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Regionaler Naturpark Schaffhausen Managementplan für die ...

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<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

<strong>Managementplan</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Errichtungsphase<br />

Blick über Oberhallau ins Klettgau mit typischer Kulturlandschaft<br />

Auftraggeber<br />

Verein «<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>»<br />

Hauptstrasse 45 | 8217 Wilchingen<br />

Auftragnehmer<br />

Fachstelle Tourismus und Nachhaltige Entwicklung bioforum<br />

Center da Capricorns | CH-7433 Wergenstein Hohlenbaumstrasse 61<br />

ZHAW Zürcher Hochschule <strong>für</strong> Angewandte Wissenschaften CH-8200 <strong>Schaffhausen</strong><br />

IUNR Institut <strong>für</strong> Umwelt und Natürliche Ressourcen www.bioforum.ch<br />

www.tne.unr.ch | wergenstein.lsfm@zhaw.ch<br />

Weitere Informationen<br />

http://www.naturpark.sh.ch


Impressum<br />

Vorstand Verein «<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>»:<br />

Hans Rudolf Meier, Gemeinde Wilchingen, Präsident<br />

Gabi Uehlinger, Pro Natura <strong>Schaffhausen</strong>, Vizepräsidentin<br />

Erich Fischer, Stadt <strong>Schaffhausen</strong><br />

Matthias Frei, Kantonaler Gewerbeverband<br />

Wilfried Leu, Schaffhauser Bauernverband<br />

Markus Leumann, Landwirtschaftsamt des Kanton <strong>Schaffhausen</strong><br />

Bernhard Müller, Weinbaubetrieb<br />

Gustav Munz, IG Lebensraum Klettgau<br />

Christian Rieder, Schaffhauserland Tourismus<br />

Kurt Salvisberg, Gemeinde Gächlingen<br />

Ira Sattler, Gemeinde Jestetten<br />

Karin Spörli, Leading Communication GmbH, Kassiererin<br />

Hanspeter Tanner, Vereinigung der Randenbauern<br />

Markus Tappolet, Randenhaus Siblingen<br />

Beirat Verein «<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>»:<br />

Katrin Cometta-Müller, Kanton <strong>Schaffhausen</strong><br />

Matthias Peter, Gemeinde Siblingen<br />

Bruno Tissi, Wilchingen<br />

Autorenteam:<br />

Projektleitung:<br />

Prof. Stefan Forster, Christoph Müller<br />

Projektmitarbeit:<br />

Thomas Hofstetter, Lina Kamleiter, Sonja Trachsel, Dr. Bernhard Egli, Lukas Hauser<br />

Titelbild:<br />

Christoph Müller, September 2011<br />

Copyright © 2012, Verein «<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>» / ZHAW / IUNR / FS TNE / bioforum<br />

Wilchingen, Wergenstein und Wädenswil, Juni 2012<br />

ZHAW | Zürcher Hochschule <strong>für</strong> Angewandte Wissenschaften<br />

IUNR | Institut <strong>für</strong> Umwelt und Natürliche Ressourcen<br />

bioforum


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Vorwort<br />

Die ländlichen Regionen im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> stehen in den nächsten Jahren vor grossen Herausforderungen.<br />

Wie kann (auch) im ländlichen Teil <strong>die</strong> Wirtschaft und der Tourismus gestärkt, <strong>die</strong><br />

Wohnattraktivität gesteigert und so ein moderates Bevölkerungswachstum ermöglicht werden? Viele<br />

innovative Bestrebungen zur Stärkung des Standortes scheinen sich vor allem auf <strong>die</strong> städtischen<br />

Gebiete und deren Agglomeration zu beziehen.<br />

Die bisher erfolgten Arbeiten im Zusammenhang mit der möglichen Schaffung eines regionalen <strong>Naturpark</strong>s<br />

haben eines deutlich aufgezeigt: Unsere ländliche Region ist gesegnet mit einer weitgehend intakten<br />

Landschaft und hervorragenden Naturwerten sowie einem reichen kulturellen Erbe. Unsere<br />

Dörfer profitieren von noch weitgehend intakten Dorfbildern. Nur – und hier hakt das Projekt eines regionalen<br />

<strong>Naturpark</strong>s ein – wird <strong>die</strong>ses Potenzial zu wenig erkannt und ausgeschöpft.<br />

Ein <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> soll Hand bieten zu einer nachhaltigen wirtschaftlichen Regionalentwicklung,<br />

zur besseren Nutzung vorhandener touristischen Ressourcen wie auch zur Sensibilisierung und Pflege<br />

unserer intakten Natur und somit zur Stärkung unserer Kernwerte.<br />

Der vorliegende <strong>Managementplan</strong> zum Regionalen <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> zeigt auf, wie in den<br />

nächsten Jahren das Projekt aufgebaut und in der Region verankert werden soll. Der <strong>Naturpark</strong> soll<br />

praxisbezogen mit der Umsetzung neuer und der Integration bestehender Projekte sichtbar und erlebbar<br />

gemacht werden. Damit wird beabsichtigt, <strong>die</strong> regionale Wertschöpfung zu erhöhen sowie eine<br />

Plattform <strong>für</strong> regionale Produkte und deren Vermarktung zu schaffen. Sichtbar werden sollen aber<br />

auch bestehende und weiterführende Bemühungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Erhaltung der intakten Natur und des kulturellen<br />

Erbes. Dabei erscheint es mir wichtig, <strong>die</strong>se Bemühungen als einen dynamischen Prozess zu<br />

verstehen und nicht als kurzfristig angelegte Impulse.<br />

Natürlich ist <strong>die</strong> Umsetzung des vorliegenden <strong>Managementplan</strong>s und somit <strong>die</strong> Schaffung des Regionalen<br />

<strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong> auch mit Kosten verbunden. Der <strong>Naturpark</strong> wird auf <strong>die</strong> finanzielle wie<br />

auch ideelle Unterstützung von Bund, Kanton, Gemeinden wie auch weiterer Geldgeber angewiesen<br />

sein. Dabei soll der Park auch ökonomisch verträglich und <strong>die</strong> Kosten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Beteiligten transparent<br />

und nachvollziehbar sein. Es gilt dabei aber zu beachten, dass ein <strong>Naturpark</strong> nicht nur eine ökonomische<br />

Funktion hat, sondern als Komplementärraum zu den urbanen Gebieten auch einem gesellschaftlichen<br />

Bedürfnis entspricht. Des Weiteren erbringt ein <strong>Naturpark</strong> auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Erhaltung der Artenvielfalt<br />

und Pflege der Natur- und Kulturräume wichtige Leistungen.<br />

Noch steht viel Arbeit an. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass <strong>die</strong> anstehenden Herausforderungen gemeistert<br />

und mit der Umsetzung des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong> im Jahr 2013 begonnen<br />

werden kann. Ein Gewinn nicht nur <strong>für</strong> <strong>die</strong> Region, sondern <strong>für</strong> den ganzen Kanton <strong>Schaffhausen</strong>!<br />

<strong>Schaffhausen</strong>, im Oktober 2011<br />

Matthias Peter<br />

Vorsitzender des Fachausschusses<br />

<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> des VAS<br />

I


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Zusammenfassung<br />

<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Im vorliegenden <strong>Managementplan</strong> wird aufgezeigt, wie <strong>die</strong> Errichtung des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s<br />

<strong>Schaffhausen</strong> umgesetzt werden kann. Aufbauend auf der 2010 erarbeiteten Machbarkeitsstu<strong>die</strong>,<br />

welche <strong>die</strong> Umsetzung eines <strong>Naturpark</strong>s positiv bewertet hat, wurden <strong>die</strong> zentralen Themen nun im<br />

Detail analysiert und vertieft, <strong>die</strong> Akzeptanz und Partizipation durch verschiedenste Massnahmen gefördert<br />

und ausgebaut, sowie konkrete Projekte gemeinsam mit Akteuren aus der Bevölkerung erarbeitet,<br />

welche eine umweltverträgliche und nachhaltige Entwicklung der Region <strong>Schaffhausen</strong> begünstigen<br />

sollen. Der bearbeitete Perimeter umfasst den Klettgau, <strong>die</strong> Randengemeinden, <strong>die</strong> Gemeinden<br />

Jestetten und Lottstetten, den unteren Kantonteil sowie den Reiat.<br />

Momentan befinden sich schweizweit zwölf Parks in der Betriebsphase, sechs Parkprojekte sind als<br />

Kandidaten in der Errichtungsphase und weitere sechs bis zehn Projekte befinden sich in der Abklärung.<br />

In der ersten, vom zuständigen Bundesamt <strong>für</strong> Umwelt BAFU definierten Etappe der Machbarkeitsstu<strong>die</strong><br />

wurde untersucht, ob das Gebiet den Parkvorgaben des Natur- und Heimatschutzgesetzes<br />

(NHG) entspricht. Die Stu<strong>die</strong> ergab, dass <strong>die</strong> Voraussetzungen <strong>für</strong> den Aufbau eines Regionalen <strong>Naturpark</strong>s<br />

<strong>Schaffhausen</strong> in sämtlichen Bereichen als sehr gut einzustufen sind. Viele Natur- und Kulturwerte<br />

sind schützenswert und von nationaler Bedeutung. Die sozioökonomische Situation bietet gute<br />

Voraussetzungen <strong>für</strong> den Aufbau eines <strong>Naturpark</strong>s. Die Marktpotenziale sind <strong>für</strong> <strong>die</strong> Land- und Forstwirtschaft,<br />

das Gewerbe und den Tourismus hoch. Als Positionierung und Differenzierung zu anderen<br />

schweizerischen Parkprojekten bieten sich <strong>die</strong> attraktiven Themen Rebbau, Randen und Rhein an.<br />

Zukunftsperspektiven <strong>für</strong> <strong>die</strong> ländlichen Gebiete <strong>Schaffhausen</strong>s<br />

Die naturnahe, landwirtschaftlich geprägte Natur- und Kulturlandschaft der Region <strong>Schaffhausen</strong> bildet<br />

<strong>die</strong> Basis <strong>für</strong> <strong>die</strong> Realisierung eines RNP. Die hohen Naturwerte und <strong>die</strong> traditionelle Kulturlandschaft<br />

können erhalten und aufgewertet werden, <strong>die</strong> regionale Wirtschaft und <strong>die</strong> Landwirtschaft sollen<br />

erstarken, im Tourismus sollen neue natur- und kulturnahe Angebote entstehen und durch das gemeinsame<br />

Anpacken eines über <strong>die</strong> kommunalen sowie nationalen Grenzen hinausgehenden Projekts<br />

können wertvolle Kooperationen geschaffen werden. Zudem wird erhofft, durch <strong>die</strong> Vernetzung verschiedenster<br />

Akteure und Branchen den Zusammenhalt zu fördern sowie <strong>die</strong> Identifikation mit der Region<br />

weiter zu erhöhen. Somit kann eine Attraktivitätssteigerung der gesamten Region erzielt werden<br />

und gemeinsam mit der einheimischen Bevölkerung eine nachhaltige Entwicklung der Region <strong>Schaffhausen</strong><br />

in Angriff genommen werden.<br />

Durch <strong>die</strong> bisher in der schweizerischen Parklandschaft einmalige Konstellation eines länderübergreifenden<br />

Parks kann mit der Integration der beiden deutschen Gemeinden Jestetten und Lottstetten ein<br />

erster länderübergreifender <strong>Naturpark</strong> entstehen. Dadurch können <strong>die</strong> freundschaftlichen Beziehungen<br />

zum Nachbarland weiter ausgebaut und vertieft werden.<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Ein <strong>Naturpark</strong> steht <strong>für</strong> authentische Natur- und Kulturwerte, <strong>für</strong> eine hohe Qualität von Produkten, <strong>für</strong><br />

Regionalität und allgemein <strong>für</strong> eine nachhaltige Entwicklung. Verschiedene Untersuchungen und zu<br />

beobachtende Marktentwicklungen zeigen, dass <strong>die</strong> Nachfrage nach <strong>die</strong>sen Attributen in verschiedensten<br />

Konsumsegmenten eindeutig steigt. Im Tourismus zeigen verschiedene Beispiele, dass<br />

Parks als Reisemotiv bedeutungsvoll sind. Unter dem Dach eines Parks können attraktive, natur- und<br />

kulturnahe Angebote <strong>für</strong> Tages- und Übernachtungsgäste entwickelt und vermarktet werden. Die<br />

Landwirtschaft repräsentiert exemplarisch wichtige Parkinhalte, wie hochwertige regionale Produkte<br />

oder <strong>die</strong> Pflege und <strong>die</strong> Bewirtschaftung der Kulturlandschaft. Ein Park bietet <strong>für</strong> <strong>die</strong> Landwirtschaft<br />

eine attraktive Plattform <strong>für</strong> eine koordinierte Direktvermarktung und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Angebotsentwicklung im<br />

Agrotourismus. Im Untersuchungsperimeter, im eher ländlichen Teil <strong>Schaffhausen</strong>s, sind verschiedene<br />

handwerklich hochstehende Gewerbebetriebe angesiedelt. Im Sinne eines «Werkraumes <strong>Naturpark</strong><br />

<strong>Schaffhausen</strong>» kann der Park auch dazu beitragen, dass mit innovativen Produkten das Handwerk<br />

und das Gewerbe gestärkt werden. Mit qualitativ hochstehenden Spezialprodukten können neue<br />

II


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Wertschöpfungsketten aufgebaut und damit <strong>die</strong> regionale Wertschöpfung im Kanton <strong>Schaffhausen</strong><br />

allgemein erhöht werden.<br />

Soziokulturelle Faktoren<br />

<strong>Schaffhausen</strong> ist insbesondere in den ländlichen Räumen geprägt von einer produzierenden Landwirtschaft<br />

mit im Vergleich zur übrigen Schweiz grossen, marktfähigen Betrieben. Getreideanbau und<br />

Weinkulturen stehen dabei im Vordergrund. <strong>Schaffhausen</strong> ist aber auch im Kontrast dazu vor allem in<br />

den Agglomerationsgebieten und in der Stadt <strong>Schaffhausen</strong> ein moderner Industrie- und Technologiestandort.<br />

Der Tourismus konzentriert sich momentan auf Attraktionspunkte wie den Rheinfall, Stein am<br />

Rhein und <strong>die</strong> Stadt <strong>Schaffhausen</strong>. In den letzten Jahren hat sich <strong>Schaffhausen</strong> als Nachbar des<br />

Grossraumes Zürich auch stark zum Wohnkanton entwickelt und <strong>die</strong> intakten Kulturlandschaften bieten<br />

nahegelegene Erholungsräume. In der demographischen Konstellation wachsen vor allem, wie<br />

allgemein in den Industrieländern, <strong>die</strong> älteren Bevölkerungsgruppen.<br />

<strong>Naturpark</strong> und Gesetze<br />

Durch <strong>die</strong> Errichtung eines <strong>Naturpark</strong>s wird kein neues Recht geschaffen. Was vor der Errichtung erlaubt<br />

war, wird auch nach der Errichtung erlaubt sein. Und umgekehrt, was vor der Errichtung nicht<br />

möglich war, wird weiterhin nicht möglich sein. Einschränkungen, <strong>die</strong> bisher gegolten haben, gelten<br />

auch im <strong>Naturpark</strong>.<br />

In einem <strong>Naturpark</strong> geltend <strong>die</strong> übergeordneten Bundes- und Kantonsgesetze und <strong>die</strong> Vorschriften der<br />

Gemeinden, dazu gehören <strong>die</strong> Gesetzgebungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Raumplanung, den Umweltschutz, <strong>die</strong> Landwirtschaft,<br />

den Wald, <strong>die</strong> Jagd und den Naturschutz u.a. Der <strong>Naturpark</strong> schafft in keinem Bereich neues<br />

Recht. Bei der Ortsplanung sind <strong>die</strong> Gemeinden weiterhin im Rahmen der übergeordneten Bundes-<br />

und Kantonsvorschriften frei. In der Landwirtschaft gelten weiterhin <strong>die</strong> bestehenden Regelungen und<br />

Anreize. Der Leistungsnachweis <strong>für</strong> Direktzahlungen wird nicht geändert. Ein Wechsel von IP zu Bio<br />

bleibt <strong>für</strong> Landwirtschaftsbetrieb wie heute freiwillig. Auch <strong>die</strong> Jagd wird in einem <strong>Naturpark</strong> nicht eingeschränkt.<br />

Ein <strong>Naturpark</strong> ändert auch nichts an den Rechten von Grundeigentümern und von Bewirtschaftern.<br />

Ein <strong>Naturpark</strong> beruht auf Freiwilligkeit. Die Nutzung von Netzwerken und Label ist <strong>für</strong> jedermann freiwillig.<br />

Der <strong>Naturpark</strong> schafft mit Anreizen. Er fördert eine nachhaltige Entwicklung.<br />

Natur- und Kulturwerte sowie Landschaftsbewertung<br />

Die Bewertung der vorhandenen Natur- und Kulturinventare im Untersuchungsperimeter zeigen, dass<br />

das Gebiet über sehr hohe Werte verfügt. Aus landschaftlicher Sicht besonders hervorzuheben sind<br />

<strong>die</strong> drei ganz oder teilweise im Parkgebiet gelegenen BLN-Gebiete Randen, Wangen- und Osterfingertal<br />

und Hochrhein. Über das ganze Parkgebiet verteilt befinden sich nationale Biotope, welche<br />

durch kantonale Schutzgebiete und Schutzzonen ergänzt werden. In den landwirtschaftlich genutzten<br />

Flächen laufen zahlreiche Vernetzungsprojekte. Als herausragende Qualität des künftigen <strong>Naturpark</strong>s<br />

zeigt sich der Reichtum an seltenen Tier- und Pflanzenarten.<br />

Aus kultureller Sicht bedeutend sind neben zahlreichen Kulturgütern diverse Ortsbilder von nationaler<br />

und regionaler Bedeutung, Zudem durchzieht ein Netz von historischen Verkehrswegen das Parkgebiet.<br />

Die im Rahmen der Machbarkeitsstu<strong>die</strong> und des <strong>Managementplan</strong>s durchgeführte Landschaftsbewertung<br />

in allen Gemeinden innerhalb des geplanten Perimeters zeigt eine sehr gute Ausgangslage <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Errichtung eines Regionalen <strong>Naturpark</strong>s. Ein <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> kann einen wertvollen<br />

Beitrag dazu leisten, dass der qualitativ hohe Natur- und Kulturraum weiterhin gepflegt, bewirtschaftet<br />

und weiterentwickelt wird und durch <strong>die</strong> Sensibilisierung der Bevölkerung <strong>für</strong> Naturschönheiten<br />

und kulturelle Besonderheiten vor ihrer Haustüre auch <strong>für</strong> zukünftige Generationen erhalten bleibt.<br />

III


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Perimeter<br />

Der <strong>Managementplan</strong> hat sich in seiner Untersuchung auf <strong>die</strong> «Maxi»-Variante der drei in der Machbarkeitsstu<strong>die</strong><br />

vorgestellten Perimetervarianten konzentriert. Diese umfasst <strong>die</strong> Gebiete Randen,<br />

Klettgau und Reiat, sowie <strong>die</strong> ländlichen Teile der Stadt <strong>Schaffhausen</strong> und der umliegenden Agglomerationsgemeinden<br />

Thayngen, Beringen und Neuhausen am Rheinfall. Zudem baut <strong>die</strong>se Variante mit<br />

der Integration der deutschen Gemeinden Jestetten und Lottstetten eine Brücke in den unteren Kantonsteil<br />

zu Buchberg und Rüdlingen. Die gesamte Fläche <strong>die</strong>ses Perimeters umfasst 258 km 2 .<br />

Positionierung<br />

Die Positionierung <strong>für</strong> ein Parkprojekt hat eine hohe Bedeutung, weil es darum geht <strong>die</strong> Wahrnehmung<br />

des Parks durch ein Alleinstellungsmerkmal oder <strong>die</strong> Besetzung eines attraktiven Themas zu<br />

erhöhen. Für einen möglichen <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> bieten sich drei Hauptpositionierungen an. An<br />

erster Stelle können der Rebbau und <strong>die</strong> Weinproduktion genannt werden. Als weitere interessante<br />

Positionierungen sind der Rhein (Attraktionspunkt Rheinfall als sehr gut besuchtes «Fenster» zum<br />

Park) und <strong>die</strong> einmalige Kulturlandschaft im Randengebiet zu nennen. Der Weinbau bietet einen emotionalen,<br />

sinnlichen und nachgefragten Einstieg <strong>für</strong> potenzielle Gäste, <strong>die</strong> den Park «erleben» möchten,<br />

sowie <strong>für</strong> Konsumenten von Park-Produkten aus der Landwirtschaft und dem Gewerbe. Zudem<br />

wird das Thema Weinbau bereits als touristische Positionierung unter dem Begriff «Blauburgunderland»<br />

vermarktet und weitere laufende Projekte verfolgen ähnliche Strategien (zum Beispiel das Regionalentwicklungsprojekt<br />

PREWO in Wilchingen-Osterfingen). Im Positionierungsbereich Randen bieten<br />

sich zahlreiche Möglichkeiten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Land- und Forstwirtschaft. Auch <strong>für</strong> das Gewerbe, bzw.<br />

Handwerk bieten sich Entwicklungschancen in <strong>die</strong>sem Zusammenhang an. Weiter sind mit der einmaligen<br />

Kulturlandschaft auf dem Randen Entwicklungsmöglichkeiten aus dem Tourismus und der Naherholung<br />

gegeben (beispielsweise Langsamverkehr). Der Rhein bietet mit dem an den Untersuchungsperimeter<br />

angrenzenden «Parkfenster» Rheinfall, der einmaligen Flusslandschaft und allgemein<br />

dem Erlebnis «Wasser» zahlreiche Chancen und Möglichkeiten zur Entwicklung und Profilbildung.<br />

In der nachfolgenden Abbildung 1 ist <strong>die</strong> mögliche Positionierung des <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong><br />

aufgezeigt.<br />

Randen<br />

Landwirtschaft<br />

Forstwirtschaft<br />

Gewerbe / Handwerk<br />

Kulturlandschaft<br />

Etc.<br />

Gezielte Positionierung:<br />

<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Reben<br />

Weinbau und -erlebnis<br />

Gastronomie<br />

Regionale Produkte<br />

Kulturlandschaft<br />

Etc.<br />

Rhein<br />

- Erhöhung der Sichtbarkeit auf dem Markt; Regionale Wertschöpfung durch Kooperationen<br />

- Glaubwürdigkeit durch Aufwertung der Natur- und Kulturlandschaft<br />

- Gesellschaftliches Parkbewusstsein gegen Innen («Wertschöpfung durch Wertschätzung»<br />

«Parkfenster» Rheinfall<br />

Flusserlebnis Rhein<br />

Attraktion Rheinfall<br />

Wasser<br />

Abbildung 1: Mögliche Positionierungsstruktur des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong> mit den Schwerpunkten<br />

«Reben - Randen - Rhein»<br />

Etc.<br />

POSITIONIERUNG I<br />

Marketing und Tourismus<br />

Angebots- und Produktelinie<br />

Bestehende Absatzkanäle nutzen<br />

(Tourismusorganisationen/<br />

Standortmarketing – auch ausserhalb des<br />

Perimeters, Schweiz Tourismus)<br />

POSITIONIERUNG II<br />

Angebots- und Produkteentwicklung<br />

Werkraum Park<br />

Qualitätssicherung<br />

Identität und Parkbewusstsein<br />

Aufwertungsmassnahmen Natur und<br />

Kultur<br />

IV


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Akzeptanz in der Bevölkerung<br />

Zur Ermittlung der Akzeptanz wurden diverse Methoden angewendet. Zum einen wurde eine nicht repräsentative<br />

Fragebogenumfrage gemacht und es wurden Experteninterviews geführt, um den Einbezug<br />

der verschiedenen Interessensvertreter gezielt zu verfolgen. Zum anderen wurde mit Workshops<br />

und Informationsveranstaltungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> verschiedenen Interessengruppen eine breitere Diskussion<br />

über den Verlauf und <strong>die</strong> thematischen Schwerpunkte des Projekts lanciert, in dem gemeinsam Projektideen<br />

vorgeschlagen und ausgearbeitet wurden. Zudem fanden etliche Sitzungen und Informationsveranstaltungen<br />

mit unterschiedlichen Interessensgruppen, wie zum Beispiel mit Akteuren aus<br />

dem Tourismus, statt. Die Gemeinden wurden zum aktuellen Stand informiert und dazu aufgefordert,<br />

sich aktiv in das Parkprojekt einzubringen. Ebenfalls wurde vom regionalen Radiosender «Radio Munot»<br />

eine Gesprächsrunde über den geplanten Regionalen <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> initiiert. Ergänzend<br />

flossen <strong>die</strong> bereits erhobenen Daten aus der Machbarkeitsstu<strong>die</strong> mit ein.<br />

Aufgrund der gewonnenen Daten kann <strong>die</strong> Akzeptanz als hoch bewertet werden. Einzige erwähnenswerte<br />

Kritikpunkte sind <strong>die</strong> gegensätzlichen Be<strong>für</strong>chtungen, dass ein Park neue Auflagen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Nutzung<br />

der Landschaft (Landwirtschaft, Bauwesen) bringt und dass ein Park aufgrund der wachsenden<br />

Besucherfrequenzen den Nutzungsdruck auf <strong>die</strong> Landschaft erhöht. Einige be<strong>für</strong>chten eine weitere<br />

administrative Hürde und verstärkte Bürokratisierung durch Schaffung eines weiteren Gremiums.<br />

Die meisten Befragten aus der Umfrage und Experten sind jedoch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Realisierung des <strong>Naturpark</strong>s<br />

in der Region <strong>Schaffhausen</strong>, da sie eine grosse Entwicklungschance in ökologischer, aber auch in<br />

ökonomischer Hinsicht auf einer nachhaltigen Art und Weise <strong>für</strong> den gesamten ländlichen Raum sehen.<br />

Letztendlich ergibt <strong>die</strong> Akzeptanzerhebung aber kein abschliessendes Bild. Der Aufbau eines Parks ist<br />

ein langfristiger Prozess und der Einbezug der Bevölkerung ist weiter zu fördern. Demzufolge werden<br />

auch im Jahr 2012 diverse Veranstaltungen zur Kommunikation, Partizipation und Information der<br />

breiten Bevölkerung lanciert.<br />

Handlungsfelder und Organisation<br />

Handlungsfelder<br />

Für <strong>die</strong> Weiterarbeit am Projekt <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> in der Errichtungsphase werden<br />

im <strong>Managementplan</strong> vier Handlungsfelder mit entsprechenden Projekten definiert. Das Handlungsfeld<br />

Projektmanagement und Kommunikation baut eine effiziente Projektstruktur unter anderem mit der Errichtung<br />

der Geschäftsstelle und einer Projektanlaufstelle auf. Im Handlungsfeld Wirtschaft befinden<br />

sich Projekte aus den Bereichen Langsamverkehr, Wein- und Agrotourismus, Gewerbe, Landwirtschaft<br />

und naturnahem Tourismus im Allgemeinen. Im Handlungsfeld Natur befinden sich Projekte zur<br />

Artenförderung. Weiter beschäftigt sich <strong>die</strong>ses Handlungsfeld mit erneuerbaren Energien. Im Handlungsfeld<br />

Kultur sind Projekte aus der Umweltbildung sowie den Themenbereichen kulturelles Erbe,<br />

kulturelles Leben sowie der Förderung der Wohnqualität angesiedelt. Die einzelnen Projekte und<br />

Handlungsfelder sind sektorübergreifend konzipiert, so dass sie jeweils Bezüge zu unterschiedlichen<br />

Handlungsfeldern haben.<br />

Projekte<br />

Für <strong>die</strong> Realisierung der parkspezifischen Ziele wurden zusammen mit Akteuren aus den jeweiligen<br />

Bereichen Projekte entwickelt. Die Projekte sind den vier Handlungsfeldern «Projektmanagement»,<br />

«Wirtschaft», «Natur» und «Bildung & Kultur» zugeordnet. Diese Handlungsfelder wie auch <strong>die</strong> einzelnen<br />

Projekte sind sektorübergreifend miteinander verbunden und mit der Positionierung des <strong>Naturpark</strong>s<br />

koordiniert. Die Projekte haben einen unterschiedlichen Entwicklungsstand und lassen sich in<br />

drei Sta<strong>die</strong>n einteilen:<br />

▪ Projekte: Das Ziel, <strong>die</strong> Umsetzungsschritte sowie <strong>die</strong> Kosten sind bekannt. Mit der Umsetzung<br />

kann sofort begonnen werden.<br />

▪ Projektideen: Bei Projektideen ist <strong>die</strong> Zielrichtung bekannt. Die Umsetzungsschritte sowie <strong>die</strong> Kosten<br />

sind noch offen. Sie müssen durch <strong>die</strong> beteiligten Akteure noch definiert werden.<br />

V


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

▪ Neue Projektideen: Bei den neuen Projekten sind weder <strong>die</strong> Ziele noch <strong>die</strong> Umsetzungsschritte<br />

sowie <strong>die</strong> Kosten bekannt. Neue Projektideen können von jedermann während der Errichtungsphase<br />

eingebracht werden.<br />

Projekte werden während der Errichtungsphase umgesetzt. Projektideen werden durch <strong>die</strong> beteiligten<br />

Akteure unter Mitwirkung der Geschäftsstelle überprüft, konkretisiert und umgesetzt. Neue Projektideen<br />

können während der Errichtungsphase von jedermann eingebracht werden. Sie werden anschliessend<br />

wie bestehende Projektideen behandelt. Projekte, Projektideen sowie neuen Projektideen<br />

können vier Handlungsfeldern zugeordnet werden. Den Projekten und Handlungsfeldern übergeordnet<br />

steht <strong>die</strong> Positionierung des <strong>Naturpark</strong>s mit den drei Elementen Randen, Reben und Rhein.<br />

Abbildung 2: Die vier Handlungsfelder mit den dazugehörigen Projekten<br />

Trägerschaft und Organisation<br />

Die Trägerschaft liegt seit dem 10. März 2012 beim Verein «<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>»,<br />

welcher von den meisten Gemeinden im Perimeter sowie verschiedenen Organisationen und Einzelmitgliedern<br />

getragen wird. Die neue Trägerschaft führt das Projekt ab 2012 weiter und wird den <strong>Managementplan</strong><br />

bis Ende 2012 fertigstellen. Anfang 2013 soll <strong>die</strong> Errichtungsphase starten und der <strong>Managementplan</strong><br />

beim BAFU eingereicht werden. Die Gemeinden sind in <strong>die</strong>sem Verein <strong>die</strong> wichtigsten<br />

Mitglieder mit dem grössten Stimmenanteil, der sich aus der Einwohnerzahl ableitet. Die Organe des<br />

Vereins bilden <strong>die</strong> Mitgliederversammlung, der Vorstand, der Beirat und eine Geschäftsprüfungskommission.<br />

Die Mitarbeitenden der Geschäftsstelle werden vom Vorstand eingesetzt. Die Geschäftsstelle<br />

baut <strong>die</strong> Projektorganisation auf. Es ist vorgesehen, dass entsprechend den Handlungsfeldern und<br />

Projekten themenübergreifende Arbeitsgruppen eingesetzt werden. Dabei ist es wichtig, dass alle<br />

Gruppen und damit auch <strong>die</strong> Projekte interdisziplinär zusammengesetzt sind. Damit soll vermieden<br />

werden, dass jeder Sektor <strong>für</strong> sich Projekte entwirft und Ziele verfolgt.<br />

VI


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Davor lag <strong>die</strong> Trägerschaft beim Verein Agglomeration <strong>Schaffhausen</strong> VAS. Für <strong>die</strong> Bearbeitung des<br />

Projektes <strong>Naturpark</strong> hat der VAS einen Fachausschuss eingesetzt. Im Auftrag und unter der Leitung<br />

des Fachausschusses wurde 2009 <strong>die</strong> Eignungsprüfung durchgeführt, 2010 <strong>die</strong> Machbarkeitsstu<strong>die</strong><br />

erarbeitet und 2011 <strong>die</strong> erste Version des <strong>Managementplan</strong>s erstellt.<br />

Finanzierung<br />

Der <strong>Managementplan</strong> wird <strong>für</strong> <strong>die</strong> vierjährige Errichtungsphase erstellt; er umfasst <strong>die</strong> strategischen<br />

Ziele und konkreten Projekte sowie einen Finanzplan. Der Finanzplan beinhaltet eine Kostenschätzung<br />

und einen Finanzierungsvorschlag. Die Finanzierung der Errichtungsphase ab 2013 erfolgt durch<br />

Beiträge von Bund, Kanton, Gemeinden und Dritten. Die Höhe der Beiträge der Gemeinden wird aufgrund<br />

eines Verteilschlüssels festgelegt, der im Rahmen des <strong>Managementplan</strong>s detailliert definiert<br />

wird. Er unterliegt der Genehmigung durch <strong>die</strong> Trägerorganisation, deren Mitglieder <strong>die</strong> Gemeinden<br />

sind. Für den Aufbau des Betriebs ist <strong>die</strong> Unterstützung durch <strong>die</strong> öffentliche Hand entscheidend.<br />

Zeitplan<br />

In der nachfolgenden Tabelle 1 sind <strong>die</strong> wichtigsten Etappen zur Errichtung und den Betrieb des Regionalen<br />

<strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong> ersichtlich.<br />

Tabelle 1: Etappen und Termine <strong>für</strong> <strong>die</strong> Errichtung und den Betrieb des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong><br />

Etappe Termin<br />

Verabschiedung <strong>Managementplan</strong> durch VAS November 2011<br />

Gründung einer Trägerschaft (Verein «<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>») März 2012<br />

Vernehmlassung des <strong>Managementplan</strong>s durch Trägerschaft Juni - August 2012<br />

Genehmigung des <strong>Managementplan</strong>s durch <strong>die</strong> Trägerschaft<br />

(Mitgliederversammlung)<br />

Oktober 2012<br />

Eingabe <strong>Managementplan</strong> beim Kanton <strong>Schaffhausen</strong> Oktober 2012<br />

Genehmigung der Mitgliederbeiträge 2013 durch <strong>die</strong> Gemeinden im Rahmen<br />

des Voranschlages<br />

November/Dezember<br />

2012<br />

Eingabe <strong>Managementplan</strong> beim BAFU Januar 2013<br />

Positive Beurteilung durch BAFU<br />

Park erhält Kandidatenstatus «<strong>Naturpark</strong> von nationaler Bedeutung»<br />

Zusicherung Finanzhilfe <strong>für</strong> <strong>die</strong> Errichtungsphase 2013 - 2016 durch BAFU<br />

(Abschluss einer Programmvereinbarung zwischen BAFU und Kanton<br />

<strong>Schaffhausen</strong>)<br />

Frühjahr 2013<br />

Beginn Errichtungsphase ab 2013<br />

Erlass der Charta <strong>für</strong> <strong>die</strong> Betriebsphase durch Trägerschaft<br />

(Mitgliederversammlung)<br />

Abstimmung über <strong>die</strong> Betriebsphase eines Regionalen <strong>Naturpark</strong> in den Gemeinden<br />

2015<br />

2016<br />

Eingabe Finanzierungsgesuch mit Charta <strong>für</strong> Betriebsphase beim BAFU Herbst 2016<br />

VII


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Etappe Termin<br />

Positive Beurteilung durch BAFU<br />

Park erhält Label "<strong>Naturpark</strong> von nationaler Bedeutung"<br />

Zusicherung Finanzhilfe <strong>für</strong> <strong>die</strong> Betriebsphase durch BAFU<br />

Beginn Betriebsphase<br />

Vergabe von Produktelabel<br />

2017<br />

ab 2017<br />

VIII


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Inhalt<br />

Vorwort ..................................................................................................................................................... I<br />

Zusammenfassung .................................................................................................................................. II<br />

Abkürzungen............................................................................................................................................ 1<br />

Einleitung ................................................................................................................................................. 1<br />

1 Parkgebiet .............................................................................................................................. 3<br />

1.1 Vorgeschichte ........................................................................................................................ 3<br />

1.1.1 Entstehungsgeschichte des Parkprojektes ............................................................................ 3<br />

1.1.2 InitiantInnen ........................................................................................................................... 6<br />

1.2 Perimeter ............................................................................................................................... 9<br />

1.2.1 Gemeinden .......................................................................................................................... 10<br />

1.2.2 Begründung des Perimeters ................................................................................................ 11<br />

1.2.3 Wichtige Perspektive über den Perimeter hinaus ................................................................ 12<br />

1.3 Natur und Landschaft........................................................................................................... 12<br />

1.3.1 Qualität von Natur und Landschaft ...................................................................................... 12<br />

1.3.2 Landschaft ........................................................................................................................... 15<br />

1.3.3 Lebensräume und ihre Vernetzung ..................................................................................... 17<br />

1.3.4 Artenvielfalt sowie seltene/besondere Arten ....................................................................... 26<br />

1.3.5 Kulturhistorische Werte und aktuelles Kulturgut .................................................................. 28<br />

1.3.6 Kulturlandschaftswerte......................................................................................................... 34<br />

1.3.7 Siedlungen und Ortsbilder ................................................................................................... 35<br />

1.3.8 Nutzungs- und Bewirtschaftungsarten ................................................................................. 36<br />

1.3.9 Beeinträchtigungen durch Bauten, Anlagen und Nutzungen............................................... 37<br />

1.3.10 Beeinträchtigungen des Naturraums ................................................................................... 38<br />

1.4 Sozioökonomische Situation ................................................................................................ 39<br />

1.4.1 Landwirtschaft ...................................................................................................................... 39<br />

1.4.2 Wald- und Holzwirtschaft ..................................................................................................... 41<br />

1.4.3 Energie ................................................................................................................................. 43<br />

1.4.4 Tourismus ............................................................................................................................ 46<br />

1.4.5 Gewerbe, Industrie und Dienstleistungen ............................................................................ 48<br />

1.4.6 Verkehrsentwicklung ............................................................................................................ 50<br />

1.4.7 Bevölkerungs- und Siedlungsstruktur .................................................................................. 51<br />

1.5 Wichtige Akteure .................................................................................................................. 55<br />

1.6 Raumordnung ...................................................................................................................... 57<br />

1.6.1 <strong>Naturpark</strong> und Gesetze ........................................................................................................ 57<br />

1.6.2 Planungsgrundlagen und Instrumente ................................................................................. 58<br />

1.6.3 Kompatibilität/Konflikte......................................................................................................... 60<br />

1.6.4 Lücken ................................................................................................................................. 62<br />

1.6.5 Raumwirksame Vorhaben der nächsten Jahre ................................................................... 62<br />

1.7 Marktsituation ....................................................................................................................... 65<br />

1.7.1 Einleitung ............................................................................................................................. 65<br />

1.7.2 Märkte <strong>für</strong> Produkte und Dienstleistungen aus dem Parkgebiet ......................................... 66<br />

1.7.3 Zukünftige Märkte <strong>für</strong> Produkte und Dienstleistungen aus dem Parkgebiet ....................... 70<br />

1.8 Zielgruppen .......................................................................................................................... 74<br />

1.8.1 Mögliche BesucherInnen des zukünftigen Parks ................................................................. 74<br />

1.8.2 BesucherInnenpotenzial ...................................................................................................... 74<br />

1.8.3 Nutzen und Wertschöpfung eines Regionalen <strong>Naturpark</strong>s im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> ......... 75<br />

1.8.3.1 Nutzen des neuen Labels und Entwicklungsmöglichkeiten .................................... 75<br />

1.8.3.2 Regionale Wertschöpfung im <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> .......................................... 77<br />

1.9 Stärken und Schwächen ...................................................................................................... 86<br />

1.9.1 Stärken ................................................................................................................................. 90<br />

1.9.2 Schwächen .......................................................................................................................... 91


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

1.10 Potenziale ............................................................................................................................ 92<br />

1.10.1 Chancen und Risiken in der Landwirtschaft ........................................................................ 94<br />

1.10.2 Chancen und Risiken <strong>für</strong> das Gewerbe ............................................................................... 94<br />

1.10.3 Chancen und Risiken im Bereich Natur und Landschaft ..................................................... 95<br />

1.10.4 Chancen und Risiken im Bereich Tourismus ....................................................................... 95<br />

1.10.5 Chancen und Risiken in den Bereichen Bildung und Kultur ................................................ 95<br />

1.10.6 Chancen und Risiken im Bereich Siedlungs- und Raumentwicklung .................................. 96<br />

1.10.7 Chancen und Risiken <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bevölkerung .......................................................................... 96<br />

1.10.8 Zusammenfassende Beschreibung der Chancen und Risiken ........................................... 97<br />

1.11 Positionierung ...................................................................................................................... 97<br />

2 Parkmanagement ................................................................................................................. 99<br />

2.1 Trägerschaft ......................................................................................................................... 99<br />

2.1.1 Verein «<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>» .................................................................... 99<br />

2.2 Parkmanagement ................................................................................................................. 99<br />

2.2.1 Mitgliederkategorien ........................................................................................................... 100<br />

2.2.2 Organe des Vereins «<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>» ............................................ 102<br />

2.2.3 Geschäftsführung (operative Führung) .............................................................................. 104<br />

2.2.4 Statuten des Vereins.......................................................................................................... 104<br />

2.2.5 Organisationsreglement ..................................................................................................... 104<br />

2.2.5.1 Stimmenanteile der einzelnen Gemeinden ........................................................... 104<br />

2.2.5.2 Mitgliederbeiträge der Gemeinden ........................................................................ 105<br />

2.3 Mitwirkung der lokalen und regionalen Akteure ................................................................. 105<br />

2.4 Akzeptanz des Projekts in den Gemeinden und Verankerung in der Bevölkerung ........... 107<br />

2.4.1 Aufbau des Partizipationsprozesses und Vorgehen zur Ermittlung der Akzeptanz .......... 107<br />

2.4.2 Landwirtschaftliche Entwicklung und <strong>Naturpark</strong> ................................................................ 108<br />

2.4.3 Information und Einbezug der Gemeinden ........................................................................ 108<br />

2.4.4 Information der Gemeinderäte ........................................................................................... 109<br />

2.4.5 Informationen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Öffentlichkeit .................................................................................... 109<br />

2.4.6 Workshops und Informationsveranstaltung <strong>für</strong> alle Akteure .............................................. 109<br />

2.4.7 Begleitgruppen «Tourismus» und «Siedlungs- und Raumentwicklung» ........................... 112<br />

2.4.8 Expertengespräche ............................................................................................................ 113<br />

2.4.8.1 Tourismus.............................................................................................................. 114<br />

2.4.8.2 Gewerbe ................................................................................................................ 115<br />

2.4.8.3 Gastronomie .......................................................................................................... 116<br />

2.4.8.4 Kultur und Bildung ................................................................................................. 116<br />

2.4.8.5 Siedlungs- und Raumentwicklung, Baukultur ....................................................... 117<br />

2.4.8.6 Umwelt- und Naturschutz, Raumplanung ............................................................. 118<br />

2.4.8.7 Forstwirtschaft ....................................................................................................... 120<br />

2.4.8.8 Gemeindepräsidenten ........................................................................................... 120<br />

2.4.8.9 Landwirtschaft ....................................................................................................... 121<br />

2.4.8.10 Wirtschaftsförderung ............................................................................................. 122<br />

2.4.8.11 Zusammenfassung der meistgenannten Chancen und Risiken ........................... 123<br />

2.4.9 Fragebogen ........................................................................................................................ 125<br />

2.4.10 Informationen an den Vereinsversammlungen des VAS ................................................... 130<br />

2.4.11 Fazit zur Akzeptanz des Projekts ...................................................................................... 130<br />

2.5 Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren ausserhalb des Parkgebiets .................... 132<br />

2.6 Fazit zu Kapitel 2 ............................................................................................................... 134<br />

3 Planung .............................................................................................................................. 135<br />

3.1 Ziele ................................................................................................................................... 135<br />

3.1.1 Strategische Ziele .............................................................................................................. 135<br />

3.1.2 Operative Ziele ................................................................................................................... 135<br />

3.1.3 Parkspezifische Ziele ......................................................................................................... 136


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

3.2 Projekte .............................................................................................................................. 137<br />

3.2.1 Zuordnung zu den Handlungsfeldern ................................................................................ 137<br />

3.2.2 Organisation der Arbeitsgruppen ....................................................................................... 138<br />

3.2.3 Tabellarische Übersicht der Projekte und ihres Bezugs zu den operativen Zielen ........... 139<br />

3.2.4 Projektblätter ...................................................................................................................... 148<br />

3.3 Meilensteine und Termine ................................................................................................. 192<br />

3.4 Erfolgskontrolle .................................................................................................................. 199<br />

3.5 Risikoanalyse ..................................................................................................................... 203<br />

4 Budget und Finanzierung ................................................................................................... 204<br />

4.1 Bisher aufgewendete Finanzen ......................................................................................... 204<br />

4.2 Budget <strong>für</strong> <strong>die</strong> Errichtung ................................................................................................... 205<br />

4.3 Finanzierungsquellen ......................................................................................................... 206<br />

4.4 Ausschöpfung der Selbsthilfemassnahmen ...................................................................... 207<br />

4.5 Ausblick auf <strong>die</strong> Betriebskosten ......................................................................................... 208<br />

5 Glossar ............................................................................................................................... 209<br />

Tabellenverzeichnis ............................................................................................................................. 211<br />

Abbildungsverzeichnis ......................................................................................................................... 213<br />

Quellenverzeichnis .............................................................................................................................. 214<br />

Anhang I ................................................................................................................................................... I<br />

Anhang II ........................................................................................................................................... XVIII<br />

Anhang III ......................................................................................................................................... XXVII


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Abkürzungen<br />

ARE Bundesamt <strong>für</strong> Raumentwicklung<br />

BAFU Bundesamt <strong>für</strong> Umwelt<br />

BLN Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung<br />

BLW Bundesamt <strong>für</strong> Landwirtschaft<br />

BTS Besonders tierfreundliche Stallhaltungssysteme<br />

BUWAL Bundesamt <strong>für</strong> Umwelt, Wald und Landschaft<br />

D Deutschland<br />

EKS Elektrizitätswerk des Kanton <strong>Schaffhausen</strong><br />

ETH Eidgenössische Technische Hochschule<br />

EU Europäische Union<br />

FFH Flora-Fauna-Habitat<br />

FSC Forest Stewardship Council<br />

GIS Geographisches Informationssystem<br />

GVE Grossvieheinheit<br />

GVS Landwirtschaftlicher Genossenschaftsverband <strong>Schaffhausen</strong><br />

ISOS Inventar schützenswerter Ortsbilder der Schweiz<br />

IVS Inventar historischer Verkehrswege der Schweiz<br />

LOHAS Lifestyle of Health and Sustainability<br />

LW Landwirtschaft<br />

KGS Kulturgüterschutz<br />

KGV Kantonaler Gewerbeverband <strong>Schaffhausen</strong><br />

KLV Kantonaler Landwirtschaftlicher Verein<br />

KURA Arbeitsgemeinschaft Kulturlandschaft Randen<br />

LRT Lebensraumtypen<br />

NAGRA Nationale Genossenschaft <strong>für</strong> <strong>die</strong> Lagerung radioaktiver Abfälle<br />

NGO Non-Governmental Organization<br />

NHG Natur- und Heimatschutzgesetz der Eidgenossenschaft<br />

NHV Verordnung über den Natur- und Heimatschutz<br />

ÖQV Öko-Qualitätsverordnung<br />

PäV Verordnung über Pärke von nationaler Bedeutung<br />

PNA Planungs- und Naturschutzamt<br />

PREWO Projekt zur regionalen Entwicklung von Wilchingen und Osterfingen<br />

RAUS Regelmässiger Auslauf im Freien<br />

RL Rote Liste<br />

RNP <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong><br />

SECO Staatssekretariat <strong>für</strong> Wirtschaft<br />

SH <strong>Schaffhausen</strong><br />

StWSN Städtische Werke <strong>Schaffhausen</strong> und Neuhausen am Rheinfall<br />

TWW Trockenwiesen und -weiden<br />

VAS Verein Agglomeration <strong>Schaffhausen</strong><br />

VBSH Verkehrsbetriebe <strong>Schaffhausen</strong><br />

ZHAW Zürcher Hochschule <strong>für</strong> Angewandte Wissenschaften


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Einleitung<br />

Gründe <strong>für</strong> einen Regionalen <strong>Naturpark</strong> im Kanton <strong>Schaffhausen</strong><br />

Die Teilrevision des Natur- und Heimatschutzgesetztes (NHG) ist am 1. Dezember 2007 in Kraft getreten.<br />

Damit wurde <strong>die</strong> rechtliche Grundlage <strong>für</strong> den Aufbau und den anschliessenden Betrieb von Parks<br />

von nationaler Bedeutung gelegt. So werden nun drei Parkkategorien durch den Bund finanziell unterstützt<br />

und gefördert: Nationalparks, Regionale <strong>Naturpark</strong>s und Naturerlebnisparks.<br />

In den kommenden Jahren ist in der Schweiz <strong>die</strong> Entstehung zahlreicher <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong>s geplant.<br />

Diese Parkkategorie ist deshalb sehr beliebt, weil <strong>die</strong> durch den Park zu erfüllenden Kriterien<br />

am wenigsten streng sind und gleichzeitig ein wirtschaftlicher Impuls <strong>für</strong> <strong>die</strong> Region angestrebt wird.<br />

Wie in den Nachbarländern Österreich, Deutschland, Italien und Frankreich sollen <strong>die</strong> künftigen <strong>Naturpark</strong>s<br />

in der Schweiz einen wichtigen Beitrag an <strong>die</strong> regionale Wertschöpfung leisten. Dadurch wird<br />

ein <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> zu einem regionalpolitischen Instrument zur Förderung ländlicher Regionen.<br />

Der Kanton <strong>Schaffhausen</strong> will in den nächsten Jahren in den Bereichen Wohnen, Lebensqualität und<br />

Wirtschaft zu den attraktivsten Kantonen der Schweiz gehören und das vorhandene Potenzial in <strong>die</strong>sen<br />

Bereichen ausschöpfen. Im Rahmen des 2009 erschienenen Schlussberichts «Visionen <strong>für</strong><br />

<strong>Schaffhausen</strong>» wurden insgesamt acht Visionen zur Zukunft des Kantons <strong>Schaffhausen</strong> erarbeitet.<br />

Der Ursprung der Parkidee liegt in der Vision 4 «Leben in einzigartigen, intakten Landschaften». Darin<br />

ist festgehalten, dass <strong>die</strong> Region <strong>Schaffhausen</strong> 2020 <strong>die</strong> Verbindung des Randens, der Hegauvulkanlandschaft,<br />

des Südschwarzwaldes sowie der Kulturlandschaften des Klettgaus, des Reiats, des Rafzerfeldes,<br />

des Zürcher Weinlandes, der weitgehend naturbelassenen Rhein- und Thurauen sowie der<br />

Region Untersee zur Bildung einer grenzüberschreitenden Natur- und Kulturlandschaft nutzt. (Volkswirtschaftsdepartement<br />

des Kantons <strong>Schaffhausen</strong>, 2009)<br />

In den «Visionen <strong>für</strong> <strong>Schaffhausen</strong>» ist festgehalten, dass <strong>die</strong> Natur- und Kulturlandschaft in der Region<br />

<strong>Schaffhausen</strong> einzigartig ist und einen abwechslungsreichen Erholungsraum bildet, welcher in seiner<br />

Gesamtheit bewahrt werden muss. Dadurch ergibt sich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Region <strong>Schaffhausen</strong> <strong>die</strong> Herausforderung,<br />

ein Gleichgewicht zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung in der Region, der Nutzung<br />

der Landschaft und Natur <strong>für</strong> Land- und Forstwirtschaft sowie Freizeit und dem Schutz der Natur zu<br />

finden. Basierend auf <strong>die</strong>ser Ausgangslage entstand <strong>die</strong> Vision, dass <strong>Schaffhausen</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zukunft einen<br />

Modellfall <strong>für</strong> erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung und ökologische Nachhaltigkeit schafft.<br />

Ein <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> ist ein mögliches Instrument, um <strong>für</strong> <strong>die</strong> ländlichen Räume im Kanton<br />

<strong>Schaffhausen</strong> eine koordinierte und zielgerichtete Entwicklung, aufbauend auf den in der Region vorhandenen<br />

Potenzialen voranzutreiben und <strong>die</strong> Vision eines Lebens in einer einzigartigen, intakten<br />

Landschaft in <strong>die</strong> Tat umzusetzen.<br />

Bereits seit dem Jahr 2007 werden <strong>die</strong> Chancen und Risiken eines Regionalen <strong>Naturpark</strong>s im Kanton<br />

<strong>Schaffhausen</strong> und über <strong>die</strong> Grenzen hinaus in verschiedenen Zusammenhängen diskutiert.<br />

Aufbauend auf <strong>die</strong> im Auftrag des Vereins Agglomeration <strong>Schaffhausen</strong> VAS erarbeitete Machbarkeitsstu<strong>die</strong><br />

in 2010, welche <strong>die</strong> Umsetzung eines <strong>Naturpark</strong>s positiv beantwortet hat, wurden nun im<br />

vorliegenden <strong>Managementplan</strong> <strong>die</strong> zentralen Themen im Detail analysiert und vertieft, <strong>die</strong> Akzeptanz<br />

und Partizipation gefördert, sowie konkrete Projekte gemeinsam mit Akteuren aus der Bevölkerung<br />

erarbeitet. Mit dem <strong>Managementplan</strong> soll aufgezeigt werden, wie eine umweltverträgliche und nachhaltige<br />

Entwicklung der Region <strong>Schaffhausen</strong> mit dem Hilfsmittel <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> begünstigt<br />

werden kann, damit <strong>die</strong> landschaftlichen Schönheiten, <strong>die</strong> kulturellen Werte sowie <strong>die</strong> Wohn- und Lebensqualität<br />

erhalten und weiterentwickelt werden können. Der <strong>Managementplan</strong> ermöglicht den Gemeinden<br />

und Akteuren, sich aktiv mit der eigenen Zukunftsgestaltung auseinanderzusetzen und steuernd,<br />

vorausschauend und als aktive Partner miteinander <strong>die</strong> Zukunft anzupacken.<br />

1


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Mit dem gemeinsamen Engagement von Wirtschaft, Gemeinden, Interessensgruppen und der Bevölkerung<br />

ist es möglich, regionale Projekte durchzuführen und weitere in Angriff zu nehmen. Im Rahmen<br />

eines Regionalen <strong>Naturpark</strong>s würde eine übergeordnete Zusammenarbeit entstehen, was <strong>die</strong> Entwicklungs-<br />

und Vermarktungsmöglichkeiten der Region <strong>Schaffhausen</strong> deutlich verbessern wird. Gelingt es,<br />

<strong>die</strong>se Ziele gemeinsam zu erreichen, kann <strong>die</strong> Lebensgrundlage in den ländlichen Räumen dauerhaft<br />

gesichert werden.<br />

2


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

1 Parkgebiet<br />

1.1 Vorgeschichte<br />

1.1.1 Entstehungsgeschichte des Parkprojektes<br />

Tabelle 2: Bisheriger Verlauf des Projekts <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Jahr / Datum Tätigkeit / Anlass Ort<br />

2007<br />

Sommer Idee der Entwicklung einer Biosphärenregion als Folge einer<br />

geplanten Internationalen Gartenbauausstellung<br />

2. Jahreshälfte Workshops «Visionen <strong>für</strong> <strong>Schaffhausen</strong>» von Regierung und<br />

Verbänden; Vision 4: Grenzüberschreitende Natur- und Kulturlandschaft<br />

von europäischer Bedeutung<br />

2008<br />

10. April Informationsveranstaltung mit rund 25 Teilnehmenden zum<br />

Thema Regionale <strong>Naturpark</strong>s und Möglichkeiten in der Region<br />

<strong>Schaffhausen</strong><br />

17. Mai Schluss-Workshop der «Visionen <strong>für</strong> <strong>Schaffhausen</strong>» mit Verabschiedung<br />

der Kernvision<br />

7. August Beschluss einer Gruppe von Interessenvertretern (Pro Natura,<br />

Kantonaler Landwirtschaftlicher Verein (KLV), Arbeitsgemeinschaft<br />

Kulturlandschaft Randen (KURA), Randenvereinigung,<br />

Schaffhauserland Tourismus, Planungs- und Naturschutzamt<br />

(PNA), Landwirtschaftsamt) in einem Ausschuss Detailabklärungen<br />

<strong>für</strong> einen Regionalen <strong>Naturpark</strong> zu treffen<br />

20. November Präsentation des Themas «Regionale <strong>Naturpark</strong>s» beim Verein<br />

Agglomeration <strong>Schaffhausen</strong> mit einem Referat von Stefan Müller,<br />

Projektleiter <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> Thal<br />

2009<br />

<strong>Schaffhausen</strong><br />

<strong>Schaffhausen</strong><br />

<strong>Schaffhausen</strong><br />

Para<strong>die</strong>s<br />

<strong>Schaffhausen</strong><br />

Büsingen<br />

12. Februar Beschluss des Vorstands des Vereins Agglomeration <strong>Schaffhausen</strong>,<br />

Konstituierung Fachausschuss «<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong><br />

im Kanton <strong>Schaffhausen</strong>» und entsprechender Projektbeitrag<br />

<strong>Schaffhausen</strong><br />

15. Mai Vergabe des Auftrags <strong>für</strong> <strong>die</strong> Erstellung einer Eignungsprüfung<br />

der Gemeinden des Kantons <strong>Schaffhausen</strong> an das bioforum<br />

<strong>Schaffhausen</strong><br />

15. Mai bis 31. Eignungsprüfung der Gemeinden des Kantons <strong>Schaffhausen</strong> Kanton Schaff-<br />

Oktober<br />

hausen<br />

13. Juli Coachingtag des Projektteams durch das BAFU (Alain Stuber<br />

und 4 Mitarbeitende)<br />

<strong>Schaffhausen</strong>,<br />

Merishausen,<br />

Klettgau<br />

Bern<br />

24. September Besprechung der Resultate der Eignungsprüfung mit Alain Stuber,<br />

BAFU<br />

September bis Vorstellung und Diskussion der Eignungsprüfung an den Ge- Gemeinden<br />

November meinderatssitzungen von 16 Schaffhauser Gemeinden<br />

20. Oktober Abschluss und Abgabe der Eignungsprüfung an den Fachausschuss<br />

<strong>Schaffhausen</strong><br />

3. November Beschluss des Vereins Agglomeration <strong>Schaffhausen</strong> zur Wei- Singen<br />

3


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Jahr / Datum Tätigkeit / Anlass Ort<br />

terführung des Projektes <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong>, Kreditbewilligung<br />

und Erweiterung des Fachausschusses um vier Gemeindevertreter<br />

9. November Informationsveranstaltung des Vereins IG Lebensraum Klettgau<br />

zum Projekt <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> mit einem Referat von Stefan<br />

Müller, Projektleiter <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> Thal<br />

2010<br />

Beringen<br />

7. Januar Gespräch einer Delegation des BAFU mit dem Fachausschuss<br />

betreffend Untersuchungsperimeter und Einbezug deutscher<br />

Gemeinden in einen Schaffhauser Regionalen <strong>Naturpark</strong><br />

<strong>Schaffhausen</strong><br />

1. April Vergabe des Auftrags <strong>für</strong> <strong>die</strong> Erstellung einer Machbarkeitsstu<strong>die</strong><br />

an <strong>die</strong> Zürcher Hochschule <strong>für</strong> Angewandte Wissenschaften<br />

ZHAW – Fachstelle Tourismus und Nachhaltige Entwicklung<br />

<strong>Schaffhausen</strong><br />

19. April Startsitzung zur Erarbeitung der Machbarkeitsstu<strong>die</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

19. April bis<br />

19. Oktober<br />

Erarbeitung der Machbarkeitsstu<strong>die</strong> Parkperimeter<br />

23. Juni Informationsveranstaltung zum Regionalen <strong>Naturpark</strong> mit Erfahrungsbericht<br />

aus dem Regionalen <strong>Naturpark</strong> Schwyz durch Peter<br />

Marty<br />

Merishausen<br />

28. Juni Informationsveranstaltung zum Regionalen <strong>Naturpark</strong> mit Erfahrungsbericht<br />

aus dem Parc Beverin durch Remo Kellenberg<br />

Beringen<br />

9. September Workshop mit Akteuren zur Diskussion von Projektideen und<br />

generell zur Machbarkeit eines Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong><br />

<strong>Schaffhausen</strong><br />

23. September Präsentation des Projektes im Einwohnerrat Thayngen Thayngen<br />

19. Oktober Abschluss der Machbarkeitsstu<strong>die</strong> <strong>für</strong> einen Regionalen <strong>Naturpark</strong><br />

im Kanton <strong>Schaffhausen</strong><br />

3. November Entscheid der GV Verein Agglomeration <strong>Schaffhausen</strong> zur Weiterführung<br />

des Projektes <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong><br />

2011<br />

7. Januar Vergabe des Auftrags <strong>für</strong> <strong>die</strong> Erstellung eines <strong>Managementplan</strong>es<br />

an <strong>die</strong> Zürcher Hochschule <strong>für</strong> Angewandte Wissenschaften<br />

ZHAW – Fachstelle Tourismus und Nachhaltige Entwicklung<br />

unter Mitarbeit des bioforum<br />

10. Februar Treffen einer Vertretung des Fachausschusses mit Ira Sattler,<br />

Bürgermeisterin Jestetten, und Jürgen Link, Bürgermeister<br />

Lottstetten<br />

12. April Workshop zur Diskussion von möglichen Projekten in einem<br />

Regionalen <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> mit den drei Arbeitsgruppen<br />

Landwirtschaft / Natur und Umwelt / Gewerbe<br />

16. Juni Informationsveranstaltung <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

mit der Vorstellung von 14 Projekten<br />

19. September Präsentation des <strong>Managementplan</strong>s vor dem Fachausschuss,<br />

Start der Vernehmlassung<br />

30. September Präsentation des bereinigten <strong>Managementplan</strong>s <strong>für</strong> der Kerngruppe<br />

des Fachausschusses, Verabschiedung zuhanden Verein<br />

Agglomeration <strong>Schaffhausen</strong><br />

16. November <strong>Managementplan</strong> wird an der Delegiertenversammlung des<br />

Vereins Agglomeration <strong>Schaffhausen</strong> genehmigt.<br />

<strong>Schaffhausen</strong><br />

Singen<br />

<strong>Schaffhausen</strong><br />

<strong>Schaffhausen</strong><br />

<strong>Schaffhausen</strong><br />

<strong>Schaffhausen</strong><br />

<strong>Schaffhausen</strong><br />

<strong>Schaffhausen</strong><br />

<strong>Schaffhausen</strong><br />

4


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Jahr / Datum Tätigkeit / Anlass Ort<br />

1. Dezember Start der Übergangsphase, während der ein neuer Trägerverein<br />

gebildet wird und <strong>die</strong> Gemeinden informiert werden<br />

2012<br />

<strong>Schaffhausen</strong><br />

Jan./Feb. Information aller Gemeinderäte der Gemeinden innerhalb des<br />

Perimeters<br />

Parkperimeter<br />

10. März Gründungsversammlung des Vereins «<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong><br />

<strong>Schaffhausen</strong>» in Neunkirch, Beschluss über Statuten und Organisationsreglement<br />

Neunkirch<br />

17. April 1. Vorstandssitzung des Vereins «<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>»<br />

<strong>Schaffhausen</strong><br />

23. Mai 2. Vorstandssitzung des Vereins «<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>»<br />

<strong>Schaffhausen</strong><br />

11. Juni Start der Vernehmlassung des <strong>Managementplan</strong>s bei den Mitgliedern<br />

des Trägervereins<br />

Parkperimeter<br />

6. August Ende des Vernehmlassungsprozesses Parkperimeter<br />

5


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

1.1.2 InitiantInnen<br />

Strategische Ebene <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Verein «<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>»<br />

Die Trägerschaft liegt seit dem 10. März 2012 beim Verein «<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>»,<br />

welcher von den meisten Gemeinden im Perimeter sowie verschiedenen Organisationen und Einzelmitgliedern<br />

getragen wird. Die neue Trägerschaft führt das Projekt ab 2012 weiter und wird den <strong>Managementplan</strong><br />

bis Ende 2012 fertigstellen. Anfang 2013 soll <strong>die</strong> Errichtungsphase starten und der <strong>Managementplan</strong><br />

beim BAFU eingereicht werden. Die Gemeinden sind in <strong>die</strong>sem Verein <strong>die</strong> wichtigsten<br />

Mitglieder mit dem grössten Stimmenanteil, der sich aus der Einwohnerzahl ableitet. Der Verein besteht<br />

aus einer Mitgliederversammlung, einem Vorstand (siehe Tabelle 3), einer Labelkommission, einem<br />

Beirat und einer Geschäftsprüfungskommission. Die Mitarbeitenden der Geschäftsstelle werden<br />

vom Vorstand eingesetzt. Die Geschäftsstelle baut <strong>die</strong> Projektorganisation auf. Es ist vorgesehen,<br />

dass entsprechend den Handlungsfeldern und Projekten themenübergreifende Arbeitsgruppen eingesetzt<br />

werden. Dabei ist es wichtig, dass alle Gruppen und damit auch <strong>die</strong> Projekte interdisziplinär zusammengesetzt<br />

sind. Damit soll vermieden werden, dass jeder Sektor <strong>für</strong> sich Projekte entwirft und<br />

Ziele verfolgt.<br />

Tabelle 3: Die Vorstandsmitglieder des Vereins <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Name Organisation Funktion<br />

Hans Rudolf Meier Gemeinde Wilchingen Präsident<br />

Gabi Uehlinger Pro Natura <strong>Schaffhausen</strong> Vizepräsidentin<br />

Erich Fischer Stadt <strong>Schaffhausen</strong> Vorstand<br />

Matthias Frei Kantonaler Gewerbeverband Vorstand<br />

Wilfried Leu Kantonaler Bauernverband Vorstand<br />

Markus Leumann Landwirtschaftsamt Kanton <strong>Schaffhausen</strong> Vorstand<br />

Bernhard Müller Weinbaubetrieb Vorstand<br />

Gustav Munz IG Lebensraum Klettgau Vorstand<br />

Christian Rieder Schaffhauserland Tourismus Vorstand<br />

Kurt Salvisberg Gemeinde Gächlingen Vorstand<br />

Ira Sattler Gemeinde Jestetten Vorstand<br />

Karin Spörli Leading Communication GmbH Vorstand, Kassierin<br />

Hanspeter Tanner Vereinigung der Randenbauern Vorstand<br />

Markus Tappolet Siblinger Randenhaus Vorstand<br />

Verein Agglomeration <strong>Schaffhausen</strong><br />

Der Verein Agglomeration <strong>Schaffhausen</strong> übernahm ab Ende 2008 <strong>die</strong> Trägerschaft der Machbarkeitsstu<strong>die</strong><br />

und ab 2011 bis März 2012 auch <strong>die</strong> des <strong>Managementplan</strong>es. Für <strong>die</strong> strategische Begleitung<br />

des Projektes <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> wurde ein Fachausschuss des Vereins Agglomeration<br />

<strong>Schaffhausen</strong> gebildet, bestehend aus Vertretern der Gemeinden, der Landwirtschaft, des Natur-<br />

und Landschaftsschutzes, des Gewerbes, des Tourismus und des Kantons (vergl. Tabelle 4). Diese<br />

Mitglieder hatten auch <strong>die</strong> Aufgabe, <strong>für</strong> den Informationsaustausch zwischen Fachausschuss und ihrer<br />

Organisation zu sorgen. Ein Kernteam aus dem Fachausschuss, bestehend aus Matthias Peter, Gustav<br />

Munz, Bruno Tissi, Katrin Cometta-Müller, begleitet von der Sekretärin des Fachausschusses, Karin<br />

Spörli, hat neben der Trägerschaft <strong>die</strong> strategische Leitung des <strong>Managementplan</strong>es übernommen.<br />

6


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Tabelle 4: Die Mitglieder des Fachausschusses <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Name Organisation Funktion<br />

Matthias Peter Gemeinde Siblingen Präsident<br />

Gabriela Buff Gemeinde Hallau Gemeinderätin<br />

Katrin Cometta-Müller Kanton <strong>Schaffhausen</strong> Leitung Geschäftsstelle VAS<br />

Erich Fischer Stadt <strong>Schaffhausen</strong>, Umwelt + Energie Raumplaner<br />

Matthias Frei Kantonaler Gewerbeverband Präs. Gärtnermeisterverband<br />

Marcel Fringer Gemeinde Thayngen Gemeinderat<br />

Ueli Jäger Wirtschaftsförderung Kanton <strong>Schaffhausen</strong> Projektleiter<br />

Thomas Imobersteg Schaffhauserland Tourismus Präsident<br />

Andreas Leu Verein Kulturlandschaft Randen KURA Vizepräsident<br />

Hansueli Müller Gemeinde Neunkirch Gemeinderat<br />

Gustav Munz IG Lebensraum Klettgau Mitglied<br />

Bruno Schmid Randenvereinigung Vorstand<br />

Karin Spörli Leading Communication GmbH Sekretariat Fachausschuss<br />

Erich Tanner Gemeinde Merishausen Präsident<br />

Bruno Tissi Kanton <strong>Schaffhausen</strong> Kantonsforstmeister<br />

Gabi Uehlinger Pro Natura <strong>Schaffhausen</strong> Co-Präsidentin<br />

Thomas Wetter Jagd <strong>Schaffhausen</strong> Mitglied<br />

Nora Winzeler Schaffhauser Bauernverband Sekretärin<br />

Operative Ebene <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Projektleitung <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>:<br />

Prof. Stefan Forster (ZHAW), Christoph Müller (ZHAW)<br />

Fachliche und wissenschaftliche Bearbeitung der Machbarkeitsstu<strong>die</strong> sowie des <strong>Managementplan</strong>s:<br />

Thomas Hofstetter (ZHAW), Lina Kamleiter (ZHAW), Bernhard Egli (bioforum), Lukas Hauser (bioforum)<br />

Bachelor- und Masterarbeiten in Zusammenarbeit oder in Kontakt mit dem Regionalen <strong>Naturpark</strong><br />

<strong>Schaffhausen</strong>:<br />

Claudia Calabro (ZHAW) Agrotourismus; Michael Leibacher (HTW Chur) Tourismuskonzept mit<br />

Schwerpunkt Wein; Simon Stocker (HS LU) Akzeptanz, Identifikation, Partizipation; Csilla Thurnheer<br />

(ZHAW) Kommunikation mit Stakeholdern insb. Landwirtschaft.<br />

7


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Abbildung 4: Organigramm <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> im 2012<br />

8


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

1.2 Perimeter<br />

Abbildung 5: Geographische Lage des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong> (Quelle: Bundesamt <strong>für</strong> Landestopographie<br />

swisstopo)<br />

Der Parkperimeter des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong> umfasst <strong>die</strong> Gemeinden des Klettgaus,<br />

des Randens, des Reiats sowie des Unteren Kantonteils mit Buchberg-Rüdlingen, sowie <strong>die</strong> deutschen<br />

Gemeinden Jestetten und Lottstetten. Der Park umfasst eine Fläche von 258 km 2 und deckt<br />

rund drei Viertel der gesamten Kantonsfläche des Kantons <strong>Schaffhausen</strong> ab.<br />

Er grenzt im Norden und Osten an den Schwarzwald, im Süden an das Zürcher Unterland und im Osten<br />

an <strong>die</strong> Hegau- und Bodenseeregion. Das Zentrum des Parks bilden <strong>die</strong> beiden Landschaftsregionen<br />

Klettgau und Randen. Der Klettgau ist charakterisiert durch seine ausgedehnten Acker-, Wiesen-<br />

und Rebbauflächen und <strong>die</strong> regionstypischen, in ihrem ursprünglichen Bild weitgehend erhaltenen<br />

Dörfer. Das hügelige Randengebiet gehört aus geologischer Sicht zum Tafeljura und ist ein von grossen<br />

Waldflächen bedecktes Kulturlandschaftsgebiet mit vielen extensiv genutzten Blumenwiesen. Im<br />

Osten begrenzt der Reiat das Parkgebiet. Im Süden bildet der Rhein <strong>die</strong> natürliche Parkgrenze.<br />

Entsprechend der biogeographischen Unterteilung der Schweiz gemäss BAFU gehört der nordwestliche<br />

Teil des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong> zum Jura. Der restliche Teil des Parks zählt zum<br />

Mittelland. Der höchste Punkt im Park mit 912 m.ü.M. ist der Hagen auf dem Schaffhauser Randen.<br />

Der tiefste Punkt ist der Rhein am südlichen Rand des Parks auf einer Höhe von 355 m.ü.M.<br />

Landschaftlich lässt sich der Park in fünf «Parkregionen» unterteilen: <strong>die</strong> Klettgaurinne, eingerahmt<br />

von den Jura-Ausläufern Randen im Norden und Südranden im Süden, das Gebiet Reiat, sowie einen<br />

Teil des Hochrheins (siehe Abbildung 6).<br />

9


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Abbildung 6: Unterteilung des Parkperimeters in fünf Landschaftsregionen<br />

1.2.1 Gemeinden<br />

Der Parkperimeter baut auf den in der folgenden Tabelle 5 aufgelisteten Gemeinden auf.<br />

Tabelle 5: Gemeinden im Parkperimeter (Quellen: Arealstatistik Schweiz, Statistisches Landesamt Baden-<br />

Württemberg)<br />

Name Gemeindefläche<br />

(km 2 )<br />

Fläche im<br />

Parkperimeter<br />

(km 2 )<br />

Einwohnerzahl<br />

(2009)<br />

Bargen 8.27 8.27 245 nein<br />

Beggingen 12.58 12.58 522 nein<br />

Beringen 14.19 10.42 3‘382 ja<br />

Buchberg 5.86 5.86 831 nein<br />

Büttenhardt 4.00 4.00 347 ja<br />

Gächlingen 7.13 7.13 768 nein<br />

Guntmadingen 4.49 4.49 246 nein<br />

Hallau 15.32 15.32 2‘044 nein<br />

Jestetten (D) 20.63 20.63 5‘114 D<br />

Lohn 4.87 4.87 674 ja<br />

Löhningen 6.83 6.83 1‘257 ja<br />

Lottstetten (D) 13.39 13.39 2‘191 D<br />

Merishausen 17.56 17.56 782 nein<br />

Agglomerationsgemeinde<br />

10


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Name Gemeindefläche<br />

(km 2 )<br />

Neuhausen am<br />

Rheinfall<br />

Fläche im<br />

Parkperimeter<br />

(km 2 )<br />

Einwohnerzahl<br />

(2009)<br />

7.98 4.58 10‘177 ja<br />

Neunkirch 17.90 17.90 1‘872 nein<br />

Oberhallau 6.04 6.04 425 nein<br />

Rüdlingen 5.50 5.50 688 nein<br />

<strong>Schaffhausen</strong> 41.78 22.13 34‘563 ja<br />

Schleitheim 21.63 21.63 1‘694 nein<br />

Siblingen 9.42 9.42 737 nein<br />

Stetten 4.72 4.72 1‘104 ja<br />

Thayngen 19.93 9.20 4‘962 ja<br />

Trasadingen 4.14 4.14 584 nein<br />

Wilchingen 21.10 21.10 1‘698 nein<br />

TOTAL 295.26 257.71<br />

1.2.2 Begründung des Perimeters<br />

Agglomerationsgemeinde<br />

Der vorgeschlagene Perimeter hat sich als Ergebnis der Eignungsprüfung der Gemeinden, der Abklärungen<br />

im Rahmen der Machbarkeitsstu<strong>die</strong> sowie von Gesprächen mit den betroffenen Gemeinden<br />

ergeben. In der Machbarkeitsstu<strong>die</strong> 2010 wurden drei Perimetervarianten mit ihren jeweiligen Stärken<br />

und Schwächen vorgestellt. Die Stärken- und Schwächenanalyse hat gezeigt, dass <strong>die</strong> in <strong>die</strong>sem <strong>Managementplan</strong><br />

bearbeitete Perimetervariante das grösste Potenzial <strong>für</strong> einen erfolgreichen regionalen<br />

<strong>Naturpark</strong> aufweist.<br />

Grundsätzlich umfasst der Perimeter eines RNP ganze Gemeindegebiete. Ausnahmen sind dann<br />

möglich, wenn ein grösseres naturräumlich abgegrenztes Gebiet gesamthaft in <strong>die</strong> Fläche eines Regionalen<br />

<strong>Naturpark</strong>s einbezogen wird oder der ländliche Teil einer grossflächigen Agglomerationsgemeinde<br />

mit städtischem Siedlungscharakter zur räumlichen Abrundung der Fläche eines Regionalen<br />

<strong>Naturpark</strong>s beiträgt. Von <strong>die</strong>ser Ausnahme wird <strong>für</strong> folgende Gemeinden Gebrauch gemacht: <strong>Schaffhausen</strong>,<br />

Neuhausen am Rheinfall, Beringen und Thayngen.<br />

Im Klettgau liegen gemäss Definition des ARE zwei Agglomerationsgemeinden: Beringen und Löhningen.<br />

Da Löhningen aber weitgehend seinen Charakter als Landgemeinde beibehalten hat, wird das<br />

ganze Gemeindegebiet in den Parkperimeter integriert. Hingegen soll der Siedlungs- und Industrieteil<br />

von Beringen vom Perimeter ausgeschlossen werden und nur der Teil Lieblosental und Südranden in<br />

den Parkperimeter aufgenommen werden. Dasselbe gilt <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gemeinde Neuhausen am Rheinfall,<br />

welche nur mit dem Teil Südranden am Park teilnimmt. Die Stadt <strong>Schaffhausen</strong> nimmt vor allem mit<br />

ihrem im BLN-Gebiet Randen liegenden Gebiet (Hemmental) teil, welches in der Eignungsprüfung <strong>die</strong><br />

beste Bewertung aller analysierten Gemeinden erhielt.<br />

Im Reiat sind <strong>die</strong> Gemeinden Thayngen, Büttenhardt, Lohn und Stetten als Agglomerationsgemeinden<br />

ausgewiesen. Für Lohn und Büttenhardt gilt mit derselben Begründung wie <strong>für</strong> Löhningen, dass das<br />

ganze Gemeindegebiet Teil des Perimeters sein soll. Weil der Reiat eine naturräumliche Einheit bildet,<br />

liegt auch Stetten mit dem ganzen Gemeindegebiet innerhalb des Parkperimeters. Die Gemeinde<br />

Thayngen nimmt mit der Landschaftskammer Unterer Reiat am Parkprojekt teil. Auch der ländliche<br />

Teil westlich des Hauptortes Thayngen mit dem kulturhistorisch bedeutenden Objekt Kesslerloch und<br />

den Flachmoorgebieten Im alten Weier-Moos werden, zusammen mit den Gebieten Striitholz-<br />

Kaiserbuck-Dachsenbühl der Stadt <strong>Schaffhausen</strong>, zur Abrundung der naturräumlichen Einheit Reiat<br />

ins Parkgebiet eingegliedert.<br />

Der untere Kantonsteil mit Rüdlingen und Buchberg wird über <strong>die</strong> deutschen Gemeinden Jestetten<br />

und Lottstetten mit dem Rest des Parks verbunden. Die Teilnahme von deutschen Gemeinden ist ein<br />

Novum in der Geschichte der Regionalen <strong>Naturpark</strong>s der Schweiz. Die deutsche Beteiligung hat zudem<br />

zur Folge, dass der ganze Südranden als Landschaftselement in den Parkperimeter eingebun-<br />

11


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

den werden kann, also nicht nur der Teil Wilchingen-Neunkirch-Guntmadingen, sondern auch <strong>die</strong> Südrandengebiete<br />

der Gemeinden Beringen und Neuhausen.<br />

Landschaftliche und kulturelle Höhepunkte des vorgeschlagenen Park-Perimeters<br />

▪ Weinbaugebiet Schaffhauser Blauburgunderland<br />

▪ Rheinabschnitt zwischen Rheinfall und Eglisau<br />

▪ Schaffhauser Randen mit ausgedehntem Wanderwegnetz<br />

▪ Drei Gebiete des Bundesinventars der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung:<br />

Randen, Wangen- und Osterfingertal sowie Teile des BLN-Gebietes Untersee-Hochrhein<br />

▪ Ausgedehnte Schutzgebiete im Randen und Südranden, grossflächige Landschaftsschutzzonen<br />

im Reiat, Klettgau und Randenfuss<br />

▪ Weitgehend intakte Ortsbilder; 11 Ortsbilder von nationaler Bedeutung, 12 Ortsbilder von regionaler<br />

Bedeutung<br />

▪ 16 Kulturgüter von nationaler Bedeutung, 47 Kulturgüter von regionaler Bedeutung<br />

1.2.3 Wichtige Perspektive über den Perimeter hinaus<br />

Das Parkgebiet beinhaltet den ländlichen Raum westlich der Agglomeration <strong>Schaffhausen</strong>. Die wichtigste<br />

Verbindung des Parks über den Perimeter hinaus bildet <strong>die</strong> Verbindung zu den direkt angrenzenden<br />

touristischen Hotspots Rheinfall und Stadt <strong>Schaffhausen</strong> sowie das über den Rheinlauf verbundene<br />

Städtchen Stein am Rhein. Über <strong>die</strong>se Verbindung ist der Park mit der Grossregion Bodensee<br />

verbunden.<br />

Das südliche Parkgebiet von Jestetten-Lottstetten-Rüdlingen-Buchberg grenzt unmittelbar an <strong>die</strong> Zürcher<br />

Hotspots Rheinau (Kultur und Landschaft) und Thurauen (Landschaft und Natur). Damit ist das<br />

grosse Zürcher Einzugsgebiet von Bülach-Winterthur-Zürich mit dem Regionalen <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

verbunden.<br />

Nordwestlich grenzt der Regionale <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> mit den Gemeindegebieten Bargen-<br />

Beggingen-Schleitheim-Oberhallau-Hallau an den deutschen <strong>Naturpark</strong> Südschwarzwald an. Hier ergeben<br />

sich vor allem entlang der Wutach gute touristische Verbindungsmöglichkeiten.<br />

Der östliche Parkteil des Unteren Reiat grenzt an das Gebiet der Hegauvulkane und bildet somit neben<br />

dem Rhein eine zweite Verbindung zum Bodenseeraum.<br />

1.3 Natur und Landschaft<br />

Gemäss der Verordnung über Pärke von nationaler Bedeutung (PäV) zeichnet sich ein <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong><br />

durch hohe Natur- und Landschaftswerte aus. Dabei stehen <strong>die</strong> Vielfalt und <strong>die</strong> Seltenheit der<br />

Tier- und Pflanzenarten sowie Lebensräume, <strong>die</strong> besondere Schönheit und Eigenart der Landschaft<br />

und eine geringe Beeinträchtigung der Landschaften und Lebensräume durch anthropogene Einflüsse<br />

im Vordergrund. Das vorgeschlagene Parkgebiet weist einen hohen Anteil an Natur und Landschaftswerten<br />

auf.<br />

1.3.1 Qualität von Natur und Landschaft<br />

In der Machbarkeitsstu<strong>die</strong> zum Regionalen <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> wurde eine umfassende Landschaftsbewertung<br />

über den gesamten Kanton <strong>Schaffhausen</strong> erarbeitet. Da<strong>für</strong> wurde das BAFU-<br />

Instrument «Bewertung der Qualität von Natur und Landschaft» (Stuber, 2008) verwendet. Mit <strong>die</strong>ser<br />

Bewertungsmethode wurden alle Parkgemeinden bezüglich ihrer Natur- und Landschaftswerte detailliert<br />

bewertet. Diese ausführliche Art der Landschaftsbewertung bildet <strong>die</strong> Grundlage <strong>für</strong> <strong>die</strong> in <strong>die</strong>sem<br />

Kapitel dargestellten Resultate. Die Resultate aus der Bewertung der Qualität von Natur und Landschaft<br />

sind in Abbildung 7 und Tabelle 6 übersichtsartig abgebildet und in detaillierter Form im Anhang<br />

abgedruckt.<br />

Bei der Bewertung wird auf den vom BAFU vorgegebenen Schlüssel zurückgegriffen: Gemeinden erhalten<br />

aufgrund der Eignungsprüfung eine Gesamtnote, resultierend aus der Summe der Landschaftswerte,<br />

abzüglich der Summe der Beeinträchtigungen. Erreicht <strong>die</strong> Gemeinde über 60% (= 43<br />

12


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

und mehr) Punkte der maximal möglichen Zahl (70 Punkte), erfüllt sie <strong>die</strong> Qualitätskriterien, um einem<br />

RNP anzugehören problemlos. Erreicht <strong>die</strong> Gemeinde über 40% (= 29 bis 42) Punkte, erfüllt sie <strong>die</strong><br />

Qualitätskriterien nur teilweise. Sie kann dennoch an einem RNP teilhaben, wenn <strong>die</strong> Gemeinde und<br />

