Leben als Single - Weißes Kreuz
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hart erarbeitet. So zeigen sich Frauen nicht bereit, hier allzu viele Zugeständnisse zu machen.<br />
Die Autorin folgert: „Fraglich ist..., ob sich der <strong>Single</strong>-Mann überhaupt für die <strong>Single</strong>-Frau<br />
interessiert. Auch wenn sie ihm in seinem Bedürfnis nach Austausch und Reflexion entgegenkommt...<br />
Ihre Beziehungsambivalenz und ihre ausdifferenzierten Partner-Vorstellungen können<br />
dem <strong>Single</strong>-Mann eine konfliktreiche Partnerschaft prophezeien“ (Bodmann, S. 243ff).<br />
Die Komplexität des Phänomens „<strong>Single</strong> heute“ lässt sich unschwer daran ablesen.<br />
Begriff und <strong>Leben</strong>sform des „<strong>Single</strong>“ stammen aus den USA und erreichten Anfang der 70er<br />
Jahre die Bundesrepublik Deutschland. Erste wissenschaftliche Untersuchungen zur Thematik<br />
erschienen dort bereits Mitte der 70er Jahre. Hierzulande befasste sich die Forschung erst eine<br />
Dekade später damit.<br />
Im psychologischen Wörterbuch definiert Friedrich Dorsch den Begriff wie folgt: „<strong>Single</strong>“ ist<br />
ein ... Begriff der Sozialwissenschaften. , der aus den USA in den deutschen Sprachgebrauch<br />
gekommen ist für Personen, die besonders in den <strong>Leben</strong>sjahren 25-50 und meist vorsätzlich<br />
ohne engere Bindung an einen Partner leben“ (Dorsch, F.: Psychologisches Wörterbuch, Bern<br />
1982, S. 618).<br />
Dorsch benennt <strong>als</strong> Kriterien für seine Definition das Alter, die Art der Bindung und die Motivation<br />
für diese <strong>Leben</strong>sform.<br />
Der Überbegriff „<strong>Single</strong>“ umfasst alle <strong>Leben</strong>sformen ohne Partner. Er reicht von der<br />
18jährigen, die gerade von zu Hause ausgezogen ist, über die 40jährige geschiedene Alleinerziehende<br />
bis hin zum 80jährigen verwitweten Rentner. Es erscheint mir jedoch nicht angemessen,<br />
alle diese Personen mit dem Attribut „<strong>Single</strong>“ zu versehen.<br />
Innerhalb der letzten 25 Jahre hat sich der Anteil der 25-bis 49jährigen bei den Einpersonenhaushalten<br />
mehr <strong>als</strong> verdoppelt. Auch insofern lässt sich diese Altersgruppe <strong>als</strong> eigentliche<br />
Kern-Zielgruppe der <strong>Single</strong>s betrachten. (Vergleiche Opaschowski, Horst W: <strong>Single</strong>s: Die<br />
Hätschelkinder der Konsumgesellschaft, in: Grözinger, Gerd (Hg): Das <strong>Single</strong>, Opladen 1994,<br />
S. 25.)<br />
Die <strong>Leben</strong>sphase 25-49, von jeher primär mit Ehe und Familie/Kindererziehung in Verbindung<br />
gebracht, bekommt zunehmend eine Eigendynamik. Das Alleinleben ist zur attraktiven<br />
Alternative geworden. Eine <strong>Leben</strong>sform, die einerseits zeigt, wie der einzelne veränderte gesellschaftliche<br />
Rahmenbedingungen zum eigenen individuellen <strong>Leben</strong>sentwurf nutzt und welche<br />
Werte die Moderne oder Postmoderne <strong>als</strong> erstrebenswert präsentiert.<br />
Andererseits verdeutlicht die Entwicklung, welche neuen Problemstellungen daraus resultieren<br />
können.