Weil mein Strom aus Coesfeld kommt, habe ich auch in närrischen ...

Doch zuvor: Herkunft und Ausbildung.
Franz wurde im September 1929 auf
dem Coesfelder Brink geboren, auf einem
kleinen Kötterhof, wie er berichtet,
also nicht eben in besonders begüterten
Verhältnissen. Dennoch entwickelte er
sich prächtig und zeigte schon in den
ersten Jahren auf der Brinker Grundschule
hervorragende Anlagen, die ihn
zur Ausbildung auf dem Gymnasium
Nepomucenum qualifi zierten, das er
1951 mit dem Abitur in der Tasche und
der allgemeinen Hochschulzugangsberechtigung
verließ. Aber das elterliche
Geld war knapp bemessen, und so sah er
sich gezwungen, vor Antritt des Studiums
eine Arbeit in der Ziegelei Kuhfuß
anzutreten, um sich die erforderlichen
Geldmittel zu erwerben. Dies gelang,
und so konnte er bald das philologische
Studium mit den Fächern Französisch,
Englisch und Pädagogik antreten, das
er schließlich 1958 erfolgreich absolvierte.
Nach dem Staatsexamen und
dem Referendariat in Lünen und Dortmund
folgte die erste Lehrerstelle auf
dem Canisius - Gymnasium in Ahaus,
dem er bis zu seiner Pensionierung
1992 treu blieb.
Für den Coesfelder Karneval in den
Reihen der Die-La-Hei wurde er frühzeitig
durch den legendären Hermann
van Bömmel gewonnen. Mit diesem
und Jupp Homann bildete er gemeinsam
die Gesangsgruppe „Die Foxterrier“,
die jahrelang die Büttabende der Die-
La-Hei bereicherten. Büttreden im
Übrigen hat Franz seit 1952 in unterschiedlichen
Gewändern gehalten, mal
auf Plattdeutsch, mal singenderweise.
Als Bajazzo, der die Coesfelder Er-
eignisse besingt, als Flieger, der sich
Coesfeld von oben ansieht, als Bauer,
der die feine Gesellschaft von Coesfeld
auf die Schippe nimmt, als Melker mit
zeitkritischen Pointen oder als Polizist,
der in seiner Stadt für Ordnung sorgt.
Immer erntete Franz für seine Vorträge
reichen Beifall.
Dass man versuchte, eine solche Begabung
in den erlauchten Kreis der
Elferräte einzubinden, ist klar, und so
war es nur zu natürlich, dass Franz ab
1964 ein aktiver Mitstreiter in Sachen
der Karnevalsvorbereitung wurde.
Es folgte seine Session als Prinz und
schon 1966 die Wahl zum Präsidenten
der Die-La-Hei als Nachfolger Herbert
Günters, wobei es sicher nicht ganz
einfach gewesen sein dürfte, den Staffelstab
an der Spitze der Die-La-Hei zu
übernehmen. Denn auch der Vizepräsident
der Gesellschaft, Heinz Fritzen,
und der Sekretarius Gerd Aue hatten
sich im gleichen Jahr entschlossen, einer
jüngeren närrischen Führung Platz
zu machen.
Und der neu gewählte Präsident Franz
Roesmann erwies sich als ein echter
Hauptgewinn. Während die Münsteraner
sich eines singenden Pinkus Müller,
die Rekener sich eines singenden Wirtes
rühmen konnten, hatte der Coesfelder
Karneval einen singenden Obernarren
bekommen, dem das Berkelwasser die
Musikalität in die Wiege gelegt haben
muss. Franz begeisterte auch in den folgenden
Jahren seiner Präsidentschaft,
die bis 1987 andauerte, immer wieder
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