<strong>die</strong> Verantwortlichen des Parks <strong>die</strong>s wünschen. In <strong>die</strong>sem Fall müssen während der Errichtung des<br />

Parks und den ersten zehn Jahren des Betriebs Massnahmen zu Verbesserungen getroffen werden.<br />

Erreicht <strong>die</strong> Gemeinde weniger als 40% (= 0 bis 28) Punkte, erfüllt sie <strong>die</strong> Qualitätskriterien, um einem<br />

RNP anzugehören nicht. Ausnahmen können jedoch getroffen werden, wie <strong>die</strong>s <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gemeinden<br />

Trasadingen und Guntmadingen, sowie den Gemeindeteil Neuhausen-Südranden im Folgenden ausgeführt<br />

wird.<br />

Abbildung 7: Resultate der Eignungsprüfung der Gemeinden (Bioforum, 2009)<br />

13


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Tabelle 6: Ergebnisse der Eignungsprüfung der Gemeinden nach Kategorien (Bioforum, 2009) (* Gemeindebe-<br />

wertungen von Jestetten und Lottstetten noch provisorisch. Analyse noch nicht abgeschlossen)<br />

(1) Landschaft allgemein<br />

(2) Geomorphologie, Geologie<br />

(3) Biotope, Biodiversität<br />

(4) Kulturhistorische Elemente<br />

und Nutzungsformen<br />

(5) Besiedelung<br />

Summe Natur- und Landschaftswerte<br />

(6) Schwerwieg. Beeinträchtigungen<br />

(7) Übrige Beeinträchtigungen<br />

(8) Zerschneidung durch Strassen<br />

und Bahnlinien<br />

Bargen 9 8 12 10 9 48 0 -3 -5 -8 40<br />

Beggingen 12 6 12 6 11 47 0 0 -4 -4 43<br />

Beringen BLN 9 8 11 5 7 40 0 0 -4 -4 36<br />

Buchberg 8 7 11 6 9 41 0 -1 -5 -6 35<br />

Büttenhardt 7 4 10 5 9 35 0 0 -5 -5 30<br />

Gächlingen 10 4 9 8 10 41 -3 0 -5 -8 33<br />

Guntmadingen 4 5 4 8 9 30 0 -1 -5 -6 24<br />

Hallau 7 4 10 10 12 43 0 -3 -5 -8 35<br />

Jestetten (D) 10 9 11 9 3 42 0 -5 -5 -10 32 *<br />

Lohn 8 6 11 6 11 42 0 -2 -5 -7 35<br />

Löhningen 8 3 10 8 10 39 0 0 -5 -5 34<br />

Lottstetten (D) 9 9 11 9 3 41 0 -5 -5 -10 31 *<br />

Merishausen 9 7 14 10 12 52 0 -3 -4 -7 45<br />

Neuhausen Südranden<br />

3 4 9 6 6 28 0 0 -6 -6 22<br />

Neunkirch 6 7 11 9 10 43 0 -4 -5 -9 34<br />

Oberhallau 7 4 5 7 12 35 0 0 -5 -5 30<br />

Rüdlingen 9 10 13 8 10 50 0 -2 -5 -7 43<br />

SH BLN Hemmental 10 9 14 10 10 53 0 0 -4 -4 49<br />

Schleitheim 11 7 11 10 9 48 0 -1 -4 -5 43<br />

Siblingen 10 6 11 9 10 46 0 -1 -5 -6 40<br />

Stetten 5 5 13 7 6 36 0 0 -5 -5 31<br />

Thayngen Unterer<br />

Reiat<br />

9 6 11 7 10 43 0 -2 -5 -7 36<br />

Trasadingen 6 3 7 7 10 33 0 0 -5 -5 28<br />

Wilchingen 10 8 11 10 13 52 0 -3 -5 -8 44<br />

Sechs der 24 Parkgemeinden erreichen oder übertreffen <strong>die</strong> Gesamtwertung von 43 Punkten und sind<br />

<strong>für</strong> einen regionalen <strong>Naturpark</strong> nach den Vorgaben vom BAFU ohne weiteres geeignet. Diese «grünen»<br />

Gemeinden Beggingen, Merishausen, Rüdlingen, <strong>Schaffhausen</strong> (ländlicher Teil), Schleitheim<br />

und Wilchingen machen zusammen 39% der Parkfläche aus. 55% der Parkfläche nehmen <strong>die</strong> Gemeinden<br />

Bargen, Beringen (ländlicher Teil), Buchberg, Büttenhardt, Gächlingen, Hallau, Jestetten (D),<br />

Lohn, Löhningen, Lottstetten (D), Neunkirch, Oberhallau, Siblingen, Stetten und Thayngen (ländlicher<br />

Teil) ein. Sie liegen alle im gelben und damit im bedingt geeigneten Bereich. Für alle Gemeinden im<br />

Summe Beeinträchtigungen<br />

Gesamtbewertung<br />

14


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

bedingt geeigneten Bereich besteht <strong>die</strong> Möglichkeit mit gezielten und einfachen Aufwertungsmassnahmen<br />

<strong>die</strong> Bewertung zu erhöhen. Die sehr kleinen Gemeinden Guntmadingen, Neuhausen am<br />

Rheinfall (ländlicher Teil) sowie Trasadingen, welche zusammen lediglich 6% der Parkfläche ausmachen,<br />

schneiden bei der Landschaftsbewertung als nicht geeignet ab. Diese Gemeinden liegen am<br />

Rande des <strong>Naturpark</strong>perimeters und könnten daher auch weggelassen werden. Aus landschaftsräumlichen<br />

Überlegungen sollten jedoch auch <strong>die</strong>se drei Gemeinden zum <strong>Naturpark</strong> gehören. Für Fälle, wo<br />

Gemeinden ein Punktedefizit aufweisen gibt es <strong>die</strong> Ausnahmeregel, dass eine Gemeinde mit sehr wenigen<br />

Beeinträchtigungen (bis -12 Punkte) trotzdem teilnehmen kann. Da alle drei betroffenen Gemeinden<br />

mit nur wenigen Beeinträchtigungen (Trasadingen: -5 Punkte; Guntmadingen und Neuhausen<br />

Südranden: -6 Punkte) belastet sind, wird von <strong>die</strong>ser Ausnahme Gebrauch gemacht.<br />

Der flächenbezogene Mittelwert <strong>für</strong> den ganzen <strong>Naturpark</strong> liegt bei 37 Punkten und damit ebenfalls im<br />

bedingt geeigneten Bereich.<br />

1.3.2 Landschaft<br />

Aus vorher beschriebenen Resultaten der Landschaftsbewertung im Jahre 2009 wird ersichtlich, dass<br />

grosse Teile des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong> hohe Landschafts- und Naturwerte besitzen.<br />

Als Grenzregion zwischen dem Tafeljura, dem Mittelland mit dem Rheinverlauf, dem Hegau und dem<br />

Schwarzwald gelegen, weist der Regionale <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> eine grosse Vielfalt an verschiedenen<br />

Landschaftstypen auf. Die sanften Hügel und Täler gehören zu den Ausläufern des Juras und<br />

zeugen von den Gletscherbewegungen während der letzten Eiszeit. Das Landschaftsbild ist vielgestaltig<br />

und wird im Besonderen durch <strong>die</strong> hügeligen und zum Teil bewaldeten Ausläufer des Juras, durch<br />

weite Acker- und Wiesengebiete, durch sorgfältig gepflegte Weinberge und den Rhein mit seiner einzigartigen<br />

Flusslandschaft geprägt. Durch <strong>die</strong> wechselvolle Topographie mit Tälern, Südhängen,<br />

Randenhochebene und Rheinlandschaft ergibt sich eine ausserordentliche Lebensraumvielfalt. Diese<br />

bedeutungsvolle Landschafts- und Lebensraumvielfalt widerspiegelt sich in diversen nationalen und<br />

kantonalen Inventaren.<br />

Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung<br />

Im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN) sind <strong>die</strong><br />

besonders wertvollen Landschaften und Naturdenkmäler der Schweiz aufgeführt. Insgesamt umfasst<br />

das BLN-Inventar schweizweit 162 Objekte. Drei davon liegen teilweise oder ganz im Parkperimeter<br />

des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong> und bedecken mit einer Fläche von knapp 88 km 2 rund einen<br />

Drittel des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s.<br />

Tabelle 7: Im Untersuchungsperimeter liegende BLN- und Natura 2000 – MaP / FFH-Gebiete<br />

Objekt Name Fläche (km 2 ) davon im Park (km 2 )<br />

1102 BLN-Objekt «Randen» 74.5 74.5<br />

1110 BLN-Objekt «Wangen- und Osterfingertal» 8.4 8.4<br />

1411 BLN-Objekt «Untersee-Hochrhein» 124.8 4.7<br />

8317-341 FFH-Gebiet «Wälder, Wiesen und Feuchtgebiete<br />

bei Jestetten»<br />

3.9 3.9<br />

BLN-Objekt Randen<br />

Das BLN-Gebiet Randen ist eine typische Tafeljura-Landschaft, welche gekennzeichnet ist durch <strong>die</strong><br />

weitgehend unbesiedelten, land- und forstwirtschaftlich genutzten Randenhochflächen mit den charakteristischen<br />

Wald- und Föhrenstreifen, <strong>die</strong> vorwiegend bewaldeten Randenhänge sowie <strong>die</strong> offenen<br />

Tallagen mit den Haufen-, bzw. Strassendörfern und einer vielseitigen landwirtschaftlichen Nutzung.<br />

15


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

BLN-Objekt Wangen- und Osterfingertal<br />

Das BLN-Gebiet Wangen- und Osterfingertal ist Teil des Südrandens und zeichnet sich aus durch eine<br />

geologisch wechselvolle Landschaft (Bohnerzvorkommen, Trockental), sowie der bedeutendsten<br />

Flaumeichenwälder der Nordschweiz und des Sommerhabitats einer sehr grossen Amphibienpopulation.<br />

BLN-Objekt Untersee-Hochrhein<br />

Das BLN-Gebiet «Untersee-Hochrhein» reicht vom Untersee bis nach Eglisau und tangiert den<br />

Parkperimeter im Unteren Kantonsteil bei Buchberg und Rüdlingen. Es ist gekennzeichnet durch den<br />

Rheinabschnitt «Hochrhein» mit seinen grösstenteils natürlichen Ufern und den Auengebieten und<br />

stellt eine der landschaftlich grossartigsten und kulturgeschichtlich bedeutsamsten See- und Stromlandschaften<br />

der Schweiz dar.<br />

Natura 2000 – MaP / FFH-Gebiete (D)<br />

Von der Bedeutung her ähnlich wie BLN-Gebiete in der Schweiz sind Natura-2000 Gebiete in der EU.<br />

FFH-Gebiete sind spezielle europäische Schutzgebiete in Natur- und Landschaftsschutz, <strong>die</strong> nach der<br />

Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) der EU ausgewiesen wurden. FFH-Gebiete sind ein Teil des Natura<br />

2000-Netzwerkes. Zweck <strong>die</strong>ses Netzwerkes von Schutzgebieten ist der länderübergreifende<br />

Schutz gefährdeter wildlebender heimischer Pflanzen- und Tierarten und ihrer natürlichen Lebensräume.<br />

In den beiden deutschen Partnergemeinden Jestetten und Lottstetten befinden sich fünf solcher<br />

Natura-2000-Flächen, welche insgesamt eine Fläche von 3.9 km 2 bedecken.<br />

Abbildung 8: BLN-Objekte und Natura-2000-Gebiete<br />

16


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Schützenswerte Landschaften von kantonaler Bedeutung<br />

Zu den schützenswerten Landschaften von kantonaler Bedeutung gehören typische, das Landschaftsbild<br />

prägende Landschaftsräume, welche nicht im BLN-Inventar aufgeführt sind. Zu den bedeutenden<br />

Landschaftsschutzzonen im Parkgebiet zählen das Randental (Beggingen/Schleitheim), der<br />

Wilchinger-, Hallauer- und Oberhallauerberg mit ihren ausgedehnten Rebbaugebieten, grosse Teile<br />

des Reiats mit seinen sanften Hügeln und den beschaulichen Dörfern, <strong>die</strong> erweiterten Rheinufer auf<br />

deutscher Seite entlang der Hochrheins von Ellikon über Altenburg-Rheinau bis fast zum Rheinfall,<br />

sowie diverse Gebiete im Klettgau. Sie bedecken auf Schweizer Territorium 37.8 km 2 und auf deutschem<br />

Gebiet rund 7 km 2 der Parkfläche. Insgesamt sind somit 17% des Parkperimeters als schützenswerte<br />

Landschaften ausgewiesen.<br />

Abbildung 9: Landschaftsschutzzonen<br />

1.3.3 Lebensräume und ihre Vernetzung<br />

Das Gebiet des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong> bietet einer Vielzahl von seltenen Pflanzen- und<br />

Tierarten einen Lebensraum. Die meisten <strong>die</strong>ser Tier- und Pflanzenarten sind zwingend auf naturnahe<br />

Lebensräume angewiesen. Im Parkgebiet gibt es zahlreiche Lebensräume, <strong>die</strong> bereits auf eidgenössischer<br />

oder kantonaler Ebene geschützt sind. Die grosse biologische Artenvielfalt der Region ist nicht<br />

zuletzt zurückzuführen auf <strong>die</strong> ausgedehnten Schutzgebiete und Schutzzonen.<br />

Wie im Bereich Landschaftsschutz liegen auch im Bereich Naturschutz verschiedene Bundesinventare<br />

vor. Auf kantonaler Ebene werden <strong>die</strong>se ergänzt durch das kantonale Inventar der Schutzzonen und<br />

-objekte sowie der Waldreservate.<br />

17


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Bundesinventar der Trockenwiesen und -weiden<br />

Trockenwiesen und -weiden (TWW) sind von landwirtschaftlicher Nutzung geprägte, artenreiche Lebensräume.<br />

Dass es überhaupt offenes Kulturland gibt, ist zum grössten Teil der Tätigkeit des Menschen<br />

zu verdanken. Seit Jahrtausenden hat der Mensch Wiesen und Weiden landwirtschaftlich genutzt<br />

und dabei eine enorme Vielfalt hervorgebracht.<br />

Trockenwiesen und -weiden sind magere Standorte, <strong>die</strong> einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren einen<br />

Lebensraum bieten. Die Erträge sind vergleichsweise gering und erlauben nur eine extensive Bewirtschaftung.<br />

Da sich <strong>die</strong> traditionelle Bewirtschaftung von Trockenwiesen und -weiden heute nicht mehr<br />

überall lohnt, geht der Bestand in der Schweiz drastisch zurück. Um dem Rückgang entgegenzuwirken,<br />

hat das BAFU ein Inventar der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung erstellt. Im<br />

Parkgebiet gibt es bedeutende Vorkommen solcher Trockenstandorte, weshalb der Region <strong>Schaffhausen</strong><br />

auch eine wichtige Rolle <strong>für</strong> Schutz und Pflege <strong>die</strong>ser Flächen zukommt. Die Trockenwiesen<br />

und -weiden sind am häufigsten an den südexponierten Hanglagen auf den geringmächtigen Böden<br />

des Randens anzutreffen. Die Objekte konzentrieren sich mehrheitlich auf das BLN-Gebiet Randen.<br />

Insgesamt liegen im Parkperimeter 269 nationale Trockenwiesen und -weiden-Objekte vor, welche eine<br />

Fläche von 2.18 km 2 bedecken, was 0.84% der Parkfläche entspricht.<br />

Bundesinventar der Auen<br />

Auen finden sich dort, wo Wasser von Flüssen und Seen in flacheren Bereichen mit Land in Kontakt<br />

kommt. Typisch ist, dass der Wasserspiegel schwankt. Das Wasser wirkt entweder durch Überflutung<br />

oder indirekt über das Grundwasser auf den Lebensraum. Da Auen eine Vielzahl verschiedener Lebensräume<br />

aufweisen, finden sich sehr viele Tier- und Pflanzenarten in <strong>die</strong>sen Ökosystemen. Die Auenlebensräume<br />

sind in der Schweiz stark zurückgegangen und bedroht.<br />

Im Untersuchungsgebiet befindet sich ein Teil des grossen Auengebietes Eggrank-Thurspitz. Das<br />

zweite nationale Auenbiotop ist <strong>die</strong> Seldenhalde entlang der Wutach bei Schleitheim. Insgesamt bedecken<br />

<strong>die</strong> Auenbiotope von nationaler Bedeutung eine Fläche von 0.6 km 2 .<br />

Bundesinventar der Amphibienlaichbiotope<br />

Die Amphibien sind <strong>die</strong> am stärksten gefährdete Tiergruppe der Schweiz: Insgesamt 70% der einheimischen<br />

Arten stehen auf der Roten Liste. Um <strong>die</strong> gefährdeten Amphibien der Schweiz zu schützen,<br />

setzte der Bund 2001 das Amphibienlaichgebiete-Inventar in Kraft. Es bezeichnet <strong>die</strong> wichtigsten<br />

Fortpflanzungsgebiete und beauftragt <strong>die</strong> Kantone, <strong>für</strong> deren Schutz und Unterhalt zu sorgen. Die Inventarobjekte<br />

sollen als Bestandsstützpunkte und Ausbreitungszentren <strong>die</strong>nen, um <strong>die</strong> Amphibienpopulationen<br />

zu fördern und langfristig zu erhalten.<br />

Im Parkgebiet befinden sich auf Schaffhauser Gemarkung 13 Objekte des nationalen Inventars der<br />

Amphibienlaichbiotope mit einer Gesamtfläche von 0.95 km 2 . Auf deutscher Seite sind <strong>die</strong> insgesamt<br />

0.47 km 2 grossen Naturschutzgebiete Kapellenhalde-Wüstersee und Nacker Mühle <strong>für</strong> Amphibien von<br />

grosser Bedeutung.<br />

Bundesinventar der Flachmoore<br />

Kein anderer Lebensraum wurde in den letzten 150 Jahren derart dezimiert oder als wertlose Fläche<br />

behandelt wie <strong>die</strong> Moore. Heute zählen sie zu den <strong>für</strong> <strong>die</strong> Natur wertvollsten Gebieten. Aus <strong>die</strong>sem<br />

Grund stehen sie unter rigorosem Schutz. Moore besitzen eigene Charakteristiken, sind Zeuge einer<br />

langen Kulturgeschichte und beherbergen eine Vielzahl gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. So ist<br />

beinahe <strong>die</strong> Hälfte aller bedrohten Pflanzenarten der Schweiz auf Feuchtgebiete angewiesen.<br />

Das Gebiet des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong> ist nicht reich an Moorlandschaften. Das einzige<br />

Niedermoor auf Schweizer Boden befindet sich im Herblinger Tal zwischen <strong>Schaffhausen</strong> und Thayngen<br />

an der Parkgrenze. Auf deutscher Seite existieren einige kleine Niedermoorflächen im Gebiet<br />

Hinderberg (Jestetten), sowie im Naturschutzgebiet Nacker Mühle.<br />

18


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Tabelle 8: Auflistung der Flächenanteile an nationalen Natur- und Landschaftsinventaren (* aufgrund fehlender<br />

GIS-Daten noch ohne <strong>die</strong> Gebiete in den Gemeinden Jestetten und Lottstetten)<br />

Bundesinventar Fläche im Parkperimeter<br />

(km 2 ) *<br />

Flächenanteil (%)<br />

am Parkperimeter<br />

Vergleichswert Schweiz<br />

(%)<br />

BLN-Gebiete 87.52 33.95 18.91<br />

Trockenwiesen und -weiden<br />

2.18 0.84 0.52<br />

(TWW) Amphibienlaichgebiete 0.95 0.37 0.34<br />

Auen 0.60 0.23 0.54<br />

Flachmoore 0.05 0.02 0.46<br />

Natura 2000 und FFH-Richtlinie der EU <strong>für</strong> den Raum Jestetten und Lottstetten<br />

Das Schutzgebietsnetz Natura 2000 ist EU-weit das wichtigste Instrument zum Erhalt der biologischen<br />

Vielfalt. In Deutschland bedecken <strong>die</strong> Natura 2000-Gebiete rund 14% der Landfläche. Mit dem zweiten<br />

Nationalen Bericht zur Situation der Lebensraumtypen (LRT) und Arten der FFH-Richtlinie (FFH = Flora-Fauna-Habitate)<br />

in Deutschland 2007 wird erstmals der Erhaltungszustand der LRT und Arten zusammenfassend<br />

als Grundlage <strong>für</strong> <strong>die</strong> Analyse des Handlungsbedarfs bewertet. Im Natura 2000-<br />

<strong>Managementplan</strong> <strong>für</strong> das FFH-Gebiet 8317-341 «Wälder, Wiesen und Feuchtgebiete bei Jestetten»<br />

werden <strong>die</strong> vorhandenen FFH-Lebensraumtypen sowie Tier- und Pflanzenarten der FFH-Richtlinie beschrieben<br />

sowie Massnahmen zu deren Erhaltung und Förderung dargelegt.<br />

Tabelle 9: Lebensraumtypen im FFH-Gebiet Jestetten/Lottstetten<br />

Lebensraumtyp-<br />

Code<br />

Lebensraumtyp Fläche<br />

(ha)<br />

3260 Fliessgewässer mit flutender Wasservegetation 8.84 gut<br />

6210 Kalk-Magerrasen 1.60 gut<br />

6410 Pfeifengraswiesen 1.55 gut<br />

6430 Feuchte Hochstaudenfluren 0.15 gut<br />

Zustand /<br />

Bewertung<br />

6510 Magere Flachland-Mähwiesen 11.50 durchschnittlich<br />

7220 Kalktuffquellen 0.32 gut<br />

7230 Kalkreiche Niedermoore 2.65 gut<br />

8210 Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation 0.07 gut<br />

9130 Waldmeister-Buchenwälder 39.50 gut<br />

9180 Schlucht- und Hangmischwälder 7.60 gut<br />

91E0 Auwälder mit Erle, Esche, Weide 0.18 gut<br />

Die folgende Übersichtskarte zeigt <strong>die</strong> Objekte der vorangehend vorgestellten Bundesinventare, welche<br />

im Parkperimeter liegen (aufgrund noch fehlender GIS-Daten ohne deutsche Gebiete).<br />

19


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Abbildung 10: Biotope und Lebensräume von nationaler Bedeutung (ohne FFH-Gebiete Jestetten/Lottstetten)<br />

Kantonales Inventar der Schutzzonen und -gebiete (nach Art. 7 und 8 NHG-SH)<br />

Das kantonale Inventar der Schutzzonen und -gebiete ergänzt <strong>die</strong> nationalen Inventare im Bereich<br />

Naturschutz. Schutzzonen nach Art. 7 NHG-SH sind grossflächig vernetzte Biotopkomplexe, deren<br />

Schutzwürdigkeit sich weniger aus dem Wert ihrer einzelnen Bestandteile an sich, als aus dem Zusammenwirken<br />

zu einem charakteristischen Ganzen ergibt. Solche Schutzzonen sind folglich Lebensraum-Verbundsysteme,<br />

<strong>die</strong> neben den eigentlichen Biotopen und Pufferzonen und den <strong>für</strong> <strong>die</strong> Vernetzung<br />

wichtigen ökologischen Korridoren auch intensiver genutzte Flächen aufweisen. Kantonale<br />

Schutzobjekte nach Art. 8 NHG-SH sind wertvolle Einzelobjekte wie Amphibienlaichgewässer, Fledermausquartiere<br />

und ähnliche oder auch grossflächige Biotope, <strong>die</strong> auf der gesamten Fläche ökologisch<br />

wertvoll sind und in der Regel nur eine oder wenige Parzellen umfassen.<br />

20


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Abbildung 11: Kantonale Schutzzonen und Schutzobjekte, Waldreservate<br />

Im Parkperimeter befinden sich neben den nationalen Biotopen 96 kantonale Schutzobjekte und<br />

Schutzzonen. Ein Teil davon sind Waldelemente (siehe auch Unterkapitel Wald), <strong>die</strong> anderen befinden<br />

sich in der offenen Landschaft. Sie bedecken eine Fläche von gesamthaft 11.6 km 2 . Dazu kommt ein<br />

weiteres, als explizites Waldreservat ausgewiesenes Objekt von 1.8 km 2 Grösse. Weitere Schutzobjekte<br />

von lokaler Bedeutung sind in den Naturschutzinventaren der Gemeinden ausgeschieden. Diese<br />

werden an <strong>die</strong>ser Stelle nicht separat ausgewiesen.<br />

Tabelle 10: Auflistung der kantonalen Schutzgebiete mit den Flächenanteilen im Untersuchungsperimeter<br />

Kantonale Schutzobjeke /-zonen Fläche im Untersuchungsperimeter<br />

(km 2 )<br />

Flächenanteil in %<br />

am Parkperimeter<br />

Kantonale Schutzobjekte ausserhalb des Waldare-<br />

1.25 0.5<br />

als Kantonale Schutzzonen ausserhalb des Waldareals 4.94 1.9<br />

Kantonale Schutzobjekte im Wald 5.08 2.0<br />

Kantonale Schutzzonen im Wald 0.29 0.1<br />

Waldreservat 1.80 0.7<br />

TOTAL 13.36 5.2<br />

Wald<br />

Der Kanton <strong>Schaffhausen</strong> gilt als grüne Region. Dies hängt mit dem hohen Waldanteil von 42.8% zusammen.<br />

Diesem im schweizerischen Vergleich sehr hohen Anteil entsprechend, kommt dem Wald im<br />

Regionalen <strong>Naturpark</strong> grosse Bedeutung in landschaftlicher, ökologischer und ökonomischer Sicht zu.<br />

Im Parkperimeter sind neben dem grossen Waldanteil auch <strong>die</strong> vielen seltenen Waldstandorte von<br />

Bedeutung. Diese Vielfalt entwickelte sich aufgrund der geologischen Vielfalt, der wechselvollen Topographie,<br />

dem Klima und der Vegetationsgeschichte mit Einwanderungen aus verschiedenen floren-<br />

21


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

geographischen Räumen seit den Eiszeiten. Die Niederschlagsarmut der Region (< 900 mm pro Jahr),<br />

dazu <strong>die</strong> hügelige Landschaft mit vielen trockenen, südexponierten, schwer zugänglichen Hanglagen,<br />

führte <strong>für</strong> Schweizer Verhältnisse zu einem hohen Anteil an Laubmischwäldern, darunter manche<br />

Waldgesellschaften mit lichtliebenden Arten und botanischen Besonderheiten wie dem Speierling oder<br />

auch grösseren Flaumeichenbeständen. Von besonderer Bedeutung sind im Parkgebiet <strong>die</strong> Flaumeichenwälder<br />

an der Gräte bei Merishausen und Badstighau bei Osterfingen. Beide Waldgebiete<br />

werden von der ETH in Langzeitbeobachtungen untersucht, wie auch das Auenwaldreservat Seldenhalde<br />

bei Schleitheim.<br />

Erwähnenswert sind neben den seltenen Waldgesellschaften auch <strong>die</strong> zahlreichen besonderen Waldbestände.<br />

Diese zeichnen sich aus durch einen grossen Artenreichtum an Baum- und Straucharten.<br />

Nicht selten sind Waldbestände anzutreffen, in denen auf kleiner Fläche 15 bis 20 Baumarten vorkommen.<br />

Von besonderer Bedeutung sind Waldbestände mit einem grossen Eichenanteil, meist ehemalige<br />

Mittelwälder, <strong>die</strong> heute sorgsam gepflegt und erhalten werden. Vorzeigeart in den eichenreichen<br />

Waldbeständen ist der Mittelspecht, der namentlich in den Wäldern des Südrandens mit rund 40<br />

Brutpaaren vorkommt.<br />

Die besonders wertvollen Objekte an seltenen Waldgesellschaften und besonderen Waldbeständen<br />

sind im «Kantonalen Inventar von Schutzobjekten und Schutzzonen im Wald» zusammengefasst. Dieses<br />

Inventar umfasst im Perimeter des <strong>Naturpark</strong>s rund 40 Objekte (siehe Abbildung 11).<br />

Aktuell werden im Rahmen der Programmvereinbarungen mit dem BAFU Vereinbarungen zur Schaffung<br />

von Waldreservaten unterzeichnet. Dabei handelt es sich meist um Objekte, <strong>die</strong> im Kantonalen<br />

Inventar enthalten sind.<br />

Für <strong>die</strong> Bewertung der Gemeinden wurden <strong>die</strong> im Parkperimeter vorkommenden Waldgesellschaften<br />

der Waldstandortkarten der Gemeinden mit der Lebensraumliste des BAFU in Übereinstimmung gebracht.<br />

Tabelle 11: Geschützte Waldgesellschaften im Parkperimeter<br />

Waldgesellschaft Einheit (Ellenberg<br />

& Klötzli<br />

1972)<br />

Lebensraum-Nr.<br />

(Delarze &<br />

Gonseth 2008)<br />

Schutz (NHV,<br />

Smaragd)<br />

Weichholz-Auenwald E&K 31, 43 612 NHV, Smaragd 3<br />

Hartholz-Auenwald E&K 28, 29, 30 614 NHV, Smaragd 11<br />

Orchideen-Buchenwald E&K 14, 15, 16 621 NHV, Smaragd 19<br />

Hainsimsen-Buchenwald E&K 1, 2 622 Smaragd 10<br />

Waldmeister-Buchenwald E&K 6, 7, 9, 623 Smaragd 22<br />

Zahnwurz-Buchenwald 10, E&K 11 12, 13, 8 624 Smaragd 18<br />

Tannen-Buchenwald E&K 18, 20 625 Smaragd 3<br />

Ahorn-Schluchtwald E&K 22, 26, 27 631 NHV, Smaragd 22<br />

Lindenmischwald E&K 25 632 NHV, Smaragd 10<br />

Eichen-Hainbuchenwald E&K 35 633 NHV, Smaragd 16<br />

Flaumeichenwald E&K 39 634 NHV, Smaragd 11<br />

Saurer Eichenmischwald E&K 41 636 Smaragd 1<br />

Pfeifengras-Föhrenwald E&K 61 641 NHV 7<br />

Kalkreicher Föhrenwald E&K 62, 64, B 642 NHV 7<br />

Anzahl Gemeinden<br />

mit<br />

Vorkommen<br />

Wildtierkorridore<br />

Die Lebensräume <strong>für</strong> wildlebende Tiere werden kleiner und immer stärker verinselt. Insbesondere<br />

stark befahrene Strassen, Bahntrassen und kanalisierte Fliessgewässer stellen <strong>für</strong> viele Wildtiere nahezu<br />

unüberwindbare Barrieren dar. Diese Barrieren zerschneiden <strong>die</strong> Lebensräume <strong>die</strong>ser Tierarten<br />

und traditionelle Fernwechsel werden unterbunden. Um <strong>die</strong> Populationen langfristig zu erhalten, sind<br />

<strong>die</strong>se Wildtiere auf eine Verbindung und einen Austausch mit Populationen in anderen Gebieten angewiesen.<br />

22


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

In Zusammenarbeit mit dem Departement des Innern erarbeitete <strong>die</strong> Vogelwarte Sempach im Rahmen<br />

des BUWAL-Projektes «Wildtierkorridore Schweiz» Grundlagen zur Bezeichnung von Wildtierkorridoren<br />

von nationaler und regionaler Bedeutung im Kanton <strong>Schaffhausen</strong>. Die Erfassung der Wildtierkorridore<br />

beruht vorwiegend auf den Wanderungsbewegungen von grossen Säugern zwischen ausgedehnten<br />

Waldgebieten. Im Gebiet des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong> befinden sich drei Wildtierkorridore<br />

von überregionaler Bedeutung. Einer befindet sich an der Parkgrenze.<br />

Die in <strong>die</strong>ser Stu<strong>die</strong> erfassten Wildtierkorridore werden in <strong>die</strong> Gruppen «intakt», «beeinträchtigt» und<br />

«unterbrochen» eingeteilt. Von <strong>die</strong>sen insgesamt vier überregionalen Wildtierkorridoren sind jene im<br />

Klettgau als «beeinträchtig» klassifiziert, jene im Durachtal zwischen <strong>Schaffhausen</strong> und Merishausen<br />

sowie im Herblingertal zwischen <strong>Schaffhausen</strong> und Thayngen gelten als «unterbrochen». Daneben<br />

liegen weitere fünf Wildtierkorridore von regionaler Bedeutung im Perimeter.<br />

Neben den Korridoren der grossen Säuger weist der kantonale Richtplan neu auch Wildtierkorridore<br />

<strong>für</strong> Amphibien und Reptilien aus. Bezeichnet werden Wanderrouten <strong>die</strong>ser Tiergruppen, deren Lebens-<br />

und Fortpflanzungsräume von stark befahrenen Strassen durchschnitten werden. Die Abbildung<br />

12 zeigt <strong>die</strong> Grundlagenkarte «Wildtierkorridore» aus dem kantonalen Richtplan.<br />

Abbildung 12: Grundlagenkarte Wildtierkorridore aus dem Richtplan des Kantons <strong>Schaffhausen</strong><br />

Ökologische Ausgleichsflächen und biologische Qualität<br />

Die wertvollen Lebensräume ausserhalb der landwirtschaftlich genutzten Flächen sind durch <strong>die</strong> nationalen<br />

und kantonalen Inventare geschützt. Daneben bietet <strong>die</strong> landwirtschaftlich genutzte Kulturlandschaft<br />

besonders wichtige Lebensräume. Diese Kulturlandschaft beherbergt aufgrund ihrer vielfältigen<br />

und kleinflächigen Strukturen eine Vielzahl von seltenen und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten.<br />

Die Landwirtschaft trägt mit der angepassten Nutzung der Flächen einen wichtigen Beitrag zum<br />

Erhalt <strong>die</strong>ser Landschaftsform und damit zum Erhalt der darin vorkommenden Biodiversität bei.<br />

Lebensräume innerhalb der landwirtschaftlichen Nutzfläche bilden <strong>die</strong> ökologischen Ausgleichsflächen.<br />

Im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> gibt es total 1541 ha ökologische Ausgleichsflächen (Stand 2008).<br />

Dies entspricht einem Anteil von 11.6% an der gesamten Landwirtschaftlichen Nutzfläche. Insgesamt<br />

23


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

sind rund 21‘000 Hochstamm-Obstbäume angemeldet (Landwirtschaftsamt des Kantons <strong>Schaffhausen</strong>,<br />

Stand 2010) (Auf den genauen Projektperimeter angepasste Zahlen konnten nicht ermittelt werden).<br />

Weisen ökologische Ausgleichsflächen besondere biologische Qualität aus, können sie <strong>für</strong> zusätzliche<br />

Öko-Qualitätsbeiträge nach Öko-Qualitäts-Verordnung (ÖQV) angemeldet werden. Im Kanton <strong>Schaffhausen</strong><br />

gibt es 310 ha extensiv genutzte Wiesen und Hecken, welche <strong>die</strong> biologische Qualität erfüllen.<br />

Zudem stehen über 1600 Hochstamm-Feldobstbäume in Qualitätsobstgärten (Landwirtschaftsamt<br />

Kanton <strong>Schaffhausen</strong>, 2009) (Auf den genauen Projektperimeter angepasste Zahlen konnten nicht<br />

ermittelt werden).<br />

Vernetzung der Lebensräume<br />

Neben der bereits beschriebenen und bewerteten Qualität der Habitate ist deren Vernetzung <strong>für</strong> den<br />

Erhalt der Tier- und Pflanzenwelt besonders wichtig, denn in den durch Siedlungen und landwirtschaftlich<br />

intensiver Nutzung geprägten Gebieten ist <strong>die</strong>se Vernetzung eingeschränkt.<br />

Seit einigen Jahren werden ökologische Vernetzungsprojekte nach ÖQV durchgeführt. Vernetzungsprojekte<br />

haben zum Ziel, <strong>die</strong> Lage der ökologischen Ausgleichsflächen zu optimieren und <strong>die</strong> Flächen<br />

untereinander besser zu vernetzen. So werden <strong>die</strong> Voraussetzungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Verbreitung und den genetischen<br />

Austausch der Tier- und Pflanzenarten geschaffen. Mit Finanzhilfen an <strong>die</strong> Landwirte <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Ausscheidung zusätzlicher Ökoflächen mit Vernetzungsfunktion wird der Lebensraum seltener Tier-<br />

und Pflanzenarten und damit <strong>die</strong> Biodiversität im Landwirtschaftsgebiet aufgewertet. Gemäss dem<br />

Kantonalen Landwirtschaftsamt laufen im Projektperimeter sechs ökologische Vernetzungsprojekte.<br />

Abbildung 13: Ökologische Vernetzungsprojekte nach Ökoqualitätsverordnung (ÖQV)<br />

24


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Tabelle 12: Vernetzungsprojekte im Untersuchungsperimeter<br />

Vernetzungsprojekt Kurzbeschreibung<br />

Eschheimertal-<br />

Griesbach<br />

Projektträgerschaft:<br />

Stadt <strong>Schaffhausen</strong><br />

Thayngen<br />

Projektträgerschaft:<br />

Gemeinde Thayngen<br />

Klettgau<br />

Projektträgerschaft:<br />

Kanton <strong>Schaffhausen</strong><br />

Randen<br />

Projektträgerschaft:<br />

Kanton <strong>Schaffhausen</strong><br />

Siblingen<br />

Projektträgerschaft:<br />

Gemeinde Siblingen<br />

Osterfinger Wangental<br />

– Haartel<br />

Projektträgerschaft:<br />

Gemeinde Wilchingen<br />

Im von Wald fast vollständig umschlossenen Gebiet nordwestlich der Stadt<br />

<strong>Schaffhausen</strong> sollen mit gezielt angelegten und vernetzten ökologischen Ausgleichsflächen<br />

(extensive Wiesen, Hecken, Buntbrachen, Hochstamm-<br />

Feldobstbäume) verschiedene Tiere und Pflanzen gefördert (z.B. Springfrosch,<br />

Goldammer, Feldgrille) und Flächen qualitativ, biologisch aufgewertet werden.<br />

Beginn 2003; Projekt befindet sich in der zweiten sechsjährigen Projektperiode.<br />

Verschiedene naturnahe Vorranggebiete in der Gemeinde sollen mit Massnahmen<br />

zur Verbesserung der biologischen Qualität und zur Vernetzung von<br />

Ökoflächen aufgewertet werden. Schwerpunkte der Umsetzungsziele sind <strong>die</strong><br />

Aufwertung der Feuchtgebiete zur Förderung von Ringelnatter, Laubfrosch und<br />

Springfrosch, <strong>die</strong> Aufwertung der Trockenhänge zur Förderung von Schlingnatter,<br />

Zauneidechse und Magerwiesenarten und <strong>die</strong> Aufwertung der Hochstamm-Obstgärten<br />

und Streuobsthänge in Kombination mit Heckenstrukturen<br />

und extensiver Beweidung.<br />

Beginn 2004; ab 2010 kommt der Teil Unterer Reiat neu dazu, was <strong>die</strong>se Vernetzungsprojekt<br />

zum grössten kommunalen Projekt im Kanton <strong>Schaffhausen</strong><br />

macht.<br />

Bestehende Projekte zum Schutz von Fauna und Flora sollen mit angepassten<br />

Massnahmen in drei Kerngebieten des Klettgaus (Widen, Langfeld, Plomberg)<br />

vernetzt und ökologisch aufgewertet werden. Gefördert werden u.a. das Rebhuhn<br />

und der Feldhase.<br />

Beginn 2004; Projekt befindet sich in der zweiten sechsjährigen Projektperiode.<br />

Die Hochflächen und Abhänge des BLN-Gebietes «Randen» sollen mit gezielten<br />

Massnahmen ökologisch verbessert und vernetzt werden. Bestehende<br />

Landwirtschafts-, Landschafts- und Naturschutz-Projekte (Heidelerche-Projekt,<br />

verschiedene KURA Projekte u.a.) sollen mit einbezogen werden.<br />

Beginn 2005; Projekt hat erste Projektperiode erfolgreich abgeschlossen. Ein<br />

Gesuch um Projektfortsetzung läuft.<br />

Als «Verbindungsstück» zwischen den Vernetzungsprojekten Klettgau und<br />

Randen entsteht mit dem Projekt Siblingen ein gesamthaftes Verbundsystem<br />

von Vernetzungsflächen, das von Wilchingen bis nach Bargen quer durch den<br />

Kanton <strong>Schaffhausen</strong> reicht. Hauptziel im Projekt Siblingen ist <strong>die</strong> Ausdehnung<br />

und qualitative Verbesserung der Hochstammobstgärten und dadurch <strong>die</strong> Förderung<br />

verschiedener seltener Vogelarten.<br />

Beginn 2005; Projekt hat erste Projektperiode erfolgreich abgeschlossen. Ein<br />

Gesuch um Projektfortsetzung läuft.<br />

Als Anschlussprojekt zum Vernetzungsprojekt Klettgau sollen bestehende Naturschutzgebiete<br />

und schützenswerte Flächen vernetzt und der Lebensraum<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> einzigartigen Vorkommen der dicken Flussmuschel (Unio crassus) aufgewertet<br />

werden.<br />

Beginn 2008<br />

25


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

1.3.4 Artenvielfalt sowie seltene/besondere Arten<br />

Im Rahmen der Eignungsprüfung der Schaffhauser Gemeinden nach der Gemeindebewertungstabelle<br />

des BAFU wurden <strong>für</strong> jede Gemeinde möglichst vollständige Artenlisten zusammengestellt. Zur Erhebung<br />

von Fauna und Flora wurden alle entsprechenden Publikationen der letzten zehn Jahre der Region<br />

ausgewertet und Artvorkommen von Spezialisten ergänzt. Angaben aus den Naturschutzinventaren<br />

der Gemeinden wurden in <strong>die</strong> Listen integriert. Eine Gesamttabelle der Gemeinden und der vorgefundenen<br />

274 Arten der Roten Listen, geschützter Arten und einiger Flagship-Arten (emblematische<br />

Arten), wie z.B. der Gämse, finden sich in Anhang. Die Gesamttabelle wurde sortiert und <strong>die</strong> jeweils<br />

am höchsten gefährdeten Arten in <strong>die</strong> Liste im Kapitel 3B der Gemeindebewertung aufgenommen<br />

(siehe Anhang, Gemeindebewertungen). Dort wurde jeweils auch auf laufende Artenschutzprojekte<br />

hingewiesen.<br />

Als herausragende Qualität des <strong>Naturpark</strong>s zeigt sich der Reichtum an seltenen gefährdeten Tier- und<br />

Pflanzenarten. Von den 24 Gemeinden des Parkperimeters weisen 22 das Maximum an Punkten mit<br />

mindestens 17 Rote Liste (RL)-Arten auf, angeführt von der Gemeinde Merishausen mit 104 nachgewiesenen<br />

RL-Arten, gefolgt von <strong>Schaffhausen</strong>-Hemmental mit 94 RL-Arten. Dieser einzigartige Artenreichtum<br />

basiert auf der reichen geomorphologischen Struktur und der einmaligen Vielfalt an Lebensräumen<br />

auf kleinem Raum. Nicht zuletzt ist <strong>die</strong> hohe Anzahl RL-Arten der Erfolg einer Jahrhunderte<br />

langen traditionellen bäuerlichen Nutzung der Kulturlandschaft, zusammen mit der bis heute naturverbundenen<br />

landwirtschaftlichen Pflege und der Schaffung unzähliger grossflächiger Naturschutzgebiete.<br />

Interessant ist zum Beispiel das Vorkommen des Bibers in neun Parkgemeinden, einerseits entlang<br />

des Rheins von Buchberg/Rüdlingen bis Lottstetten/Jestetten, dann am Fuss des Südrandens bei<br />

Neuhausen (Kronenried) und bei Wilchingen (Wangental), sowie entlang der Wutach von Hallau bis<br />

Schleitheim und entlang der Biber im Unteren Reiat.<br />

Tabelle 13: Als ausgestorben geltende (0), im Aussterben befindliche (1) und stark gefährdete (2) Arten<br />

Artname deutsch Artname wissenschaftlich Gefährdungsgrad<br />

Gelbe Skabiose Scabiosa ochroleuca 0 1<br />

Biber Castor fiber 1 9<br />

Mopsfledermaus Barbastella barbastellus 1 6<br />

Heidelerche Lullula arborea 1 3<br />

Rebhuhn Perdix perdix 1 4<br />

Blauschwarzer Eisvogel Limenitis reducta 1 4<br />

Pflaumenzipfelfalter Fixsenia pruni 1 4<br />

Echte Wegwespe Arachnospila rufa 1 1<br />

Bachneunauge Lampetra planeri 1 3<br />

Bachmuschel Unio crassus 1 1<br />

Grasschnecke Vallonia declivis 1 1<br />

Acker-Schwarzkümmel Nigella arvensis 1 2<br />

Grosses Windröschen Anemone sylvestris 1 1<br />

Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus 2 2<br />

Grosses Mausohr Myotis myotis 2 19<br />

Baumpieper Anthus trivialis 2 3<br />

Dohle Corvus monedula 2 2<br />

Grauammer Emberiza calandra 2 6<br />

Grauspecht Picus canus 2 3<br />

Hohltaube Columba oenas 2 7<br />

Wendehals Jynx torquilla 2 8<br />

Anzahl Gemeinden im<br />

Parkperimeter mit Artvorkommen<br />

26


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Artname deutsch Artname wissenschaftlich Gefährdungsgrad<br />

Ringelnatter Natrix natrix 2 16<br />

Geburtshelferkröte Alytes obstetricans 2 10<br />

Gelbbauchunke Bombina variegata 2 10<br />

Kammmolch Triturus cristatus 2 7<br />

Kreuzkröte Bufo calamita 2 7<br />

Laubfrosch Hyla arborea 2 15<br />

Springfrosch Rana dalmatina 2 5<br />

Teichmolch Triturus vulgaris 2 12<br />

Bergkronwicken-Widderchen Zygaena fausta 2 2<br />

Gemeiner Scheckenfalter Melitaea cinxia 2 1<br />

Hainveilchenperlmutterfalter Clossiana dia 2 11<br />

Hufeisenklee-Widderchen Zygaena transalpina 2 4<br />

Platterbsen-Widderchen Zygaena osterodensis 2 2<br />

Rostbraunes Wiesenvögel- Coenonympha glycerion 2 2<br />

chen Westlicher Scheckenfalter Mellicta parthenoides 2 11<br />

Wildbienenart Andrena aglissima 2 1<br />

Wildbienenart Andrena floricola 2 1<br />

Wildbienenart Lasioglossum aeratum 2 1<br />

Wildbienenart Lasioglossum bluethgeni 2 1<br />

Wildbienenart Lasioglossum lineare 2 1<br />

Wildbienenart Lasioglossum nigripes 2 1<br />

Wildbienenart Lasioglossum puncticolle 2 1<br />

Wildbienenart Megachile ligniseca 2 1<br />

Wildbienenart Osmia gallarum 2 1<br />

Wildbienenart Osmia pilicornis 2 1<br />

Gemeine Winterlibelle Sympecma fusca 2 1<br />

Spitzenfleck Libelle Libellula fulva 2 1<br />

Rotflügelige Schnarrschre- Psophus stridulus 2 2<br />

cke Sumpfschrecke Stethophyma grossum 2 1<br />

Affen-Knabenkraut Orchis simia 2 1<br />

Bocksriemenzunge Himantoglossum hircinum 2 5<br />

Gemeine Küchenschelle Pulsatilla vulgaris 2 5<br />

Jura-Ragwurz Ophrys apifera ssp. botteroni 2 5<br />

Rundblättriges Hasenohr Bupleurum rotundifolium 2 4<br />

Sicheldolde Falcaria vulgaris 2 3<br />

Venuskamm Scandix pecten- veneris 2 4<br />

Wasser-Ampfer Rumex aquaticus 2 2<br />

Auen-Kamelläufer Amara strenua 2 1<br />

Erdbock Dorcadion fuliginator ? 1<br />

Anzahl Gemeinden im<br />

Parkperimeter mit Artvorkommen<br />

Neben den 60 vom Aussterben bedrohten oder stark gefährdeten Arten der Tabelle kommen weitere<br />

191 gefährdete und empfindliche Arten im Parkperimeter vor.<br />

27


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

1.3.5 Kulturhistorische Werte und aktuelles Kulturgut<br />

In einem Regionalen <strong>Naturpark</strong> spielen neben den im vorhergehenden Kapitel beschriebenen Natur-<br />

und Landschaftswerten auch <strong>die</strong> vorhandenen Kulturwerte eine wichtige Rolle. Diese widerspiegeln<br />

sich beispielsweise in traditionellen Kulturlandschaften oder kulturhistorisch bedeutenden Stätten und<br />

Denkmälern. Die bedeutenden Kulturlandschaften wurden bereits im Kapitel 1.3.1 (Landschaften) erwähnt.<br />

In <strong>die</strong>sem Kapitel werden einerseits <strong>die</strong> kulturhistorischen Werte präsentiert und andererseits<br />

ein Überblick über aktuelles Kulturgut der Region gegeben.<br />

Für den <strong>Managementplan</strong> werden Objekte von nationaler und regionaler Bedeutung aufgeführt. Dabei<br />

sind folgende Bundesinventare als Grundlagen relevant:<br />

▪ Bundesinventar schützenswerter Ortsbilder der Schweiz (ISOS)<br />

▪ Bundesinventar der Kulturgüter von nationaler und regionaler Bedeutung (zur Zeit in Revision)<br />

▪ Inventar der historischen Verkehrswege der Schweiz (IVS-Projekt)<br />

Bundesinventar schützenswerter Ortsbilder der Schweiz (ISOS)<br />

Im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) sind alle schützenswerten Dauersiedlungen<br />

der Schweiz mit mehr als zehn Hauptbauten aufgenommen. Die Ortsbildaufnahmen sind durch<br />

<strong>die</strong> einheitliche Erfassung untereinander vergleichbar und können mit bestehenden Inventaren der<br />

eidgenössischen und kantonalen Denkmalpflegestellen koordiniert werden. Das ISOS <strong>die</strong>nt als Grundlage<br />

<strong>für</strong> Planungen auf eidgenössischer Ebene. Bei Kantonen oder Gemeinden <strong>die</strong>nt das Inventar der<br />

Denkmal- oder Ortsbildpflege als Entscheidungsgrundlage beim Erhalt von Quartieren oder Einzelbauten<br />

und fördert und vertieft das Verständnis <strong>für</strong> <strong>die</strong> unterschiedlichsten Siedlungen bei Bevölkerung<br />

und Behörden.<br />

Das Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) umfasst schweizweit 1285<br />

Ortsbilder von nationaler Bedeutung (Stand 2011). Das Bundesinventar wird durch <strong>die</strong> Listen der<br />

Ortsbilder von regionaler und lokaler Bedeutung ergänzt.<br />

Der regionale <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> ist reich an wertvollen Ortsbildern. Das ISOS-Inventar listet <strong>für</strong><br />

das Projektgebiet nicht weniger als 11 national und 12 regional schützenswerte Ortsbilder auf (vergl.<br />

Abbildung 14 und Tabelle 13). Insbesondere im Klettgau sind <strong>die</strong> Dorfbilder weitgehend intakt und<br />

stellen ein wichtiges Kulturgut <strong>die</strong>ser Region dar. Für Besucherinnen und Besucher der Region<br />

<strong>Schaffhausen</strong> bilden <strong>die</strong> schützenswerten Ortsbilder eine wichtige Attraktion, weshalb <strong>die</strong> Erhaltung<br />

und auch <strong>die</strong> bessere Bekanntmachung <strong>die</strong>ser Ortsbilder ein wichtiges Ziel des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s<br />

darstellen soll.<br />

28


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Abbildung 14: Schützenswerte Ortsbilder von nationaler und regionaler Bedeutung<br />

Bundesinventar der Kulturgüter von nationaler und regionaler Bedeutung<br />

Kulturgüter sind bewegliche oder unbewegliche Güter, welche <strong>für</strong> das kulturelle Erbe einer Region von<br />

grosser Bedeutung sind, wie z. B. Bau-, Kunst- oder geschichtliche Denkmäler, archäologische Stätten,<br />

Einzelbauten oder Gruppen von Bauten, <strong>die</strong> als Ganzes von kulturhistorischem Wert sind, Kunstwerke,<br />

Manuskripte, Bücher, Sammlungen und andere Gegenstände von künstlerischem, historischem<br />

oder archäologischem Interesse. Tabelle 13 sowie Abbildung 15 zeigen <strong>die</strong> im Schweizerischen<br />

Inventar der Kulturgüter (KGS) aufgeführten Einzelbauten von nationaler und regionaler Bedeutung<br />

des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong>. Diese sind vor allem im Klettgau und an den Toren<br />

des Parks in <strong>Schaffhausen</strong> und Neuhausen lokalisiert. Insgesamt befinden sich 16 Kulturgüter von nationaler<br />

Bedeutung im Regionalen <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>, sowie 47 Objekte von regionaler Bedeutung.<br />

Zu den bekannten kulturhistorischen Objekten im Parkgebiet zählen z.B. <strong>die</strong> Bergkirche Hallau,<br />

das Städtchen Neunkirch mit der Stadtmauer und den Stadttoren, der römische Vicus Juliomagus in<br />

Schleitheim oder das Bad Osterfingen. Die Kulturgüter von regionaler Bedeutung umfassen vor allem<br />

regionaltypische Bauten.<br />

29


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Tabelle 14: Ortsbilder und Kulturgüter von nationaler und regionaler Bedeutung im Regionalen <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

(Quelle: KGS-Inventar des Bundes, 21.6.2011)<br />

Gemeinde Anzahl Ortsbilder<br />

ISOS<br />

Anzahl Kulturgüter<br />

Bargen 1 regional: Dorf 1 regional: Gasthaus Löwen<br />

Beggingen 1 regional: Dorf 2 regional: Erdburg Chollgruben, Reformierte<br />

Kirche<br />

Beringen (ländlicher Teil)<br />

Buchberg 1 regional: Dorf 2 regional: Reformierte Kirche und Pfarrhaus,<br />

Wallanlage Murkathof<br />

Büttenhardt<br />

Gächlingen 1 national: Dorf 1 national: Goldäcker, neolithische Landsiedlung<br />

Guntmadingen 1 regional: Dorf 1 regional: Kehlhof<br />

Hallau 1 national: Dorf<br />

1 regional: Wunderklingen<br />

Jestetten<br />

1 national: Bergkirche St. Moritz<br />

4 regional: Bahnhof, Häuser Nr. 347 und Nr. 153<br />

(Ensemble), Konservenfabrik, reformierte<br />

Dorfkirche (1753)<br />

Lohn 1 national: Dorf 2 regional: Kernbau der Ziegelei, reformierte<br />

Kirche<br />

Löhningen 1 national: Dorf 2 regional: Bahnhof (Stationsgebäude), Spitaltrotte<br />

(1603, Trottbaum 1713)<br />

Lottstetten<br />

Merishausen 1 national: Dorf 1 national: Pfarrscheune Kirchgasse<br />

5 regional: Doppel-Wohnhaus 16. Jh. Taubengasse,<br />

Abtscheuen (1704), Gemeindehaus<br />

(1595), reformierte Kirche & Pfarrhaus & Friedhof,<br />

Gasthof Rössli (15. Jh.)<br />

Neuhausen 1 regional: Aazheimerhof mit Scheune (1598)<br />

Neunkirch 1 national: Städtchen 2 national: Altstadt (mittelalterliche/neuzeitliche<br />

Stadt), Stadtbefestigung (Stadtmauer, Obertor,<br />

Pulverturm)<br />

11 regional: Gemeindearchiv (Sammlung), Gemeindearchiv<br />

(Bau), Gemeindehaus (1565),<br />

Haus Vordergasse 23, Herrengasse Nr.<br />

118/119, Oberer Brunnen (1767), Oberhof,<br />

Obertor (1419), reformierte Bergkirche, Rietmannsches<br />

Doppelhaus (1763), Unterer Brunnen<br />

(1769)<br />

Oberhallau 1 national: Dorf 1 national: Überhürst (neolithisches Grabwerk)<br />

Rüdlingen 1 national: Dorf<br />

1 regional: Steinenkreuz<br />

<strong>Schaffhausen</strong> (ländlicher<br />

Teil)<br />

1 regional: Dorf<br />

Hemmental<br />

Schleitheim 1 national: Dorf 3 national: Hebsack (frühmittelalterliches Gräberfeld),<br />

Juliomagus (römischer Vicus), Vorholz<br />

(römischer Gutshof)<br />

30


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Gemeinde Anzahl Ortsbilder<br />

ISOS<br />

Anzahl Kulturgüter<br />

6 regional: Adler, ehemalige Gipsfabrik mit EW-<br />

Anlage, Gashaus Brauerei (1748), Kätterlihaus<br />

(um 1740), reformierte Kirche mit Pfarrhaus<br />

(1778), Randenblick (ehem. Bauernhaus Bückli,<br />

1798)<br />

Siblingen 1 regional: Dorf 1 national: Auf dem Stein (frühzeitliches Gräberfeld)<br />

4 regional: Alte Mühle, Erdwerk Schlossranden,<br />

Gemeindehaus, reformierte Kirche<br />

Stetten 1 regional: Dorf 1 national: Schloss Herblingen<br />

Thayngen Unterer Reiat 2 regional: Dörfer Altdorf<br />

und Hofen<br />

Trasadingen 1 regional: Dorf<br />

Wilchingen 2 national: Dörfer Wilchingen<br />

und Osterfingen<br />

Parkperimeter 11 Ortsbilder von nationaler<br />

Bedeutung<br />

12 Ortsbilder von<br />

regionaler Bedeutung<br />

1 national: Kesslerloch (paläolithische Wohnhöhle)<br />

1 regional: Tobias-Holländer-Haus (Riegelhaus,<br />

Hofen)<br />

4 national: Flühhalde (neolithische Höhensiedlung),<br />

Trottenhaus Osterfingen, Underflüe (frühneolithische<br />

Siedlung), Wohnhaus Bad Osterfingen<br />

5 regional: altes Schulhaus (16. Jh), Burgruine<br />

Radegg mit Vorwerk (um 1200), reformierte Kirche<br />

mit Pfarrhaus (15. Jh, 1676), Rebstock<br />

(Bauernhof) Wallanlage Dicki<br />

16 Kulturgüter von nationaler Bedeutung,<br />

47 Kulturgüter von regionaler Bedeutung<br />

31


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Abbildung 15: Kulturgüter von nationaler und regionaler Bedeutung gemäss KGS-Inventar<br />

In den letzten Jahren wurden zahlreiche historische Stätten renoviert. Einige Beispiele:<br />

▪ Die alte Mühle in Oberhallau wurde vor dem Zerfall gerettet und mustergültig renoviert.<br />

▪ Die Bergkirche Neunkirch wurde nach einjähriger aufwändiger Renovation Mitte November 2010<br />

feierlich der Öffentlichkeit übergeben.<br />

▪ Die historische Gattersagi in Buchberg hat am 15. Mai 2011 ihren Betrieb neu im Gattersagi- und<br />

Ortsmuseum Buchberg aufgenommen.<br />

▪ Präsentation des Thermenmuseums Juliomagus mit fünf Informationstafeln am 28. Mai 2011.<br />

▪ Eröffnung eines restaurierten Kellers eines römischen Streifenhauses bei Juliomagus in Schleitheim<br />

am 11. Juni 2011.<br />

Inventar der historischen Verkehrswege der Schweiz (IVS)<br />

Das Inventar historischer Verkehrswege der Schweiz IVS ist eine Bestandsaufnahme von schützenswerten<br />

historischen Verkehrswegen und wegbegleitenden Elementen. Als Bundesinventar nach Art. 5<br />

des Bundesgesetzes über den Natur- und Heimatschutz (NHG) steht es in einer Reihe mit dem Inventar<br />

schützenswerter Ortsbilder der Schweiz (ISOS) und dem Bundesinventar der Landschaften und<br />

Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN). Das Inventar der historischen Verkehrswege enthält<br />

detaillierte Informationen über <strong>die</strong> schützenswerten Verkehrswege von nationaler Bedeutung in Karten<br />

und illustrierten Umschreibungen. Zugleich zeigt es den Verlauf und <strong>die</strong> Beschaffenheit regionaler und<br />

lokaler Verkehrswege auf.<br />

Für <strong>die</strong> Region <strong>Schaffhausen</strong> war der Rhein der wichtigste und bedeutendste Verkehrsweg. Ein<br />

Grossteil der damaligen Handelsgüter wie Salz, Getreide, Wein und andere wurden auf dem Rhein<br />

transportiert. Die Stadt <strong>Schaffhausen</strong> war ein Knotenpunkt, wo sich viele der früheren Handelsrouten<br />

trafen.<br />

32


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Abbildung 16: Historische Verkehrswege um das Zentrum <strong>Schaffhausen</strong> (Bundesamt <strong>für</strong> Strassen ASTRA, 2003)<br />

Von den Landverkehrswegen hatte <strong>die</strong> Strasse von Thayngen über Herblingen und <strong>Schaffhausen</strong><br />

nach Jestetten und weiter über Lottstetten und Rafz in Richtung Baden oder Zürich eine herausragende<br />

Bedeutung. Sie war Teil der Verkehrsverbindung zwischen Süddeutschland und Frankreich. Eine<br />

weitere wichtige Nord-Süd-Verbindung verlief durch das Durachtal von Donaueschingen über Bargen<br />

nach <strong>Schaffhausen</strong>. Richtung Süden wurden vor allem Getreide und Salz transportiert. Von <strong>Schaffhausen</strong><br />

aus wurde Wein in <strong>die</strong> Süddeutschen Gebiete exportiert. In West-Ost-Richtung waren <strong>die</strong><br />

Strassen durch das Klettgau von grosser Wichtigkeit. Über Neunkirch führte eine Strasse, welche <strong>die</strong><br />

beiden Bischofsstädte Konstanz und Basel verband. Eine zweite bedeutende Klettgauerstrasse führte<br />

von <strong>Schaffhausen</strong> durch Beringen, Siblingen, Schleitheim über Bonndorf nach Freiburg im Breisgau.<br />

Neben Getreide, Wein, Obst und Gemüse <strong>für</strong> den Schaffhauser Markt wurden grosse Mengen Baumaterialien<br />

nach <strong>Schaffhausen</strong> gebracht, wie z.B. Holz aus dem Schwarzwald und Gips aus den Gruben<br />

bei Schleitheim.<br />

Im ländlichen Raum sind noch viele Abschnitte der historischen Verkehrswege mit Substanz erhalten.<br />

Das heisst, dass Teile davon auch heute noch sichtbar sind. Ebenso führen etliche historische Verkehrswege<br />

durch Orte, welche heute im ISOS-Inventar aufgeführt sind, z.B. durch das historische<br />

Städtchen Neunkirch. Zum Teil mit viel Substanz führen historische Verkehrswege eingebettet in historische<br />

Kulturelemente, so z.B. von Guntmadingen in <strong>die</strong> Bohnerzabbaugebiete des Südrandens.<br />

33


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Abbildung 17: Historische Verkehrswege von nationaler und regionaler Bedeutung<br />

1.3.6 Kulturlandschaftswerte<br />

Das Gebiet des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong> gilt als ausgeprägte Kulturlandschaft.<br />

Eine grosse Vielfalt und teilweise grossflächige Ausdehnung der Kulturlandschaftselemente prägen<br />

das Landschaftsbild:<br />

▪ Ausgedehnte Rebhänge mit Rebhäuschen an den Klettgauer Hängen, aber auch kleinstrukturierte<br />

steile Rebhänge von Rüdlingen, Buchberg, Lottstetten und Altdorf<br />

▪ Grossflächige, extensiv genutzte Magerwiesen des Randengebiets<br />

▪ Hochstamm-Obstgärten um <strong>die</strong> Dörfer und Bauerngärten<br />

▪ Hecken und Feldgehölze<br />

▪ Föhrenstreifen und parkähnliche lichte Baumbestände<br />

▪ Historisches Bohnerzabbaugebiet im Südranden<br />

▪ Kleinstrukturen wie Kalksteinmauern, Lesesteinhaufen, welche auf <strong>die</strong> traditionelle Bewirtschaftung<br />

hinweisen<br />

Die jahrhundertelange, traditionelle bäuerliche Nutzung der Kulturlandschaft bildet <strong>die</strong> Grundlage <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> hohe Biodiversität im Parkgebiet. All <strong>die</strong>s zusammen ergibt einen hohen ästhetischen, emotionalen,<br />

kulturgeschichtlichen und erholungsbezogenen Wert der Landschaft.<br />

Im Jahre 1993 wurde zur Förderung und Pflege der Kulturlandschaft Randen der Verein Kulturlandschaft<br />

Randen (KURA) gegründet. Mitglieder waren <strong>die</strong> Randengemeinden, <strong>die</strong> Randenbauern, Pro<br />

Natura <strong>Schaffhausen</strong>, der Kanton <strong>Schaffhausen</strong> und weitere Gruppierungen. Von 1993 bis 2004 wurde<br />

ein grosses Projekt durchgeführt, finanziert durch den Fonds Landschaft Schweiz. In <strong>die</strong>sem Rahmen<br />

konnten viele Flächen gepflegt und spezielle Kulturlandschaftselemente aufgewertet werden. Parallel<br />

dazu wurde ein Artenförderprojekt «Heidelerche und Buntbrachen» durchgeführt, finanziert<br />

durch <strong>die</strong> Taleraktion <strong>für</strong> Natur und Heimat. Dank <strong>die</strong>sem Projekt konnte im Randen <strong>die</strong> in der<br />

34


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Nordschweiz vom Aussterben bedrohte Heidelerche als Zeigerart der Randenhochflächen in ihrem<br />

Bestand gesichert werden. Das Kulturlandschafts-Förderprojekt der KURA wurde ab 2005 in ein kantonales<br />

Vernetzungsprojekt BLN-Gebiet Randen überführt.<br />

Tabelle 15: Projekt Kulturlandschaft Randen 1993 bis 2004<br />

Teilprojekt Projektphase<br />

1993-98<br />

Projektphase<br />

1999-2004<br />

Fläche /<br />

Anzahl<br />

Finanzmittel<br />

Wiesen Flächenbeiträge Flächenbeiträge 16‘100 Aren 640‘000.-<br />

Hecken Flächenbeiträge Heckenpflege, Pflanzungen 891 Aren 110‘000.-<br />

Obst-, Einzelbäume Baumbeiträge Baumbeiträge, Pflanzungen 2‘380 Stück 118‘000.-<br />

Übergangsflächen Entbuschungen Heckenpflege, Pflanzungen 2‘000 Aren 175‘000.-<br />

Waldmassnahmen Waldpflegeeingriffe - 3‘550 Aren 330‘000.-<br />

Buntbrachen - Flächenbeiträge 493 Aren 26‘000.-<br />

1.3.7 Siedlungen und Ortsbilder<br />

Die ersten Anzeichen von bäuerlichen Lebensformen im Parkgebiet gehen auf eine jungsteinzeitliche<br />

Ansiedlung in Gächlingen-Goldäcker im 6. Jahrtausend v.Chr. zurück. In der Römerzeit ist <strong>die</strong> kleinstädtische<br />

Siedlung Juliomagus bei Schleitheim um 70 n.Chr. entstanden. Der Grundraster der heutigen<br />

Kulturlandschaft wurde mit der alemannischen Besiedlung im Frühmittelalter gelegt. Die Dörfer im<br />

Parkperimeter sind zwischen 846 (Merishausen) und 1299 (Opfertshofen) entstanden (Schib, 1972).<br />

Der Aufbau der Dörfer war geprägt durch <strong>die</strong> Dreizelgenwirtschaft mit Flurzwang und Bauverbot ausserhalb<br />

des Dorfes. Ausserhalb lagen lediglich standortgebundene Anlagen wie Mühlen, <strong>die</strong> <strong>für</strong> ihren<br />

Betrieb Wasserkraft benötigten (z.B. Mühle Wunderklingen, Bibermühle) (Hermann et al., 2010).<br />

Die Dörfer sind <strong>die</strong> prägenden Elemente der Schaffhauser Kulturlandschaft. Die Siedlungsstruktur<br />

weist im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> ausserordentliche Qualitäten auf: Gemäss Ausführungen der kantonalen<br />

Denkmalpflegerin (Pescatore, 2009) ist <strong>die</strong> traditionelle Besiedlungsform in den Dörfern noch weitestgehend<br />

intakt. Ein Zeichen davon ist der hohe Anteil an ISOS-Objekten von nationaler Bedeutung<br />

im Kanton <strong>Schaffhausen</strong>. Unterschiedliche naturräumliche Voraussetzungen haben in den einzelnen<br />

Teilregionen zu abweichenden Siedlungsmustern geführt. Im fruchtbaren Klettgau mit Ackerbau und<br />

an den sonnigen Hängen günstigen Voraussetzungen <strong>für</strong> den Weinbau, entstanden zahlreiche kompakte<br />

Weinbauerndörfer mit oft stattlichen Bauernhäusern. In den Tälern des stark bewaldeten Randens<br />

entwickelten sich nur wenige Dörfer, <strong>die</strong> Häuser entlang der Strasse oder dem Randenhang<br />

nach aufgereiht. Gemäss kantonaler Denkmalpflegerin ist im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> der entscheidende<br />

Einschnitt in der Bausubstanz mit dem zweiten Weltkrieg erfolgt. Für <strong>die</strong> Beurteilung der Siedlungsstruktur<br />

im Parkperimeter wurde bei der Gemeindebewertung deshalb das Jahr 1940 als Grenze der<br />

historischen Bauten genommen. Bei der Bewertung der Besiedlung werden einerseits <strong>die</strong> Erhaltung<br />

der traditionellen Besiedlungsformen und des historischen Baubestandes beurteilt, andererseits auch<br />

<strong>die</strong> landschaftliche Integration des neuen Baubestandes. Die Gesamtbeurteilung ergibt dank der grossen<br />

Anzahl an schützenswerten Ortsbildern von nationaler und regionaler Bedeutung und der weitgehend<br />

intakten Dorfstrukturen ausserordentliche Qualitäten, welche gut harmonieren mit der reichhaltigen<br />

Kulturlandschaft.<br />

35


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

1.3.8 Nutzungs- und Bewirtschaftungsarten<br />

Über den gesamten Parkperimeter nehmen <strong>die</strong> Landwirtschaftsflächen (Ackerland, Wiesen und Weiden,<br />

Rebbau-, Obst und Gartenbauflächen, sowie Alpwirtschaftsflächen) rund 47% der Gesamtfläche<br />

in Anspruch. Rund 43% des Parkperimeters sind von Wald bedeckt, während sich auf rund 9% Siedlungsflächen<br />

(Wohn-, Gewerbe-, Industriezonen, Grünanlagen und Verkehrsflächen) befinden. Gewässer<br />

und andere unproduktive Flächen nehmen rund 1% der Parkfläche ein. Grossflächige Industriezonen<br />

findet man praktisch keine. Sie sind schwerpunktmässig in der Agglomerationsachse Beringen-Neuhausen-<strong>Schaffhausen</strong>-Thayngen<br />

konzentriert und befinden sich ausserhalb des Parkperimeters.<br />

Abbildung 18: Bodennutzung<br />

Die Bodennutzung im Parkgebiet wird durch zwei dominante Faktoren geprägt. Einerseits durch <strong>die</strong><br />

landwirtschaftliche Nutzung, andererseits durch den Wald als Landschaftselement. Grossräumige, intensiv<br />

bewirtschaftete Acker-, Wiesen- und Rebbauflächen liegen im Klettgau und im Randental zwischen<br />

Schleitheim und Beggingen. Die Regionen Randen und Südranden sind von ausgedehnten<br />

Waldflächen bedeckt. Im Reiat und im unteren Kantonsteil sowie Jestetten und Lottstetten wechseln<br />

sich Landwirtschaftsflächen und Waldflächen ab. Sogar eine Alp befindet sich im Projektgebiet: Die<br />

Alp Babental in der Nähe von Schleitheim. Dieser Alpbetrieb mitten im Randen umfasst eine Fläche<br />

von rund 45 ha. Die Alp Babental ist <strong>die</strong> tiefst gelegene Alp der Schweiz.<br />

36


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Tabelle 16: Bodennutzung in den Parkgemeinden (Quelle: Arealstatistik Schweiz & Statistisches Landesamt Ba-<br />

den-Württemberg) (* Daten beziehen sich auf das gesamte Gemeindeareal, nicht nur auf dem im Parkperimeter<br />

liegenden Anteil)<br />

Gemeinde<br />

Gemeindefläche<br />

(ha)<br />

Siedlungsfläche<br />

(in %)<br />

Landwirtschaftsfläche<br />

(in %)<br />

Bestockte<br />

Fläche (in %)<br />

Unproduktive<br />

Fläche (in %)<br />

Bargen (SH) 830 4.6 27.8 67.3 0.2<br />

Beggingen 1‘264 4.5 50.6 44.6 0.2<br />

Beringen * 1‘407 12.9 27.1 59.8 0.1<br />

Buchberg 586 8.5 52 34.3 5.1<br />

Büttenhardt 402 4.7 49.5 45.8 0<br />

Gächlingen 726 7.7 74.1 17.8 0.4<br />

Guntmadingen 455 4.8 37.4 57.8 0<br />

Hallau 1‘534 9.8 49.3 40 0.9<br />

Lohn (SH) 488 8.4 54.1 37.3 0.2<br />

Löhningen 690 9.1 52.9 37.8 0.1<br />

Merishausen 1‘751 3.7 29.2 66.9 0.2<br />

Neuhausen * 806 32.1 13.5 50.9 3.5<br />

Neunkirch 1‘788 7.3 47.1 45.0 0.6<br />

Oberhallau 601 7.2 72.4 20.5 0.0<br />

Rüdlingen 552 10.7 46.0 33.2 10.1<br />

<strong>Schaffhausen</strong> * 4‘191 24.8 20.2 53.4 1.6<br />

Schleitheim 2‘152 6.4 57.9 35.1 0.5<br />

Siblingen 931 6.7 44.0 48.7 0.6<br />

Stetten (SH) 472 10.8 41.3 47.5 0.4<br />

Thayngen * 1‘997 15.6 56.2 26.9 1.3<br />

Wilchingen 2‘116 7.2 49.9 42.3 0.7<br />

Trasadingen 410 11.2 75.6 12.4 0.7<br />

Jestetten (D) 2‘063 13.5 35.3 47.8 3.4<br />

Lottstetten (D) 1‘339 19.3 42.6 33.5 4.5<br />

Gesamtes Projektgebiet<br />

(ohne Agglomerationsgürtel)<br />

8.4 47.4 42.8 1.4<br />

1.3.9 Beeinträchtigungen durch Bauten, Anlagen und Nutzungen<br />

Zu Beginn der Eignungsprüfung 2009 wurde abgeklärt, ob im möglichen RNP-Perimeter zu viele<br />

schwerwiegende Beeinträchtigungen (grosse Infrastrukturanlagen) auftreten, welche <strong>die</strong> Schaffung<br />

eines RNP grundsätzlich verunmöglichen. Die Definition der schwerwiegenden Beeinträchtigungen<br />

basiert hauptsächlich auf dem Anhang der Verordnung über <strong>die</strong> Umweltverträglichkeitsprüfung. Mehrere<br />

solche schwerwiegenden Beeinträchtigungen wie <strong>die</strong> Hauptverkehrsachse A4 (ehemals J15) von<br />

Singen über <strong>Schaffhausen</strong> nach Winterthur, wie auch ausgedehnte Siedlungsflächen und Einkaufszentren<br />

liegen ausserhalb des Parkperimeters in der Agglomerationsachse Thayngen-<strong>Schaffhausen</strong>-<br />

Neuhausen-Beringen. Im Parkperimeter liegt lediglich <strong>die</strong> Multikomponentendeponie Pflumm mit über<br />

1.5 Mio. m 3 Deponieraum. Da <strong>die</strong> Deponie jedoch gut im Wald und in der Landschaft eingebettet ist,<br />

wirkt sie sich kaum negativ auf das Landschaftsbild aus. Bei der Eignungsprüfung wurde <strong>die</strong> Multikomponentendeponie<br />

Pflumm bei der Gemeinde Gächlingen negativ bewertet. Auf den gesamten<br />

Park hat sie kaum negativen Einfluss.<br />

Eine ganz besondere Qualität der Region <strong>Schaffhausen</strong> zur Schaffung eines RNP ist, dass im ländlichen<br />

Raum sehr wenige landschaftliche Beeinträchtigungen zu verzeichnen sind. Die Untersuchungen<br />

ergaben, dass keine einzige Gemeinde in den kritischen Bereich von mehr als 12 Minus-Punkten<br />

<strong>für</strong> Beeinträchtigungen gekommen ist.<br />

37


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

An bedeutenden Strassenbauten im Regionalparkperimeter beeinträchtigt <strong>die</strong> H4 (ehemals N4) von<br />

Bargen bis <strong>Schaffhausen</strong> das Landschaftsbild und unterbricht wichtige Wildtierkorridore im Durachtal.<br />

Die H13 von Neuhausen über Neunkirch nach Trasadingen sowie <strong>die</strong> Strasse Zoll Neuhausen über<br />

Jestetten und Lottstetten nach Eglisau wirken sich, zumindest mit exponierten Kunstbauten, negativ<br />

auf das Landschaftsbild aus, unterbrechen Wildtierkorridore und behindern Amphibienwanderrouten.<br />

Wo möglich werden solche Problemstrecken bei Strassensanierungen behoben, z.B. mit dem Einbau<br />

von Amphibiendurchgängen, wie kürzlich am Lochgraben zwischen Hallau und Wunderklingen oder<br />

beim Zoll im Wangental auf Schweizer Seite. Auf deutscher Seite sind <strong>die</strong> vorgesehenen Amphibienpassagen<br />

noch einzubauen.<br />

Die Zerschneidung der Landschaft ist durch ein recht dichtes Strassen- und Wegnetz bei fast allen<br />

Gemeinden recht hoch, was <strong>für</strong> eine Region im Schweizer Mittelland mit vielfältig genutzten Kulturlandschaften,<br />

z.B. Rebhänge mit dichtem Wegenetz, nicht verwunderlich ist.<br />

Am Rand des Parkperimeters liegen im Bereich der deutschen Gemeinden Jestetten und Lottstetten<br />

<strong>die</strong> Stauwehre des Kraftwerks Rheinau, welche einerseits das attraktive Landschaftsbild eines frei<br />

fliessenden Rheinabschnitts verhindern, andererseits durch den Stau das Landschaftsbild um <strong>die</strong><br />

Halbinsel Rheinau bereichern und zudem <strong>für</strong> den vom Aussterben bedrohten Biber seinen Lebensraum<br />

ermöglichen.<br />

Als negativ zu zählende 110 kV-Hochspannungsleitungen laufen nur zwei vom Kraftwerk Eglisau über<br />

Weisweil nach Wilchingen und dem Nordrand des Südrandens folgend und vom Kraftwerk Rheinau<br />

über Lottstetten und Jestetten durch den Parkperimeter, beide zum Unterwerk Galgenbuck in Neuhausen<br />

am Rheinfall führend.<br />

In den meisten Gemeinden sind als landschaftlich störend zu taxierende Fernmeldeanlagen zu verzeichnen.<br />

Um ihre gewünschte Leistung zu erbringen, müssen sie zwangsläufig an exponierten, gut<br />

einsehbaren Landschaftspunkten stehen. Auch sind einige Anlagen der modernen Kulturtechnik negativ<br />

zu bewerten, wie z.B. <strong>die</strong> Silogebäude im Gewerbekomplex Murgarten von Hallau.<br />

Besonders in Erscheinung treten Abbau- und Deponiegruben nur ausnahmsweise, wie z.B. <strong>die</strong> landschaftlich<br />

sehr exponiert liegende, in Rekultivierung befindliche Tongrube Bibermeregg, welche aber<br />

als Amphibienbiotop von nationaler Bedeutung gilt. Kleinere Gruben in den Gemeinden sind meist<br />

landschaftlich wenig auffällig und oft im Wald gelegen.<br />

1.3.10 Beeinträchtigungen des Naturraums<br />

Im Rahmen eines Agglomerationsprogramms soll der Öffentliche Verkehr stark ausgebaut und der<br />

ländliche Raum optimal mit den Wirtschaftszentren im Raum <strong>Schaffhausen</strong>, aber auch Zürich verbunden<br />

werden. Einerseits entstehen im Klettgau niveaulose Bahnübergänge, andererseits ein dichteres<br />

ÖV-Netz. Insbesondere mit dem vorgesehenen Halbstundentakt nach Zürich ist abzusehen, dass ein<br />

stärkerer Baudruck auf <strong>die</strong> Landgemeinden zukommen wird. Diesen in geordneten raumplanerische<br />

Bahnen zu führen und negative Auswirkungen auf <strong>die</strong> Kulturlandschaft zu verhindern wird eine wichtige<br />

Herausforderung.<br />

Ein lange währendes Problem waren im Klettgau zu hohe Nitratwerte im Trinkwasser aufgrund der intensiven<br />

landwirtschaftlichen Nutzung. Mit einem Nitratprojekt im Gebiet Chrummenlanden im Klettgau,<br />

wo extensiv genutzte Wiesenflächen angelegt werden, mit dem Ziel, den Nitratgehalt im Grundwasser<br />

zu senken, hat inzwischen Erfolge gebracht (Landwirtschaftsamt Kanton <strong>Schaffhausen</strong>, 2009).<br />

Die landwirtschaftliche Entwicklung steht vor Problemen: fehlende Wertschöpfungsketten, intensivierte<br />

Nutzung infolge Rückgang der Fruchtfolgeflächen (Einzonungen <strong>für</strong> Bauland, Waldzunahme), Mangel<br />

an Betriebsnachfolgen usw. Parallel zum Aufbau des <strong>Managementplan</strong>es zum Regionalen <strong>Naturpark</strong><br />

<strong>Schaffhausen</strong> wird in den nächsten ein bis zwei Jahren vom Schaffhauser Bauernverband und vom<br />

kantonalen Landwirtschaftsamt eine Strategie Schaffhauser Landwirtschaft entwickelt. Daraus werden<br />

auch Inputs <strong>für</strong> den Regionalen <strong>Naturpark</strong> erwartet.<br />

38


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

1.4 Sozioökonomische Situation<br />

In einem Regionalen <strong>Naturpark</strong> sollen gemäss Art. 23g NHG neben Erhalt und Aufwertung der Qualität<br />

von Natur und Landschaft <strong>die</strong> nachhaltig betriebene Wirtschaft gestärkt und <strong>die</strong> Vermarktung ihrer<br />

Produkte und Dienstleistungen gefördert werden.<br />

Die im Gebiet lebenden Menschen sind zentrale Elemente eines Regionalen <strong>Naturpark</strong>s. Dies erfordert<br />

neben der eingehenden naturräumlichen Analyse auch eine Analyse der sozioökonomischen Situation<br />

im Parkperimeter. Einige der zur Verfügung stehenden Daten beziehen sich auf das gesamte<br />

Kantonsgebiet. Wo sich <strong>die</strong>se mit grosser Wahrscheinlichkeit vom Parkperimeter unterscheiden, ist<br />

<strong>die</strong>s entsprechend gekennzeichnet.<br />

1.4.1 Landwirtschaft<br />

Im Parkperimeter gab es im Jahr 2009 rund 550 Landwirtschaftsbetriebe bei einer landwirtschaftlichen<br />

Nutzfläche von 140 km2 bzw. 47.4% der gesamten Perimeterfläche.<br />

Die landwirtschaftlichen Flächen des Kantons <strong>Schaffhausen</strong> liegen gemäss den Zonengrenzen, welche<br />

vom Bundesamt <strong>für</strong> Landwirtschaft definiert sind hauptsächlich im Gebiet der Talzone (Klettgau,<br />

östlicher Reiat, unterer Kantonsteil, oberer Kantonsteil) und der Hügelzone (Randen, westlicher Reiat)<br />

(Bundesamt <strong>für</strong> Landwirtschaft, 2009). Ein kleines Gebiet um das Siblinger Randenhaus liegt in der<br />

Bergzone I (siehe Abbildung 18).<br />

Abbildung 19: Die landwirtschaftlichen Zonen gemäss BLW<br />

39


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Mit einer durchschnittlichen Betriebsgrösse von 31 ha sind <strong>die</strong> Schaffhauser Landwirtschaftsbetriebe<br />

im Vergleich zur gesamten Schweiz (19.8 ha) sehr gross.<br />

Die Statistik zeigt bei den Landwirtschaftsbetrieben einen überproportionalen Rückgang der Haupterwerbsbetriebe<br />

im Vergleich mit der gesamten Schweiz zwischen den Jahren 1990 und 2007. Im Verlaufe<br />

einer Generation hat <strong>die</strong> Zahl der Landwirtschaftsbetriebe im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> um über<br />

