernseher aufgenommen.<br />
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