FlickWerk - Fritz Franz Vogel
FlickWerk - Fritz Franz Vogel
FlickWerk - Fritz Franz Vogel
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<strong>FlickWerk</strong><br />
Ein Ausstellungs- und Buchprojekt<br />
Gewerbemuseum Winterthur, Anfang April–Ende September 2004<br />
Piär Amrein, M. Vänçi Stirnemann, <strong>Fritz</strong> <strong>Franz</strong> <strong>Vogel</strong><br />
Stand: 10.10.2002<br />
Piär Amrein, Sophienstr. 12, 8032 Zürich<br />
fon: 01 261 35 34 (P), e-mail: mapipe@bluewin.ch<br />
M. Vänçi Stirnemann, Dufourstr. 132, 8008 Zürich<br />
fon: 01 383 17 77 (G), e-mail: inkarttext@access.ch<br />
Projektsekretariat:<br />
<strong>Fritz</strong> <strong>Franz</strong> <strong>Vogel</strong>, Einsiedlerstr.34, 8820 Wädenswil<br />
fon/fax: 01 780 07 51, e-mail: ffvogel@mus.ch
Einführung<br />
Auf den ersten Blick erscheint das Konzept des Flickens eher antiquiert. Man denkt an gewiefelte<br />
Hemdenkragen und geplätzete Hosenknies, an neu verkittete Fenster oder an frisch gestrichene<br />
Gartenzäune, vielleicht an Fleckenentferner oder Tipp-Ex. Doch genauer besehen steckt hinter dem<br />
Flickkonzept weit mehr als die handwerkliche Wiederherstellung von etwas, das einem über die<br />
Jahre meist sehr lieb geworden ist und deshalb noch möglichst lange «halten» oder erhalten sein<br />
soll. Gerade durch das Flicken wird oft ein emotionaler Mehrwert (Aura) produziert, der, fern vom<br />
realen Wert, weiter tradiert wird. Flicken ist damit vielfach lohnenswert, weil der Arbeitsaufwand<br />
eben mehr als bloss ein Objekt wieder herstellt.<br />
Das Konzept des Flickens orientiert sich an der Funktionalität und nimmt Bezug auf das Konzept<br />
der natürlichen Harmonie, dem antikischen Konzept von Schönheit, Güte und Wahrheit. Wo<br />
geflickt werden muss, ist dieses (vor allem visuelle) Konzept beeinträchtigt, hat Beulen, Dellen,<br />
Schrammen, Risse. Die Wiederherstellung ist also der Motor, (ästhetische) Harmonie wieder zu<br />
erreichen. Dass es dieses Ideal kaum gibt, beeinträchtigt dabei den Impetus, es zu erreichen, nicht.<br />
Geflickt wird also im Hinblick auf etws Ganzes, Unversehrtes, in sich Ruhendes und Funktionierendes<br />
hin – auf ein Ideales, das zwar nicht erreicht, aber angenähert werden kann. Dabei kann die<br />
Perspektive entscheidend sein: Zeigt sie in Richtung Wiederherstellung des vorhandenen Schadens<br />
(Reparaturwerkstätten mit je ihrem eigenen Fundus an Ersatzteilen, Wissen und Werkzeugpark)<br />
oder nimmt sie den Schaden zum Anlass, etwas Neues zu gestalten (Flickenteppich, Recycling).<br />
Welche Flicktechniken anzuwenden sind, wer die Narben am unsichtbarsten herzustellen im<br />
Stande ist, wie Flickflecken, Pannen, Schäden nachhaltig ausgebessert werden können, wo Unterhalt<br />
und «Flicken vor dem Notstand» ratsam sind, all dies sind Aspekte, die im Kontext einer<br />
Ausstellung und in der Publikation erörtert werden. Dabei reicht die Palette vom reinen Notbehelf,<br />
z.B. mit einem Ast eine offene Baugrube zu markieren, über digitale Utilities, verlorene Daten zu<br />
reparieren, bis hin zum Facelifting und Bodywork, wo Flickwerk mehr als bloss Retusche ist,<br />
nämlich de facto eine Neukonzeptionierung der menschlichen Identität.<br />
Die Ausstellung samt Publikation spürt diesem Phänomen des Flickens in einer möglichst grossen<br />
Bandbreite nach. Dabei werden die haptischen Qualitäten vor allem in der Ausstellung (Flickstube,<br />
Fernsehdoktor, Schuhreparaturservice, Flickenteppich-Atelier, verschiedene Restauratorenarbeiten<br />
und -techniken) animierend gezeigt, in der Begleit-publikation, nebst vielseitigen Abbildungen,<br />
die gesellschaftlichen und philosophischen Bezüge ausgelotet (Fragen nach Werterhaltung;<br />
Kosten-/Nutzenanalysen bei der Film-, Ton- oder Buchrestauration, resp. -translation in andere<br />
Speichermedien; Überarbeitungskonzepte z.B. in der Literatur im Kontext der neuen Rechtschreibung).<br />
Gerade heute unterliegen die technischen Möglichkeiten, die das Basteln zur wissenschaftlichen<br />
Methode – in Wahrheit ist es jedoch vielfach Versuch und Irrtum – erklärt haben, einem<br />
gesellschaftlich-öffentlichen Diskurs.<br />
Problematisch dabei ist, dass das Flicken als solches entweder nicht richtig wahrgenommen<br />
werden kann, oder dass es im Endprodukt nicht mehr sichtbar ist. Der Status des Geflicktseins<br />
bewirkt ein etwas mulmiges Gefühl; es könnte ja wieder kaputt gehen, der Defekt könnte nicht<br />
völlig verheilt sein, die Sollbruchstelle würde wieder aufbrechen. Auch dieses Unbehagen gilt es<br />
zu zeigen, das sich gerade in Themenbereichen wie Beziehungsmediationen und Eheberatungen<br />
vermittelt.