50% abgenommen. Die hauptberuflichen Landwirtschaftsbetriebe gingen in <strong>die</strong>sem Zeitraum von 610<br />

um ca. 25% auf rund 456 zurück (Vgl. CH: -20%) (Landwirtschaftsamt Kanton <strong>Schaffhausen</strong>, 2009).<br />

Die Zahl der Vollzeitbeschäftigten im Landwirtschaftssektor reduzierte sich von 1'194 auf 765 um<br />

35,9%.<br />

Der Getreideanbau im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> ist traditionell sehr wichtig. 64.2% der bewirtschafteten<br />

Flächen sind offene Ackerflächen, 32.1% Wiesen und Weiden und lediglich 3.7% sind Spezialkulturen,<br />

wo neben Obst und Gemüse auch <strong>die</strong> Reben dazu gehören. Trotzdem liegt im Kanton <strong>Schaffhausen</strong><br />

<strong>die</strong> grösste zusammenhängende Rebfläche der Deutschschweiz (Klettgau) und der Rebflächenanteil<br />

an der landwirtschaftlichen Nutzfläche ist mit 3% der höchste in der Deutschschweiz. Ungefähr 1200<br />

bis 1‘800 Personen sind im Kanton existentiell vom Rebbau abhängig. 75-80% der Ernte werden<br />

durch Weinhandelsbetriebe verarbeitet und vermarktet, der Rest durch Eigenkelterer. 50% der Schaffhauser<br />

Rebfläche wird von Betrieben bewirtschaftet, <strong>die</strong> mehr als 3 ha Reben aufweisen.<br />

Der Anteil an Betrieben ohne Tierhaltung (36% gegenüber CH mit 13%) ist sehr gross. Dies lässt sich<br />

auch klimatisch begründen: Die Grünfutterproduktion ist wegen den geringen Niederschlägen wenig<br />

ertragreich. Bestandszunahmen bei den Nutztieren gab es in den letzten Jahren vor allem in den Bereichen<br />

Schweine, Schafe und Geflügel. Trotz stetiger Zunahme des Schweine- und des Geflügelbestandes<br />

liegt <strong>die</strong> Nutztierdichte im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> mit durchschnittlich 0,72 GVE/ha deutlich unter<br />

dem schweizerischen Mittel. (Landwirtschaftsamt Kanton <strong>Schaffhausen</strong>, 2009).<br />

Ökoqualitätsverordnung und Vernetzungsprojekte<br />

Im Parkperimeter laufen zahlreiche Vernetzungsprojekte, <strong>die</strong> in Kapitel 1.3.3 bereits dargestellt wurden.<br />

Zusätzlich gibt es ein Projekt im Gebiet Chrummenlanden/Klettgau, welches zum Ziel hat, den<br />

Nitratgehalt im Grundwasser zu senken (Landwirtschaftsamt Kanton <strong>Schaffhausen</strong>, 2009).<br />

Bei der Einführung der integrierten Produktion war der Kanton Vorreiter und weist auch heute noch<br />

einen hohen Ökologisierungsgrad auf. 66% aller Nutztiere werden nach den Etho-Tierhaltungs-<br />

Programmen BTS und/oder RAUS gehalten (Stand 2008).<br />

Vermarktung und Agrotourismus<br />

32 Landwirtschaftsbetriebe im Parkperimeter vermarkten Produkte in Eigenregie (siehe Direktvermarkterverzeichnis<br />

unter www.la.sh.ch). Die restlichen Landwirtschaftsbetriebe produzieren grösstenteils<br />

<strong>für</strong> Grossverteiler. Bisher fehlt eine Wertschöpfungskette im grösseren Stil <strong>für</strong> landwirtschaftliche<br />

Produkte weitgehend: Es gibt nur sehr kleine fleisch- und milchverarbeitende Betriebe. Auch das Getreide,<br />

welches grundsätzlich eine geringe Wertschöpfung aufweist, wird kaum in der Region verarbeitet.<br />

48 selbständigen Weinvermarkter schaffen es, <strong>die</strong> Wertschöpfungskette von der Produktion bis zum<br />

Verkauf des veredelten Produktes im Park zu behalten (siehe Direktvermarkterverzeichnis unter<br />

www.la.sh.ch).<br />

Einige laufende Projekte aus der Landwirtschaft beabsichtigen eine Stärkung der Landwirtschaft und<br />

deren Wertschöpfung zu erhöhen:<br />

▪ Projekt zur regionalen Entwicklung von Wilchingen und Osterfingen (PREWO): Mit dem PREWO<br />

sollen durch erlebbare Weinkeller, einem Weinzentrum in Wilchingen, verschiedenen agrotouristischen<br />

Massnahmen sowie einem Weinerlebniszentrum in der Trotte Osterfingen <strong>die</strong> Schaffung<br />

von Wertschöpfung in der Landwirtschaft und <strong>die</strong> branchenübergreifende Zusammenarbeit gefördert<br />

werden.<br />

40


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

▪ Schafuuser Puuremärkt: Der Schafuuser Puuremärkt bietet bereits seit zehn Jahren jede Woche<br />

freitags und samstags in der Stadt <strong>Schaffhausen</strong> landwirtschaftliche Produkte aus der Region an<br />

und bildet so eine Brücke zwischen Stadt und Land.<br />

▪ Schafuuser Mumpfel: Seit über acht Jahren gibt es den Schafuuser Mumpfel. Dabei handelt es<br />

sich um eine Gruppe von Schaffhauser Bäuerinnen und Bauern, welche ihre Produkte direkt vermarkten.<br />

Trotz einfachster Werbemittel steigt <strong>die</strong> Nachfrage ständig an.<br />

Der Bereich Agrotourismus hat noch grosses Potenzial. Problematisch und einschränkend ist, dass<br />

<strong>die</strong> Arbeitsbelastung in den Betrieben in den letzten Jahren stark zugenommen hat. Zudem wird der<br />

Agrotourismus vom Bund nicht als offizieller Betriebszweig anerkannt, weshalb <strong>die</strong> Berechnung der<br />

Standardarbeitskräfte ohne <strong>die</strong>sen Bereich erfolgen und damit <strong>die</strong> Ausrichtung von Direktzahlungen<br />

ohne <strong>die</strong> mit agrotouristischen Aufgaben beschäftigten Personen gemacht werden muss (mündl.,<br />

Landolt, 2010).<br />

Die Landwirtschaft, inklusive dem Weinbau, hat im Regionalen <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> einen hohen<br />

Stellenwert, da sie vorwiegend <strong>für</strong> <strong>die</strong> einmalige, traditionelle Kulturlandschaft mitverantwortlich ist. Im<br />

Moment gibt es zwei Betriebe mit einer hofeigenen Milchverarbeitung (Joghurt- und Käseherstellung).<br />

1.4.2 Wald- und Holzwirtschaft<br />

Mit rund 40% Wald ist der Anteil an der Gesamtfläche des Parks hoch. Damit ist der Wald <strong>für</strong> den <strong>Naturpark</strong><br />

sehr prägend.<br />

Gemäss Waldfunktionsplan wird der Hälfte der Waldfläche Nutzfunktion zugesprochen, ein Viertel<br />

<strong>die</strong>nt vorrangig als Natur- und Lebensraum, während nur sehr kleine Teile hauptsächlich der Erholung<br />

<strong>die</strong>nen.<br />

Der weitaus grösste Anteil der Waldfläche im Parkgebiet gehört den Gemeinden und dem Kanton. Der<br />

Privatwald ist im Allgemeinen sehr klein parzelliert und wird nur schwach genutzt (mündl., Tissi, 2010).<br />

Wie in den meisten Gebieten der Schweiz auch, wird der jährliche Holzzuwachs aus wirtschaftlichen<br />

Gründen nicht voll ausgenutzt, womit der Holzvorrat stetig ansteigt. Trotz der beträchtlichen Fläche ist<br />

der Wald jedoch <strong>für</strong> <strong>die</strong> landwirtschaftliche Wertschöpfung im Kanton von untergeordneter Bedeutung.<br />

Die Holzpreise sind zu gering und unterliegen einem zu schnellen und unberechenbaren Wandel.<br />

Auch <strong>für</strong> den Arbeitsmarkt ist <strong>die</strong> Forstwirtschaft von marginaler Bedeutung: Im Jahr 2008 gab es im<br />

ganzen Kanton 15 forstliche Arbeitsstätten mit insgesamt 99 Beschäftigten. Sämtliche Forstbetriebe<br />

im Parkgebiet sind FSC-zertifiziert.<br />

Prägend <strong>für</strong> den Schaffhauser Wald ist der grosse Eichenbestand. Ganz im Sinne von einem der bereichsspezifischen<br />

Ziele «In Wert setzen des Waldes unter Berücksichtigung seiner unterschiedlichen<br />

Funktionen» wäre es denkbar, typische Schaffhauser Forstprodukte mit dem <strong>Naturpark</strong>label zu vermarkten<br />

und damit einen zusätzlichen Beitrag zur Wertschöpfung leisten. Die Förderung der Eichen<br />

könnte auch das Waldbild positiv beeinflussen und damit attraktiver <strong>für</strong> Wandernde machen (mündl.,<br />

Tissi, 2010). Zudem ist denkbar, dass Waldflächen mit vorwiegender Natur- und Lebensraumfunktion<br />

qualitativ aufgewertet werden könnten.<br />

41


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Tabelle 17: Produktive Waldfläche und FSC-Zertifizierung in den Gemeinden des <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong><br />

Gemeinde Produktive Waldfläche (ha) FSC-zertifiziert<br />

Bargen 530 ja<br />

Beggingen 552 ja<br />

Beringen 824 ja<br />

Buchberg 175 ja<br />

Büttenhardt 177 ja<br />

Gächlingen 116 ja<br />

Guntmadingen 256 ja<br />

Hallau 608 ja<br />

Jestetten (D) 986 ja<br />

Lohn 167 ja<br />

Löhningen 257 ja<br />

Lottstetten (D) 449 ja<br />

Merishausen 1‘090 ja<br />

Neuhausen am Rheinfall 395 ja<br />

Neunkirch 791 ja<br />

Oberhallau 117 ja<br />

Rüdlingen 173 ja<br />

<strong>Schaffhausen</strong> 2‘131 ja<br />

Schleitheim 718 ja<br />

Siblingen 455 ja<br />

Stetten 204 ja<br />

Thayngen 474 ja<br />

Trasadingen 44 ja<br />

Wilchingen 888 ja<br />

TOTAL 11‘142<br />

42


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

1.4.3 Energie<br />

Kantonale Energiefachstelle<br />

Kantonal zuständig <strong>für</strong> das Thema Energie im Projektgebiet ist <strong>die</strong> Energiefachstelle des Kantons<br />

<strong>Schaffhausen</strong>. Sie verfolgt das Ziel, eine wirtschaftliche, ökologische und nachhaltige Energieversorgung<br />

zu gewährleisten. Prioritäre Vorsätze sind eine Steigerung der Energieeffizienz sowie der verstärkte<br />

Einsatz von erneuerbaren Energien (Energiefachstelle Kanton <strong>Schaffhausen</strong>, 2011).<br />

Im Rahmen der Erarbeitung der neuen Leitlinien und Massnahmen der kantonalen Energiepolitik 2008<br />

- 2017 wurde das Potenzial an erneuerbaren Energien im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> erhoben. Es hat sich<br />

gezeigt, dass <strong>die</strong> Bereiche Umweltwärme, Sonnenenergie, tiefe Geothermie und Holzenergie noch<br />

Ausbaupotenziale besitzen. Diese Potenziale sollen mit Hilfe des Förderprogramms, aber auch mit<br />

gesetzlichen Rahmenbedingungen erschlossen werden (Energiefachstelle Kanton <strong>Schaffhausen</strong>,<br />

2011). Im Januar 2011 ist das dreijährige «Impulsprogramm Solarenergie» der Energiefachstelle angelaufen.<br />

Das erweiterte Förderprogramm des Kantons <strong>Schaffhausen</strong> benötigt <strong>für</strong> <strong>die</strong> Umsetzung kompetente<br />

Fachleute. Für <strong>die</strong>se Aufgaben nutzt <strong>die</strong> Energiefachstelle das Potenzial im Kanton und arbeitet mit<br />

dem Verein der unabhängigen Energiefachleute <strong>Schaffhausen</strong> (EFSH) zusammen. Für letztere eröffnen<br />

sich mit dem Förderprogramm neue Chancen und Aufgabengebiete (siehe auch unter<br />

http://www.energiefachleute-schaffhausen.ch/).<br />

Für <strong>die</strong> Versorgung von Strom, Erdgas und Trinkwasser der beiden Städte <strong>Schaffhausen</strong> und Neuhausen,<br />

von welchen sich <strong>die</strong> ländlichen Gebiete im Parkperimeter befinden, sind <strong>die</strong> Städtischen<br />

Werke <strong>Schaffhausen</strong> und Neuhausen am Rheinfall (StWSN) verantwortlich.<br />

Stromproduktion und Stromversorgung des Kantons durch <strong>die</strong> EKS<br />

Die Elektrizitätswerk des Kantons <strong>Schaffhausen</strong> AG (EKS AG), welche als Aktiengesellschaft zu 75%<br />

dem Kanton <strong>Schaffhausen</strong> und zu 25% dem führenden Schweizer Energieunternehmen Axpo Holding<br />

AG gehört, versorgt rund 110'000 Menschen im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> und den angrenzenden deutschen<br />

Gebieten mit Strom. Der Strommix der EKS besteht im Jahr 2009 zu rund 80% aus nicht erneuerbaren<br />

Energien (z.B. Kernenergie, Erdöl, Erdgas, Kohle) und zu 20% aus erneuerbaren Energien<br />

(Wasserkraft, Windkraft, Sonnenenergie, Biogas) (Elektrizitätswerk des Kantons <strong>Schaffhausen</strong><br />

AG, 2011). Die Naturstromprodukte der Axpo AG und das eigene reine EKS-Solarstromprodukt<br />

stammen zu 100% aus erneuerbaren Energien.<br />

Auf der Internetseite der Naturstrombörse (www.naturstromboerse.ch) ist ersichtlich, von welchen regionalen<br />

Produzenten der Strom kommt. Die Verbrauchenden haben somit <strong>die</strong> Möglichkeit, ihren<br />

Strommix selbst zusammenzustellen. Unter den Naturstrom-Produzenten sind neben grossen Anlagen,<br />

wie dem Rheinfallkraftwerk Neuhausen, dem Hallauer Elektrizitätswerk Wunderklingen und einer<br />

Thaynger Biogas-Anlage auch diverse kleine private Produzenten, <strong>die</strong> Solarstrom vor allem durch<br />

Photovoltaik-Anlagen auf ihren Dächern erzeugen (ausführliche Liste unter www.eks.naturstromboerse.ch).<br />

Die Naturstrombörse bietet rund 1.1 Mio. kWh regionalen Naturstrom aus dem Kanton<br />

<strong>Schaffhausen</strong> an.<br />

Wasserkraft<br />

Es gibt zwei grosse Wasserkraftwerke im Agglomerationsgürtel am Rhein. Die Städtischen Werke<br />

StWSN betreiben das Wasserkraftwerk im Stadtgebiet <strong>Schaffhausen</strong>. Das Rheinkraftwerk Neuhausen<br />

wird von der Axpo AG (40%), der EnAlpin Wallis AG (56%) und der Gemeinde Neuhausen (4%) betrieben(http://www.axpo.ch/axpo/de/hydroenergie/wissen/partnerkraftwerkevonaxpoaggefuehrt/neuhausen.html).<br />

Oberhalb der Stadt <strong>Schaffhausen</strong> Richtung Randen wird seit 1908 das Pumpspeicherwerk Engeweiher<br />

betrieben. Es war das erste Speicherkraftwerk der Schweiz. Zwischen 1991 und 1993 wurde es<br />

umfassend erneuert. Die Nennleistung beträgt 5 MW (siehe auch unter http://www.shpower.ch). Wegen<br />

eines, durch Mäuse verursachten Schadens wird der Engeweiher im Moment wieder renoviert.<br />

43


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Zudem liegt im Projektperimeter das Wasserkraftwerk Wunderklingen in Hallau, welches rund 540`000<br />

kWh Naturstrom produziert.<br />

Windkraft<br />

Die Windpotenzialstu<strong>die</strong>, welche das Baudepartement im Jahr 2009 veröffentlicht hatte (New Energy<br />

Scout GmbH, 2009), hat gezeigt, dass ein weitaus grösseres Potenzial im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Nutzung der Windenergie vorhanden ist, als zunächst vermutet wurde. Laut der Stu<strong>die</strong> könnten<br />

theoretisch bis zu 70% des Strombedarfs der Schaffhauser Haushalte durch Windkraft gedeckt werden<br />

(maximales Potenzial). Errechnet wurde ein Windkraftpotenzial von insgesamt 53 Gigawattstunden,<br />

genug Strom <strong>für</strong> 13`000 Haushalte. Für Grosswindanlagen (mit maximal vier Windrädern) haben<br />

sich <strong>die</strong> vier Standorte Chroobach (Hemishofen), Hagen (Merishausen), Siblinger Randen (Siblingen)<br />

und Wolkensteinerberg (Hemishofen / Stein am Rhein) herauskristallisiert. Um <strong>die</strong> Resultate der Stu<strong>die</strong><br />

zu verfeinern, laufen seit Mitte August 2010 konkrete Windmessungen an verschiedenen Standorten.<br />

Dazu gehört der Antennenmast des Siblinger Randens, wo <strong>die</strong> Messungen auf 45 und 60 Metern<br />

über Grund während eines Jahres erfolgen. Ferner wurde am Standort Chroobach vom Boden aus mit<br />

einem Laser basierten Messverfahren (LiDAR) gemessen und gleiche Messungen sind <strong>für</strong> den Frühling<br />

2011 an einem weiteren Standort geplant.<br />

Die potenziellen Standorte <strong>für</strong> Grosswindanlagen befinden sich alle in BLN Gebieten und /oder im<br />

Wald, folglich muss <strong>die</strong> Realisierbarkeit unter allfälligen Auflagen abgeklärt werden. Die Ausschöpfung<br />

des Windenergiepotenzials entspräche auch den energiepolitischen Zielen des Kantons <strong>Schaffhausen</strong>,<br />

welche eine vermehrte Nutzung erneuerbarer Energien vorsehen.<br />

Als weitere Schritte auf <strong>die</strong>sem Weg plant der Kanton, nach Abschluss der Messungen Projektierungshilfsmittel<br />

<strong>für</strong> Bauträgerschaften von Windenergieanlagen sowie eine attraktive Broschüre über<br />

das Windpotenzial zu erstellen. Ziel ist es, bis 2017 an einem Standort im oberen Kantonsteil oder auf<br />

dem Randen eine Windenergieanlage zu realisieren.<br />

Biogasanlagen<br />

Im Projektgebiet wird eine Biogasanlage in Jestetten betrieben. Mindestens drei weitere liegen knapp<br />

ausserhalb des Perimeters, haben aber zum Teil Material aus dem Perimeter. Dies sind einerseits <strong>die</strong><br />

Biogasanlage der Kehricht- und Klärschlammbehandlungsanlage KBA-Hard und andererseits Biogasanlagen<br />

auf Landwirtschaftsbetrieben (Winzeler, Thayngen und Neukomm, Thayngen).<br />

Exkurs: Geplantes Tiefenlager <strong>für</strong> radioaktive Abfälle im Gebiet Südranden und im<br />

Zürcher Weinland<br />

Seit 2009 läuft das Auswahlverfahren des Bundes zur Bestimmung eines oder mehrerer Standorte <strong>für</strong><br />

ein geologisches Tiefenlager <strong>für</strong> radioaktive Abfälle. Momentan stehen sechs Standorte zur Debatte,<br />

wovon zwei den Kanton <strong>Schaffhausen</strong> und den Projektperimeter betreffen (Kuster et al., 2010).<br />

Es handelt sich um den potenziellen Standort <strong>für</strong> ein Tiefenlager <strong>für</strong> Schwach- und mittelaktive radioaktive<br />

Abfälle (SMA) im Gebiet Südranden und ein mögliches Tiefenlager <strong>für</strong> hochaktive und langlebige<br />

mittelaktive Abfälle (HAA) in der Region Zürcher Weinland. Die Zufahrt zum unterirdischen Lager<br />

erfolgt über einen mehrere Kilometer langen, schrägen Stollen. Daher können sich <strong>die</strong> Oberflächenanlagen<br />

direkt über dem Tiefenlager oder auch im Umkreis von mehreren Kilometern entfernt befinden.<br />

Gemäss dem provisorischen Planungsperimeter des Bundesamtes <strong>für</strong> Energie vom 04.12.2009 können<br />

<strong>die</strong> Oberflächenanlagen beider Tiefenlager im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> und damit auch im Parkperimeter<br />

zu liegen kommen (Kuster et al., 2010).<br />

Der Kanton <strong>Schaffhausen</strong> hat im Jahr 2010 eine Stu<strong>die</strong> zur Abschätzung der sozioökonomischen Effekte<br />

im Kanton in Auftrag gegeben. Darin wurde festgestellt, dass ein Endlager im Kantons- und<br />

Parkgebiet Auswirkungen in verschiedenen Bereichen mit sich bringt. Die Effekte auf <strong>die</strong> Bevölkerungs-<br />

und Wirtschaftsentwicklung im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> unterscheiden sich in den verschiedenen<br />

Zeitphasen, welche das Projekt «Tiefenlager» durchläuft. Die drei Phasen sind das nun laufende<br />

Standortauswahlverfahren (2009 bis ca. 2020), <strong>die</strong> Zeitspanne zwischen der Erteilung der nuklearen<br />

44


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Baubewilligung bis zum Abschluss der Einlagerung der Abfälle (2030 bis 2050) und <strong>die</strong> anschliessende<br />

Zeit danach, sobald das Tiefenlager verschlossen wird und dauerhafte Effekte auftreten (Kuster et<br />

al., 2010).<br />

Bezogen auf <strong>die</strong> drei Phasen lassen sich gemäss Kuster et al. (2010) zusammengefasst und auf <strong>die</strong><br />

drei Phasen aufgeteilt folgende Effekte und Wechselwirkungen auf <strong>die</strong> Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung<br />

im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> und damit auch auf das Parkgebiet voraussagen:<br />

Standortauswahlverfahren (2009 – ca. 2020)<br />

Steuererträge<br />

Das Standortauswahlverfahren führt zu einem weniger starken Anstieg der Steuererträge von Kanton<br />

und Gemeinden. Es wird mit einem Mindervolumen von Fr. 4.2 bis Fr. 7.1 Mio. pro Jahr gerechnet,<br />

wobei mit 75% <strong>die</strong> natürlichen Personen und mit lediglich 25% juristische Personen <strong>die</strong> Ursache sind.<br />

Bevölkerungsentwicklung<br />

Es wird eine verminderte Zuwanderung von neuer Wohnbevölkerung geben, was auch <strong>für</strong> den oben<br />

genannten Steuerminderertrag hauptverantwortlich ist. Durch ein Tiefenlagerprojekt wächst <strong>die</strong> Bevölkerung<br />

um rund 650 bis 1‘100 Personen weniger, als <strong>die</strong>s während <strong>die</strong>ser Zeitspanne ohne Tiefenlager<br />

zu erwarten wäre. Dies ist einerseits bedingt durch <strong>die</strong> ausbleibende Ansiedlung von Arbeitsplätzen<br />

sowie andererseits durch <strong>die</strong> verminderte Wohnsitznahme in der Region.<br />

Wirtschaftsentwicklung<br />

Durch ein Tiefenlagerprojekt entgehen der Schaffhauser Volkswirtschaft zwischen 320 und 520 Arbeitsplätze,<br />

<strong>die</strong> ohne das Projekt zu erwarten wären. Dies hat einen negativen Einfluss auf <strong>die</strong> Steuererträge<br />

und <strong>die</strong> Bevölkerungsentwicklung.<br />

Weitere Effekte<br />

Während des Standortauswahlverfahrens sind keine nennenswerten Beschäftigungseffekte zu erwarten,<br />

da <strong>die</strong> Nagra-Mitarbeitenden ihren Arbeitsplatz im Kanton Aargau haben. Es muss bis 2020 auch<br />

kein zusätzlicher Güterverkehr erwartet werden. Jedoch wird sich aufgrund der verminderten Zuwanderung<br />

<strong>die</strong> Wohnbautätigkeit verringern.<br />

Die Regierung des Kantons verfolgt als strategisches Ziel ein nachhaltiges Wachstum von Wirtschaft,<br />

Bevölkerung und Steuersubstrat bei gleichzeitiger Erhaltung des Gemeinwohls und der Lebensqualität.<br />

Es wird angestrebt, <strong>die</strong> seit 1990 verlorenen Arbeitsplätze durch solche in wertschöpfungsintensiven<br />

Branchen zurückzugewinnen und auf ca. 40‘000 zu steigern. Durch eine Verjüngung und ein<br />

Wachstum soll <strong>die</strong> Bevölkerung auf 80‘000 Personen anwachsen. Zur Erreichung <strong>die</strong>ser Ziele ist <strong>die</strong><br />

Region auf substanzielle Direktinvestitionen und den Zuzug von jungen Familien angewiesen. Durch<br />

das Standortauswahlverfahren wird <strong>die</strong> Erreichung <strong>die</strong>ser Ziele erschwert.<br />

Zeit vor der Erteilung der nuklearen Baubewilligung bis zum Abschluss der Abfall-Einlagerung<br />

(2020 – 2050)<br />

Steuererträge<br />

Wie in der vorangehenden Phase, ist auch in <strong>die</strong>sem Zeitraum mit einem weniger starken Anstieg der<br />

Steuererträge zu rechnen. Während der arbeitsintensiven Bau- und Betriebsphase ergeben sich zusätzliche<br />

Steuereinnahmen, <strong>die</strong> jedoch das verminderte Wachstum bei den Steuern als Gesamtes<br />

nicht kompensieren können. Bei den juristischen und natürlichen Personen kann mit einem um Fr. 9.8<br />

bis Fr. 25.4 Mio. verminderten Volumen pro Jahr gerechnet werden. Dabei entfallen ca. 80% auf natürliche<br />

und lediglich 20% auf juristische Personen.<br />

45


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Bevölkerungsentwicklung<br />

Auch in <strong>die</strong>sem Zeitraum ist mit einer verminderten Zuwanderung zu rechnen, was eine der Ursachen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> geringeren Steuererträge ist. Die Bevölkerung wird in <strong>die</strong>ser Zeit um 1‘570 bis 4‘140 Personen<br />

weniger wachsen, als <strong>die</strong>s ohne das Tiefenlager der Fall wäre. Dies wird verursacht durch tiefenlagerbedingt<br />

ausbleibende Zuzüge und einer verringerten Ansiedlung von Arbeitsplätzen.<br />

Wirtschaftsentwicklung<br />

Während <strong>die</strong>ser Zeit entgehen der Region zwischen 650 und 1‘570 Arbeitsplätze, <strong>die</strong> ohne das Tiefenlager<br />

angesiedelt werden könnten. Die durch den Bau und den Betrieb des Tiefenlagers entstehenden<br />

Arbeitsplätze vermögen <strong>die</strong>sen Verlust nicht zu kompensieren.<br />

Weitere Effekte<br />

Infolge der verringerten Zuwanderung kann während ungefähr 20 Jahren mit einer niedrigeren Wohnbautätigkeit<br />

gerechnet werden. Während der Bau- und Betriebsphase ist mit einem verstärkten Güterverkehr,<br />

insbesondere auf der Schiene, zu rechnen.<br />

Langfristig wirkende Effekte nach Abschluss des Betriebs (ab ca. 2050)<br />

Steuererträge<br />

Pro Jahr entgehen dem Kanton bei den juristischen und natürlichen Personen zwischen Fr. 15.2 bis<br />

Fr. 32.8 Mio., wobei wiederum fast 80% durch <strong>die</strong> natürlichen und lediglich um 20% durch juristische<br />

Personen verursacht werden.<br />

Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung<br />

Auch hier spielen wiederum <strong>die</strong> Wechselwirkungen zwischen Bevölkerungs- und Beschäftigungsentwicklung<br />

eine wichtige Rolle. Es wird erwartet, dass mit einem entgangenen Bevölkerungswachstum<br />

von 2‘400 bis 5‘300 Personen und einer um 1‘070 und 2‘120 geringeren Anzahl an Arbeitsplätzen zu<br />

rechnen ist.<br />

Menschliche Entscheidungen werden stark von Images beeinflusst. Dies gilt auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Wahl eines<br />

Wohnortes oder beim Entscheid <strong>für</strong> einen Betriebsstandort (Kuster et al., 2010). Durch ein Tiefenlager<br />

im Kanton <strong>Schaffhausen</strong>, welches sich bei einer Realisation mit hoher Wahrscheinlichkeit im Parkgebiet<br />

niederlässt, nimmt das Image des Gebiets Schaden, was zu den beschriebenen negativen Entwicklungen<br />

führt. Der Imageschaden wurde in einer Stu<strong>die</strong> der Kalaidos Fachhochschule Schweiz<br />

(Fichter, 2009) erörtert und als beträchtlich eingestuft. Er kann verglichen werden mit dem Image von<br />

Gösgen, Mühleberg oder Kölliken. Das Image eines <strong>Naturpark</strong>s ist sehr schwer mit einem Endlager in<br />

Verbindung zu bringen.<br />

1.4.4 Tourismus<br />

Auf drei touristische Zentren konzentrieren sich <strong>die</strong> Besucherzahlen im Schaffhauserland: Die Stadt<br />

<strong>Schaffhausen</strong> lockt mit ihrer mittelalterlichen Altstadt und dem imposanten Wahrzeichen der Stadt,<br />

dem Munot, sowie einem reichen Kulturangebot (Theater, Museen, Galerien) und kulinarischen Genüssen.<br />

Ebenfalls versprüht das Städtchen Stein am Rhein mit seinen Fassadenmalereien, der Architektur<br />

und der über dem Ort thronenden Burg Hohenklingen mittelalterliches Flair. Der Rheinfall, der<br />

grösste Wasserfall Europas, welcher jährlich etwa 1.3 Mio. Besucher anzieht und <strong>die</strong> Schifffahrt, welche<br />

im Jahr rund 400`000 Menschen bewegt, prägen den regionalen Tourismus besonders (mündl.,<br />

Hedinger, 2010). In den übrigen Regionen, wie im Reiat, Randen oder Klettgau sind <strong>die</strong> Einnahmen<br />

aus dem Tourismus marginal.<br />

Die Natur- und Kulturlandschaft gilt als wichtigster touristischer Wert, welcher das ländliche <strong>Schaffhausen</strong><br />

zu bieten hat. Speziell der Randen und <strong>die</strong> Rheinlandschaft können hier hervorgehoben werden.<br />

Die touristische Infrastruktur im möglichen Perimetergebiet ist jedoch gering. Durch <strong>die</strong> Arbeit von<br />

Schaffhauserland Tourismus, welche je eine Niederlassung in <strong>Schaffhausen</strong>, in Stein am Rhein und<br />

46


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

am Rheinfall betreibt, kam in den letzten Jahren zunehmend Bewegung in <strong>die</strong> Region. Der Langsamverkehr,<br />

der <strong>die</strong> Fortbewegung zu Fuss, mit Velo, Bike und Kanu fördert, ist zentrales Thema und wird<br />

weiter ausgebaut. So zeigte sich in den letzten Jahren eine starke Zunahme des Velotourismus<br />

(mündl., Hedinger, 2010).<br />

Die Schaffhauser Hotellerie bietet knapp 700 Zimmer mit rund 1’300 Betten an. Zwischen 2005 und<br />

2008 stieg <strong>die</strong> Anzahl der Logiernächte im Kanton von 105'700 auf 131'670. Mit einer mittleren Aufenthaltsdauer<br />

von 1.7 Nächten liegt <strong>Schaffhausen</strong> deutlich unter dem Schweizerischen Durchschnitt<br />

(2.3 Nächte). Die meisten Besucher sind Tagestouristen, welche <strong>die</strong> Zentren Rheinfall, <strong>Schaffhausen</strong><br />

oder Stein am Rhein besuchen. Von der regionalen Tourismusbranche wird das Schaffhauserland als<br />

Kurzferienregion angestrebt (mündl., Hedinger, 2010). Die Position der mittleren Aufenthaltsdauer<br />

könnte noch weiter ausgebaut werden, ist doch <strong>die</strong> Bettenauslastung mit 27.6% wiederum im Vergleich<br />

mit der gesamten Schweiz (37%) gering, wobei sich <strong>die</strong> grösste Anzahl an Betten in der Stadt<br />

befinden und <strong>die</strong> Auslastung auf dem Land wohl noch um einiges geringer ausfallen dürfte.<br />

Auch am Rheinfall, dem grössten Besuchermagnet im Kanton <strong>Schaffhausen</strong>, versucht Schaffhauserland<br />

Tourismus, <strong>die</strong> Besucher, welche eine durchschnittliche Aufenthaltszeit von 35 Minuten haben,<br />

mit attraktiven Angeboten zum längeren Verweilen in der Region zu bewegen. Als ein positives Beispiel<br />

da<strong>für</strong> kann der seit April 2010 eröffnete Adventure Park Rheinfall, der grösste Seilpark der<br />

Schweiz genannt werden, welcher direkt neben dem Rheinfallparkplatz in Neuhausen auf der nördlichen<br />

Uferseite des Rheins liegt und somit zu Fuss nach einem Rheinfall-Besuch zu erreichen ist.<br />

Der Sommer und der Herbst verzeichnen eindeutig mehr Gäste als <strong>die</strong> anderen Jahreszeiten, was<br />

auch aus der Tabelle 18 ersichtlich ist (Wirtschaftsamt des Kantons <strong>Schaffhausen</strong>, 2010c).<br />

Trotz der geringen Auslastung bestehender Betten fehlt es gerade auf dem Land an Übernachtungsmöglichkeiten,<br />

welche auch grössere Gruppen aufnehmen können. Das bestehende Angebot <strong>für</strong><br />

Übernachtungen könnte auf weitere Zielgruppen ausgebaut werden. Im Gastronomiebereich hat der<br />

Kanton <strong>Schaffhausen</strong> in den letzten Jahren deutlich an Qualität gewonnen.<br />

Die touristische Ausrichtung von Schaffhauserland Tourismus ist bereits im Sinne des natur- und kulturnahen<br />

Tourismus. Diese Ausrichtung entspricht mit den Kernwerten «Natur, Kultur und Landschaft»<br />

auch derjenigen eines Regionalen <strong>Naturpark</strong>s. Nachfolgend einige Angebote aus dem Projektgebiet:<br />

▪ Hiking Schaffhauserland: Auf ausgewählten Wegen geht es zwei Tage durch das Schaffhauserland.<br />

Die Wanderung erfolgt meerwärts von Stein am Rhein nach <strong>Schaffhausen</strong> entlang der sanften<br />

Flusslandschaft des Rheins oder über <strong>die</strong> Kulturlandschaft des Randens hinein in <strong>die</strong> mediterran<br />

anmutende Rebenlandschaft rund um <strong>die</strong> Weinbaudörfer Wilchingen-Osterfingen und Hallau.<br />

▪ Bike Schaffhauserland: Zwei Tage mit dem Bike unterwegs auf einsamen Trails entlang dem Höhenzug<br />

Randen, in der Flusslandschaft des Rheins und in einer Schaffhauser Landschaft, welche<br />

von weiten Kornfeldern und Rebbergen des Schaffhauser Blauburgunderlandes geprägt ist.<br />

Ein <strong>Naturpark</strong>label könnte <strong>die</strong> bisherigen Bemühungen in der touristischen Positionierung unterstützen.<br />

Der international bekannte Begriff <strong>Naturpark</strong> würde eine gemeinsame Plattform <strong>für</strong> <strong>die</strong> Vermarktung<br />

von regionalen Produkten und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Angebotsentwicklung bieten. Potenziale stecken auch in<br />

der Produktion und Vermarktung regionaler Produkte durch das <strong>Naturpark</strong>-Label, wie zum Beispiel<br />

den Weinbau im Klettgau.<br />

Andererseits könnte <strong>die</strong>ses Label auch nach innen Motivation <strong>für</strong> <strong>die</strong> BewohnerInnen und einheimischen<br />

Organisationen sein, touristische Projekte gemeinsam anzupacken und umzusetzen. Momentan<br />

ist in der breiten Bevölkerung noch wenig Tourismusbewusstsein vorhanden (Hedinger, mündl.,<br />

2011). Da <strong>die</strong> Besucher auf Authentizität und regionale Besonderheiten Wert legen, ist es besonders<br />

wichtig, dass auch <strong>die</strong> einheimische Bevölkerung <strong>die</strong> Stärken ihrer Heimat kennt und zu schätzen<br />

weiss.<br />

Im Nordwesten des geplanten Parkperimeters schliesst sich direkt der deutsche <strong>Naturpark</strong><br />

Südschwarzwald an, welcher ebenso einen positiven Einfluss auf den <strong>Naturpark</strong>-Tourismus im Kanton<br />

<strong>Schaffhausen</strong> haben könnte.<br />

47


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Tabelle 18: Logiernächte und Bettenkapazität im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> (Quelle: Der Kanton <strong>Schaffhausen</strong> in Zah-<br />

len 2010) (*Interessengemeinschaft Rheinfall 2008; basierend auf Parkplatzeinnahmen, Anzahl Personen pro Bus<br />

bzw. PW, Ticket-Einnahmen sowie Schätzungen)<br />

2006 2007 2008 2009<br />

Logiernächte 114‘670 122‘653 131‘672 114‘539<br />

Besucher des Rheinfalls<br />

geschätzt *<br />

1‘500‘000 1‘600‘000 1‘500‘000 1‘300‘000<br />

2005/06 2006/07 2007/08 2008/09<br />

Hotelbetriebe 35 38 38 37<br />

Gastbetten 1‘135 1‘259 1‘310 1‘289<br />

Parahotellerie (Kapazität)<br />

Jugendherbergen 209 209 247 166<br />

Gruppenunterkünfte 845 845 845 746<br />

Bed & Breakfast 78 74 66 56<br />

Backpacker-Hotel - 160 160 142<br />

Ferienwohnungen 58 62 75 83<br />

Camping<br />

2009<br />

Platz <strong>für</strong> Zelte 5<br />

Platz <strong>für</strong> Wohnwagen 3<br />

Ein erfolgversprechendes Projekt nicht nur <strong>für</strong> den Tourismus, sondern vor allem auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> einheimische<br />

Bevölkerung sieht der Geschäftsführer von Schaffhauserland Tourismus Beat Hedinger im<br />

Projekt zur regionalen Entwicklung von Wilchingen und Osterfingen (PREWO, siehe Kapitel 3.2.4),<br />

welches momentan im Aufbau begriffen ist. Dieses wird vom Landwirtschaftsamt mitfinanziert. Im Fokus<br />

steht der Weinbau mit den erlebbaren Weinkellern und den organisierten Touren in das Weinbaugebiet.<br />

Unter anderem sind der Ausbau der Bergtrotte Osterfingen zu einem Kulturzentrum, sowie <strong>die</strong><br />

Errichtung von Erlebniswegen geplant.<br />

1.4.5 Gewerbe, Industrie und Dienstleistungen<br />

<strong>Schaffhausen</strong> steht momentan als Kanton mit einer langen industriellen Vergangenheit mitten in einem<br />

umfassenden Veränderungsprozess. Vor allem der urbane Teil des Kantons war und ist industriell<br />

ausgerichtet. Jedoch sind ehemals traditionelle Bereiche aufgrund von Veränderungen auf den internationalen<br />

Märkten geschrumpft oder weggefallen. Parallel dazu haben sich in den letzten Jahren<br />

jedoch wertschöpfungsintensive Branchen aus dem dritten Sektor angesiedelt, zahlreiche internationale<br />

Konzerne haben ihren Hauptsitz mittlerweile in <strong>Schaffhausen</strong>. So kann sich <strong>Schaffhausen</strong> nach<br />

und nach als Dienstleistungsstandort positionieren. Dies ist nicht zuletzt den günstigen Steuersätzen<br />

<strong>für</strong> juristische Personen sowie der allgemein hohen Lebensqualität zuzuschreiben (Credit Suisse<br />

Group AG, 2010a). Der Parkperimeter ist aber kaum von der Industrie geprägt und auch <strong>die</strong> Entwicklung<br />

hin zu mehr Betrieben im Dienstleistungsbereich verläuft langsamer.<br />

Gemäss einer Umfrage beim Schaffhauser Gewerbeverband zeigt sich bei den Gewerbebetrieben eine<br />

klare Fokussierung auf den Markt im Kantonsgebiet, den «Heimmarkt». Die Anzahl Arbeitsstellen<br />

im Gewerbesektor ist ganz leicht zunehmend (Credit Suisse Group AG, 2010a). Der wachsende<br />

Dienstleistungssektor konzentriert sich vor allem auf den Agglomerationsgürtel.<br />

48


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

In der nachfolgenden Tabelle 19 ist ersichtlich, dass in den meisten Park-Gemeinden durch Zunahme<br />

des Dienstleistungssektors und Abnahme des Industriesektors der Wandel zu einer Dienstleistungsgesellschaft<br />

noch in vollem Gange ist. Der Wandel im Parkperimeter verläuft aber im Vergleich zum<br />

gesamten Kanton bedeutend langsamer. Das Gewerbe ist nach wie vor stark von Handwerksbetrieben<br />

geprägt.<br />

Tabelle 19: Anzahl der Arbeitsstätten und Anteil der Beschäftigten im 2. und 3. Sektor mit Tendenzen (Quelle:<br />

Statistik <strong>Schaffhausen</strong>).<br />

Arbeitsstätten 2008 [Anzahl] Beschäftigte 2008 [%]<br />

Gemeinde 2. Sektor T* 3. Sektor T* 2. Sektor T* 3. Sektor T*<br />

Bargen 2 / 10 \ 5.1 / 94.9 \<br />

Beggingen 10 / 10 \ 31.9 \ 68.1 /<br />

Beringen 44 / 107 / 68.9 \ 31.1 /<br />

Buchberg 7 / 25 / 45.3 \ 54.7 /<br />

Büttenhardt 3 - 8 / 36.2 \ 63.8 /<br />

Gächlingen 13 / 22 / 49.5 / 50.5 \<br />

Guntmadingen 4 / 4 \ 40 \ 60 /<br />

Hallau 32 \ 68 \ 48.1 / 51.9 \<br />

Jestetten (D) Daten folgen noch<br />

Lohn 10 / 17 / 60.5 \ 39.5 /<br />

Löhningen 14 / 32 / 52.7 \ 47.3 /<br />

Lottstetten (D) Daten folgen noch<br />

Merishausen 8 / 27 / 16.2 \ 83.8 /<br />

Neuhausen a.<br />

Rhf. 109 / 400 / 37.8 \ 62.2 /<br />

Neunkirch 28 / 55 - 54.1 \ 45.9 /<br />

Oberhallau 4 / 10 / 47.8 / 52.2 \<br />

Rüdlingen 13 / 21 / 19.1 / 80.9 \<br />

<strong>Schaffhausen</strong> 297 \ 1582 / 29.9 \ 70.1 /<br />

Schleitheim 20 \ 65 \ 44.1 \ 55.9 /<br />

Siblingen 11 / 20 \ 47.1 \ 52.9 /<br />

Stetten 7 / 25 / 24.5 \ 75.5 /<br />

Thayngen 65 / 151 / 54.1 \ 45.9 /<br />

Trasadingen 4 \ 25 / 57 \ 43 /<br />

Wilchingen 22 \ 47 / 38.3 \ 61.7 /<br />

*Erläuterung:<br />

T Tendenz / steigend \ fallend - konstant<br />

49


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Stark vertretene Branchen im Gewerbe sind das Transportwesen und das Autogewerbe, <strong>die</strong> Gastronomie,<br />

das holzverarbeitende Gewerbe (Schreiner, Dachdecker, Holzindustrie und Holzbau) sowie <strong>die</strong><br />

Gesundheitsbranche.<br />

Für <strong>die</strong> Arbeitnehmer spielen Faktoren wie gute Verkehrsverbindung, ein breites Angebot von Aus-,<br />

und Weiterbildungsmöglichkeiten, gute Wohnlagen mit ausreichenden und preiswerten Häusern, Miet-<br />

und Eigentumswohnungen, abwechslungsreiche kulturelle Highlights und reichhaltige Freizeitmöglichkeiten<br />

eine wichtige Rolle (Kantonaler Gewerbeverband, 2011).<br />

1.4.6 Verkehrsentwicklung<br />

Im Schlussbericht des Agglomerationsprogramms <strong>Schaffhausen</strong> plus, Teil Verkehr und Siedlung<br />

(VAS, 2007) sind verschiedene Ziele bezüglich Entwicklung von Siedlungen und Verkehrsinfrastruktur<br />

inkl. den dazu führenden Massnahmen aufgeführt. Diese Ziele und Massnahmen wirken sich auf verschiedene<br />

Weise im Parkperimeter aus.<br />

Grundsätzlich ist geplant, <strong>die</strong> Verkehrsinfrastruktur zu verbessern. Dadurch soll <strong>die</strong> Anbindung an<br />

<strong>Schaffhausen</strong>, Zürich, Basel und Singen sowie Stuttgart verbessert werden.<br />

Im Bericht wird davon ausgegangen, dass bis 2020 <strong>die</strong> Anzahl Einwohner um 7% - 10% zunimmt, <strong>die</strong><br />

Anzahl Beschäftigter stagniert oder maximal bis 14% gesteigert werden kann und Personenfahrten um<br />

20% zunehmen, also eine starke Verkehrsentwicklung stattfindet (VAS, 2007). Es soll erreicht werden,<br />

dass von <strong>die</strong>ser Zunahme an Personenfahrten mehr als <strong>die</strong> Hälfte durch den öffentlichen Verkehr bewältigt<br />

wird, wobei <strong>die</strong>s verstärkt <strong>für</strong> <strong>die</strong> Hauptachsen und etwas weniger <strong>für</strong> den ländlichen Raum gelten<br />

soll. Dabei müssen <strong>die</strong> städtischen Räume und <strong>die</strong> Agglomeration mit den ländlichen Gebieten<br />

verzahnt werden. Dazu werden im Bericht folgende Massnahmen vorgeschlagen (VAS, 2007):<br />

▪ Festlegung von sechs Entwicklungsschwerpunkten in Kern der Agglomeration<br />

▪ Entwicklung des regionalen Schienenverkehrs zu einer Regio-S-Bahn im Viertelstundentakt mit<br />

einer Durchmesserlinie im Knoten <strong>Schaffhausen</strong>. Dazu sind verschiedene Infrastrukturmassnahmen<br />

notwendig, von denen <strong>die</strong> ersten im Klettgau bereits umgesetzt werden. Mehr Informationen<br />

zu <strong>die</strong>sen raumwirksamen Tätigkeiten sind im Kapitel 1.6.5 zu finden.<br />

▪ Bau von zusätzlichen Bahnhaltestellen im Zentrum von Neuhausen am Rheinfall und im Beringerfeld.<br />

Zu <strong>die</strong>sen raumwirksamen Tätigkeiten sind im Kapitel 1.6.5 weitere Informationen zu finden.<br />

▪ Erweiterung des Netzes der Verkehrsbetriebe <strong>Schaffhausen</strong> (VBSH).<br />

▪ Dosierung und Lenkung des Strassenverkehrs.<br />

▪ Aufwertung der Strassenräume entlang den Hauptverkehrsachsen.<br />

▪ Massnahmen im Netz des Fussgänger- und Veloverkehrs wie Beseitigung von Lücken, Überwindung<br />

von topografischen Hindernissen sowie Entschärfung von Gefahrenstellen.<br />

▪ Steigerung der Zug-Frequenzen auf der Bahnlinie Singen-<strong>Schaffhausen</strong>-Zürich.<br />

Der Ausbau <strong>die</strong>ser Infrastrukturen hat einen direkten, raumwirksamen Einfluss auf das Parkgebiet.<br />

Entlang der Bahnlinie <strong>Schaffhausen</strong> Erzingen erfolgen zahlreiche Baumassnahmen (siehe Kapitel<br />

1.6.5), welche zur Entflechtung von Strasse und Schiene <strong>die</strong>nen und <strong>die</strong> Einführung eines Halbstundentaktes<br />

sowie den Betrieb der Bahn mit Elektrizität ermöglichen sollen. Im kantonalen Verkehrsmodell<br />

werden eine leichte Bevölkerungszunahme und eine Stagnation der Beschäftigung prognostiziert.<br />

Neben der leichten Bevölkerungssteigerung wird wie bereits genannt eine Zunahme von 20% der<br />

Personenfahrten erwartet (VAS, 2007). Diese <strong>für</strong> den ganzen Kanton prognostizierten Daten gelten<br />

wohl in ähnlichem Masse <strong>für</strong> den Parkperimeter, wobei zu erwarten ist, dass <strong>die</strong> Personenfahrten auf<br />

Grund der peripheren Lage ungleich stärker zunehmen werden.<br />

Die im Jahr 2010 gestarteten Bauarbeiten entlang der Bahnlinie von <strong>Schaffhausen</strong> durch das Klettgau<br />

nach Erzingen können dazu beitragen, <strong>die</strong>sen Mehrverkehr zukünftig nachhaltig und effizient zu bewältigen.<br />

Zudem wird durch <strong>die</strong> Einführung des Halbstundentaktes und <strong>die</strong> oben aufgelisteten Massnahmen<br />

<strong>die</strong> Grundlage <strong>für</strong> eine optimale Anbindung an <strong>die</strong> Hauptverkehrsachsen von und zum Regionalen<br />

<strong>Naturpark</strong> geschaffen, was als Vorteil <strong>für</strong> BewohnerInnen wie auch <strong>für</strong> Gäste gewertet werden<br />

50


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

kann. Die Auswirkungen und Ziele der damit einhergehenden Siedlungs- und Bevölkerungsentwicklung<br />

sind im Kapitel 1.6.5 thematisiert. Hier gilt es, <strong>die</strong> entsprechenden Wechselwirkungen zu beachten<br />

(VAS, 2007).<br />

1.4.7 Bevölkerungs- und Siedlungsstruktur<br />

Das Parkgebiet umfasst 24 Gemeinden, wovon 22 Gemeinden im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> und zwei<br />

Gemeinden auf angrenzender deutscher Seite liegen. Das gesamte Parkgebiet zählt insgesamt rund<br />

30`000 Einwohner.<br />

Der Kanton <strong>Schaffhausen</strong> weist ein unterproportionales Bevölkerungswachstum im Verhältnis zu den<br />

Nachbarkantonen Thurgau und Zürich auf. Im Jahr 1997 hatte der Kanton <strong>Schaffhausen</strong> 73'740 EinwohnerInnen,<br />

2010 waren es 76'413. Im Vergleich zum Vorjahr (2009) entspricht <strong>die</strong>s einer Zunahme<br />

von 627 Personen (0.8%).<br />

Abbildung 20: Entwicklung der Wohnbevölkerung im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> 2005 - 2010.<br />

Auffällig ist jedoch <strong>die</strong> überproportional positive Bevölkerungsentwicklung in den letzten 20 Jahren in<br />

den ländlichen Regionen des Kantons. Dies zeigt sich auch in einer Fünf-Jahres-Analyse. Die Landgemeinden<br />

haben in der Zeit von 2005 bis 2010 ein um 2% grösseres Wachstum erzielen können, als<br />

Neuhausen am Rheinfall und <strong>Schaffhausen</strong>. Die prozentual grösste Zunahme verzeichneten in <strong>die</strong>ser<br />

Periode <strong>die</strong> folgenden vier Gemeinden: Stetten (+19.2%), Löhningen (+17.7%), Merishausen<br />

(+13.5%) und Rüdlingen (+13.2%) (siehe auch unter http://www.statistik.sh.ch/).<br />

51


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Tabelle 20: Einwohnerzahlen im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> 2005 - 2010 (Wirtschaftsamt Kanton <strong>Schaffhausen</strong>, 2011).<br />

Zudem kann seit 2001 im gesamten Kantonsteil wieder ein leichter Überschuss an Zuzügen gegenüber<br />

den Wegzügen verzeichnet werden (Wirtschaftsamt des Kantons <strong>Schaffhausen</strong>, 2010).<br />

Altersstruktur<br />

Die Altersstruktur der ständigen Wohnbevölkerung im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> setzte sich Ende 2010<br />

wie folgt zusammen: 19.4% sind unter 20-Jährige, 61% sind 20- bis 64-Jährige und 19.6% sind über<br />

65-Jährige. Der Altersquotient betrug 32.2%, was bedeutet, dass auf eine Person im Rentenalter (65<br />

Jahre oder älter) drei Personen im Erwerbsalter (20- bis 64-Jährige) kamen. Der Anteil der unter 20-<br />

Jährigen ist in den Landgemeinden mit 21.3% am höchsten. In den Agglomerationsorten Neuhausen<br />

am Rheinfall (17.2%) und Stadt <strong>Schaffhausen</strong> (18.4%) ist der Anteil der unter 20-Jährigen niedriger.<br />

52


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Innerhalb der Landgemeinden hat Beggingen prozentual den höchsten Anteil an EinwohnerInnen im<br />

Alter unter 20 Jahren auf (27.2%), gefolgt von Guntmadingen (25.7%) und Wilchingen (24.7%).<br />

Abbildung 21: Altersstruktur in den Wahlkreisen des Parkperimeters im Jahr 2009 (Statistik <strong>Schaffhausen</strong>).<br />

Der Kanton <strong>Schaffhausen</strong> verzeichnete im Jahr 2000 den zweithöchsten Altersquotient der Schweiz<br />

(Verhältnis der über 64-Jährigen zu den 20- bis 64-Jährigen). Das Durchschnittsalter ist im Kanton<br />

rund 1.5 Jahre höher als im schweizweiten Durchschnitt (Wirtschaftsamt des Kantons <strong>Schaffhausen</strong>,<br />

2010).<br />

Die prognostizierte Stabilität der Einwohnerzahl in den nächsten 25 Jahren wird in erster Linie auf den<br />

Einwanderungsüberschuss aus dem Ausland zurückzuführen sein (Bundesamt <strong>für</strong> Statistik, 2007).<br />

Der Anteil der über 65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung wird markant zunehmen. Damit wird <strong>die</strong><br />

Alterspyramide eine deutlich breiter werdende Spitze zeigen. Der Sockel bleibt gegenüber dem Mittelbau<br />

schmaler, da <strong>die</strong> Geburtenzahl gemäss Prognosen gering bleibt und es eine regelmässige Zuwanderung<br />

von Personen im erwerbsfähigen Alter gibt. Die geringe Geburtenrate und der grosse Anteil<br />

an älteren Personen werden <strong>für</strong> den Kanton <strong>Schaffhausen</strong> in den nächsten 25 Jahren demographisch<br />

prägend sein.<br />

Arbeiten und Wohnen<br />

Rund 80% der im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> Beschäftigten arbeiteten im Jahr 2008 im ehemaligen Bezirk<br />

<strong>Schaffhausen</strong>, gefolgt vom Reiat und Stein. Der Bezirk Schleitheim mit 806 Arbeitsplätzen bildete den<br />

kleinsten Arbeitsmarkt (Wirtschaftsamt des Kantons <strong>Schaffhausen</strong>, 2010).<br />

Der Kanton <strong>Schaffhausen</strong> entwickelt sich nur langsam zu einer Dienstleistungsgesellschaft. Der Anteil<br />

der im zweiten Sektor Arbeitenden ist mit 36.3% im Vergleich zur gesamten Schweiz (27%) auffällig<br />

hoch (Schaffhauser Kantonalbank, 2010a, Stand: 2008).<br />

Die Arbeitslosenquote betrug im Jahr 2010 im Parkgebiet rund 2% und war damit um einiges niedriger<br />

als der gesamtschweizer Durchschnitt (3.9%).<br />

53


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Vergleicht man <strong>die</strong> im Kanton vorhandenen Arbeitsplätze mit den Zahlen der erwerbstätigen Bevölkerung,<br />

ergeben sich folgende tägliche Pendlerbewegungen: Gemäss der Volkszählung im Jahr 2000 ist<br />

der Prozentanteil der Wegpendler an der erwerbstätigen Bevölkerung im Parkgebiet nur gerade in drei<br />

Gemeinden geringer als 50% (Hallau, <strong>Schaffhausen</strong> und Schleitheim). In den übrigen Gemeinden hat<br />

<strong>die</strong> Mehrheit (bis 79.6% in Büttenhardt) der erwerbstätigen Bevölkerung einen auswärtigen Arbeitsplatz.<br />

Alle Gemeinden ausser der Stadt <strong>Schaffhausen</strong> und Hofen (Thayngen) haben einen Überschuss<br />

an Wegpendlern (Wirtschaftsamt des Kantons <strong>Schaffhausen</strong>, 2010).<br />

In den Parkgemeinden gibt es gesamthaft 3458 Arbeitsstätten, wovon 2755 in den Agglomerationsgemeinden<br />

<strong>Schaffhausen</strong>, Neuhausen, Beringen und Thayngen. Diese beschäftigen rund 35‘500 Personen,<br />

wobei wiederum rund 31‘500 in den Agglomerationsgemeinden beschäftigt sind.<br />

15‘500 Personen im Park arbeiten direkt an ihrem Wohnort, wobei knapp 13‘000 auf <strong>die</strong> Agglomerationsgemeinden<br />

entfallen. Die Zahl der direkt am Wohnort Arbeitstätigen ist in den letzten Jahren gesunken<br />

(Wirtschaftsamt des Kantons <strong>Schaffhausen</strong>, 2010). Daraus kann geschlossen werden, dass<br />

<strong>die</strong> Parkgemeinden (exklusive den Agglomerationsgemeinden) in den letzten Jahren vermehrt zu<br />

Wohngemeinden geworden sind und alltäglich grosse Pendlerströme unterwegs sind. Gemäss Prognosen<br />

im Agglomerationsprogramm <strong>Schaffhausen</strong> plus (VAS, 2007) werden <strong>die</strong>se Pendlerströme weiter<br />

zunehmen.<br />

Eine Umfrage zu den Gründen <strong>für</strong> den Wegzug aus der Stadt <strong>Schaffhausen</strong> hat im Jahr 2001 folgende<br />

in Abbildung 22 ersichtliche Resultate ergeben (Wirtschaftsamt des Kantons <strong>Schaffhausen</strong>, 2010).<br />

Abbildung 22: Gründe <strong>für</strong> den Wegzug aus der Stadt <strong>Schaffhausen</strong> aus einer Umfrage im Jahr 2001.<br />

Selbst in der Stadt, welche inklusive deren Umgebung der grösste Arbeitsmarkt des Kantons ist, werden<br />

berufliche Gründe als primärer Grund <strong>für</strong> einen Wegzug angegeben. Es kann davon ausgegangen<br />

werden, dass <strong>die</strong>ser Anteil auf dem Land bzw. im Parkgebiet noch bedeutend grösser wäre. Dazu<br />

fehlen jedoch entsprechende Zahlen.<br />

Die Stärkung einer nachhaltig betriebenen Wirtschaft ist eine der Herausforderungen und Ziele <strong>für</strong> einen<br />

Regionalen <strong>Naturpark</strong>. Es ist wohl illusorisch zu glauben, dass in absehbarer Zeit durch einen <strong>Naturpark</strong><br />

Arbeitsplätze im grossen Stil entstehen werden, aber es ist davon auszugehen, dass verschiedenste<br />

Projekte und Angebote einen Einfluss auf den Arbeitsmarkt haben werden.<br />

Ein <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> könnte durch ein generell positives Image und <strong>die</strong> Ausstrahlung nach aussen<br />

dazu beitragen, dass <strong>die</strong> Attraktivität als Wohn- und auch als Arbeitsregion <strong>für</strong> Familien mit Kindern<br />

zunimmt.<br />

54


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

1.5 Wichtige Akteure<br />

Zahlreiche private Akteure, Organisationen aus verschiedenen Bereichen, Interessensvereinigungen<br />

sowie Institutionen der öffentlichen Hand (Gemeinden, Kanton <strong>Schaffhausen</strong>, Bund) sind direkt oder<br />

indirekt in das Parkprojekt eingebunden bzw. potentiell davon betroffen.<br />

Im Folgenden werden <strong>die</strong> Akteure und Stakeholder aufgelistet. Die Akteure sind einer Gruppe zugeordnet.<br />

Es ist wichtig, dass <strong>die</strong> einzelnen Gruppierungen miteinander in Kontakt treten, sich vernetzen<br />

und Projekte gruppenübergreifend angehen. So entstehen Innovationen und Synergien, welche<br />

schlussendlich <strong>die</strong> Qualität und den Mehrwert eines Parks bilden.<br />

Landwirtschaft<br />

▪ Landwirte aus dem Perimetergebiet<br />

▪ Schaffhauser Bauernverband<br />

▪ Schaffhauser Blauburgunderland<br />

▪ Anbieter von Agrotourismusangeboten<br />

▪ Verband Schaffhauser Landfrauen<br />

▪ Verein Kulturlandschaft Randen KURA<br />

▪ Vereinigung der Randenbauern<br />

▪ Emmer- und Einkornprojekt<br />

▪ PREWO Wilchingen-Osterfingen<br />

Gewerbe<br />

▪ Gewerbetreibende aus verschiedenen Bereichen, u. a. Bauhandwerk, Gastronomie, Lebensmittelhandel,<br />

Gesundheitswesen<br />

▪ Kantonaler Gewerbeverband <strong>Schaffhausen</strong><br />

▪ Gewerbeverein Reiat<br />

▪ Gewerbeverband Beringen, Löhningen und Guntmadingen<br />

▪ Gewerbeverband Klettgau<br />

Natur und Umwelt<br />

▪ Pro Natura <strong>Schaffhausen</strong><br />

▪ Randenvereinigung<br />

▪ IG Lebensraum Klettgau<br />

▪ Jagd <strong>Schaffhausen</strong><br />

▪ Jägervereinigung <strong>Schaffhausen</strong><br />

▪ WWF Sektion <strong>Schaffhausen</strong><br />

▪ Verein Wangental Natur Pur<br />

▪ Rheinaubund<br />

▪ Turdus, Vogel & Naturschutzverein<br />

▪ Naturforschende Gesellschaft <strong>Schaffhausen</strong><br />

▪ Naturfreunde <strong>Schaffhausen</strong><br />

▪ Klar! <strong>Schaffhausen</strong><br />

Tourismus<br />

▪ Hoteliers<br />

▪ Gastronomen<br />

▪ Anbieter von Agrotourismus<br />

▪ Schaffhauserland Tourismus<br />

▪ Verkehrsverein Schleitheim-Beggingen, Tourismus Randental<br />

55


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

▪ Hallau Tourismus<br />

▪ Wilchingen Osterfingen Tourismus<br />

▪ Reiat Tourismus<br />

▪ Gastro <strong>Schaffhausen</strong><br />

▪ Siblinger Randenhaus<br />

▪ Schlafen im Fass, Weinbau<br />

▪ Verein Schaffhauser Wanderwege<br />

▪ Organisationskomitees verschiedener Herbstsonntage im Klettgau<br />

Bildung und Kultur<br />

▪ Pädagogische Hochschule <strong>Schaffhausen</strong> PHSH<br />

▪ Schaffhauser Sonderschulen<br />

▪ Volkshochschule <strong>Schaffhausen</strong><br />

▪ Weinbaumuseum Hallau<br />

▪ Dorfmuseum Schleitheim<br />

▪ Heimatmuseum Neunkirch<br />

▪ Museum zu Allerheiligen <strong>Schaffhausen</strong><br />

▪ Stadttheater <strong>Schaffhausen</strong><br />

▪ Musikschule <strong>Schaffhausen</strong><br />

▪ Hallen <strong>für</strong> Neue Kunst<br />

▪ Museumsverein <strong>Schaffhausen</strong><br />

▪ Ortsmuseum Beringen<br />

▪ Ortsmuseum Wilchingen<br />

▪ Fischereimuseum<br />

▪ Konsumentenforum <strong>Schaffhausen</strong><br />

▪ Pro Senectute <strong>Schaffhausen</strong><br />

Gemeinden<br />

▪ Gemeinde Bargen<br />

▪ Gemeinde Beggingen<br />

▪ Gemeinde Beringen<br />

▪ Gemeinde Buchberg<br />

▪ Gemeinde Büttenhardt<br />

▪ Gemeinde Gächlingen<br />

▪ Gemeinde Guntmadingen<br />

▪ Gemeinde Hallau<br />

▪ Gemeinde Jestetten (D)<br />

▪ Gemeinde Lohn<br />

▪ Gemeinde Löhningen<br />

▪ Gemeinde Lottstetten (D)<br />

▪ Gemeinde Merishausen<br />

▪ Gemeinde Neuhausen am Rh.<br />

▪ Gemeinde Neunkirch<br />

▪ Gemeinde Oberhallau<br />

▪ Gemeinde Rüdlingen<br />

▪ Stadt <strong>Schaffhausen</strong><br />

▪ Gemeinde Schleitheim<br />

▪ Gemeinde Siblingen<br />

▪ Gemeinde Stetten<br />

▪ Gemeinde Thayngen<br />

▪ Gemeinde Trasadingen<br />

▪ Gemeinde Wilchingen<br />

56


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Kantonale Behörden<br />

▪ Planungs- und Naturschutzamt des Kantons <strong>Schaffhausen</strong><br />

▪ Landwirtschaftsamt des Kantons <strong>Schaffhausen</strong><br />

▪ Kantonsforstamt <strong>Schaffhausen</strong><br />

▪ Erziehungsdepartement des Kantons <strong>Schaffhausen</strong><br />

▪ Baudepartement des Kantons <strong>Schaffhausen</strong><br />

▪ Natur- und Heimatschutzkommission des Kantons <strong>Schaffhausen</strong><br />

▪ ALU – Interkantonales Amt <strong>für</strong> Lebensmittelkontrolle und Umweltschutz<br />

▪ Denkmalpflege des Kantons <strong>Schaffhausen</strong><br />

▪ Koordinationsstelle öffentlicher Verkehr des Kantons <strong>Schaffhausen</strong><br />

▪ Strassenverkehrs- und Schifffahrtsamt Kanton <strong>Schaffhausen</strong><br />

▪ Energiefachstelle Kanton <strong>Schaffhausen</strong><br />

▪ Wirtschaftsförderung des Kantons <strong>Schaffhausen</strong><br />

▪ Randenkommission<br />

▪ Regierungspräsidium Freiburg im Breisgau<br />

Bund<br />

▪ Bundesamt <strong>für</strong> Umwelt, BAFU<br />

▪ Bundesamt <strong>für</strong> Raumentwicklung, ARE<br />

▪ Bundesamt <strong>für</strong> Landwirtschaft, BLW<br />

▪ Bundesamt <strong>für</strong> Landwirtschaft, Fachbereich ländliche Entwicklung<br />

1.6 Raumordnung<br />

Für <strong>die</strong> Umsetzung des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong> gelten <strong>die</strong> bestehenden Grundlagen<br />

und Gesetze aus dem kantonalen Richtplan und aus den Nutzungsplänen der Gemeinden.<br />

Besonders von Bedeutung sind <strong>für</strong> den <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> <strong>die</strong> Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete<br />

aus dem kantonalen Richtplan und <strong>die</strong> Waldentwicklungspläne. Diese sollen, falls nicht<br />

bereits umgesetzt, in den nächsten Jahren auf Gemeindeebene umgesetzt werden.<br />

1.6.1 <strong>Naturpark</strong> und Gesetze<br />

Durch <strong>die</strong> Errichtung eines <strong>Naturpark</strong>s wird kein neues Recht geschaffen. Was vor der Errichtung erlaubt<br />

war, wird auch nach der Errichtung erlaubt sein. Und umgekehrt, was vor der Errichtung nicht<br />

möglich war, wird weiterhin nicht möglich sein. Einschränkungen, <strong>die</strong> bisher gegolten haben, gelten<br />

auch im <strong>Naturpark</strong>.<br />

In einem <strong>Naturpark</strong> geltend <strong>die</strong> übergeordneten Bundes- und Kantonsgesetze und <strong>die</strong> Vorschriften der<br />

Gemeinden, dazu gehören <strong>die</strong> Gesetzgebungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Raumplanung, den Umweltschutz, <strong>die</strong> Landwirtschaft,<br />

den Wald, <strong>die</strong> Jagd und den Naturschutz u.a. Der <strong>Naturpark</strong> schafft in keinem Bereich neues<br />

Recht. Bei der Ortsplanung sind <strong>die</strong> Gemeinden weiterhin im Rahmen der übergeordneten Bundes-<br />

und Kantonsvorschriften frei.<br />

Ein <strong>Naturpark</strong> ändert auch nichts an den Rechten von Grundeigentümern und von Bewirtschaftern.<br />

Ein <strong>Naturpark</strong> beruht auf Freiwilligkeit. Die Nutzung von Netzwerken und Label ist <strong>für</strong> jedermann freiwillig.<br />

Der <strong>Naturpark</strong> schafft mit Anreizen. Er fördert eine nachhaltige Entwicklung.<br />

57


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

1.6.2 Planungsgrundlagen und Instrumente<br />

Raumkonzept Kanton <strong>Schaffhausen</strong><br />

Der im Januar 2011 veröffentlichte Entwurf des Raumkonzepts <strong>Schaffhausen</strong> zeigt <strong>die</strong> angestrebte<br />

räumliche Entwicklung des Kantons auf, formuliert bedeutsame Leitlinien <strong>für</strong> <strong>die</strong> Raumentwicklung und<br />

bildet den strategischen Orientierungsrahmen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Entwicklung des Kantons. Das Raumkonzept<br />

<strong>die</strong>nt als Grundlage <strong>für</strong> den kantonalen Richtplan und das Agglomerationsprogramm. Die Aussagen<br />

konzentrieren sich dabei auf <strong>die</strong> wesentlichen Merkmale zur Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sowie<br />

zur Entwicklung von Landschaft und Naturräumen.<br />

Abbildung 23: Entwurf Raumkonzept Kanton <strong>Schaffhausen</strong>.<br />

<strong>Schaffhausen</strong> ist Teil des Metropolitanraums Zürich und der Nordostschweiz und verfügt durch seine<br />

Grenzlage Beziehungen zum süddeutschen Raum. Der Kanton strebt eine gute Zusammenarbeit zu<br />

den benachbarten Räumen an, durch den Ausbau der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit sollen<br />

<strong>die</strong> Chancen der Grenzlage noch besser genutzt werden.<br />

Übergeordnete Zielsetzungen des Kantons sind:<br />

▪ Konzentration der Siedlungsentwicklung, Schaffung von hoher Wohnqualität, bestmöglicher Versorgungssicherheit<br />

und wettbewerbsfähiger Wirtschaft<br />

▪ Aufeinander abstimmen von Siedlungsentwicklung und Verkehrsangebot<br />

▪ Minimierung der Beanspruchung von Natur und Landschaft, Förderung von ökologischen Ausgleichsräumen<br />

und deren Vernetzung, Beitrag zum Artenschutz und Erhalt der Biodiversität<br />

▪ Erhaltung des Charakters der Kulturlandschaften<br />

▪ Setzen von Nutzungsprioritäten<br />

▪ Pflege von nachbarschaftlichen Beziehungen<br />

58


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Kantonaler Richtplan<br />

Der kantonale Richtplan hat gemäss Bundesgesetz über <strong>die</strong> Raumplanung <strong>die</strong> Aufgabe, <strong>die</strong> raumwirksamen<br />

Tätigkeiten im Hinblick auf <strong>die</strong> angestrebte räumliche Entwicklung aufeinander abzustimmen.<br />

Eine Hauptaufgabe der kantonalen Richtplanung ist <strong>die</strong> Koordination zwischen landwirtschaftlicher<br />

Nutzung, Natur- und Landschaftsschutz, Wirtschaft und Verkehr.<br />

Gegenwärtig läuft eine Richtplanrevision. Änderungen des Richtplan-Inhaltes werden durch den Regierungsrat<br />

beschlossen, durch den Kantonsrat genehmigt und treten nach Genehmigung durch den<br />

Bund in Kraft (Raumplanung Kanton <strong>Schaffhausen</strong>, 2010).<br />

Der Regionale <strong>Naturpark</strong> unterstützt <strong>die</strong> Strategie des Richtplans und nutzt Natur- und Kulturpotenziale<br />

auf nachhaltige Art und Weise. Diese Natur- und Kulturwerte bilden <strong>die</strong> Basis <strong>für</strong> einen regionalen<br />

<strong>Naturpark</strong>. Der Aufbau des <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong> lehnt sich an den oben beschriebenen bestehenden<br />

Vorgaben des kantonalen und regionalen Richtplans an. Die Themen des Richtplans bilden<br />

eine wichtige Ausgangslage <strong>für</strong> <strong>die</strong> Entwicklung von Parkprojekten.<br />

Tabelle 21: Auflistung der relevanten Planungsinstrumente<br />

Ebene Instrumente Themen<br />

Bund Sachpläne ▪ Fruchtfolgeflächen<br />

▪ Landschaftskonzept Schweiz<br />

▪ Konzept Übertragungsleitung<br />

▪ Wasserstrassen (Wasserwirtschaft)<br />

▪ Konzept öffentlicher Verkehr<br />

▪ Leitbild Langsamverkehr<br />

Biotopinventare ▪ Moorlandschaften von nationaler Bedeutung<br />

▪ Auengebiete von nationaler Bedeutung<br />

▪ Trockenwiesen und Weiden<br />

▪ Inventar der Amphibienlaichgebiete<br />

▪ Inventar der Wasser- und Zugvogelreservate von internationaler<br />

und nationaler Bedeutung<br />

Bundesinventare ▪ Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler<br />

Bedeutung (BLN)<br />

▪ Schützenswerte Ortsbilder der Schweiz (ISOS)<br />

Kanton/Region Raumkonzept Kanton<br />

<strong>Schaffhausen</strong><br />

▪ Siedlung<br />

▪ Verkehr<br />

▪ Landschaft<br />

▪ Gewässer<br />

Kantonaler Richtplan ▪ Landschaft<br />

▪ Besiedlung<br />

▪ Verkehr<br />

▪ Ver- und Entsorgung<br />

▪ Öffentliche Bauten und Anlagen<br />

Forstliche Planung ▪ kantonaler Waldplan<br />

▪ kantonales Waldinventar<br />

▪ Betriebspläne<br />

Agglomerationsprogramm<br />

«<strong>Schaffhausen</strong> plus»<br />

▪ Siedlung<br />

▪ öffentlicher Verkehr<br />

▪ motorisierter Individualverkehr<br />

▪ Velo-, Fussverkehr<br />

▪ Parkraummanagement<br />

▪ Mobilitätsmanagement<br />

59


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Ebene Instrumente Themen<br />

Kantonale Vernetzungsprojekte<br />

▪ Vernetzungsprojekt Randen<br />

▪ Vernetzungsprojekt Klettgau<br />

Gemeinden Nutzungsplan ▪ Bauordnung<br />

▪ Zonenpläne<br />

▪ Erschliessungspläne<br />

Quartierplan ▪ Quartierpläne<br />

▪ Erschliessungspläne<br />

Waldfunktionsplan ▪ Natur-, Lebensraumfunktion<br />

▪ Nutzfunktion (Säge-, Industrie-, Energieholz)<br />

▪ Schutzfunktion<br />

▪ Erholungsfunktion<br />

Kommunale Vernetzungsprojekte<br />

▪ Vernetzungsprojekt Griesbach – Eschheimertal<br />

▪ Vernetzungsprojekt Siblingen<br />

▪ Vernetzungsprojekt Wangental<br />

▪ Vernetzungsprojekt Thayngen/Unterer Reiat<br />

Nutzungsplan<br />

Auf der Basis des Richtplans erstellt jede Gemeinde einen Nutzungsplan. Der Nutzungsplan (Zonenplan<br />

und Bauordnung) legt <strong>die</strong> zulässige Bodennutzung flächendeckend <strong>für</strong> das ganze Gemeindegebiet<br />

grundeigentümerverbindlich fest, um eine geordnete Siedlungsentwicklung und Bodennutzung unter<br />

Berücksichtigung der Umwelt- und Schutzanliegen zu erreichen. Eine Änderung der Nutzungsplanung<br />

bedarf der Genehmigung des Regierungsrates.<br />

Quartierplan<br />

Der Gemeinderat legt mit dem Quartierplan <strong>die</strong> Erschliessung oder Gestaltung eines Teilgebietes der<br />

Gemeinde fest. Abweichungen von der Regelbauweise sind in der Bauordnung festzuhalten.<br />

1.6.3 Kompatibilität/Konflikte<br />

Vorbemerkung<br />

Der kantonale Richtplan ist ein Führungsinstrument der Regierung. Unter Berücksichtigung der politischen<br />

Vorgaben wird <strong>die</strong> angestrebte räumliche Entwicklung erarbeitet. Zielsetzungen mit Leit- und<br />

Planungsgrundsätzen sind zentral. Eine Übereinstimmung mit den im Richtplan formulierten materiellen<br />

und räumlichen Zielen bildet eine Grundvoraussetzung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Realisierung eines Regionalen <strong>Naturpark</strong>s<br />

im Kanton <strong>Schaffhausen</strong>. Die im Schaffhauser Richtplan genannten zentralen Ziele sind:<br />

▪ Siedlungsentwicklung nach innen<br />

▪ Ortszentren aufwerten und<br />

▪ Optimierung bestehender Infrastruktur<br />

Diese entsprechen einem Regionalen <strong>Naturpark</strong>, welcher zum Ziel hat, das natürliche, landschaftliche<br />

und kulturelle Erbe zu erhalten, aufzuwerten und zu pflegen und den harmonischen, ländlichen Raum<br />

mit seiner landschaftstypischen Besiedlung zu erhalten.<br />

Themenfelder mit Konfliktpotenzial<br />

Bauten ausserhalb der Bauzonen<br />

3% der Schaffhauser Gebäude befinden sich ausserhalb der Bauzone. Dies ist im schweizweiten Vergleich<br />

(10%) wenig. Berücksichtigt man aber, dass <strong>Schaffhausen</strong> traditionell keine Streusiedlungen<br />

hat, ist der Anteil doch beträchtlich. 63% der Gebäude ausserhalb der Bauzonen sind von Erwerbstätigen<br />

in der Landwirtschaft bewohnt (CH: 38.8%) (Bundesamt <strong>für</strong> Raumentwicklung, Bundesamt <strong>für</strong><br />

60


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Statistik, 2005). In den letzten Jahren kamen zahlreiche Mastställe <strong>für</strong> Schweine und Geflügel dazu.<br />

Mit einer weiteren Intensivierung der Landwirtschaft könnte <strong>die</strong> Zahl der Gebäude ausserhalb der<br />

Bauzonen noch weiter zunehmen. Auch in <strong>die</strong>sem Bereich wird ein <strong>Naturpark</strong> eine weitere Zunahme<br />

von Bauten ausserhalb der Bauzonen nicht per se verhindern, aber Bauten <strong>die</strong>ser Art sollen gut in <strong>die</strong><br />

Landschaft integriert und angepasst sein.<br />

Materialabbau<br />

Auf Grund der geologischen Gegebenheiten verfügt der Kanton <strong>Schaffhausen</strong> über zahlreiche Gruben<br />

in denen Kies, Sand, Kalk, Ton, Mergel und Grien abgebaut werden. Der Abbau wird durch ein Materialabbaukonzept<br />

geregelt.<br />

Materialabbau bedeutet einen starken Eingriff in <strong>die</strong> Landschaft, welcher unter Umständen sehr prägend<br />

<strong>für</strong> eine Region sein kann. Gemäss mündlicher Information (mündl., Gatti, 2011) ist im neuen<br />

Richtplan nicht vorgesehen, das Materialabbaugebiet zu vergrössern.<br />

Die Nachnutzung einer stillgelegten Grube wird in der Abbaubewilligung geregelt und ist von der jeweiligen<br />

Vornutzung abhängig. Als Folgefunktion kann der Standort somit entweder landwirtschaftlich<br />

oder als Wald genutzt werden, vor allem durch Mangel an geeigneten Füllmaterial werden stillgelegte<br />

Gruben aber auch des Öfteren zu Schutzgebieten erklärt.<br />

Der ästhetischen Landschaftsbeeinträchtigung durch den Abbau steht somit bei deren Aufgabe ein<br />

ökologischer Wert gegenüber, bietet eine stillgelegte Grube doch Lebensraum <strong>für</strong> spezialisierte Arten<br />

der verschiedensten Sukzessionsstufen, welche sonst im Kulturraum nur schwer geeignete Lebensräume<br />

finden.<br />

Als lokales Beispiel können <strong>die</strong> seit Jahrzehnten stillgelegten Bohnerzgruben im Südranden genannt<br />

werden, <strong>die</strong> als wertvolle Lebensräume <strong>für</strong> zahlreiche bedrohte Arten <strong>die</strong>nen. Der Natur- und Kultur-<br />

Erlebnislehrpfad «Bohnerzspur», welcher vom Verein Wangental Natur Pur erstellt wurde, führt <strong>die</strong><br />

Besucher durch <strong>die</strong> Feuchtbiotope, weist aber an den Trockengruben auch auf den Bohnerzabbau,<br />

dessen wirtschaftliche Bedeutung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Region und <strong>die</strong> Menschen im Klettgau hin.<br />

Fluglärm<br />

Der Kanton <strong>Schaffhausen</strong> ist nur am Rande vom Fluglärm beeinträchtigt (Teile von Buchberg sind im<br />

Richtplan entsprechend ausgewiesen). Aus <strong>die</strong>sem Grund sind im neuen Richtplan keine Einträge<br />

vorgesehen. Es wird davon ausgegangen, dass der Fluglärm keine negativen Auswirkungen auf einen<br />

<strong>Naturpark</strong> hat.<br />

Bauzonen<br />

Zahlreiche Gemeinden im Kanton sind einwohnermässig im Wachstum begriffen. Dieses Wachstum<br />

wird von einigen Gemeinden durch <strong>die</strong> Einzonung von attraktivem Bauland forciert. Mancherorts entstehen<br />

uneinheitliche, charakterlos erscheinende Einfamilienhausquartiere, währenddessen alte Häuser<br />

in Dorfkernen vermehrt leer stehen. Dies ergibt in einigen Dörfern eine Bautätigkeit ohne Bevölkerungszunahme.<br />

Die in den letzten Jahren aufkommende starke Bautätigkeit von Einfamilienhäusern ist jedoch nach<br />

mündlicher Information (mündl., Gatti, 2011) nicht immer auf neu genehmigte Einzonungen zurück zu<br />

führen, sondern auf <strong>die</strong> generell sehr grossen Bauzonen, welche bereits vor Jahren genehmigt wurden.<br />

Der durchschnittliche Anteil an Bauzonen an der Fläche beträgt 6.5%. Die anteilsmässig kleinste<br />

Bauzone hat Bargen mit 1.5%, <strong>die</strong> grösste Neuhausen mit 24.2%. Werden <strong>die</strong> Agglomerationsgemeinden<br />

ausgeklammert, ist <strong>die</strong> grösste Bauzone in Stetten mit 7.5%.<br />

Gemessen am schweizerischen Durchschnitt ist <strong>die</strong> Bauzonenfläche pro Einwohner im Kanton<br />

<strong>Schaffhausen</strong> leicht überdurchschnittlich (340 m 2 ; CH: 336 m 2 ). Mit dem Anteil der noch unbebauten<br />

Bauzonen liegt der Kanton gemessen an der Schweiz etwa im Mittelfeld (Bundesamt <strong>für</strong> Raumentwicklung,<br />

2007).<br />

Kompatibilität<br />

Mit dem Regionalen <strong>Naturpark</strong> sollen der Landwirtschaft neue Perspektiven und wirtschaftliche Möglichkeiten<br />

vermittelt werden. Die hohen Naturwerte sollen vermehrt als Basis einer nachhaltigen Regi-<br />

61


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

onalentwicklung in Wert gesetzt werden. Das Instrument des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s basiert auf der<br />

Idee, dass mit der Schaffung von Synergien zwischen hohen Natur- und Landschaftswerten und der<br />

ländlichen Wirtschaft neue Impulse <strong>für</strong> <strong>die</strong> Regionen entstehen können.<br />

Beim <strong>Naturpark</strong> handelt es sich somit nicht um ein neues Schutzinstrument, welches den wirtschaftenden<br />

Akteuren im ländlichen Raum Einschränkungen aufbürden will. Vielmehr soll der <strong>Naturpark</strong> Anreize<br />

da<strong>für</strong> schaffen, dass von den Gemeinden, Privaten und Unternehmen freiwillige Anstrengungen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> nachhaltige Entwicklung in ihrer Region unternommen werden. Der Regionale <strong>Naturpark</strong> sieht<br />

keine grundeigentümerverbindlichen Schutzmassnahmen <strong>für</strong> Natur und Landschaft vor – es sei denn,<br />

