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Leben als Single - Weißes Kreuz

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Der Apostel Paulus, selbst <strong>Single</strong>, spricht in 1. Kor. 7 von der Gnadengabe, die jeder Mensch<br />

von Gott erhalten hat. Es gibt die Berufung zur Ehe und die Berufung zur Ehelosigkeit, wobei<br />

letztere Ausnahme bleibt, denn grundsätzlich gilt: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein<br />

sei“ (1. Mose 2, 18 a), was auch <strong>als</strong> anthropologische Grundaussage der Bibel zu lesen ist.<br />

Viele - meist Frauen - kommen in die Seelsorge mit einem Hauptproblem: dem von ihnen so<br />

nicht gewollten <strong>Single</strong>-<strong>Leben</strong>. In christlichen Gemeinden sind Frauen oft in der Überzahl.<br />

Auf diesen Tatbestand wies z. B. Professor Michael Dieterich hin: „Es gibt in unseren christlichen<br />

Kreisen tatsächlich nicht genügend Männer. Das heißt, wir müssen festhalten, dass eine<br />

große Zahl von jungen gut ausgebildeten, hübsch aussehenden und beruflich erfolgreichen<br />

Frauen, die gemäß der biblischen Maxime, nicht am gleichen Joch` mit dem Nichtchristen ein<br />

<strong>Leben</strong> führen möchten, statistisch gesehen nicht heiraten kann... Es sollte gründlich darüber<br />

nachgedacht werden, wie es dazu kommen konnte, dass die Gemeinde Jesu überwiegend aus<br />

Frauen besteht, und welche Fehler hier gemacht worden sind“ (Schritte 9/1991, S. 12).<br />

Diese Überlegungen sind für viele Frauen unerheblich. Die Not wird oft dadurch verstärkt,<br />

dass viele Verheiratete vorschnell Ratschläge geben wie: „Auch du findest noch jemanden.“<br />

Oder: „Schraub' doch einfach deine Ansprüche herunter.“ Zu oft wurden aus Verzweiflung<br />

und f<strong>als</strong>chen Motiven Ehen geschlossen. Die Problemfelder erweitern sich dann in Ehe und<br />

Familie. Mitleid, nicht alleine bleiben zu wollen oder reine Freundschaft sind kein ausreichender<br />

Grund für eine Heirat!<br />

Wenn der Gedanke „Ich will auf keinen Fall alleine leben“ so dominiert, dass er zum Götzen<br />

wird, beraubt man sich aller Freiheit und Handlungsmöglichkeiten, in der Partnersuche selbst<br />

aktiv zu werden. Das ganze <strong>Leben</strong> wird dem Hauptziel „Partnerschaft“ untergeordnet. Das<br />

macht unfrei. Das Führungsprinzip der Bibel darf nicht mit Nichtstun verwechselt werden.<br />

Es ist schwer, den <strong>Leben</strong>sweg alleine zu gehen. Auch dann, wenn man in seiner Gemeinde<br />

und der persönlichen Glaubensbeziehung zu Christus fest verwurzelt ist. Gott führt nicht jeden<br />

in die Ehe. Das kann zur Anfechtung werden, die man nicht mit einem Bibelvers „mal<br />

eben wegtrösten“ kann.<br />

Man muss sich dieser Tatsache stellen können und Gründe für das unfreiwillige <strong>Single</strong>dasein<br />

unter Umständen in Seelsorge und Beratung ansprechen (z. B. Entscheidungsschwäche, Angst<br />

vor Sexualität...). Es braucht Raum und Zeit, um daran zu arbeiten und die Trauer über diese -<br />

so nicht gewollte <strong>Leben</strong>sführung zu durchleben.<br />

Manchmal ist es Trauer aufgrund von eigener Schuld: der <strong>Single</strong> hat eine Freundschaft ausgeschlagen<br />

und es im Nachhinein bitter bereut. Mancher ist schuldig geworden, weil er Menschen<br />

Hoffnungen gemacht hat oder mit dem Wunsch eines anderen nach Beziehung nicht

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