Grundsätzlich glauben wir, dass dieses alt-neue Flickkonzept sehr viele zeitaktuelle Bezüge bietet,<br />
die sich aus dem Historischen und Handwerklichen herleiten lassen (Reparaturwerkstätte Mensch<br />
und Gen, Baumessen und DIY-Boom, nationale Grenz- und regionale Flurbereinigungen, digitale<br />
Bildmanipulationen, sprachliche Vertuschungen und Euphemismen, Geschichtsklitterung etc.).<br />
Nicht zuletzt wird dabei ein alltägliches Handeln angesprochen, das sich zwischen einer tugendhaften<br />
Sparsamkeit und vorbestimmtem Verbrauch von Gütern entscheiden muss.<br />
Das Thema scheint uns interessant genug, eine mehrsinnliche Erlebnis- und Erfahrungswelt zu<br />
konzipieren, die den heutigen Ausstellungsdesiderata entspricht und zugleich einen niederschwelligen<br />
Einstieg bietet, denn Flickerfahrung haben alle, sei es im Annähen eines Knopfes oder im<br />
Wissem um Narben und operativen Eingriffen am eigenen Körper.
Stand des Projektes<br />
Verfeinerte Projektskizze aufgrund der ersten Besprechung vom 30.5.2002 im Gewerbemuseum<br />
Winterthur und der internen Sitzungen vom 6.6.2002 und 28.8.2002.<br />
Interesse<br />
• Grundsätzlich besteht ein Interesse seitens des Gewerbemuseums, die Ausstellung zu realisieren.<br />
Zeitpunkt: Herbst 2004.<br />
• Flickwerk wird als eine hauseigene Ausstellung betrachtet (grösseres Budget).<br />
• Das Museum stellt Infrastruktur, Museumsknowhow und Finanzen gemäss Budget.<br />
Amrein/Stirnemann/<strong>Vogel</strong> (A/S/V) sind vorerst für das Feinkonzept zuständig. Die genaue<br />
Arbeitsverteilung (Administration, Realisation, Verwaltung, Inkasso, Leistungsverträge,<br />
Ausstellungsdesign und -bau, Versicherungsaspekte, Abbau, Exponatrückgabe etc.) ist Teil des<br />
Feinkonzepts.<br />
• Entwürfe für Ausleihe: Konzepterklärung/Einleitungstext, Ausleihformular, Budget für Externe.<br />
Umfang Ausstellung<br />
• als grosse Eigenausstellung geplant.<br />
• gesamtes 1. Geschoss, 450m2 (zwei längsförmige Räume), dann zusätzlich Eingangsbereich,<br />
Treppenhaus, Gänge.<br />
Budget (approx.)<br />
• Ausstellung: Konzept, Feinkonzept, Exponatsliste, Budgetierung (A/S/V):<br />
1 Mt. à 6000.00 6000.00<br />
• Recherche an originalen Orten, Organisation, Abklärungen für Realisation,<br />
Verhandlungen mit Leihgebern (A/S/V): 5 Mt. à 6000.00 30000.00<br />
• Realisation Ausstellung vor Ort (A/S/V und Museum): nach Absprache<br />
• Katalog: Recherche, Schreiben, Fremdbeiträge, Copyrights Bilder (S/V): 30000.00<br />
• Katalog: Druck, Ausrüstung (externer Verlag, resp. A/S/V) 30000.00<br />
• Katalog: Spezialaufwendungen Papier, Ausrüstung, Klebebilder, Originale noch offen<br />
• Sponsoring: via kostenfreie oder -günstige Leihgaben, plus Geldsponsoring für Ausstellung. Für<br />
Katalog externes Sponsoring, evtl. Prozentanteil bei Fremdgeld für Ausstellung.<br />
Vorgehen Ausstellung<br />
• bis Woche 23/02: Update des Konzepts.<br />
• bis Woche 25/02: bezahlter Auftrag für Feinkonzept samt Budgetangaben seitens des Museums<br />
an Amrein/Stirnemann/<strong>Vogel</strong>.<br />
• bis Woche 38/02: Feinkonzept mit Budget, Etappierung/Zeitplan und Exponatsliste.<br />
• bis Woche 42/02: Definitiver Auftrag, Verträge mit Angaben zur Arbeitsverteilung für Seite<br />
Museum und Seite Amrein/Stirnemann/<strong>Vogel</strong>. Fixierung Ausstellungstermin und Projektierung<br />
der Ablaufphasen<br />
• bis Woche 52/02: Abklärungen Koproduktionen mit andern Museen.<br />
• Woche 10/03: Zwischenstand I: Weitgehende Bereinigung der Exponatsliste, Planung Ausstellungsdesign<br />
• Woche 20/03: Zwischenstand II: Auftrag Ausstelllungsdesign<br />
• Woche xx/04: Ablieferung Ausstellungsdesign<br />
• Woche xx/04: Einrichtung Ausstellung
• Woche xx/04: Vernissage
Beiband zur Ausstellung/Buch<br />
Herausgeber<br />
M. Vänçi Stirnemann, <strong>Fritz</strong> <strong>Franz</strong> <strong>Vogel</strong><br />
Umfang<br />