Gemeinden und Private einigten sich in der <strong>Naturpark</strong>-Charta, welche in der Errichtungsphase erarbeitet<br />

wird, freiwillig auf solche Massnahmen. Diese Charta, als das von den Gemeinden zu erarbeitende<br />

zentrale Dokument, erhält somit den Charakter eines Leitbildes. Mit ihrer Unterschrift unter <strong>die</strong> <strong>Naturpark</strong>-Charta<br />

erklären <strong>die</strong> beteiligten Gemeinden <strong>die</strong>se <strong>für</strong> sich als gültig. Für alle anderen Akteure im<br />

<strong>Naturpark</strong> besitzt <strong>die</strong> Charta demgegenüber empfehlenden Charakter und ist nicht verbindlich.<br />

1.6.4 Lücken<br />

Der Regionale <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> muss gemäss Art. 27 der Pärkeverordnung (PäV) in den<br />

Richtplan eingetragen werden. Mit dem Eintrag verbunden ist eine räumliche Abstimmung der Perimetergrenze.<br />

In der momentan laufenden Richtplanrevision 2011 wird der Regionale <strong>Naturpark</strong> als raumrelevantes<br />

Projekt mit erfasst werden.<br />

1.6.5 Raumwirksame Vorhaben der nächsten Jahre<br />

Tiefenlager Klettgau<br />

Im Gebiet des Südrandens ist der Bau und Betrieb eines Tiefenlagers <strong>für</strong> schwach und mittelstark<br />

strahlende radioaktive Abfälle geplant. Raumwirksam sind bei <strong>die</strong>sem Projekt <strong>die</strong> notwendigen Anlagen<br />

an der Oberfläche.<br />

Das Tiefenlager kann aus heutiger Sicht bevölkerungsmässig, wirtschaftlich und imagemässig langfristig<br />

negative Auswirkungen auf <strong>die</strong> Region und den Kanton haben (Kuster et al., 2010) (siehe Kapitel<br />

1.4.3). Dies kann aber nicht allein mit raumplanerischen Argumenten begründet werden. Aus<br />

raumplanerischer Sicht ist höchstens der beträchtliche Platzbedarf eines derartigen Tiefenlagers zu<br />

beurteilen:<br />

Der Platzbedarf <strong>für</strong> <strong>die</strong> Oberflächenanlagen eines Lagers <strong>für</strong> schwach- und mittelaktive Abfälle beträgt<br />

350m Länge und 150m Breite. Dazu kommen, etwas abseits gelegen, der Schachtkopf des Lüftungs-<br />

beziehungsweise Bauschachts sowie einige dazugehörige kleinere Gebäude. Der Platzbedarf da<strong>für</strong><br />

beträgt nochmals mindestens 100m mal 100m. Die eigentlichen Lagerstollen <strong>für</strong> <strong>die</strong> radioaktiven Abfälle<br />

befinden sich in Hunderten von Metern Tiefe (Nagra, 2010).<br />

Diese Bauten kommen mit grosser Wahrscheinlichkeit ausserhalb der heutigen Industriezonen zu stehen<br />

und sind durch ihre Grösse als Fremdkörper in der Landschaft zu bewerten.<br />

Windkraftanlagen<br />

Windkraftanlagen auf den Randenhöhen sind aus Landschaftsschutz-Gründen umstritten. In einer<br />

Windpotenzialstu<strong>die</strong> (New Energy Scout GmbH, 2009) wurden verschiedene Standorte von Windkraftanlagen<br />

eruiert und deren Machbarkeit abgeschätzt. Gegenwärtig laufen an den entsprechenden<br />

Standorten Messungen der Windgeschwindigkeit, um den möglichen Energiegewinn berechnen zu<br />

können. Die Beurteilung <strong>die</strong>ser Windkraftanlagen ist zwiespältig: Einerseits tragen Windkraftanlagen<br />

zu einer nachhaltigen Stromproduktion bei und entsprechen damit dem operativen <strong>Naturpark</strong>ziel<br />

«Förderung der Nutzung erneuerbarer Energieressourcen». Andererseits befinden sich einige der potenziellen<br />

Standorte im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> im BLN-Gebiet auf dem Randen und haben auf Grund<br />

ihrer Grösse einen starken Einfluss auf das Landschaftsbild und womöglich auch auf <strong>die</strong> Fauna (z.B.<br />

Vögel). Der Bau von Windkraftanlagen wird durch <strong>die</strong> Errichtung eines <strong>Naturpark</strong>s keineswegs verhindert,<br />

aber es gilt, detaillierte Abklärungen zu Auswirkungen auf Natur und Landschaft vorzunehmen<br />

und Schaden und Nutzen vorsichtig gegeneinander abzuwägen.<br />

62


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Entwicklungsgebiete Beringen – Neuhausen – <strong>Schaffhausen</strong> – Thayngen<br />

Gemäss Richtplananpassung «Agglomerationsprogramm» liegen <strong>die</strong> Entwicklungsschwerpunkte vollständig<br />

im Agglomerationsgürtel und tangieren deshalb den <strong>Naturpark</strong> nicht. Es ist im Gegenteil wünschenswert,<br />

dass sich weitere Einzonungen auf ein begrenztes Gebiet beschränken und nicht flächendeckend<br />

<strong>für</strong> das ganze Kantonsgebiet vorgesehen sind.<br />

Verkehrsinfrastrukturen<br />

Die Hauptstrasse J15 (künftig A4), welche im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> von der Verzweigung Mutzentäli<br />

bis zum Grenzübergang Thayngen/Bietingen verläuft, wird zur Nationalstrasse aufklassiert und <strong>die</strong><br />

heutige N4 (neu H4) im Gegenzug vom Anschluss <strong>Schaffhausen</strong> Schweizersbild bis zum Grenzübergang<br />

Oberbargen/Neuhaus am Randen zur kantonalen Hauptstrasse abklassiert. Somit kommt das<br />

einzige Autobahnstück im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> ausserhalb des Parkperimeters zu liegen. Auf deutscher<br />

Seite wird <strong>die</strong> A4 über <strong>die</strong> Schnellstrasse B34 mit der Autobahn A81 nach Stuttgart verbunden.<br />

Die weitere Autobahnplanung Schweiz-Deutschland betrifft den Park somit nicht. Seit Jahren wird diskutiert,<br />

ob der fehlende Zusammenschluss zwischen der A4 und der A81, der im Zusammenhang mit<br />

dem europäischen Autobahnnetz eine Lücke darstellt, ausgebaut wird. Falls das Strassenbauprojekt<br />

verwirklicht wird, würde <strong>die</strong> Autobahn nur den Rand des Parks auf einer Länge von einigen Kilometern<br />

berühren. Ob <strong>die</strong>ses unsichere Bauvorhaben in den neuen Richtplan Eingang findet, ist noch unklar.<br />

Ein allfälliger zukünftiger Ausbau der A4-Stadtdurchfahrt <strong>Schaffhausen</strong> auf vier Spuren läuft ausserhalb<br />

des Parkperimeters und beeinträchtigt den Park somit nicht.<br />

Gemäss Agglomerationsprogramm ist eine S-Bahn <strong>Schaffhausen</strong> in Planung. Folgende raumwirksamen<br />

Massnahmen sind als Resultat des Agglomerationsprogramms an der Bahnlinie <strong>Schaffhausen</strong>-<br />

Erzingen geplant bzw. sind im Bau:<br />

▪ Neunkirch: Aufhebung der Bahnübergänge «Grosser Letten» und «Erlen», Bau einer Strassenunter-<br />

und –überführung zur Entflechtung von Schiene und Strasse. Dauer: 2010-2012<br />

▪ Wilchingen: Aufhebung von drei Bahnübergängen in Wilchingen-Unterneuhaus. Der Verkehr wird<br />

zukünftig über einen neu zu erstellenden Kreisel an der Trasadingerstrasse führen. Dauer: 2010-<br />

2012<br />

▪ Elektrifizierung und Doppelspurausbau der Bahnlinie <strong>Schaffhausen</strong>-Erzingen zur Einführung des<br />

Halbstundentaktes. Beginn: 2012<br />

▪ Beringen: Es ist geplant, im Beringerfeld eine neue, zusätzliche Haltestelle an der Bahnlinie<br />

<strong>Schaffhausen</strong>-Erzingen zu erstellen, um den Ort besser an den öV anzuschliessen.<br />

Weinhotel Hallau<br />

In den Weinbergen von Hallau ist ein Weinerlebnishotel im höheren Preissegment mit 100 Zimmern<br />

geplant. Die im März 2011 erfolgte Gemeindeabstimmung <strong>für</strong> eine Umzonung von 20`000m 2 Landwirtschaftsland<br />

ergab einen positiven Entscheid zugunsten der Umzonung <strong>für</strong> das Hotel. Der nächste<br />

Entscheid liegt beim Kanton. Falls <strong>die</strong>ser zustimmt, können sich <strong>die</strong> Pläne eines Weinhotels in den<br />

Hallauer Weinbergen weiter konkretisieren. Grundsätzlich sieht <strong>die</strong> Bevölkerung <strong>die</strong> Errichtung des<br />

Hotels als Chance, <strong>die</strong> angepackt werden soll. Den Anwohnern ist vor allem ein klares Verkehrskonzept<br />

ein Anliegen (Schaffhauser Landzeitung, 2011).<br />

Siblinger Randenturm<br />

Der bisherige, 126 Jahre alte Siblinger Randenturm soll in den nächsten Jahren ersetzt werden. Die<br />

«IG Randenturm Siblingen» setzt sich da<strong>für</strong> ein. Die Gemeindeversammlung von Siblingen hat da<strong>für</strong><br />

bereits einen Kredit gesprochen. Momentan sind Einsprachen von Seiten des Natur- und Heimatschutzes<br />

hängig.<br />

Ortsdurchfahrten Löhningen und Beringen<br />

Statt einer Umfahrung soll <strong>die</strong> Attraktivität der Ortszentren von Löhningen und Beringen als Beitrag zur<br />

Siedlungsentwicklung nach innen aufgewertet werden. Die Aufenthaltsqualität im Strassenraum soll<br />

damit verbessert werden. Als Massnahmen sind an den Ortseingängen jeweils Eingangstore, gestaltete<br />

Kreisel, zum Teil <strong>die</strong> Aufhebung von Busbuchten <strong>für</strong> den vorgesehenen Flächengewinn <strong>für</strong> Fuss-<br />

63


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

gänger und allgemein ein verbessertes Erscheinungsbild mit gezielter Platzgestaltung mit Baumpflanzungen,<br />

Möblierung und einer einheitlichen Beleuchtung. Die Massnahmen sind im Zeitraum 2011 bis<br />

2014 geplant.<br />

Gewässerrenaturierungen<br />

Renaturierung Wutach<br />

Die Wutach soll auf dem Gemeindegebiet von Schleitheim auf einer Länge von rund 1‘700 m in eine<br />

reichhaltige und dynamische Auenlandschaft zurückgeführt werden. In einer Projektstu<strong>die</strong> wurden<br />

entsprechende Entwicklungsziele definiert. Die Massnahmen werden in mehreren Etappen bis 2021<br />

umgesetzt. Die erste Etappe ist bereits abgeschlossen.<br />

Renaturierung Bach «Grebengraben»<br />

Der Grebengraben, Neunkirch muss wegen der Lage der neuen Kantonsstrasse verlegt werden. Der<br />

Bach wird aufgrund der Gewässerschutzgesetze renaturiert und damit ökologisch aufgewertet. Um<br />

den Hochwasserschutz zu erhöhen, erhält das Gewässer mitsamt den Uferbereichen eine neue Breite<br />

von rund zehn Metern, verglichen mit einem Meter heute.<br />

Weitere Projekte im Bereich der Gewässerrenaturierung sind auf kantonaler Ebene aktuell in Planung.<br />

Neue Sternwarte<br />

Nach Erhalt der Baubewilligung <strong>für</strong> <strong>die</strong> neue Sternwarte im Gebiet Drei Eichen in <strong>Schaffhausen</strong> (an<br />

der Parkgrenze ausserhalb des Perimeters) erfolgte im Dezember 2010 der erste Spatenstich. Im<br />

Herbst 2011 soll sie ihren Betrieb aufnehmen. Der neue Standort war nötig geworden, weil sich am<br />

bisherigen Standort <strong>die</strong> Lichtverhältnisse durch Lichtsmog stark verschlechtert haben.<br />

Richtplanung <strong>für</strong> Rückhaltebecken<br />

Um Überschwemmungen des Halbbachs (Trasadingen) bei Regen zu verhindern, wird diskutiert, <strong>die</strong><br />

Kiesgrube Wasserfallen (Hallau) als Auffangbecken zu nutzen. Die Gemeinde Hallau lehnt den Vorschlag<br />

wegen Unrealisierbarkeit ab, zudem sprechen Gewässerschutzgründe gegen <strong>die</strong>ses Projekt. In<br />

der bis 2012 gültigen Abbaubewilligung der Kiesgrube Wasserfallen ist das Projekt noch vorgesehen.<br />

Die Situation wird nochmals analysiert und allfällige Massnahmen geprüft (Raumplanung Kanton<br />

<strong>Schaffhausen</strong>, 2011).<br />

Hochwasserrückhaltung «Wangental»<br />

Seit September 2004 gibt es das Feuchtgebiet Im See, welches sowohl als Ausgleichsbecken <strong>für</strong><br />

Hochwasser wie auch als Lebensraum <strong>für</strong> Amphibien und Vögel <strong>die</strong>nt.<br />

Tabelle 22: Planung und Ausführung von Hochwasser-Rückhaltemassnahmen im Kanton <strong>Schaffhausen</strong><br />

Gemeinde Gewässer<br />

Geplante Massnahme<br />

Innerhalb Perimeter<br />

<strong>Schaffhausen</strong> Klusbach Bau: 2008 teilweise<br />

Freudentalbach Planung: 2009<br />

Bau: 2010<br />

Guggentalbach Planung: 2009<br />

Bau: 2010<br />

Möslibach Planung: 2010<br />

Bau: 2011<br />

Merishausen Hohlgraben Bau: 2009 ja<br />

ja<br />

ja<br />

teilweise<br />

64


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Gemeinde Gewässer<br />

Geplante Massnahme<br />

Innerhalb Perimeter<br />

Neuhausen am Rhf. Neuwiesenbach (Congobach) Bau: 2009 teilweise<br />

Neunkirch Fochtelgraben Planung: 2010<br />

Bau: 2011<br />

Schleitheim Schleitheimerbach Planung: 2009<br />

Bau: 2010<br />

Beggingen Beggingerbach Planung: 2009<br />

Bau: 2010<br />

1.7 Marktsituation<br />

1.7.1 Einleitung<br />

Mögliche Wertschöpfungsmotoren in einem Park können vor allem im Tourismussegment (Hotellerie,<br />

Gastronomie, Angebote etc.) und in der «tourismusnahen» Produktentwicklung aus der Landwirtschaft<br />

(u.a. auch Agrotourismus) und dem Gewerbe angesiedelt werden. Darum kann in der Beurteilung der<br />

Marktsituation v.a. auf <strong>die</strong> Entwicklung im Tourismus Bezug genommen werden.<br />

Weltweit ist der Tourismus eine sehr dynamische Wachstumsbranche, mit zum Teil zweistelligen Zuwachsraten<br />

jährlich. Mehr Freizeit, mehr verfügbares Einkommen und <strong>die</strong> günstige Mobilität sind <strong>die</strong><br />

hauptsächlichen Triebkräfte <strong>für</strong> <strong>die</strong>se globale Entwicklung. Der Schweizer Tourismus insgesamt stagniert<br />

unter dem Druck der globalen Konkurrenz und ist in Teilsegmenten gar rückläufig. Besonders der<br />

wertschöpfungsintensive Wintertourismus kommt zunehmend unter Druck. Der Wintersportmarkt hat<br />

sich diversifiziert und Ferndestinationen konkurrieren Tourismusorte auch in der kalten Jahreszeit.<br />

Wachstum verzeichnen hingegen auch in der Schweiz <strong>die</strong> <strong>für</strong> einen möglichen <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

interessanten Segmente des Städte- und des Tagestourismus. Allgemein kann gesagt werden,<br />

dass <strong>die</strong> Anzahl der Reisen übers Jahr gesehen zunehmen, <strong>die</strong> durchschnittliche Aufenthaltszeit der<br />

Gäste aber stetig sinkt (im Schnitt unter zwei Tage) und <strong>die</strong> Reiseentscheide immer kurzfristiger gefällt<br />

werden.<br />

Trotzdem bietet der Tourismus auch Entwicklungschancen, insbesondere <strong>für</strong> ländliche Regionen wie<br />

sie auch der Perimeter des <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong> repräsentiert. Touristische Angebote in intakten<br />

Natur- und Kulturräumen, welche <strong>die</strong> natürlichen Ressourcen schonen, <strong>die</strong> authentische Kultur fördern<br />

sowie <strong>die</strong> regionale Wirtschaft unterstützen haben Erfolg und verzeichnen eine wachsende Nachfrage.<br />

Für <strong>die</strong> Beschreibung der Marktsituation <strong>für</strong> Parkgebiete sehen wir uns mit der Problematik konfrontiert,<br />

dass <strong>die</strong> heutigen Zielgruppen allgemein sehr heterogen und schwierig fassbar sind. Kunden<br />

sind heute einer Flut von Angeboten ausgesetzt und sie pendeln in ihrem Verhalten auf dem Markt<br />

zwischen verschiedenen Lebensstilen hin und her.<br />

Deshalb sind Zielgruppen nicht mehr von einer Ideologie oder klaren Weltanschauung geleitet, und sie<br />

lassen sich auch aufgrund ihres Alters nicht mehr einfach segmentieren. Im Vordergrund stehen heute<br />

<strong>die</strong> Erlebnisse und der entsprechend vermittelte Lebensstil. Allerdings zeigen verschiedene Untersuchungen,<br />

dass viele Bedürfnisse und Sehnsüchte der Konsumenten sehr gut mit den assoziierten Inhalten<br />

eines Parks korrelieren. Die Reisenden suchen zum Beispiel vermehrt das Vertraute und Substanzielle<br />

und weniger das Fremde und Exotische (Bosshart & Frick, 2006).<br />

Lebensqualität bedeutet heute Ruhe, Raum, Gesundheit und Zeit haben. Damit werden <strong>die</strong> Nähe und<br />

das Regionale, das Überschaubare generell wieder wichtiger.<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

65


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Bezogen auf den Kanton <strong>Schaffhausen</strong> bedeutet <strong>die</strong>s, dass <strong>die</strong> zu beobachtende gesellschaftliche<br />

Werteorientierung <strong>für</strong> den Tourismus, <strong>für</strong> <strong>die</strong> Landwirtschaft, allgemein <strong>für</strong> <strong>die</strong> gewerbliche und industrielle<br />

Produktentwicklung und im Standortwettbewerb als Wohnkanton eine grosse Chance <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

nachhaltige Entwicklung des Kantons darstellt. Der Kanton <strong>Schaffhausen</strong> trägt viele <strong>die</strong>ser in Zukunft<br />

immer wichtiger werdenden Werte. Die Errichtung eines <strong>Naturpark</strong>s und <strong>die</strong> Vermarktung mit dem Label<br />

«Park von nationaler Bedeutung» könnte <strong>die</strong>se Zukunftschance entscheidend stärken.<br />

1.7.2 Märkte <strong>für</strong> Produkte und Dienstleistungen aus dem Parkgebiet<br />

Aufgrund von verschiedenen Faktoren steht der globale Markt heute vor erheblichen Veränderungen.<br />

Gesellschaftliche und ökonomische Rahmenbedingungen ändern sich. Dies wirkt sich unter anderem<br />

auf bestehende und zukünftige Produkte und Dienstleistungen aus. Da der Tourismus im möglichen<br />

<strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> einen integrativen und branchenübergreifenden Charakter besitzt und <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Entwicklungsperspektiven eine entscheidende Rolle spielt, steht in der Marktanalyse vor allem <strong>die</strong> touristische<br />

Veränderung im Vordergrund.<br />

Nachfolgend <strong>die</strong> wichtigsten Faktoren im externen Umfeld (Gesellschaft, Ökonomie und Ökologie) des<br />

Tourismus (Bosshart & Frick, 2006; European Travel Commission, 2006):<br />

Gesellschaftliche Faktoren<br />

▪ Die älteren Bevölkerungsgruppen werden in Europa kurz- bis mittelfristig weiterhin anwachsen.<br />

Die Anzahl der Kinder und der Jugendlichen geht zurück.<br />

▪ Die Pluralisierung der Gesellschaft und <strong>die</strong> Individualisierung nehmen zu. Die Gesellschaft differenziert<br />

sich horizontal in sozialen Milieus und nicht vertikal in einer Klassengesellschaft.<br />

▪ Neue Familienstrukturen entstehen. Die klassische bürgerliche Kleinfamilie zerfällt in viele verschiedene<br />

Familienvarianten. Die Anzahl der Singles nimmt zu.<br />

▪ Allgemein wächst das Gesundheits- und Umweltbewusstsein. Gebiete mit verschmutzter Luft und<br />

verbauten Landschaften werden gemieden.<br />

▪ Wertewandel in der Gesellschaft: ökologische, soziale und ethische Werte werden wichtiger.<br />

Ökonomische Faktoren<br />

▪ Der Wettbewerb wird intensiver. Gäste erwarten mehr Leistung <strong>für</strong> weniger Geld.<br />

▪ Polarisierung der Nachfrage nach Billig- und Luxusangeboten<br />

▪ Nachhaltigkeit, Umwelt und Gesundheit werden beim Kaufentscheid zum bedeutenden Faktor<br />

▪ Der klassische Wintertourismus in den Alpen stösst an seine Wachstumsgrenzen. Der Sommer<br />

weist ein ökonomisches Wachstumspotenzial.<br />

Ökologische Faktoren<br />

▪ Reine Natur wird knapp und dadurch wertvoller<br />

▪ Klimaveränderung führt zur Verschiebung von regionalen Vor- und Nachteilen (Schnee wird<br />

knapp, Naturkatastrophen und Hitzeperioden nehmen zu etc.)<br />

▪ Erneuerbare Energien gewinnen an Bedeutung, weil sie der Klimaerwärmung entgegenwirken und<br />

weil <strong>die</strong> Ölreserven knapp werden<br />

▪ Individualisierung wird zum ökologischen Problem<br />

66


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Kompetenzen<br />

• Hohe Reiseerfahrung<br />

• Qualitätsbewusstsein<br />

• Besser gebildet<br />

• Lernfähig<br />

Lifestyle<br />

• Ausgeprägtes<br />

Gesundheits- und<br />

Umweltbewusstsein<br />

• Wunsch nach<br />

Natürlichkeit und<br />

Authentizität<br />

• Kürzere und<br />

häufigere Reisen<br />

• Bedürfnis nach<br />

Kultur und Bildung<br />

• Erlebnisorientiert<br />

Abbildung 24: Der neue Tourist (Hofmann & Horx, 2002)<br />

Soziodemografische<br />

Konditionen<br />

• Flexible Arbeitszeiten<br />

• Höheres Einkommen<br />

• Mehr Freizeit<br />

• Mehr Singles und<br />

kinderlose Paare<br />

• Kleinere Haushalte<br />

Konsumverhalten<br />

• Paradoxe und<br />

multioptionale<br />

Konsumenten<br />

• High-tech orientiert<br />

(offen <strong>für</strong> neue<br />

Technologien und<br />

Distributionskanäle)<br />

• Verändertes<br />

Buchungsverhalten<br />

(Last Minute)<br />

• Spontan und flexibel<br />

Individualität<br />

• Risikoorientiert<br />

• Wunsch nach<br />

Individualisierung<br />

• Bedürfnis nach<br />

Wahlmöglichkeit<br />

Diese geschilderte Situation führt dazu, dass sich das Konsumverhalten vieler Menschen in der westlichen<br />

Welt verändert. Die genannten Faktoren beeinflussen und verändern unter anderem das Verhalten<br />

und <strong>die</strong> Identität des Touristen. In der Literatur wird vom so genannten «neuen» Tourist gesprochen<br />

(vergl. Abbildung 24). Nachfolgend eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Eigenschaften<br />

und Verhaltensweisen (Hofmann & Horx, 2002).<br />

Nachhaltigkeit, Umwelt und Gesundheit werden zu zentralen Motiven beim Kaufentscheid, und Produkte<br />

und Angebote müssen zunehmend diversen ökologischen, ethischen, gesundheitlichen und regionaltypischen<br />

Anforderungen entsprechen. Werte, Normen und kulturelle Ausdrucksweisen gleichen<br />

sich weltweit an, komplementär dazu steigt <strong>die</strong> Nachfrage nach dem unverwechselbaren, regionalen<br />

Produkt. Einzigartige Natur- und Kulturgüter sind wieder gefragt und gewinnen an Wert. Die Konsumforschung<br />

spricht in <strong>die</strong>sem Zusammenhang vom «Lifestyle of Health and Sustainability» (LOHAS).<br />

Gesundheit und Nachhaltigkeit sind in verschiedenen Märkten Megatrends. Von der Finanz- bis zur<br />

Automobilindustrie richten sich <strong>die</strong> Anbieter dementsprechend mit LOHAS-Produkten auf <strong>die</strong> Kundenwünsche<br />

aus. Die neusten Untersuchungen zeigen, dass bereits über 30% der europäischen Bevölkerung<br />

zu den LOHAS gezählt werden kann. Der Soziologe Paul Ray, der Ende der 1990er Jahren den<br />

Begriff LOHAS geprägt hat, geht von einem Umsatzvolumen von 230 Mrd. US-Dollar aus, <strong>die</strong> auf dem<br />

US-Markt künftig in der LOHAS Industrie zu ver<strong>die</strong>nen sind. Der öko-soziale Mehrwert wird zu einem<br />

wichtigen Kaufargument. Die LOHAS sind geprägt durch eine deutliche Affinität gegenüber Ökologie,<br />

Ästhetik, Stil und Design. Dies hat Konsequenzen <strong>für</strong> viele Bereiche der Wirtschaft und der Gesellschaft:<br />

von der Architektur über das Produktdesign bis zum Freizeit- und Tourismusangebot. Gesund,<br />

fair, ökologisch und nachhaltig werden vor allem in gesättigten Märkten künftig zu ausschlaggebenden<br />

Kaufargumenten. Nach der hedonistisch geprägten Spass- und Erlebnisgesellschaft der 1980er und<br />

1990er Jahre kann heute soziologisch eine Werteverschiebung zur Sinngesellschaft diagnostiziert<br />

werden. Stand in der Spassgesellschaft noch persönliche Lust, Leistung, Status und materieller Besitz<br />

im Vordergrund, ten<strong>die</strong>ren heute viele Konsumenten vermehrt auf immaterielle, ethische und ökologische<br />

Zusatznutzen bei ihren Kaufentscheiden. Diese Entwicklung hat auch deutliche Auswirkungen<br />

auf <strong>die</strong> zukünftige Entwicklung des Tourismus. Gerade der natur- und kulturnahe Tourismus beinhaltet<br />

hauptsächlich <strong>die</strong> grundlegenden Bedürfnisse der LOHAS, welche in der Freizeit Ruhe und Stille,<br />

Ausgleich vom stressigen Alltag, Selbstverwirklichung, Sinn und Glück, gesundheitsfördernde Life<br />

Work Balance, schöne Landschaften und authentische Erlebnisse suchen (vergl. Abbildung 25) (Forster<br />

& Göpfert, 2007; Wenzel et al., 2007a; Romeiss-Stracke, 2003).<br />

67


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

1950er - 1960er Jahre<br />

Pflichtkultur<br />

1970er - 1990er Jahre Hedonismus-<br />

und Spasskultur<br />

seit Ende 1990er Jahren<br />

LOHAS<br />

Fleiss Lust Erfahrung<br />

Pflicht Leistung Engagement<br />

Familie Ich Freundschaft<br />

Frömmigkeit Materielles Spiritualität<br />

Treue Eros Authentizität<br />

Nutzen Fun Natürlichkeit<br />

Abbildung 25: Wertewandel von der bürgerlichen Pflichtkultur zu den LOHAS (Wenzel et al., 2007a)<br />

Für <strong>die</strong> Parkentwicklung sind <strong>die</strong>se gesellschaftlichen Tendenzen bedeutend. Denn sie weisen darauf<br />

hin, dass Produkte und Dienstleistungen aus Pärken grosses Potenzial besitzen und wichtige Segmente<br />

der oben beschriebenen Bedürfnisse abdecken können.<br />

In der Literatur wird dem naturnahen Tourismus grosse regionalökonomische Bedeutung und Wachstumspotenzial<br />

beigemessen (vgl. Björk, 2000; Jones, 2005; Siegrist et al., 2002). Auffallend ist, dass<br />

vor allem ökonomische Untersuchungen zum naturnahen Tourismus vorliegen, solche <strong>für</strong> den kulturnahen<br />

Tourismus aber weitgehend noch fehlen. Auch im Zusammenhang mit den Beschreibungen der<br />

gesellschaftlichen Markttrends zeigt sich deutlich, dass Produkte und Angebote, <strong>die</strong> Natur- und Kulturwerte<br />

vermitteln auf dem Markt zunehmend gefragt sind. Regionalität, Entschleunigung, intakte<br />

Landschaften und authentische Erlebnisse sind <strong>die</strong> zentralen Begriffe der Erwartungen an den natur-<br />

und kulturnahen Tourismus; ein Tourismus, der Natur und Landschaft schont, <strong>die</strong> authentische Kultur<br />

fördert und <strong>die</strong> regionale Wirtschaft des Ferienortes belebt.<br />

Kappler et al (2009, S.68) ziehen folgendes Fazit aus der SECO-Stu<strong>die</strong> von Siegrist et al. (2002) über<br />

«Naturnaher Tourismus in der Schweiz»:<br />

30% der Schweizer Bevölkerung können als «naturinteressiert» oder gar «naturnah» bezeichnet<br />

werden.<br />

Eine Befragung von Anbietern im Bereich des naturnahen Tourismus ergab, dass <strong>die</strong>se mit einer Zunahme<br />

des Marktvolumens von bis zu 40% in den nächsten 10 Jahren rechnen. Heute bewegen sich<br />

<strong>die</strong> Gesamtausgaben der naturnahen Schweizer Gäste jährlich bei ca. 2.3 Mrd. Schweizer Franken<br />

(Siegrist et al., 2002). Der naturnahe Tourismus tritt aus dem Schatten der Nische heraus und wird zu<br />

einem wichtigen und kommerziell interessanten Marktsegment.<br />

Eine Stu<strong>die</strong> des Instituts <strong>für</strong> touristische Raumplanung Österreich (ITR) aus dem Jahr 2005 kommt<br />

zum Schluss, dass <strong>die</strong> sechs österreichischen Nationalpärke aus allen Produkten (welche ausschliesslich<br />

mit dem jeweiligen Nationalpark zusammenhängen) eine Wertschöpfung von total EUR<br />

179 Mio. pro Jahr, bzw. durchschnittlich EUR 29.8 Mio. pro Park und Jahr, erzielen.<br />

Tourismus und Landschaftsschutz erkennen zunehmend <strong>die</strong> gemeinsamen Ziele. Einerseits spricht<br />

der Markt: Die Nachfrage nach naturnahen Ferien steigt und in überbauten Landschaften mag sich bei<br />

den Gästen <strong>die</strong> Ferienstimmung nicht mehr recht einstellen. Andererseits aber auch, weil verschiedene<br />

Stu<strong>die</strong>n in den letzten Jahren <strong>die</strong> volkswirtschaftliche Bedeutung der Landschaft aufgezeigt haben.<br />

Der Nutzen einer vielfältigen Landschaft <strong>für</strong> den Schweizer Tourismus wird auf 2.5 Mrd. Franken im<br />

Jahr geschätzt. Der Verlust wird mit 2 Mrd. Franken bilanziert, wenn sich <strong>die</strong> landschaftlichen Qualitä-<br />

68


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

ten gegenüber dem benachbarten Ausland erheblich verschlechtern. Auch in <strong>die</strong>ser Stu<strong>die</strong> wird der<br />

Unternehmenswert der Landschaft <strong>für</strong> den Schweizer Tourismus mit 70 Mrd. Franken beziffert (Econcept,<br />

2002).<br />

Der wachsende Parktourismus führt auch zu einer Zunahme des Tagestourismus. Dies entspricht in<br />

Zeiten steigender Mobilität einem allgemeinen touristischen Trend, der auch vor den Pärken nicht Halt<br />

macht. Nebst den Tagestouristen stellen <strong>die</strong> LOHAS und <strong>die</strong> natur- und kulturnahen Touristen wichtige<br />

Zielgruppen des Parktourismus dar.<br />

Tabelle 23: Zielgruppen, Bedürfnisse und Wertschöpfungspotenziale des Parktourismus<br />

Gästetypen Bedürfnisse des Gästesegmentes<br />

LOHAS Lifestyle<br />

of Health<br />

and Sustainability <br />

Kurzaufenthalter<br />

/ Tagestouristen<br />

Natur- und<br />

kulturnahe<br />

Touristen<br />

▪ Lebensstil Nachhaltigkeit<br />

und Gesundheit<br />

▪ Konsum- und Werteorientierung<br />

▪ ökologische, ethische und<br />

soziale Zusatznutzen <strong>für</strong><br />

Angebote und Produkte<br />

▪ Umweltbildung<br />

▪ Heterogene Bedürfnisse<br />

▪ Natur- und Kulturerlebnis<br />

▪ Umweltbildung<br />

▪ Natürliche und kulturelle<br />

Attraktionen<br />

▪ Gute Erreichbarkeit<br />

▪ Hohe Authentizität<br />

▪ Natur- und Kulturerlebnis<br />

▪ Sichtbare Schutzbemühungen<br />

▪ Begegnung mit der regionalen<br />

Kultur wird ermöglicht<br />

▪ Verbindung von Tradition<br />

und Moderne<br />

▪ Regionaltypisches Essen<br />

▪ Umweltbildung<br />

Wertschöpfungspotenziale<br />

▪ Nachhaltige Angebote / Produkte<br />

▪ Tourismusangebote – Mehrtages-Packages<br />

▪ Regionaltypische Lebensmittel<br />

▪ (Kunst-)Handwerk (Holz, Stein, Wolle, etc.)<br />

▪ Qualifizierte Dienstleistungen<br />

▪ Hotellerie und Gastronomie<br />

▪ Umweltbildungsangebote<br />

▪ Angebote im Segment der Tierbeobachtungen<br />

und Naturerlebnisse in unberührten Landschaften<br />

(Exkursionen)<br />

▪ Angebote (Packages)<br />

▪ Kurzferien in der Nähe<br />

▪ Natur- und gesundheitsbezogene Angebote<br />

▪ Wertschöpfungskette Mobilität<br />

▪ Ausflugsgastronomie mit regionalen Produkten<br />

und Angeboten<br />

▪ (Kunst-)Handwerk (Holz, Stein, Wolle, etc.)<br />

▪ Umweltbildungsangebote<br />

▪ Agrotourismus<br />

▪ Produkte und Angebote mit ökologischen, sozialen<br />

und ethischen Mehrwerten<br />

▪ Angebote im Segment der Tierbeobachtungen<br />

und Naturerlebnisse in unberührten Landschaften<br />

(Exkursionen)<br />

▪ Regionale Spezialitäten<br />

▪ Geführte Touren<br />

▪ Hotellerie und Gastronomie<br />

▪ Umweltbildungsangebote<br />

▪ Agrotourismus<br />

▪ (Kunst-)Handwerk (Holz, Stein, Wolle, etc.)<br />

Aus ökologischen und ökonomischen Gründen sollte im Parkgebiet der bestehende Tagestourismus<br />

nachhaltig gestaltet und der Übernachtungstourismus gefördert werden. Da<strong>für</strong> müssen attraktive,<br />

mehrtägige Angebote sowie Verpflegungs- und Übernachtungsinfrastrukturen gezielt unterstützt werden.<br />

Wichtig sind zudem <strong>die</strong> enge Zusammenarbeit mit den etablierten Tourismusorganisationen und<br />

damit <strong>die</strong> gezielte Einbindung der Pärke in <strong>die</strong> touristischen Vermarktungsstrukturen. Ein wichtiger<br />

Punkt stellt <strong>die</strong> steigende Bedeutung des Tagestourismus dar. Auch der potenzielle <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

liegt in Tagesausflugsdistanz zu grossen städtischen Zentren. Aus wirtschaftlicher Sicht kann<br />

69


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

auch der Tagestourismus interessant sein. Hierzu bedarf es jedoch qualitativer und nachhaltiger Wertschöpfungsangebote.<br />

Eine weitere Voraussetzung <strong>für</strong> erfolgreiche tagestouristische Angebote ist ein<br />

guter öffentlicher Verkehr, vor allem zur Bewältigung der Wochenendspitzen.<br />

Aus den oben formulierten Ansätzen lassen sich <strong>für</strong> das <strong>Naturpark</strong>projekt <strong>Schaffhausen</strong> vier relevante,<br />

touristische Wertschöpfungsketten definieren:<br />

(1) Wertschöpfungskette «Tagesausflügler»<br />

(Beispielkette: Tourismusorganisation � ÖV/Parking �<strong>Naturpark</strong>-Info � Gastronomie � Park-<br />

Dienstleistungen � Shop/Verkaufsorte <strong>für</strong> Parkprodukte (parkintern) � Transporte/Mobilität (park-<br />

intern).<br />

(2) Wertschöpfungskette «Mehrtagesaufenthalt und Beherbergung»<br />

(Beispielkette: Tourismusorganisation � ÖV/Parking � <strong>Naturpark</strong>-Info � Gastronomie � Beher-<br />

bergung � Transporte/Mobilität � Shop/Verkaufsorte (parkintern) � Transporte/Mobilität (parkin-<br />

tern).<br />

(3) Wertschöpfungskette «Parkprodukte»<br />

(Beispielkette: Landwirtschaft/Gewerbe � <strong>Naturpark</strong>-Info � Shop/Verkaufsorte (parkintern) �<br />

Distributionskanäle (parkextern).<br />

(4) Wertschöpfungskette «Park-Dienstleistungen»<br />

(Beispielkette: Dienstleister (Guides/«Ranger») � Tourismusorganisation/Parkleitung � Beher-<br />

bergung � <strong>Naturpark</strong>-Info � Shop/Verkaufsorte (parkintern) � Transporte/Mobilität (parkintern).<br />

(Quelle: Kappler et al., 2009)<br />

1.7.3 Zukünftige Märkte <strong>für</strong> Produkte und Dienstleistungen aus dem Parkgebiet<br />

Wenn wir den Tourismusmarkt Schweiz und <strong>die</strong> Situation in den Regionen des <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong><br />

betrachten, lassen sich <strong>die</strong> Herkunftsgebiete der Touristen in einem ersten Schritt auf zwei zentrale<br />

Zielgebiete einschränken (siehe auch Tabelle 24):<br />

▪ Schweiz (deutschsprachige Schweiz)<br />

▪ Deutschland (Süddeutschland)<br />

Tabelle 24: Gästeherkunft 2009 (STV, 2009)<br />

Gäste Schweizer Tourismus 2009 (in Logiernächten LN, gegliedert nach Herkunftsländern)<br />

CH 43% 15.4 Mio. LN<br />

D 17% 6.0 Mio. LN<br />

GB 6% 1.9 Mio. LN<br />

F 4% 1.4 Mio. LN<br />

I 3% 1.1 Mio. LN<br />

Niederlande 3% 1.0 Mio. LN<br />

Belgien 2% 0.8 Mio. LN<br />

Andere Länder 22% 8.0 Mio. LN<br />

TOTAL 100% 35.6 Mio. LN<br />

70


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Auch auf den Kanton <strong>Schaffhausen</strong> bezogen ist <strong>die</strong> gesamtschweizerische Struktur der Herkunftsländer<br />

tendenziell übertragbar. Die Zielgruppe von Schaffhauserland Tourismus bezieht sich punkto Herkunft<br />

v.a. auf Schweizer und deutsche Gäste. Eine Ausnahme bildet der Attraktionspunkt «Rheinfall».<br />

Er hat ein international zusammengesetztes Publikum, das klassischerweise auf einer Schweizer Reise<br />

auch den Rheinfall besucht. Der Kanton <strong>Schaffhausen</strong> ist reich an wertvollen und intakten Natur-<br />

und Kulturwerten und wird von aussen auch als ländlich und vielfältig wahrgenommen. Diese imageprägenden<br />

Werte stehen häufig als Verkaufsargument und Reisemotiv im Vordergrund. Vermehrt<br />

werden sie von den touristischen Leistungsträgern in der Vermittlung von Botschaften eingesetzt. Dies<br />

bedeutet, dass Natur und Kultur nicht nur entscheidende Faktoren <strong>für</strong> den ländlichen Tourismus darstellen,<br />

sondern ebenso <strong>für</strong> <strong>die</strong> wertschöpfungsintensiven Tourismusräume von zentraler Bedeutung<br />

sind. Insbesondere im potenzialstarken Sommertourismus gewinnt der natur- und kulturnahe Tourismus<br />

Marktanteile.<br />

Die oben formulierte Marktdefinition lässt sich auf <strong>die</strong> Struktur eines potenziellen Regionalen <strong>Naturpark</strong>s<br />

<strong>Schaffhausen</strong> übertragen. Wenn man <strong>die</strong> Logiernächtezahlen der letzten beiden Jahre<br />

(2008/2009) vergleicht (siehe Tabelle 25 unten), wird ersichtlich, dass der Kanton <strong>Schaffhausen</strong> einen<br />

Rückgang der Logiernächte zu verzeichnen hat. Dies unterstreicht auch <strong>die</strong> allgemeinen Schweizerischen<br />

Tourismustrends, <strong>die</strong> oben aufgeführt sind und <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> Errichtung eines Regionalen <strong>Naturpark</strong>s<br />

unterstützend mit innovativen Übernachtungsangeboten zumindest teilweise aufgefangen<br />

werden könnten.<br />

Der Kanton <strong>Schaffhausen</strong> besitzt mit dem Rheinfall eine der schweizweit meistbesuchten touristischen<br />

Attraktionen. Die jährlich 1.3 Mio. Besuchenden setzen sich sehr international zusammen, stammen<br />

vor allem aber aus Grossbritannien, den Vereinigten Staaten, Spanien und Italien. Daneben natürlich<br />

auch aus Deutschland und aus der Schweiz. Die Stadt <strong>Schaffhausen</strong> ist mit jährlich 850'000 Besuchern<br />

ebenfalls ein beliebtes Ausflugsziel, <strong>die</strong> Gäste stammen zu 75-80% aus Deutschland und der<br />

Schweiz (Schaffhauserland Tourismus, 2010). Als dritte wichtige Tourismusdestination ist Stein am<br />

Rhein mit 950'000 Besuchern pro Jahr zu nennen. Alle drei Besuchermagnete sind typische Tagesausflugsziele<br />

und auch über den ganzen Kanton gesehen ist der Tagestourismus im Vergleich zum<br />

Übernachtungstourismus im Vordergrund. Gründe da<strong>für</strong> sind gemäss den Ergebnissen des im Rahmen<br />

der Machbarkeitsstu<strong>die</strong> durchgeführten Workshops u.a. in der relativ bescheidenen Anzahl von<br />

Übernachtungsmöglichkeiten im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> zu finden. Grundsätzlich kann gesagt werden,<br />

dass sich der Kanton momentan in zwei Pole trennt, zum einen in <strong>die</strong> genannten Tourismusattraktionen<br />

und zum anderen in <strong>die</strong> restlichen, ländlichen Regionen, welche eher als touristisches «Brachland»<br />

bezeichnet werden können.<br />

Für einen zukünftigen Regionalen <strong>Naturpark</strong> im Kantons <strong>Schaffhausen</strong> wird es wichtig sein, <strong>die</strong> Gäste<br />

an den gut besuchten Attraktionspunkten Rheinfall, Stein am Rhein, Stadt <strong>Schaffhausen</strong> und bei der<br />

Schifffahrt abzuholen und <strong>für</strong> einen Aufenthalt im <strong>Naturpark</strong> zu gewinnen. Eine entsprechende Informationsstrategie<br />

muss während der Errichtungsphase umgesetzt werden, damit <strong>die</strong>ses vorhandene<br />

Gästepotenzial erschlossen werden kann.<br />

71


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Tabelle 25: Logiernächte im Untersuchungsgebiet 2008/09 (Wirtschaftsamt des Kantons <strong>Schaffhausen</strong>, 2010)<br />

Gemeinde geöffnete Betriebe verfügbare Zimmer verfügbare Betten Ankünfte Logiernächte Zimmernächte<br />

kumulierte Werte 2009 Januar bis Dezember<br />

09 08 09 08 09 08 09 08 09 08 09 08<br />

Schweiz 4'866 4'924 127'758 127'923 241'635 241'345 15'564'494 15'997'377 35'588'893 37'333'769 22'935'204<br />

<strong>Schaffhausen</strong> 9 10 248 254 421 434 38'078 41'497 60'160 69'889 44'874 53'007<br />

Stein am Rhein 8 8 174 183 364 387 20'917 24'818 30'351 38'796 19'500 25'648<br />

Thayngen 3 0 14 7 27 13 453 x 701 x 465 X<br />

Bargen (SH) 1 1 6 6 10 9 x x x x X X<br />

Beringen 1 1 27 23 51 39 x x x x X X<br />

Büttenhardt 1 1 25 10 43 14 x x x x X X<br />

Hallau 1 2 10 36 14 69 x x x x X X<br />

Neuhausen am<br />

Rheinfall 2 1 39 8 77 13 x x x x X X<br />

Neunkirch 1 1 9 18 14 36 x x x x X X<br />

Ramsen 1 1 18 28 36 68 x x x x X X<br />

Rüdlingen 1 2 28 14 68 28 x x x x X X<br />

Schleitheim 2 1 14 8 28 15 x x x x X X<br />

Siblingen 1 2 6 10 11 18 x x x x X X<br />

Wilchingen 1 1 3 4 8 8 x x x x X X<br />

72


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Tabelle 26: Kanton <strong>Schaffhausen</strong> - Beherbergungsstatistik (Wirtschaftsamt des Kantons <strong>Schaffhausen</strong>, 2010)<br />

1. Erfasste Betriebe<br />

Jahr Monat Erfasste Betriebe Vorhandene<br />

Zimmer<br />

Vorhandene<br />

Betten<br />

Ankünfte Logiernächte Mittlere<br />

Aufenthaltsdauer<br />

Zimmernächte Brutto<br />

Zimmerauslastung<br />

in %<br />

Brutto<br />

Bettenauslastung<br />

in %<br />

2009 Dezember 37 675 1298 3033 5330 1.8 3878 18.5 13.3<br />

November 37 675 1298 4211 7101 1.7 5350 26.4 18.4<br />

Oktober 37 675 1298 6155 10365 1.7 7455 35.6 25.9<br />

September 37 675 1298 8206 13566 1.7 9373 46.3 35.1<br />

August 37 675 1298 10288 14439 1.4 9141 43.7 36.1<br />

Juli 37 675 1298 7933 11909 1.5 7622 36.4 29.8<br />

Juni 37 675 1298 8706 13095 1.5 9009 44.5 33.9<br />

Mai 37 675 1298 7938 12050 1.5 8313 39.7 30.2<br />

April 37 675 1298 5264 8483 1.6 5784 28.6 21.9<br />

März 37 675 1298 4578 7996 1.7 5888 28.1 20<br />

Februar 37 675 1298 3040 5416 1.8 4201 22.2 15<br />

Januar 37 675 1298 2858 4789 1.7 3689 17.6 12<br />

2. Geöffnete Betriebe<br />

Durchschnitt 37 675 1289 6018 9545 1.6 6642 32.4 24.3<br />

Total 72210 114539 79703<br />

Jahr Monat Erfasste Betriebe Verfügbare<br />

Zimmer<br />

Verfügbare<br />

Betten<br />

Ankünfte Logiernächte Mittlere<br />

Aufenthaltsdauer<br />

Zimmernächte Netto<br />

Zimmerauslastung<br />

in %<br />

Netto<br />

Bettenauslastung<br />

in %<br />

2009 Dezember 33 618 1154 3033 5330 1.8 3878 23.8 17.5<br />

November 33 621 1154 4211 7101 1.7 5350 29.3 20.9<br />

Oktober 35 654 1248 6155 10365 1.7 7455 38 27.7<br />

September 34 629 1188 8206 13566 1.7 9373 50.4 28.6<br />

August 34 629 1188 10288 14439 1.4 9141 47.9 40<br />

Juli 34 629 1188 7933 11909 1.5 7622 40.5 33.5<br />

Juni 34 629 1188 8706 13095 1.5 9009 48.6 37.4<br />

Mai 34 629 1188 7938 12050 1.5 8313 42.8 32.9<br />

April 34 629 1188 5264 8483 1.6 5784 31.3 24.3<br />

März 34 621 1169 4578 7996 1.7 5888 32 23.2<br />

Februar 31 584 1102 3040 5416 1.8 4201 26.4 18<br />

Januar 31 584 1102 2858 4789 1.7 3689 23.1 15.8<br />

Durchschnitt 33 621 1171 6018 9545 1.6 6642 36.7 27.9<br />

Total 72210 114539 79703<br />

73


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Wie aus Tabelle 25 und Tabelle 26 ersichtlich wird, sind <strong>die</strong> Auslastungszahlen der bestehenden Betriebe<br />

und <strong>die</strong> mittlere Aufenthaltsdauer insgesamt betrachtet tief. Ein <strong>Naturpark</strong> könnte hier eine Verbesserung<br />

bringen, wenn konsequent auch buchbare «Park-Pakete» mit integrierten Übernachtungen<br />

angeboten werden könnten. Wichtig wird hier neben dem Produktemanagement vor allem auch <strong>die</strong><br />

Arbeit an der zielgruppengerechten Qualität der Übernachtungsinfrastruktur sein.<br />

1.8 Zielgruppen<br />

1.8.1 Mögliche BesucherInnen des zukünftigen Parks<br />

Wie <strong>die</strong> Marktanalyse gezeigt hat, steigt in verschiedenen Bevölkerungsschichten, insbesondere auch<br />

in den anzustrebenden Zielmärkten (Schweiz, Deutschland) <strong>die</strong> Sehnsucht nach Authentizität. Erlebnisse<br />

sind authentisch, wenn <strong>die</strong>se einen engen Bezug zu den Menschen in einer Region, zur Landschaft,<br />

zur Kultur sowie zu aktuellen und historischen Gegebenheiten eines Ortes aufweisen. Authentizität<br />

bezieht sich allerdings nicht nur auf Bewahrung und Erhaltung, sondern beinhaltet auch einen<br />

dynamischen Aspekt. Es geht auch um <strong>die</strong> Weiterentwicklung von Traditionen in der heutigen Zeit und<br />

um den Alltag sowie <strong>die</strong> reale Bedeutung von kulturellen und natürlichen Werten. So kann zum Beispiel<br />

auch an den Ort angepasste, moderne Architektur authentisch sein. Verschiedene Untersuchungen<br />

zeigen auf, dass <strong>die</strong> naturnahen Gäste im Vergleich zum Normalgast (Kappler et al., 2009):<br />

▪ <strong>die</strong> «Natur erleben» wollen (61% zu 42%)<br />

▪ «Naturattraktionen» suchen (42% zu 17%)<br />

▪ «familienfreundlicher», «kulturinteressierter» und eher «älter» als der Normalgast sind.<br />

Aufgrund <strong>die</strong>ser Analysen und der speziellen Ausgangslage im Parktourismus (z.B. zentrale Bedeutung<br />

der Umweltbildung) lassen sich vier Hauptzielgruppen in den Vordergrund stellen:<br />

▪ 50 Plus: wachsende Bevölkerungsgruppe, mit hohem Einkommen und besonderer Affinität <strong>für</strong><br />

Parktourismus, wie Authentizität, Ruhe, Stille, Gesundheit, Regionalität, regionaltypisches Essen<br />

und Übernachtungsmöglichkeiten etc.<br />

▪ Familien mit Kindern: nicht wachsende Zielgruppe, vom Einkommen her eher dispers, aber speziell<br />

interessiert an Parktourismus: Umweltbildung, natur- und kulturnahe Erlebnisse, qualitative<br />

Familienzeit, Regionalität etc.<br />

▪ Schulen: Spezifisch interessante Zielgruppe <strong>für</strong> Pärke (nicht unbedingt von der Wertschöpfung<br />

betrachtet, aber als wichtige Multiplikatoren-Gruppe) v.a. im Bereich Umweltbildung, Bildung <strong>für</strong><br />

Nachhaltige Entwicklung, angepasst an Lehrpläne im Lehrbereich Mensch und Umwelt<br />

▪ Gruppen: Interessante Zielgruppe <strong>für</strong> Pärke in den Bereichen Pauschalangebote (z.B. <strong>für</strong> Team-<br />

oder Organisationsentwicklung), Exkursionen, Umweltbildung, natur- und kulturnahen Angeboten,<br />

allg. im Segment MICE (= Meetings, Incentives, Conferences, Events)<br />

1.8.2 BesucherInnenpotenzial<br />

Für <strong>die</strong> Zielgruppen können spezifische Aktivitäten aufgebaut werden (vergl. Tabelle 27). Wobei es<br />

einerseits um <strong>die</strong> Einbindung der Leistungsträger geht und andererseits um das konsequente Gestalten<br />

der Service- oder Wertschöpfungskette. Je nachdem wie gut <strong>die</strong>se Wertschöpfungsketten qualitativ<br />

und zielgruppenspezifisch auf <strong>die</strong> ParkbesucherInnen abgestimmt sind, kann das allgemeine Potenzial<br />

der Angebote variieren. Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass 30 bis 40% der<br />

Gesamtbevölkerung (in den oben aufgezählten Herkunftsländern) potenzielle ParkbesucherInnen<br />

sind.<br />

74


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Tabelle 27: Zielgruppen, Aktivitäten und Wertschöpfungsketten im <strong>Naturpark</strong><br />

Zielgruppe Aktivität / Interesse Wertschöpfungsketten<br />

Allg. natur- und kulturinteressierte Gäste – aktive sportliche Erholung, Ruhe, Authentizität,<br />

Gesundheit (30 – 40 % der Gesamtbevölkerung)<br />

50 Plus<br />

> Sommer und<br />

Winter<br />

Familien mit<br />

Kindern<br />

> v.a. Sommer<br />

Schulen<br />

> v.a. Sommer<br />

Gruppen<br />

> Sommer und<br />

Winter<br />

▪ Natur- und Kulturerlebnis<br />

▪ Wandern / Fahrradfahren / aktive Erholung in der<br />

Natur<br />

▪ Exkursionen<br />

▪ Essen und Trinken<br />

▪ Handwerk<br />

▪ Naturerlebnis<br />

▪ Wandern mit Kindern<br />

▪ Fahrradfahren, Wasser (Baden, Planschen, Bäche<br />

stauen etc.)<br />

▪ Umweltbildung<br />

▪ Exkursionen<br />

▪ Erlebnis Landwirtschaft (z.B. Ferien auf dem Bauernhof)<br />

▪ Essen und Trinken (Eltern)<br />

▪ Handwerk (Eltern)<br />

▪ Schulreise<br />

▪ Bildungswoche<br />

▪ Umweltbildung<br />

▪ Wandern, Fahrradfahren<br />

▪ Naturerlebnis<br />

▪ Exkursion<br />

▪ Naturerlebnis<br />

▪ Outdoor-Erlebnis<br />

▪ Wandern, Fahrradfahren (Sport in der Natur)<br />

▪ Exkursionen<br />

▪ Kultur<br />

▪ Essen und Trinken<br />

▪ Handwerk<br />

▪ Tagesausflüge<br />

▪ Mehrtagesausflüge<br />

▪ Ferienaufenthalte<br />

▪ Landwirtschaftliche und<br />

handwerkliche Produkte<br />

▪ Tagesausflüge<br />

▪ Mehrtagesausflüge<br />

▪ Ferienaufenthalte<br />

▪ Landwirtschaftliche und<br />

handwerkliche Produkte<br />

▪ Tagesausflüge<br />

▪ Mehrtagesausflüge<br />

▪ Gruppenunterkünfte<br />

▪ Tagesausflüge<br />

▪ Mehrtagesausflüge<br />

▪ MICE (Geschäftstourismus:<br />

Meetings, Incentives,<br />

Conventions, Events)<br />

▪ Landwirtschaftliche und<br />

handwerkliche Produkte<br />

1.8.3 Nutzen und Wertschöpfung eines Regionalen <strong>Naturpark</strong>s im Kanton <strong>Schaffhausen</strong><br />

1.8.3.1 Nutzen des neuen Labels und Entwicklungsmöglichkeiten<br />

Seit einigen Jahren kann auch auf der regionalen Ebene ein Bedeutungsgewinn von Labels und Zertifizierungen<br />

festgestellt werden. Zahlreiche Regionen versuchen, sich mit Hilfe von Labels im zunehmenden<br />

Standortwettbewerb zu positionieren. Derartige Labels spielen auch in regionalpolitischen<br />

Strategien verschiedener Staaten eine zentrale Rolle, wie z.B. in Frankreich mit dem Konzept der<br />

Parcs Naturels Régionales. Grundsätzlich werden in der Regionalentwicklung im Zusammenhang mit<br />

Pärken mehrere Wirkungsrichtungen von Labels unterschieden:<br />

▪ Imagegewinn: Eine Region erhält durch das Markenzeichen «<strong>Naturpark</strong>» ein einzigartiges Image,<br />

das <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bevölkerung identitätsbildend und -fördernd ist und <strong>für</strong> Touristen einen Anziehungspunkt<br />

darstellt. Die Tourismusbranche, aber auch Produkte aus der Landwirtschaft und dem<br />

Gewerbe können daraus einen Wettbewerbsvorteil erzielen.<br />

75


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

▪ Qualitätssteigerung des regionalen Angebotes: Mit dem Einsatz des <strong>Naturpark</strong>s als Markenzeichen<br />

sowie begleitenden Aktivitäten dazu (Marketing, Besucherbetreuung, Branding von Produkten<br />

etc.) kann <strong>die</strong> Qualität des Angebotes gehoben werden.<br />

▪ Wirtschaftliche Impulse: Die Errichtung und der Betrieb eines Schutzgebietes kann zusätzliche<br />

Wertschöpfung, hauptsächlich im regionalen Gewerbe, im Handel und im Dienstleistungssektor<br />

schaffen. Auch ein zusätzlicher Bedarf an teilweise sehr spezifischen Dienstleistungen (Landschaftspflege,<br />

Umweltbildung, Exkursionen etc.) kann entstehen.<br />

▪ Positive Multiplikationseffekte: Von der Errichtung eines Schutzgebietes können neben den<br />

unmittelbar betroffenen Wirtschaftssektoren auch vor- und nachgelagerte Wirtschaftsbereiche profitieren.<br />

So wirkt sich etwa ein erhöhter Standard des touristischen Angebotes auch auf Zulieferer<br />

aus anderen Branchen positiv aus oder es steigert allgemein <strong>die</strong> Attraktivität einer Region als<br />

Wirtschafts- und Wohnstandort.<br />

▪ Förderung «weicher» Wirtschaftsfaktoren: Da <strong>die</strong> Aktivitäten in einem Schutzgebiet in jedem<br />

Fall Information, Diskussion, regionale Auseinandersetzung und regionale Kooperation nach sich<br />

ziehen, können positive Auswirkungen auf <strong>die</strong> regionale Identität, eine verstärkte Vernetzung von<br />

Sektoren und AkteurInnen etc. erwartet werden.<br />

▪ Moderation und Vermittlung: Das <strong>Naturpark</strong>management kann im Vorfeld politischer Diskussionen<br />

vermittelnd zwischen Einheimischen und staatlichen Stellen tätig werden. Die Strukturen können<br />

als ModeratorInnen fungieren und damit politische Entscheidungen bürgernäher vorbereiten<br />

und gestalten.<br />

▪ Labelregionen als Vorbild-Regionen: <strong>Naturpark</strong>regionen können <strong>für</strong> verschiedene Politikbereiche<br />

als Vorbildregionen <strong>die</strong>nen. Beispielsweise in der Agrar-, in der Kultur- und auch in der Energiepolitik<br />

gewinnt der nachhaltige Regionalentwicklungs-Charakter im Sinne des <strong>Naturpark</strong>konzepts<br />

an Bedeutung. <strong>Naturpark</strong>gebiete können sich als Pilotregionen positionieren, von weiteren<br />

Transferleistungen profitieren und Gewinn bringende Umsetzungsmassnahmen vorantreiben.<br />

Es kann davon ausgegangen werden, dass ein Label Wirkung nach innen und nach aussen<br />

entfaltet. Während das Label nach innen zu einer Verstärkung der regionalen Identität beitragen kann,<br />

wirkt es nach aussen vor allem auf das Image, welches externe Personen von einer Region haben.<br />

Das Label entfaltet Wirkungen auf folgende Zielgruppen:<br />

▪ Wirtschaftsunternehmen, <strong>die</strong> ihren Standort in der Region haben<br />

▪ Landwirtschafts- und Gewerbebetriebe in der Region<br />

▪ Regionale Bevölkerung<br />

▪ Spezifische Zielgruppen im Tourismus (Angebot und Nachfrage)<br />

Damit ein Label nicht als leere Hülle ohne Inhalt erscheint, sind definierte Qualitätskriterien erforderlich.<br />

Wichtig ist in <strong>die</strong>sem Zusammenhang auch, dass durch das Label der Kanton <strong>Schaffhausen</strong> mit<br />

einem bestimmten Image versehen wird. Nach aussen wird transportiert, dass <strong>die</strong> Region auf ihre kulturellen<br />

und landschaftlichen Werte stolz ist und somit <strong>die</strong> Bereitschaft signalisiert wird, <strong>die</strong>se auch zu<br />

bewahren. Im Zusammenhang mit der ökonomischen Positionierung <strong>Schaffhausen</strong>s als modernen Industrie-<br />

und Technologiestandort in den urbanen Gebieten ergibt sich daraus ein attraktiver Kontrast.<br />

Folgende direkte positive Wirkungen sind durch einen Regionalen <strong>Naturpark</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Region und <strong>die</strong><br />

Standorte im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> zu erwarten (ohne Gewichtung):<br />

▪ Grösserer Bekanntheitsgrad<br />

▪ Imagegewinn, grössere Attraktivität der Region<br />

▪ Positive Effekte <strong>für</strong> spezifische Tourismussegmente<br />

▪ Identitätssteigerung, Identifikation<br />

▪ Bewusstseinsbildung<br />

▪ Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität<br />

▪ Verbesserung der Kooperation innerhalb der Region<br />

76


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

1.8.3.2 Regionale Wertschöpfung im <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Im Folgenden wird abgeschätzt, in welcher Grössenordnung der <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> zusätzliche<br />

Wertschöpfung im Parkgebiet generiert. Die Schätzung der Wertschöpfungseffekte bezieht sich auf<br />

den Tourismussektor und den Parkbetrieb. Theoretisch geht das Modell von der Exportbasis-Theorie<br />

aus. Tourismus wird als Export und Basissektor verstanden. Durch den Export von Gütern entsteht ein<br />

regionales Wachstum.<br />

Die Schwierigkeiten, <strong>die</strong> Wertschöpfungseffekte abzuschätzen, liegen vor allem in der Verfügbarkeit<br />

von genügend Daten und in der Datensicherheit. In der vorliegenden Abschätzung wurde darum nur<br />

das Logiernächtewachstum in der Hotellerie und der Parahotellerie (plus Zusatzausgaben), unter Einbezug<br />

der kantonalen und nationalen Fördermittel <strong>für</strong> den Parkbetrieb (Errichtungsphase) von 2013-<br />

2016 (vier Jahre) und <strong>die</strong> damit einhergehenden Multiplikatoreneffekte berücksichtigt.<br />

Modell<br />

Untenstehende Zusammenstellung zeigt das theoretische Modell <strong>für</strong> <strong>die</strong> Berechnung der Wertschöpfungseffekte.<br />

Abbildung 26: Mittelzu- und abflüsse im <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> (Grafik adaptiert von Getzner, Jost & Jungmeier<br />

(2001) in: Rütter, Müller, Guhl & Stettler (1995))<br />

77


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Mittelzuflüsse<br />

▪ Einmalige Aufbaukosten und Betriebskosten <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>:<br />

- Fördermittel Bund und Kanton: CHF 3‘500‘000<br />

- Drittmittel (Sponsoring, Unterstützung durch Firmen, Co-Marketing): CHF 1‘000‘000<br />

=> Mittelzufluss von Bund und Kanton, Firmen etc.<br />

▪ Ausgaben von Gästen<br />

=> Mittelzufluss von privaten Haushalten<br />

▪ Export lokaler Produkte (auch Verkauf an Gäste)<br />

=> Mittelzufluss von Landwirtschaft und Gewerbe<br />

▪ Zusätzliche Subventionen (Park als regionalpolitischer Förderraum, zusätzliche Landwirtschaft im<br />

Rahmen von Vernetzungsprojekten, ÖQV etc.)<br />

Mittelabflüsse<br />

▪ Importe, Zukauf von Gütern, Vorleistungen <strong>für</strong> den Aufbau und den Betrieb des <strong>Naturpark</strong>es<br />

<strong>Schaffhausen</strong><br />

=> Mittelabflüsse aus Unternehmen<br />

▪ Investitionen zugunsten von Unternehmen ausserhalb des <strong>Naturpark</strong>es<br />

=> Mittelabflüsse aus Unternehmen, Investoren<br />

▪ Nutzungseinschränkungen<br />

=> <strong>für</strong> Landwirtschaft, Gewerbe, Wasserkraft<br />

▪ Massnahmen <strong>für</strong> Marketing<br />

=> Mittelabflüsse aus Unternehmen<br />

▪ Sonstige Geldabflüsse<br />

Datenverfügbarkeit und Regionale Abgrenzung<br />

Um Wachstumsszenarien <strong>für</strong> den <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> zu entwickeln, werden Daten aus der Stu<strong>die</strong><br />

von Höchli & Rütter-Fischbacher (2010) als Grundlage verwendet. In der Arbeit von Höchli & Rütter-Fischbacher<br />

(2010) wird analysiert, wie hoch <strong>die</strong> Wertschöpfung im Zusammenhang mit dem Tourismussektor<br />

im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> ist. Im Moment sind <strong>die</strong> Daten aus <strong>die</strong>ser Analyse <strong>die</strong> aktuellsten<br />

und genausten zum Schaffhauser Tourismus. Allerdings entspricht der Perimeter des Parks nicht<br />

genau dem Kantonsgebiet. Aber da sich <strong>die</strong> beiden Gebiete nur geringfügig unterscheiden, <strong>die</strong> Abgrenzung<br />

eines <strong>Naturpark</strong>s in der Realität durchlässig ist und <strong>die</strong> Schaffhauser Regionen touristisch<br />

über <strong>die</strong> Parkgrenzen hinaus vernetzt sind, basiert <strong>die</strong> vorliegende Berechnung der Wachstumsszenarien<br />

<strong>für</strong> den <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> auf den Daten <strong>für</strong> den Kanton <strong>Schaffhausen</strong>.<br />

Investitionen<br />

Der Aufbau und Betrieb eines <strong>Naturpark</strong>s führen dazu, dass vermehrt externe Investitionen in eine<br />

Region fliessen. Die Investitionen entsprechenden Kosten, um den <strong>Naturpark</strong> zu errichten.<br />

Einmalige Aufbaukosten in der Errichtungsphase <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>:<br />

Für <strong>die</strong> Errichtungsphase 2013-2016 wird mit Gesamtkosten von ca. CHF 4.5 Mio. gerechnet. Die Finanzierung<br />

wird einerseits durch Förderbeiträge des Bundes (ca. CHF 3.5 Mio.) und durch<br />

Sponsorenbeiträge und Gemeindebeiträge (ca. CHF 1 Mio.) sichergestellt.<br />

Gästefrequenzen im Kanton <strong>Schaffhausen</strong><br />

In ihrer Wertschöpfungsstu<strong>die</strong> zum Tourismus im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> schätzten Höchli & Rütter-<br />

Fischbacher (2010) <strong>die</strong> Gästefrequenzen im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> ab:<br />

«Die Gästefrequenzen wurden in unterschiedlicher Genauigkeit erfasst bzw. geschätzt: Die Hotellogiernächte<br />

basieren auf den Erhebungen des BFS und können als relativ genau eingestuft werden.<br />

Die Logiernächte der Parahotellerie und der Landwirtschaft basieren auf einer schriftlichen Befragung<br />

sämtlicher Anbieter. Die Logiernächte bei Verwandten und Bekannten sowie in eigenen Ferienwohnungen<br />

sind Schätzungen, <strong>die</strong> sich einerseits auf <strong>die</strong> durchgeführte Gästebefragung, andererseits auf<br />

Erfahrungswerten von weiteren Gästebefragungen in anderen Regionen abstützen. Die Tagesgäs-<br />

78


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

tefrequenzen wurden anhand einer Befragung der Gastronomiebetriebe und der Detailhandelsgeschäfte<br />

geschätzt und anhand der Resultate der Gästebefragung plausibilisiert. Im Kanton <strong>Schaffhausen</strong><br />

wurden <strong>für</strong> das Jahr 2008 insgesamt rund 2.4 Mio. Gästefrequenzen ermittelt (Tabelle 28). Davon<br />

sind rund 290’000 (12%) übernachtende Gäste und 2.1 Mio. Tagesgäste (88%). Die übernachtenden<br />

Gäste (Logiernächte) teilen sich auf in rund 115'000 Hotelgäste (40%), rund 56'000 Gäste in der Parahotellerie<br />

(19%), 1'800 Gäste in der Landwirtschaft (1%), rund 40'000 Übernachtungen in Zweitwohnungen<br />

(14%) und rund 78'000 Übernachtungen bei Verwandten und Bekannten (27%)» (Höchli &<br />

Rütter-Fischbacher 2010; S. 49).<br />

Tabelle 28: Gästefrequenzen im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> (Höchli & Rütter-Fischbacher 2010; S. 49)<br />

Kanton <strong>Schaffhausen</strong> 2009 Frequenzen<br />

absolut in % in %<br />

Total übernachtende Gäste und Tagesgäste 2‘363‘200 100<br />

Total Tagesgäste 2‘073‘500 100 88<br />

Aufteilung der Tagesgäste:<br />

� Freizeittourismus 1‘843‘400 89 78<br />

� Geschäftstourismus 230‘000 11 9.7<br />

Total übernachtende Gäste 289‘700 100 12<br />

Aufteilung der übernachtenden Gäste<br />

� Hotel 114‘500 40 4.8<br />

� Landwirtschaft 1‘800 1 0.1<br />

� Zweitwohnungen 39‘500 14 1.7<br />

� Gruppenunterkünfte, Camping, B&B 55‘600 19 2.4<br />

� Verwandte, Bekannte 78‘300 27 3.3<br />

Tagesausgaben der Touristen im Kanton <strong>Schaffhausen</strong><br />

Für <strong>die</strong> Schätzung der touristischen Wertschöpfung bedarf es neben Angaben zu den Gästefrequenzen<br />

auch Angaben zu den getätigten Tagesausgaben der jeweiligen Gästekategorie. In der unten stehenden<br />

Tabelle 29 sind <strong>die</strong> von Höchli & Rütter-Fischbacher (2010) geschätzten Tagesausgaben angegeben.<br />

Die Tagesgäste tätigen deutlich tiefere Ausgaben als Übernachtungsgäste. Bei den übernachtenden<br />

Gästen beeinflusst vor allem <strong>die</strong> Unterkunftskategorie <strong>die</strong> Höhe der Tagesausgaben. Die<br />

Ausgaben <strong>für</strong> Aktivitäten unterscheiden sich zwischen übernachtenden Gästen und Tagesgästen nur<br />

geringfügig.<br />

79


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Tabelle 29: Tagesausgaben im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> nach Kategorien (Höchli & Rütter-Fischbacher 2010; S. 52)<br />

Kanton <strong>Schaffhausen</strong> 2009<br />

Tagesausgaben nach Kategorien CHF<br />

Durchschnitt alle Gäste 53<br />

Tagesgäste 42<br />

� Freizeittourismus 41<br />

� Geschäftstourismus 48<br />

Übernachtende Gäste 136<br />

� Hotel 217<br />

� Landwirtschaft 98<br />

� Zweitwohnungen 61<br />

� Gruppenunterkünfte, Camping, B&B 98<br />

� Verwandte, Bekannte 51<br />

Gesamtnachfrage Tourismus <strong>Schaffhausen</strong><br />

Insgesamt haben <strong>die</strong> Ausgaben der Gäste im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> im Jahr 2009 zu direkten Einnahmen<br />

im Tourismus von CHF 124 Mio. geführt. Höchli & Rütter-Fischbacher (2010) rechnen in <strong>die</strong><br />

Gesamtnachfrage des Tourismus in <strong>Schaffhausen</strong> auch <strong>die</strong> Ausgaben durch Einkaufs- und Tanktourismus,<br />

Kosten und Investitionen in Ferienwohnungen sowie Ausgaben von Auswärtigen im Gesundheitswesen.<br />

In der vorliegenden Berechnung des Wertschöpfungszuwachses durch den <strong>Naturpark</strong><br />

<strong>Schaffhausen</strong> werden <strong>die</strong> genannten Faktoren nicht berücksichtigt. Denn entweder entsprechen sie<br />

keiner touristischen Zielgruppe <strong>für</strong> den <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> oder sie sind im Wertschöpfungs-<br />

Multiplikator enthalten (siehe unten Kapitel regionaler Multiplikator).<br />

In der Tabelle 30 sind <strong>die</strong> Gästefrequenzen grafisch den Ausgaben gegenübergestellt. Die Gesamtnachfrage,<br />

das heisst das Ausgabentotal von allen Tages- und Übernachtungsgästen, wird wie folgt<br />

berechnet:<br />

Gesamtnachfrage pro Gästekategorie = Tagesausgaben pro Gästekategorie x Frequenzen pro Gästekategorie<br />

Touristische Gesamtnachfrage = Summe der Gesamtnachfragen pro Gästekategorie<br />

Tabelle 30: Gesamtnachfrage Tourismus in <strong>Schaffhausen</strong> (Höchli & Rütter-Fischbacher 2010; S. 53)<br />

Kanton <strong>Schaffhausen</strong> 2009 Frequenzen Ausgaben (in<br />

Mio.)<br />

absolut in % in % CHF In %<br />

Total übernachtende Gäste und Tagesgäste 2‘363‘200 100 124 64<br />

Total Tagesgäste 2‘073‘500 100 88 87 45<br />

Aufteilung der Tagesgäste: 100<br />

� Freizeittourismus 1‘843‘400 89 78.0 76 87<br />

� Geschäftstourismus 230‘000 11 9.7 11 13<br />

Total übernachtende Gäste 289‘700 100 12 37 19<br />

Aufteilung der übernachtenden Gäste 100<br />

� Hotel 114‘500 40 4.8 25 67<br />

80


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Kanton <strong>Schaffhausen</strong> 2009 Frequenzen Ausgaben (in<br />

Mio.)<br />

� Landwirtschaft 1‘800 1 0.1 0 0.5<br />

� Zweitwohnungen 39‘500 14 1.7 2 6.5<br />

� Gruppenunterkünfte, Camping, B&B 55‘600 19 2.4 5 15<br />

� Verwandte, Bekannte 78‘300 27 3.3 4 11<br />

<strong>Regionaler</strong> Multiplikator<br />

Durch <strong>die</strong> Errichtung eines <strong>Naturpark</strong>s in <strong>Schaffhausen</strong> werden zusätzliche, externe Investitionen in<br />

der Region getätigt. Ein Ziel dabei ist, den Tourismus zu fördern. Zusätzlicher Umsatz aus der Unterbringung,<br />

Verpflegung und Unterhaltung der Gäste sollte generiert. Aus <strong>die</strong>sen Einnahmen lassen<br />

sich direkte Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekt ermitteln. Darüber hinaus erfordern <strong>die</strong> Angebote<br />

<strong>für</strong> Touristen Vorleistungen. Steigt <strong>die</strong> Nachfrage nach touristischen Leistungen, sind auch mehr<br />

Vorleistungen gefordert. Dies führt in andern Branchen zu zusätzlichen – so genannten, indirekten<br />

Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekten. Aus <strong>die</strong>sen direkten und indirekten Effekten ergeben<br />

sich zusätzliche Einkommen, welche über Konsumausgaben zu weiteren, induzierten Wertschöpfungs-<br />

und Beschäftigungseffekten in der Region führen. Die gesamte wirtschaftliche Bedeutung des<br />

<strong>Naturpark</strong>es <strong>Schaffhausen</strong> im engeren Sinn ergibt sich aus der zusammenfassenden Beurteilung <strong>die</strong>ser<br />

drei Effekte und den direkten Investitionen in den Aufbau und Betrieb des <strong>Naturpark</strong>s.<br />

Die indirekten und induzierten Effekte werden in regionalen Wertschöpfungsanalysen mittels Multiplikatoren<br />

dargestellt. Der direkt aus dem Tourismus erwirtschaftete Umsatz wird mit dem Multiplikator<br />

verrechnet, um <strong>die</strong> Gesamtwertschöpfung zu erhalten. In der Literatur gibt es verschiedene Annahmen,<br />

wie gross <strong>die</strong>ser Multiplikator im Tourismussektor sein kann. Für das Val d’Anniviers wurde er<br />

auf 1.3 festgelegt (Buser et al. 2005; S. 5), <strong>für</strong> das Val Müstair auf 1.43 (Buser et al. 2003; S. 5) oder<br />

<strong>für</strong> den Kanton Bern auf 1.89 (Rütter et al., 1995; S. 5). In der vorliegenden Berechnung gehen wir<br />

von einem Multiplikator von 1.4 aus. Damit sind vorliegenden Wachstumsszenarien eher vorsichtig berechnet.<br />

Ein Multiplikator von 1.4 bedeutet, dass eine Umsatzzunahme im Tourismus von CHF<br />

1‘000‘000 sich gesamthaft mit CHF 1‘400‘000 auf <strong>die</strong> Regionalwirtschaft auswirkt.<br />

Szenarien<br />

Als Grundlage <strong>für</strong> <strong>die</strong> Entwicklung von zwei Wachstumsszenarien <strong>für</strong> den <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

<strong>die</strong>nen <strong>die</strong> Daten von Höchli & Rütter-Fischbacher (2010) zur Gesamtnachfrage im Tourismus <strong>Schaffhausen</strong>.<br />

Dabei wird <strong>für</strong> <strong>die</strong> Berechnung der beiden Szenarien nur der Anteil des «naturnahen» Tourismus<br />

berücksichtigt und der Umsatz aus dem Geschäftstourismus wird ebenfalls nicht berücksichtigt.<br />

Gemäss einer vom Seco in Auftrag gegebenen Stu<strong>die</strong> hält der naturnahe Tourismus in der Schweiz<br />

einen Anteil von 30 % des Binnentourismus (Siegrist et al., 2002; S. 103). Im Kanton <strong>Schaffhausen</strong><br />

sind im Jahr 2009 91% der Gäste aus der Schweiz oder aus Europa gekommen, davon 74% aus der<br />

Schweiz und dem benachbarten Ausland. Da sich <strong>die</strong> benachbarten Ländern in Bezug auf Konsumgewohnheiten<br />

und gesellschaftliche Trends nicht massgebend von schweizerischen Verhältnissen unterscheiden,<br />

und der Anteil aussereuropäischer Touristen klein ist, ist es gerechtfertigt, im Falle von<br />

<strong>Schaffhausen</strong> insgesamt von einem Anteil naturnaher Touristen von 30% auszugehen.<br />

In einer deutschen Stu<strong>die</strong> hingegen wurde der Anteil von «Natur- und Outdoor-Touristen » auf 14%<br />

geschätzt (Schmied et al. 2005: 9). Daher werden zwei Varianten der beiden Szenarien «konservativ»<br />

und «optimistisch» berechnet. In der ersten Variante wird von einem 30%-Anteil und in der zweiten<br />

Variante von einem 14%-Anteil des naturnahen Tourismus am gesamten Tourismus ausgegangen. Im<br />

Anhang I sind <strong>die</strong> beiden Ausgangslagen (14% und 30%) berechnet.<br />

Die Berechnung der Wachstumsszenarien im naturnahen Tourismus lautet wie folgt:<br />

Touristische Zuwachsrate = Aktuelle Logiernächte x Wachstumsrate<br />

81


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Um <strong>die</strong> regionale Wertschöpfung durch <strong>die</strong> Errichtung des <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong> abzuschätzen,<br />

werden zur touristischen Zuwachsrate noch <strong>die</strong> Investitionen in den Aufbau und Betrieb des Parks<br />

einberechnet, sowie <strong>die</strong> indirekten und induzierten Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte durch<br />

<strong>die</strong> Umsatzsteigerung im Tourismus und Investitionen im Rahmen des <strong>Naturpark</strong>s.<br />

Szenario konservativ<br />

Im Szenario «konservativ» wird von einem Zuwachs um 5% im Bereich des naturnahen Tourismus in<br />

der Region <strong>Schaffhausen</strong> ausgegangen. Das heisst, über vier Jahren verteilt (2013 - 2016 Errichtungsphase<br />

des <strong>Naturpark</strong>s) wird ein Zuwachs erwartet, der 5% der jährlichen Gesamteinnahmen im<br />

naturnahen Tourismus ausmacht.<br />

Berechnung des Szenarios «konservativ» mit einem Anteil des naturnahen Tourismus am gesamten<br />

Tourismus von 30%:<br />

Tabelle 31: Wachstumsszenario bei einem Anteil des naturnahen Tourismus am gesamten Tourismus von 30%<br />

und einem Zuwachs um 5%<br />

Wachstumsszenario <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> (inkl. Gesamtnachfrage naturnaher Gäste, Aufbau<br />

<strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>, Multiplikatoreneffekt)<br />

Szenario konservativ 1<br />

Zuwachs um 5%<br />

Tages-<br />

Frequenzen<br />

ausgaben<br />

(in CHF)<br />

Gesamtnachfrage<br />

(in CHF)<br />

Total übernachtende Gäste und Tagesgäste 35'448 1'852'408.50<br />

Total Tagesgäste 31'103 1'299'291.00<br />

- Freizeittourismus 27'651 41.00 1'133'691.00<br />

Total übernachtende Gäste 4'346 553'117.50<br />

- Hotel 1'718 217.00 372'697.50<br />

- Landwirtschaft 27 98.00 2'646.00<br />

- Zweitwohnungen 593 61.00 36'142.50<br />

- Parahotellerie 834 98.00 81'732.00<br />

- Verwandte/Bekannte 1'175 51.00 59'899.50<br />

Multiplikator des Zuwachs der Gesamtnachfrage durch den <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Faktor 1.4 CHF 2'540'963.40<br />

Aufbau <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Geschätzte Fördermittel (Bund, Kanton, zusätzliche<br />

Drittmittel)<br />

Total zusätzliche Wertschöpfung durch den<br />

<strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> (2013-2016)<br />

CHF 4'500'000.00<br />

CHF 8'893'371.90<br />

82


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Berechnung des Szenarios «konservativ» mit einem Anteil des naturnahen Tourismus am gesamten<br />

Tourismus von 14%:<br />

Tabelle 32: Wachstumsszenario bei einem Anteil des naturnahen Tourismus am gesamten Tourismus von 14%<br />

und einem Zuwachs um 5%<br />

Wachstumsszenario <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> (inkl. Gesamtnachfrage naturnaher Gäste, Aufbau<br />

<strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>, Multiplikatoreneffekt)<br />

Szenario konservativ 2<br />

Zuwachs um 5%<br />

Tages-<br />

Frequenzen<br />

ausgaben<br />

(in CHF)<br />

Gesamtnachfrage<br />

(in CHF)<br />

Total übernachtende Gäste und Tagesgäste 16'542 864'457.30<br />

Total Tagesgäste 14'515 606'335.80<br />

- Freizeittourismus 12'904 41.00 529'055.80<br />

Total übernachtende Gäste 2'028 258'121.50<br />

- Hotel 802 217.00 173'925.50<br />

- Landwirtschaft 13 98.00 1'234.80<br />

- Zweitwohnungen 277 61.00 16'866.50<br />

- Parahotellerie 389 98.00 38'141.60<br />

- Verwandte/Bekannte 548 51.00 27'953.10<br />

Multiplikator des Zuwachs der Gesamtnachfrage durch den <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Faktor 1.4 CHF 2'145'782.92<br />

Aufbau <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Geschätzte Fördermittel (Bund, Kanton, zusätzliche<br />

Drittmittel)<br />

Total zusätzliche Wertschöpfung durch den<br />

<strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> (2013-2016)<br />

CHF 4'500'000.00<br />

CHF 7'510'240.22<br />

83


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Szenario optimistisch<br />

Im Szenario optimistisch wird von einem Zuwachs um 15% im Bereich des naturnahen Tourismus in<br />

der Region <strong>Schaffhausen</strong> ausgegangen. Das heisst, über vier Jahren verteilt (2013-2016 Errichtungsphase<br />

des <strong>Naturpark</strong>s) wird ein Zuwachs erwartet, der 15% der jährlichen Gesamteinnahmen im naturnahen<br />

