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OrthoJournal - Regensburger OrthopädenGemeinschaft

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↘ HüFTe iMplAnTieren<br />

Den richtigen<br />

Zugang finden<br />

für alle Bewegungen der hüfte sind der<br />

große, mittlere und kleine Gesäßmuskel<br />

wichtig. sie sorgen für das flüssige Gehen,<br />

das sichere stehen sowie das strecken<br />

im hüftgelenk. die drehung der hüfte<br />

wird durch die Gruppe der »kleinen<br />

Außenrotatoren« hervorgerufen.<br />

proF . Dr .<br />

bernD FüCHTMeier<br />

Chefarzt der Klinik<br />

für Unfallchirurgie,<br />

Orthopädie und Sportmedizin<br />

Krankenhaus<br />

Barmherzige Brüder<br />

10<br />

zugang zum hüftgelenk<br />

Um ein neues Hüftgelenk zu implantieren,<br />

braucht der Chirurg in der OP<br />

den sogenannten Zugang zum Gelenk.<br />

Darunter versteht er die Schnittführung<br />

an den Muskeln vorbei oder durch<br />

die Muskeln hindurch, um zum Gelenk<br />

zu gelangen. In Deutschland sind drei<br />

Hüftgelenkszugänge gebräuchlich: der<br />

seitliche, der hintere und der minimalinvasive.<br />

Im Krankenhaus Barmherzige<br />

Brüder führen wir alle drei Zugänge<br />

durch. Im Vorfeld besprechen wir mit<br />

jedem Patienten, welcher Zugang für<br />

ihn geeignet ist.<br />

seitlicher zugang<br />

Der in Deutschland am häufigsten<br />

verwendete ist der seitliche Zugang.<br />

Bei diesem wird ein kleiner Teil des<br />

mittleren Gesäßmuskels abgelöst.<br />

Kurzschaft und Standardhüft gelenksersatz<br />

Muskulatur des Hüftgelenks<br />

und Zugänge zum Hüftgelenk:<br />

1. Vorderer-seitlicher Zugang<br />

(minimal-invasiv),<br />

2. Seitlicher Zugang, 3. Hinterer<br />

Zugang<br />

Er ermöglicht eine hervorragende Übersicht über das Gelenk<br />

und generiert eine gute OP-Möglichkeit. Der Nachteil besteht<br />

darin, dass der teilweise abgelöste mittlere Gesäßmuskel<br />

wieder einheilen muss, was circa sechs Wochen dauert.<br />

hinterer zugang<br />

Der hintere Zugang ist ebenso sehr gebräuchlich. Hierbei<br />

werden der große Gesäßmuskel in Längsrichtung gespalten<br />

und die kleinen Außenrotatoren abgelöst. Jedoch ist bei diesem<br />

Zugang auch ein Einheilen der Muskulatur notwendig<br />

und das Risiko des Ausrenkens der Kugel aus der Pfanne ist<br />

gegenüber den anderen Zugängen geringfügig erhöht.<br />

minimalinvasiver zugang<br />

3<br />

Der schonendste Zugang ist der minimalinvasive. Bei diesem<br />

Zugang geht der Chirurg vor dem mittleren Gesäßmuskel<br />

auf das Hüftgelenk ein. Es ist nicht notwendig,<br />

einen Muskel abzulösen. Die Implantationstechnik und<br />

Übersichtlichkeit ist jedoch geringfügig eingeschränkt.<br />

Ist das neue Gelenk jedoch eingesetzt, kann der Patient<br />

hiernach sehr schnell schmerzarm und kraftvoll gehen,<br />

da kein separates Einheilen der Muskulatur notwendig ist.<br />

Sollte die Knochenstruktur stabil genug sein, können die<br />

Patienten auch unmittelbar nach der Operation sofort voll<br />

belasten.<br />

Große Untersuchungen zeigen, dass es bei den langfristigen<br />

Ergebnissen keinen Unterschied zwischen den einzelnen<br />

Zugängen gibt. Der Vorteil des minimalinvasiven Zugangs<br />

besteht lediglich in den ersten Wochen, da der Heilungsbedarf<br />

für die Muskulatur geringer und schneller ist.<br />

Die von den Patienten oft gewünschte kleine Schnittlänge<br />

in der Haut hat lediglich einen kosmetischen Effekt. Sie sagt<br />

jedoch nichts über die darunter befindliche Muskulatur aus.<br />

2<br />

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Foto: istockphoto.com © angelhell

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