ca. 240 S., 4/1 (Schöndruck 4-, Widerdruck einfarbig), Essayteil und Reader auf anderem Papier.<br />
Format<br />
offen, z.B. BxH 155x290 mm, oder 170x310 (24er Nutzen aus 70/100)<br />
Schöndruckseiten: 1, 4/5, 8/9, 12/13, 16/17, 20/21, 24<br />
Art<br />
• Bild- und Textteil (150 S.): Enzyklopädie rund um den Ausstellungstitel (Techniken, Methoden,<br />
Produkte).<br />
• Essayteil (40 S.): Beiträge verschiedener AutorInnen.<br />
• literarischer Teil/Reader (40 S.): Textanthologie (Grimm, andere Definitionen).<br />
• Titeleien, Inhaltsverzeichnis, Register, Bios etc. (10 S.).<br />
Mise-en-page, Prepress<br />
<strong>Fritz</strong> <strong>Franz</strong> <strong>Vogel</strong><br />
Ausrüstung/Einbandgestaltung<br />
in Zusammenarbeit mit Piär Amrein (Sonderausgabe)<br />
Druck/Verlag<br />
• offen.<br />
Auflage<br />
• 800–1500<br />
Erste Gestaltungsideen<br />
• Umschlag: Sonderedition mit geflicktem Umschlag, z.B. numeriert, signiert.<br />
• Inhalt: Faksimile-Seiten von der Buchentstehung (auf Seiten geklebte Entwürfe, Rezepte, Notbehelfe),<br />
eine Art Flickwerk in sich. Vgl. Bücher Santé d’Orazio und Dan Eldon (Ausgerissenes<br />
und auf bestehendes Linearment/Buch geklebt, z.T. eingeklebte Zusätze, Doppelseiten mit<br />
unregelmässigem Schnitt, in Couverts verpackte Zusatzmaterialien, Stanzungen).<br />
• Einzelbände, die individuell gedruckt sind, dann als Gesamtwerk gebunden<br />
• Errata-Zettelchen einkleben.<br />
• Buch evtl. mit beigelegter DVD oder CD (Videosequenzen, Bildmaterialien).<br />
• Faksimile-Seiten von rot korrigierten Rechnungs- und Aufsatzheften (VLSE)<br />
Vorgehen Publikation<br />
• bis Woche 12/03: Verlagskontakte und Verlagsvertrag.<br />
• bis Woche 30/03: Ablieferung Fremdbeiträge, Inhalt Publikation (Text, Bild)<br />
• bis Woche 40/03: Layout Publikation<br />
• bis Woche 48/03: Lektorat, letzte Korrekturen Publikation
• bis Woche 02/04: Ablieferung Manuskript Druckerei, Druck, Ausrüstung<br />
• bis Woche 12/04: Auslieferung
Abklärungen<br />
• Finanzierung, Anteil durch Sponsoring<br />
• Fixabnahme Museum zu bestimmtem Preis?<br />
• gut wäre: Recherche und Layout über Sponsoring abgedeckt, Druck von 1500 Stück durch<br />
Verlag, Fixabnahme durch Museum 200 à 30.00, 6000.00, VP 40.00, Sonderedition PIA/Copyleft<br />
(für Beteiligte 50 Stück, und freier Verkauf, 50 Stück à 120.00), also 1200 für Vertrieb durch den<br />
Verlag.<br />
• Weihnachtsgabe seitens des Verlages für eine bestimmte Stiftung, oder einen Interessenten aus<br />
der Wirtschaft, die evtl. im Buch vertreten ist? (SBB-Kader,<br />
anfragen<br />
• Anfragen: Chronos/Zürich, Hatje Cantz/Ostfildern, Jonas-Verlag/Marburg, Oktagon/Köln,<br />
Prestel/München, Edition Epoca, Koproduktion Copyleft/PIA, PatrickFrey/Scalo, Parkett/Bice<br />
Curiger, Merian-Verlag/Basel.<br />
• Antworten:<br />
Merian-Verlag/Basel: ist interessiert. Material schicken, interessante Projekte werden finanziell<br />
unterstützt, hat noch wenig Erfahrung mit volkskundlich orientierten Themen, macht aber z.Z.<br />
ein breit angelegtes Projekt über Meteoriten, ein Buch über die Basler Mission ist etwas tödlich<br />
designt, sonst z.T. carte blanche für junge Basler KünstlerInnen, vor allem im Bereich Fotografie,<br />
braucht Leute aus dem Zürcher Kuchen, die auch Erfahrung haben in den Abläufen einer<br />
Buchproduktion, persönlicher Kontakt vorhanden via ffv, ausdrückliches Interesse vorhanden<br />
durch <strong>Franz</strong>iska, evtl. Zusammenarbeit in einem andern Projekt.<br />
Jonas-Verlag/Marburg: hat grundsätzliches Interesse, grosser Bekanntheitsgrad, kaum finanzielle<br />
Beteiligung, sondern vor allem Verdienst durch Buchherstellung, deshalb sollte die Produktion<br />
zum vorneherein bezahlt sein, Auflage um 1000 sollte möglich sein, müsste wenn möglich in<br />
eine der Reihen passen (Hardcover oder broschiert ca. 21x27).<br />
transcript/Bielefeld: Interesse, Material schicken zur weiteren Abklärung.