Tourismus ausmacht.<br />

Berechnung des Szenarios «optimistisch» mit einem Anteil des naturnahen Tourismus am gesamten<br />

Tourismus von 30%:<br />

Tabelle 33: Wachstumsszenario bei einem Anteil des naturnahen Tourismus am gesamten Tourismus von 30%<br />

und einem Zuwachs um 15%<br />

Wachstumsszenario <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> (inkl. Gesamtnachfrage naturnaher Gäste, Aufbau<br />

<strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>, Multiplikatoreneffekt)<br />

Szenario optimistisch 1<br />

Zuwachs um 15%<br />

Frequenzen<br />

Tagesausgaben<br />

(in CHF)<br />

Gesamtnachfrage<br />

(in CHF)<br />

Total übernachtende Gäste und Tagesgäste 106'344 5'557'225.50<br />

Total Tagesgäste 93'308 3'897'873.00<br />

- Freizeittourismus 82'953 41.00 3'401'073.00<br />

Total übernachtende Gäste 13'037 1'659'352.50<br />

- Hotel 5152.5 217.00 1'118'092.50<br />

- Landwirtschaft 81 98.00 7'938.00<br />

- Zweitwohnungen 1777.5 61.00 108'427.50<br />

- Parahotellerie 2502 98.00 245'196.00<br />

- Verwandte/Bekannte 3523.5 51.00 179'698.50<br />

Multiplikator des Zuwachs der Gesamtnachfrage durch den <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Faktor 1.4<br />

Aufbau <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

CHF 4'022'890.20<br />

Geschätzte Fördermittel (Bund, Kanton, zu-<br />

CHF 4'500'000.00<br />

sätzliche Drittmittel)<br />

Total zusätzliche Wertschöpfung durch den<br />

<strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> (2013-2016)<br />

CHF 14'080'115.70<br />

84


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Berechnung des Szenarios «optimistisch» mit einem Anteil des naturnahen Tourismus am gesamten<br />

Tourismus von 14%:<br />

Tabelle 34: Wachstumsszenario bei einem Anteil des naturnahen Tourismus am gesamten Tourismus von 14%<br />

und einem Zuwachs um 15%<br />

Wachstumsszenario <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> (inkl. Gesamtnachfrage naturnaher Gäste, Aufbau<br />

<strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>, Multiplikatoreneffekt)<br />

Szenario optimistisch 2<br />

Zuwachs um 15%<br />

Frequenzen<br />

Tagesausgaben<br />

(in CHF)<br />

Gesamtnachfrage<br />

(in CHF)<br />

Total übernachtende Gäste und Tagesgäste 49'627 2'593'371.90<br />

Total Tagesgäste 43'544 1'819'007.40<br />

- Freizeittourismus 38'711 41.00 1'587'167.40<br />

Total übernachtende Gäste 6'084 774'364.50<br />

- Hotel 2'405 217.00 521'776.50<br />

- Landwirtschaft 38 98.00 3'704.40<br />

- Zweitwohnungen 830 61.00 50'599.50<br />

- Parahotellerie 1'168 98.00 114'424.80<br />

- Verwandte/Bekannte 1'644 51.00 83'859.30<br />

Multiplikator des Zuwachs der Gesamtnachfrage durch den <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Faktor 1.4<br />

Aufbau <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

CHF 2'837'348.76<br />

Geschätzte Fördermittel (Bund, Kanton, zu-<br />

CHF 4'500'000.00<br />

sätzliche Drittmittel)<br />

Total zusätzliche Wertschöpfung durch den<br />

<strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> (2013-2016)<br />

Gegenüberstellung der beiden Szenarien «konservativ» und «optimistisch»<br />

CHF 9'930'720.66<br />

Berechnung der beiden Szenarios mit einem Anteil des naturnahen Tourismus am gesamten Tourismus<br />

von 30%:<br />

Tabelle 35: Gegenüberstellung der beiden Szenarien «konservativ» und «optimistisch»<br />

Wachstumsszenario <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> (inkl. Gesamtnachfrage naturnaher Gäste, Aufbau<br />

<strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>, Multiplikatoreneffekt)<br />

Zusätzliche Wertschöpfung durch den <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

(2013-2016)<br />

Geschätzte Fördermittel (Bund, Kanton, zusätzliche Drittmittel)<br />

Konservativ<br />

(CHF)<br />

Optimistisch<br />

(CHF)<br />

4.5 Mio. 4.5 Mio.<br />

Zusätzliche Besucherausgaben insgesamt 1.8 Mio. 5.6 Mio.<br />

Multiplikatoreneffekte 2.5 Mio. 4.0 Mio.<br />

TOTAL 8.9 Mio. 14.1 Mio.<br />

85


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Berechnung der beiden Szenarios mit einem Anteil des naturnahen Tourismus am gesamten Tourismus<br />

von 14%:<br />

Tabelle 36: Gegenüberstellung der beiden Szenarien «konservativ» und «optimistisch»<br />

Wachstumsszenario <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> (inkl. Gesamtnachfrage naturnaher Gäste, Aufbau<br />

<strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>, Multiplikatoreneffekt)<br />

Zusätzliche Wertschöpfung durch den <strong>Naturpark</strong><br />

<strong>Schaffhausen</strong> (2013-2016)<br />

Geschätzte Fördermittel (Bund, Kanton, zusätzliche<br />

Drittmittel)<br />

1.9 Stärken und Schwächen<br />

Die Stärken- und Schwächenanalyse basiert auf den zuvor in den Kapiteln 1.2 bis 1.8 beschriebenen<br />

Situationen im Parkgebiet der Region <strong>Schaffhausen</strong>. In den nachfolgenden Tabellen (Tabelle 37 bis<br />

Tabelle 40) sind <strong>die</strong> Stärken und Schwächen nach Themengebieten aufgegliedert und gewichtet. Die<br />

Auswirkungen der Stärken und Schwächen beziehen sich dabei hauptsächlich auf <strong>die</strong> Errichtung und<br />

den Betrieb des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong>, teilweise auch auf das Leben der einheimischen<br />

Bevölkerung im Parkperimeter.<br />

Tabelle 37: Allgemeine Stärken (mit + bewertet) und Schwächen (mit – bewertet) des <strong>Naturpark</strong>perimeters.<br />

+/- = geringe Auswirkungen, ++/-- = mässige Auswirkungen, +++/--- = grosse Auswirkungen<br />

Stärken Schwächen<br />

Sehr hohe Natur- und Landschaftswerte<br />

kombiniert mit sehr hohen Werten der historischen<br />

Bausubstanz<br />

Naherholungsgebiet <strong>für</strong> Agglomerationsgebiete,<br />

Stadt <strong>Schaffhausen</strong> und Kanton<br />

Zürich<br />

+++ Heutige touristische Hotspots (Stadt<br />

<strong>Schaffhausen</strong>, Rheinfall, Rheinabschnitt<br />

<strong>Schaffhausen</strong> - Stein am Rhein, Städtchen<br />

Stein am Rhein) sind nicht im<br />

Parkperimeter<br />

++ Unpassende Verkehrserschliessung innerhalb<br />

des Parks<br />

Sehr gute ÖV-Erschliessung in den RNP + Wenig ausgebaute touristische Infrastruktur<br />

Nahezu gesamter ländlicher Raum des<br />

Kantons <strong>Schaffhausen</strong> (ausser dem oberen<br />

Kantonsteil) ist im RNP zusammengefasst<br />

Konservativ<br />

(CHF)<br />

Optimistisch (CHF)<br />

4.5 Mio. 4.5 Mio.<br />

Zusätzliche Besucherausgaben insgesamt 0.9 Mio. 2.6 Mio.<br />

Multiplikatoreneffekte 2.1 Mio. 2.8 Mio.<br />

TOTAL 5.7 Mio. 9.9 Mio.<br />

+++ Die vier Regionen Randen, Klettgau, Reiat<br />

sowie Rüdlingen-Buchberg-<br />

Jestetten/Lottstetten wirken uneinheitlich<br />

--<br />

--<br />

-<br />

-<br />

86


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Tabelle 38: Stärken und Schwächen - Natur, Kultur und Landschaft. +/- = geringe Auswirkungen, ++ =<br />

mässige Auswirkungen, +++ = grosse Auswirkungen<br />

Stärken Schwächen<br />

Bedeutendes Vorkommen seltener Tier-<br />

und Pflanzenarten (u.a. Rote-Liste-Arten)<br />

als Resultat jahrhundertelanger traditioneller<br />

bäuerlicher Nutzung, naturverbundener<br />

Landwirtschaft und der Einrichtung von<br />

Schutzgebieten<br />

Hoher Anteil an Natur- und Landschaftswerten<br />

im ländlichen Teil<br />

Hoher Anteil an BLN-Flächen und Natura-<br />

2000-Flächen (92 km 2 ) im Parkperimeter<br />

Zahlreiche Trockenwiesen und -weiden<br />

(TWW) (2.2 km 2 ), vor allem konzentriert im<br />

Randen<br />

Weitgehend intakte und sehr vielfältig<br />

strukturierte Kulturlandschaft ohne<br />

schwerwiegende Beeinträchtigungen<br />

11 schützenswerte Ortsbilder von nationaler<br />

und 12 von regionaler Bedeutung im<br />

Perimeter<br />

Grosser Bestand an Abschnitten von historischen<br />

Verkehrswegen mit Substanz (=<br />

sichtbar), teilweise in Kombination mit anderen<br />

Kulturelementen (Bauwerke, Dörfer)<br />

Hohe Fülle an geomorphologischen Strukturen<br />

durch einmalige Grenzlage zwischen<br />

Tafeljura, Mittelland, Rhein, Hegau und<br />

Schwarzwald<br />

Ausserordentlich hohe Lebensraumvielfalt<br />

durch <strong>die</strong> häufig wechselnde Topographie<br />

Hohe Qualitäten in der Siedlungsstruktur:<br />

11 Dörfer im Perimeter weisen intakte Besiedlungsformen<br />

auf<br />

Kaum landschaftliche Beeinträchtigungen<br />

im ländlichen Raum<br />

Positive Gemeindebewertungen: von 24<br />

bewerteten Gemeinden sind 6 geeignet,<br />

15 bedingt geeignet und nur 3 kleinere<br />

Gemeinden gelten als ungeeignet<br />

++ Multikomponentendeponie Pflumm liegt<br />

innerhalb des Parkperimeters in Gächlingen<br />

++ Siedlungsdruck mit der Gefahr der Zersiedlung<br />

der Dorfränder<br />

++ Ausbau der landwirtschaftlichen Produktion<br />

in Richtung Tierhaltung (zusätzliche<br />

Stallbauten)<br />

+<br />

+++<br />

++<br />

++<br />

++<br />

+<br />

++<br />

++<br />

++<br />

-<br />

---<br />

--<br />

87


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Tabelle 39: Stärken und Schwächen - Sozioökonomische Situation, Akteure und Raumordnung. +/- =<br />

geringe Auswirkungen, ++ = mässige Auswirkungen, +++ = grosse Auswirkungen<br />

Stärken Schwächen<br />

Nachhaltigkeits-Bewusstsein in Landwirtschaft<br />

vorhanden (Vernetzungsprojekte,<br />

Extensivierung Getreideanbau, tierfreundliche<br />

Nutztierhaltung)<br />

Touristische Ausrichtung auf Natur, Kultur<br />

und Landschaft entspricht Kernwerten des<br />

<strong>Naturpark</strong>s<br />

Anstoss aus Bevölkerung zu innovativen<br />

regionalen Projekten (z.B. PREWO mit<br />

Schwerpunkt Wein)<br />

Günstiger Wohnraum und freies Bauland<br />

im Einklang mit Raumplanung<br />

Kanton und Raumplanung fördern Ausbau<br />

der öffentlichen Verkehrsinfrastruktur (Regio-S-Bahn,<br />

Frequenzsteigerung Bahnlinie<br />

Singen-<strong>Schaffhausen</strong>-Zürich)<br />

Parkgebiet als Einheit, da ca. ¾ der Kantonsfläche<br />

im Park liegt, somit wird Grossteil<br />

der kantonalen Akteure angesprochen<br />

Stärkung der kantonalen Identität durch<br />

Zusammenarbeit von unterschiedlichsten<br />

Akteuren aus Stadt und Land<br />

Attraktivitätssteigerung der Naherholungsgebiete<br />

und höhere Lebensqualität <strong>für</strong><br />

Menschen aus Agglomeration<br />

Kanton strebt Siedlungsentwicklung nach<br />

innen und Aufwertung der Ortszentren an<br />

+++ Kaum regionale Wertschöpfungsketten <strong>für</strong><br />

land- und forstwirtschaftliche Produkte<br />

aus dem Parkgebiet<br />

+++ Geringer Ausbau touristischer Infrastruktur<br />

(z.B. Übernachtungsangebot) besonders<br />

im ländlichen Raum<br />

+++ Geringes Tourismusbewusstsein in Bevölkerung<br />

und Landwirtschaft<br />

+++ Geringes Bevölkerungswachstum --<br />

++ Mögliches Tiefenlager <strong>für</strong> radioaktive Abfälle<br />

(Imageschaden, ev. negative Auswirkungen<br />

auf Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum<br />

++ Unterdurchschnittliche Steuerattraktivität<br />

<strong>für</strong> juristische Personen<br />

+ Tendenz zu überalterter Bevölkerungsstruktur<br />

++ Nur langsame Entwicklung zur Dienstleistungsgesellschaft,<br />

noch starke Ausprägung<br />

des industriellen Sektors<br />

++ Starke Bautätigkeit an Ortsrändern, während<br />

Altbauten im Dorfkern leer stehen<br />

--<br />

--<br />

---<br />

---<br />

-<br />

-<br />

--<br />

--<br />

88


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Tabelle 40: Stärken und Schwächen - Tourismus, Produkte und Angebote. + = geringe Auswirkungen,<br />

++ = mässige Auswirkungen, +++ = grosse Auswirkungen<br />

Stärken Schwächen<br />

Tourismus ist grundsätzlich ein Wachstumsmotor<br />

<strong>für</strong> einen <strong>Naturpark</strong>, da Städte-<br />

und Tagestourismus einen Zuwachs verzeichnen<br />

Intakte Natur- und Kulturräume im Parkperimeter<br />

bilden geeignete Grundlage <strong>für</strong> naturnahen<br />

Tourismus<br />

Werte wie Ruhe, Raum, Gesundheit, Zeit,<br />

Regionales und Überschaubarkeit gewinnen<br />

zunehmend an Bedeutung; da das<br />

Gebiet viele <strong>die</strong>ser Werte trägt und <strong>die</strong>se<br />

durch den Park gestärkt und nach aussen<br />

kommuniziert werden können, gilt <strong>die</strong>s als<br />

Chance <strong>für</strong> Tourismus, Landwirtschaft,<br />

Gewerbe und Industrie<br />

Grosses Marktpotenzial <strong>für</strong> Produkte und<br />

Dienstleistungen aus dem Park aufgrund<br />

des Wertewandels<br />

Starke Identifikation der finanzstarken Zielgruppe<br />

der LOHAS (Lifestyle of Health and<br />

Sustainability) mit Grundsätzen eines Regionalen<br />

<strong>Naturpark</strong><br />

Besucherpotenzial aus Schweizer Bevölkerung;<br />

30% gelten als naturnahe Touristen<br />

LOHAS, Tagestouristen und naturnahe<br />

Touristen sind klar abgrenzbare Zielgruppen<br />

<strong>für</strong> den <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Bereits enge Zusammenarbeit mit Schaffhauserland<br />

Tourismus; optimale Ergänzung<br />

von Park und Vermarktungsstrategie<br />

des SH-Tourismus<br />

Starkes Potenzial zur Bildung von regionalen<br />

Wertschöpfungsketten durch den Park<br />

(Tagesausflügler, Mehrtagesaufenthalter<br />

und Beherbergung, Parkprodukte)<br />

Besucherpotenzial aus touristischen Hotspots<br />

Stadt <strong>Schaffhausen</strong>, Stein am Rhein<br />

und Rheinfall in unmittelbarer Nähe<br />

Aufschwung der momentan rückläufigen<br />

Übernachtungszahlen durch Angebote im<br />

<strong>Naturpark</strong><br />

+ Aufgrund der Pluralisierung der Gesellschaft<br />

ist eine Einteilung der Personengruppen<br />

in eindeutige Zielgruppen nicht<br />

mehr nach herkömmlichen Kriterien möglich<br />

++ Momentan wenige Übernachtungsmöglichkeiten<br />

im Parkgebiet<br />

+++ Aktuelle Besucher der Region sind vorwiegend<br />

wenig wertschöpfungsintensive<br />

Tagestouristen<br />

++ Geringe Bekanntheitsgrad der Region als<br />

Tourismusdestination<br />

+ Konzentration der Touristenströme auf <strong>die</strong><br />

drei Hotspots Stein am Rhein, Rheinfall<br />

und Stadt <strong>Schaffhausen</strong><br />

+ Rückläufige Übernachtungszahlen in der<br />

Region<br />

+++ Verschiedene bestehende Angebote sind<br />

zu wenig miteinander zu Wertschöpfungsketten<br />

vernetzt<br />

++<br />

+<br />

+<br />

+<br />

--<br />

---<br />

--<br />

-<br />

--<br />

-<br />

--<br />

89


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

1.9.1 Stärken<br />

Als herausragende Qualität zeigt sich <strong>die</strong> sehr vielfältig strukturierte und weitgehend intakte Kulturlandschaft<br />

im Parkperimeter in der Kombination von Landwirtschaft, Natur und historischer Siedlungsstruktur.<br />

Daraus resultiert als zweite herausragende Qualität der Reichtum an seltenen und gefährdeten<br />

Tier- und Pflanzenarten. Dieser einzigartige Artenreichtum basiert auf der reichen geomorphologischen<br />

Struktur und der damit zusammenhängenden, einmaligen Vielfalt an Lebensräumen auf kleinem<br />

Raum. Nicht zuletzt ist <strong>die</strong> hohe Anzahl Rote Liste-Arten der Erfolg einer jahrhundertelangen traditionellen,<br />

bäuerlichen Nutzung der Kulturlandschaft, zusammen mit der bis heute naturverbundenen,<br />

landwirtschaftlichen Pflege und der Schaffung diverser Naturschutzgebiete.<br />

Als einzigartige Grenzregion zwischen dem Tafeljura, dem Mittelland mit dem Rheinverlauf, dem<br />

Hegau und dem Schwarzwald gelegen, weist das Parkgebiet eine besondere Fülle an geomorphologischen<br />

Elementen auf. In vielen Gemeinden sind spezielle Ausblicke, Schichtstufen oder <strong>die</strong> Rheinlandschaft<br />

zu finden, welche spektakuläre Landschaftserlebnisse ermöglichen. Durch <strong>die</strong> wechselvolle<br />

Topographie mit Tälern, Südhängen, Randenhochebene und Rheinlandschaft ergibt sich eine hohe<br />

Lebensraumvielfalt. Der Anteil an BLN-Flächen und Natura-2000-Flächen ist mit 92 km 2 im Parkperimeter<br />

sehr hoch.<br />

Nahezu der gesamte ländliche Raum des Kantons <strong>Schaffhausen</strong> (ausser dem oberen Kantonsteil) ist<br />

im Park zusammengefasst. Der Perimeter, welcher aus rund ¾ der Kantonsfläche besteht, kann somit<br />

als geographisch und administrativ gleichförmiges Gebiet gesehen werden – ausser den beiden deutschen<br />

Gemeinden – ,was <strong>die</strong> kantonalbehördlichen Zuständigkeiten anbelangt und ein Grossteil der<br />

kantonalen Akteure wird von dem Parkprojekt angesprochen. Ebenfalls kann <strong>die</strong> Stärkung der kantonalen<br />

Identität durch Zusammenarbeit von unterschiedlichsten Akteuren aus Stadt und Land mit dem<br />

<strong>Naturpark</strong> gefördert werden. Aber auch <strong>die</strong> Annäherung an <strong>die</strong> deutschen Nachbargemeinden soll<br />

durch das gemeinsame Parkprojekt weiter ausgebaut werden.<br />

Des Weiteren wird das Parkgebiet als Naherholungsraum <strong>für</strong> <strong>die</strong> Agglomerationsgebiete des Kantons<br />

<strong>Schaffhausen</strong>, <strong>für</strong> <strong>die</strong> Stadt <strong>Schaffhausen</strong> und <strong>für</strong> den Kanton Zürich bereits heute genutzt, was durch<br />

den Park noch gestärkt und vermehrt gefördert werden kann. Durch gezielte Verkehrsprojekte begünstigt<br />

<strong>die</strong> kantonale Raumplanung den weiteren Ausbau der öffentlichen Verkehrsinfrastruktur. Eine<br />

Regio-S-Bahn soll <strong>die</strong> ländlichen Gebiete besser an <strong>die</strong> Agglomerationsräume anbinden und durch<br />

den doppelspurigen Ausbau der Bahnlinie Singen-<strong>Schaffhausen</strong>-Zürich wird in den nächsten Jahren<br />

eine Frequenzsteigerung der Personenzüge ermöglicht. Dies fördert unter anderem den ohnehin im<br />

Wachstum begriffenen Tagestourismus.<br />

Eine weitere Stärke liegt in der weitgehend intakten Landschaft innerhalb des Parkperimeters. Es gibt<br />

keinerlei schwerwiegende Beeinträchtigungen. Typisch ist <strong>die</strong> traditionelle Kulturlandschaft, welche<br />

stark von der Landwirtschaft, dem Weinbau, zusammenhängenden Waldflächen und kleineren Dörfern<br />

geprägt ist.<br />

Es herrscht eine erstaunlich hohe Qualität der Siedlungsstruktur: Das Gebiet hat einen schweizerisch<br />

besonders hohen Anteil an schützenswerten Ortsbildern (11 von nationaler und 12 von regionaler Bedeutung).<br />

Auch <strong>die</strong> Gemeindebewertungen fielen überaus positiv aus: Von 24 bewerteten Gemeinden<br />

sind 6 geeignet, 15 bedingt geeignet und nur drei kleinere Gemeinden gelten als ungeeignet. Der Kanton<br />

unterstützt <strong>die</strong> Erhaltung und Förderung der traditionellen ländlichen Siedlungsstruktur und strebt<br />

eine Siedlungsentwicklung nach innen und <strong>die</strong> Aufwertung der Ortszentren an.<br />

Für Zuzügler bietet der ländliche Raum nicht nur finanziell attraktive Konditionen: Es steht in den ausgewiesenen<br />

Bauzonen noch genügend freies Bauland zur Verfügung und der vorhandene Wohnraum<br />

ist im Vergleich zu den Nachbarkantonen günstig.<br />

Bereits stark ausgeprägt ist das Bewusstsein zum nachhaltigen Wirtschaften in den Bereichen Ökologie<br />

und Tierhaltung in der Landwirtschaft (diverse Vernetzungsprojekte, Extensivierung des Getreideanbaus,<br />

tierfreundliche Nutztierhaltung). Es ist Innovationsgeist in der ländlichen Bevölkerung vorhanden.<br />

Ersichtlich wird <strong>die</strong>s durch Initiativen <strong>für</strong> regionale Projekte, wie zum Beispiel das Regionalent-<br />

90


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

wicklungsprojekt PREWO in Wilchingen und Osterfingen, das sich dem Schwerpunktthema Wein verschrieben<br />

hat.<br />

Nachhaltiges Denken und ein innovativer, sowie kreativer Geist sind sehr gute Voraussetzungen <strong>für</strong><br />

den Aufbau eines <strong>Naturpark</strong>s, in dem es gilt, gemeinsam Lösungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> positive Entwicklung einer<br />

Region zu finden.<br />

Die touristische Ausrichtung von Schaffhauserland Tourismus auf Natur, Kultur und Landschaft entspricht<br />

den Kernwerten des <strong>Naturpark</strong>s. Die Voraussetzungen <strong>für</strong> eine optimale Ergänzung der beiden<br />

Organisationen durch eine gemeinsame Vermarktung von naturnahem Tourismus im Regionalen <strong>Naturpark</strong><br />

<strong>Schaffhausen</strong> sind sehr gut. Durch <strong>die</strong> Entwicklung einer gemeinsamen touristischen Vermarktungsstrategie<br />

wäre <strong>die</strong> Realisierung des <strong>Naturpark</strong>s <strong>für</strong> beide Seiten ein Gewinn.<br />

Hinzu kommt, dass es in Zukunft ein grosses Marktpotenzial <strong>für</strong> Produkte und Dienstleistungen aus<br />

Pärken aufgrund des gesellschaftlichen Wertewandels geben wird. Werte wie Ruhe, Raum, Gesundheit,<br />

Zeit, Regionales und Überschaubarkeit gewinnen zunehmend an Bedeutung. Da das Schaffhauser<br />

Parkgebiet viele <strong>die</strong>ser Werte trägt und <strong>die</strong>se durch den Park gestärkt und nach aussen kommuniziert<br />

werden können, gilt <strong>die</strong>s als Chance nicht nur <strong>für</strong> den Tourismus, sondern vor allem auch <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

heimische Landwirtschaft, sowie das ansässige Gewerbe und <strong>die</strong> Industrie.<br />

1.9.2 Schwächen<br />

Die Tatsache, dass <strong>die</strong> heutigen touristischen Hotspots, namentlich <strong>die</strong> Stadt <strong>Schaffhausen</strong>, der<br />

Rheinfall, der Rheinabschnitt <strong>Schaffhausen</strong> - Stein am Rhein und das Städtchen Stein am Rhein alle<br />

nicht innerhalb des Parkperimeters liegen, lässt sich als eine der bedeutsamsten Schwächen festhalten.<br />

Neben <strong>die</strong>sen angrenzenden punktuellen Tourismusdestinationen ist <strong>die</strong> touristische Infrastruktur<br />

nur wenig ausgebaut. Besonders der ländliche Raum im Parkgebiet hat zum Beispiel im Ausbau des<br />

Übernachtungsangebots Nachholbedarf. Ausserdem handelt es sich bei den aktuellen Besuchern der<br />

Region vorwiegend um wenig wertschöpfungsintensive Tagestouristen. Da der ländliche Raum des<br />

<strong>Naturpark</strong>perimeters nur einen geringen Bekanntheitsgrad ausserhalb der Region als Tourismusdestination<br />

besitzt, ist <strong>die</strong> touristische Infrastruktur noch entsprechend niedrig, wobei in den letzten Jahren<br />

durch Schaffhauserland Tourismus zunehmend Bewegung in <strong>die</strong> Region kam. Trotzdem ist das Tourismusbewusstsein<br />

in der breiten Bevölkerung und in der Landwirtschaft noch gering. Noch sind kaum<br />

regionale Wertschöpfungsketten <strong>für</strong> land- und forstwirtschaftliche Produkte aus dem Parkgebiet vorhanden.<br />

Durch <strong>Schaffhausen</strong>s industrielle Vergangenheit entwickelt sich <strong>die</strong> Wirtschaft nur langsam zur<br />

Dienstleistungsgesellschaft. Noch ist der sekundäre Sektor im Kanton relativ stark ausgeprägt. Die<br />

mangelnde Steuerattraktivität <strong>für</strong> juristische Personen ist teilweise hindernd <strong>für</strong> <strong>die</strong> Neuansiedlung von<br />

Unternehmen. Dies dürfte jedoch geringe Auswirkungen auf einen <strong>Naturpark</strong> haben.<br />

Der Kanton <strong>Schaffhausen</strong> muss sich mit einem unterdurchschnittlichen Bevölkerungswachstum und<br />

einer Tendenz zur demographischen Überalterung auseinandersetzen.<br />

In mehreren Gemeinden herrschte in den letzten Jahren eine starke Bautätigkeit an den Ortsrändern,<br />

während nur wenig finanzielle Anreize <strong>für</strong> <strong>die</strong> Eigentümer von Altbauten in den Dorfkernen geschaffen<br />

wurden, um eine energetische und wertsteigernde Sanierung der Gebäude zu ermöglichen. Somit<br />

kam es zu der negativen Entwicklung, dass <strong>die</strong> Häuser im Ortskern vermehrt leer stehen und <strong>die</strong><br />

Dorfränder von charakterlosen Einfamilienhaussiedlungen geprägt sind.<br />

Als weitere Schwäche wird <strong>die</strong> uneinheitliche Wirkung der vier Regionen Randen, Klettgau, Reiat sowie<br />

Rüdlingen-Buchberg-Jestetten-Lottstetten gesehen. Trotzdem ist es sinnvoll, alle vier Regionen im<br />

Park zu haben, da sich alle im ländlichen Raum befinden und sich als solches zusammenfassen lassen.<br />

Darüber hinaus ist <strong>die</strong> historisch und geographisch bedingte Verkehrserschliessung innerhalb<br />

des Parks <strong>für</strong> den Parkbetrieb eher unpassend. Einerseits ist das Verkehrsnetz relativ zentral auf <strong>die</strong><br />

Stadt <strong>Schaffhausen</strong> ausgerichtet. Andererseits bildet der Randen eine natürliche Barriere.<br />

91


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Als eine der wenigen landschaftlichen Beeinträchtigungen ist <strong>die</strong> Multikomponentendeponie Pflumm in<br />

Gächlingen zu nennen. Viel stärkere negative Auswirkungen auf den Park jedoch hätte der Standort<br />

eines geologischen Tiefenlagers <strong>für</strong> radioaktive Abfälle im Park. Falls einer der beiden möglichen<br />

Standorte (Südranden, Zürcher Weinland), welche von der NAGRA als potenzielle Standorte (insgesamt<br />

stehen sechs Standorte zur Debatte) geprüft werden, realisiert würde, hätte <strong>die</strong>s sicher negative<br />

Folgen auf <strong>die</strong> Wirtschafts- und Bevölkerungsentwicklung des Kantons <strong>Schaffhausen</strong> und des Parkgebiets.<br />

Durch den Standort eines atomaren Endlagers ist mit einem beträchtlichen Imageschaden <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> gesamte Region zu rechnen.<br />

1.10 Potenziale<br />

In der nachfolgenden Tabelle 41 sind <strong>die</strong> Chancen und Risiken aufgeführt, welche ein <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong><br />

<strong>Schaffhausen</strong> mit sich bringt. Diese Analyse basiert auf den Ergebnissen der Stärken- und<br />

Schwächenanalyse, der schriftlichen Umfrage, den Expertengesprächen, den Diskussionen und<br />

Rückmeldungen während den Workshops mit den sechs Begleitgruppen sowie den bereits gesammelten<br />

Ergebnissen aus der Machbarkeitsstu<strong>die</strong>. Anschliessend sind <strong>die</strong> Chancen und Risiken <strong>für</strong> spezielle<br />

Bereiche innerhalb des Parks detailliert beleuchtet.<br />

Die Auswirkungen, welche in untenstehender Tabelle bewertet werden, beziehen sich auf <strong>die</strong> Errichtung<br />

und den Betrieb des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong> sowie teilweise auf <strong>die</strong> Lebensqualität<br />

der einheimischen Bevölkerung.<br />

Tabelle 41: Chancen (bewertet mit +) und Risiken (bewertet mit -) des <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong>. +/- = geringe<br />

Auswirkungen, ++/-- = mässige Auswirkungen, +++/--- = grosse Auswirkungen<br />

Chancen Risiken<br />

Traditionelle Siedlungsstruktur, Ortsbilder<br />

und Naturlandschaft kann erhalten und weiter<br />

gefördert werden, wodurch <strong>die</strong> Parkregion<br />

<strong>für</strong> Erholungssuchende und als Wohnregion<br />

weiter an Attraktivität gewinnt.<br />

Durch den <strong>Naturpark</strong> ist in der Region ein<br />

allgemeiner Imagegewinn möglich, was positive<br />

Auswirkungen auf das Gewerbe, den<br />

Tourismus und <strong>die</strong> Standortqualität hat.<br />

Durch optimierte natur- und kulturnahe touristische<br />

Angebote sowie eine Anpassung<br />

der touristischen Infrastruktur können Hotels<br />

und Restaurants besser ausgelastet<br />

und eine höhere Wertschöpfung generiert<br />

werden.<br />

Indem <strong>die</strong> traditionelle Kulturlandschaft erhalten<br />

und gefördert wird, können Erfolge<br />

bei der Förderung von seltenen Arten und<br />

Lebensräumen erzielt werden.<br />

Durch einen <strong>Naturpark</strong> können <strong>die</strong> regionale<br />

Identität, das Wir-Gefühl und der Zusammenhalt<br />

gesteigert werden. Dies ermöglicht<br />

eine nachhaltige Gemeinde- und<br />

Regionalentwicklung und das Verständnis<br />

zwischen verschiedenen Gruppierungen.<br />

+++ Die Aktivitäten des <strong>Naturpark</strong>s finden<br />

bei der Bevölkerung in der Region<br />

nicht genügend Akzeptanz.<br />

++ Die Aktivitäten des <strong>Naturpark</strong>s sind in<br />

der Region nicht genügend «sicht-<br />

und spürbar», wodurch <strong>die</strong> Akzeptanz<br />

<strong>für</strong> das Projekt sinken kann.<br />

+ Finanzielles Missverhältnis zwischen<br />

Aufwand (Kosten) und Ertrag (Mehrwert,<br />

Wertschöpfung).<br />

++ Die regionalen Akteure können nicht<br />

genügend zur Mitarbeit und Identifikation<br />

mit dem Park animieren.<br />

++ Der <strong>Naturpark</strong> ist nicht mit einem<br />

Endlager <strong>für</strong> radioaktive Abfälle vereinbar.<br />

--<br />

-<br />

-<br />

---<br />

--<br />

92


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Chancen Risiken<br />

Die vorhandenen touristischen Hotspots<br />

(Stein am Rhein, Rheinfall, Stadt <strong>Schaffhausen</strong>)<br />

werden als Eingangstor zum Park<br />

genutzt, wodurch mehr Gäste in <strong>die</strong> Parkregion<br />

gelangen und zu einem mehrtätigen<br />

Aufenthalt bewogen werden können.<br />

Der <strong>Naturpark</strong> kann dazu beitragen, dass<br />

<strong>die</strong> ländlichen Gebiete des Kantons weiterhin<br />

vor schwerwiegenden landschaftlichen<br />

Beeinträchtigungen bewahrt werden.<br />

Der <strong>Naturpark</strong> bietet ein «Dach» unter dem<br />

verschiedene Aktivitäten, Projekte und<br />

Ideen aus den unterschiedlichsten Bereichen<br />

koordiniert und ermöglicht werden,<br />

ohne dass es dazu neue Gesetze oder Einschränkungen<br />

braucht.<br />

Durch den Park kann <strong>die</strong> Region schweizweit<br />

nach aussen auftreten und sich bekannter<br />

machen.<br />

Die Sensibilisierung der Bevölkerung <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

vorhandenen Natur- und Kulturwerte trägt<br />

zu einer nachhaltigen Regionalentwicklung<br />

bei.<br />

Durch den <strong>Naturpark</strong> und das entsprechende<br />

Label können <strong>für</strong> <strong>die</strong> regionale<br />

Landwirtschaft, das Gewerbe und <strong>die</strong> Gastronomie<br />

bedeutende Mehreinnahmen generiert<br />

und dadurch <strong>die</strong> Wertschöpfung erhöht<br />

werden.<br />

In der Land- und Forstwirtschaft wie aber<br />

auch beim Gewerbe können neue Wertschöpfungsketten<br />

aufgebaut werden.<br />

Mit dem Einbezug der deutschen Gemeinden<br />

Jestetten und Lottstetten können Rüdlingen<br />

und Buchberg in den Parkperimeter<br />

integriert und der Rhein zwischen Rheinfall<br />

und Eglisau, angrenzend an ausserordentlich<br />

bedeutenden Zürcher Gebiete<br />

Thurauen und Halbinsel Rheinau, zu einem<br />

touristischen Schwerpunkt entwickelt werden.<br />

+++ Das <strong>Naturpark</strong>-Label bringt <strong>die</strong> erhoffte<br />

Wertschöpfungssteigerung in der<br />

Landwirtschaft, dem Gewerbe und<br />

der Gastronomie nicht im angestrebten<br />

Umfang.<br />

++ Durch <strong>die</strong> zunehmende Anzahl Gäste<br />

steigt das Verkehrsaufkommen im<br />

Parkgebiet unkoordiniert an.<br />

+++ Es gelingt nicht, <strong>die</strong> drei touristischen<br />

Hotspots mit dem Parkgebiet zu koppeln.<br />

+ Der <strong>Naturpark</strong> wird auf Kosten der<br />

Natur und Landschaft erstellt, indem<br />

der ökonomischen Entwicklung der<br />

Region zu grosses Gewicht verliehen<br />

wird.<br />

++ Der <strong>Naturpark</strong> ist zu stark auf den<br />

Schutz der Natur und der Landschaft<br />

ausgerichtet<br />

+++ Es gelingt nicht, <strong>die</strong> entsprechenden<br />

Voraussetzungen <strong>für</strong> den natur- und<br />

kulturnahen Tourismus zu schaffen,<br />

um dadurch Gäste in <strong>die</strong> Parkregion<br />

zu bringen und <strong>die</strong> Wertschöpfung zu<br />

steigern.<br />

+<br />

++<br />

--<br />

-<br />

--<br />

-<br />

-<br />

--<br />

93


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

1.10.1 Chancen und Risiken in der Landwirtschaft<br />

Chancen<br />

Die Landwirtschaft bildet ein wichtiges Standbein des <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong>. Sie hilft mit, <strong>die</strong> naturnahen<br />

und charakteristischen Kulturlandschaften in Qualität und Aussehen zu erhalten und weiter<br />

zu fördern. Grundsätzlich entstehen keine zusätzlichen Vorgaben oder neue Einschränkungen <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Landwirtschaft. Vorteile werden jedoch <strong>die</strong>jenigen haben, <strong>die</strong> im Park mitarbeiten, sich engagieren<br />

und <strong>die</strong> neuen Rahmenbedingungen nutzen. Über das Produktelabel wird <strong>die</strong> Vermarktung landwirtschaftlicher<br />

Produkte und Dienstleistungen (z.B. Milch- und Fleischprodukte aus einheimischen Käsereien<br />

und Metzgereien, Getreideprodukte) verbessert. Bessere Absatzchancen können durch Synergien<br />

über regionale Absatzketten, d.h. Verkauf und Verwendung der Produkte in regionalem Detailhandel<br />

und Gastronomie entstehen. Ein weiterer Ausbau des Beherbergungsangebots und im Bereich<br />

Agrotourismus (z.B. Schlafen im Stroh) ist möglich. Die Zusammenarbeit (Erwerbskombinationen)<br />

zwischen Landwirtschaft und Tourismus kann <strong>die</strong> bäuerliche Kultur und <strong>die</strong> regionale Identität stärken.<br />

Im Rahmen des <strong>Naturpark</strong>s optimierte Vernetzungsprojekte erhöhen <strong>die</strong> Ver<strong>die</strong>nstmöglichkeiten durch<br />

Beiträge nach Öko-Qualitätsverordnung.<br />

Risiken<br />

Der erhoffte Erfolg des Produktelabels hält sich aufgrund ineffizienter Vermarktung in Grenzen. Nicht<br />

alle beteiligten Bauern können gleich viel profitieren, so ist beispielsweise <strong>die</strong> Direktvermarktung der<br />

landwirtschaftlichen Produkte stark vom Standort des Hofs und der Initiative der Landwirte abhängig.<br />

Ein weiteres Risiko ist, dass nicht genügend engagierte Personen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Mitarbeit gewonnen werden<br />

können bzw. dass durch <strong>die</strong> Aktivitäten des Parks bei den Akteuren nicht genügend Akzeptanz geschaffen<br />

werden kann. Die Mitarbeit bei agrotouristischen Angeboten ist eine Mehrbelastung, <strong>die</strong> nur<br />

bei entsprechender Verknüpfung mit touristischen und gastronomischen Wertschöpfungsketten einen<br />

Mehrwert mit sich bringt.<br />

1.10.2 Chancen und Risiken <strong>für</strong> das Gewerbe<br />

Chancen<br />

Für das Gewerbe bringt der <strong>Naturpark</strong> je nach Branche direkten oder indirekten Nutzen. Wie auch <strong>die</strong><br />

Landwirtschaft können gewerbliche Produkte und Dienstleistungen (bspw. Holz) über das Produktlabel<br />

vermarktet werden. Zudem kann das Gewerbe von anderen Branchen profitieren, welche in Folge<br />

des Parks einen Aufschwung erfahren. Beispielsweise kann <strong>die</strong>s in Form von zusätzlichen Aufträgen<br />

aus dem Tourismusbereich geschehen. Der Stellenwert von traditionellem Handwerk wird durch den<br />

Park gesteigert. Durch <strong>die</strong> Förderung einer lokalen Identität wird gleichzeitig der Binnenmarkt gegenüber<br />

Konkurrenz von ausserhalb des Parks gestärkt, wovon das lokale Gewerbe wiederum profitieren<br />

kann. Zusätzlich können lokale Produkte aus dem Park langfristig mit dem entsprechenden Label<br />

ausgezeichnet werden, was zu einer besseren Wiedererkennung, einer Wert- sowie Qualitätssteigerung<br />

führt. Der <strong>Naturpark</strong> trägt dazu bei, dass <strong>die</strong> gewerblichen Produkte und Dienstleistungen besser<br />

vermarktet werden können, wodurch indirekt Arbeitsplätze erhalten und allenfalls sogar neue geschaffen<br />

werden können.<br />

Risiken<br />

Der erhoffte Erfolg des Produktelabels und der Stärkung des Heimmarktes hält sich unter anderem<br />

aufgrund ineffizienter Vermarktung in Grenzen. Nicht alle beteiligten Gewerbebetriebe können gleich<br />

viel profitieren, da sich <strong>die</strong>s je nach Branche, Produkt und Dienstleistung unterscheidet. Ein zusätzliches<br />

Risiko ist, dass nicht genügend engagierte Akteure <strong>für</strong> <strong>die</strong> Mitarbeit gewonnen werden können<br />

bzw. dass durch <strong>die</strong> Aktivitäten des Parks bei den Akteuren nicht genügend Akzeptanz geschaffen<br />

werden kann. Die Bildung von Wertschöpfungsketten kann nur bei genügend beteiligten Betrieben<br />

und entsprechender Verknüpfung zu anderen Bereichen einen Mehrwert mit sich bringen.<br />

94


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

1.10.3 Chancen und Risiken im Bereich Natur und Landschaft<br />

Chancen<br />

Der <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> kann zur Sicherung und Aufwertung der Natur-, Landschafts- und Kulturwerte<br />

im Parkgebiet beitragen und damit <strong>die</strong> ländlichen Regionen des Kantons weiterhin von<br />

schwerwiegenden Beeinträchtigungen verschonen. Die Kulturlandschaftspflege insbesondere der<br />

ausgedehnten Magerwiesen des Randens durch <strong>die</strong> Landwirte bildet einen willkommenen Nebenerwerb.<br />

Über Umweltbildungsangebote wird der Stellenwert der Natur und Landschaft bei Bevölkerung<br />

und Gästen erhöht. Dank einem guten Besucher- und Verkehrsmanagement nimmt der Druck auf <strong>die</strong><br />

Landschaft trotz erhöhter Gästezahlen ab. Gründe da<strong>für</strong> liegen in einer auf Natur- und Landschaft<br />

ausgerichteten Besucherlenkung, Angebotsgestaltung und Sensibilisierung der Erholungssuchenden.<br />

Risiken<br />

Als Folge des Tagestourismus kann es an Spitzentagen zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen<br />

kommen. Zusätzliches Gästeaufkommen kann in empfindlichen Gebieten den Konflikt zwischen Erholung<br />

und Naturschutz verschärfen. Ebenso können sich Konflikte zwischen einer vermehrten Bautätigkeit<br />

infolge einer Attraktivitätssteigerung als Wohnort und der Natur/Landschaft ergeben.<br />

1.10.4 Chancen und Risiken im Bereich Tourismus<br />

Chancen<br />

Für den natur- und kulturnahen Tourismus bietet das Label «Park von nationaler Bedeutung» eine<br />

aussichtsreiche Positionierung zur Produktvermarktung. Dies kommt einer Stärkung und Förderung<br />

<strong>die</strong>ses wichtigen Tourismuszweigs gleich. Durch <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit anderen Parks im Netzwerk<br />

Pärke Schweiz können Erfahrungen und Park-Informationen ausgetauscht und Synergien <strong>für</strong> touristische<br />

Projekte genutzt werden. Zudem bietet der <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> <strong>die</strong> Möglichkeit, <strong>die</strong> Qualität<br />

der touristischen Angebote (auch Infrastruktur) zu überprüfen und zu verbessern. Durch <strong>die</strong> Umsetzung<br />

eines entsprechenden touristischen Konzepts könnten Besucher der drei Hotspots im Kanton<br />

(Stein am Rhein, Rheinfall, Stadt <strong>Schaffhausen</strong>) abgeholt und zu einem mehrtätigen Aufenthalt im<br />

Parkgebiet animiert werden, was <strong>die</strong> Wertschöpfung gegenüber dem momentan vorherrschenden Tagestourismus<br />

positiv beeinflusst.<br />

Risiken<br />

Durch ein höheres Gästeaufkommen sind Nutzungskonflikte zwischen Erholungssuchenden, Naturschützern<br />

oder der Jagd denkbar. Der steigende Tagestourismus bringt einen erhöhten Anteil an motorisiertem<br />

Individualverkehr mit sich.<br />

1.10.5 Chancen und Risiken in den Bereichen Bildung und Kultur<br />

Chancen<br />

Im Bereich der Bildung bietet der Park eine hervorragende Plattform <strong>für</strong> ausserschulische Bildungsangebote,<br />

welche eine breite Bevölkerungsschicht erreichen und sensibilisieren können. Mit Angeboten<br />

<strong>für</strong> Schulen kann der Unterricht konkreter und praktischer gestaltet werden und der Bezug der SchülerInnen<br />

zu ihrer Wohnregion verstärkt werden. Denkbar ist eine Kombination von Umweltbildungsangeboten<br />

<strong>für</strong> Schulklassen in Kombination mit ökologischen Aufwertungsmassenahmen. Umweltbildungsangebote<br />

wie Exkursionen sind zudem ein touristisches Angebot und können mit <strong>die</strong>sem Bereich<br />

verknüpft werden, um eine Wertschöpfung zu generieren. Bildungsangebote <strong>für</strong> <strong>die</strong> breite Bevölkerung<br />

können dazu beitragen, <strong>die</strong> Parkidee und <strong>die</strong> Idee einer nachhaltigen Entwicklung ganz allgemein<br />

in der Region zu verankern.<br />

Im Bereich der Kultur bietet der <strong>Naturpark</strong> eine Chance, indem er grundsätzlich eine Marketingplattform<br />

<strong>für</strong> kulturelle Anlässe bietet und <strong>die</strong> Anbietenden von kulturellen Anlässen stärker untereinander<br />

zu vernetzen vermag, um auf <strong>die</strong>se Weise Ressourcen gemeinsam nutzen zu können. Zudem motiviert<br />

der Park Kulturschaffende zur vertieften Auseinandersetzung mit der Region.<br />

95


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Risiken<br />

Für den Bereich Bildung und Kultur sind keine konkreten Risiken erkennbar, welche durch einen Regionalen<br />

<strong>Naturpark</strong> entstehen könnten.<br />

1.10.6 Chancen und Risiken im Bereich Siedlungs- und Raumentwicklung<br />

Chancen<br />

Der <strong>Naturpark</strong> bietet <strong>für</strong> den Schutz der Ortsbilder sowie <strong>für</strong> <strong>die</strong> Denkmalpflege eine Plattform, um bei<br />

der Bevölkerung durch Sensibilisierungsmassnahmen ein besseres Bewusstsein <strong>für</strong> <strong>die</strong>se historischen<br />

und kulturellen Werte zu erhalten. Gegen aussen können <strong>die</strong> Region und ihre historischen Werte<br />

bekannt gemacht werden. Auch aus Sicht des Tourismus sind gepflegte und typische Ortsbilder<br />

wichtig und bedeutungsvoll. Die Region kann von den hohen Werten in <strong>die</strong>sem Bereich profitieren und<br />

<strong>die</strong>se in Wert setzen. Dem Ortsbildschutz kommt ein hoher Stellenwert zwischen Wohnbauentwicklung<br />

und Landschaft zu. Die im Siedlungsbereich vorhandenen hohen Qualitäten bilden eine gute<br />

Grundlage <strong>für</strong> einen Regionalen <strong>Naturpark</strong>. Zahlreiche Dorfkerne sind von nationaler Bedeutung,<br />

ebenso viele sind von regionaler Bedeutung. Kombiniert mit dem hohen Bestand an historischen Verkehrswegen<br />

und der intakten Kulturlandschaft, wird ein typisches Erscheinungsbild geprägt. Dieses ist<br />

Grundlage <strong>für</strong> eine hohe Stand- und Wohnortsqualität sowie den natur- und kulturnahen Tourismus.<br />

Zudem bildet der <strong>Naturpark</strong> eine Möglichkeit, raumwirksame Vorhaben zu koordinieren und allenfalls<br />

im positiven Sinn zu beeinflussen. Jedoch werden dazu keine neuen Gesetze in Kraft gesetzt noch<br />

entstehen zusätzliche Einschränkungen.<br />

Risiken<br />

Es besteht das Risiko, dass <strong>die</strong> Siedlungsentwicklung nach innen trotz dem Park nicht wie gewünscht<br />

erfolgt und insbesondere in Landwirtschaftsgebieten weiter eine Zersiedlung stattfindet. Mit dem zu<br />

erwartenden zunehmenden Siedlungsdruck aus der Region Zürich besteht insbesondere <strong>die</strong> Gefahr,<br />

dass <strong>die</strong> Dorfränder ungeordnet überbaut und damit <strong>die</strong> Landschafts- und Ortsbilder stark beeinträchtigen<br />

werden. Dies würde einerseits dem Kapital des <strong>Naturpark</strong>s, also der Natur- und Kulturlandschaft,<br />

nicht <strong>die</strong>nlich sein, andererseits würde der Park als Koordinationsinstrument an Glaubwürdigkeit einbüssen.<br />

Die fehlende Strategie des Kantons gegen <strong>die</strong> schleichende Veränderung von Ortsbildern<br />

kann als Risiko eingestuft werden. Der Park soll dazu beitragen, <strong>die</strong>sen Veränderungen Gegensteuer<br />

zu geben. Das Risiko besteht darin, dass <strong>die</strong>s nicht gelingt und sich der Trend unverändert fortsetzt.<br />

1.10.7 Chancen und Risiken <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bevölkerung<br />

Chancen<br />

Die Natur-, Landschafts- und Kulturwerte der Region bleiben erhalten und werden aufgewertet. Durch<br />

neue Angebote erhöht sich <strong>die</strong> Naherholungsfunktion der Landschaft <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bevölkerung, was wiederum<br />

deren Lebensqualität erhöht. Ein Parkaufbau kann zu einer Verstärkung der regionalen Identität<br />

und Verbundenheit. Die Schaffung neuer Arbeitsplätze oder deren Erhalt im Parkgebiet (Parkmanagement,<br />

Gastronomie, Gewerbe, Landwirtschaft) und <strong>die</strong> Stärkung der Wirtschaft können sich positiv<br />

auf <strong>die</strong> Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung auswirken. Die verstärkte Zusammenarbeit innerhalb<br />

eines Parks fördert den sozialen Kontakt und Austausch innerhalb des Parkperimeters und<br />

über <strong>die</strong> Regionen hinaus. Durch <strong>die</strong> Zusammenarbeit von verschiedenen Bereichen, welche durch<br />

<strong>die</strong> koordinierende Funktion des <strong>Naturpark</strong>s ermöglicht wird, können Innovationen jeglicher Art entstehen,<br />

was zu einer nachhaltigen Entwicklung der Region beiträgt.<br />

Risiken<br />

Der Aufbau des Parks erfordert grosses Engagement und personelle Ressourcen. Diese sind in der<br />

Region nur begrenzt vorhanden, weil sich oft <strong>die</strong>selben Personen an unterschiedlichen Projekten beteiligen.<br />

Einheimische begegnen zusätzlichen Touristen bzw. Gästen mit Skepsis und tun sich schwer<br />

mit ihrer Rolle als Gastgeber.<br />

96


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

1.10.8 Zusammenfassende Beschreibung der Chancen und Risiken<br />

Aufgrund der sozioökonomischen Ausgangslage in den involvierten Gemeinden, der vorhandenen hohen<br />

Natur- und Kulturwerte sowie aufgrund des Stärken- und Schwächenprofils der Region ist der <strong>Naturpark</strong><br />

<strong>Schaffhausen</strong> allgemein klar als Chance <strong>für</strong> <strong>die</strong> Projektgemeinden zu sehen. In Abstimmung<br />

mit Umweltorganisationen, dem natur- und kulturnahen Tourismus, der Landwirtschaft und dem Gewerbe<br />

sind <strong>für</strong> alle beteiligten Akteure positive Effekte zu erkennen. Sei es durch eine Stärkung des<br />

ansässigen Gewerbes, durch verbesserte Absatzchancen <strong>für</strong> regionale Produkte oder dem durch das<br />

Parklabel «Park von nationaler Bedeutung» erhöhten Gästeaufkommen <strong>für</strong> Gastronomie und Hotellerie.<br />

Die positiven Effekte werden sich schlussendlich durch eine erhöhte Wertschöpfung in den Parkgemeinden<br />

niederschlagen. Durch <strong>die</strong> vermehrt gemeindeübergreifende Zusammenarbeit können Erfahrungen<br />

ausgetauscht und Synergien genutzt werden. Der <strong>Naturpark</strong> stärkt das Bewusstsein <strong>für</strong><br />

vorhandene Natur-, Landschafts- und Kulturwerte, was wiederum zu einer stärkeren Identifikation der<br />

Einwohner mit der eigenen Region führt.<br />

Die Risiken des <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong> liegen darin, dass <strong>die</strong> an den Regionalen <strong>Naturpark</strong> gestellten<br />

Erwartungen nicht erfüllt werden können, weil beispielsweise <strong>die</strong> Qualität der Angebote nicht<br />

stimmt oder <strong>die</strong> regionale Wertschöpfung zu gering ausfällt. Divergierende Erwartungshaltungen von<br />

Gästen und Einheimischen bergen ebenfalls Risikopotenzial in sich. Weiter kann es auch sein, dass<br />

<strong>die</strong> Erwartungen der einzelnen Akteure und Interessensgruppen sehr unterschiedlich sind, und <strong>die</strong><br />

einzelnen Gruppierungen untereinander einen Konsens finden müssen, um <strong>die</strong> Erwartungen umzusetzen.<br />

Das Risiko ist, dass <strong>die</strong>se Konsensfindungsphase zu lange dauert und dadurch das Interesse<br />

und <strong>die</strong> Akzeptanz am Parkprojekt sinken.<br />

1.11 Positionierung<br />

Die Positionierungsfrage innerhalb der entstehenden Schweizer Pärkelandschaft ist äusserst wichtig.<br />

Der gemeinsame Auftritt oder <strong>die</strong> gemeinsame Positionierung mit der Marke «Pärke von nationaler<br />

Bedeutung» bringt verschiedene Vorteile gegenüber Nicht-Parkgebieten. Trotzdem ist es auch entscheidend,<br />

dass sich <strong>die</strong> Pärke mit einer einmaligen Positionierung klar abgrenzen, damit sie in der<br />

Parklandschaft erkennbar und unverwechselbar werden. Die Tatsache, dass in den nächsten Jahren<br />

in der Schweiz bis zu 25 neue Regionale Naturpärke und ev. zwei neue Nationalpärke entstehen werden,<br />

unterstreicht <strong>die</strong> Feststellung, dass bei allen Gemeinsamkeiten eine Differenzierung durch eine<br />

klare Positionierung angestrebt werden muss. Positionierungen sind vor allem <strong>für</strong> <strong>die</strong> allgemeine Erhöhung<br />

der Wahrnehmbarkeit, als Einstiegshilfe (eye catcher) <strong>für</strong> potenzielle Gäste und als wieder erkennbaren<br />

Kommunikationsinhalt von grosser Bedeutung. Es geht darum, entweder eine Einzigartigkeit<br />

in den Vordergrund zu stellen oder ein noch freies, exklusives Thema zu besetzen. Die Positionierung<br />

ist Leitlinie <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ausarbeitung von Projekten und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kommunikation gegen aussen, wie<br />

auch gegen innen.<br />

Für das Projekt <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> bieten sich verschiedene Positionierungsvorschläge<br />

an. Das Projekt ist beispielsweise das einzige Parkvorhaben im Schweizerischen Mittelland.<br />

Diese Tatsache stärkt den Park insbesondere auf der strategisch-politischen Ebene, aber weniger in<br />

der Kommunikation gegen aussen. Der unmittelbar an den Parkperimeter angrenzende Rheinfall ist<br />

ein international bekannter Anziehungspunkt <strong>für</strong> ca. 1.3 Mio. Gäste jährlich und bietet so ein bekanntes<br />

«Fenster» <strong>für</strong> <strong>die</strong> Promotion des möglichen Parks. Das BLN Gebiet «Randen» ist ökologisch und<br />

landschaftlich einzigartig und als Ausflugsziel weit über <strong>die</strong> Region hinaus bekannt. Der Rebbau ist<br />

sehr typisch <strong>für</strong> <strong>die</strong> ländlichen Gebiete des Kantons <strong>Schaffhausen</strong>. Er bietet einen emotionalen und<br />

potenziell erlebnisreichen Zugang in <strong>die</strong> Parklandschaft. Der Rebbau ist mit der Initiative «Blauburgunderland»<br />

bereits als Begriff und als Positionierung auf dem Markt präsent. Zudem ist das Thema<br />

noch von keinem anderen Parkprojekt in der Schweiz explizit als Positionierung besetzt (nur das Projekt<br />

<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> Pfyn-Finges im Kanton Wallis setzt am Rand auch auf das Thema Wein).<br />

Der Rebbau, der Randen und der Rhein drängen sich darum als Positionierungsbereiche auf (vergl.<br />

Abbildung 27). Diese Bereiche fliessen in verschiedenster Weise in <strong>die</strong> Projekte ein. Zudem soll über<br />

den Park in erster Linie über <strong>die</strong>se Attribute kommuniziert werden.<br />

97


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Randen<br />

Landwirtschaft<br />

Forstwirtschaft<br />

Gewerbe / Handwerk<br />

Kulturlandschaft<br />

Etc.<br />

Gezielte Positionierung:<br />

<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Reben<br />

Weinbau und -erlebnis<br />

Gastronomie<br />

Regionale Produkte<br />

Kulturlandschaft<br />

Etc.<br />

Rhein<br />

- Erhöhung der Sichtbarkeit auf dem Markt; Regionale Wertschöpfung durch Kooperationen<br />

- Glaubwürdigkeit durch Aufwertung der Natur- und Kulturlandschaft<br />

- Gesellschaftliches Parkbewusstsein gegen Innen («Wertschöpfung durch Wertschätzung»<br />

«Parkfenster» Rheinfall<br />

Flusserlebnis Rhein<br />

Attraktion Rheinfall<br />

Wasser<br />

Abbildung 27: Positionierungsstruktur <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Etc.<br />

POSITIONIERUNG I<br />

Marketing und Tourismus<br />

Angebots- und Produktelinie<br />

Bestehende Absatzkanäle nutzen<br />

(Tourismusorganisationen/<br />

Standortmarketing – auch ausserhalb des<br />

Perimeters, Schweiz Tourismus)<br />

POSITIONIERUNG II<br />

Angebots- und Produkteentwicklung<br />

Werkraum Park<br />

Qualitätssicherung<br />

Identität und Parkbewusstsein<br />

Aufwertungsmassnahmen Natur und<br />

Kultur<br />

98


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

2 Parkmanagement<br />

2.1 Trägerschaft<br />

2.1.1 Verein «<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>»<br />

Die Trägerschaft liegt seit dem 10. März 2012 beim Verein «<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>»,<br />

welcher von den meisten Gemeinden im Perimeter sowie verschiedenen Organisationen und Einzelmitgliedern<br />

getragen wird. Die neue Trägerschaft führt das Projekt ab 2012 weiter und wird den <strong>Managementplan</strong><br />

bis Ende 2012 fertigstellen. Anfang 2013 soll <strong>die</strong> Errichtungsphase starten und der <strong>Managementplan</strong><br />

beim BAFU eingereicht werden. Die Gemeinden (siehe Tabelle 42) sind in <strong>die</strong>sem Verein<br />

<strong>die</strong> wichtigsten Mitglieder mit dem grössten Stimmenanteil, der sich aus der Einwohnerzahl ableitet.<br />

Die Organe des Vereins bilden <strong>die</strong> Mitgliederversammlung, der Vorstand (siehe Tabelle 45), der<br />

Beirat (siehe Tabelle 46) sowie eine Geschäftsprüfungskommission.<br />

Die Mitarbeitenden der Geschäftsstelle werden vom Vorstand eingesetzt. Die Geschäftsstelle baut <strong>die</strong><br />

Projektorganisation auf. Es ist vorgesehen, dass entsprechend den Handlungsfeldern und Projekten<br />

themenübergreifende Arbeitsgruppen eingesetzt werden. Dabei ist es wichtig, dass alle Gruppen und<br />

damit auch <strong>die</strong> Projekte interdisziplinär zusammengesetzt sind. Damit soll vermieden werden, dass<br />

jeder Sektor <strong>für</strong> sich Projekte entwirft und Ziele verfolgt. Mit <strong>die</strong>ser Trägerschaftsform <strong>für</strong> den Regionalen<br />

<strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> ist eine umfassende Partizipation möglich, denn der Verein bietet <strong>die</strong> Voraussetzungen,<br />

eine gemischte Trägerschaft – bestehend aus den Gemeinden, den Branchenvereinigungen<br />

(Landwirtschaft, Tourismus, Gewerbe, usw.), dem Natur- und Umweltschutz, Kulturorganisationen<br />

und weiteren Interessierten Kreisen – zu realisieren.<br />

Davor lag <strong>die</strong> Trägerschaft beim Verein Agglomeration <strong>Schaffhausen</strong> VAS. Für <strong>die</strong> Bearbeitung des<br />

Projektes <strong>Naturpark</strong> hat der VAS einen Fachausschuss eingesetzt. Im Auftrag und unter der Leitung<br />

des Fachausschusses wurde 2009 <strong>die</strong> Eignungsprüfung durchgeführt, 2010 <strong>die</strong> Machbarkeitsstu<strong>die</strong><br />

erarbeitet und 2011 <strong>die</strong> erste Version des <strong>Managementplan</strong>s erstellt.<br />

2.2 Parkmanagement<br />

Das Management des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong> soll in seiner Struktur einfach und übersichtlich<br />

gehalten werden. Die örtlichen Körperschaften (Gemeinden) haben <strong>die</strong> Stimmenmehrheit, um<br />

<strong>die</strong> langfristige Übernahme der Aufgaben zu sichern. Grundsätzlich wird vom Bund eine Trennung des<br />

Parkmanagements in ein strategisches und ein exekutives Organ empfohlen. Wie in Abbildung 28 ersichtlich,<br />

übernimmt der Trägerverein <strong>die</strong> strategische Ausrichtung des Parks, wobei <strong>die</strong> Geschäftsstelle<br />

den Projektleiter stellt, welcher <strong>die</strong> Ausarbeitung und Umsetzung der Charta vollzieht und <strong>die</strong><br />

Projektgruppen/Kommissionen steuert. Die Projekte werden in vier Handlungsfelder eingeteilt:<br />

▪ Projektmanagement<br />

▪ Wirtschaft<br />

▪ Natur<br />

▪ Kultur<br />

Zusätzlich zur strategischen und operativen Führung des Parks wird ein Beirat als Vermittlungsorgan<br />

bei Konflikten innerhalb des Parkmanagements eingesetzt.<br />

99


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Abbildung 28: Geplante Managementstruktur des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong><br />

2.2.1 Mitgliederkategorien<br />

Die wichtigsten Mitglieder sind <strong>die</strong> Gemeinden, deren Gemeindegebiet ganz oder teilweise im Perimeter<br />

des <strong>Naturpark</strong>s liegen. Sie besitzen eine bestimmte Anzahl Einzelstimmen, welche im Organisationsreglement<br />

festgehalten ist und sich an der Einwohnerzahl orientiert. Die Gemeinden werden<br />

durch einen durch <strong>die</strong> Gemeindevorstände bestimmten Parkvertreter vertreten.<br />

Tabelle 42: Die Parkvertreter der einzelnen Gemeinden<br />

Gemeinden Parkvertreter<br />

Beringen<br />

Büttenhardt Bernhard von Siebenthal<br />

Gächlingen Kurt Salvisberg<br />

Jestetten (D) Ira Sattler<br />

Löhningen Fredy Kaufmann<br />

Lottstetten (D) Jürgen Link<br />

Merishausen Ernst Tanner-Gehring<br />

Neunkirch Franz Ebnöther<br />

Oberhallau Hansueli Graf<br />

Rüdlingen Käty Leutenegger<br />

<strong>Schaffhausen</strong> Erich Fischer<br />

Schleitheim Urs Vogelsanger<br />

Siblingen Brigitte Greutmann<br />

Stetten Edi Bürgin<br />

100


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Gemeinden Parkvertreter<br />

Thayngen Marcel Fringer<br />

Trasadingen Alois Hauser<br />

Wilchingen Fritz Vögele (Hans Rudolf Meier?)<br />

Einzelmitglieder des Vereins können Personen, Organisationen oder Institutionen mit einem Bezug<br />

zum Regionalen <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> oder Personen und Organisationen, welche das Label beantragen<br />

oder verwenden, sowie alle übrigen Personen sein. Die Einzelmitglieder haben unbesehen ihrer<br />

Organisation eine Einzelstimme.<br />

Tabelle 43: Die Einzelmitglieder des Trägervereins<br />

Einzelmitglieder Vertreter<br />

B.U.N.D. Ortsgruppe Jestetten und Umgebung Jürgen Schlude<br />

Branchenverband Schaffhauser Wein Erich Gysel<br />

IG Lebensraum Klettgau Gusti Munz<br />

Imkerverein Klettgau Dietrich Veigel<br />

Jagd <strong>Schaffhausen</strong> Thomas Wetter<br />

Kanton <strong>Schaffhausen</strong> Markus Leumann<br />

Kantonaler Gewerbeverband <strong>Schaffhausen</strong> Matthias Frei<br />

Klar!<strong>Schaffhausen</strong> Gabi Buff<br />

Naturforschende Gesellschaft <strong>Schaffhausen</strong> Jakob Walter<br />

Obstgarten Aktion <strong>Schaffhausen</strong> Urs Capaul<br />

Perdix Naturschutzverein Neunkirch Gabi Uehlinger<br />

PREWO Hans Rudolf Meier<br />

Privatperson Karin Spörli<br />

Privatperson Hansueli Alder<br />

Privatperson Roger Roth<br />

Privatperson Matthias Peter<br />

Privatperson Ernst Landolt<br />

Privatperson Bruno Tissi<br />

Privatperson Christian Kaiser<br />

Privatperson Bernhard Müller<br />

Privatperson Claude Tappolet<br />

Privatperson Markus Tappolet<br />

Privatperson Erwin Müller<br />

Privatperson Elisabeth Müller<br />

Privatperson Fabian Müller<br />

Privatperson Gisela Alder<br />

Privatperson Hansueli Bernath<br />

Privatperson Hans Rudolf Meier<br />

Privatperson Beat Hedinger<br />

101


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Einzelmitglieder Vertreter<br />

Privatperson Martina Munz<br />

Privatperson Hansueli Müller<br />

Privatperson Cédric Käppler<br />

Privatperson Markus Ruch<br />

Privatperson (Gemeinde Hallau) Gabriela Buff<br />

Pro Natura <strong>Schaffhausen</strong> Gabi Uehlinger<br />

Pro Weinland Felix Juchler<br />

Randenvereinigung <strong>Schaffhausen</strong> Walter Joos<br />

Schaffhauser Bauernverband Wilfried Leu<br />

Schaffhauser Natur und Vogelschutz Gabi Uehlinger<br />

Schaffhauserland Tourismus Christian Rieder<br />

Verein Kulturlndschaft Randen KURA Bernhard Egli<br />

Vereinigung der Randenbauern Hanspeter Tanner<br />

Verkehrs-Club der Schweiz VCS, Sekt. <strong>Schaffhausen</strong> Hugo Mahler<br />

Wangental Natur pur Felix Külling<br />

WWF <strong>Schaffhausen</strong> Jürg Sonderegger<br />

Gönner können zur Erfüllung der Vereinsaufgabe durch den Vorstand aufgenommen werden. Sie haben<br />

keine Stimme.<br />

Tabelle 44: Die Gönner des Trägervereins<br />

Gönner Parkvertreter<br />

Neuhausen am Rheinfall Stephan Rawyler<br />

2.2.2 Organe des Vereins «<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>»<br />

Die Mitgliederversammlung ist das oberste Organ des Vereins und setzt sich aus den Vertreterinnen<br />

und Vertretern der Mitglieder zusammen. Zu ihren Hauptaufgaben gehören der Erlass und <strong>die</strong> Änderung<br />

von Bestimmungen und Reglement, <strong>die</strong> Bestimmung über Mitglieder, Wahl des Vereinsvorstands,<br />

<strong>die</strong> Genehmigung der Geschäftsberichte und der Finanzen.<br />

Der Vorstand besteht aus mindestens fünf Personen und wird durch den Präsidenten geleitet. Der<br />

Vorstand setzt <strong>die</strong> Bestimmungen der Mitgliederversammlung um und führt den Park auf strategischer<br />

Ebene. Ihm kommen <strong>die</strong> Aufgaben zu, <strong>die</strong> nicht durch das Gesetz oder <strong>die</strong> Statuten anderen Vereinsorganen<br />

zugewiesen sind. Insbesondere umfasst der Aufgabenbereich des Vorstandes folgende Aufgaben:<br />

Strategische Geschäftsführung und allgemeine Überwachung der Interessen des Vereins,<br />

Vollziehung der Vereinsbeschlüsse, Anstellung des <strong>für</strong> den Vereinsbetrieb und den Regionalen <strong>Naturpark</strong><br />

<strong>Schaffhausen</strong> nötigen Personals, Einräumung und Entzug des Rechtes das «<strong>Naturpark</strong>-Label»<br />

auf Antrag der Labelkommission zu verwenden, Ausarbeitung und Inkraftsetzung aller <strong>für</strong> den Betrieb<br />

des Vereins erforderlichen Reglemente, soweit <strong>die</strong>se nicht durch <strong>die</strong> Mitgliederversammlung beschlossen<br />

werden, Erlass eines Pflichtenheftes <strong>für</strong> <strong>die</strong> Geschäftsstelle etc.<br />

102


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Tabelle 45: Der Vorstand des Trägervereins «<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>»<br />

Name Organisation Funktion<br />

Hans Rudolf Meier Gemeinde Wilchingen Präsident<br />

Gabi Uehlinger Pro Natura <strong>Schaffhausen</strong> Vizepräsidentin<br />

Erich Fischer Stadt <strong>Schaffhausen</strong> Vorstand<br />

Matthias Frei Kantonaler Gewerbeverband Vorstand<br />

Wilfried Leu Kantonaler Bauernverband Vorstand<br />

Markus Leumann Landwirtschaftsamt Kanton <strong>Schaffhausen</strong> Vorstand<br />

Bernhard Müller Weinbaubetrieb Vorstand<br />

Gustav Munz IG Lebensraum Klettgau Vorstand<br />

Christian Rieder Schaffhauserland Tourismus Vorstand<br />

Kurt Salvisberg Gemeinde Gächlingen Vorstand<br />

Ira Sattler Gemeinde Jestetten Vorstand<br />

Karin Spörli Leading Communication GmbH Vorstand, Kassierin<br />

Hanspeter Tanner Vereinigung der Randenbauern Vorstand<br />

Markus Tappolet Siblinger Randenhaus Vorstand<br />

Die Labelkommission besteht aus drei bis sieben Mitgliedern zusammen, welche durch <strong>die</strong> Mitgliederversammlung<br />

gewählt werden. Die Mitglieder der Labelkommission brauche nicht Mitglied des<br />

Vereins zu sein. Sie prüft <strong>die</strong> Gesuche <strong>für</strong> <strong>die</strong> Vergabe des «<strong>Naturpark</strong>-Labels», arbeitet <strong>die</strong> Lizenzverträge<br />

aus und schliesst sie nach Beschluss des Vorstandes mit den Gesuchstellern ab.<br />

Die Geschäftsprüfungskommission besteht aus drei natürlichen Personen <strong>die</strong> nicht dem Vereinsvorstand<br />

angehören. Sie hat <strong>die</strong> Aufgabe, alljährlich <strong>die</strong> Geschäftsführung des Vereins, <strong>die</strong> einzelnen<br />

Jahresrechnungen und Buchhaltungen auf Übereinstimmung mit dem Gesetz, den Statuten, Gesetzen,<br />

Verordnungen und den Vereinsbeschlüssen zu überprüfen und erstattet schriftlichen Bericht und<br />

Antrag zuhanden der Mitgliederversammlung. Die Geschäftsprüfungskommission wohnt der beschlussfassenden<br />

Mitgliederversammlung persönlich bei und erteilt mündliche Auskünfte.<br />

Der Beirat berät den Verein, den Vorstand oder <strong>die</strong> Geschäftsstelle, vermittelt bei Konflikten innerhalb<br />

des Parkmanagements und gibt Empfehlungen ab. Er setzt sich aus Vertretern von Kanton, Gemeinden<br />

und Wissenschaft zusammen, <strong>die</strong> nicht Vereinsmitglied zu sein brauchen und umfasst mindestens<br />

drei Mitglieder.<br />

Tabelle 46: Mitglieder des Beirats<br />

Name<br />

Cometta-Müller Katrin<br />

Peter Matthias<br />

Tissi Bruno<br />

103


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

2.2.3 Geschäftsführung (operative Führung)<br />

Geschäftsstelle<br />

Die Geschäftsstelle wird durch den Vereinsvorstand eingesetzt und besteht aus einem Geschäftsleiter,<br />

zwei Projektleitenden und einer Praktikantenstelle. Der Verein wird durch <strong>die</strong> Geschäftsstelle auf<br />

operativer Ebene geführt. Damit ist <strong>die</strong> Geschäftsstelle zuständig <strong>für</strong> den Aufbau, den Betrieb und <strong>die</strong><br />

Weiterentwicklung des Parks. Ihr Aufgabenbereich umfasst <strong>die</strong> Themen <strong>die</strong> Themen der Handlungsfelder<br />

und Projekte sowie <strong>die</strong> Leitung der verschiedenen Projektgruppen und Kommissionen. Die detaillierten<br />

Aufgaben und Kompetenzen werden im Geschäftsreglement aufgeführt, welches durch den<br />

Vorstand erlassen wird.<br />

Projektgruppen/Kommissionen<br />

Der Vorstand kann bei Bedarf <strong>für</strong> <strong>die</strong> Abklärung von Sachfragen oder <strong>die</strong> Entwicklung von Projekten<br />

und dergleichen unter Mitwirkung der Geschäftsleitung zeitweilig Projektgruppen und Kommissionen<br />

einsetzen. Deren Amtsdauer ist zeitlich beschränkt. Ihnen kommt innerhalb des Vereins keine Organfunktion<br />

zu. Der Aufwand muss budgetiert sein.<br />

2.2.4 Statuten des Vereins<br />

Die Statuten <strong>für</strong> den Verein «<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>» wurden in Zusammenarbeit mit der<br />

Kerngruppe entwickelt und anschliessend an der Gründungsversammlung des Trägervereins vorgestellt.<br />

Die Statuten sind im Anhang abgedruckt und wurden an der Gründungsversammlung am 10.<br />

März 2012 in 8213 Neunkirch genehmigt und erlassen. In den Statuten sind der Zweck des Vereins,<br />

<strong>die</strong> entsprechenden Organe, <strong>die</strong> Mitgliederkategorien sowie Grundsätze zur Finanzierung und zur<br />

Verteilung der Stimmenanteile festgehalten.<br />

2.2.5 Organisationsreglement<br />

In den Statuten ist ein Organisationsreglement vorgeschrieben, welches unter anderem <strong>die</strong> Stimmanteile,<br />

<strong>die</strong> Mitgliederbeiträge, <strong>die</strong> Perimetergrösse, Delegierter und Stellvertretung und Unterschriftsberechtigung<br />

des Vorstands regelt. Daraus sind <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gemeinden der Stimmenanteil und Mitgliederbeiträge<br />

von besonderer Wichtigkeit. Diese beiden Punkte sind im Organisationsreglement unter Artikel 2<br />

in Form eines Schemas zur Bestimmung der Stimmrechte Mitgliederbeiträge der Hoheitsgemeinden<br />

geregelt. Das Organisationsreglement ist im Anhang abgedruckt und wurde an der Gründungsversammlung<br />

am 10. März 2012 in 8213 Neunkirch genehmigt und erlassen.<br />

2.2.5.1 Stimmenanteile der einzelnen Gemeinden<br />

Die Stimmenanteile der Gemeinden sind in den Statuten und im Organisationsreglement definiert. Jede<br />

Gemeinde besitzt mindestens eine, maximal 10 Stimmen. Die Anzahl der Stimmen wird durch ein<br />

Schema festgelegt, welches sich an der Anzahl Einwohnerinnen und Einwohner orientiert. Die Anzahl<br />

der Stimmen pro Gemeinde ist aus dem Organisationsreglement im Anhang ersichtlich.<br />

Tabelle 47: Schema zur Bestimmung der Stimmrechte der Gemeinden<br />

Einwohnerzahl Stimmen<br />

0 - 500 2<br />

500 - 1000 3<br />

1000 - 1500 4<br />

1500 - 2000 5<br />

2000 - 2500 6<br />

2500 - 3000 7<br />

3000 - 3500 8<br />

3500 - 5000 9<br />

Mehr als 5000 10<br />

104


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

2.2.5.2 Mitgliederbeiträge der Gemeinden<br />

Bereits in der Machbarkeitsstu<strong>die</strong> (ZHAW & bioforum, 2010) wurde darauf hingewiesen, dass <strong>die</strong> finanzielle<br />

Belastung der Gemeinden durch das Parkprojekt nicht zu hoch ausfallen darf. Damals wurde<br />

der zumutbare Gesamtbetrag <strong>für</strong> alle Gemeinden während der Errichtungsphase von 2013 bis 2016<br />

auf jährlich ca. Fr. 93‘000.- festgelegt. In den Statuten ist festgehalten, dass <strong>die</strong> Mitgliederbeiträge <strong>für</strong><br />

Gemeinden aufgrund der Anzahl Einwohner berechnet wird und sich zwischen minimal Fr. 0.50 und<br />

maximal Fr. 6.- pro Einwohnerin/Einwohner bewegen darf. Es gibt verschieden hohe Ansätze <strong>für</strong> Gemeinden,<br />

<strong>die</strong> mit ihrem gesamten Gebiet im Parkperimeter sind, solche <strong>die</strong> teilweise im Parkperimeter<br />

sind und <strong>die</strong> deutschen Gemeinden. Im Artikel 3 des Organisationsreglements sind <strong>die</strong> jährlichen Beiträge<br />

der Gemeinden festgehalten.<br />

▪ Gemeinden im Kanton <strong>Schaffhausen</strong>, welche mit dem gesamten Gebiet im Parkperimeter sind:<br />

CHF 3.- / Einwohner/Einwohnerin.<br />

▪ Der Mitgliederbeitrag der Gemeinden Beringen, Neuhausen am Rheinfall und Thayngen, welche<br />

nicht mit ihrem gesamten Gebiet im Parkperimeter sind: CHF 1.- / Einwohner/Einwohnerin.<br />

▪ Der Mitgliederbeitrag der Stadt <strong>Schaffhausen</strong>, welche nicht mit ihrem gesamten Gebiet im Parkperimeter<br />

ist: CHF 0.5 / Einwohner/Einwohnerin.<br />

▪ Der Mitgliederbeitrag von Gemeinden ausserhalb des Kantons <strong>Schaffhausen</strong>: CHF 1.- / Einwohner/Einwohnerin.<br />

Die Mitgliederbeiträge der Gemeinden gemäss Art. 3 und Art. 10 werden an der Mitgliederversammlung<br />

im Oktober 2012 festgelegt.<br />

2.3 Mitwirkung der lokalen und regionalen Akteure<br />

Die Mitwirkung und Zusammenarbeit mit den lokalen und regionalen Akteuren erfolgt während der Errichtungsphase<br />

in den meisten Fällen projektbezogen. Dadurch sind je nach Projekt andere Akteure<br />

an der Mitarbeit beteiligt und involviert. Grundsätzlich erfolgt <strong>die</strong> Projektentwicklung und -umsetzung in<br />

Arbeitsgruppen. Dadurch wird eine Beteiligung von interessierten Kreisen (Einzelpersonen, Organisationen,<br />

Politik) ermöglicht und gefördert sowie sichergestellt, dass <strong>die</strong> Projekte interdisziplinär erarbeitet<br />

werden. Von der Parkleitung wird dabei grösster Wert auf fachübergreifend arbeitende Gruppen<br />

gelegt, damit wirkliche Innovationen und nachhaltige Produkte das Ergebnis sind. Durch <strong>die</strong> multidisziplinäre<br />

Zusammenarbeit kann auch das Verständnis <strong>für</strong>einander sowie <strong>die</strong> Identifikation mit dem<br />

Regionalen <strong>Naturpark</strong> gesteigert werden.<br />

Eine Auswahl der wichtigsten Akteurgruppen auf lokaler und regionaler Ebene sowie deren Mitwirkungsweise<br />

wird in der nachfolgenden Aufstellung gezeigt:<br />

Gemeinden<br />

Die Gemeinden lenken den Park als Hoheitsmitglieder (Trägerverein) auf strategischer Ebene und<br />

übernehmen einen Teil der Finanzierung. Bei der Entwicklung und Umsetzung von konkreten Projekten<br />

bilden sie wichtige Partner.<br />

Kantonale Behörden<br />

Die kantonalen Behörden übernehmen bei der Ausarbeitung und Umsetzung von Projekten eine wichtige<br />

beratende und unterstützende Funktion. Weiter stellen sie dem Park <strong>die</strong> entsprechenden Datengrundlagen<br />

zur Verfügung.<br />

Schaffhauserland Tourismus<br />

Mit Schaffhauserland Tourismus wird eine enge Zusammenarbeit in der Entwicklung und Vermarktung<br />

bestehender und neuer Angebote aus dem Bereich des natur- und kulturnahen Tourismus angestrebt.<br />

105


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Weitere Touristische Organisationen<br />

Mit weiteren touristischen Organisationen wie beispielsweise <strong>die</strong> Tourismusorganisationen des<br />

Randentals, von Hallau oder von Wilchingen-Osterfingen, den Schaffhauser Wanderwegen etc. wird<br />

ebenfalls eine enge Zusammenarbeit angestrebt. Dies ist wichtig, um den jeweiligen lokalen Bezug<br />

herzustellen und entsprechendes Know-How einzubinden.<br />

Landwirte und Schaffhauser Bauernverband<br />

Mit den Landwirten und dem Schaffhauser Bauernverband wird eine Zusammenarbeit in der Entwicklung<br />

und Umsetzung von innovativen Angeboten und der Vermarktung authentischer Produkte angestrebt.<br />

Weiter sollen zusammen mit der Landwirtschaft Angebote aus dem Bereich Agrotourismus<br />

aufgebaut werden. Zudem übernimmt <strong>die</strong> Landwirtschaft eine tragende Rolle bei der Landschaftspflege<br />

und dem Erreichen der entsprechenden Ziele aus dem Naturbereich.<br />

Gewerbeverbände<br />

Mit dem kantonalen Gewerbeverband, aber auch mit den lokalen Verbänden der Region erfolgt eine<br />

Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Vermarktung neuer und innovativer Angebote aus der Parkregion.<br />

Schaffhauser Blauburgunderland<br />

Mit der Branchenorganisation der Weinproduzenten, dem Schaffhauser Blauburgunderland, wird eine<br />

Zusammenarbeit bei der Entwicklung, Kommunikation und Vermarktung von authentischen Produkten<br />

aus der Parkregion, Dienstleistungen sowie Angeboten aus dem natur- und kulturnahen Tourismus<br />

angestrebt.<br />

Natur- und Umweltschutzorganisationen<br />

Die Naturschutzorganisationen übernehmen eine beratende und unterstützende Funktion bei allen natur-<br />

und landschaftsbezogenen Belangen. Dabei wird auf eine enge Partnerschaft und eine offene<br />

Kommunikation besonderen Wert gelegt.<br />

Hotels, Gasthäuser und Restaurants<br />

Mit <strong>die</strong>sen wichtigen Anbietern wird ebenfalls eine Zusammenarbeit beim Aufbau und der Vermarktung<br />

von bestehenden und neuen Angeboten im Bereich natur- und kulturnaher Tourismus angestrebt.<br />