Auslegeordnung<br />
Begriffe (Vorsilbe Re!)<br />
• neu>revisionsbedürftig>reparatur-bedürftig>aus-gemustert>un-brauchbar>Restauration>Antiquität>Sammlungsstück<br />
• Reparatur (Wiederherstellung, Wiederbereitstellung, Wiederbereitschaftsstellung)<br />
• Restauration (Wiederherstellung aus dem Geist der Geschichte, Traditionswert),<br />
• Renovation (Erneuerung aus dem Geist der Zeit, Funktionswert)<br />
• Retuschen (Fälschungen, Geschichtsklitterung, Behübschung, Liftings)<br />
• Revision (intensiver Kontrollgang: nachschauen, ob etwas geflickt werden soll/muss)<br />
• Recycling (Abgrenzung zu flicken, Rückführung ins Ökosystem: ökologischer Flick; jedes<br />
Flicken ist ein Recycling, nicht umgekehrt! Recycling als Transformation der Funktion/Shift)<br />
• Unterhalt (Reinigung, Schmierung, Ölung, Ordnung etc. als Prophylaxe)<br />
• Ratgeberliteratur (z.B. eine Zeitschrift «Ratgeber», seit 1950,) dann weitere Hobbyreparaturdienste.<br />
Wie steht es heute mit Internetdienstleistungen?<br />
Sicherheitsaspekte<br />
• Sicherungen als Schnittstelle: Glühbirne, flinke Sicherungen, Sollbruchstelle<br />
• Kontrollsysteme, Routinekontrollen<br />
• Schadensprophylaxe aus Sicherheitsaspekten: z.B. Auswechseln bestimmter Verschleissteile vor<br />
dem endgültigen Verschleiss (Räder an SBB-Lokomotiven)<br />
• Expertisen und Zustandsevaluationen: Bewusstsein schaffen für den Real(not)bestand<br />
Bestandesaufnahme von Schäden<br />
• Schadensinventare (z.B. Verlorennbahn Oerlikon: David Amrein), Versicherungsaspekte (z.B.<br />
Rekonstruktion der Twin Towers), Schadenserhebung, Schadensdokumentation, Unfallprotokolle,<br />
Expertisen. Z.B. Feuerwehrmuseum Zürich mit in geschmolzenem Plastikschublade eingelegtem<br />
Besteck<br />
• Reparaturszenarien, Ersatzleistung (Lohnenswertigkeit)<br />
Selbstheilung<br />
• natürliche Selbstregenerationsprozesse (z.B. nach dem Sturm Lothar, Fibrin im Blut, Baumnarben,<br />
• aufpfropfen bei Bäumen: Verschneiden von Wein, Okulieren von Bäumen/Pflanzen (Veredelung)<br />
• Flick oder natürliche Korrektur (Hai mit nachwachsenden Zähnen aufgrund von Verschleiss,<br />
Eidechse mit Sollbruchstelle: Schwanznachwuchs)<br />
• Flick oder neues Produkt (Rentabilität)<br />
Erste Flickhilfe<br />
• Störungen aller Art: z.B. TV-Übertragungsstörungen (Beruhigungs-Ruhetafeln «Störung»,<br />
«Unterbruch», «Es geht gleich weiter»), Kratzer auf der Schallplatte (Entstörungsstrategien:<br />
Noise Reduction, Vinylflicker etc.).<br />
• Die Frage nach der Emsigkeit im unsichtbaren Hintergrund (TV-Sanitäter: Was wird im Störfall<br />
getan?). Sanitäter: Bereitschaft für den Notfall (Eiserner Vorhang im Theater).<br />
• Notbehelfe und kleine Reparaturen (Abdecken einer Baustelle, Verlängerung kleiner Bleistifte,<br />
Neusohlung von Schuhen, Agraffen, Sicherheitsnadeln, Bostich, Klebstreifen, industrielle
Klebstoffe).