Forstwirtschaft<br />

Mit den Akteuren der Forstwirtschaft soll eine Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Realisation<br />

von innovativen Produkten aus dem Park, im natur- und kulturnahen Tourismus sowie im Bereich der<br />

Landschafts- und Naturziele entstehen.<br />

106


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

2.4 Akzeptanz des Projekts in den Gemeinden und Verankerung in der<br />

Bevölkerung<br />

2.4.1 Aufbau des Partizipationsprozesses und Vorgehen zur Ermittlung der Akzeptanz<br />

Um <strong>die</strong> Akzeptanz <strong>für</strong> das Parkprojekt abzuschätzen und gleichzeitig Projektideen, Erwartungen und<br />

Bedenken der Akteure aufzunehmen, wurde über verschiedene Kanäle mit den Akteuren kommuniziert<br />

und dabei Informationen und Angaben gesammelt. Die vom BAFU herausgegebene Richtlinie <strong>für</strong><br />

Planung, Errichtung und Betrieb von Pärken schreibt zudem vor, dass im <strong>Managementplan</strong> ein Nachweis<br />

über <strong>die</strong> Akzeptanz in den Parkgemeinden bezüglich Zielen und Finanzierung sowie über <strong>die</strong><br />

Verankerung in der Bevölkerung erbracht werden muss. Die untenstehende Abbildung 29 zeigt das<br />

Vorgehen zur Ermittlung der Akzeptanz im Jahr 2011 im Projektgebiet des <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong><br />

auf. Die Erhebungen bezüglich Akzeptanz und Verankerung im Rahmen <strong>die</strong>ses <strong>Managementplan</strong>es<br />

ergänzen <strong>die</strong> Ergebnisse der Machbarkeitsstu<strong>die</strong> von 2010. Die Daten beider Phasen wurden ad<strong>die</strong>rt,<br />

um im Folgenden stärker fun<strong>die</strong>rte und breiter abgestützte Aussagen machen zu können.<br />

Abbildung 29: Partizipationsprozess, Kommunikation und Akzeptanzerhebung im Regionalen <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

zwischen 2009 und 2011<br />

Das Vorgehen zur Ermittlung der Akzeptanz und der Verankerung, welche gleichzeitig zum Ziel hat,<br />

<strong>die</strong> Kommunikation unter den Akteuren sowie zwischen Akteuren aus der Bevölkerung und der Projektleitung<br />

zu verstärken, wird an <strong>die</strong> jeweiligen Zielgruppen angepasst durch verschiedene Methoden<br />

erreicht. Durch eine Veranstaltung, welche von der Regional- und Standortentwicklung <strong>Schaffhausen</strong>,<br />

vom Wirtschafts- und Landwirtschaftsamt des Kantons initiiert wurde sowie durch ein umfangreiches<br />

Informationsschreiben <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gemeinden wurde über das Parkprojekt und seine Ziele aufgeklärt. Es<br />

wurden Workshops mit den thematischen Arbeitsgruppen Landwirtschaft, Gewerbe und Umwelt/Natur<br />

veranstaltet und mit Begleitgruppen aus den Bereichen Tourismus, Bildung/Kultur sowie Siedlungs-<br />

und Raumentwicklung Sitzungen organisiert. Darin ging es einerseits um <strong>die</strong> Information der Akteure<br />

107


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

über den aktuellen Projektstand, <strong>die</strong> damit verbundenen Chancen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Region, aber auch um <strong>die</strong><br />

Abklärung von allfälligen Bedenken und Ängsten, andererseits um <strong>die</strong> gemeinsame Ausarbeitung von<br />

konkreten Projekten innerhalb der sechs Themenfelder. Parallel wurden mit ausgewählten Stakeholdern<br />

Expertengespräche geführt. Ausserdem wurde an <strong>die</strong> wichtigen Organisationen sowie an den<br />

verschiedenen Veranstaltungen ein Fragebogen verteilt, der zur Ermittlung der Akzeptanz in der Bevölkerung<br />

beitragen sollte.<br />

Der in <strong>die</strong>sem <strong>Managementplan</strong> vorliegende Akzeptanzteil basiert auf dem gleichnamigen Kapitel der<br />

Machbarkeitsstu<strong>die</strong> aus dem Jahr 2010. Die Erkenntnisse und Daten wurden mit den während der<br />

Phase der Erarbeitung des <strong>Managementplan</strong>es im Jahr 2011 gewonnenen Ergebnissen ergänzt.<br />

Dadurch sind besonders in der Auswertung der Fragebogen und der Expertengespräche umfangreichere<br />

und fun<strong>die</strong>rtere Aussagen möglich, welche <strong>die</strong> entsprechenden Tendenzen klarer aufzeigen. Es<br />

handelt sich jedoch in keinem der Bereiche um repräsentative Umfragen.<br />

Zukünftig sollen noch Informationsveranstaltungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gemeinden stattfinden. Zudem muss unter<br />

der neuen Trägerschaft <strong>die</strong> PR und Öffentlichkeitsarbeit deutlich verstärkt und über Website, Zeitungen,<br />

Radio und Gemeindezeitschriften kommuniziert werden.<br />

2.4.2 Landwirtschaftliche Entwicklung und <strong>Naturpark</strong><br />

Im März 2011 fand auf Initiative der Regional- und Standortentwicklung <strong>Schaffhausen</strong> sowie des Wirtschafts-<br />

und Landwirtschaftsamtes eine Veranstaltung <strong>für</strong> Vertreter aus der Landwirtschaft und den<br />

genannten Bereichen statt. Thema war <strong>die</strong> landwirtschaftliche Strategieentwicklung in <strong>Schaffhausen</strong><br />

sowie <strong>die</strong> Integration und Anbindung der Landwirtschaft an den Regionalen <strong>Naturpark</strong>. Die Massnahmen<br />

der landwirtschaftlichen Strategieentwicklung und des Regionalen <strong>Naturpark</strong>es werden eine ähnliche<br />

Stossrichtung aufweisen. Es wurde festgehalten, dass Ziele aus dem Strategieprozess in Form<br />

von konkreten Projekten in den Regionalen <strong>Naturpark</strong> aufgenommen und bereits bestehende Projekte<br />

wo möglich in den <strong>Naturpark</strong> integriert werden. Diese übergreifende Sichtweise der beteiligten Akteure<br />

kann positiv gewertet werden. Von keinen der beteiligten Parteien wurde im Rahmen <strong>die</strong>ser Veranstaltung<br />

eine grundsätzlich ablehnende Haltung kommuniziert.<br />

2.4.3 Information und Einbezug der Gemeinden<br />

Die in der Perimetervariante «Maxi» liegenden 24 Gemeinden wurden im März 2011 in einem Brief mit<br />

ausführlichem Informationsmaterial über den aktuellen Projektstand unterrichtet und darin ausdrücklich<br />

zur Partizipation aufgefordert. Anbei lagen ein detaillierter Zeitplan, ein Beschrieb der Perimetervariante<br />

«Maxi» und ein Faktenblatt mit allgemeinen Informationen zum Parkprojekt. Auch <strong>die</strong> Schaffhauser<br />

Gemeinden ausserhalb des Perimeters wurden über das geplante Parkprojekt informiert und<br />

ebenso aufgefordert, sich zu beteiligen.<br />

Im April 2011 wurden <strong>die</strong> GemeindepräsidentInnen an der jährlichen Gemeindepräsidenten-Konferenz<br />

durch ein Referat von Regierungspräsident Reto Dubach und den Projektleiter Stefan Forster näher<br />

informiert. Die Grundidee eines <strong>Naturpark</strong>es wurde vorgestellt, der Mehrwert erläutert und dabei<br />

kommuniziert, dass ein <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> insbesondere <strong>für</strong> <strong>die</strong> Landwirtschaft keine neuen Einschränkungen<br />

mit sich bringt. Anschliessend konnten Fragen zum <strong>Naturpark</strong>projekt gestellt werden.<br />

Hier wurde nochmals gefragt, ob es tatsächlich keine neuen Nutzungseinschränkungen gibt, was von<br />

der Projektleitung bekräftigt werden konnte. Aus Kreisen der Landwirtschaft wurde festgehalten, dass<br />

<strong>die</strong> Landwirtschaft nur mitmacht, wenn das Produktionsvolumen aufrechterhalten werden kann. Dabei<br />

werden jedoch Chancen in neuen Produkten mit höherer Wertschöpfung gesehen. Die GemeindepräsidentInnen<br />

wurden aufgerufen, als Werbebotschafter <strong>für</strong> das Projekt tätig zu sein und Skepsis durch<br />

entsprechende Informationen in ihren Gemeinden auszuräumen.<br />

Mit den deutschen Gemeinden Jestetten und Lottstetten fanden zudem separate Sitzungen statt mit<br />

dem Ziel, <strong>die</strong> Gemeinden umfassend zu informieren und sie einzubeziehen. Mittlerweile haben <strong>die</strong><br />

Gemeinderäte beider Gemeinden beschlossen, sich am Parkprojekt zu beteiligen. Dies wird positiv<br />

108


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

gewertet, entsteht doch so einerseits der erste grenzüberschreitende Park und andererseits kann der<br />

untere Kantonsteil (Rüdlingen und Buchberg) in das Projekt integriert werden. Bereits haben erste<br />

Kontakte zwischen der Kerngruppe, dem Projektteam und Vertretern der beiden Deutschen Gemeinden<br />

stattgefunden. Zudem findet ein fachlicher Austausch zwischen den entsprechenden Personen<br />

der Gemeindeverwaltungen und dem Projektteam statt.<br />

2.4.4 Information der Gemeinderäte<br />

Im Januar und Februar 2012 wurden alle Gemeinderäte der Gemeinden im geplanten Parkperimeter<br />

während einer regulären Sitzung umfangreich über das Projekt informiert. Zudem wurde <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

geboten, Fragen zu stellen und zu diskutieren. Diese Informationsanlässe <strong>die</strong>nten dazu, dass <strong>die</strong><br />

Gemeinderäte über einen Beitritt zum Trägerverein «<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>» entscheiden<br />

konnten. Der Trägerverein wurde am 10. März 2012 gegründet. Dabei sind zahlreiche Gemeinden<br />

als Gründungsmitglieder beigetreten.<br />

2.4.5 Informationen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Öffentlichkeit<br />

Zwischen Juni und September 2010 fanden neben den genannten Workshops in Beringen und Merishausen<br />

Informationsveranstaltungen <strong>für</strong> Interessierte Einwohner der Region statt. An <strong>die</strong>sen Veranstaltungen<br />

wurde den Anwesenden erklärt, was ein <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> ist, <strong>die</strong> Möglichkeiten und<br />

Chancen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Region <strong>Schaffhausen</strong> erläutert und diskutiert. Zudem waren Vertreter aus anderen<br />

Regionalen <strong>Naturpark</strong>s präsent, welche aus ihrem Alltag berichtet haben und <strong>für</strong> Fragen zur Verfügung<br />

standen. Im November 2010 fand im Rahmen der Fertigstellung der Machbarkeitsstu<strong>die</strong> eine<br />

Pressekonferenz statt, <strong>die</strong> von Regierungspräsident Dr. Reto Dubach, dem Vorsitzenden des Fachausschusses,<br />

Mattias Peter und dem Projektleiter, Prof Stefan Forster abgehalten wurde. Dabei wurden<br />

<strong>die</strong> Ergebnisse der Stu<strong>die</strong> und das Potenzial der Region vorgestellt, worüber in der Presse umfangreich<br />

berichtet wurde. Im Juni 2011 fand auf Einladung von Radio Munot ein «Stammtisch» zum<br />

Thema <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> statt, durch welchen <strong>die</strong> Bevölkerung über den aktuellen<br />

Projektstand, <strong>die</strong> bereits entwickelten Projektideen und das weitere Vorgehen informiert wurde. Teilnehmende<br />

waren Prof. Stefan Forster, Jürgen Link (Lottstetten), Nora Winzeler (Bauernverband) und<br />

Andreas Leu (KURA). Zudem erschienen laufend Presseartikel zum Thema <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> in<br />

den verschiedenen Me<strong>die</strong>n der Region.<br />

2.4.6 Workshops und Informationsveranstaltung <strong>für</strong> alle Akteure<br />

Ausgangslage<br />

Nachdem bereits im September 2010 im Rahmen der Machbarkeitsstu<strong>die</strong> ein Workshop durchgeführt<br />

wurde, fanden an zwei Terminen im April und Juni 2011 weitere Veranstaltungen statt. Der erste<br />

Workshop im April 2011 wurde mit den Interessengruppen Landwirtschaft, Gewerbe sowie Natur/Umwelt<br />

im Berufsbildungszentrum in <strong>Schaffhausen</strong> durchgeführt. Für <strong>die</strong> Informationsveranstaltung<br />

im Juni 2011 wurden <strong>die</strong> Akteure aller sechs Themenfelder eingeladen, um <strong>die</strong> erarbeiteten Projektblätter<br />

vorzustellen und gemeinsam zu diskutieren.<br />

Generelles Ziel aller insgesamt drei Workshops/Informationsveranstaltungen war es, <strong>die</strong> fachbezogenen<br />

Akteure aus Verwaltung, Politik, Vereinen und aus der interessierten Bevölkerung sowie Vertreter<br />

und Vertreterinnen des Fachausschusses bezüglich des Stands der Arbeiten und das weitere Vorgehen<br />

zu informieren, sie ins Projekt einzubinden und Identifikation zu schaffen. Interessierten und engagierten<br />

Personen sollte somit <strong>die</strong> Möglichkeit gegeben werden, <strong>die</strong> Parkidee aktiv zu unterstützen.<br />

Durch nähere Informationen und das Einbringen von allfälligen Wünschen und Bedenken soll zudem<br />

verstärkt Akzeptanz geschaffen werden.<br />

Rückblick und Ergebnisse aus dem Workshop von September 2010<br />

Im September 2010 wurde in <strong>Schaffhausen</strong> ein erster Workshop durchgeführt. Ziel <strong>die</strong>ses Anlasses<br />

war, Themenräume und Projektideen <strong>für</strong> den Regionalen <strong>Naturpark</strong> zu generieren und gleichzeitig ein<br />

109


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Gesamtbild der Stimmung im Zusammenhang mit dem <strong>Naturpark</strong> zu gewinnen. Zu <strong>die</strong>sem Anlass<br />

wurden <strong>die</strong> Expertinnen und Experten der im vorangehenden Kapitel beschriebenen Expertengespräche,<br />

Vertreter und Vertreterinnen des Fachausschusses, aus der Verwaltung, der Politik, der Gemeinden<br />

und von Interessensgruppen eingeladen. Insgesamt nahmen 30 Personen teil, welche in folgende<br />

thematische Gruppen eingeteilt wurden: Landwirtschaft, Tourismus, Natur/Umwelt, Gewerbe sowie<br />

Bildung/Kultur.<br />

Die Stimmung während dem Workshop war allgemein sehr gut und positiv. Es wurden mögliche Themenräume<br />

definiert, Möglichkeiten der Integration und Verknüpfung von bereits bestehenden Projekten<br />

in einem <strong>Naturpark</strong> eruiert sowie zahlreiche neue Projektideen generiert und angeregt zwischen<br />

den einzelnen Gruppierungen diskutiert. Eine explizite Gegnerschaft war an <strong>die</strong>sem Anlass nicht auszumachen.<br />

Pro<br />

Am Workshop wurden praktisch ausschliesslich Argumente <strong>für</strong> einen Regionalen <strong>Naturpark</strong> vorgebracht<br />

und diskutiert. Alle Arbeitsgruppen waren sich einig, dass ein <strong>Naturpark</strong> in der Region <strong>Schaffhausen</strong><br />

auf den vorhandenen, hohen Natur- und Kulturwerten basieren soll und <strong>die</strong>se eine wichtige<br />

Grundlage dazu bilden. Die Teilnehmenden waren sich weitgehend einig, was <strong>die</strong> Stärken der Region<br />

betrifft und wo <strong>die</strong> Chancen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Region liegen. Während den Diskussionen in den Arbeitsgruppen<br />

wurde vielen Teilnehmenden bewusst, wo der Mehrwert eines <strong>Naturpark</strong>s liegen würde und dass es<br />

sinnvoll ist, <strong>die</strong> Zukunft der ländlichen Region des Kantons <strong>Schaffhausen</strong> gemeinsam anzupacken.<br />

Contra<br />

Argumente, welche gegen den Park sprechen, wurden grundsätzlich von keiner Gruppierung formuliert.<br />

Die Landwirtschaft ist aufgrund bestehender Ängste vor neuen Einschränkungen, welche der <strong>Naturpark</strong><br />

mit sich bringen könnte, etwas skeptisch eingestellt. Gleichzeitig möchte <strong>die</strong> Landwirtschaft<br />

das Projekt jedoch proaktiv angehen und eine tragende, wie auch bestimmende Rolle im weiteren<br />

Verlauf des Projektes einnehmen.<br />

Erwartungen, Hoffnungen und Chancen<br />

Von den Teilnehmenden wurden im Rahmen des Workshops zahlreiche konkrete Erwartungen beziehungsweise<br />

Hoffnungen und Chancen geäussert. Von allen Gruppierungen wurde genannt, dass ein<br />

<strong>Naturpark</strong> eine Plattformfunktion übernehmen soll und gleichzeitig ein Rahmenprojekt bilden muss,<br />

unter dessen Dach sich bereits vorhandene und neue Projekte koordinieren und kommunizieren lassen.<br />

Durch den <strong>Naturpark</strong> soll verstärkt eine gemeinsame Identität geschaffen werden und mehr interdisziplinär<br />

zusammengearbeitet werden. Dadurch wird ein Zusammenrücken ermöglicht, welches<br />

zur gemeinsamen Gestaltung der Zukunft notwendig ist.<br />

Bedenken und Ängste<br />

Bedenken und Ängste wurden von den verschiedenen Gruppierungen während dem Workshop relativ<br />

einheitlich genannt. Im Vordergrund steht dabei <strong>die</strong> Angst vor neuen Einschränkungen, welche ein<br />

<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> mit sich bringen könnte und <strong>die</strong> betroffene Bevölkerung und Berufsgruppen dabei<br />

in ihrem Alltag einschränkt. Die Landwirtschaft präsentierte zu <strong>die</strong>ser Problematik bereits einen<br />

konstruktiven Lösungsvorschlag, indem eine proaktiv agierende Begleitgruppe vorgeschlagen wird.<br />

Zusätzliche Bedenken wurden von den Teilnehmenden im Bereich der Kommunikation geäussert. Bei<br />

einigen Personen und Gruppierungen ruft <strong>die</strong> Bezeichnung «<strong>Naturpark</strong>» nicht der Realität und den<br />

Absichten entsprechende Vorstellungen hervor und stiftet daher Verwirrung. Zudem sind der effektive<br />

Nutzen und der Mehrwert, welcher ein <strong>Naturpark</strong> einer Region bringen kann, noch nicht flächendeckend<br />

bekannt und klar kommuniziert.<br />

Rückblick und Ergebnisse aus dem Workshop vom April 2011<br />

Am insgesamt zweiten Workshop des <strong>Naturpark</strong>projekts, welcher am 12.04.2011 stattfand, ging es<br />

vor allem um das gemeinsame Erarbeiten von konkreten Projekten innerhalb der Interessengruppen.<br />

Zu <strong>die</strong>sem Anlass nahmen rund 30 Personen teil.<br />

110


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Nach einer Einführung von VAS-Präsident Matthias Peter, einem kurzen Referat von Beat Hedinger<br />

(Geschäftsführer Schaffhauserland Tourismus), der über <strong>die</strong> Chancen des Tourismus durch den <strong>Naturpark</strong><br />

informierte und einleitenden Worten von Projektleiter Stefan Forster, der nachfolgend den<br />

Abend moderierte, wurden <strong>die</strong> drei Gruppen örtlich getrennt mit dem Auftrag, interessenspezifische,<br />

konkrete Projekte auszuarbeiten. Diese sollten danach Teil des <strong>Managementplan</strong>s werden. Die Gruppen<br />

wurden von Bernhard Egli und Thomas Hofstetter (Landwirtschaft), Christoph Müller (Gewerbe)<br />

sowie Lukas Hauser und Lina Kamleiter (Natur und Umwelt) geleitet und moderiert.<br />

Innerhalb der Gruppen wurden zunächst <strong>die</strong> im ersten Workshop von 2010 genannten Themen diskutiert<br />

und weitere neue Ideen gesammelt. Zudem wurden Möglichkeiten der Integration und Verknüpfung<br />

von bereits bestehenden Projekten in einem <strong>Naturpark</strong> eruiert. In einem nächsten Schritt wurden<br />

aus <strong>die</strong>ser Ideensammlung zwei bis vier Projektthemen je Interessengruppe ausgewählt und in kleinen<br />

Arbeitsgruppen weiter konkretisiert. Soweit möglich, sollten Projektname, Projektinhalt, Ziele,<br />

Schnittstellen zu anderen Interessengruppen, Faktoren <strong>für</strong> Erfolg resp. Misserfolg definiert werden<br />

und allenfalls das weitere Vorgehen besprochen werden. Detaillierte Informationen sind den Projektblättern<br />

im Kapitel 3.2.4 sowie der Auswertung der Workshops im Anhang zu entnehmen.<br />

Während den Workshops im April 2011 wurde parallel zur Projektentwicklung auch <strong>die</strong> Stimmung bezüglich<br />

Akzeptanz einer Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong> von den Moderierenden mittels nachfolgenden<br />

Beobachtungsleitfaden erhoben.<br />

Wie ist <strong>die</strong> Akzeptanz der GruppenmitgliederInnen gegenüber einem Regionalen <strong>Naturpark</strong> grundsätzlich<br />

zu beurteilen und einzuschätzen?<br />

In den Bereichen Gewerbe und Umwelt/Natur wurde das Parkprojekt grundsätzlich begrüsst und positiv<br />

eingeschätzt. Im Landwirtschaftsbereich war <strong>die</strong> Stimmung eher verhalten, es gab zu Beginn weder<br />

starke Be<strong>für</strong>worter, noch starke Gegner. Daher kann davon ausgegangen werden, dass <strong>die</strong> nötige<br />

Akzeptanz bei den Teilnehmenden des Workshops, <strong>die</strong> auch als VertreterInnen ihres jeweiligen Bereichs<br />

betrachtet werden können, vorhanden ist. Insbesondere bei der Landwirtschaft wurde nach anfänglicher<br />

Skepsis ein grosses Engagement spürbar – einige Vertreter besuchten bereits den RNP<br />

Thal, um sich ein genaueres Bild zu machen. Vereinzelt wurden aus den Gruppen Landwirtschaft und<br />

Gewerbe kritische, jedoch konstruktive Äusserungen formuliert, da bei einigen Personen Bedenken<br />

bezüglich neuen Einschränkungen, welche der Park mit sich bringen könnte, auftauchten. Diese konnten<br />

jedoch durch Gespräche mit dem Projektteam ausgeräumt werden. Zusammenfassend kann festgehalten<br />

werden, dass kaum Abweisung oder grundsätzliche Kritik an einem Parkprojekt formuliert<br />

wurde und bei den anwesenden Personen eine Akzeptanz vorhanden war.<br />

Wo und in welchen Bereichen werden Chancen wahrgenommen und formuliert?<br />

Alle drei Gruppen sehen Chancen in der vernetzenden und koordinierenden Funktion, welche ein <strong>Regionaler</strong><br />

<strong>Naturpark</strong> als Drehscheibe in der Region übernehmen kann. Weiter werden Chancen in einer<br />

interessengruppen- und branchenübergreifenden Kommunikation und Zusammenarbeit gesehen, indem<br />

beispielsweise gemeinsam Projekte lanciert, Wertschöpfungsketten aufgebaut oder touristische<br />

Angebote geschaffen werden. Durch den Park können Schnittstellen zwischen den verschiedenen<br />

Akteuren aufgezeigt und miteinander in Verbindung gebracht werden. In der Landwirtschaftsgruppe<br />

wurde zudem formuliert, dass der <strong>Naturpark</strong> auch eine Plattform zur Vermarktung von Produkten sein<br />

kann und bei der Umsetzung von Projektideen konkrete und praktische Hilfe leisten kann. Weiter wurde<br />

geäussert, dass es durch den Regionalen <strong>Naturpark</strong> gelingen könnte, vermehrt regio-nales Bewusstsein<br />

zu stärken und <strong>die</strong> Identität der Region zu steigern. Die Chancen, welche sich durch ein<br />

Parkprojekt in der Region <strong>Schaffhausen</strong> ergeben, wurden von den Teilnehmenden als solche wahrgenommen<br />

und als Entwicklungspotenzial eingestuft.<br />

Wo und in welchen Bereichen wurden Ängste und Bedenken geäussert?<br />

Im Allgemeinen wurden während der Veranstaltung kaum Ängste oder Bedenken formuliert. Es wurden<br />

jedoch beispielsweise von der Landwirtschaft <strong>die</strong> Bedenken geäussert, dass der <strong>Naturpark</strong> den<br />

Landwirten nichts bringe oder nur <strong>die</strong>jenigen davon profitieren, welche sich zusätzlich engagieren. Im<br />

111


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Gewerbe wurden Bedenken bezüglich Betrieben genannt, welche sich nicht am Parkprojekt beteiligen<br />

oder erst im Nachhinein mitmachen. Für solche Unternehmen könnte allenfalls gegenüber anderen<br />

Betrieben ein Nachteil entstehen. Ebenfalls wurde auf eine ausgeglichene, neutrale und fachlich kompetente<br />

Besetzung der Geschäftsstelle hingewiesen, da der Park sonst einseitig Interessen verfolgen<br />

würde, was auf Kosten anderer Gruppierungen ginge.<br />

Wie ist <strong>die</strong> Bereitschaft, bei der weiteren Entwicklung der an <strong>die</strong>sem Abend angedachten Projekte<br />

mitzuarbeiten, einzuschätzen?<br />

Die Bereitschaft, weiter an der Projektentwicklung mitzuarbeiten ist bei allen drei Gruppen vorhanden<br />

und als hoch einzuschätzen. Die Akteure sind froh um <strong>die</strong> Unterstützung durch <strong>die</strong> Projektgruppe und<br />

engagieren sich bei der Formulierung und Ausarbeitung der einzelnen Projekte. Dies kann indirekt als<br />

Zeichen einer hohen Akzeptanz gedeutet werden.<br />

Rückblick und Ergebnisse der Informationsveranstaltung vom Juni 2011<br />

An <strong>die</strong> Informationsveranstaltung vom Juni 2011 wurden alle Akteure eingeladen, welche bis zu <strong>die</strong>sem<br />

Zeitpunkt jemals in das Parkprojekt involviert waren. Insbesondere waren <strong>die</strong>s Akteure, welche<br />

an der Erarbeitung der Projektblätter beteiligt sind sowie Fachpersonen, welche sich <strong>für</strong> ein Expertengespräch<br />

zur Verfügung gestellt hatten. Ziel war, <strong>die</strong> mittlerweile erarbeiteten Projektblätter vorzustellen<br />

und mit den Anwesenden zu diskutieren. Im Rahmen <strong>die</strong>ser Informationsveranstaltung fanden<br />

auch kritische Diskussionen zwischen den verschiedenen Akteuren statt. Dies ist darauf zurückzuführen,<br />

dass das Parkprojekt nun mit konkreten Inhalten ein sicht- und greifbares Profil erhalten hat und<br />

damit eine Diskussionsgrundlage bot. Insbesondere in den Bereichen der Landwirtschaft und aus dem<br />

Bauwesen wurde wiederholt festgehalten, dass ein <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> keine neuen Einschränkungen<br />

bringen darf. Während den Diskussionen wurde von den Akteuren festgestellt, dass <strong>die</strong> einzelnen<br />

Projekte untereinander noch mehr vernetzt werden sollen, um Synergien zu schaffen und <strong>die</strong>se zu<br />

nutzen. An der Informationsveranstaltung hat sich gezeigt, dass in Zukunft verstärkt kommuniziert und<br />

informiert werden muss. Es sollen breitere Personenkreise in <strong>die</strong> Projekte einbezogen werden. So<br />

standen Fragen zur Trägerschaft während der Errichtungs- und Betriebsphase, der Finanzierung sowie<br />

der Kompetenzen und Entscheidungsprozesse der Geschäftsstelle des Parks, Fragen zur demokratischen<br />

Legitimation und zum Produktelabel im Raum. Diese konnten von der Projektleitung beantwortet<br />

werden, liessen jedoch auf ein verstärktes Informationsbedürfnis von Seiten der Akteure<br />

schliessen. Insgesamt kann <strong>die</strong> Informationsveranstaltung, an welcher der aktuelle Stand insbesondere<br />

der Projekte vorgestellt und diskutiert wurde, als erfolgreich eingeschätzt werden. Es fanden angeregte<br />

Diskussionen statt, welche den Prozess vorwärts bringen und wichtige Frage aufgeworfen und<br />

geklärt haben. Die entwickelten Projekte stiessen in ihrer Form auf Zustimmung und Akzeptanz und<br />

können entsprechend weiterverfolgt werden.<br />

Die Auswertung der Workshops und der Informationsveranstaltung sind im Anhang zu finden.<br />

2.4.7 Begleitgruppen «Tourismus» und «Siedlungs- und Raumentwicklung»<br />

Mit den zwei weiteren wichtigen Interessengruppen Tourismus sowie Siedlungs- und Raumentwicklung<br />

wurden Arbeitsgruppen organisiert. Diesen gehören wichtige Vertreter der einzelnen Fachgebiete<br />

an. Auch hier ist es Ziel, <strong>die</strong> Stakeholder zu informieren, sie in ein spezifisches Projekt einzubinden<br />

und Identifikation zu schaffen. Dazu wurden bilaterale Gespräche mit dem Projektteam organisiert und<br />

in Arbeitsgruppen Projektblätter erarbeitet, welche danach Teil des <strong>Managementplan</strong>s sind.<br />

Begleitgruppe Tourismus<br />

In der Begleitgruppe Tourismus waren rund 12 Akteure vertreten. An der Kick-Off-Sitzung Ende April<br />

2011 wurden zuerst zwei informative Einführungsreferate, einerseits von Christoph Müller aus dem<br />

Projektteam über <strong>die</strong> aktuelle Schweizer Parkpolitik, Ziele, Chancen und aktuellen Stand des Parkprojekts<br />

<strong>Schaffhausen</strong> und weiteres Vorgehen, andererseits von Beat Hedinger, Geschäftsführer von<br />

Schaffhauserland Tourismus, über <strong>die</strong> Chancen der Tourismusbranche durch einen Regionalen <strong>Naturpark</strong><br />

informiert. Danach wurden konkrete Projektideen gesammelt und im Plenum diskutiert. Die<br />

Stimmung in <strong>die</strong>ser Begleitgruppe kann als sehr positiv und konstruktiv bezeichnet werden. Es wurde<br />

112


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

insbesondere erkannt, welche Chancen ein <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> bietet und dass vermehrt miteinander<br />

gearbeitet werden soll. In Ergänzung zum bei Schaffhauserland Tourismus bereits bestehenden<br />

Angebot sollen neue Angebote aus dem natur- und kulturnahen Tourismus als Ergänzung entstehen,<br />

welche sich auf <strong>die</strong> Bereiche Langsamverkehr, Weinbau, Landwirtschaft und Umweltbildung fokussieren.<br />

Die Auswertung der Sitzung mit der Begleitgruppe Tourismus ist im Anhang zu finden.<br />

Begleitgruppe Siedlungs-/Raumentwicklung<br />

Mit der Begleitgruppe Siedlungs- und Raumentwicklung fanden informelle Treffen zur Entwicklung der<br />

entsprechenden Projektblätter im Kapitel 3.2.4 statt.<br />

2.4.8 Expertengespräche<br />

In einem offenen, leitfadenorientierten Expertengespräch wurden verschiedene Themen zum Regionalen<br />

<strong>Naturpark</strong> aufgegriffen, wobei sich <strong>die</strong> Fragen am im Anhang befindlichen Fragebogen orientierten.<br />

Die befragten 36 Expertinnen und Experten (vergl. Tabelle 48 und Tabelle 49) repräsentierten jeweils<br />

eine Institution, einen Verband oder eine Interessensgruppe und deren Sicht auf das Thema des<br />

Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong>. Um eine möglichst breitgefächerte Meinungssituation erfassen<br />

zu können, wurden <strong>die</strong> Bereiche Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Tourismus, Langsamverkehr, Kultur,<br />

Natur- und Heimatschutz, Gewerbe, Gastronomie, Umwelt und Natur sowie Politik berücksichtigt.<br />

Bei der Auswahl der ExpertInnen wurde darauf geachtet, dass <strong>die</strong> Interviewpartner innerhalb der oben<br />

genannten Bereiche aus möglichst unterschiedlichen Sektoren kommen. Bei den Aussagen der Expertinnen<br />

und Experten handelte es sich jeweils um deren persönliche Meinung. Für <strong>die</strong> Interviews im<br />

Jahr 2011 wurde der gleiche Leitfaden verwendet, wie bereits in der Machbarkeitsstu<strong>die</strong>, um eine<br />

Kontinuität und eine Vergleichbarkeit der Daten zu erreichen.<br />

Tabelle 48: Befragte Experten und Expertinnen im Jahr 2011<br />

Expertin oder Experte Organisation, Firma<br />

Wendelin Hinder PREWO<br />

Stefan Kunz, Fabian Lippuner Rheinaubund, Viva Riva<br />

Daniel Leu Jagd <strong>Schaffhausen</strong><br />

Stefan Imthurn Gewerbeverband Reiat<br />

Renato Brunetti Kantonaler Gewerbeverband<br />

Mirjam Blunschi Verantwortliche Agrotourismus, Landwirtschaftsamt<br />

Heinz Trachsler Schaffhauser Wanderwege<br />

Roland Hofer Kulturbeauftragter Kanton <strong>Schaffhausen</strong>, Randenkommission<br />

Jens Lampater Kulturbeauftragter Stadt <strong>Schaffhausen</strong><br />

Raphael Rohner Dienststellenleiter Erziehungsdepartement<br />

Gion Hendry Hauseigentümerverband <strong>Schaffhausen</strong><br />

Ernst Reich Präsident Kantonale Natur- und Heimatschutzkommission<br />

Kaspar Ottiger Industrievereinigung, Immobilien<br />

Tabelle 49: Befragte Experten und Expertinnen im Jahr 2010<br />

Expertin oder Experte Organisation, Firma<br />

Barbara Gehring WWF <strong>Schaffhausen</strong><br />

Beat Hedinger Schaffhauserland Tourismus<br />

Bruno Tissi Kantonsforstmeister <strong>Schaffhausen</strong>, Kerngruppe RNP SH<br />

Erich Gysel Schaffhauser Wein (Blauburgunderland)<br />

113


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Expertin oder Experte Organisation, Firma<br />

Ernst Landolt Schaffhauser Bauernverband<br />

Ernst Tanner Landwirt<br />

Flurina Pescatore Kantonale Denkmalpflege<br />

Franz Ebnöther Gemeindepräsident Neunkirch<br />

Hans Rudolf Meier Gemeindepräsident Wilchingen Osterfingen<br />

Herbert Billing Planungs- und Naturschutzamt Kanton <strong>Schaffhausen</strong><br />

Marcus Cajacob Wirtschaftsförderung <strong>Schaffhausen</strong><br />

Matthias Frei Kantonaler Gewerbeverband<br />

Max Reiner Gastro <strong>Schaffhausen</strong><br />

Susanne Gatti Raumplanung Kanton <strong>Schaffhausen</strong><br />

Herbert Neukomm, Peter Hauser,<br />

Wendelin Hinder, Lena Heinzer,<br />

Andres Zehnder, Jürg Wittwer<br />

Landwirtschaftsamt des Kantons <strong>Schaffhausen</strong><br />

Werner Pfistner Gemeindepräsident Hallau<br />

Wilfried Leu Arbeitsgemeinschaft Kulturlandschaft Randen, KURA<br />

Die Ergebnisse der Interviews von 2011 wurden mit den Auswertungen aus der Machbarkeitsstu<strong>die</strong><br />

ergänzt, um eine grössere Aussagekraft zu erreichen. Basierend auf den Gesprächen mit den oben<br />

genannten Personen lassen sich folgende Aussagen bezüglich Akzeptanz und Verankerung sowie<br />

Hoffnungen und Bedenken machen:<br />

2.4.8.1 Tourismus<br />

Zu <strong>die</strong>sem Thema befragte Expertinnen und Experten: Beat Hedinger, Mirjam Blunschi, Heinz Trachsler,<br />

Ernst Reich, Barbara Gehring, Erich Gysel, Susanne Gatti, Wendelin Hinder<br />

Aus Sicht des Tourismus ist ein <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> eine Chance, <strong>die</strong> Region weiter zu bringen und<br />

sie zu stärken. Durch den <strong>Naturpark</strong> könnten <strong>die</strong> bereits vorhandenen touristischen Stärken weiter gestärkt<br />

werden, da <strong>die</strong> bereits bestehenden und <strong>die</strong> neu geplanten Angebote bestens unter das Dach<br />

eines <strong>Naturpark</strong>s passen würden. Es wird erwartet, dass insbesondere der Langsamverkehr und der<br />

Wein- und Agrotourismus eine tragende Rolle spielen. Der <strong>Naturpark</strong> soll eine gewisse Dachorganisation<br />

bilden, welche der Bündelung von verschiedenen Angeboten und Gruppen <strong>die</strong>nt. Aus touristischer<br />

Sicht ist <strong>die</strong> Region durchwegs <strong>für</strong> einen solchen Park geeignet. Potenzial besteht im Bereich von regionalen<br />

Produkten, welche besser und vermehrt vermarktet werden sollen. Bei den touristischen Angeboten<br />

soll (wie es bereits heute geschieht) auf <strong>die</strong> Landschaft und <strong>die</strong> hohen Naturwerte gesetzt<br />

und es sollen authentische, regionaltypische Angebote geschaffen werden. Zudem sollen mehr Übernachtungsmöglichkeiten<br />

angeboten werden in der Region. Zurzeit gibt es in den ländlichen Regionen<br />

nur wenige Unterkünfte.<br />

Aus Sicht der Expertinnen und Experten aus dem Tourismusbereich erwarten <strong>die</strong> Gäste eine intakte,<br />

charakteristische Kulturlandschaft, Ruhe, Entschleunigung, eine einwandfreie Infrastruktur sowie entsprechende<br />

natur- und kulturnahe Angebote und Produkte.<br />

Die grossen Stärken der Region werden aus touristischer Sicht im Langsamverkehr (Wandern, Velo,<br />

Bike) sowie den hohen Landschafts- und Naturwerten sowie dem nahtlosen Anschluss an den <strong>Naturpark</strong><br />

Südschwarzwald gesehen. Schwächen sind, wie bereits angesprochen ein zu kleines Logiernächteangebot<br />

und der momentan vorherrschende Tagestourismus. Unter dem Dach eines <strong>Naturpark</strong>s<br />

sollen bestehende Angebote gebündelt und besser vernetzt werden. Zudem ist es denkbar, begleitende<br />

Aktivitäten und Angebote anzubieten (also nicht «nur» Wandern, sondern Naturerlebnisse<br />

verstärken).<br />

114


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Ein <strong>Naturpark</strong> kann dazu beitragen, dass neue touristische Angebote und Wertschöpfungsketten aufgebaut<br />

werden. Entsprechen <strong>die</strong>se den Bedürfnissen der Zielgruppen und werden <strong>die</strong> Angebote optimal<br />

kommuniziert, wird <strong>die</strong> Region <strong>Schaffhausen</strong> mit grosser Wahrscheinlichkeit von mehr Touristen<br />

besucht. Dies wiederum hat eine höhere Wertschöpfung zu Folge. <strong>Schaffhausen</strong> strebt bereits heute<br />

das Ziel einer Kurzferienregion an, <strong>die</strong>ses könnte mit einem <strong>Naturpark</strong> unterstützt werden. Durch einen<br />

<strong>Naturpark</strong> würde zudem ein gemeinsamer Nenner <strong>für</strong> ein grösseres Gebiet entstehen und das<br />

Zusammengehörigkeitsgefühl unter der Bevölkerung kann gesteigert werden. In enger Zusammenarbeit<br />

mit «Schaffhauserland Tourismus» soll eine Informations- und Vermarktungsplattform <strong>für</strong> den natur-<br />

und kulturnahen Tourismus aufgebaut werden. Dieses Segment ist als Ergänzung zu den bereits<br />

bestehenden Angeboten im Kanton zu sehen.<br />

Der Tourismussektor be<strong>für</strong>wortet einen <strong>Naturpark</strong> in der Region grundsätzlich und hat dem Vorhaben<br />

gegenüber eine positive Einstellung. Die Akzeptanz bei der allgemeinen Bevölkerung wird von den<br />

TouristikerInnen als skeptisch beurteilt. Hier muss noch Akzeptanz geschaffen werden, indem kommuniziert<br />

wird, was ein <strong>Naturpark</strong> ist und indem <strong>die</strong> vorherrschende Unwissenheit und Bedenken<br />

durch eine gezielte Kommunikation entsprechend ins Positive umgewandelt werden.<br />

2.4.8.2 Gewerbe<br />

Zu <strong>die</strong>sem Thema befragte Experten: Renato Brunetti, Stefan Imthurn, Kaspar Ottiger, Marcus Cajacob,<br />

Matthias Frei, Max Reiner<br />

Aus Sicht des Gewerbes soll ein <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>für</strong> das Gewerbe einen konkreten Nutzen bringen,<br />

indem der regionale Markt gestärkt wird, mit dem Label ein absatzförderndes Instrument zur Verfügung<br />

steht und indem der <strong>Naturpark</strong> mithilft, verschiedene Branchen miteinander zu verknüpfen.<br />

Dadurch sollen Arbeitsplätze erhalten, neue geschaffen und der Berufsnachwuchs gefördert werden.<br />

Durch den <strong>Naturpark</strong> sollen neue Produkte entstehen und Innovationen gefördert werden, sowie eine<br />

Plattform zu vermehrten Gesprächen über <strong>die</strong> Grenzen hinweg gebildet werden – beispielsweise zwischen<br />

verschiedenen Interessensgruppen oder unterschiedlichen Gewerberichtungen. Die Leistung<br />

und <strong>die</strong> Produkte des Gewerbes, aber auch <strong>die</strong> durch das Gewerbe generierte Wertschöpfung, <strong>die</strong><br />

geschaffenen Arbeitsplätze und Lehrstellen sollen nach innen (also in der Region <strong>Schaffhausen</strong> als<br />

Absatzmarkt) sowie nach aussen verstärkt wahrnehmbar sein. Hierbei hat das Parklabel eine wichtige<br />

Funktion. Durch den Park sollen zusätzlich neue Projekte und Betriebe initiiert werden. Die Gewerbetreibenden<br />

erwarten auch, dass der Park keinerlei zusätzlichen Einschränkungen und Auflagen mit<br />

sich bringt.<br />

Die Stärken unserer Region werden im lebendigen, vielseitigen Gewerbe mit teilweise innovativen Unternehmern,<br />

bereits auf dem Markt vorhandenen lokalen Produkten und auch in der intakten Kulturlandschaft<br />

im ländlichen Raum gesehen. Weitere Stärken werden in der Überschaubarkeit der Region<br />

und in den bei den Akteuren vorhandenen Ideen <strong>für</strong> neue Angebote und Produkte gesehen. Insbesondere<br />

im Bereich der erneuerbaren Energien wird Potenzial gesehen. Zudem werden <strong>die</strong> Arbeitsplätze,<br />

welche das Gewerbe bereits heute bietet, als Stärke gewertet. Als Schwäche wird der teilweise<br />

nur wenig ausgeprägte Gedanken des «Miteinanders» angeführt, Hier besteht Potenzial, um mehr<br />

miteinander zu erreichen, bestehende Strukturen optimaler zu nutzen, Wertschöpfungsketten zu bilden<br />

und das Gewerbe mit dem Tourismus zu verknüpfen. Zudem herrscht das Gefühl vor, dass der<br />

Natur im Park ein zu grosser Raum gegeben wird. Ausserdem sei das Bewusstsein <strong>für</strong> <strong>die</strong> regionalen<br />

Stärken nicht besonders ausgeprägt.<br />

Aus Sicht des Gewerbes kann es am besten von einem Regionalen <strong>Naturpark</strong> profitieren, indem der<br />

regionale Markt gestärkt und <strong>die</strong> Identifikation mit der Region erhöht wird, was zu einer Wertschätzung<br />

<strong>für</strong> vorhandene Leistungen und Werte führt, indem der Park eine koordinierende Drehscheibenfunktion<br />

wahrnimmt. Weiterer Nutzen bringen sicherlich zusätzliche Besucher, welche <strong>die</strong> Produkte kaufen<br />

und das Produktelabel als verkaufsfördernde Massnahme.<br />

Ein <strong>Naturpark</strong> wird aus Sicht des Gewerbes akzeptiert. Die meisten Akteure stehend dem Projekt<br />

grundsätzlich offen und positiv gegenüber. Für <strong>die</strong> Zukunft ist aus Sicht der Gewerbe-Experten eine<br />

115


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

optimale Information von Seiten der Parkinitianten wichtig, damit <strong>die</strong>ser Gruppe <strong>die</strong> Vorteile klar aufgezeigt<br />

werden können. Das Gewerbe sieht im <strong>Naturpark</strong> grundsätzlich eine Chance, dass <strong>die</strong> Wertschöpfung<br />

gesteigert wird und damit das Gewerbe profitieren kann. Ängste und Bedenken bestehen<br />

gegenüber neuen Einschränkungen, neuen Kosten sowie dass das Verhältnis zwischen Aufwand und<br />

Ertrag nicht im Gleichgewicht ist. Zudem entscheidet unter anderem <strong>die</strong> personelle Besetzung der<br />

Entscheidungsträger über <strong>die</strong> Akzeptanz eines <strong>Naturpark</strong>s.<br />

2.4.8.3 Gastronomie<br />

Zu <strong>die</strong>sem Thema befragte Experten: Max Reiner, Beat Hedinger, Ernst Landolt<br />

Aus Sicht der Gastronomiebetriebe wird von einem Regionalen <strong>Naturpark</strong> grundsätzlich eine Steigerung<br />

der Wertschöpfung in finanzieller und ideeller Hinsicht erhofft. Es wird erwartet, dass durch einen<br />

<strong>Naturpark</strong> und durch vermehrte Aktivitäten von Schaffhauserland Tourismus zusätzliche Touristen in<br />

<strong>die</strong> Region kommen.<br />

Touristen erwarten einfache und preiswerte Unterkunftsmöglichkeiten, welche teilweise noch realisiert<br />

werden müssen. Die Gastronomiebranche sieht im Langsamverkehr, insbesondere im Velobereich,<br />

Potenzial <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zukunft.<br />

Die Stärken der Region <strong>Schaffhausen</strong> werden bezogen auf <strong>die</strong> Gastronomie klar im bereits sehr bekannten<br />

Blauburgunderland gesehen. Eine weitere Stärke ist <strong>die</strong> gute Erschliessung der einzelnen Orte<br />

mit dem öffentlichen Verkehr. Zudem gibt es in Subregionen wie beispielsweise dem Reiat noch ein<br />

grosses Entwicklungspotenzial, welches im <strong>Naturpark</strong> integriert entsprechend genutzt werden könnte.<br />

Eine Schwäche sieht <strong>die</strong> Gastronomiebranche in der Uneinheitlichkeit der Region. Speziell <strong>die</strong> deutschen<br />

Gemeinden, welche in den Park integriert werden sollen, wirken nicht dazu passend.<br />

Die Gastronomie kann aus ihrer Sicht besonders durch eine gemeinsame Vermarktungsplattform und<br />

<strong>die</strong> verbesserte Bekanntmachung der Region von einem <strong>Naturpark</strong> profitieren. Weiter sollen durch einen<br />

Regionalen <strong>Naturpark</strong> mehr Einheimische und Besucher als Kunden der Gastronomiebetriebe<br />

gewonnen sowie zusätzliche regionale Produkte entwickelt und vermarktet werden. Nicht zuletzt soll<br />

in der Landwirtschaft und im Weinbau eine höhere Wertschöpfung erzielt werden, wovon das Gastgewerbe<br />

ebenfalls profitiert. Aus Sicht der Gastronomiebranche wird ein <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> grundsätzlich<br />

begrüsst und als positiv erachtet.<br />

2.4.8.4 Kultur und Bildung<br />

Zu <strong>die</strong>sem Thema befragte Expertinnen und Experten: Stefan Kunz, Fabian Lippuner, Roland Hofer,<br />

Jens Lampater, Raphael Rohner, Flurina Pescatore<br />

Aus Sicht der Akteure im Kulturbereich wird ein <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kultur als potentiell gewinnbringend<br />

betrachtet. Der Kulturbereich kann jedoch auch ohne den Park weiter existieren, demzufolge<br />

sind <strong>die</strong> Erwartungen eher im niedrigen Bereich angesiedelt. Im Bildungsbereich werden Chancen<br />

<strong>für</strong> eine wichtige Ergänzung zum schulischen Angebot <strong>für</strong> <strong>die</strong> breite Bevölkerung gesehen, <strong>die</strong> der<br />

Park übernehmen kann. Der <strong>Naturpark</strong> soll der Bevölkerung durch geeignete Angebote <strong>die</strong> Natur und<br />

den Lebensraum näher bringen und gleichzeitig das lebenslange Lernen fördern. In einem <strong>Naturpark</strong><br />

wird auch beträchtliches Potenzial <strong>für</strong> den schulischen Bereich erkannt. Im kulturellen Bereich muss<br />

im Zusammenhang mit einem <strong>Naturpark</strong> zwischen dem traditionellen Kulturschaffen (kulturelles Erbe,<br />

bewahrender Charakter) und dem aktuellen Kulturschaffen unterschieden werden. Es wird geschätzt,<br />

dass <strong>die</strong> in der Region vorhandenen Kulturwerte wie intakte Ortsbilder und Landschaftswerte eine gute<br />

Grundlage <strong>für</strong> den Park geben und innerhalb einem <strong>Naturpark</strong> bewusster erhalten werden können.<br />

Ein <strong>Naturpark</strong> könnte bezüglich der gelebten Kultur eine gewisse Relevanz haben, indem Traditionen<br />

weiter gefördert und einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden. Zudem werden Hoffnungen<br />

bezüglich einer verstärkten, grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im kulturellen Bereich und<br />

an den Schnittstellen zu Traditionen und Natur geweckt. Durch den grenzüberschreitend vorhandenen<br />

Naturraum, könnte auch <strong>die</strong> Kultur enger miteinander verzahnt werden.<br />

116


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Bezüglich der Erwartungen, welche ein Gast an einen Regionalen <strong>Naturpark</strong> hat, ist man sich unter<br />

den Experten des Kulturbereichs uneinig. Es wird bezweifelt, ob <strong>die</strong> Bezeichnung «<strong>Naturpark</strong>» richtig<br />

ist oder ob damit nicht Erwartungen nach einer konservierten Natur geweckt werden. Weiter wird <strong>die</strong><br />

Meinung vertreten, dass sich kulturinteressiere Gäste nicht von einem <strong>Naturpark</strong> anziehen lassen und<br />

stattdessen lieber das städtische Kulturangebot ausserhalb des geplanten Parkperimeters nutzen.<br />

Gleichzeitig wird aber auch <strong>die</strong> Meinung vertreten, dass kulturelle Elemente, wie beispielsweise Veranstaltungen,<br />

gelebte Tradition, Ortsbilder, historische Bausubstanz usw. gerade Synergien und einen<br />

substanziellen Mehrwert schaffen, mit dem sich sehr wohl Angebote schaffen lassen, welche von den<br />

Gästen gewünscht sind. Der Einbezug des <strong>Naturpark</strong>s in schon vorhandene kulturelle Projekte sowie<br />

<strong>die</strong> Entwicklung und Ausführung gemeinsamer Kulturveranstaltungen wird von der Mehrheit der Kulturvertreter<br />

sehr begrüsst.<br />

Die Stärken des möglichen <strong>Naturpark</strong>perimeters werden insbesondere in den sehr aktiven Vereinen,<br />

dem reichen und oft selbsttragenden Kulturleben, den zahlreichen spannenden Museen in den Gemeinden<br />

und der Landschaft (namentlich Randen, Reben und Klettgau), was ein grosses kulturgeschichtliches<br />

Potenzial ergibt. Schwächen werden grundsätzlich nur wenige gesehen. Im kulturellen<br />

Bereich fällt auf, dass sich ein Grossteil des Kulturlebens auf <strong>die</strong> Stadt und <strong>die</strong> Agglomerationen konzentriert.<br />

Ein <strong>Naturpark</strong> konnte <strong>die</strong>ses Kulturleben auf dem Land weiter verstärken. Der Bildungsbereich kann<br />

sicherlich stark von einem zu erstellenden Bildungskonzept profitieren, welches alle geplanten Massnahmen<br />

im ausserschulische und auch im schulischen Bereich koordiniert. Für <strong>die</strong> Kulturschaffenden<br />

im Parkperimeter könnte mit einem <strong>Naturpark</strong> <strong>die</strong> Verbindung zwischen Natur und Kultur besser ausgenützt<br />

werden. Gerade im touristischen Bereich werden in Verbindung mit Kultur Chancen gesehen.<br />

Bezüglich der Akzeptanz wird das Projekt im Kultur- wie auch im Bildungsbereich grundsätzlich positiv<br />

beurteilt. Es wird aber hervorgehoben, dass in der breiten Bevölkerung bis jetzt noch relativ wenig<br />

zum Projekt bekannt ist und darum aus Unwissenheit Skepsis besteht bzw. aufkommen kann. Die Bevölkerung<br />

wird jedoch als sehr naturorientiert wahrgenommen, was der Akzeptanz bei einer guten<br />

Umsetzung zuträglich sein sollte. Aus Sicht der Experten aus dem Kulturbereich wird der Kommunikation<br />

und Partizipation in der kommenden Zeit eine Schlüsselrolle zukommen. Zurzeit werden <strong>die</strong><br />

Chancen <strong>für</strong> das Projekt als intakt eingeschätzt. Ängste und Bedenken sind im Kulturbereich keine<br />

vorhanden.<br />

2.4.8.5 Siedlungs- und Raumentwicklung, Baukultur<br />

Zu <strong>die</strong>sem Thema befragte Expertinnen und Experten: Gion Hendry, Ernst Reich, Kaspar Ottiger,<br />

Barbara Gehring, Flurina Pescatore, Herbert Billing, Marcus Cajacob, Susanne Gatti, Wilfried Leu<br />

In <strong>die</strong>sem Bereich sind der Ortsbildschutz, <strong>die</strong> Denkmalpflege, der Natur- und Heimatschutz, der<br />

Hauseigentümerverband und Immobilienexperten vertreten. Sie haben gemeinsam, dass bei ihnen<br />

das Bauen, das Wohnen, Immobilien und deren Wirkung auf <strong>die</strong> Kulturlandschaft sowie das Landschaftsbild<br />

im Fokus stehen.<br />

Der Bereich Natur- und Heimatschutz erhofft sich, dass <strong>die</strong> Bewohner eines zukünftigen <strong>Naturpark</strong>s<br />

ein besseres Bewusstsein zum Ortsbildschutz und zu historischen Bauten im Allgemeinen sowie zur<br />

Landschaft bekommen. Insbesondere wird bei der Entwicklung der Baukultur v.a. bei Neubauten Entwicklungspotenzial<br />

gesehen, welches durch den <strong>Naturpark</strong> unterstützt werden kann, indem bestehende<br />

Instrumente gefördert werden und das Bewusstsein <strong>für</strong> <strong>die</strong>se Werte in der Region gesteigert wird.<br />

Alle Experten erhoffen sich, dass <strong>die</strong> Region und ihre historischen Werte gegen aussen bekannt gemacht<br />

werden. Gegen innen soll der <strong>Naturpark</strong> eine Plattform bilden, um <strong>die</strong> Instrumente zu Ortsbildschutz<br />

und Denkmalpflege besser kennen zu lernen. Das Bewusstsein <strong>für</strong> <strong>die</strong> Anliegen des Natur-<br />

und Heimatschutzes sollen gefördert werden. Dabei ist jedoch nicht verhindern, sondern sinnvoll fördern<br />

und entwickeln <strong>die</strong> Devise. Die bereits bestehenden Instrumente <strong>für</strong> den Natur- und Heimatschutz<br />

reichen aus. Aus Sicht der Immobilienexperten und des Hauseigentümerverbandes soll der<br />

117


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Bekanntheitsgrad der Region gesteigert, der Tourismus ausgebaut werden und eine verstärkte Identifikation<br />

der Bevölkerung mit der Region erfolgen.<br />

Aus touristischer Sicht sind gepflegte Ortbilder und <strong>die</strong> Übergänge von Siedlungsgebiet zur offenen<br />

Landschaft bedeutungsvoll. Auch werden hier hervorragende Anknüpfungspunkte <strong>für</strong> <strong>die</strong> Schaffung<br />

von touristischen Angeboten gesehen, wie beispielsweise «Wohnen im Baudenkmal».<br />

Die Stärken der Region sind <strong>die</strong> hohen Werte von und <strong>die</strong> Dichte an Inventarobjekten und schönen<br />

Ortbildern. Als weitere Stärke wird <strong>die</strong> attraktive Landschaft mit ihrer grossen Vielfalt genannt. Weiter<br />

genannt wurden <strong>die</strong> bereits guten zur Verfügung stehenden Werkzeuge im Bereich Natur- und Heimatschutz,<br />

sowie der relativ geringe erkennbare Siedlungsdruck in den ländlichen Regionen. Als<br />

Schwäche wird <strong>die</strong> fehlende Strategie im Kanton gegen <strong>die</strong> schleichenden Veränderungen an Ortsbildern<br />

gewertet. Die Dorfkernzonen der ländlichen Gemeinden sollen weiter entwickelt und gefördert<br />

werden.<br />

Potenzial wird im Zusammenhang mit einem <strong>Naturpark</strong> in der Verknüpfung der vorhandenen Stärken<br />

der Landschaft und der Bauten/Ortsbilder mit dem natur- und kulturnahen Tourismus gesehen. Weiter<br />

bieten typische Ortsbilder Potenzial <strong>für</strong> angepasste Neubauten, wenn <strong>die</strong>se entsprechend umgesetzt<br />

werden. Die da<strong>für</strong> notwendige Kultur und das Bewusstsein müssen bei den Akteuren etabliert werden.<br />

Der Bereich Siedlungs- und Raumentwicklung kann laut den Experten durch <strong>die</strong> Schaffung von entsprechend<br />

sanften touristischen Angeboten und durch <strong>die</strong> Steigerung des Verständnisses <strong>für</strong> Anliegen<br />

aus <strong>die</strong>sem Bereich profitieren.<br />

Die Akzeptanz <strong>für</strong> einen Regionalen <strong>Naturpark</strong> ist bei den Experten aus <strong>die</strong>sem Bereich vollumfänglich<br />

vorhanden. Grundsätzlich bestehen keine grösseren Ängste oder Bedenken. Es darf jedoch nicht<br />

sein, dass der <strong>Naturpark</strong> den Schutz von Natur- und Landschaftswerten aufgrund einer einseitigen<br />

Ausrichtung unterläuft. Aus Sicht der Hauseigentümer, unter denen es auch viele Baulandbesitzer<br />

gibt, sind <strong>die</strong> Ziele des Projekts noch unklar. Dies kann zu Skepsis führen, da <strong>die</strong> Folgen insbesondere<br />

bezüglich neuer Einschränkungen noch weitgehend unbekannt sind. Aus Sicht der Experten ist hier<br />

entsprechende Kommunikationsarbeit notwendig, um zu informieren und <strong>die</strong> Personenkreise einzubeziehen.<br />

2.4.8.6 Umwelt- und Naturschutz, Raumplanung<br />

Zu <strong>die</strong>sem Thema befragte Expertinnen und Experten: Stefan Kunz, Fabian Lippuner, Daniel Leu,<br />

Heinz Trachsler, Roland Hofer, Ernst Reich, Barbara Gehring, Herbert Billing, Susanne Gatti, Wilfried<br />

Leu<br />

Die Naturschutzorganisationen, <strong>die</strong> Jagdgesellschaft <strong>Schaffhausen</strong> und entsprechenden Amtsstellen<br />

im Kanton sehen <strong>die</strong> Grundidee des Naturschutzes durch den <strong>Naturpark</strong> gestärkt. Der <strong>Naturpark</strong> soll<br />

<strong>die</strong> Basis bilden, damit verschiedene Interessensgruppen und Akteure miteinander kommunizieren,<br />

Vorurteile abgebaut werden und gemeinsam an der Zukunft der Region gearbeitet wird. Zudem soll<br />

der Park ein Instrument sein, damit beispielsweise das Gewerbe, <strong>die</strong> Landwirtschaft und auch <strong>die</strong> allgemeine<br />

Bevölkerung den Wert der Natur vermehrt erkennen und schätzen. In gewissen Bereichen<br />

der Region soll eine Aufwertung der Naturwerte unter dem Dach des Parks möglich sein. Der Schutz<br />

bestehender Natur- und Landschaftswerte soll durch den <strong>Naturpark</strong> grundsätzlich besser abgesichert<br />

werden, indem <strong>die</strong>sem Thema eine hohe Priorität zugeordnet wird. Dabei geht es nicht primär darum,<br />

<strong>die</strong> geschützten Flächen auszuweiten und neue Beschränkungen einzuführen – <strong>die</strong> jetzigen Werte<br />

und Gebiete sollen aber wie vorgesehen geschützt, erhalten und qualitativ aufgewertet werden. Der<br />

<strong>Naturpark</strong> darf nicht nur der Wirtschaftsförderung <strong>die</strong>nen. Dadurch würde das Vorhaben auf Kosten<br />

der Natur und Landschaft gehen. Vielmehr sollen konkrete Massnahmen in den Bereichen Umweltschutz,<br />

Landschaft und Raumplanung umgesetzt werden und eine Wertschöpfung basierend auf den<br />

bestehenden hohen Natur- und Landschaftswerten erfolgen. Auf der Plattform des <strong>Naturpark</strong>s soll mit<br />

der Bevölkerung über das gewünschte Landschaftsbild diskutiert werden, um einerseits zu sensibilisieren<br />

und andererseits Widerstände abzubauen.<br />

118


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Eine Hoffnung des Naturschutzes ist zudem, dass <strong>die</strong> Zersiedelung besonders in landwirtschaftlichen<br />

Gebieten gestoppt werden kann und anstelle dessen ein Wachstum nach innen erreicht wird. In einem<br />

<strong>Naturpark</strong> bilden <strong>die</strong> naturnahe Kulturlandschaft und <strong>die</strong> hohen Naturwerte <strong>die</strong> Grundlage <strong>für</strong> einen<br />

sanften Tourismus, welcher in der Region eine zusätzliche Wertschöpfung generieren soll. Dazu<br />

könnten der Velotourismus gefördert werden. Es könnten neue Angebote, welche <strong>die</strong> typischen Eigenheiten<br />

der Region hervorheben, geschaffen und lokale Produkte lanciert werden. Wichtig ist, dass<br />

kein unnötiger Rummel auf Kosten der Natur entsteht. Gegebenenfalls sind sensible Orte vor den<br />

Menschen zu schützen. Weiter sollen bereits in der Region bestehende Kräfte, Akteure und Anbieter<br />

gebündelt und koordiniert werden. Möglichkeiten werden hier insbesondere in der Gastronomie, der<br />

Umweltbildung und den Natur- und Umweltschutzorganisationen gesehen (Ausbau/Stärkung der Allianz<br />

Natur SH). Oft wurde erwähnt, dass der Park dazu beitragen soll, Kleingewässer in der Region zu<br />

renaturieren. Zudem soll der Park ökologische Aufwertungsmassnahmen unterstützen. In <strong>die</strong>sem Bereich<br />

wurde oft <strong>die</strong> Auslichtung von Waldrändern, <strong>die</strong> Gewässerrenaturierung und <strong>die</strong> landwirtschaftlichen<br />

Ausgleichsflächen genannt. Im Park soll zudem auf <strong>die</strong> Besucherlenkung Acht gegeben werden<br />

damit wertvolle Naturräume den entsprechenden Schutz erhalten und gleichzeitig auch Räume <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Bevölkerung in der Natur entstehen.<br />

Die Stärken der Region <strong>Schaffhausen</strong> werden in den hohen, schweizweit teilweise einmaligen Natur-<br />

und Landschaftswerten, der weitgehend intakten Kulturlandschaft in den ländlichen Gebieten, dem<br />

Randen mit dem BLN-Gebiet und den weitgehend intakten Ortbildern gesehen. Die Schwächen sind<br />

hauptsächlich <strong>die</strong> zunehmende Zersiedlung auch ausserhalb der Bauzonen, <strong>die</strong> teilweise intensive<br />

Landwirtschaft und Defizite bei der Gewässerrenaturierung. Als weitere Schwäche wurde <strong>die</strong> geringe<br />

Bekanntheit der Region, insbesondere der ländlichen Gebiete in der restlichen Schweiz genannt.<br />

Aus Sicht der Experten und Expertinnen aus dem Bereich Umwelt und Natur erwarten Gäste naturnahe<br />

und intakte Landschaften, Umweltbildungs- und Naturerlebnisangebote und allgemein einen sanften<br />

und authentischen Tourismus. Die Gastronomie soll einheimische Produkte anbieten und bestehende<br />

Produkte sollen vermarktet und kommuniziert werden. Zudem sollen <strong>die</strong> Informationen <strong>für</strong> Gäste<br />

zentral und einfach zugänglich sein.<br />

Potenzial, von welchem der Natur- und Umweltschutz profitieren kann, wird in der Plattformfunktion<br />

gesehen, welche der Park wahrnehmen kann um verschiedene Akteure miteinander zu vernetzen,<br />

konkrete Projekte zu ermöglichen und zusätzliche Gelder <strong>für</strong> Projektideen zu generieren. Chancen<br />

werden auch dem Produktelabel zugeschrieben, da <strong>die</strong> Produkte da<strong>für</strong> naturnah und in der Region<br />

hergestellt werden müssen.<br />

Die Akzeptanz in der Bevölkerung wird als grundsätzlich gegeben eingeschätzt. Dabei sind <strong>die</strong> Meinungen<br />

jedoch ambivalent. Es besteht ein Informations- und Kommunikationsbedarf, um <strong>die</strong> Ziele und<br />

Inhalte eines <strong>Naturpark</strong>projekts breit und klar zu kommunizieren. Momentan wird der Projektprozess<br />

teilweise als intransparent und unklar wahrgenommen. Zudem würden bei der Bevölkerung Ängste<br />

vor Einschränkungen und neuen Auflagen bestehen, <strong>die</strong> ein <strong>Naturpark</strong> mit sich bringen könnte. Nur<br />

durch entsprechende Information und Partizipation können <strong>die</strong> Akzeptanz der Bevölkerung wirklich erreicht<br />

und Bedenken ausgeräumt werden. Die Naturschutzorganisationen und <strong>die</strong> entsprechenden<br />

Amtsstellen sprechen sich klar <strong>für</strong> einen <strong>Naturpark</strong> in der Region aus. Damit verbunden ist <strong>die</strong> Hoffnung,<br />

dass <strong>die</strong> Natur und Landschaft besser geschützt werden können und einen höheren Stellenwert<br />

erhalten. Sie sollen <strong>die</strong> Grundlage einer nachhaltigen Wertschöpfung und einer zukunftsfähigen Region<br />

bilden.<br />

Ängste und Bedenken sind nur wenige vorhanden. Von einigen wurde genannt, dass der <strong>Naturpark</strong><br />

kein Instrument mit einem rein ökonomischen Schwerpunkt werden darf, welches auf Kosten der Umwelt<br />

und Natur errichtet wird. Es werden Herausforderungen gesehen, <strong>die</strong> es zu bewältigen gilt. Damit<br />

ist <strong>die</strong> Umsetzung von konkreten, auch unbequemen Taten, der Einbezug der Raumplanung, damit<br />

<strong>die</strong>se einen entsprechenden Stellenwert erhält sowie <strong>die</strong> Skepsis bei einzelnen Landwirten gemeint.<br />

119


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

2.4.8.7 Forstwirtschaft<br />

Zu <strong>die</strong>sem Thema befragte Experten: Bruno Tissi<br />

Aus Sicht der Forstwirtschaft hat der Wald indirekt wichtige Funktionen <strong>für</strong> einen <strong>Naturpark</strong>. Die Waldeigentümer<br />

werden jedoch finanziell keinen grossen Nutzen aus dem Park ziehen, jedoch auch keinen<br />

Schaden. Die anderen Funktionen, welche der Wald in einem <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> übernimmt<br />

sind beispielsweise <strong>die</strong> Naherholung. Im Thema «Bohnerz» auf dem Südranden liegt Potenzial, aus<br />

dem mehr gemacht werden müsste. Weitere, mit dem Wald verbundene Chancen liegen beispielsweise<br />

in der Imkerei, Schnitzerei oder der Barriqueproduktion aus einheimischen Eichen. Das Holzangebot<br />

des Kantons <strong>Schaffhausen</strong> ist heute <strong>für</strong> Grosssägereien zu gering. Darum erfolgt eine Wertschöpfung<br />

grundsätzlich eher im Bereich Freizeit und Erholung als in der Holznutzung. Der Randen mit den<br />

hohen Naturwerten ist bereits heute sehr stark frequentiert. Mehr Besucher wären aus Sicht der<br />

Forstwirtschaft kein Problem. Dies würde aber den Bau von Infrastrukturbauten wie beispielsweise<br />

Schutzhütten und Raststätten nach sich ziehen. Potenzial liegt auch im heute noch nicht so bekannten<br />

und daher auch weniger besuchten Südranden.<br />

Aus Sicht der Forstwirtschaft ist <strong>die</strong> Stärke des Schaffhauser Waldes <strong>die</strong> bestehenden Waldbilder mit<br />

den gemischten Baumarten unterschiedlichen Alters. Als Schwäche kann das grosse Wanderwegnetz<br />

gesehen werden, da <strong>die</strong>ses <strong>die</strong> Orientierung der Wanderer einschränkt. Die Waldbesitzer und der<br />

Wald als Erholungsraum können von einem <strong>Naturpark</strong> von neuen Angeboten, wie beispielsweise Naturschulen<br />

oder Walderlebnissen als Integrationsangebot profitieren, welche das Bewusstsein <strong>für</strong> <strong>die</strong>sen<br />

Lebensraum und <strong>die</strong> Natur im Allgemeinen steigern können profitieren und sich weiterentwickeln.<br />

Aus Sicht der Forstwirtschaft wird ein <strong>Naturpark</strong> in der Region <strong>Schaffhausen</strong> eindeutig be<strong>für</strong>wortet, es<br />

gibt praktisch keine Bedenken und Ängste. Es wird grundsätzlich als Vorteil gesehen, wenn mehr<br />

Menschen in den Wald kommen und von <strong>die</strong>sem Naturerlebnis profitieren. Zudem könne durch <strong>die</strong><br />

Realisation eines <strong>Naturpark</strong>s <strong>die</strong> wirtschaftliche Situation in der Region verbessert werden, gerade<br />

auch in der Landwirtschaft. Ein wertvoller Nebeneffekt wäre sicherlich auch, dass <strong>die</strong> Gemeinden wieder<br />

sorgfältiger mit ihren Dorfbildern umgehen würden. Die Akzeptanz in der allgemeinen Bevölkerung<br />

erscheint aus der Perspektive der Forstwirtschaft als unklar, da <strong>die</strong> potentiell Betroffenen zu wenig<br />

wissen.<br />

2.4.8.8 Gemeindepräsidenten<br />

Zu <strong>die</strong>sem Thema befragte Experten: Franz Ebnöther,Hans Rudolf Meier, Werner Pfistner<br />

Die befragten GemeindepräsidentInnen sind der Meinung, dass <strong>die</strong> Erwartungen an einen Regionalen<br />

<strong>Naturpark</strong> momentan gespalten und uneinheitlich sind. Es wird erhofft, dass der <strong>Naturpark</strong> einen<br />

Mehrwert ergibt, jedoch werden teilweise auch Einschränkungen durch den Park be<strong>für</strong>chtet, welche<br />

das Gegenteil bewirken könnten. Durch einen <strong>Naturpark</strong> sollen eigene Themen in den Gemeinden<br />

besser gefördert werden können. Zudem sollen besonders das lokale Gewerbe und <strong>die</strong> Landwirtschaft<br />

gefördert werden und von einem Parkprojekt profitieren. Die Gemeinden könnten von einem <strong>Naturpark</strong><br />

im touristischen Bereich, in Verbindung mit der Landwirtschaft und dem regionalen Gewerbe profitieren.<br />

Aber auch durch <strong>die</strong> Kommunikation von positiven Projektbeispielen nach innen und aussen,<br />

mit dem Fortbestand einer hohen Wohnortqualität und durch <strong>die</strong> Vermarktung von bereits vorhandenen<br />

regionalen Produkten (beispielsweise Wein) kann das Parkprojekt gewinnbringend sein.<br />

Als Stärken werden <strong>die</strong> grösstenteils intakte und weitgehend zusammenhängende vielfältige Kulturlandschaft,<br />

<strong>die</strong> hohen Naturwerte und <strong>die</strong> intakten Ortbilder im ländlichen Raum gesehen.<br />

Zudem werden <strong>die</strong> bestehenden Projekte zur Belebung der Landwirtschaft (Emmeranbau, Buntbrachen),<br />

der Südranden als Erholungsgebiet und mit dem Thema «Bohnerz», <strong>die</strong> zahlreichen Naturschutzgebiete<br />

und <strong>die</strong> bereits heute betriebene finanzielle Förderung der historischen Bausubstanz in<br />

Ortskernen als Stärken wahrgenommen. Das bereits bestehende «Blauburgunderland» wird ebenso<br />

als Stärke genannt. Schwächen sind <strong>die</strong> teilweise in den Ortsgürteln stark überbauten Gemeinden.<br />

Dies wird gemäss der Meinung der Gemeindepräsidenten durch zu grosse Bauzonen, welche an den<br />

falschen Orten liegen, hervorgerufen. Zudem sind <strong>die</strong> Altliegenschaften in den Dorfkernen aus finan-<br />

120


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

ziellen Gründen zurzeit kaum zu erneuern. Um den bestehenden Wohnraum zu nutzen, <strong>die</strong> historische<br />

Bausubstanz zu erhalten und so <strong>die</strong> Zersiedlung einzudämmen, wären finanzielle Stützprogramme<br />

und eine verbesserte Planung von Freiflächen innerhalb der Siedlungszonen einzurichten.<br />

Weitere Schwächen sind <strong>die</strong> Gemeindekonkurrenz untereinander, <strong>die</strong> momentan fehlende Koordination<br />

unter den Gemeinden und ein zurzeit nicht vorhandenes, gemeinsames Auftreten nach aussen.<br />

Laut den Gemeindepräsidenten ist es wichtig und dringend, <strong>die</strong> Ziele eines <strong>Naturpark</strong>s in der Region<br />

<strong>Schaffhausen</strong> zu definieren und anschliessend breit zu kommunizieren. Der Bevölkerung ist <strong>die</strong> Thematik<br />

eines <strong>Naturpark</strong>s zurzeit praktisch unbekannt. Darum kann <strong>die</strong> Akzeptanz bei den betroffenen<br />

BewohnerInnen nicht abgeschätzt werden. Um <strong>die</strong> Akzeptanz zu steigern, sollten sich <strong>die</strong> Ziele und<br />

Absichten eines <strong>Naturpark</strong>s mit bereits erfolgreich eingeführten Projekten wie beispielsweise dem<br />

PREWO ergänzen. Auf politischer Ebene wird ein <strong>Naturpark</strong> grundsätzlich be<strong>für</strong>wortet.<br />

2.4.8.9 Landwirtschaft<br />

Zu <strong>die</strong>sem Thema befragte Expertinnen und Experten: Wendelin Hinder, Mirjam Blunschi, Ernst<br />

Reich, Erich Gysel, Ernst Landolt, Ernst Tanner, Herbert Neukomm, Peter Hauser, Lena Heinzer,<br />

Andres Zehnder, Jürg Wittwer, Wilfried Leu<br />

In der Landwirtschaft sind drei Erwartungen deutlich feststellbar, welche <strong>die</strong> Grundlage <strong>für</strong> eine Be<strong>für</strong>wortung<br />

eines Regionalen <strong>Naturpark</strong>s bilden. Es sind <strong>die</strong>s einerseits ein konkreter, direkter Nutzen<br />

und <strong>die</strong> vermehrte Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Interessensgruppen, Akteuren und Ebenen<br />

zur gemeinsamen Gestaltung der Zukunft. Zudem bestehen Hoffnungen, dass durch einen <strong>Naturpark</strong><br />

vermehrt Wertschöpfung generiert werden kann, indem landwirtschaftliche Produkte mit dem<br />

Parklabel vermarktet werden können und sie als regionale Produkte deklariert einen höheren Verkaufspreis<br />

einbringen. Weiter wird vor allem von den Landwirten momentan noch erwartet, dass der<br />

Park neue Einschränkungen und Auflagen mit sich bringt. Dies ist auf der Verwaltungs- und Verbandsebene<br />

nicht genannt worden. Weitere Erwartungen und Hoffnungen aus dem Landwirtschaftsbereich,<br />

welche im Rahmen der Experteninterviews genannt wurden sind, dass im <strong>Naturpark</strong> weiterhin<br />

und ohne weitere Einschränkungen produziert werden kann, dass neue Produkte entstehen und lanciert<br />

werden und dass neue Bereiche, wie beispielsweise <strong>die</strong> Direktvermarktung, erschlossen werden<br />

können, um ein Zusatzeinkommen zu generieren. Hier wurde beispielsweise der weite Bereich des<br />

Agrotourismus genannt. In <strong>die</strong>sem Bereich ist aber auch Skepsis vorhanden, da es schwierig und<br />

aufwändig ist, damit genügend Wertschöpfung zu generieren. Im Agrotourismus müssen zuerst Wertschöpfungsketten<br />

geschaffen werden, damit <strong>die</strong>se Form des Tourismus funktioniert. Es wird erhofft,<br />

dass Angebote aus dem Agrotourismus auf einer zentralen Plattform vermarktet werden und mit anderen<br />

Akteuren Wertschöpfungsketten gebildet werden können.<br />

Aus Sicht der Landwirtschat würden Gäste Entschleunigung, Ruhe, Naturerlebnisse sowie echte und<br />

authentische Angebote, welche einen Bezug zur Region aufweisen erwarten. Zudem soll <strong>die</strong> Kulturlandschaft<br />

intakt und ländlich geprägt sein. Agrotourismus scheint bei den Gästen ebenfalls gefragt zu<br />

sein, besonders in Kombination mit Umweltbildung direkt auf den Bauernhöfen.<br />

In der Landwirtschaft werden als Stärken unserer Region an erster Stelle <strong>die</strong> intakte Natur- und Kulturlandschaft<br />

mit grundsätzlich hohen Naturwerten genannt. Dabei steht vor allem das Randengebiet im<br />

Vordergrund, welche durch <strong>die</strong> Landwirtschaft unbedingt erhalten werden soll. Eine weitere Stärke der<br />

Region ist der Weinanbau und <strong>die</strong> bereits sehr bekannte Vermarktungsorganisation «Blauburgunderland»<br />

sowie der Getreide- und Ackerbau. Im Bereich des Weinbaus wird insbesondere ein touristisches<br />

Potenzial gesehen. Im Bereich des Tourismus wird auch <strong>die</strong> Nähe zu Zürich als Stärke bewertet.<br />

Zudem wurden <strong>die</strong> Ruhe, <strong>die</strong> geringe Siedlungsdichte westlich von Beringen, eine weitgehend intakte<br />

Flora und Fauna sowie <strong>die</strong> Wanderwege und der Wald als Stärken identifiziert. Weiter ist eine<br />

unbestrittene Stärke, dass <strong>die</strong> Landwirtschaft <strong>die</strong> naturnahe Kulturlandschaft pflegt, erhaltet und fördert<br />

und so zu einer hohen Biodiversität beiträgt – <strong>die</strong>s trifft insbesondere auf <strong>die</strong> Randengebiete zu.<br />

Sehr viele Landwirte sind der Meinung, dass der Park (zumindest auf dem Randen) bereits vorhanden<br />

ist, was <strong>die</strong> Naturwerte betrifft. Nun muss das Projekt noch mit anderen Aspekten verknüpft und umgesetzt<br />

werden. Als zusätzliche Stärke des Landwirtschaftbereichs werden <strong>die</strong> Solidarität unter den<br />

121


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Landwirten und <strong>die</strong> Fähigkeit, Anliegen auf einen Nenner zu bringen, betrachtet. Das bereits sehr weit<br />

fortgeschrittene PREWO-Projekt (Wilchingen-Osterfingen) kann aufgrund seiner Leuchtturmfunktion<br />

ebenfalls als Stärke betrachtet werden. Als Schwächen wurden <strong>die</strong> praktisch nicht vorhandenen Direktvermarkter,<br />

ein nur kleines Angebot im Bereich des Agrotourismus mit geringer Marktpräsenz, und<br />

das Fehlen von fleisch- und milchverarbeitenden Betrieben in der Region genannt. Die Schaffhauser<br />

Landwirtschaft produziert traditionell hauptsächlich Getreide, welches auswärts verarbeitet und meist<br />

ohne Herkunftsbezeichnung verkauft wird. In <strong>die</strong>sem Bereich wird noch unausgeschöpftes Potenzial<br />

vermutet. Als weitere Schwäche wurde <strong>die</strong> Erschliessung mit dem öffentlichen Verkehr und fehlende<br />

Übernachtungsmöglichkeiten in den ländlichen Regionen genannt.<br />

Um <strong>die</strong> Schwächen zu beheben und damit <strong>die</strong> Stärken und das Potenzial zu nutzen ist laut den Aussagen<br />

der Experten aus dem Landwirtschaftsbereich insbesondere eine gute und offene Informationspolitik<br />

und der direkte Einbezug der Landwirte in das Parkprojekt gewünscht. Weiter ist es aus<br />

Sicht der Landwirtschaft wichtig, <strong>die</strong> verschiedenen Akteure grenzüberschreitend zu vernetzen. Zudem<br />

sollen in der Region Strukturen geschaffen werden, welche eine Direktvermarktung von Produkten<br />

ermöglichen. Dies würde einen konkreten, messbaren Nutzen ergeben. Wie bereits erwähnt, erhofft<br />

sich <strong>die</strong> Landwirtschaft hauptsächlich durch das Label und den sich dadurch ergebenden besseren<br />

Vermarktungsmöglichkeiten, der Direktvermarktung, der Erschliessung von zusätzlichen Einkommensmöglichkeiten<br />

(Agrotourismus) und der Möglichkeit zur Schaffung eines positiven Images <strong>die</strong><br />

besten Chancen, um von einem <strong>Naturpark</strong> zu profitieren und zusätzliche Wertschöpfung (insbesondere<br />

in der Getreideverarbeitung und der Produkteveredelung) zu generieren. Im Bereich des Agrotourismus<br />

soll eine zentrale Angebots- und Buchungsplattform erstellt werden sowie <strong>für</strong> interessierte<br />

Landwirte <strong>die</strong> entsprechende Beratung verfügbar sein.<br />

Die Akzeptanz eines Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong> ist im Bereich der Landwirtschaft differenziert<br />

zu betrachten. Auf der Ebene der Verwaltung und des Bauernverbandes wird das Projekt klar<br />

begrüsst und positiv beurteilt. Bei den Landwirten ist eine gewisse Skepsis festzustellen. Von den Experten<br />

wird jedoch klar hervorgehoben, dass <strong>die</strong>s auf den nach wie vor hohen Informations- und Diskussionsbedarf<br />

zurückzuführen sei und auch mit dem teilweise irreführenden Namen «<strong>Naturpark</strong>» zu<br />

tun hat, der starke Schutz- und Bewahrungsziele suggerieren kann. Sobald der Nutzen und der<br />

Mehrwert <strong>für</strong> <strong>die</strong> Landwirte klar erkennbar seien, stehen <strong>die</strong> Chancen gut, dass ein <strong>Naturpark</strong> in <strong>die</strong>sem<br />

Bereich positiv beurteilt und begrüsst wird. Momentan kann <strong>die</strong> Akzeptanz in der Landwirtschaft<br />

als verhalten-positiv eingeschätzt werden.<br />

2.4.8.10 Wirtschaftsförderung<br />

Zu <strong>die</strong>sem Thema befragte Expertinnen und Experten: Marcus Cajacob<br />

Aus Sicht der kantonalen Wirtschaftsförderung sind verschiedene Erwartungen an einen Regionalen<br />

<strong>Naturpark</strong> vorhanden. Dabei steht <strong>die</strong> Steigerung der Wertschöpfung im finanziellen und ideellen Bereich<br />

im Vordergrund. Dadurch kann eine Imagesteigerung der Region erreicht werden, wodurch <strong>die</strong>se<br />

besser zu vermarkten ist. Zudem soll durch den <strong>Naturpark</strong> <strong>die</strong> Lebensqualität in der Region erhöht<br />

werden. Bezüglich des diskutierten Endlagers <strong>für</strong> atomare Abfälle, welches auf Neuansiedlungen einen<br />

negativen Effekt hat, könnte der <strong>Naturpark</strong> aus Sicht der Wirtschaftsförderung eine Verhinderung<br />

des Endlagers unterstützen. Als Schwäche werden das Fehlen eines gemeinsamen Auftritts der verschiedenen<br />

Akteure in der Region und nicht vorhandene, geeinte Aktivitäten gesehen. Diese Schwächen<br />

können jedoch durch ein gutes Marketing und durch <strong>die</strong> Bildung einer funktionierenden Plattform,<br />

welche der Park bilden soll, behoben werden. Durch einen <strong>Naturpark</strong> und <strong>die</strong> damit zusammenhängende,<br />

koordinierte Vermarktung kann <strong>die</strong> Region als Gesamtes bekannter gemacht und es können<br />

so im Standortwettbewerb zwischen verschiedenen Regionen positive Effekte erzielt werden.<br />

Weiter spielt <strong>die</strong> mit einem <strong>Naturpark</strong> zusammenhängende Lebensqualität eine wichtige Rolle im Zusammenhang<br />

mit Firmenansiedlungen. Die Wirtschaftsförderung sieht Möglichkeiten, dass Zuzüger im<br />

<strong>Naturpark</strong> wohnen und in der Agglomeration arbeiten. Die Akzeptanz eines Regionalen <strong>Naturpark</strong>s<br />

wird in der Bevölkerung als hoch eingeschätzt, da <strong>die</strong> Schaffhauserinnen und Schaffhauser ihre Natur<br />

122


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

und Landschaft schätzen. Diese Werte können durch den <strong>Naturpark</strong> bekannt gemacht und nach aussen<br />

kommuniziert werden.<br />

2.4.8.11 Zusammenfassung der meistgenannten Chancen und Risiken<br />

In der Tabelle 50 sind <strong>die</strong> während den Experteninterviews meistgenannten Chancen und Risiken im<br />

Zusammenhang mit einem Regionalen <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> zusammengefasst und den entsprechenden<br />

Interessensgruppen zugeordnet.<br />

Tabelle 50: Übersicht über <strong>die</strong> meist genannten Chancen der befragten Expertinnen und Experten<br />

Chancen Interessensgruppen<br />

▪ Schutz und Nutzen von Objekten sicherstellen<br />

▪ Vorhandene, hohe Naturwerte als Grundlage<br />

<strong>für</strong> Wertschöpfung nutzen, nachhaltig erhalten<br />

und fördern<br />

▪ Förderung und Weiterentwicklung der Ortskerne,<br />

Landschaft, Kulturwerte und der gelebten<br />

Kultur, Verknüpfung der Elemente mit<br />

Tourismus<br />

▪ Sensibilisierung der Gesellschaft <strong>für</strong> vorhandene<br />

Werte<br />

▪ Verknüpfung/Kommunikation innerhalb der<br />

Region stärken<br />

▪ Wertschöpfung in Landwirtschaft, Tourismus<br />

und Gewerbe<br />

▪ Natur und Umwelt, Landwirtschaft, Raumplanung,<br />

Kultur, Siedlungs- und Raumentwicklung<br />

▪ Natur und Umwelt, Landwirtschaft, Gewerbe,<br />

Forstwirtschaft, Tourismus, Siedlungs- und<br />

Raumentwicklung, Politik<br />

▪ Kultur (Bildung), Siedlungs- und Raumentwicklung,<br />

Tourismus<br />

▪ Natur und Landschaft, Kultur, Siedlungs- und<br />

Raumentwicklung<br />

▪ ExpertInnen aus allen Bereichen, Raumplanung,<br />

Politik<br />

▪ Landwirtschaft, Tourismus, Gewerbe, Politik<br />

▪ Label zur Vermarktung nutzen ▪ Landwirtschaft / Gewerbe, Tourismus<br />

▪ Stärkung des Langsamverkehrs ▪ Forstwirtschaft, Natur und Umwelt, Tourismus,<br />

Siedlungs- und Raumentwicklung<br />

▪ Ziersiedlung wird gestoppt ▪ Natur und Umwelt, Siedlungs- und Raumentwicklung<br />

▪ Förderung und Vermarktung von regionalen<br />

Produkten<br />

▪ Bildung von Zusammenhängenden und<br />

übergreifenden Wertschöpfungsketten sowie<br />

Stärkung des regionalen Marktes<br />

▪ Landwirtschaft, Tourismus, Natur und Umwelt,<br />

Forstwirtschaft<br />

▪ Gewerbe, Landwirtschaft, Tourismus<br />

123


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Tabelle 51: Übersicht über <strong>die</strong> meistgenannten Risiken der befragten Expertinnen und Experten<br />

Risiken Nennung durch Experten<br />

▪ <strong>Naturpark</strong> wird auf Kosten der Natur und<br />

Landschaft erstellt<br />

▪ <strong>Naturpark</strong> ist zu stark auf Naturschutz ausgerichtet<br />

▪ Natur und Umwelt, Raumplanung<br />

▪ Landwirtschaft, Gewerbe<br />

▪ Neue Einschränkungen / Bestimmungen ▪ Landwirtschaft, Gewerbe, Politik, Natur und<br />

Umwelt (Jagd)<br />

▪ Der Begriff <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> sowie der<br />

Mehrwert sind nicht klar kommuniziert. Dies<br />

führt zu Skepsis.<br />

▪ Wenige Übernachtungsmöglichkeiten, Tagestourismus<br />

▪ Akzeptanz bei der breiten Bevölkerung ist<br />

nicht gegeben, bzw. noch unklar<br />

▪ Aufwand und Ertrag stehen in einem Missverhältnis<br />

▪ Landwirtschaft, Gewerbe, Tourismus, Natur<br />

und Umwelt, Politik, Kultur<br />

▪ Tourismus<br />

▪ Tourismus, Gewerbe, Siedlungs- und Raumentwicklung,<br />

Forstwirtschaft,<br />

▪ Gewerbe, Kultur<br />

124


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

2.4.9 Fragebogen<br />

Die Akzeptanz in der breiten Bevölkerung und insbesondere bei den im Kanton ansässigen Interessengruppen<br />

(gemäss Kapitel 1.5) wurde mittels eines Fragebogens erhoben. Dabei wurde der gleiche<br />

Aufbau verwendet, wie bei der Machbarkeitsstu<strong>die</strong>, um eine Kontinuität und eine Vergleichbarkeit der<br />

Daten zu erreichen. Die Ergebnisse der Fragebogen wurden mit den Auswertungen aus der Machbarkeitsstu<strong>die</strong><br />

<strong>für</strong> eine grössere Aussagekraft ergänzt. Die Vertreter aller wichtigen Interessengruppen<br />

wurden gezielt angeschrieben, um ihren Mitgliedern den Fragebogen weiter zu leiten. Weiter wurde<br />

der Fragebogen auf der Internetplattform www.naturpark.sh.ch publiziert und an den Workshops sowie<br />

an Sitzungen kommuniziert.<br />

Die Autoren haben insgesamt 105 ausgefüllte Fragebogen aus dem Akzeptanzteil der Machbarkeitsstu<strong>die</strong><br />

und des <strong>Managementplan</strong> zurück erhalten. Die Auswertung der Fragebogen ist in <strong>die</strong>sem Kapitel<br />

gegliedert nach den einzelnen Fragen dargestellt.<br />

125


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Prägende Elemente der Region und Landschaft<br />

Im Folgenden wird <strong>die</strong> Auswertung der von den Befragten als prägend empfundenen Elemente der<br />

Region <strong>Schaffhausen</strong> beschrieben.<br />

Abbildung 30: Prozentuale Verteilung der Antworten zur Frage nach den prägenden Elementen der Region und<br />

Landschaft <strong>Schaffhausen</strong>s<br />

Aus der Grafik der prozentualen Verteilung wird ersichtlich, dass viele der genannten Elemente als<br />

stark prägend («eher prägend» und «sehr prägend» ergeben zusammen mehr als 90%) angesehen<br />

werden. Diese sind allesamt Landschaften, wie «Naturnahe Landschaftsgebiete», «Rebbaugebiete»,<br />

«Wälder» und «Randenlandschaft». Aber auch «Intaktes Siedlungsgebiet» und «Touristische Attraktionen»<br />

werden von über 80% der Befragten als prägend gewertet.<br />

Als relativ neutral werden <strong>die</strong> kulturellen Elemente «Kirchen», «Regionaltypische, gelebte Kultur» und<br />

«Einwohner, typische Charakter» sowie <strong>die</strong> Landschaftselemente «Hecken, Trockenmauern» und<br />

«Feuchtgebiete, Auen» empfunden. 40 bis 60% der Befragten gaben <strong>die</strong>se Elemente als «eher prägend»<br />

bis «sehr prägend» an.<br />

Am wenigsten prägend empfinden <strong>die</strong> Teilnehmer des Fragebogens <strong>die</strong> Elemente «Industrie und Gewerbe»<br />

und «Historische Verkehrswege». Das Element «Industrie und Gewerbe» sehen rund 65% der<br />

Befragten als «gar nicht prägend» bis «eher nicht prägend» an, bei den historischen Verkehrswegen<br />

sind es sogar über 75% der Teilnehmer.<br />

Als touristische Attraktionen sehen <strong>die</strong> Befragten im Allgemeinen den Rhein, speziell den Rheinfall.<br />

Generell nehmen Flusslandschaften einen hohen Stellenwert ein. Der Randen wird an zweiter Stelle<br />

genannt. Zudem werden <strong>die</strong> städtischen Elemente, wie <strong>die</strong> Altstadt von <strong>Schaffhausen</strong> mit dem Munot<br />

und das Städtchen Stein am Rhein als touristische Highlights gesehen, welche in unmittelbarer Nähe<br />

des Parkperimeters liegen. Im landwirtschaftlichen Bereich werden als touristische Attraktionen das<br />

Rebbaugebiet und der Klettgau sowie Weinerlebnisse angeführt. Wander- und Velowege in der<br />

Schaffhauser Region sind <strong>für</strong> viele Befragte ebenfalls ein wichtiges Element.<br />

126


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Positive Erwartungen an einen Regionalen <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Hier werden <strong>die</strong> durchschnittlichen Erwartungen der Teilnehmenden an den <strong>Naturpark</strong> aufgezeigt.<br />

Abbildung 31: Prozentuale Ausprägung der vorhandenen positiven Erwartungen an einen Regionalen <strong>Naturpark</strong><br />

<strong>Schaffhausen</strong><br />

Wie in Abbildung 31 ersichtlich ist, steht der <strong>Naturpark</strong> als «Plattform <strong>für</strong> regionale Angebote» bei den<br />

Teilnehmenden hoch im Kurs – insgesamt erwarten <strong>die</strong>s rund 80% («hohe» bis «sehr hohe Erwartung»).<br />

Dasselbe gilt <strong>für</strong> <strong>die</strong> «Steigerung der touristischen Bekanntheit» der Region und <strong>die</strong> «Erhaltung<br />

der natürlichen Umwelt». Knapp 50% der Teilnehmenden haben sogar eine «sehr hohe Erwartung»<br />

an <strong>die</strong> «Erhaltung der natürlichen Umwelt».<br />

Weiter haben <strong>die</strong> Befragten mit 60 - 70% «hohe» bis «sehr hohe Erwartung» an <strong>die</strong> fünf Faktoren<br />

«Positive Auswirkung auf <strong>die</strong> regionale Wertschöpfung», «Förderung der Zusammenarbeit der Gemeinden»,<br />

«Zunahme von touristischen Angeboten», «Stärkung des regionalen Bewusstseins» und<br />

«Inwertsetzung und Erhaltung der Kulturwerte».<br />

Die Erwartungen an <strong>die</strong> Schaffung neuer Arbeitsstellen sind gering – rund 65% der Befragten haben<br />

<strong>die</strong>sbezüglich niedrige oder keine Erwartungen. Von allen anderen möglichen Auswirkungen eines regionalen<br />

<strong>Naturpark</strong>s haben jeweils deutlich über 60% aller Teilnehmenden zumindest gewisse Erwartungen.<br />

Die Teilnehmenden hatten zudem <strong>die</strong> Möglichkeit, frei zusätzliche Erwartungen an das Projekt zu<br />

platzieren. Hier äusserten mehrere Befragte <strong>die</strong> Hoffnung, dass mit der Schaffung eines <strong>Naturpark</strong>s<br />

das im Raum stehende atomare Endlager im Südrandengebiet verhindert werden könnte. Ansonsten<br />

sind <strong>die</strong> Erwartungen ziemlich individuell und breit gestreut. Mehrfach genannt wird <strong>die</strong> Hoffnung auf<br />

eine Aufwertung alter Bausubstanz und somit einer Attraktivitätssteigerung der Dorfkerne und einem<br />

Vorbeugen weiterer Zersiedelung. Auch <strong>die</strong> Vernetzung und der Ausbau der Angebote im Tourismusbereich<br />

liegen den Befragten am Herzen. Zudem werden <strong>die</strong> Kommunikation zwischen den einzelnen<br />

Gruppierungen sowie eine nachhaltige Entwicklung der Region im Allgemeinen als Erwartungen angeführt.<br />

127


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Persönliche Bedenken bezüglich eines Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong><br />

Die von den Befragten empfundenen Bedenken, welche sie bezüglich des RNP (zu viele Touristen in<br />

der Region, zusätzlicher Verkehr) in <strong>Schaffhausen</strong> haben, wurden in einer weiteren Frage erhoben.<br />

Abbildung 32 zeigt generell, dass <strong>die</strong> Befragten keine starken Be<strong>für</strong>chtungen vor einem zu grossen<br />

zusätzlichen Verkehrsaufkommen oder vor einem Touristenstrom durch einen Regionalen <strong>Naturpark</strong><br />

haben. Rund 10% aller Befragten haben angegeben, der potenzielle Aufmarsch der Touristen mache<br />

ihnen Bedenken. Etwas besorgter sehen sie dem zusätzlichen Verkehr entgegen – knapp 30% sehen<br />

hier ein mögliches Problem. Weniger als 5% sind dabei überzeugt, dass der Verkehr ein Problem darstellen<br />

wird.<br />

Abbildung 32: Prozentuale Verteilung über <strong>die</strong> Bedenken im Zusammenhang mit einem Regionalen <strong>Naturpark</strong><br />

<strong>Schaffhausen</strong><br />

Die Befragten hatten <strong>die</strong> Möglichkeit, Bedenken und Einschränkungen, <strong>die</strong> sie durch <strong>die</strong> Schaffung<br />

eines <strong>Naturpark</strong>s erwarten, individuell zu äussern. Bedenken vor neuen Einschränkungen wurden nur<br />

wenige genannt. Bei <strong>die</strong>sen zeigte sich eindeutig, dass ein Grossteil der Teilnehmer zu viele Vorschriften<br />

be<strong>für</strong>chtet (Überreglementierung) – gerade in der Landwirtschaft. Auch Einschränkungen im<br />

Bauwesen wurden genannt. Teilweise wird eine «Museumslandschaft», verglichen mit Ballenberg be<strong>für</strong>chtet.<br />

Einige Befragte äusserten <strong>die</strong> Besorgnis, dass der Natur- und Landschaftsschutz zugunsten<br />

wirtschaftlicher Anliegen auf der Strecke bleiben könnte. Zudem wird von einigen Teilnehmenden bezweifelt,<br />

ob ein <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>für</strong> den hohen Aufwand genug Gewinn <strong>für</strong> <strong>die</strong> Region abwirft.<br />

128


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Stellung der Bevölkerung zu einem Regionalen <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Die Befragung ergab, dass <strong>die</strong> Mehrheit der Befragten <strong>die</strong> Realisierung eines RNP gutheisst. Gemäss<br />

der Ansicht der Teilnehmenden ist <strong>die</strong> Gesamtbevölkerung etwas weniger positiv eingestellt.<br />

Abbildung 33: Stellung der Bevölkerung zu einem Regionalen <strong>Naturpark</strong> in der Region <strong>Schaffhausen</strong> in Prozent<br />

In Abbildung 33 zeigt sich ein typischer Trend: Gut 80% der Befragten be<strong>für</strong>worten <strong>die</strong> Schaffung eines<br />

regionalen <strong>Naturpark</strong>s – 60% stehen sogar voll hinter dem Projekt. Darauf angesprochen, wie <strong>die</strong><br />

Akzeptanz <strong>für</strong> den <strong>Naturpark</strong> wohl in der Gesamtbevölkerung aussehe, sind <strong>die</strong> Teilnehmenden deutlich<br />

weniger optimistisch. Immerhin über 70% denken zwar, dass <strong>die</strong> Gesinnung in der Bevölkerung<br />

eher positiv ist, nur gerade 5% sind davon überzeugt.<br />

Weitere Bemerkungen, Anregungen oder Wünsche<br />

Die Antworten auf <strong>die</strong> Frage nach Bemerkungen, Anregungen und Wünschen weisen ein sehr breites<br />

Spektrum auf, ohne dass ein eindeutiger Trend zu erkennen ist. Die Befragten äussern häufig den<br />

Wunsch nach einer stärkeren Kommunikation und Information zum Parkprojekt. Zudem wird mehrmals<br />

gefordert, vor allem <strong>die</strong> Landwirtschaft frühzeitig ins Projekt mit einzubeziehen und ihre Meinung<br />

ernst zu nehmen. Aber auch grundlegend solle mit der Basis, also der Bevölkerung eine enge Zusammenarbeit<br />

angestrebt werden. Andere finden es wichtig, von den Erfahrungen anderer Naturpärke<br />

der Schweiz zu lernen. Teilweise werden Bedenken vor einem zu starken Schutz der Natur und Landschaft<br />

angebracht. Als positive Bemerkung kann <strong>die</strong> Be<strong>für</strong>wortung eines grenzüberschreitenden Parks<br />

mit Jestetten und Lottstetten genannt werden.<br />

129


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

2.4.10 Informationen an den Vereinsversammlungen des VAS<br />

An den Versammlungen des Vereins Agglomeration <strong>Schaffhausen</strong>, welche von den Vertreterinnen<br />

und Vertretern aller Mitgliedsgemeinden besucht werden, wurde verschiedentlich über das Projekt informiert.<br />

Im November 2008 informierte Regierungspräsident Dr. Reto Dubach <strong>die</strong> Anwesenden zum<br />

ersten Mal über <strong>die</strong> Thematik und <strong>die</strong> Möglichkeiten eines Regionalen <strong>Naturpark</strong>s. Es wurde erläutert,<br />

dass der Anstoss <strong>für</strong> einen <strong>Naturpark</strong> von den Gemeinden kommen muss und der Kanton unterstützend<br />

wirken kann. Weiter wurde von B. Egli über <strong>die</strong> bereits erfolgten Vorarbeiten informiert und durch<br />

B. Tissi das mögliche Vorgehen aufgezeigt. Es wurde beschlossen, dass der VAS als Träger der Eignungsabklärung<br />

fungiert. Im Mai 2009 wurde durch Katrin Cometta-Müller über <strong>die</strong> Bildung des entsprechenden<br />

Fachausschusses und <strong>die</strong> Aufnahme der Arbeiten informiert. Im Anschluss an <strong>die</strong> Sitzung<br />

wurde eine Me<strong>die</strong>nmitteilung zur Thematik versendet. Im November 2009 informierten Regierungspräsident<br />

Dr. Reto Dubach und Mattias Peter, Vorsitzender des Fachausschusses <strong>Regionaler</strong><br />

<strong>Naturpark</strong>, über <strong>die</strong> durchwegs positiven Ergebnisse der durch das bioforum (B. Egli/L. Hauser) erarbeitete<br />

Eignungsabklärung der Gemeinden im Kanton <strong>Schaffhausen</strong>. Zudem wurde erläutert, was ein<br />

<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> ist, welche Ziele damit erreicht werden können. Bei der anschliessenden Diskussion<br />

wurde festgehalten, dass ein grenzüberschreitender <strong>Naturpark</strong> angestrebt werden soll und eine<br />

Vernetzung mit angrenzenden <strong>Naturpark</strong>projekten nötig ist. Die VAS-Vereinsversammlung nimmt<br />

einstimmig zustimmend Kenntnis von der Eignungsabklärung und beschliesst, dass 2010 eine Machbarkeitsstu<strong>die</strong><br />

erarbeitet werden soll. Falls <strong>die</strong>se positiv ausfällt, was der Fall war, soll der nun vorliegende<br />

<strong>Managementplan</strong> ausgearbeitet werden. Im Juni 2010 wurde durch Matthias Peter über den<br />

Stand der Arbeiten an der Machbarkeitsstu<strong>die</strong> informiert. Im November 2010 war <strong>die</strong> Machbarkeitsstu<strong>die</strong><br />

fertiggestellt und Prof. Stefan Forster informierte <strong>die</strong> Anwesenden über <strong>die</strong> positiven Ergebnisse<br />

der Machbarkeitsstu<strong>die</strong>. Dabei wurde über <strong>die</strong> drei Perimetervarianten diskutiert, wobei <strong>die</strong> Variante<br />

«Maxi» im Vordergrund stand. Reto Dubach informierte auch, dass er <strong>die</strong> Erarbeitung des <strong>Managementplan</strong>s<br />

weiterhin unter der Trägerschaft des VAS durchführen möchte, um anschliessend <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Errichtungsphase eine eigene Trägerschaft zu bilden. Die Mitgliederversammlung nimmt Kenntnis<br />

von den Ergebnissen der Machbarkeitsstu<strong>die</strong> und der Fachausschuss wird beauftragt, das Projekt<br />

weiterzuführen.<br />

2.4.11 Fazit zur Akzeptanz des Projekts<br />

Als Fazit aus den in den Jahren 2010 und 2011 durchgeführten Befragungen, Expertengesprächen,<br />

Workshops und Informationsveranstaltungen können folgende Konsequenzen abgeleitet werden:<br />

▪ Die Akzeptanz <strong>für</strong> einen Regionalen <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> ist bei allen bis anhin beteiligten<br />

Akteuren und Interessensgruppen gegeben. Es sind keine Kreise in Erscheinung getreten, welche<br />

sich eindeutig gegen das Projekt aussprechen.<br />

▪ Alle beteiligten Kreise sehen Chancen und Entwicklungspotenzial in der branchenübergreifenden<br />

Vernetzung von Aktivitäten zur Entwicklung von neuen Angeboten und Produkten, zur Optimierung<br />

von Bestehendem, zur Schaffung von Synergien, zur Qualitätssteigerung, zum Erhalt und<br />

Förderung der vorhandenen Natur- und Landschaftswerte sowie zur schlussendlichen Erzielung<br />

einer erhöhten Wertschöpfung.<br />

▪ Durch <strong>die</strong> breitere Partizipation konnten <strong>die</strong> Akzeptanz gesteigert und Bedenken abgebaut werden.<br />

▪ Die breite Bevölkerung weiss noch zu wenig über den geplanten Regionalen <strong>Naturpark</strong>. Hinsichtlich<br />

der geplanten Abstimmung in den Gemeinden und um vermehrtes Engagement der Einheimischen<br />

zur erreichen, muss in <strong>die</strong>sem Bereich <strong>die</strong> Kommunikation und Partizipation intensiviert und<br />

ausgeweitet werden.<br />

130


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

▪ In einigen Bereichen herrscht nach wie vor eine gewisse Unklarheit über <strong>die</strong> Ziele, Absichten und<br />

Möglichkeiten eines Regionalen <strong>Naturpark</strong>s. Hier muss spezifisch kommuniziert, informiert und <strong>die</strong><br />

entsprechenden Personen müssen einbezogen werden.<br />

▪ Das Kosten-Nutzen-Verhältnis und der Mehrwert eines <strong>Naturpark</strong>s müssen <strong>für</strong> <strong>die</strong> verschiedenen<br />

Bereiche klar aufgezeigt werden.<br />

▪ Akteure, Verbände und <strong>die</strong> Bevölkerung müssen in den nächsten Schritten zur Realisation eines<br />

Regionalen <strong>Naturpark</strong>s weiterhin stark eingebunden werden.<br />

▪ Bestehende Initiativen sollen in <strong>die</strong> Parkidee integriert und aufgenommen werden.<br />

131


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

2.5 Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren ausserhalb des<br />

Parkgebiets<br />

Die wichtigsten Akteure ausserhalb des Parkgebiets sind <strong>für</strong> den Regionalen <strong>Naturpark</strong> strategisch<br />

wichtig. Es handelt sich einerseits um touristische Partner und Destinationen, Orte im Kanton <strong>Schaffhausen</strong>,<br />

<strong>die</strong> sich nicht im Parkperimeter befinden, einen direkt angrenzenden <strong>Naturpark</strong> sowie wichtige<br />

Naturschutzgebiete und übergeordnete Netzwerke. Die einzelnen Akteure, mit denen eine Zusammenarbeit<br />

angestrebt wird oder bereits eine Partnerschaft besteht, werden im Folgenden beschrieben.<br />

Städtchen Stein am Rhein<br />

Das Städtchen Stein am Rhein im östlichen Kantonsteil, welches aufgrund topografischer Gegebenheiten<br />

(kein zusammenhängender Perimeter möglich) nicht in den Parkperimeter zu liegen kommt, ist<br />

offen <strong>für</strong> mögliche Kooperationen mit dem <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>. Aus Sicht des <strong>Naturpark</strong>s ist eine<br />

Zusammenarbeit im touristischen Bereich und eine Koordination der sonstigen Aktivitäten anzustreben.<br />

Thurgau Tourismus / Ostschweiz Tourismus<br />

Östlich an das Schaffhauser Tourismusgebiet schliesst sich im Kanton Thurgau der Tourismusverband<br />

Thurgau Tourismus an, welcher wiederum Teil von Ostschweiz Tourismus ist. Eingebettet in das<br />

Dreiländereck Schweiz, Deutschland und Österreich in direkter Bodenseenähe sind <strong>die</strong> Schwerpunkt-<br />

Themen vor allem im Naturtourismus (hohe Anzahl markierter Rad- und Wanderwege), Gastronomiebereich,<br />

Kultur- und Seminartourismus. Mit <strong>die</strong>sen Tourismusorganisationen wird eine Zusammenarbeit<br />

und Koordination der Angebote angestrebt.<br />

Schaffhauserland Tourismus<br />

Die touristischen Hotspots des Kantons <strong>Schaffhausen</strong>, welche durch Schaffhauserland Tourismus<br />

kommuniziert und vermarktet werden, befinden sich ausserhalb des Parkperimeters. Es handelt sich<br />

um <strong>die</strong> Altstadt in <strong>Schaffhausen</strong>, den Rheinfall in Neuhausen am Rheinfall, <strong>die</strong> Stadt Stein am Rhein<br />

und <strong>die</strong> Stromlandschaft des Hochrheins. Für einen zukünftigen <strong>Naturpark</strong> bilden <strong>die</strong>se Hotspots strategisch<br />

wichtige «Eintrittspforten». An <strong>die</strong>sen Orten können Besuchende abgeholt und animiert werden,<br />

den <strong>Naturpark</strong> zu besuchen. Besucher, welche ohnehin schon in <strong>die</strong> Region angereist sind, sollen<br />

auf weitere Attraktionen im Parkgebiet aufmerksam gemacht werden, um ihr Interesse auf regionale<br />

Highlights zu wecken. Der Geschäftsführer von Schaffhauserland Tourismus, Beat Hedinger reagiert<br />

positiv auf den Aufbau eines <strong>Naturpark</strong>s und sieht viele wertvolle Synergien und ein hohes Entwicklungspotenzial.<br />

Schaffhauserland Tourismus kann jedoch nicht als Akteur von ausserhalb des Perimeters<br />

bezeichnet werden, obwohl <strong>die</strong> touristischen Hauptattraktionen ausserhalb liegen. Die Organisation<br />

und der Geschäftsführer zeigten sich bei der Erarbeitung der entsprechenden Projekte sehr<br />

engagiert. Im Rahmen des <strong>Naturpark</strong>s werden eine enge Zusammenarbeit sowie eine gemeinsame<br />

Ausweitung der touristischen Attraktionen in der Region durch natur- und kulturnahe Angebote angestrebt.<br />

Schaffhauser Blauburgunderland<br />

Der im Jahr 2003 gegründete Weinbranchenverband Schaffhauser Blauburgunderland zur Vermarktung<br />

der heimischen Weine agiert sowohl im Perimeter, als auch ausserhalb in den östlichen Kantonsteilen.<br />

Der Verband umfasst 20 Schaffhauser Gemeinden, 500 Winzer (hauptberuflich und Freizeit)<br />

und 500 ha Rebflächen, wobei auf drei von vier Rebstöcken <strong>die</strong> Blauburgundertraube wächst. Des<br />

Weiteren sind 19 Kellereibetriebe und 17 grössere Selbstvermarkter Mitglieder im Verband. Eine teilweise<br />

Vermarktung des Wein-Labels unter dem Dach des Parks und <strong>die</strong> geplante Einbindung des<br />

Weintourismus das touristische Gesamtangebots haben positive Auswirkungen auf <strong>die</strong> Rebflächen,<br />

den Absatz und das Image des Schaffhauser Weins über <strong>die</strong> Grenzen des Parks hinaus, zumal das<br />

Themengebiet Reben neben dem Randen und dem Rhein <strong>für</strong> den <strong>Naturpark</strong> als Positionierungsmerkmal<br />

<strong>die</strong>nt. Auf der gegenüber liegenden südöstlichen Rheinseite grenzt das Zürcher Weinland an<br />

132


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

das Schaffhauser Blauburgunderland. Das im nördlichen Teil des Kantons Zürich gelegene Weinanbaugebiet<br />

erstreckt sich über <strong>die</strong> vier Gebiete Kohlfirst, Thurtal, Stammertal und Flachtal-Irchel und ist<br />

wie das Schaffhauser Blauburgunderland relativ ländlich geprägt. Auch mit <strong>die</strong>sen Weinproduzenten<br />

und deren Vermarktungsorganisation wird eine Zusammenarbeit angestrebt.<br />

<strong>Naturpark</strong> Südschwarzwald<br />

Als direkten Nachbarn würde der <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> auf deutscher Seite den seit 1999 erfolgreich<br />

geführten und bereits etablierten <strong>Naturpark</strong> Südschwarzwald erhalten. Der <strong>Naturpark</strong>, der bereits<br />

stark in der Bevölkerung und in der Region verankert ist, schliesst im Norden des geplanten Perimeters<br />

unmittelbar an und kann einen positiven Einfluss auf den Parktourismus haben. Interessant wären<br />

insbesondere parkübergreifende Produkte und Projekte, sowie der fachlichen Austausch miteinander.<br />

Thurauen<br />

Die kürzlich renaturierten Thurauen, ein schweizweit wertvolles Auengebiet, grenzen im unteren Kantonsteil<br />

bei Rüdlingen und Buchberg direkt an den Perimeter des geplanten <strong>Naturpark</strong>s. Die NGO PanEco<br />

wurde vom Kanton Zürich beauftragt, in den Thurauen ein Naturinformations- und Umweltbildungszentrum<br />

zu betreiben, welches im Sommer 2011 eröffnet wird. Da es sich bei den Thurauen um<br />

einen wertvollen Lebensraum mit hoher Qualität handelt und sich das von PanEco geführte Informations-<br />

und Bildungszentrum mit den Zielen des Parks deckt, ist eine Zusammenarbeit in fachlicher und<br />

touristischer Hinsicht anzustreben.<br />

Netzwerk Schweizer Pärke<br />

Beim Netzwerk Schweizer Pärke handelt es sich um <strong>die</strong> Dachorganisation der schweizerischen <strong>Naturpark</strong>s.<br />

Aus <strong>die</strong>ser Plattform findet ein fachlicher und inhaltlicher Austausch zwischen den Pärken<br />

statt, <strong>die</strong> Akteure können sich untereinander vernetzen und <strong>die</strong> Organisation übernimmt zusätzlich<br />

gewisse Vermarktungsfunktionen. Zudem vertritt das Netzwerk Schweizer Pärke <strong>die</strong> Anliegen der<br />

Pärke auf politischer Ebene. Um von den Dienstleistungen zu profitieren und einen Austausch mit anderen<br />

Pärken in der Schweiz zu ermöglichen, muss dem Netzwerk unbedingt beigetreten werden.<br />

133


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

2.6 Fazit zu Kapitel 2<br />

Aus den zuvor beschriebenen Bereichen des Kapitels 2 geht hervor, dass das bereits heute vorhandene<br />

<strong>Naturpark</strong>-Netzwerk immer stärker sicht- und greifbar wird. Dieses Netzwerk ist durch <strong>die</strong> Partizipations-<br />

und Kommunikationsmassnahmen sowie das Engagement der beteiligten Akteure während<br />

der Bearbeitung der Machbarkeitsstu<strong>die</strong> und dem <strong>Managementplan</strong> entstanden.<br />

An den öffentlichen Veranstaltungen sowie an Sitzungen mit Akteuren sind <strong>die</strong> Auseinandersetzung<br />

mit dem Thema und <strong>die</strong> grundsätzliche Akzeptanz des Projekts in der Region spürbar geworden.<br />

Nach anfänglich teilweise noch vorhandener Skepsis überwiegt mittlerweile mehr und mehr <strong>die</strong> Einstellung,<br />

einen regionalen <strong>Naturpark</strong> als Chance <strong>für</strong> <strong>die</strong> ländliche Region <strong>Schaffhausen</strong>s und auch <strong>für</strong><br />

den Kanton generell zu sehen. Dabei spielt <strong>die</strong> Interdisziplinarität der Themen und Projekte, welche<br />

angepackt werden sollen und infolgedessen das gemeinsame Annehmen der Herausforderung eine<br />

tragende Rolle. Während der letzten zwei Jahre fand ein Umdenken bei den Akteuren statt, indem sie<br />

sich stärker mit der <strong>Naturpark</strong>-Thematik beschäftigten, Chancen erkannten und <strong>die</strong>se konkret auf ihre<br />

Region und ihr Tätigkeitsfeld übertrugen.<br />

Dennoch darf <strong>die</strong> grundsätzlich positive Stimmung nicht überschätzt werden. Die Identifikation der Akteure<br />

mit dem <strong>Naturpark</strong> steigt. Jedoch ist noch längst nicht genügend Akzeptanz in der breiten Bevölkerung<br />

vorhanden. Dazu muss insbesondere im Jahr 2012 noch reichlich Informations- und Aufklärungsarbeit<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> breite Öffentlichkeit geleistet und es müssen Partizipationsmöglichkeiten geschaffen<br />

werden.<br />

Ausschlaggebend ist jedoch, dass wichtige Akteure, wie zum Beispiel Schlüsselpersonen aus den Bereichen<br />

Wirtschaft, Gewerbe, Umwelt/ Natur und Kultur, <strong>die</strong> kantonalen Fachstellen der Landwirtschaft,<br />

Wirtschaftsförderung und Raumplanung hinter dem Parkprojekt stehen und <strong>die</strong> Türen <strong>für</strong> Entwicklungsspielraum<br />

öffnen. Auch <strong>die</strong> ansässige Tourismusorganisation «Schaffhauserland Tourismus»<br />

steht voll und ganz hinter dem Park. Auch <strong>die</strong> beiden deutschen Gemeinden Jestetten und<br />

Lottstetten stehen dem Projekt offen und positiv gegenüber, was <strong>die</strong> Möglichkeit <strong>für</strong> einen ersten<br />

grenzüberschreitenden <strong>Naturpark</strong> eröffnet. Zudem sieht der Schaffhauser Bauernverband eine wertvolle<br />

Kooperation mit dem <strong>Naturpark</strong>. Der Verband verfolgt mit dem kantonalen Landwirtschaftsamt<br />

ebenso eine nachhaltige Strategie <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zukunft. Auch im Gewerbe wurde ein zunehmendes Interesse<br />

an einer aktiven Mitarbeit durch den Aufbau von regionalen Wertschöpfungsketten geweckt.<br />

Das Netzwerk <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> wurde während den vergangenen zwei Jahren<br />

durch engagierte Akteure aus verschiedensten Bereichen aus dem Projektgebiet und aus dem angrenzenden<br />

Gebiet immer dichter. Damit das Netzwerk <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zukunft noch dichter wird, ist weitere,<br />

intensive Kommunikations- und Informationsarbeit zu leisten. Wichtig ist dabei, dass möglichst viele<br />

Menschen aus dem potentiellen Parkperimeter einbezogen werden und das Projekt so breit abgestützt<br />

und bekannt wird. Damit kann <strong>die</strong> Grundlage <strong>für</strong> eine nachhaltige und erfolgreiche Zukunft der<br />

Region <strong>Schaffhausen</strong> gelegt werden.<br />

134


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

3 Planung<br />

3.1 Ziele<br />

3.1.1 Strategische Ziele<br />

Die Strategischen Ziele <strong>für</strong> einen Regionalen <strong>Naturpark</strong> sind vom BAFU vorgegeben:<br />

Tabelle 52: Die strategischen Ziele des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong><br />

Strategische Ziele<br />

1 Erhaltung und Aufwertung der Qualität von Natur und Landschaft (Art. 23 g Abs. 2 Bst.. a<br />

NHG)<br />

2 Stärkung einer nachhaltig betriebenen Wirtschaft (gemäss Art. 23 g Abs. 2 Bst. b NHG)<br />

3 Sensibilisierung und Umweltbildung (gemäss Art. 21 Bst. c PäV)<br />

4 Management, Kommunikation und räumliche Sicherung<br />

5 Forschung<br />

3.1.2 Operative Ziele<br />

Die operativen Ziele <strong>für</strong> einen Regionalen <strong>Naturpark</strong> sind vom BAFU vorgegeben:<br />

Tabelle 53: Die operativen Ziele des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong><br />

Operative Ziele<br />

1.1 Qualität und Vielfalt der Natur- und Kulturlandschaften in ökologischer und ästhetischer Hinsicht<br />

erhalten und aufwerten<br />

1.2 Qualität des Siedlungsraums und der Ortsbilder erhalten und aufwerten<br />

1.3 Landschaftlich, historisch und kulturell bedeutende Einzelobjekte erhalten und aufwerten<br />

1.4 Vielfalt an Lebensräumen und Arten erhalten und allenfalls vergrössern<br />

1.5 Aufwertung und Vernetzung von Lebensräumen<br />

1.6 Umwelt- und gesundheitsschädigende Einflüsse reduzieren<br />

2.1 Förderung der Wertschöpfung durch nachhaltig produzierte regionale Produkte<br />

2.2 Förderung nachhaltiger Tourismus- und Naherholungsformen<br />

2.3 Verbesserung des Dienstleistungsangebots (ausserhalb Tourismus)<br />

2.4 Förderung der Nutzung erneuerbarer Energieressourcen / Förderung von Energie und Ressourcen<br />

schonenden Technologien<br />

2.5 Förderung einer nachhaltigen Mobilität<br />

3.1 Sensibilisierung der Bevölkerung <strong>für</strong> <strong>die</strong> ökologischen, kulturellen, historischen und wirtschaftlichen<br />

Besonderheiten des Parkgebiets<br />

3.2 Praxisbezogene Umweltbildung <strong>für</strong> verschiedene Zielgruppen innerhalb und ausserhalb des<br />

Parks<br />

3.3 Pflege und Weiterentwicklung des kulturellen Lebens<br />

4.1 Management: Aufbau und kontinuierliche Verbesserung eines effektiven und effizienten Managements<br />

4.2 Kommunikation: Aufbau und kontinuierliche Verbesserung einer zielgruppenspezifischen inter-<br />

135


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Operative Ziele<br />

nen und externen Kommunikation<br />

4.3 Räumliche Sicherung: Erarbeitung bzw. Anpassung der raumplanerischen Instrumente (Richt-<br />

und Nutzungsplanungen)<br />

5.1 Förderung und Koordination der Forschung (parkspezifisch und pärkeübergreifend)<br />

3.1.3 Parkspezifische Ziele<br />

Die grundlegende Ausrichtung des <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong> definiert sich durch das in den vorangehenden<br />

Kapiteln beschriebene, vorhandene Potenzial und <strong>die</strong> lokalen Eigenheiten des Gebietes. Auf<br />

der Basis der nachfolgend definierten Ziele werden im Kapitel 3.2.4 <strong>die</strong> entsprechenden Projekte definiert.<br />

Tabelle 54: Die parkspezifischen Ziele des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong><br />

Parkspezifische Ziele<br />

Netzwerk Netzwerkbildung zwischen Akteuren und Organisationen zur Unterstützung von<br />

parkrelevanten Initiativen und Projektideen<br />

Wertschöpfung Förderung von regionalen Wertschöpfungsketten speziell in den Bereichen Landwirtschaft,<br />

Gewerbe und Tourismus zur Erhöhung der Produktion, Stärkung des<br />

regionalen Marktes und Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen<br />

Landschaft, Natur<br />

und Umwelt<br />

Kulturelles Leben<br />

und Erbe<br />

Pflege und Aufwertung der Kulturlandschaft und wertvoller Naturräume sowie Erhöhung<br />

der Artenvielfalt<br />

Schonung der natürlichen Ressourcen und Förderung von erneuerbaren Energieträgern<br />

Erhalt und Förderung des kulturellen Lebens und Erbes unter Einbezug parkspezifischer<br />

Traditionen und kulturhistorischer Attraktionen<br />

Tourismus Förderung des natur- und kulturnahen Tourismus mit authentischen und ressourcenschonenden<br />

Angeboten<br />

Bildung und Entwicklung<br />

Bündelung von bestehenden und Förderung von neuen Angeboten im Bereich<br />

«Bildung <strong>für</strong> Nachhaltige Entwicklung»<br />

136


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

3.2 Projekte<br />

3.2.1 Zuordnung zu den Handlungsfeldern<br />

Damit der Regionale <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> seine parkspezifischen Ziele umsetzen kann, wurden<br />

verschiedene Projekte definiert, welche in den nachfolgenden Projektblättern detailliert aufgelistet<br />

sind. Die Projekte sind vier Handlungsfeldern zugeordnet, welche jedoch sektorübergreifend miteinander<br />

verbunden sind. Die Projektstruktur baut, wie im Kapitel 2.2 beschrieben, auf folgenden Inhalten<br />

der Handlungsfelder auf:<br />

Abbildung 34: Die vier Handlungsfelder mit den dazugehörigen Projekten des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong><br />

Für <strong>die</strong> Realisierung der parkspezifischen Ziele wurden zusammen mit Akteuren aus den jeweiligen<br />

Bereichen Projekte entwickelt. Die Projekte sind den vier Handlungsfeldern «Projektmanagement»,<br />

«Wirtschaft», «Natur» und «Bildung & Kultur» zugeordnet. Diese Handlungsfelder wie auch <strong>die</strong> einzelnen<br />

Projekte sind sektorübergreifend miteinander verbunden und mit der Positionierung des <strong>Naturpark</strong>s<br />

koordiniert. Die Projekte haben einen unterschiedlichen Entwicklungsstand und lassen sich in<br />

drei Sta<strong>die</strong>n einteilen:<br />

137


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Tabelle 55: Verschiedene Sta<strong>die</strong>n der Projekte im <strong>Naturpark</strong><br />

Projektstadium Beschrieb<br />

Projekte<br />

Projektideen<br />

Neue Projekte<br />

Das Ziel, <strong>die</strong> Umsetzungsschritte sowie <strong>die</strong> Kosten sind bekannt. Mit der Umsetzung<br />

kann sofort begonnen werden.<br />

Bei Projektideen ist <strong>die</strong> Zielrichtung bekannt. Die Umsetzungsschritte sowie <strong>die</strong><br />

Kosten sind noch offen. Sie müssen durch <strong>die</strong> beteiligten Akteure noch definiert<br />

werden.<br />

Bei den neuen Projekten sind weder <strong>die</strong> Ziele noch <strong>die</strong> Umsetzungsschritte sowie<br />

<strong>die</strong> Kosten bekannt. Neue Projektideen können von jedermann während der Errichtungsphase<br />

eingebracht werden.<br />

Projekte werden während der Errichtungsphase umgesetzt. Projektideen werden durch <strong>die</strong> beteiligten<br />

Akteure unter Mitwirkung der Geschäftsstelle überprüft, konkretisiert und umgesetzt. Neue Projekte<br />

können während der Errichtungsphase von jedermann eingebracht werden. Sie werden anschliessend<br />

wie bestehende Projektideen behandelt. Projekte, Projektideen sowie neuen Projektideen können vier<br />

Handlungsfeldern zugeordnet werden. Den Projekten und Handlungsfeldern übergeordnet steht <strong>die</strong><br />

Positionierung des <strong>Naturpark</strong>s mit den drei Elementen Randen, Reben und Rhein. Die Finanzierung<br />

der Projekte, der Projektideen und der neuen Projektideen ist im Kapitel 4 detailliert beschrieben. Für<br />

<strong>die</strong> Projektideen sowie <strong>für</strong> neue Projektideen sind entsprechende finanzielle Mittel vorgesehen und<br />

eingeplant.<br />

3.2.2 Organisation der Arbeitsgruppen<br />

In der Managementstruktur (siehe Kapitel 2.2) ist vorgesehen, dass entsprechend den im vorangehenden<br />

Kapitel formulierten Handlungsfeldern verschiedene Arbeitsgruppen gebildet und eingesetzt<br />

werden. Das Handlungsfeld A «Projektmanagement und Kommunikation» wird dabei direkt vom Vereinsvorstand<br />

und der Geschäftsstelle bearbeitet. Für <strong>die</strong> drei weiteren Handlungsfelder werden projektbezogene<br />

Arbeitsgruppen gebildet, <strong>die</strong> sich aus beteiligten Akteuren zusammensetzen und von<br />

der Geschäftsstelle geleitet und betreut werden. Strategisch ist es wichtig, dass alle Gruppen sektorübergreifend<br />

zusammengesetzt sind. Dadurch soll einerseits <strong>die</strong> Vernetzung zwischen den beteiligten<br />

Bereichen sichergestellt und verstärkt werden, andererseits soll vermieden werden, dass jeder Sektor<br />

<strong>für</strong> sich alleine Projekte entwickelt und vorantreibt. Solche Projekte laufen Gefahr, lediglich Partikularinteressen<br />

zu verfolgen und unkoordiniert zu verlaufen. Aus <strong>die</strong>sem Grund sind bereits <strong>die</strong> Projekte<br />

sektorübergreifend konzipiert worden. Die Grundlagen dazu bilden <strong>die</strong> strategischen Zielvorgaben.<br />

Durch <strong>die</strong>se horizontal orientierte Strategie <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zusammensetzung der Arbeits- und Begleitgruppen<br />

soll eine optimale und gut aufeinander abgestimmte Kooperation <strong>für</strong> <strong>die</strong> umzusetzenden Projekte erreicht<br />

werden. Die Arbeitsgruppen sind momentan noch nicht abschliessend definiert worden. Es gilt,<br />

<strong>die</strong> entsprechenden Akteure zu motivieren und einzubinden. Schematisch könnten <strong>die</strong> Arbeitsgruppen<br />

folgendermassen organisiert sein:<br />

Geschäftsstelle <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Projekte A1<br />

und A2<br />

AG AG<br />

Projekte B1<br />

bis B5<br />

Projekte C1<br />

bis C3<br />

AG AG AG AG AG AG<br />

Abbildung 35: Mögliche Organisation der Arbeitsgruppen (Stocker, 2011)<br />

Projekt D1<br />

und D2<br />

138


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

3.2.3 Tabellarische Übersicht der Projekte und ihres Bezugs zu den operativen Zielen<br />

Tabelle 56: Bezug der Projekte des Handlungsfeldes A zu den operativen Zielen<br />

Handlungsfeld Projekt Inhalt<br />

A<br />

Projektmanagement<br />

und<br />

Kommunikation<br />

A1<br />

Geschäftsstelle<br />

1. Geschäftsstelle, Projektmanagement und Kommunikation<br />

� Konzipierung, Aufbau und Betrieb der Geschäftsstelle<br />

� Erarbeitung eines Pflichtenhefts zuhanden des Vereinsvorstandes <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Leitung und <strong>die</strong> MitarbeiterInnen der Geschäftsstelle<br />

� Einstellung eines Geschäftsleiters, einer Geschäftsleiterin <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong><br />

<strong>Schaffhausen</strong> (100 Stellenprozente)<br />

� Einstellung von zwei ProjektleiterInnen und Schaffung einer Praktikumsstelle<br />

� Evaluation von geeigneten Räumlichkeiten<br />

� Installation eines professionellen Projektmanagements<br />

� Initiierung und Aufbau der Projektgruppen zu den einzelnen Handlungsfeldern<br />

� Initiierung und Aufbau des Beirates<br />

� Entwicklung und laufende Verbesserung der Parkstrategie<br />

� Aufbau und Führung eines integrierten Managementsystems inkl. Monitoring<br />

und Controlling zur Qualitätssicherung<br />

� Reporting gegenüber Gemeinden, Kanton, Bund und Dritten<br />

� Planung und Moderation <strong>für</strong> <strong>die</strong> Erarbeitung der Charta<br />

� Räumliche Sicherung Abstimmung bestehender kommunaler, regionaler<br />

und kantonaler Planungen mit den Parkzielen<br />

� Mitarbeit in regionalen Arbeitsgruppen, <strong>die</strong> Parkthemen behandeln<br />

� Entwicklung eines Kommunikationskonzepts <strong>für</strong> den Regionalen <strong>Naturpark</strong><br />

<strong>Schaffhausen</strong> u.a. mit interaktiver Internetplattform<br />

� Aufbau und Betrieb einer Projektanlaufstelle <strong>für</strong> Projektideen aus allen Bereichen,<br />

insbesondere dem Gewerbe, der Landwirtschaft und dem Tourismus<br />

� Ziele der Projektanlaufstelle: Abnahme von administrative Aufgaben <strong>für</strong> Akteure,<br />

interdisziplinäre Vernetzung, Schaffung von regionalen Synergien<br />

Operative<br />

Ziele<br />

(signifikant)<br />

Trägt zu allen<br />

operativen<br />

Zielen bei<br />

Operative<br />

Ziele<br />

(marginal)<br />

139


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

A2<br />

Betriebskonzept, Label,<br />

Partizipation und Netzwerk<br />

Tabelle 57: Bezug der Projekte des Handlungsfeldes B zu den operativen Zielen<br />

Handlungsfeld Projekt Inhalt<br />

B<br />

Wirtschaft<br />

B 1<br />

Natur- und kulturnaher<br />

Tourismus im Schaffhauserland<br />

� Partizipative Erarbeitung des konzepts <strong>für</strong> den Betrieb des <strong>Naturpark</strong>s<br />

<strong>Schaffhausen</strong><br />

� Breite Diskussion über <strong>die</strong> zukunft der Parkregion <strong>Schaffhausen</strong> soll initiiert<br />

werden.<br />

� Aufbau der strategischen Ziele des <strong>Naturpark</strong>s.<br />

� Betriebskonzept wird in offener Workshopreihe diskutiert, bereinigt und verabschiedet<br />

� Ein Netzwerk <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> wird initiiert und aufgebaut<br />

� Einrichtung einer Denkwerkstatt (Netzwerk Nachhaltige Entwicklung), welche<br />

das Betriebskonzept einerseits anwendet und überprüft, aber andererseits<br />

auch nutzt, um in der Parkregion neue Entwicklungsimpulse zu animieren<br />

� Ausschuss aus der Denkwerkstatt erarbeitet <strong>die</strong> Leitlinien der Parklabelvergabe<br />

auf basis der Bundesvorgaben.<br />

� Dabei erfolgt eine enge Koordination zwischen bestehenden Regionalmarken<br />

und externen Gütesiegeln.<br />

� Erarbeitung eines Konzepts <strong>für</strong> den natur- und kulturnahen Tourismus im<br />

Schaffhauserland (Geschäftsstelle <strong>Naturpark</strong> und Schaffhauserland Tourismus).<br />

Bestandteil des Konzeptes ist auch <strong>die</strong> Koordination der Marketingkommunikation<br />

der touristischen Parkangebote (Internetpräsenz und Printprodukte).<br />

Dazu werden <strong>die</strong> Akteure in <strong>die</strong>sem Segment involviert.<br />

� Natur- und kulturnahe Angebote werden in geeigneter Weise kommuniziert,<br />

bsp. in Form von Broschüren, auf einer digitalen Plattform, durch <strong>die</strong> Entwicklung<br />

einer Karte (digital, gedruckt und im Internet), auf welcher <strong>die</strong> regionalen<br />

und lokalen Routen im <strong>Naturpark</strong>perimeter <strong>für</strong> den Langsamverkehr<br />

inkl. Zusatzinformationen verfügbar sind usw. Die Federführung der Kommunikation<br />

und Vermarktung liegt dabei bei Schaffhauserland Tourismus.<br />

� Für neue Projektideen und <strong>die</strong> Optimierung von bestehenden Angeboten,<br />

welche bei den Akteuren vorhanden sind, <strong>die</strong>nt <strong>die</strong> bei der Geschäftsstelle<br />

Trägt zu allen<br />

operativen<br />

Zielen bei<br />

Operative<br />

Ziele<br />

(signifikant)<br />

2.1, 2.2, 3.2,<br />

3.3, 4.2<br />

Operative<br />

Ziele<br />

(marginal)<br />

2.3, 2.5, 3.1,<br />

4.1<br />

140


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Handlungsfeld Projekt Inhalt<br />

B 2<br />

PREWO-Kooperation<br />

B 3<br />

Landwirtschafts-Projekte<br />

B4<br />

Erlebnis Mühle<br />

des <strong>Naturpark</strong>s SH eingerichtete Projektanlaufstelle zur Koordination, Vernetzung<br />

und als Unterstützung (auch finanziell). Dadurch sollen Projekte rascher<br />

und einfacher realisiert werden können.<br />

� PREWO: Projekt Regionale Entwicklung Wilchingen Osterfingen<br />

� Koordination und Informationsaustausch zwischen dem Regionalen <strong>Naturpark</strong><br />

und PREWO, Entwicklung gemeinsames Marketing<br />

� PREWO als Musterbeispiel <strong>für</strong> Parkmanagement und nachhaltige Wertschöpfungssteigerung<br />

� Die 2012 angelaufene landwirtschaftliche Planung (LP) und <strong>die</strong> Aktivitäten<br />

des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong> sollen miteinander koordiniert<br />

werden.<br />

� Projekte und Ideen, (insbesondere aus dem Bereich der Absatzförderung,<br />

Produkte- und Vermarktungsinnovation, Agrotourismus, Dienstleistungen,<br />

welche im Laufe des Jahres 2012 aus der LP hervorgehen und den Zielen<br />

des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s entsprechen, können durch den Park gefördert,<br />

finanziell unterstützt und mit anderen Aktivitäten und Akteuren im Parkperimeter<br />

vernetzt werden.<br />

� Über den <strong>Naturpark</strong> sollen <strong>die</strong> existierenden Förderprogramme und Unterstützungsmassnahmen<br />

von Bund und Kanton in der Landwirtschaft (Neue<br />

Regionalpolitik, Projekte Regionale Entwicklung und andere gemeinschaftliche<br />

Projektintiatiavtiven) koordiniert und aufeinander abgestimmt werden.<br />

Der Park berät mögliche Projektträger und bietet Unterstützung bei der Umsetzung.<br />

� Durch <strong>die</strong> Einbindung der Landwirtschaft als zentraler Akteur im Regionalen<br />

<strong>Naturpark</strong> und <strong>die</strong> Möglichkeit, geeignete Projektideen zu unterstützen, entstehen<br />

stringentere Projekte mit grösserem Förderpotential.<br />

� Der Klettgau als Teil des zukünftigen regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong><br />

gilt als eine der Kornkammern der Schweiz. Neben der Kultivierung des<br />

Weinbaus und dem Genuss der Weine geht <strong>die</strong> Bedeutung des Getreide-<br />

Operative<br />

Ziele<br />

(signifikant)<br />

1.1, 1.2, 1.3,<br />

1.4, 1.5, 3.3<br />

1.1, 1.4, 1.5,<br />

2.1, 2.3,<br />

1.2, 1.3, 2.1,<br />

2.2, 3.1, 3.2,<br />

3.3<br />

Operative<br />

Ziele<br />

(marginal)<br />

2.2, 3.1, 3.2,<br />

4.2, 4.3, 5.1<br />

4.1<br />

2.3<br />

141


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Handlungsfeld Projekt Inhalt<br />

B5<br />

Schaffhauser Haus<br />

baus zunehmend verloren. In der Kultur haben Brot und Wein sehr viele<br />

Gemeinsamkeiten. Die Verbundenheit <strong>die</strong>ser Produkte der Landwirtschaft<br />

und ihrer Symbole <strong>für</strong> unsere Gesellschaft sollen wieder vermehrt aufgezeigt<br />

werden können.<br />

� Die Vitalität <strong>die</strong>ses ganzen Prozesses vom Korn zum Brot lässt sich in der<br />

Neumühle Hallau, <strong>die</strong> bis in <strong>die</strong> Neunzigerjahre hinein noch produktiv genutzt<br />

wurde, lebhaft vermitteln.<br />

� Hauptziele ist <strong>die</strong> Nutzung der Neumühle Hallau als<br />

- Erlebbare Mühle<br />

- Darstellung des Handwerks und der Prozesse der Müllerei<br />

- Ausstellungsort über Entwicklungen der Landwirtschaft im Klettgau mit<br />

Schwergewicht Getreidebau<br />

- Darstellung der Produkte und Nebenprodukte verschiedener Getreidearten<br />

- Landschaft, Produktion und Umwelt<br />

- Mühlenmuseum<br />

- Begegnungsstätte und Kulturrraum <strong>für</strong> verschiedene kleinere Anlässe<br />

� Das Projekt sieht sich als Alternative und Ergänzung des bisherigen und zukünftigen<br />

touristischen Angebots im Klettgau. Unabdingbar ist eine enge Zusammenarbeit<br />

mit bestehenden Institutionen.<br />

� Die Nutzung weiterer bestehender und zukünftiger Synergien soll regional<br />

aufgebaut werden über <strong>die</strong> interessierten Produzenten in der Land- und<br />

Weinwirtschaft, den Schaffhauserland Tourismus bzw. seine lokalen Organisationen<br />

(Tourist-Packages), <strong>die</strong> Landwirtschaftlichen- und <strong>die</strong> Rebbau-<br />

Genossenschaften, den Verein Landfrauen, das Projekt „PREWO“ mit seinen<br />

verschiedenen Trägerschaften, <strong>die</strong> Gastronomie und das interessierte<br />

Gewerbe.<br />

Operative<br />

Ziele<br />

(signifikant)<br />

� Projekt ist in Erarbeitung und folgt später - -<br />

Operative<br />

Ziele<br />

(marginal)<br />

142


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Tabelle 58: Bezug der Projekte des Handlungsfeldes C zu den operativen Zielen<br />

Handlungsfeld Projekt Inhalt<br />

C<br />

Natur<br />

C 1<br />

Förderprogramm Mittelspecht,<br />

Amphibien und<br />

Fledermäuse<br />

Projektteil 1: Lebensraumerhaltung und -förderung <strong>für</strong> verschiedene Fledermausarten<br />

� Kartierung der Flugstrassen (Vernetzungsstrukturen) zwischen dem Südranden<br />

und dem Rhein<br />

� Kartierung und Typisierung von Baumhöhlenquartieren und Jagdlebensräumen<br />

im Wald<br />

� Ziel: Erarbeitung von <strong>für</strong> <strong>die</strong> forstwirtschaftliche Praxis direkt verwendbare<br />

Grundlagen <strong>für</strong> den Schutz und <strong>die</strong> Förderung von Baumhöhlenquartieren und<br />

Jagdbiotopen<br />

� Aufbauend kann 2013 mit der Radiotelemetrie von Wasserfledermäusen begonnen<br />

werden, um Baumhöhlenquartiere, Flugstrassen und Jagdgebiete über<br />

dem Rhein in ihrem Zusammenhang zu kartieren<br />

� Aufbauend darauf sollen ab 2014-2016 <strong>die</strong> Lebensräume weiterer Fledermausarten<br />

(Bechsteinfledermaus, Braunes Langohr, Brandtfledermaus) erfasst<br />

und typisiert werden<br />

Projektteil 2: Eichenförderung zugunsten des Mittelspechts<br />

� Der Wald-Mischbestand wird aufgelichtet, indem <strong>die</strong> Eichen (mittleren Alters<br />

bis alt) freigestellt werden<br />

� Von 2013 bis 2016 sollen auf rund 50 Hektaren Eichenförderung umgesetzt<br />

werden<br />

Projektteil 3: Aufwertung von Bohnerzgruben und Wasserstellen zugunsten<br />

der Amphibien<br />

� Im ersten Projektjahr 2013 sollen im Südranden geeignete Bohnerzgruben und<br />

in den Wäldern Schwaben und Hart Wasserstellen mit hohem Förderpotenzial<br />

ausgewählt und deren Aufwertung geplant werden<br />

� Alle drei Projektteile werden in einen gemeinsamen Kontext gesetzt, um eine<br />

umfassende Lebensraumsicherung und -förderung zu gewährleisten.<br />

Operative<br />

Ziele<br />

(signifikant)<br />

1.1, 1.3, 1.4,<br />

1.5, 3.1, 3.2,<br />

4.2<br />

Operative<br />

Ziele<br />

(marginal)<br />

2.2, 3.3, 4.3,<br />

5.1<br />

143


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Handlungsfeld Projekt Inhalt<br />

C 2<br />

Biomassekraftwerk<br />

� Das Projektmanagement läuft über den RNP; <strong>die</strong> Arbeiten werden durch Gemeindeforstämter<br />

und Naturschutzorganisationen unter Einbezug von Schulklassen<br />

und Freiwilligeneinsätzen ausgeführt; <strong>die</strong> Finanzierung wird aus dem<br />

Budget des NFA zwischen Bund und Kanton gedeckt.<br />

� Weitere Projektideen: Förderung von Leitarten, Kulturlandschaftsaufwertung,<br />

Obstgartenprojekt, Gewässeraufwertung<br />

� Die Produktion von erneuerbaren Energien im Parkgebiet wird gesteigert<br />

� Ein erstes Projekt soll <strong>die</strong> Entwicklung eines Biomassekraftwerks sein<br />

� Ziel ist <strong>die</strong> Schaffung einer Anlage im Park<br />

� Mit einer Stu<strong>die</strong> sollen Standortabklärungen getroffen, mögliche Anlagetypen<br />

und Stoffe gesucht werden<br />

� Die Stu<strong>die</strong> soll auch verschiedene Betriebsmodelle untersuchen<br />

� Angestrebt werden soll eine Anlage in der Dimensionierung von etwa bis 1 Gigawatt<br />

Leistung<br />

� Aus Holzschnitzeln und Landwirtschaftsabfällen aus einem Lieferumkreis von<br />

bis zu 30 km soll Strom produziert und <strong>die</strong> Prozesswärme in einem Verbund<br />

abgegeben werden<br />

Folgende Projektschritte sind vorgesehen:<br />

� Räumliche Erfassung der Biomassepotenziale und Wärmeabnehmer<br />

� Identifizierung möglicher Anlagestandorte<br />

� Abklärungen über <strong>die</strong> Machbarkeit (Technologie, Dimensionierung, Wirtschaftlichkeit,<br />

Finanzierung)<br />

� Ausarbeitung eines Realisierungsplans<br />

� Weitere Projektideen: Strom- und Wärmeverbrauch in Privathaushalten, Information<br />

und Sensibilisierung, Unterstützung bei der Umsetzung von Effizienzmassnahmen,<br />

Solarenergie / Photovoltaik, Konkretisierung der Idee „<strong>Naturpark</strong>-Solarstrombörse“,<br />

Zusammenarbeit mit EKS oder anderen Partnern<br />

Operative<br />

Ziele<br />

(signifikant)<br />

Operative<br />

Ziele<br />

(marginal)<br />

1.6, 2.1, 2.4 2.3, 3.1, 3.2,<br />

4.2<br />

144


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Handlungsfeld Projekt Inhalt<br />

C 3<br />

Kulturlandschafts-<br />

Aufwertung<br />

� Der Regionale <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> beinhaltet eine grossflächige, ausserordentlich<br />

vielfältige Kulturlandschaft.<br />

� Der Randen ist besonders reich an Kulturlandschaftselementen hoher Biodiversität.<br />

Projektteil 1: Aufwertung von Kulturlandschaftselementen<br />

� Schwerpunktgebiet des Projektteils 1 bilden <strong>die</strong> Randengemeinden. Es weisen<br />

aber alle Gemeinden des Parkgebietes interessante Kulturlandschaftselemente<br />

auf, welche aufgewertet werden sollen.<br />

� Das Teilprojekt umfasst folgende Schwerpunkte:<br />

- Kartierung biologisch wertvoller Elemente der Kulturlandschaft mit hohem<br />

Aufwertungspotential und Planung von Aufwertungsmassnahmen.<br />

- Ausführung von Aufwertungsmassnahmen<br />

- Erfolgskontrolle durch Kartierung ausgewählter Indikatorarten<br />

� Das Projektmanagement läuft über den RNP; <strong>die</strong> Arbeiten werden durch <strong>die</strong><br />

Gemeindeforstämter und Landwirte ausgeführt, unter Einbezug von Schulklassen<br />

und Freiwilligeneinsätzen. Die Finanzierung der Pflegeeingriffe wird<br />

zum grossen Teil im Rahmen der „Aufwertung von Lebensräumen“ aus dem<br />

Budget des NFA zwischen Bund und Kanton gedeckt.<br />

Projektteil 2: Obstgartenförderung<br />

� Die überalterten Hochstamm-Obstgärten werden in Pflege genommen und<br />

durch Baumpflanzungen verjüngt, verbunden mit Sortenberatung. Besonders<br />

gefördert werden alte, robuste Sorten.<br />

� Die Anlage von neuen Hochstamm-Obstgärten durch interessierte Bauern<br />

wird durch Beratung und Unterstützung gefördert.<br />

� In den Vernetzungsprojekten mit Schwerpunkt „Obstbäume“ werden <strong>die</strong><br />

Obstgärten durch das Anbringen von Nistkästen und <strong>die</strong> Schaffung von<br />

Kleinstrukturen aufgewertet.<br />

� Die Obstsortenvielfalt wird der Bevölkerung an Obstausstellungen näherge-<br />

Operative<br />

Ziele<br />

(signifikant)<br />

1.1, 1.3, 1.4,<br />

1.5, 3.1, 3.2,<br />

4.2, 4.3<br />

Operative<br />

Ziele<br />

(marginal)<br />

2.2, 3.3, 5.1<br />

145


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Handlungsfeld Projekt Inhalt<br />

bracht (Bsp. Obstausstellungen <strong>Schaffhausen</strong>, Zwetschgenfest Bibern).<br />

� Möglichkeiten der Produktevermarktung (Bsp. Wiedehopfwein) oder Baumpatenschaften<br />

(Bsp. Chriesiland Büttenhardt) werden entwickelt.<br />

� Erfolgskontrolle durch Kartierung der Obstgarten-Vogelarten.<br />

� Das Projektmanagement läuft über den RNP. Die Arbeiten werden durch<br />

Landwirte zusammen mit der Obstgarten-Aktion <strong>Schaffhausen</strong> ausgeführt,<br />

unter Einbezug von Schulklassen und Freiwilligeneinsätzen.<br />

� Die Finanzierung wird zum Teil aus dem Budget des NFA zwischen Bund und<br />

Kanton gedeckt.<br />

Operative<br />

Ziele<br />

(signifikant)<br />

Operative<br />

Ziele<br />

(marginal)<br />

146


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Tabelle 59: Bezug der Projekte des Handlungsfeldes D zu den operativen Zielen<br />

Handlungsfeld Projekt Inhalt<br />

D<br />

Kultur<br />

D 1<br />

Bildung<br />

D 2<br />

Kulturwege<br />

� Mit dem Projekt Bildung sind Aktivitäten verschiedenster Art verbunden, welche<br />

<strong>die</strong> Parkbevölkerung aber auch Gäste dazu anregt, sich mit der Kultur<br />

und Natur im Park vertieft auseinander zu setzen.<br />

� Ziel ist es, das Verständnis <strong>für</strong> <strong>die</strong> Erhaltung der natürlichen und kulturellen<br />

Vielfalt im Park zu erhöhen und damit einen Beitrag <strong>für</strong> eine gemeinsame,<br />

positive Entwicklung zu leisten.<br />

Wichtige Teilprojekte sind folgende:<br />

� Naturschule<br />

� Seminar-Breaks auf dem Siblinger Randen (im Zus.hang mit Naturschule)<br />

� Bildungsplattform auf dem Internet<br />

� <strong>Naturpark</strong>führer-Ausbildung<br />

� Mit dem Projekt Kulturwege sollen <strong>die</strong> im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> vorhandenen,<br />

historischen Verkehrswege aufgearbeitet und der Bevölkerung und den<br />

Touristen auf geeignete Art vermittelt werden. Das Routennetz verbindet kulturelle<br />

Hotspots der Region miteinander und stärkt damit <strong>die</strong> einzelnen Objekte<br />

zusätzlich.<br />

� Damit soll das Verständnis <strong>für</strong> historische Phänomene im <strong>Naturpark</strong>perimeter<br />

gefördert und das Bewusstsein <strong>für</strong> <strong>die</strong> Authentizität der Region gestärkt<br />

werden.<br />

Operative<br />

Ziele<br />

(signifikant)<br />

2.2, 2.3, 3.1,<br />

3.2, 3.3, 4.2<br />

1.1, 1.3, 1.5,<br />

2.2, 2.5, 3.1,<br />

3.2, 3.3<br />

Operative<br />

Ziele<br />

(marginal)<br />

2.5<br />

1.4<br />

147


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

3.2.4 Projektblätter<br />

Handlungsfeld A: Projektmanagement und Kommunikation<br />

Projekt A1: Geschäftsstelle<br />

Projektblatt Park: <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Projektname Geschäftsstelle<br />

Projektnummer A 1<br />

Zeitperiode des Projektes<br />

Kurzbeschrieb des<br />

Projektes<br />

2013 - 2016<br />

Das Projekt lässt sich in zwei Teile gliedern. Dies sind <strong>die</strong> Geschäftsstelle<br />

mit dem Projektmanagement und der Kommunikation sowie <strong>die</strong> Projektanlaufstelle<br />

<strong>für</strong> Akteure.<br />

1. Geschäftsstelle, Projektmanagement und Kommunikation<br />

Ziel ist der Aufbau eines professionellen Parkmanagements und einer funktionierenden<br />

Geschäftsstelle. Dazu gehört in einer ersten Phase <strong>die</strong> Erarbeitung<br />

eines Pflichtenheftes <strong>für</strong> alle Arbeitsbereiche der Geschäftsstelle.<br />

Das Parkmanagement ist da<strong>für</strong> zuständig, <strong>die</strong> einzelnen Projekte miteinander<br />

zu koordinieren und voranzutreiben.<br />

� Konzipierung, Aufbau und Betrieb der Geschäftsstelle<br />

� Erarbeitung eines Pflichtenhefts zuhanden des Vereinsvorstandes <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Leitung und <strong>die</strong> MitarbeiterInnen der Geschäftsstelle<br />

� Einstellung eines Geschäftsleiters, einer Geschäftsleiterin <strong>Regionaler</strong><br />

<strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> (100 Stellenprozente). Hauptsächlich zuständig<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Geschäftsführung des Vereins, das Projektmanagement, <strong>die</strong><br />

Kommunikation, das Labeling, <strong>die</strong> Projektanlaufstelle und das sowie <strong>für</strong><br />

das Handlungsfeld „Wirtschaft“ – <strong>die</strong> Lohnkosten werden den entsprechenden<br />

Projekten angerechnet.<br />

� Einstellung von zwei ProjektleiterInnen.<br />

o Eine Stelle hauptsächlich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Koordination und Betreuung des<br />

Handlungsfeldes „Bildung und Kultur“ – <strong>die</strong> Lohnkosten werden den<br />

entsprechenden Projekten angerechnet.<br />

o Eine Stelle hauptsächlich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Koordination und Betreuung des<br />

Handlungsfeldes „Natur“ – <strong>die</strong> Lohnkosten werden den entsprechenden<br />

Projekten angerechnet.<br />

� Schaffung einer Praktikumsstelle (halbjährlich 80 Stellenprozente) zur<br />

Mitarbeit in allen vier Handlungsfeldern.<br />

� Evaluation von geeigneten Räumlichkeiten, welche <strong>die</strong> benötigte Infrastruktur<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Geschäftsstelle zur Verfügung stellen.<br />

� Installation eines professionellen Projektmanagements, insbesondere<br />

Entwicklung eines Massnahmenplans <strong>für</strong> <strong>die</strong> Errichtungsphase<br />

� Initiierung und Aufbau der Projektgruppen zu den einzelnen Handlungsfeldern<br />

� Initiierung und Aufbau des Beirates (Definition der Aufgaben zusammen<br />

mit dem Vereinsvorstand, Planung und Durchführung der Sitzungen)<br />

� Entwicklung und laufende Verbesserung der Parkstrategie<br />

� Aufbau und Führung eines integrierten Managementsystems inkl. Monitoring<br />

und Controlling zur Qualitätssicherung<br />

� Reporting gegenüber Gemeinden, Kanton, Bund und Dritten<br />

148


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

� Kontinuierliche Optimierung der Trägerschaft bezüglich Rechtsform, interner<br />

Strukturen und<br />

� (Entscheidungs-)Prozesse/Zuständigkeiten<br />

� Vernetzen des Parks (regional, mit anderen Parks, diversen Organisationen<br />

usw.)<br />

� Sichern der Verankerung des Parks in der lokalen Bevölkerung, Wirtschaft<br />

und Politik<br />

� Planung und Moderation <strong>für</strong> <strong>die</strong> Erarbeitung der Charta<br />

� Erarbeiten der Grundlagen <strong>für</strong> Programmvereinbarungen<br />

� Räumliche Sicherung Abstimmung bestehender kommunaler, regionaler<br />

und kantonaler Planungen mit den Parkzielen<br />

� Bei Bedarf: zusätzliche planerische Instrumente erarbeiten (auf verschiedenen<br />

Ebenen)<br />

� Mitarbeit in regionalen Arbeitsgruppen, <strong>die</strong> Parkthemen behandeln<br />

1.1 Kommunikation<br />

Für den Regionalen <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> wird ein Kommunikationskonzept<br />

erarbeitet. Dieses beinhaltet sämtliche Kommunikationsmassnahmen,<br />

Zielgruppen, Inhalte und Kanäle und legt das Corporate Design fest. Zentrales<br />

Kommunikationselement wird eine Internetplattform sein.<br />

� Entwicklung eines Kommunikationskonzepts <strong>für</strong> den Regionalen <strong>Naturpark</strong><br />

<strong>Schaffhausen</strong><br />

� Vernetzung mit anderen Akteuren (Schaffhauserland Tourismus, Gewerbe,<br />

Landwirtschaft, Umweltbildung usw.)<br />

� Implementierung der Kommunikationsmassnahmen<br />

Der Internetauftritt des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong> wird interaktiv<br />

aufgebaut. Er soll <strong>für</strong> Parkbesucher, Tourismusorganisationen, Experten,<br />

<strong>die</strong> einheimische Bevölkerung und das lokale Gewerbe sowie <strong>die</strong> Landwirtschaft<br />

gleichermassen nützlich sein. Zudem wird <strong>die</strong> Internetlösung als<br />

zentrales Instrument <strong>für</strong> das Projektmanagement und alle Handlungsfelder<br />

des Parks konzipiert. Der Aufbau basiert auf folgenden Inhalten, welche im<br />

Kommunikationskonzept zu konkretisieren sind:<br />

� Vermittlung von Fachinformationen <strong>für</strong> Experten aus der Forschung und<br />

der Beratung (Natur- und Kulturlandschaft, Tourismus, Erneuerbare<br />

Energien, GIS-Daten etc.)<br />

� Zentrales Informations- und Vermarktungsportal <strong>für</strong> <strong>die</strong> Handlungsfelder,<br />

Projekte und Angebote des Parks<br />

� Internet als Managementinstrument <strong>für</strong> <strong>die</strong> Leitung des <strong>Naturpark</strong>s<br />

<strong>Schaffhausen</strong> (Ideensammlungen, Stand von Projekten, Vernetzung<br />

der Akteure, Wissensmanagement, Datenbanksammlung über <strong>die</strong> Natur-<br />

und Kulturwerte, Instrumente <strong>für</strong> das Projektmanagement, Elearning<br />

etc.)<br />

2. Projektanlaufstelle<br />

Die Geschäftsstelle des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong> soll eine Anlaufstelle<br />

<strong>für</strong> Projektideen aus allen Bereichen, insbesondere dem Gewerbe,<br />

der Landwirtschaft und dem Tourismus betreiben. Ziele sind, den Akteuren<br />

administrative Aufgaben abzunehmen, sie interdisziplinär miteinander<br />

zu vernetzen und so Synergien in der Region zu schaffen und überdurchschnittlich<br />

gute Projekte zu entwickeln, welche der Ausrichtung des Parks<br />

entsprechen und in der Region eine Wertschöpfung generieren. Schlussendlich<br />

sollen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Akteure dadurch administrative Hindernisse abgebaut<br />

und vorhandene Projektideen gefördert werden. Folgende Auflistung zeigt<br />

<strong>die</strong> Schritte zur Implementierung einer Projektanlaufstelle auf:<br />

149


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Beitrag zu den spezifischen<br />

Zielen des<br />

Parks<br />

Bezug zum Zielrahmen<br />

BAFU<br />

� Konzipierung, Aufbau und Betrieb der Projektanlaufstelle<br />

� Kommunikation der entsprechenden Angebote bei potentiell interessierten<br />

Akteuren<br />

� Unterstützung der Projektinitiierenden bei Aufbau, Koordination und<br />

Administration<br />

� Auf- und Ausbau eines entsprechenden Netzwerks<br />

� Beitrag zu allen parkspezifischen Zielen<br />

Trägt zu allen operativen Zielen bei<br />

Modellcharakter Der modellhafte Charakter des Projekts besteht darin, dass <strong>die</strong> Geschäftsstelle<br />

mit der intergierten Projektanlaufstelle <strong>für</strong> <strong>die</strong> gesamte Region eine<br />

Drehscheibenfunktion wahrnimmt, welche <strong>die</strong> Entwicklung, Koordination<br />

und Erarbeitung von Projektideen rasch und unkompliziert ermöglichen<br />

kann. Neben der physischen Präsenz übernimmt <strong>die</strong> virtuelle Plattform im<br />

Internet eine zentrale Funktion <strong>für</strong> <strong>die</strong> Informationsvermittlung, das Projektmanagement,<br />

das Wissensmanagement und <strong>die</strong> Vernetzung von Akteuren<br />

und Interessensgruppen.<br />

Bedeutung des Projekts<br />

<strong>für</strong> den Park<br />

Verbindung zu anderen<br />

Projekten<br />

Projektorganisation<br />

Projektleitung<br />

Partner<br />

+++<br />

Das Projekt hat <strong>für</strong> den Park eine äusserst hohe Bedeutung. Es<br />

handelt sich um ein zentrales Herzstück des Projektmanagements,<br />

<strong>die</strong> Koordination zwischen den Akteuren, der Kommunikation und<br />

der Vernetzung innerhalb der Region.<br />

Verbindung zu allen anderen Projekten<br />

Geschäftsstelle <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> (Christoph Müller)<br />

Vorstand Trägerverein (Hans Rudolf Meier)<br />

� Gewerbe<br />

� Landwirtschaft<br />

� Tourismus<br />

� Natur- und Umweltschutzorganisationen<br />

� Alle Akteure gemäss Kapitel 1.5<br />

� Amtsstellen auf Bundes-, Kantons- und Gemeindeebenen<br />

Ziele (Wirkungen und Leistungen) und Projektstand<br />

Wirkungen Wirkungsindikatoren<br />

� Professionelles Parkmanagement gewährleistet<br />

effizienten Auf- und Ausbau des Projektes sowie<br />

eine Vernetzung der vorhandenen Akteure<br />

� Gezielte Kommunikationsstrategie bezieht Bevölkerung,<br />

Akteure und Interessensgruppen in das<br />

Projekt ein und vermittelt Produkte und Angebote<br />

(Tourismus, Landwirtschaft, Gewerbe, Umweltbildung<br />

usw.) gegen aussen<br />

� Park etabliert sich mit entsprechender Website<br />

und Kommunikationsmassnahmen sowie durch<br />

<strong>die</strong> Projektanlaufstelle als Anlauf- und Koordinationsstelle<br />

<strong>für</strong> neue Projektideen<br />

� Evaluation Projektmanagement nach<br />

drei Jahren Errichtungsphase<br />

� Kommunikationsstrategie ist nach drei<br />

Jahren Errichtungsphase definiert und<br />

in Anwendung<br />

� Projektanlaufstelle wird nach drei Jahren<br />

Errichtungsphase von Akteuren<br />

aus allen Bereichen rege genutzt und<br />

bringt einen Mehrwert<br />

� Es bestehen spezifische Webplattformen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> drei Handlungsfelder Wirtschaft,<br />

Natur sowie Kultur und Bildung<br />

150


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

� Stetige Förderung und Verbesserung der Qualität<br />

von Produkten, Angeboten und Dienstleistungen<br />

Leistungen Leistungsindikatoren<br />

� Aufbau Parkmanagement (Trägerschaft, Geschäftsstelle,<br />

Arbeitsgruppen, Labelkommission)<br />

� Aufbau professionelle Kommunikation (strategisch<br />

und operativ)<br />

� Aufbau einer zentralen Webplattform mit spezifischen<br />

Bereichen <strong>für</strong> Tourismus, Gewerbe, Landwirtschaft<br />

Umweltbildung und ggf. weitere Bereiche<br />

� Aufbau einer zentralen Projektanlauf- und Koordinationsstelle<br />

Projektstand � Projektskizze<br />

Zeitplanung<br />

Etappe Leistungen Dauer<br />

Errichtung Geschäftsstelle<br />

Projektmanagement<br />

Projektanlaufstelle<br />

Kommunikation<br />

Meilensteine und Termine<br />

� Kommunikationskonzept liegt vor und<br />

erste Umsetzungsmassnahmen laufen<br />

� Kommunikationsmassnahmen und<br />

Webplattformen sind umgesetzt nach<br />

drei Jahren Aufbauphase und haben<br />

sich als Informationsdrehscheibe intern<br />

und extern etabliert<br />

� Parkmanagement ist bis im Herbst<br />

2013 implementiert (Geschäftsstelle ist<br />

in Betrieb, Arbeitsgruppen sind bestimmt,<br />

Labelkommission ist aufgebaut,<br />

Massnahmenplan ist erstellt)<br />

� Projektanlaufstelle ist bis im Herbst<br />

2013 in Betrieb<br />

2013 2014 2015 2016<br />

Meilensteine Termine<br />

Aufbau der Geschäftsstelle Ende 2013<br />

Implementierung des Projektmanagements Ende 2013<br />

Ausarbeitung Kommunikationskonzept Ende 2013<br />

Umsetzung Kommunikationskonzept Ende 2015<br />

Umsetzung Plattform <strong>für</strong> Gewerbe, Landwirtschaft, Tourismus und Bildung/Kultur<br />

Mitte 2014<br />

Aufbau Projektkoordinations- und Anlaufstelle Ende 2013<br />

Finanzierung<br />

Gesamtkosten in CHF: 557‘000<br />

Finanzierung<br />

Noch nicht gesicherte Beiträge sind mit * gekennzeichnet<br />

Dauer<br />

2013 2014 2015 2016<br />

Bund Pärke 80‘000 75‘000 75‘000 75‘000<br />

Bund Übrige - - - -<br />

151


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Kanton <strong>Schaffhausen</strong> Pärke 45‘000 45‘000 45‘000 45‘000<br />

Kanton <strong>Schaffhausen</strong> Übrige - - - -<br />

Parkträgerschaft Eigenleistungen 15‘000 15‘000 15‘000 15‘000<br />

Parkträgerschaft Eigenarbeit<br />

(Arbeitsstunden à 30.- CHF)<br />

- - - -<br />

Dritte 3‘000 3‘000 3‘000 3‘000<br />

TOTAL 143‘000 138‘000 138‘000 138‘000<br />

Risikoanalyse<br />

Faktoren <strong>für</strong> Erfolg und<br />

Misserfolg<br />

Erfolg:<br />

� Funktionierende Geschäftsstelle<br />

� Sinnvolle Verteilung der Aufgaben, optimale Organisation der Abläufe<br />

und zweckmässige Strukturierung<br />

� Passende Besetzung der Geschäftsstelle mit qualifizierten Personal<br />

und sinnvolle Aufgabenverteilung<br />

� Geeignete Personelle Besetzung der Arbeitsgruppen<br />

� Praxisnahes und umsetzbares Kommunikationskonzept<br />

Misserfolg:<br />

� Unpassende Personelle Besetzung der Geschäftsstelle und der Arbeitsgruppen<br />