Flickbereiche<br />
• Haushalt/agrarische Arbeit: geflickte Stiele von Werkzeugen, angenähte Knöpfe; Material wie<br />
Scotch, Draht, Schuhbändel, Sicherheitsnadeln, gespleisste Schnüre).<br />
• Flickwerk auf Textlien: Stoff, Kleidung, Bettwäsche, Hochzeitskleider (Änderungsateliers,<br />
Techniken der Langlebigkeit, Stopfen, Stoffplätze aus der Mercerie).<br />
• Architektur/Bauhandwerk: vgl. das Buch Klindt/Klindt: Kein Ärger am Bau, Stuttgart 1999 (bei<br />
H+R; Arne Aumann).<br />
• Fotofehler und deren Vermeidung: rote Augen z.B. (versch. Publikationen).<br />
• Reparatur von Gegenständen: Schuhe, Computer, Bücher.<br />
• Rettung von Daten: Norton Utilities.<br />
• Strassenbau: Baustelle mit Abschrankungen, Sicherung der Baustelle zur Verhinderung von<br />
Unfällen, Aspekte der Forschung (Autoreifen und Bodenhaftung) (Zürcher Strassenmeisterei:<br />
David Amrein).<br />
• Unfallauto: ‘Magie’ des Unfallautos; Unfallrekonstruktion: z.B. nach Flugzeugkatastrophen<br />
(fiktiver Zusammenbau aus Einzelteilen).<br />
• Klavierstimmer.<br />
• Beziehungsflickereien: private Mediation (MediatorIn), Konfli(c)ktmanager/Friedensrichter,<br />
Ombudspersonen, offizielle Schlichtungsbehörde, Eheberater vs. Scheidungshelfer, Anwalt für<br />
Ruhe und Ordnung (Gefängnis: Resozialisation).<br />
• Patchwork-Identität, Patchwork-Familien: familiäre Fleckenteppiche<br />
• Theater: Fettnäpfchen, Fehlleistungen (wenn etwas in die Brüche geht, verscherbelte Situationen,<br />
Verhaspeln, Ausfälle).<br />
Flickwerke<br />
• Reparaturwerkstätten: Puppenklinik, TV-Doktor, Computer-Doktor, Flickstübli, Mister Minit,<br />
SBB-Reparaturwerkstätten.<br />
• J. Wymann: Puppensammlerin (im Netz suchen) (cf. Allianz-Versicherungs-Reklame)<br />
• Textilschneiderei: X-Beine, Umstandskleider, ästhetische Begradigungen. (Mutter fragen,<br />
Änderungsschneiderei, es gibt nichts was im Voraus fertig ist)<br />
• Störarbeit: Computer-Support, Scherenschleifer, Störglaser, Fahrende als Korb- und Pfannenflicker.<br />
• Do it yourself-Industrie (Bedarf für Hauswerker, Heimwerker, Handwerker, Lust an der individuellen<br />
Sanierung, Anwendungsvideo in DIY-Centers, Bau- und Hobbymärkten). Ergänzungen<br />
durch Baumusterzentrale<br />
• Hersteller verschiedener Wirtschaftszweige und deren Flickbetriebe.<br />
Menschliches (Mängelwesen Mensch)<br />
• «menschliches Versagen», kleine Absenzen (petit mal) und deren Korrektur (fuzzy logic des<br />
Gehirns, schwebende Aufmerksamkeit).<br />
• Zahnarzt, Arzt (Verbände aller Art: Verbandslehre).<br />
• Reparaturwerkstätte für den Mensch (Operationen, Operationsbesteck, Orthopädie).<br />
• Schönheitschirurgie (Brustimplantate, Imitationen, subjektive und kulturbestimmte Aufhübschungen<br />
wie tattoos, piercings, Rasuren im Gesicht und anderen Körperteilen, wo Haare<br />
wachsen), Flicken als Aufhalten des natürlichen Zerfalls.<br />
• Cindy Jackson will aussehen wir Barbie (cf. Zeit-Artikel) Video besorgen<br />
• Wiederherstellung der Jungfernschaft<br />
• medizinische Retuschen: Prostata abhobeln, Warzen entfernen, O-Beine begradigen.<br />
• Narben: Erinnerung an anderen Zustand, biografische Spur, «Körper gewordene Geschichte».
• pränatales Flickwerk: Genmanipulationen, Operationen im Uterus (fötale Anomalien).<br />
• Behinderung (z.B. Hirntraumatiker): Sprach- und Artikulationstherapie (Tonbänder<br />
vorher–nachher).<br />
• Therapien aufgrund von Diagnosen: vgl. Pschyrembel.<br />
Flickwerkzeuge, -material<br />
• Was braucht jemand, um ideal flicken zu können: Handwerk, Kombinationsgabe, Vorstellungssinn<br />
vom Ursprünglichen/Zukünftigen etc. (Gibt es den/die geborene/n FlickerIn?).<br />
• Fabrikation von Reparaturwerkzeug.<br />
• Reparaturmaschinen (z.B. Minensuchgeräte und -entschärfer, Schleifmaschine für Zahnkeramik).<br />
• Flickmaterial: Reiseapotheke, Veloflickzeuge, Bordwerkzeuge für Fahrzeuge.<br />
• Leimarten (Cementit uam.), Harze, Dübel, Armierungen, Fasern…<br />
• Produktgeschichte(n) von Korrekturmaterial (Tipp-Ex, K2r Fleckenentferner, InsektEx, Unkrautvertilgungsmittel<br />
uam.).<br />
kulturelle Flicktätigkeiten<br />
• Mode: geflickte Mode (punkfashion, stonewashed, geflicktgenäht, drapierte Sicherheitsnadeln).<br />
• kulturelle Korrekturen: Restauration (Ideologiewert).<br />
• materielle Korrekturen: Gemälde, Fotos, Tapeten, Tapisserien, Häuser etc.<br />
• Imitationen: trompe l’œil, Materialimitate.<br />
• Archäologie: Rekonstruktion von kultureller Zeiten anhand geflickter Tonwaren (Puzzle).<br />
• sprachliche Beschönigungen, Euphemismen, Palimpseste, Cento (als sprachliche Form).<br />
• (prospektive) Korrekturzeichen: Operationsmarken, Baugespanne.<br />
• Korrekturfahnen, Korrekturzeichen: Romantext (Beruf Korrektor).<br />
• Kontrolleure aller Art: Darstellung von schadhaften Elementen zur Eliminierung, Aromaverbesserer,<br />
Troubleshooter.<br />
• Etymologie der Wörter : flicken/Fleck/Flecken: ein Flickwerk selber (geflickt / gefleckt).<br />
• Glaube als Flick, als Ersatz für das Unerklärbare, Vague.<br />
politische Flicktätigkeiten<br />
• Flur- und Grenzbereinigungen (Korporationen), Flussbegradigungen.<br />
• Landschaftsflick: z.B in Brigels alste Bunker zuschütten, in Zürich Tunnel zuschütten (Letten),<br />
Flussbegradigungen als Verschlimmbesserung, Korrektur im Nachhinein (Landschaftsgärtnerei)<br />
• Biotope als Schadensbegrenzung bei verdichtetem Wohnen<br />
• Diplomatie: Zwang zur Hilfe (Schadensbegrenzung einer «verkachelten» Situation).<br />
• Grenzziehungen: nationale Flickwerke, Krieg als Korrekturmethode für Grenzen.<br />
• Flickwerk Bundesverfassung (samt Revisionsgeschichte), Gesetze mit ihren ungezählten<br />
Zusatzsartikeln (Gesetzessammlungen). Römisches Recht, relativ starr auf gegebenen Gesetzen<br />
fussend; Britisches Recht: auf Präzedenzfällen basierend, immer neu definiert: the ongoing<br />
patchwork.<br />
Flickorte<br />
• Reparaturstellen, Reparaturservice (Kleingewerbe).<br />
• Baustellen: z.B. Hochwasserschutz Reuss (Fotodok Irene Elber, Zürich)<br />
• Reparaturtourismus: z.B. Zähne flicken in Ungarn, Schönheitschirurgie in Estland.<br />
• Rekonstruktionsorte: Hangar mit dem Rekonstruktionsversuch eines abgestürzten Flugzeuges.<br />
• Beichtstuhl, Flickinstitution (Absolution, 10 Vaterunser als Entschädigung, Seelenflickzeug).
Besorgen via Hansjörg Budliger/Heimatwerk<br />
Flickprodukte<br />
• aus alt macht neu (Recycling).<br />
• Flickenteppich, Collage (Cut-up-Methode), Biografie per se (nicht geradlinige Biografie), Filme<br />
aus alten Filmen, Cento.<br />
• Flickorteliste für BesucherInnen (Adressverzeichnis von Flickmöglichkeiten am Ausstellungsort<br />
und Umgebung).
MitarbeiterInnen<br />
• Arna Aumann: Architektur Hamburg, Mitarbeit Text, Ausstellung<br />
• Theo Stalder: Reproduktion, fotografische Restaurierung, Retusche mit Spritzpistolen, Amateuerfortos<br />
(vorher/nachher)<br />
• Florence XY: geflickte Kleider (Sammlung)<br />
• Gido Dietrich in Vuorz: Haus von ihm: Flick auf Flick (Fotodok)<br />
• Hildegard Carisch (Forchstr. 194, 8032, 381 11 69): Zeitschriften, Schnittmuster für neue Kleider<br />
aus Militärkleidern (Recycling)<br />
• Waltraut Bellwald: geflickte Jeans bis Patchwork, evtl. Text Umgang mit Sachen<br />
• GZ Buchegg: Frauen bauen aus alten Möbeln eine neues. (Holzwerkstatt, Sandra und Moni, 01<br />
360 80 05 mi Nachmittag telefonieren, do morgen Arbeit) (Aufmöbeln oder Recycling)<br />
• Ottavio Lurati: cf. dort<br />
• Bruder Piär: Radrennbahn Örlikon (Expertise), Vorhandenes Material<br />
• Schwägerinnen Piär: Flickliedli (Präsentation für Vernissage) z.B.: Schuemächerli, Ein Loch ist<br />
im Eimer Karl Otto, Der Töff vom Polizist het es Loch im Pnöö etc.<br />
• Ted Buchmüller: Teddybär-Doktor (Tondokument rdrs, oder Kontakt für Live-Präsentation.)<br />
• Ingrid Littmann, Material Handarbeitslehrerinnenseminar, Ausstellung : 01 261 12 12, 079 745 14<br />
38 (Gruss von CC)<br />
Leihgeber<br />
• Roland Inauen: Museum Appenzell unbedingt besuchen<br />
• Ballenberg<br />
• Autoreparateure, -werkstätten: Verband?<br />
Bücher oder Objekte (Bibliothek FHK als Ressource)<br />
• Kinderbücher zum Thema flicken (Bibliothek)<br />
• Reparaturbücher, Bedienungsanleitungen (jedes Arbeitsgebiet hat Flickbücher)<br />
• Ciba-Zeitschrift (Leime)<br />
• Ausstellungskonzeption Bücher (Original oder Kopie)<br />
• neue Bücher für Ausstellung bei Verlagen besorgen<br />
• Bibliothek: Erfassungsbogen entwerfen (Name, Titel, Verlag, Ort)<br />
• Nachschauen, was ist da, wichtige Titel visionieren, Titelliste allenfalls als digitale Datei,<br />
Doubletten besorgen via ZVAB, bei «Originalen»Ausleihoption auf Herbst 2004, oder Fotokopie<br />
(Piär).
Ausstellungsideen<br />
Räume<br />
• Marktähnliche Kabäuschen<br />
– Puppenklinik<br />
– Flickstube<br />
– Fahrradflickerei<br />
– Computernetz (Datenwiederherstellung, Überspielen fremder Formate)<br />
– Zahnarzt<br />
– Mister Minit<br />
– Atelier für Flickenteppiche<br />
• Gefängniszelle mit Gesetzestexten (Resozialisation durch Gefängnis)<br />
• Fotomat/Fotostudio: von den Besuchern ein Foto vom Gebiss mit geflickten Zähnen, Möglichkeit,<br />
Narben zu fotografieren (ein Bild privat, ein Bild in die Ausstellung hängen)<br />
Objekte<br />
• Flickwerke aus der Bevölkerung (z.B. gestopfte Socken an Hängeleine)<br />
• Rekonstruktion eines Katastrophenereignisses zur Ergründung der Ursache aus der Sicht der<br />
Versicherung<br />
• Simulationen von Unfällen, Verbandsbeispiele (z.B. an Schaufensterpuppen, Zivilschutz-Ernstfallobjekte)<br />
• Materialien, Objekte<br />
– Set Veloflickzeug, Set Bordwerkzeug von Porsche<br />
– Stopfkugeln, Wiefelrahmen<br />
– Teddybären<br />
– geflickte Holzschüsseln, aufgummierte Autoreifen<br />
– künstliche Gelenke, Brustimplantate, Hörapparate, Brillen, künstl. Herzschrittmacher, Nieren,<br />
Byepass-Schläuche etc.<br />
– geflickte Werkzeuge aus Haushalt, Garten und Arbeit<br />
– Kleidungsstücke, Schuhe<br />
– geflickte (Kinder)bücher, Papiere (Anfaserungsapparatur), geflickte Bilder<br />
– SBB-Coupé in vandalisiertem und in geflicktem Zustand<br />
• archäologischer Scherbenhaufen zur Rekonstruktion<br />
• Moulagen als Dokumente eines zu behandelnden Befundes (portrait parlant)<br />
Akustisches<br />
• oral history: Geschichten zum Flicken (gerettetes ‹Schönstes Stück›)<br />
• Musik zum Thema: Kinderlieder, stottering blues<br />
• Tonbandprotokolle von Sprachverlust und -wiedererlangung (Hirnschaden z.B. aufgrund von<br />
Unfällen, vorher–nachher, Beispiele aus Artikulationsunterricht)<br />
• Texte von Flickversuchen, zwar psychiatrisch geflickt oder mindestens dranrumgewurstelt, aber<br />
überzeugend vorher, manchmal nur und ausschliesslich während, manchmal auch nachher:<br />
Paul Schreber, Antonin Artaud, Unica Zürn.<br />
Videos<br />
• Videos aus dem Heimwerkerbereich (Anwendungsvideo, Werbevideos für Autopolituren,<br />
Fleckenentferner etc.), DIY-Beratungsservice statt Führungen, Teil einer Baumusterzentrale
• künstlerische Videos: Orlan: Der Körper unter dem Messer, Geschlechtsumwandlungen etc.<br />
• reale Unfälle: Augenzeugenvideos<br />
Bildmaterialien<br />
• Fotos von Narben, dazu individuelle (Hör)geschichten, biografische Notizen<br />
• Fotoserien: Klaus Elle (Krankenhaustagebuch), Fridolin Walcher (Operationsfotos aus der<br />
Betroffnenperspektive), Annegret Soltau (biohistorisch vernähte Porträts), Monica Beurer<br />
(Zahnbehandlungsdokumente)<br />
• Bildserien: geflickte Anatomien, neuerfundene Körper: Antonin Artaud, Hans Bellmer (die<br />
Puppe, neu erfunden: der Mensch, geflickt), Frida Kahlo, Friedrich Schröder-Sonnenstern.<br />
Rahmenveranstaltungen<br />
• Führungen (z.B. Arealbesichtigung zu Lokremise (externe Insel)<br />
• Vortragsreihe, Veranstaltungen<br />
• Spezialveranstaltungen, z.B. für Schulen (Reparaturwerkstätten, Demonstrationen von Arbeitsprozessen,<br />
Werkstätten)<br />
• Theateranimation (Eva Stucki, Theater Bilitz: theatralische Fettnäpfchen und Pattsituationen)<br />
• Filmprogramm<br />
• Performance (Geplantes und Ungeplantes, Chance, spontanes ‘korrigieren = flicken’ aufgrund<br />
von materialbedingten ‘Neusituationen’).<br />
• Ferienwochen: Flickenteppichatelierr<br />
Weitere Ausstellungsorte<br />
• Krems/Linz?<br />
• Gewerbemuseum Hamburg: Joppien<br />
• Hygienemuseum Dresden:<br />
• Historisches Museum Bern: Peter Jezler<br />
• Kornhaus Bern: Claudia Rossini
Ausstellungsmacher<br />
• Piär Amrein (*1957). Buchbinder, Papier- und Einbandrestaurator. Lehrbeauftragter für Buchund<br />
Papierarbeiten an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich, Fachlehrer für<br />
Buchbinderei an der Berufsschule Zürich. Mehrere Ausstellungen im In- und Ausland mit<br />
Schwerpunkt Papier und Gebrauchsgrafik. Sammlungstätigkeit im Bereich Alltagsgrafik und<br />
Papier.<br />
Geflickt: Zwei Schwartenrisse am Kopf, O-Bein-Begradigung an beiden Beinen, 3x Meniskus-<br />
Operation, 1.–3. Grad Verbrennungen im Gesicht nach Feuerperformance.<br />
• m. vänçi stirnemann (*1951). «Investigation, Research & Action Jr. (established 1951) Institute for<br />
Investigations, Research and Action in Experimental Art, Random Science and Fringe Existence».<br />
hat organisiert im kunstbereich, fluxus und collaborative expanded performance, collaborative<br />
cultural performance, (copy-art, performance, mitglied von verschiedensten performancegruppen<br />
: the nomads, a’battery a“, feed back and forth, pow wow, pseudo durch & durch) –<br />
besonders andauerndes mitglied des «SyndiCats of KatZen» (seit 1951). initiator des internationalen<br />
www.artist-trading-cards.ch – projekts. organisator von performance-reihen und ausstellungen<br />
im in- und ausland. verleger von circa 300 kleineditionen (copy-left editions).<br />
geflickt: mehrfach nach autounfall (wenn man sieben jahre alt ist muss man ja einem volkswagen<br />
begegnen, sonst ist die sozialisation futsch), dann einige geringfügigkeiten wie armbruch,<br />
verschiedene hirnerschütterungen, blutvergiftungen und andere updates, und dann wurde noch<br />
eine diskushernie operiert – seither nur bagatellen, wie man sie in jeder migros-cafeteria in<br />
verschärfter form vorfindet. wer montaigne liest und noch von seinen gebresten spricht, leidet<br />
an einem schlimmen.<br />
publikationen (herausgeber/mitherausgeber): documenta 8 : «city souvenir»; olympic arts festival,<br />
calgary : «winter souvenir»; «copy-art»; «’it’s now or never’ : over»; «feed back and forth:<br />
more to follow»; «kunstszene zürich 1991»; «Ach & Krach: Enzyklopädie auf die 90er Jahre» (mit<br />
urs kummer); «ETC. : pseudo durch & durch (mit gido dietrich)», copy-left editions seit 1983<br />
und vieles mehr.<br />
• <strong>Fritz</strong> <strong>Franz</strong> <strong>Vogel</strong>, lic. phil. (*1957). Studierte Volkskunde, Kunstgeschichte und Sonderpädagogik.<br />
Er arbeitet kooperativ und interdisziplinär in den Medien Text, Fotografie und Buch<br />
(Herstellung und Herausgeberschaft). Forschungs- und Publikationsschwerpunkte sind inszenierte<br />
und dokumentarische Fotografie, populäres und freies Theater, Alphabete und visuelle<br />
Kommunikation, Körperbilder und Erotica, Volxkunst und Kitsch. Mehrere Ausstellungen und<br />
Ausstellungskonzepte im In- und Ausland (thematische Ausstellungen zu Schrift und Alphabet,<br />
Familienfotografie, Erotica; monografische Ausstellungen), so für das Museum für Gestaltung<br />
Zürich, das Gewerbemuseum Basel, das Gelbe Haus Flims, den Strauhof Zürich, den Gasteig<br />
München. Schreibt z.Z. an einer Dissertation über inszenierte Fotografie.<br />
Geflickt: genähte Sehne des rechten Mittelfingers nach Sprung in Glasscheibe; genähte Hornhaut<br />
am rechten Auge nachdem im Spiel ein Holzpfeil ins Auge drang; Kurzsichtigkeit links (–1,75<br />
dpt).<br />
Neuere Buchpublikationen: «Das Alphabet. Die Bildwelt der Buchstaben von A bis Z» (1995),<br />
«musikTHEATERmusik. Ein Ton- und Ideenarchiv für die Theater-, Spiel- und Musikpädagogik»<br />
(1998), «TheaterRausCH. Schweizer Szenen für ein junges Publikum» (1999); «Der künstliche<br />
Mensch. Vom Golem zum Cyborg» (1999); «Menschenalphabete. Nackte Models, wilde<br />
Typen, modische Charakteren» (2001); «BILD.Legenden. 99 Texte zu historischen und zeitgenössischen<br />
Fotografien» (2002).