� Nicht funktionale, veraltete Technische Umsetzung bei der Umsetzung<br />

der Webseiten und Webplattformen<br />

152


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Projekt A2: Betriebskonzept, Label, Partizipation und Netzwerk<br />

Projektblatt Park: <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Projektname Betriebskonzept, Label, Partizipation und Netzwerk<br />

Projektnummer A 2<br />

Zeitperiode des Projektes<br />

Kurzbeschrieb des<br />

Projektes<br />

Beitrag zu den spezifischen<br />

Zielen des<br />

Parks<br />

Bezug zum Zielrahmen<br />

BAFU<br />

2013 - 2016<br />

Ziel ist <strong>die</strong> partizipative Erarbeitung des Konzepts <strong>für</strong> den Betrieb des <strong>Naturpark</strong>s<br />

<strong>Schaffhausen</strong>.<br />

Die Erarbeitung des Betriebskonzepts soll dazu genutzt werden, eine breite<br />

Diskussion über <strong>die</strong> Zukunft der Parkregion <strong>Schaffhausen</strong> zu initiieren und<br />

auf den strategischen Zielen des <strong>Naturpark</strong>s aufbauen. Mit der Entwicklung<br />

des Betriebskonzepts wird ein strategisches Instrument (Leitbild) zusammen<br />

mit der Bevölkerung, den Interessensgruppen und den involvierten<br />

Akteuren erarbeitet.<br />

Aus <strong>die</strong>sem Prozess heraus soll eine Denkwerkstatt (Netzwerk Nachhaltige<br />

Entwicklung) eingerichtet werden, welche das Betriebskonzept einerseits<br />

anwendet und überprüft, aber andererseits auch nutzt, um in der Parkregion<br />

neue Entwicklungsimpulse zu animieren. Im Netzwerk sollen explizit<br />

nicht nur politisch wichtige Akteure Einsitz nehmen, sondern auch unabhängige,<br />

kreative Köpfe aus der Region oder mit einem starken Bezug zur<br />

Region.<br />

Methodisches Vorgehen:<br />

1. Eine vereinsinterne Arbeitsgruppe erarbeitet eine erste Grundlage <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Charta<br />

2. Die Charta wird in einer offenen Workshopreihe diskutiert, bereinigt und<br />

verabschiedet<br />

3. Ein Netzwerk <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> wird initiiert und aufgebaut<br />

Ein Ausschuss aus der Denkwerkstatt erarbeitet <strong>die</strong> Leitlinien der Parklabelvergabe<br />

auf der Basis der Bundesvorgaben. Dabei erfolgt eine enge<br />

Koordination zwischen bestehenden Regionalmarken und externen Gütesigeln.<br />

Dazu ist folgendes Vorgehen geplant:<br />

� Aufbau und Implementierung eines Labelkonzeptes (nach den Vorgaben<br />

des BAFU)<br />

� Initiierung und Arbeitsplanung <strong>für</strong> den Einsatz der Labelkommission<br />

� Moderation und Koordination der Labelkommission<br />

� Trägt zu allen spezifischen Zielen des Parks bei<br />

Trägt zu allen operativen Zielen bei<br />

Modellcharakter Die Erarbeitung des Betriebskonzepts ist so nicht nur ein formaler Akt,<br />

sondern das Betriebskonzept <strong>die</strong>nt als direkte Grundlage <strong>für</strong> neue Impulse<br />

in der Parkregion und fördert <strong>die</strong> lernende Region <strong>Schaffhausen</strong>.<br />

Das Betriebskonzept wird durch das Netzwerk als dynamische Grundlage<br />

neue Ideen in <strong>die</strong> Parkentwicklung einbringen und <strong>die</strong> Vernetzung gegen<br />

aussen fördern. Zudem ergreift der <strong>Naturpark</strong> <strong>die</strong> Initiative, um mit den entsprechend<br />

beteiligten Akteuren in der Region <strong>Schaffhausen</strong> <strong>die</strong> Verwen-<br />

153


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Bedeutung des Projekts<br />

<strong>für</strong> den Park<br />

Verbindung zu anderen<br />

Projekten<br />

Projektorganisation<br />

dung, Kommunikation und Vermarktung der Regionalmarken und Gütesiegeln<br />

(inkl. dem Parklabel) zu regeln.<br />

+++<br />

Das Betriebskonzept bildet als gemeinsames Leitbild, <strong>die</strong> Grundlage<br />

der strategischen Parkentwicklung. Sie soll nicht nur formalen<br />

Charakter haben, sondern mit dem oben beschriebenen Vorgehen<br />

auch neue Impulse liefern.<br />

Verbindung zu allen Projekten<br />

Projektleitung Geschäftsstelle <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> (Christoph Müller)<br />

Vorstand Trägerverein (Markus Leumann)<br />

Partner Bevölkerung, Akteure und Interessensgruppen der Region <strong>Schaffhausen</strong><br />

Ziele (Wirkungen und Leistungen) und Projektstand<br />

Wirkungen Wirkungsindikatoren<br />

� Betriebskonzept <strong>die</strong>nt als gemeinsame Basis (Leitbild),<br />

auf <strong>die</strong> sich alle beziehen<br />

� Netzwerk bringt neue Impulse und interne und externe<br />

Vernetzung<br />

� Koordination zwischen bereits bestehenden Regionalmarken<br />

und Gütesiegeln sowie dem Park-Label<br />

bezüglich Verwendung, Kommunikation und Vermarktung.<br />

� Die Idee, <strong>die</strong> Ziele und der Inhalt des<br />

Betriebskonzepts sind unter den Einwohnern<br />

des Parks bekannt<br />

� Die Bevölkerung kennt <strong>die</strong> Ziele des<br />

Netzwerks und arbeitet mit<br />

� Die beteiligten Institutionen in der Region<br />

<strong>Schaffhausen</strong> sind sich bezüglich<br />

der Verwendung der bestehenden Regionalmarken<br />

(inkl. Parklabel) im Klaren.<br />

Leistungen Leistungsindikatoren<br />

� Erarbeitung Betriebskonzepts in Konsensverfahren<br />

� Idee und Aufgaben des Netzwerks sind definiert.<br />

� Initiierung der Koordination bezüglich Regionalmarken<br />

und Gütesiegeln.<br />

Projektstand � Projektskizze<br />

Zeitplanung<br />

Etappe Leistungen Dauer<br />

Errichtung Erste Grundlage <strong>für</strong> das Betriebskonzept<br />

Workshopreihe (Bereinigung<br />

Betriebskonzept)<br />

Denkwerkstatt (Netzwerk)<br />

RNP <strong>Schaffhausen</strong><br />

Konzept <strong>für</strong> <strong>die</strong> Verwendung,<br />

Kommunikation und Vermarktung<br />

von Regionalmarken<br />

inkl. Parklabel<br />

� Betriebskonzept liegt vor<br />

� Netzwerk ist aufgebaut und setzt erste<br />

Impulse<br />

� Koordination bez. Regionalmarken und<br />

Gütesiegeln ist erfolgt.<br />

2013 2014 2015 2016<br />

154


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Meilensteine und Termine<br />

Meilensteine Termine<br />

Erste Grundlagen des Betriebskonzepts sind durch Arbeitsgruppe erarbeitet.<br />

Workshopreihe <strong>für</strong> <strong>die</strong> Diskussion, Bereinigung und Verabschiedung des<br />

Betriebskonzepts hat stattgefunden.<br />

Das Netzwerk RNP <strong>Schaffhausen</strong> wurde gebildet, <strong>die</strong> Umsetzung des Betriebskonzepts<br />

hat begonnen.<br />

Es besteht ein Konzept bezüglich der Verwendung, Vermarktung und<br />

Kommunikation der verschiedenen Regionalmarken und Gütesiegeln (inkl.<br />

Parklabel)<br />

Finanzierung<br />

Ende 2013<br />

Ende 2014<br />

Mitte 2015<br />

Ende 2015<br />

Gesamtkosten in CHF: 225‘000<br />

Finanzierung<br />

Noch nicht gesicherte Beiträge sind mit * gekennzeichnet<br />

Dauer<br />

2013 2014 2015 2016<br />

Bund Pärke 30‘000 30‘000 30‘000 30‘000<br />

Bund Übrige (z.B. BAFU Biotopschutz, SECO,<br />

BLW etc.)<br />

- - - -<br />

Kanton <strong>Schaffhausen</strong> Pärke 22‘000 17‘000 17‘000 17‘000<br />

Kanton <strong>Schaffhausen</strong> Übrige - - - -<br />

Parkträgerschaft Eigenleistungen<br />

(Finanzbeiträge)<br />

Parkträgerschaft Eigenarbeit<br />

(Arbeitsstunden à 30.- CHF)<br />

10‘000 6‘000 6‘000 6‘000<br />

1’000 1’000 1’000 1’000<br />

Dritte - - - -<br />

TOTAL 63’000 54‘000 54‘000 54‘000<br />

Risikoanalyse<br />

Faktoren <strong>für</strong> Erfolg und<br />

Misserfolg<br />

Erfolg:<br />

� Breite Abstützung des Betriebskonzepts<br />

� Kreatives Netzwerk mit attraktiven, überraschenden aber auch umsetzbaren<br />

Impuls-Ideen<br />

Misserfolg:<br />

� Uneinigkeit im Betriebskonzept-Prozess<br />

� Personelle Besetzung des Netzwerks führt zu Konflikten<br />

155


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Handlungsfeld B: Wirtschaft<br />

Projekt B1: Natur- und kulturnaher Tourismus im Schaffhauserland<br />

Projektblatt Park: <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Projektname Natur- und kulturnaher Tourismus im Schaffhauserland<br />

Projektnummer B 1<br />

Zeitperiode des Projektes<br />

Kurzbeschrieb des<br />

Projektes<br />

2013 - 2016<br />

Natur- und kulturnaher Tourismus<br />

Im Regionalen <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> soll der natur- und kulturnahe Tourismus<br />

mit Schwerpunkt in den Bereichen Langsamverkehr, Wein- und Agrotourismus<br />

intensiviert und damit eine neue Zielgruppe angesprochen<br />

werden. Schaffhauserland Tourismus vermarktet heute bereits zahlreiche<br />

Angebote, welche eindeutig <strong>die</strong>sem Segment zugeordnet werden können,<br />

jedoch nicht als solche kommuniziert werden. In Verbindung mit einem Regionalen<br />

<strong>Naturpark</strong> entstehen durch eine Bündelung von geeigneten Angeboten<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong>se Art von Tourismus neue Chancen in der Region <strong>Schaffhausen</strong>.<br />

Primär geht es darum, im Perimeter bereits bestehende Angebote zu identifizieren<br />

und anschliessend in geeigneter Weise als natur- und kulturnahe<br />

Angebote und in Zusammenhang mit den <strong>Naturpark</strong> zu kommunizieren.<br />

Erst in zweiter Linie und längerfristig sollen dann neue Angebote aus dem<br />

natur- und kulturnahen Tourismus entwickelt werden.<br />

Dazu sollen Akteure aus den Bereichen Langsamverkehr (Wandern, Biken,<br />

Velo usw.), Wein- und Agrotourismus, Gastronomie und Hotellerie, Schaffhauserland<br />

Tourismus, Schaffhauser Blauburgunderland, der Landwirtschaft<br />

etc. zusammengebracht werden, um <strong>die</strong> bereits bestehenden Angebote<br />

zusammenzutragen sowie auf Synergien und Optimierungspotential<br />

zu überprüfen.<br />

Es ist ein Vorgehen in drei Schritten geplant:<br />

� Erarbeitung eines Konzepts <strong>für</strong> den natur- und kulturnahen Tourismus<br />

im Schaffhauserland (Geschäftsstelle <strong>Naturpark</strong> und Schaffhauserland<br />

Tourismus). Bestandteil des Konzeptes ist auch <strong>die</strong> Koordination der<br />

Marketingkommunikation der touristischen Parkangebote (Internetpräsenz<br />

und Printprodukte). Dazu werden <strong>die</strong> Akteure in <strong>die</strong>sem Segment<br />

involviert.<br />

� Natur- und kulturnahe Angebote werden in geeigneter Weise kommuniziert,<br />

bsp. in Form von Broschüren, auf einer digitalen Plattform, durch<br />

<strong>die</strong> Entwicklung einer Karte (digital, gedruckt und im Internet), auf welcher<br />

<strong>die</strong> regionalen und lokalen Routen im <strong>Naturpark</strong>perimeter <strong>für</strong> den<br />

Langsamverkehr inkl. Zusatzinformationen verfügbar sind usw. Die Federführung<br />

der Kommunikation und Vermarktung liegt dabei bei<br />

Schaffhauserland Tourismus.<br />

� Für neue Projektideen und <strong>die</strong> Optimierung von bestehenden Angeboten,<br />

welche bei den Akteuren vorhanden sind, <strong>die</strong>nt <strong>die</strong> bei der Geschäftsstelle<br />

des <strong>Naturpark</strong>s SH eingerichtete Projektanlaufstelle zur<br />

Koordination, Vernetzung und als Unterstützung (auch finanziell).<br />

Dadurch sollen Projekte rascher und einfacher realisiert werden können.<br />

156


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Beitrag zu den spezifischen<br />

Zielen des<br />

Parks<br />

Bezug zum Zielrahmen<br />

BAFU<br />

Durch <strong>die</strong>ses Vorgehen soll basierend auf bereits bestehenden Angeboten,<br />

das Segment des natur- und kulturnahen Tourismus erweitert und zusammen<br />

mit dem Regionalen <strong>Naturpark</strong> beworben werden. Dabei unterstützt<br />

der <strong>Naturpark</strong> <strong>die</strong> Erarbeitung des Konzepts, <strong>die</strong> Bildung eines Netzwerkes<br />

und Arbeitsgruppen zwischen den Akteuren, <strong>die</strong> Kommunikation und Vermarktung<br />

des natur- und kulturnahen Tourismus sowie längerfristig <strong>die</strong> Optimierung<br />

von bestehenden Angeboten und <strong>die</strong> Entwicklung von neuen Projekten.<br />

� Netzwerk<br />

� Wertschöpfung<br />

� Tourismus<br />

� Kulturelles Leben und Erbe<br />

� Bildung und Entwicklung<br />

Trägt zu folgenden operativen Zielen bei: 2.1, 2.2, 2.3, 2.5, 3.1, 3.2, 3.3,<br />

4.1, 4.2<br />

Modellcharakter Der Modellcharakter des Projekts besteht darin, dass basierend auf bestehenden<br />

touristischen Angeboten das Segment des natur- und kulturnahen<br />

Tourismus erweitert und zielgerichtet <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gästezielgruppe der<br />

‚Parkbesucher‘ kommuniziert wird. Verschiedene Akteure aus unterschiedlichen<br />

Bereichen werden miteinander vernetzt. Insbesondere werden <strong>die</strong><br />

Landwirtschaft, das Gewerbe, <strong>die</strong> Gastronomie, der Langsamverkehr, <strong>die</strong><br />

Umweltbildung, <strong>die</strong> vorhandenen Angebote im Weinbereich (Schaffhauser<br />

Blauburgunderland) sowie vorhandene kulturelle Werte eingebunden und<br />

miteinander koordiniert werden, um so gemeinsam eine höhere Wertschöpfung<br />

zu erreichen. Dies erfolgt in enger Zusammenarbeit mit Schaffhauserland<br />

Tourismus.<br />

Bedeutung des Projekts<br />

<strong>für</strong> den Park<br />

Verbindung zu anderen<br />

Projekten<br />

Projektorganisation<br />

Projektleitung<br />

Partner<br />

+++<br />

Das Projekt hat <strong>für</strong> den <strong>Naturpark</strong> eine äusserst hohe Bedeutung.<br />

Durch <strong>die</strong> Vernetzung der verschiedenen Akteure aus den Bereichen<br />

Tourismus, Landwirtschaft, Kultur, Gastronomie, Gewerbe<br />

und Langsamverkehr können zusammenhängende Wertschöpfungsketten<br />

gebildet werden, welche <strong>die</strong> Attraktivität der ländlichen<br />

Regionen in <strong>Schaffhausen</strong> <strong>für</strong> einen Aufenthalt von Gästen<br />

aber auch der einheimischen Bevölkerung erheblich steigert. So<br />

können koordiniert natur- und kulturnahe Angebote aufgebaut<br />

werden, wodurch ein nachhaltiger und schonender Tourismus<br />

entstehen kann.<br />

Verbindung zu den Projekten A1, A2, B2, B3, B4, C1, C3, D1, D2<br />

Geschäftsstelle <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> (Christoph Müller), in enger Zusammenarbeit<br />

mit Schaffhauserland Tourismus (Christian Rieder) und weiteren<br />

Akteuren<br />

� Verein Schaffhauser Wanderwege<br />

� Landwirtschaft<br />

� Schweiz Mobil<br />

� <strong>Naturpark</strong> Südschwarzwald<br />

� Schaffhauserland Tourismus<br />

� Schaffhauser Blauburgunderland<br />

� PREWO Wilchingen-Osterfingen<br />

� Schweiz Tourismus<br />

� Netzwerk Schweizer Pärke<br />

� Reiat Tourismus<br />

157


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

� Wilchingen-Osterfingen Tourismus<br />

� Hallau Tourismus<br />

� Tourismus Randental<br />

� Hotellerie<br />

� Gastronomie<br />

Ziele (Wirkungen und Leistungen) und Projektstand<br />

Wirkungen Wirkungsindikatoren<br />

� Unter Einbezug der Akteure wird ein Konzept <strong>für</strong><br />

den natur- und kulturnahen Tourismus im Schaffhauserland<br />

erarbeitet.<br />

� Basierend auf den bestehenden Angeboten wird<br />

das Segment des natur- und kulturnahen Tourismus<br />

erweitert und in geeigneter Weise kommuniziert.<br />

� Vernetzung von Akteuren aus verschiedenen Bereichen<br />

und Bildung von Wertschöpfungsketten<br />

� Natur- und kulturnahe Tourismusangebote bringen<br />

zusätzliche Wertschöpfung in <strong>die</strong> Region<br />

� Konzept <strong>für</strong> den natur- und kulturnahen<br />

Tourismus liegt vor<br />

� Die entsprechenden Angebote werden<br />

in geeigneter Weise kommuniziert<br />

� RNP <strong>Schaffhausen</strong> kann sich mit<br />

Langsamverkehr, Wein- und Agrotourismus<br />

positionieren<br />

� Die Aufenthaltsdauer im Schaffhauserland<br />

wird gesteigert<br />

Leistungen Leistungsindikatoren<br />

� Erarbeitung eines Konzepts <strong>für</strong> den natur- und kulturnahen<br />

Tourismus mit Schwerpunkten Agro- und<br />

Weintourismus sowie Langsamverkehr<br />

� Kommunikation und Vermarktung <strong>die</strong>ses Segements<br />

in geeigneter Weise<br />

� Unterstützung von qualitativ hochstehenden natur-<br />

und kulturnahen Tourismusangeboten<br />

� Unterstützung der Akteure bei der Angebotsentwicklung<br />

und der Bildung von Wertschöpfungsketten<br />

Projektstand � Projektskizze<br />

Zeitplanung<br />

Etappe Leistungen Dauer<br />

Errichtung Erarbeitung Konzept <strong>für</strong> natur-<br />

und kulturnahen Tourismus<br />

unter Einbezug der Akteure<br />

Aufbau des natur- und kulturnahen<br />

Tourismus, basierend<br />

auf bestehenden Angeboten<br />

Kommunikation und Vermarktung<br />

des Segments ‚Parkangebote‘<br />

Überprüfung und Weiterentwicklung<br />

von bestehenden<br />

Angeboten<br />

Entwicklung und Umsetzung<br />

von neuen Angeboten<br />

� Gemeinsame Tourismusplattform in<br />

Zusammenarbeit mit „Schaffhauserland<br />

Tourismus„ ist entwickelt und in<br />

Betrieb<br />

� Interdisziplinäre Angebote, insbesondere<br />

aus den Bereichen Langsamverkehr,<br />

Wein- und Agrotourismus sind<br />

über <strong>die</strong> entsprechende Plattform und<br />

im Parkinformationszentrum buchbar<br />

2013 2014 2015 2016<br />

158


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Meilensteine und Termine<br />

Meilensteine Termine<br />

Konzept <strong>für</strong> natur- und kulturnahen Tourismus im Schaffhauserland erarbeitet<br />

Aufbau des Segments natur- und kulturnaher Tourismus, basierend auf<br />

bestehenden Angeboten in enger Zusammenarbeit mit Schaffhauserland<br />

Tourismus<br />

Kommunikation und Vermarktung des natur- und kulturnahen Tourismus<br />

in geeigneter Weise<br />

Überprüfung und Weiterentwicklung von bestehenden Angeboten, Entwicklung<br />

und Realisation von neuen Angeboten<br />

Finanzierung<br />

Ende 2013<br />

Ende 2013<br />

ab Ende 2013<br />

ab Anfang 2015<br />

Gesamtkosten in CHF: 390‘500<br />

Finanzierung<br />

Noch nicht gesicherte Beiträge sind mit * gekennzeichnet<br />

Dauer<br />

2013 2014 2015 2016<br />

Bund Pärke 50‘000 55‘000 55‘000 55‘000<br />

Bund Übrige 1‘000 1‘000 1‘000 1‘000<br />

Kanton <strong>Schaffhausen</strong> Pärke 25‘000 27‘500 27‘500 27‘500<br />

Kanton <strong>Schaffhausen</strong> Übrige - - - -<br />

Parkträgerschaft Eigenleistungen 12‘500 12‘500 12‘500 12‘500<br />

Parkträgerschaft Eigenarbeit<br />

(Arbeitsstunden à 30.- CHF)<br />

500 500 500 500<br />

Dritte 3‘000 3‘000 3‘000 3‘000<br />

TOTAL 92‘000 99‘500 99‘500 99‘500<br />

Risikoanalyse<br />

Faktoren <strong>für</strong> Erfolg und<br />

Misserfolg<br />

Erfolg:<br />

� Konzept <strong>für</strong> den natur- und kulturnahen Tourismus kann unter Einbezug<br />

der Akteure erarbeitet werden, um eine breite Abstützung<br />

zu erhalten<br />

� Die Angebote des natur- und kulturnahen Tourismus werden optimal<br />

positionier, kommuniziert und vermarktet.<br />

� Wille zur branchenübergreifenden Bildung von Wertschöpfungsketten<br />

bei den Akteuren ist vorhanden.<br />

� Enge und aktive Zusammenarbeit zwischen den Akteuren und mit<br />

den regionalen, kantonalen und nationalen Tourismusorganisation<br />

159


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Misserfolg:<br />

� Angebotsqualität ist ungenügend oder nicht glaubhaft/authentisch<br />

� Zu ambitionierter Zeitplan<br />

� Es gelingt nicht, <strong>die</strong> Akteure zu einer genug tiefen Zusammenarbeit<br />

zu bringen.<br />

160


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Projekt B2: PREWO-Kooperation<br />

Projektblatt Park: RNP <strong>Schaffhausen</strong><br />

Projektname PREWO-Kooperation<br />

(PREWO: Projekt Regionale Entwicklung Wilchingen Osterfingen)<br />

Projektnummer B 2<br />

Zeitperiode des Projektes<br />

Kurzbeschrieb des<br />

Projektes<br />

Beitrag zu den spezifischen<br />

Zielen des<br />

Parks<br />

Bezug zum Zielrahmen<br />

BAFU<br />

2013-2016<br />

Koordination und Informationsaustausch zwischen dem Regionalen <strong>Naturpark</strong><br />

und PREWO, Entwicklung gemeinsames Marketing<br />

PREWO als Musterbeispiel <strong>für</strong> Parkmanagement und nachhaltige Wertschöpfungssteigerung<br />

Trägt zu folgenden operativen Zielen bei: 1.1, 1.2, 1.3, 1.4, 1.5, 2.2, 3.1,<br />

3.2, 3.3, 4.2, 4.3, 5.1<br />

Modellcharakter PREWO Musterbeispiel <strong>für</strong> den Aufbau von Parkstrukturen, Projektinhalten<br />

und Wertschöpfung<br />

Bedeutung des Projekts<br />

<strong>für</strong> den Park<br />

Verbindung zu anderen<br />

Projekten<br />

Projektorganisation<br />

PREWO hat schon viele Entwicklungsschritte durchgemacht, von denen<br />

der Park profitieren kann<br />

A1, A2, B1, B2, B3, B4, C2, D1, D2<br />

Projektleitung Geschäftsstelle <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> (Bernhard, Egli, Christoph Müller),<br />

in enger Zusammenarbeit mit PREWO (Daniel Zollinger)<br />

Vorstand Trägerverein (Hans Rudolf Meier)<br />

Projektentwicklung: Bernhard Egli, Vino Stoll, Wendelin Hinder<br />

Partner PREWO<br />

Ziele (Wirkungen und Leistungen) und Projektstand<br />

Wirkungen Wirkungsindikatoren<br />

▪ Erfahrungen von PREWO nutzbar<br />

▪ Grosses Einzugsgebiet, grosse Bekanntheit<br />

Leistungen Leistungsindikatoren<br />

▪ Optimaler Informationsaustausch zwischen<br />

Park und PREWO<br />

▪ Gemeinsame Marketingprodukte<br />

Projektstand ▪ Projektskizze<br />

Zeitplanung<br />

Etappe Leistungen Dauer<br />

Errichtung Digitaler Informationsaustausch;<br />

Integration des<br />

▪ Vernetzung, gemeinsames Auftreten<br />

▪ Anzahl Besucher/innen bei Veranstaltungen<br />

▪ angepasste Organisationsstrukturen<br />

▪ gleiche Angebotsstruktur<br />

2013 2014 2015 2016<br />

161


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Meilensteine und Termine<br />

Know Hows von PREWO in<br />

den Parkaufbau<br />

Entwicklung gemeinsamer<br />

Marketingelemente<br />

Meilensteine Termine<br />

Digitaler Informationsaustausch funktioniert Mitte 2013<br />

Integration des Know Hows von PREWO in den Parkaufbau Ende 2013<br />

Gemeinsame Marketingelemente vorhanden Ende 2014<br />

Finanzierung<br />

Gesamtkosten in CHF: 20‘000<br />

Finanzierung<br />

Noch nicht gesicherte Beiträge mit * kennzeichnen<br />

Dauer<br />

2013 2014 2015 2016<br />

Bund Pärke 2‘000 2‘000 2‘000 2‘000<br />

Bund Übrige (z.B. BAFU Biotopschutz, SECO,<br />

BLW etc.)<br />

- - - -<br />

Kantone Pärke 2‘000 2‘000 2‘000 2‘000<br />

Kantone Übrige - - - -<br />

Parkträgerschaft Eigenleistungen<br />

(Finanzbeiträge)<br />

Parkträgerschaft Eigenarbeit<br />

(Arbeitsstunden à 30.- CHF)<br />

1‘000 1‘000 1‘000 1‘000<br />

- - - -<br />

Dritte - - - -<br />

TOTAL 5‘000 5‘000 5‘000 5‘000<br />

Risikoanalyse<br />

Faktoren <strong>für</strong> Erfolg und<br />

Misserfolg<br />

Erfolg:<br />

� Informationsaustausch funktioniert einwandfrei<br />

� Erfahrungsaustausch funktioniert einwandfrei<br />

� Marketingschritte erfolgen gemeinsam<br />

Misserfolg:<br />

� Zusammenarbeit nicht zustande gekommen<br />

� Doppelspurigkeiten sind entstanden<br />

162


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Projekt B3: Landwirtschafts-Projekt<br />

Projektblatt Park: <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Projektname Landwirtschafts-Projekte<br />

Projektnummer B3<br />

Zeitperiode des Projektes<br />

Kurzbeschrieb des<br />

Projektes<br />

Beitrag zu den spezifischen<br />

Zielen des<br />

Parks<br />

Bezug zum Zielrahmen<br />

BAFU<br />

2013 - 2016<br />

Die 2012 angelaufene landwirtschaftliche Planung (LP) und <strong>die</strong> Aktivitäten<br />

des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong> sollen miteinander koordiniert<br />

werden.<br />

Im Rahmen der LP werden in einem partizipativen Prozess Möglichkeiten<br />

zum Umgang mit sich aufgrund von wirtschaftlichen und politischen Prozessen<br />

ergebenden Herausforderungen diskutiert. Ein Schwerpunkt bilden dabei<br />

verschiedene Optionen zur Steigerung der Wertschöpfung und der Aufbau<br />

von Wertschöpfungsketten.<br />

Projekte und Ideen, (insbesondere aus dem Bereich der Absatzförderung,<br />

Produkte- und Vermarktungsinnovation, Agrotourismus, Dienstleistungen<br />

(bsp. Kulturlandschaftspflege, Schaffuser Puuremärkt, Schafuuser<br />

MUMPFEL etc), welche im Laufe des Jahres 2012 aus der LP hervorgehen<br />

und den Zielen des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s entsprechen, können durch den<br />

Park gefördert, finanziell unterstützt und mit anderen Aktivitäten und Akteuren<br />

im Parkperimeter vernetzt werden.<br />

Über den <strong>Naturpark</strong> sollen <strong>die</strong> existierenden Förderprogramme und Unterstützungsmassnahmen<br />

von Bund und Kanton in der Landwirtschaft (Neue<br />

Regionalpolitik, Projekte Regionale Entwicklung und andere gemeinschaftliche<br />

Projektintiatiavtiven) koordiniert und aufeinander abgestimmt werde. Der<br />

Park berät mögliche Projektträger und bietet Unterstützung bei der Umsetzung.<br />

Durch <strong>die</strong> Einbindung der Landwirtschaft als zentraler Akteur im Regionalen<br />

<strong>Naturpark</strong> und <strong>die</strong> Möglichkeit, geeignete Projektideen zu unterstützen, entstehen<br />

stringentere Projekte mit grösserem Förderpotential.<br />

� Netzwerk<br />

� Wertschöpfung<br />

� Landschaft, Natur und Umwelt<br />

� Tourismus<br />

Trägt zu folgenden operativen Zielen bei: 1.1, 1.4, 1.5, 2.1, 2.3, 4.1,<br />

Modellcharakter Durch <strong>die</strong> enge Abstimmung der beiden partizipativen Planugsprozesse<br />

<strong>Naturpark</strong> gemäss NHG-Vorgaben und der landwirtschaftlichen Planung<br />

gemäss Strukturverbesserungsverordnung entstehen Synergien, Doppelspurigkeiten<br />

werden vermieden, der <strong>Naturpark</strong> kann <strong>für</strong> <strong>die</strong> Akteure koordinative<br />

(zwischen verschiedenen Ämtern und Programmen der neuen<br />

Regionalentwicklung) und administrative Aufgaben übernehmen und es<br />

entstehen breit abgestützte Projekte mit hohem Realisoerungspotential.<br />

Bedeutung des Projekts<br />

<strong>für</strong> den Park<br />

++<br />

Das Projekt hat <strong>für</strong> den Regionalen <strong>Naturpark</strong> eine hohe Bedeutung.<br />

Projekte und Ideen, <strong>die</strong> sich im Rahmen der LP ergeben und<br />

den Zielen des Parks entsprechen werden auf der Plattform des<br />

<strong>Naturpark</strong>s realisiert. So hat der <strong>Naturpark</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Landwirtschaft<br />

einen direkten Nutzen und <strong>die</strong> Landwirtschaft ist im Gegenzug in<br />

den <strong>Naturpark</strong> eingebunden.<br />

163


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Verbindung zu anderen<br />

Projekten<br />

Projektorganisation<br />

Projektleitung<br />

Partner<br />

A1, A2, B1, B2, B4, C3, D1, D2 (je nach konkreten Projekten, <strong>die</strong> sich aus<br />

der landwirtschaftlichen Planung ergeben, können auch Verbindungen zu<br />

anderen Projekten entstehen)<br />

Geschäftsstelle des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong> (Christoph Müller)<br />

Vorstand Trägerverein (Markus Leumann)<br />

Projektentwicklung; Wilfried Leu (Schaffhauser Bauernverband), Hanspeter<br />

Tanner (Vereinigung der Randenbauern) und Markus Leumann (Leiter<br />

Landwirtschaftsamt des Kantons <strong>Schaffhausen</strong>), Christoph Müller (adinterim<br />

Geschäftsstelle)<br />

� Schaffhauser Bauernverband (KLV)<br />

� Vereinigung der Randenbauern<br />

� Verband Schaffhauser Landfrauen<br />

� GVS <strong>Schaffhausen</strong><br />

� Schaffhauser Blauburgunderland<br />

� AGRIDEA<br />

� Schaffhauserland Tourismus<br />

� Landwirtschaftsamt / Land. Beratungs<strong>die</strong>nst des Kantons <strong>Schaffhausen</strong><br />

Ziele (Wirkungen und Leistungen) und Projektstand<br />

Wirkungen Wirkungsindikatoren<br />

� Der <strong>Naturpark</strong> und <strong>die</strong> landwirtschaftlichen Planung<br />

sind aufeinander abgestimmt und nutzen<br />

Synergien.<br />

� Es entstehen breit abgestützte Projektideen mit<br />

hohem Realisierungspotential.<br />

� Die Ergebnisse der landwirtschaftlichen Planung<br />

(Ideen, Projekte) können durch den Regionalen<br />

<strong>Naturpark</strong> aufgenommen, weiter gefördert und unterstützt<br />

werden. Damit beeinflussen sich <strong>die</strong> beiden<br />

Prozesse gegenseitig positiv.<br />

� Vernetzung zwischen dem <strong>Naturpark</strong><br />

und der landwirtschaftlichen Planung.<br />

� Entwicklung von Projekten, welche den<br />

Zielen des Parks entsprechen, stringent<br />

sind und ein hohes Realisierungspotential<br />

besitzen.<br />

� Aufnahme, Weiterentwicklung und Realisation<br />

von Ideen und Projekten, welchen<br />

den Zielen des <strong>Naturpark</strong>es entsprechen.<br />

Leistungen Leistungsindikatoren<br />

� Koordination und Abstimmung der landwirtschaftlichen<br />

Planung mit dem Regionalen <strong>Naturpark</strong><br />

� Unterstützung der Akteuren bei der Weiterentwicklung<br />

von Ideen und Projekten (Koordination)<br />

� Unterstützung (finanziell, Dienstleistungen des<br />

Parks) der Akteure bei der Realisation<br />

Projektstand � Projektskizze<br />

Zeitplanung<br />

Etappe Leistungen Dauer<br />

Errichtung Aufbau der Koorperations-<br />

� Landwirtschaftliche Planung und <strong>Naturpark</strong><br />

sind miteinander koordiniert<br />

und kooperieren miteinander.<br />

� Projekte aus der landwirtschaftlichen<br />

Planung, welche den Zielen des <strong>Naturpark</strong>s<br />

entsprechen, werden auf der<br />

Plattform des Parks weiterentwickelt,<br />

unterstützt und realisiert.<br />

� Projekte sind stringent und besitzen<br />

hohes Realisierungspotential.<br />

2013 2014 2015 2016<br />

164


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Meilensteine und Termine<br />

strukturen und Informationsaustausch<br />

Koordinations-<br />

Dienstleistungen des Parks<br />

bei der Weiterentwicklung<br />

und Realisation (mit anderen<br />

Ämtern, Akteuren und Programmen<br />

der neuen Regionalentwicklung)<br />

Entwicklung von Projekten<br />

aus der LP, welche durch<br />

den Park unterstützt werden<br />

sollen.<br />

Realisation von Projekten<br />

Meilensteine Termine<br />

Kooperationsstruktur aufgebaut, Informationsaustausch funktioniert Ende 2013<br />

Projekte aus der landwirtschaftlichen Planung sind hinsichtlich der Ziele<br />

des <strong>Naturpark</strong>s überprüft.<br />

Ende 2013<br />

Geeignete Projekte sind weiterentwickelt und können umgesetzt werden Mitte 2014<br />

Projekte werden durch den <strong>Naturpark</strong> unterstützt und zusammen mit den<br />

Akteuren aus der Landwirtschaft laufend umgesetzt<br />

Finanzierung<br />

Ab Mitte 2014<br />

Gesamtkosten in CHF: 390’500<br />

Finanzierung<br />

Noch nicht gesicherte Beiträge sind mit * gekennzeichnet<br />

Dauer<br />

2013 2014 2015 2016<br />

Bund Pärke 50‘000 55‘000 55‘000 55‘000<br />

Bund Übrige 1‘000 1‘000 1‘000 1‘000<br />

Kanton <strong>Schaffhausen</strong> Pärke 25‘000 27‘500 27‘500 27‘500<br />

Kanton <strong>Schaffhausen</strong> Übrige - - - -<br />

Parkträgerschaft Eigenleistungen 12‘500 12‘500 12‘500 12‘500<br />

Parkträgerschaft Eigenarbeit<br />

(Arbeitsstunden à 30.- CHF)<br />

500 500 500 500<br />

Dritte 3‘000 3‘000 3‘000 3‘000<br />

TOTAL 92‘000 99‘500 99‘500 99‘500<br />

Risikoanalyse<br />

Faktoren <strong>für</strong> Erfolg und<br />

Misserfolg<br />

Erfolg:<br />

� Koordination zwischen der landwirtschaftlichen Planung und dem<br />

<strong>Naturpark</strong> kommt zustande<br />

165


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

� Die aus der LP hervorgehenden Projekte entsprechen den Zielen<br />

des <strong>Naturpark</strong>s<br />

� Der <strong>Naturpark</strong> kann <strong>die</strong> Projekte zusammen mit den Akteuren weiterentwickeln<br />

und substanziell unterstützen<br />

Misserfolg:<br />

� Koordination und Kooperation zwischen der LP und dem <strong>Naturpark</strong><br />

kommt nicht zustande<br />

� Projekte entsprechen nicht den Zielen des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s<br />

166


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Projekt B4: Erlebnis Mühle<br />

Projektblatt Park: <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Projektname Erlebnis Mühle – vom Korn zum Brot<br />

Projektnummer B4<br />

Zeitperiode des Projektes<br />

Kurzbeschrieb des<br />

Projektes<br />

2013 - 2016<br />

Der Klettgau als Teil des zukünftigen regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong><br />

gilt als eine der Kornkammern der Schweiz. Lange Sonnenscheindauer und<br />

relativ tiefe Niederschlagsmengen sind gute Voraussetzungen da<strong>für</strong>. Neben<br />

der Kultivierung des Weinbaus und dem Genuss der Weine geht <strong>die</strong> Bedeutung<br />

des Getreidebaus <strong>für</strong> <strong>die</strong> Region Klettgau zunehmend verloren. In der<br />

Kultur (und auch in der Religion) haben Brot und Wein sehr viele Gemeinsamkeiten.<br />

Die Verbundenheit <strong>die</strong>ser Produkte der Landwirtschaft und ihrer<br />

Symbole <strong>für</strong> unsere Gesellschaft sollen wieder vermehrt aufgezeigt werden<br />

können.<br />

Das Handwerk der Müllerei ist lebhaft - und vielfältig sind <strong>die</strong> Produkte vom<br />

Korn zum Mehl. Sie sind unterschiedlich je nach Getreideart und Mahlvorgang<br />

und der technischen Möglichkeiten. Hoch sind auch <strong>die</strong> Anforderungen<br />

des Bäckereigewerbes oder der Nahrungsmittel- bzw. auch der Futtermittelindustrie<br />

zur Verarbeitung <strong>die</strong>ses landwirtschaftlichen Rohstoffs Getreide.<br />

Die moderne Müllerei kann das urtümliche des Handwerks der Müllerei nur<br />

mehr wenig sichtbar vermitteln.<br />

Die bestimmenden Faktoren in <strong>die</strong>sen uralten Prozessen vom Korn zum<br />

Brot sind äusserst vielfältig: Sorte, Züchtung, Anbau, Erntequalität, Lagerung,<br />

Mahltechnik sind nur einige davon. Auf der wirtschaftlichen Seite sind<br />

es beispielsweise <strong>die</strong> Ausbeute, <strong>die</strong> Qualität, <strong>die</strong> Wahl der Produkte <strong>für</strong> den<br />

Markt oder auch <strong>die</strong> Verwertung der Nebenprodukte.<br />

Die Vitalität <strong>die</strong>ses ganzen Prozesses vom Korn zum Brot lässt sich in der<br />

Neumühle Hallau, <strong>die</strong> bis in <strong>die</strong> Neunzigerjahre hinein noch produktiv genutzt<br />

wurde, lebhaft vermitteln. Zwei Walzenstühle mit allen vorgelagerten<br />

Prozessen über vier Etagen können mit wenig Aufwand wieder instand gestellt<br />

werden – als erlebbare Mühle.<br />

Hauptziele ist <strong>die</strong> Nutzung der Neumühle Hallau als<br />

- Erlebbare Mühle<br />

- Darstellung des Handwerks und der Prozesse der Müllerei<br />

- Ausstellungsort über Entwicklungen der Landwirtschaft im Klettgau<br />

mit Schwergewicht Getreidebau<br />

- Darstellung der Produkte und Nebenprodukte verschiedener Getreidearten<br />

- Landschaft, Produktion und Umwelt<br />

- Mühlenmuseum<br />

- Begegnungsstätte und Kulturrraum <strong>für</strong> verschiedene kleinere Anlässe<br />

Organisatorisches:<br />

Das Projekt sieht sich als Alternative und Ergänzung des bisherigen und zukünftigen<br />

touristischen Angebots im Klettgau. Unabdingbar ist eine enge Zusammenarbeit<br />

mit bestehenden Institutionen. Das „Erlebnis Mühle“ würde<br />

primär als starker Partner des „Schaffhauser Weinbaumuseum“ auftreten.<br />

Die Gemeinsamkeiten sind offensichtlich: Anbau und Pflege, Sorten und<br />

167


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Beitrag zu den spezifischen<br />

Zielen des<br />

Parks<br />

Bezug zum Zielrahmen<br />

BAFU<br />

Züchtung, alte Technik und Moderne, wertvolle Produkte mit Symbolkraft,<br />

Landschaft und Umwelt, Literarisch-kulturelle oder gar biblische Bedeutung<br />

zum Thema Brot und Wein.<br />

Die Nutzung weiterer bestehender und zukünftiger Synergien soll regional<br />

aufgebaut werden über <strong>die</strong> interessierten Produzenten in der Land- und<br />

Weinwirtschaft, den Schaffhauserland Tourismus bzw. seine lokalen Organisationen<br />

(Tourist-Packages), <strong>die</strong> Landwirtschaftlichen- und <strong>die</strong> Rebbau-<br />

Genossenschaften, den Verein Landfrauen, das Projekt „PREWO“ mit seinen<br />

verschiedenen Trägerschaften, <strong>die</strong> Gastronomie und das interessierte<br />

Gewerbe.<br />

Das Projekt „Erlebnis Mühle“ soll auch als Katalysator <strong>die</strong>nen, andere Projekte<br />

mit ähnlichen Zielen <strong>für</strong> eine nachhaltige und sanfte touristische Entwicklung<br />

in der Region, in Verbindung mit zusätzlicher Wertschöpfung und<br />

von einheimischen Arbeitsplätzen - aufzubauen.<br />

Gesamtkosten <strong>für</strong> Projekt in CHF:<br />

- Investitionen in den Umbau Mühlengbäude (Grobschätzung Architekt)<br />

o 550'000.-<br />

- Ausstellung, Instandstellung, Produktvitrinen, Informationen inkl. alle<br />

Beschriftungen sowie Werbemassnahmen<br />

o 250'000.-<br />

Wertschöpfung, Landschaft, Natur und Umwelt, kulturelles Leben und Erbe,<br />

Tourismus, Bildung und Entwicklung<br />

Trägt zu folgenden operativen Zielen bei: 1.2, 1.3, 2.1, 2.2, 2.3, 3.1, 3.2, 3.3<br />

Modellcharakter Verarbeitungsprozesse und Bedeutung des Grundnahrungsmittels Getreide<br />

anhand einer funktionierenden Mühle visuell erlebbar machen.<br />

Bedeutung des Projekts<br />

<strong>für</strong> den Park<br />

Verbindung zu anderen<br />

Projekten<br />

Projektorganisation<br />

Projektleitung<br />

Partner<br />

Das Projekt übernimmt eines der wichtigen Thema der Landwirtschaft in der<br />

Region – auch in Verbindung mit den wirtschaftlichen Entwicklungen und<br />

den Auswirkungen auf Flora und Fauna. „Erlebnis Mühle“ kann den Besuchern<br />

<strong>die</strong> Landwirtschaft näher bringen und sie über <strong>die</strong> renommierten Produkte<br />

Brot und Wein <strong>für</strong> <strong>die</strong> Probleme im Ländlichen Raum sensibilisieren.<br />

Als touristisches Element bietet es eine willkommene Abwechslung zum seit<br />

Jahren vorwiegenden Thema Wein.<br />

A1, B1, B2, B3, C3, D1<br />

Geschäftsstelle <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> (Christoph Müller)<br />

Vorstand Trägerverein (Gusti Munz)<br />

Interessengemeinschaft (im Aufbau) mit René Lüscher und Stephanie<br />

Lüscher Lange (Eigentümer); Christa Lange, Gustav Munz<br />

Noch nicht festgelegt. Das Schaffhauser Weinbaumuseum würde sich sehr<br />

eignen als Hauptpartner oder als Trägerschaft.<br />

Weitere Partner notwendig analog Projektbeschrieb (Synergien)<br />

168


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Ziele (Wirkungen und Leistungen) und Projektstand<br />

Wirkungen Wirkungsindikatoren<br />

� Alternative zum Thema Wein - mit starker Symbolkraft<br />

� Steigerung der Besucherzahlen im<br />

Tourist-Package<br />

� Nutzung des Raumes <strong>für</strong> spezielle Anlässe<br />

Leistungen Leistungsindikatoren<br />

� Führungen<br />

� Ausstellungen / Wissensvermittlung<br />

� Kleine Gastronomie<br />

Projektstand<br />

Zeitplanung<br />

Etappe Leistungen Dauer<br />

Errichtung Gebäudesanierung<br />

- Instandstellung Mühle<br />

Konzipierung und Aufbau<br />

Ausstellung / Information /<br />

Museum<br />

Gastronomie<br />

Meilensteine und Termine<br />

� Anzahl Führungen<br />

� Umsatz Gastronomie<br />

� Interesse / Feedback der Besucher<br />

� Wirkung auf <strong>die</strong> Erweiterung der Tourist-Packages<br />

� Projektskizze<br />

� Interessengruppe zur Unterstützung der<br />

Idee „Erlebnis Mühle“ im Aufbau<br />

� Bereitschaft (mündliche Zusage) der Eigentümerin<br />

(Familie Lüscher Lange), den Gebäudeteil<br />

mit den Mühlenräumlichkeiten<br />

nach den Bedürfnissen der künftigen Trägerschaft<br />

<strong>für</strong> mindestens 15 Jahre fest zu<br />

vermieten (Investitionen zu Lastend der<br />

Trägerschaft)<br />

� Grobe Kostenschätzung durch Architekten -<br />

anhand der bestehenden Gebäudepläne -<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> notwendigen baulichen Massnahmen):<br />

minimale Isolation <strong>für</strong> ganzjährige Anlässe,<br />

Sicherheit <strong>für</strong> <strong>die</strong> Besucher, Lifteinbau,<br />

Raum <strong>für</strong> kleinere Gastronomie, sanitäre<br />

Massnahmen)<br />

� Innere Gestaltung noch offen (Ausstellung,<br />

Information, Produktdarstellung, Einrichtungen)<br />

2013 2014 2015 2016<br />

Meilensteine Termine<br />

Vorabklärungen Trägerschaft, Finanzierung, Nutzungsvertrag sind erfolgt<br />

und gestärkt.<br />

Juni 2013<br />

Abschluss Vertrag mit Eigentümerin Juni 2013<br />

169


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Genehmigung Projekt durch RNP SH August 2013<br />

Baubewilligung Umbau Mühlengebäude November 2013<br />

Beginn Umbau Mühlegebäude Januar 2014<br />

Instandstellung Mühle Ende 2014<br />

Genehmigung Konzept <strong>für</strong> Ausstellung / Museum / Information / Beschriftung<br />

/ Betriebssorganisation<br />

September 2013<br />

Abschluss Umbau Mühlengebäude Ende 2014<br />

Einrichtung Jan – Mai 2015<br />

Eröffnung Mai 2015<br />

Finanzierung<br />

Gesamtkosten in CHF 140’000<br />

Finanzierung<br />

Noch nicht gesicherte Beiträge sind mit * gekennzeichnet<br />

Dauer<br />

2013 2014 2015 2016<br />

Bund Pärke 23’000 23’000 23’000 23’000<br />

Bund Übrige<br />

Kanton <strong>Schaffhausen</strong> Pärke 8’000 8’000 8’000 8’000<br />

Kanton <strong>Schaffhausen</strong> Übrige<br />

Parkträgerschaft Eigenleistungen 4’000 4’000 4’000 4’000<br />

Parkträgerschaft Eigenarbeit<br />

(Arbeitsstunden à 30.- CHF)<br />

Dritte<br />

TOTAL 35’000 35’000 35’000 35’000<br />

Risikoanalyse<br />

Faktoren <strong>für</strong> Erfolg und<br />

Misserfolg<br />

Erfolg: Bedürfnis vorhanden, Vielfalt, angemessen<br />

Misserfolg: Fehlende finanzielle Mittel, hoher Mittelbedarf<br />

170


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Projekt B5: Schaffhauser Haus<br />

Dieses Projekt ist in Erarbeitung und wird bis zum Ende der Vernehmlassungsphase Anfang August<br />

eingefügt<br />

171


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Handlungsfeld C: Natur<br />

Projekt C1: Förderprogramm Mittelspecht, Amphibien und Fledermäuse<br />

Projektblatt Park: <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Projektname Förderprogramm <strong>für</strong> Mittelspecht, Amphibien und Fledermäuse<br />

Projektnummer C 1<br />

Zeitperiode des Projektes<br />

Kurzbeschrieb des<br />

Projektes<br />

2013 - 2016<br />

Die Wälder des Südrandens der Gemeinden Wilchingen, Neunkirch, Jestetten,<br />

Beringen, Neuhausen und Guntmadingen sowie <strong>die</strong> Waldungen<br />

Schwaben, Hart und Eggholz entlang des Rheins der Gemeinden Jestetten,<br />

Lottstetten, Buchberg und Rüdlingen weisen interessante Gemeinsamkeiten<br />

auf:<br />

▪ Der hohe Eichenanteil bietet seltenen Vogelarten Lebensraum. So<br />

kommt in <strong>die</strong>sen Waldgebieten der seltene Mittelspecht vor.<br />

▪ Die unzähligen Bohnerzgruben aus historischem Bohnerzbergbau im<br />

Südranden sowie zahlreiche Waldbäche und Wassergräben sowie der<br />

Rheinlauf bieten mit ihren Wasserstellen <strong>für</strong> zahlreiche Amphibienarten<br />

einen Lebensraum. Das Amphibienbiotop Chäferhölzli steht unter<br />

nationalem Schutz. Die Amphibienarten Gelbbauchunke, Teichmolch<br />

und Kammmolch gelten in der Schweiz als stark gefährdet und in der<br />

EU als prioritär zu fördernde Arten.<br />

▪ Diese Kombination und ihre räumliche Aufteilung, sowie <strong>die</strong> Anbindung<br />

an den Rhein, bietet eine optimale Lebensgrundlage <strong>für</strong> zahlreiche,<br />

teilweise stark bedrohte Fledermausarten. Von ganz besonderer<br />

Bedeutung ist dabei <strong>die</strong> grossräumige Vernetzung der Lebensräume,<br />

so ist <strong>die</strong> Wasserfledermaus auf vernetzende Landschaftsstrukturen<br />

(Flugstrassen) zwischen dem Südranden (Tagesquartiere in Baumhöhlen)<br />

und dem Rhein (Jagdhabitat) angewiesen. Andere Arten wie<br />

das Grosse Mausohr, <strong>die</strong> Langohren, <strong>die</strong> Mopsfledermaus oder <strong>die</strong><br />

Brandtfledermaus sind auf eine Vernetzung zwischen Siedlungsraum<br />

(Tagesquartiere in Estrichen oder Spalten an Gebäuden) und Wäldern<br />

(Jagdhabitate) angewiesen.<br />

Projektteil 1: Lebensraumerhaltung und -förderung <strong>für</strong> verschiedene<br />

Fledermausarten<br />

Das Projekt umfasst verschiedene Schwerpunkte:<br />

▪ Kartierung der Flugstrassen (Vernetzungsstrukturen) zwischen dem<br />

Südranden und dem Rhein. Neben einer langfristigen Erhaltung sollen<br />

auch Aufwertungsmöglichkeiten aufgezeigt und nach Möglichkeit umgesetzt<br />

werden.<br />

▪ Kartierung und Typisierung von Baumhöhlenquartieren und Jagdlebensräumen<br />

im Wald. Ziel ist es, <strong>für</strong> <strong>die</strong> forstwirtschaftliche Praxis direkt<br />

verwendbare Grundlagen <strong>für</strong> den Schutz und <strong>die</strong> Förderung von<br />

Baumhöhlenquartieren und Jagdbiotopen zu erarbeiten; mit einer regelmässige<br />

Weiterbildung des Forstpersonals.<br />

Die Kartierungen können einerseits mittels gezielter Suche an prädestinierten<br />

Stellen, andererseits mittels Einsatz der Radiotelemetrie (Abfang<br />

und Besenderung), aber auch mittels bioakustischer Transsekte (Artbestimmung<br />

mittels Ultraschallrufen) vorgenommen werden.<br />

Aufbauend auf Vorabklärungen zu Wasserfledermaus-Flugstrassen kann<br />

2013 mit der Radiotelemetrie von Wasserfledermäusen begonnen wer-<br />

172


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Beitrag zu den spezifischen<br />

Zielen des<br />

Parks<br />

Bezug zum Zielrahmen<br />

BAFU<br />

den, um Baumhöhlenquartiere, Flugstrassen und Jagdgebiete über dem<br />

Rhein in ihrem Zusammenhang zu kartieren. Aufbauend darauf sollen ab<br />

2014-2016 <strong>die</strong> Lebensräume weiterer Fledermausarten (Bechsteinfledermaus,<br />

Braunes Langohr, Brandtfledermaus) erfasst und typisiert werden.<br />

Projektteil 2: Eichenförderung zugunsten des Mittelspechts<br />

Der Wald-Mischbestand wird aufgelichtet, indem <strong>die</strong> Eichen (mittleren Alters<br />

bis alt) freigestellt werden. Dabei wird besonders auf <strong>die</strong> Vorkommen<br />

und Ansprüche des Mittelspechts geachtet.<br />

Von 2013 bis 2016 sollen auf rund 50 Hektaren Eichenförderung umgesetzt<br />

werden. Das Projektmanagement läuft über den RNP; <strong>die</strong> Arbeiten<br />

werden durch <strong>die</strong> Gemeindeforstämter ausgeführt; <strong>die</strong> Finanzierung wird<br />

im Rahmen der „Aufwertung von Lebensräumen“ aus dem Budget des<br />

NFA zwischen Bund und Kanton gedeckt.<br />

Projektteil 3: Aufwertung von Bohnerzgruben und Wasserstellen zugunsten<br />

der Amphibien<br />

Im ersten Projektjahr 2013 sollen im Südranden geeignete Bohnerzgruben<br />

und in den Wäldern Schwaben und Hart Wasserstellen mit hohem<br />

Förderpotenzial ausgewählt und deren Aufwertung geplant werden. Dazu<br />

können auch erste Erkenntnisse der Fledermauskartierung verwendet<br />

werden. In den Jahren 2014 bis 2016 sollen rund 15 Kleinbiotope zur Förderung<br />

der Amphibien aufgewertet werden.<br />

Alle drei Projektteile werden in einen gemeinsamen Kontext gesetzt, um<br />

so eine umfassende Lebensraumsicherung und -förderung zu gewährleisten.<br />

Das Projektmanagement läuft über den RNP; <strong>die</strong> Arbeiten werden durch<br />

Gemeindeforstämter und Naturschutzorganisationen unter Einbezug von<br />

Schulklassen und Freiwilligeneinsätzen ausgeführt; <strong>die</strong> Finanzierung wird<br />

aus dem Budget des NFA zwischen Bund und Kanton gedeckt.<br />

Weitere Projektideen<br />

Es existieren weitere Projektideen, <strong>die</strong> dem Handlungsfeld „Natur“ zugeordnet<br />

werden können. Diese Ideen weisen unterschiedliche Detaillierungsgrade<br />

auf und müssen während der Errichtungsphase durch entsprechende<br />

Arbeitsgruppen konkretisiert und weiterentwickelt werden.<br />

- Förderung von Leitarten: Stark gefährdete Arten werden durch angepasste<br />

Flächenbewirtschaftung und mittels Schaffung von Kleinstrukturen<br />

in ihrem Bestand gestärkt (Artengruppe Schmetterlinge an südexponierten<br />

Wald- und Wiesenhänge sowie Waldrändern; Schlingnatter<br />

in Rebhängen, an trockenen Magerwiesenhängen und Waldrändern,<br />

Ringelnatter in Feuchtgebieten).<br />

- Gewässeraufwertung: Bäche, Quellen und Weiher sollen aufgewertet<br />

und vernetzt werden. Auf der Basis eines kantonalen Förderprogramms<br />

werden einerseits bestehende Gewässer aufgewertet, andererseits<br />

verbaute und eingedolte Bäche revitalisiert. Die Gewässerfördermassnahmen<br />

sind parkspezifische Projekte (Planungen, Projektentwicklungen,<br />

Begleitung) ergänzend zum kantonalen Gewässerförderprogramm.<br />

Jene Kosten werden hier nicht eingerechnet.<br />

� Netzwerk<br />

� Landschaft, Natur und Umwelt<br />

� Kulturelles Leben und Erbe<br />

� Bildung und Entwicklung<br />

Trägt zu folgenden operativen Zielen bei: 1.1, 1.3, 1.4, 1.5, 2.2, 3.1, 3.2,<br />

3.3, 4.2, 4.3, 5.1<br />

173


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Modellcharakter Projektprogramm verbindet <strong>die</strong> zentralen Akteure Naturschutz, Landwirtschaft<br />

und Forstwirtschaft in idealer Weise.<br />

Bedeutung des Projekts<br />

<strong>für</strong> den Park<br />

Verbindung zu anderen<br />

Projekten<br />

Projektorganisation<br />

+++<br />

Projektprogramm deckt einen wesentlichen Teil des Parkgebietes<br />

mit den vielen grossflächigen Schutzgebieten ab.<br />

A1, B1, B2, C3, D1<br />

Projektleitung Geschäftsstelle <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> (Bernhard Egli)<br />

Vorstand Trägerverein (Gabi Uehlinger)<br />

in enger Zusammenarbeit mit Gemeinden und Naturschutzorganisationen<br />

Projektentwicklung: Bernhard Egli, Bruno Tissi, Hansueli Alder, Herbert Billing<br />

Partner ▪ Gemeinden des Parkgebietes<br />

▪ Naturschutzorganisationen<br />

▪ Amtsstellen<br />

▪ Schulen<br />

Ziele (Wirkungen und Leistungen) und Projektstand<br />

Wirkungen Wirkungsindikatoren<br />

▪ Erhöhung der Artenvielfalt, speziell der seltenen,<br />

gefährdeten Arten<br />

▪ Sicherung der hohen Biodiversitätswerte der<br />

Schutzobjekte und deren Vernetzung<br />

▪ Biodiversitätswerte der ausgewählten<br />

Schutzobjekte<br />

▪ Periodische Pflege garantiert<br />

Leistungen Leistungsindikatoren<br />

▪ Aufwertung von 50 Hektaren Wald<br />

▪ Aufwertung von 15 Kleinbiotopen<br />

▪ Sachgerechte Pflege der Schutzobjekte<br />

Projektstand ▪ Projektskizze<br />

Zeitplanung<br />

Etappe Leistungen Dauer<br />

Errichtung Aufbau einer Arbeitsgruppe<br />

mit allen Akteuren, Auswahl<br />

der aufzuwertenden Flächen<br />

und Objekte<br />

Fledermauskartierung (Telemetrie),<br />

diverse Arten<br />

Eichenförderung zugunsten<br />

Mittelspecht, 10-15 ha pro<br />

Jahr<br />

Aufwertung von Bohnerzgruben<br />

und Wasserstellen, 5<br />

Objekte pro Jahr<br />

Entwicklung und Umsetzung<br />

▪ Bestandsentwicklung der Indikatorarten<br />

▪ Einhaltung eines vierjährigen Pflegerhythmus<br />

2013 2014 2015 2016<br />

174


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Meilensteine und Termine<br />

von weiteren Projektideen<br />

Meilensteine Termine<br />

Aufbau einer Arbeitsgruppe mit allen Akteuren, Auswahl der aufzuwertenden<br />

Flächen und Objekte<br />

Mitte 2013<br />

Wasserfledermauskartierung abgeschlossen Ende 2013<br />

Planung Bohnerzgrubenaufwertung abgeschlossen Ende 2013<br />

Erste Etappe Eichenförderung abgeschlossen Ende 2013<br />

Zweite Etappe Eichenförderung, erste Etappe Bohnerzgrubenaufwertung<br />

abgeschlossen<br />

Ende 2014<br />

Schlussbilanz Zielerreichung Ende 2016<br />

Finanzierung<br />

Gesamtkosten in CHF: 283‘500<br />

Finanzierung<br />

Noch nicht gesicherte Beiträge sind mit * gekennzeichnet<br />

Dauer<br />

2013 2014 2015 2016<br />

Bund Pärke 30‘500 28‘000 28‘000 28‘000<br />

Bund Übrige (z.B. BAFU Biotopschutz, SECO,<br />

BLW etc.)<br />

2‘000 2‘000 2‘000 2‘000<br />

Kantone Pärke 20‘000 20‘000 20‘000 20‘000<br />

Kantone Übrige 5‘000 5‘000 5‘000 5‘000<br />

Parkträgerschaft Eigenleistungen<br />

(Finanzbeiträge)<br />

Parkträgerschaft Eigenarbeit<br />

(Arbeitsstunden à 30.- CHF)<br />

11‘500 12‘500 12‘500 12‘500<br />

500 500 500 500<br />

Dritte 2‘500 2‘500 2‘500 2‘500<br />

TOTAL 72‘000 70‘500 70‘500 70‘500<br />

Nicht im Projektbudget enthalten sind <strong>die</strong> folgenden<br />

Budgetmittel aus dem NFA „Aufwertung<br />

von Lebensräumen“ von 240‘000<br />

Risikoanalyse<br />

Faktoren <strong>für</strong> Erfolg<br />

und Misserfolg<br />

60‘000 60‘000 60‘000 60‘000<br />

Erfolg:<br />

▪ Besetzung der Arbeitsgruppe mit geeigneten Personen<br />

▪ Vorgesehene Abwicklung der Etappen umgesetzt<br />

175


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

▪ Stabile oder gar zunehmende Populationsgrössen der geförderten Arten<br />

Misserfolg:<br />

▪ Nicht alle vorgesehenen Projektgebiete konnten integriert werden<br />

▪ Aufwertungsmassnahmen konnten nicht im vorgesehenen Ausmass<br />

umgesetzt werden<br />

▪ Vorkommen der zu fördernden Arten konnten nicht stabilisiert oder<br />

verbessert werden<br />

176


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Projekt C2: Biomassekraftwerk<br />

Projektblatt Park: <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Projektname Biomassekraftwerk<br />

Projektnummer C 2<br />

Zeitperiode des Projektes<br />

Kurzbeschrieb des<br />

Projektes<br />

Beitrag zu den spezifischen<br />

Zielen des<br />

Parks<br />

Bezug zum Zielrahmen<br />

BAFU<br />

2013 - 2016<br />

Die Produktion von erneuerbaren Energien soll im Parkgebiet gesteigert<br />

werden. Ein erstes Projekt soll <strong>die</strong> Entwicklung eines Biomassekraftwerks<br />

sein. Ziel ist <strong>die</strong> Schaffung einer Anlage im Park.<br />

Mit einer Stu<strong>die</strong> sollen Standortabklärungen getroffen, mögliche Anlagetypen<br />

und Stoffe gesucht werden. Verschiedene Betriebsmodelle (Bsp.<br />

Contracting sollen geprüft werden.<br />

Angestrebt werden soll eine Anlage in der Dimensionierung von etwa bis 1<br />

Gigawatt Leistung. Aus Holzschnitzeln und Landwirtschaftsabfällen aus einem<br />

Lieferumkreis von bis zu 30 km soll Strom produziert und <strong>die</strong> Prozesswärme<br />

in einem Verbund abgegeben werden.<br />

Folgende Projektschritte sind vorgesehen:<br />

▪ Räumliche Erfassung der Biomassepotenziale und Wärmeabnehmer<br />

▪ Identifizierung möglicher Anlagestandorte<br />

▪ Abklärungen über <strong>die</strong> Machbarkeit (Technologie, Dimensionierung, Wirtschaftlichkeit,<br />

Finanzierung)<br />

▪ Ausarbeitung eines Realisierungsplans<br />

Weitere Projektideen<br />

Strom- und Wärmeverbrauch in Privathaushalten:<br />

- Information und Sensibilisierung<br />

- Unterstützung bei der Umsetzung von Effizienzmassnahmen (z.B. Projekte<br />

in Zusammenarbeit mit Schulen, Wettbewerb zur Reduktion des<br />

Energieverbrauchs, …)<br />

Solarenergie / Photovoltaik:<br />

- Konkretisierung der Idee „<strong>Naturpark</strong>-Solarstrombörse“<br />

- Zusammenarbeit mit EKS oder anderen Partnern<br />

� Netzwerk<br />

� Wertschöpfung<br />

� Bildung und Entwicklung<br />

Trägt zu folgenden operativen Zielen bei: 1.6, 2.1, 2.3, 2.4, 3.1 3.2, 4.2<br />

Modellcharakter Ein erstes Projektmodell könnte an weiteren Standorten realisiert werden<br />

Bedeutung des Projekts<br />

<strong>für</strong> den Park<br />

Verbindung zu anderen<br />

Projekten<br />

Projektorganisation<br />

++ Hochgestecktes Ziel des Parks als Ansporn <strong>für</strong> ganzen Kanton<br />

A1, B1, B2, B3, D1<br />

Projektleitung Geschäftsstelle <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> (Bernhard Egli)<br />

Vorstand Trägerverein (Kurt Salvisberg)<br />

in enger Zusammenarbeit mit Gemeinden<br />

Projektentwicklung: Bruno Tissi, Thomas Wetter, Barbara Gehring, Hansueli<br />

Bernath, Wilfried Leu, Otto Windler<br />

177


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Partner ▪ Gemeinden des Parkgebietes<br />

▪ Landwirte<br />

▪ Gewerbe<br />

Ziele (Wirkungen und Leistungen) und Projektstand<br />

Wirkungen Wirkungsindikatoren<br />

▪ Reduktion des Energieverbrauchs (Strom und<br />

Wärme)<br />

▪ Erhöhung der Strom- und Wärmeproduktion aus<br />

erneuerbaren Energien<br />

▪ Ersatz nicht erneuerbarer Fremd-Energie<br />

▪ Verbrauchszahlen<br />

▪ Produktionszahlen<br />

▪ Zukaufzahlen Energie<br />

Leistungen Leistungsindikatoren<br />

▪ Potenziale und Machbarkeit bezüglich eines Biomassekraftwerks<br />

aufzeigen<br />

▪ Weitere konkrete Projekte identifizieren und<br />

Machbarkeit abklären<br />

▪ Wärme- und Stromverbrauch im Parkgebiet sollen<br />

bis 2033 zu 80% auf der Basis von erneuerbaren<br />

Energien, vorwiegend aus der Region produziert<br />

werden.<br />

▪ Analyseresultate<br />

▪ Umsetzbare Projekte<br />

Projektstand ▪ Projektskizze<br />

Zeitplanung<br />

Etappe Leistungen Dauer<br />

Errichtung Räumliche Erfassung der Biomassepotenziale<br />

und Wärmeabnehmer<br />

Identifizierung möglicher Anlagestandorte<br />

Meilensteine und Termine<br />

Abklärungen über <strong>die</strong> Machbarkeit<br />

(Technologie, Dimensionierung,<br />

Wirtschaftlichkeit,<br />

Finanzierung)<br />

Ausarbeitung eines Realisierungsplans<br />

Umsetzung des Biomassekraftwerkprojektes<br />

Entwicklung weiterer Projektideen<br />

2013 2014 2015 2016<br />

Meilensteine Termine<br />

Räumliche Erfassung der Biomassepotenziale und Wärmeabnehmer<br />

Identifizierung möglicher Anlagestandorte<br />

Abklärungen über <strong>die</strong> Machbarkeit (Technologie, Dimensionierung, Wirtschaftlichkeit,<br />

Finanzierung)<br />

Ausarbeitung eines Realisierungsplans<br />

Ende 2013<br />

Ende 2014<br />

178


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Aufbau weiterer Projekte gestartet Ende 2015<br />

Umsetzung eines Biomassekraftwerkes gestartet Ende 2016<br />

Finanzierung<br />

Gesamtkosten in CHF: 100‘000<br />

Finanzierung<br />

Noch nicht gesicherte Beiträge sind mit * gekennzeichnet<br />

Dauer<br />

2013 2014 2015 2016<br />

Bund Pärke 14‘000 14‘000 14‘000 14‘000<br />

Bund Übrige (z.B. BAFU Biotopschutz, SE-<br />

CO, BLW etc.)<br />

Kantone Pärke 8‘000 8‘000 8‘000 8‘000<br />

Kantone Übrige<br />

Parkträgerschaft Eigenleistungen<br />

(Finanzbeiträge)<br />

Parkträgerschaft Eigenarbeit<br />

(Arbeitsstunden à 30.- CHF)<br />

2‘000 2000 2‘000 2‘000<br />

Dritte 1000 1‘000 1‘000 1‘000<br />

TOTAL 25‘000 25‘000 25‘000 25‘000<br />

Risikoanalyse<br />

Faktoren <strong>für</strong> Erfolg<br />

und Misserfolg<br />

Erfolg:<br />

▪ Kooperation von (Regional-)Politik, Gewerbe, Energie- und Umweltfachleuten<br />

▪ Stu<strong>die</strong> ergibt genügend Biomassepotenzial und geeigneten Standort<br />

▪ Projekt wird von Politik unterstützt<br />

Misserfolg:<br />

▪ Stu<strong>die</strong> ergibt kein genügendes Biomassepotenzial und/oder keinen<br />

geeigneten Standort<br />

▪ Projekt erhält keine genügende Kooperation<br />

▪ Projekt erhält keine genügende finanzielle Unterstützung<br />

179


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Projekt C3: Kulturlandschafts-Aufwertung<br />

Projektblatt Park: <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Projektname Kulturlandschafts-Aufwertung<br />

Projektnummer C 3<br />

Zeitperiode des Projektes<br />

Kurzbeschrieb des<br />

Projektes<br />

2013 - 2016<br />

Der Regionale <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> beinhaltet eine grossflächige,<br />

ausserordentlich vielfältige Kulturlandschaft.<br />

Der Randen ist besonders reich an Kulturlandschaftselementen hoher<br />

Biodiversität. Folgende Elemente sind vorhanden:<br />

� artenreiche extensive Trockenwiesenhänge<br />

� orchideenreiche Föhrenstreifen der Randenhochflächen<br />

� kilometerlange Waldrandstrukturen<br />

� Laubmischwälder mit Föhren und wertvollen Lichtbaumarten<br />

� Obstgärten und Streuobstbestände<br />

� Hecken und Einzelbäume<br />

� Äcker mit Buntbrachestreifen<br />

� Lesesteinreihen<br />

� alte Rebterrassen und Trockenmauern<br />

Von 1993 bis 2004 haben Bauern und Forstverwaltungen unter der Leitung<br />

des Vereins KURA (Kulturlandschaft Randen) rund 170 ha Magerwiesen<br />

und Hecken gepflegt, 56 ha Waldflächen entbuscht und durchforstet<br />

sowie 5 ha Buntbrachen angelegt, finanziert durch den Fonds Landschaft<br />

Schweiz.<br />

Ein wichtiges Element der Kulturlandschaft bilden <strong>die</strong> dichten Hochstammobstgärten<br />

um <strong>die</strong> Dörfer und <strong>die</strong> lockeren Streuobstbestände. Seit<br />

1987 fördert der Verein „Obstgarten-Aktion <strong>Schaffhausen</strong>“ den Lebensraum<br />

Hochstammobstgarten.<br />

Im Parkgebiet besteht seit 2006 auf dem Griesbach (<strong>Schaffhausen</strong>) ein<br />

nationaler Obstsortengarten mit 500 Apfel-, Birnen-, Zwetschgen-, und<br />

Kirschensorten; seit 2012 eine nationale Baumnusssammlung mit 100<br />

Nusstypen im Babental, Gächlingen.<br />

Seit 2009 läuft ein Interreg-Projekt zur Förderung der seltenen Obstgarten-Vogelarten<br />

Gartenrotschwanz, Wendehals, Wiedehopf und Steinkauz<br />

im ganzen Kanton <strong>Schaffhausen</strong> sowie dem deutschen Klettgau und dem<br />

Hegau. Neben artspezifischen Fördermassnahmen werden auch Vermarktungsmöglichkeiten<br />

<strong>für</strong> Obstprodukte entwickelt. Das Interreg-Projekt<br />

endet 2012, es soll ab 2013 über den RNP weitergeführt werden.<br />

Projektteil 1: Aufwertung von Kulturlandschaftselementen<br />

Schwerpunktgebiet des Projektteils 1 bilden <strong>die</strong> Randengemeinden. Es<br />

weisen aber alle Gemeinden des Parkgebietes interessante Kulturlandschaftselemente<br />

auf, welche aufgewertet werden sollen. In <strong>die</strong> Pflegearbeiten<br />

können auch archäologische Stätten integriert werden, wie z.B.<br />

Burgruinen, historische Hohlwege, Grabhügel.<br />

Das Teilprojekt umfasst folgende Schwerpunkte:<br />

▪ Kartierung biologisch wertvoller Elemente der Kulturlandschaft mit<br />

hohem Aufwertungspotential und Planung von Aufwertungsmassnahmen.<br />

▪ Ausführung von Aufwertungsmassnahmen:<br />

180


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Beitrag zu den spezifischen<br />

Zielen des<br />

Parks<br />

Bezug zum Zielrahmen<br />

BAFU<br />

▪ Durchforstung und Entbuschung artenreicher Waldpartien und-<br />

Waldränder<br />

▪ Pflege und Verjüngung von Föhrenstreifen<br />

▪ Freistellen von Lesesteinreihen und Schaffung von Kalksteinmauern<br />

▪ Erfolgskontrolle durch Kartierung ausgewählter Indikatorarten<br />

Das Projektmanagement läuft über den RNP; <strong>die</strong> Arbeiten werden durch<br />

<strong>die</strong> Gemeindeforstämter und Landwirte ausgeführt, unter Einbezug von<br />

Schulklassen und Freiwilligeneinsätzen. Die Finanzierung der Pflegeeingriffe<br />

wird zum grossen Teil im Rahmen der „Aufwertung von Lebensräumen“<br />

aus dem Budget des NFA zwischen Bund und Kanton gedeckt.<br />

Projektteil 2: Obstgartenförderung<br />

Das Teilprojekt 2 umfasst folgende Schwerpunkte:<br />

▪ Die überalterten Hochstamm-Obstgärten werden in Pflege genommen<br />

und durch Baumpflanzungen verjüngt, verbunden mit Sortenberatung.<br />

Besonders gefördert werden alte, robuste Sorten.<br />

▪ Die Anlage von neuen Hochstamm-Obstgärten durch interessierte<br />

Bauern wird durch Beratung und Unterstützung gefördert.<br />

▪ In den Vernetzungsprojekten mit Schwerpunkt „Obstbäume“ werden<br />

<strong>die</strong> Obstgärten durch das Anbringen von Nistkästen und <strong>die</strong> Schaffung<br />

von Kleinstrukturen aufgewertet.<br />

▪ Die Obstsortenvielfalt wird der Bevölkerung an Obstausstellungen nähergebracht<br />

(Bsp. Obstausstellungen <strong>Schaffhausen</strong>, Zwetschgenfest<br />

Bibern).<br />

▪ Möglichkeiten der Produktevermarktung (Bsp. Wiedehopfwein) oder<br />

Baumpatenschaften (Bsp. Chriesiland Büttenhardt) werden entwickelt.<br />

▪ Erfolgskontrolle durch Kartierung der Obstgarten-Vogelarten.<br />

Das Projektmanagement läuft über den RNP. Die Arbeiten werden durch<br />

Landwirte zusammen mit der Obstgarten-Aktion <strong>Schaffhausen</strong> ausgeführt,<br />

unter Einbezug von Schulklassen und Freiwilligeneinsätzen.<br />

Die Finanzierung wird zum Teil aus dem Budget des NFA zwischen Bund<br />

und Kanton gedeckt.<br />

� Netzwerk<br />

� Landschaft, Natur und Umwelt<br />

� Kulturelles Leben und Erbe<br />

� Bildung und Entwicklung<br />

Trägt zu folgenden operativen Zielen bei: 1.1, 1.3, 1.4, 1.5, 2.2, 3.1, 3.2,<br />

3.3, 4.2, 4.3, 5.1<br />

Modellcharakter Projektprogramm verbindet <strong>die</strong> zentralen Akteure Landwirtschaft, Forstwirtschaft<br />

und Naturschutz in idealer Weise.<br />

Bedeutung des Projekts<br />

<strong>für</strong> den Park<br />

Verbindung zu anderen<br />

Projekten<br />

Projektorganisation<br />

+++ Projektprogramm deckt praktisch das gesamte Parkgebiet ab.<br />

A1, B1, B2, B3, C1, D1<br />

Projektleitung Geschäftsstelle <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> (Bernhard Egli)<br />

Vorstand Trägerverein (Wilfried Leu)<br />

in Zusammenarbeit mit der KURA und der Obstgarten-Aktion <strong>Schaffhausen</strong><br />

181


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Projektentwicklung: Bernhard Egli, Wilfried Leu, Herbert Billing<br />

Partner ▪ Gemeinden des Parkgebietes<br />

▪ Vereinigung der Randenbauern<br />

▪ Naturschutzorganisationen<br />

▪ Amtsstellen<br />

▪ Schulen<br />

Ziele (Wirkungen und Leistungen) und Projektstand<br />

Wirkungen Wirkungsindikatoren<br />

▪ Erhaltung der Kulturlandschaftsqualitäten<br />

▪ Erhöhung der Artenvielfalt, speziell der seltenen,<br />

gefährdeten Arten<br />

▪ Sicherung der hohen Biodiversitätswerte der Kulturlandschaft<br />

und deren Vernetzung<br />

▪ Biodiversitätswerte der ausgewählten<br />

Kulturlandschaftsobjekte<br />

▪ Periodische Pflege garantiert<br />

Leistungen Leistungsindikatoren<br />

▪ Aufwertung von 40 Hektaren Wald, Waldrand<br />

▪ Aufwertung von 20 Einzelelementen<br />

▪ Schaffung und Aufwertung von 40 Obstgärten<br />

▪ Sachgerechte Pflege der ausgewählten Objekte<br />

Projektstand ▪ Projektskizze<br />

Zeitplanung<br />

Etappe Leistungen Dauer<br />

Errichtung Aufbau einer Arbeitsgruppe<br />

mit allen Akteuren, Auswahl<br />

der aufzuwertenden Flächen<br />

und Objekte<br />

Meilensteine und Termine<br />

Aufwertung von Kulturlandschaftselementen<br />

5 Objekte<br />

pro Jahr<br />

Kartierung von Indikator-<br />

Vogelarten und Tiergruppen<br />

Pflanzung von Obstbäumen<br />

und Sortenberatung<br />

Entwicklung von Vermarktungsmöglichkeitenspezieller<br />

Produkte<br />

▪ Bestandsentwicklung der Indikatorarten<br />

▪ Einhaltung eines vierjährigen Pflegerhythmus<br />

2013 2014 2015 2016<br />

Meilensteine Termine<br />

Aufbau einer Arbeitsgruppe mit allen Akteuren, Auswahl der aufzuwertenden<br />

Kulturlandschaftsflächen und -Objekte<br />

Mitte 2013<br />

Kartierung aufzuwertender Kulturlandschaftselemente abgeschlossen Ende 2013<br />

Planung der Aufwertungen bis 2016 abgeschlossen Ende 2013<br />

Erste Etappe der Aufwertungen abgeschlossen Frühling 2014<br />

182


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Zweite Etappe der Aufwertungen abgeschlossen Frühling 2015<br />

Dritte Etappe der Aufwertungen abgeschlossen Frühling 2016<br />

Schlussbilanz Zielerreichung Ende 2016<br />

Finanzierung<br />

Gesamtkosten in CHF: 283‘500<br />

Finanzierung<br />

Noch nicht gesicherte Beiträge sind mit * gekennzeichnet<br />

Dauer<br />

2013 2014 2015 2016<br />

Bund Pärke 30‘500 28‘000 28‘000 28‘000<br />

Bund Übrige (z.B. BAFU Biotopschutz, SECO,<br />

BLW etc.)<br />

2‘000 2‘000 2‘000 2‘000<br />

Kantone Pärke 20‘000 20‘000 20‘000 20‘000<br />

Kantone Übrige 5‘000 5‘000 5‘000 5‘000<br />

Parkträgerschaft Eigenleistungen<br />

(Finanzbeiträge)<br />

Parkträgerschaft Eigenarbeit<br />

(Arbeitsstunden à 30.- CHF)<br />

11‘500 12‘500 12‘500 12‘500<br />

500 500 500 500<br />

Dritte 2‘500 2‘500 2‘500 2‘500<br />

TOTAL 72‘000 70‘500 70‘500 70‘500<br />

Nicht im Projektbudget enthalten sind <strong>die</strong> folgenden<br />

Budgetmittel aus dem NFA „Aufwertung<br />

von Lebensräumen“ von 240‘000<br />

Risikoanalyse<br />

Faktoren <strong>für</strong> Erfolg<br />

und Misserfolg<br />

60‘000 60‘000 60‘000 60‘000<br />

Erfolg:<br />

▪ Besetzung der Arbeitsgruppe mit geeigneten Personen<br />

▪ Vorgesehene Abwicklung der Etappen umgesetzt<br />

▪ Vorgesehene Anzahl Kulturlandschaftselemente konnte aufgewertet<br />

werden<br />

▪ Stabile oder gar zunehmende Populationsgrössen der geförderten Arten<br />

Misserfolg:<br />

▪ Nicht alle vorgesehenen Projektgebiete konnten integriert werden<br />

▪ Aufwertungsmassnahmen konnten nicht im vorgesehenen Ausmass<br />

umgesetzt werden<br />

▪ Vorkommen der zu fördernden Arten konnten nicht stabilisiert oder<br />

verbessert werden<br />

183


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Handlungsfeld D: Bildung und Kultur<br />

Projekt D1: Bildung<br />

Projektblatt Park: <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Projektname Bildung<br />

Projektnummer D 1<br />

Zeitperiode des Projektes<br />

Kurzbeschrieb des<br />

Projektes<br />

Beitrag zu den spezifischen<br />

Zielen des<br />

Parks<br />

Bezug zum Zielrahmen<br />

BAFU<br />

2013 - 2016<br />

Mit dem Projekt Bildung sind Aktivitäten verschiedenster Art verbunden,<br />

welche <strong>die</strong> Parkbevölkerung aber auch Gäste dazu anregt, sich mit der<br />

Kultur und Natur im Park vertieft auseinander zu setzen.<br />

Ziel ist es, das Verständnis <strong>für</strong> <strong>die</strong> Erhaltung der natürlichen und kulturellen<br />

Vielfalt im Park zu erhöhen und damit einen Beitrag <strong>für</strong> eine gemeinsame,<br />

positive Entwicklung zu leisten.<br />

Wichtige Teilprojekte sind folgende:<br />

� Naturschule<br />

� Seminar-Breaks auf dem Siblinger Randen (im Zus.hang mit Naturschule)<br />

� Bildungsplattform auf dem Internet<br />

� <strong>Naturpark</strong>führer-Ausbildung<br />

� Bildung und Entwicklung<br />

� Kulturelles Leben und Erbe<br />

� Netzwerk<br />

� Wertschöpfung<br />

� Tourismus<br />

� Landschaft, Natur und Umwelt<br />

Trägt zu folgenden operativen Zielen bei: 2.2, 2.3, 2.5, 3.1, 3.2, 3.3, 4.2<br />

Modellcharakter Projekt setzt bei bestehenden Angeboten und Anbietern an und unterstützt<br />

bei der Neukonzeptionierung und Weiterentwicklung von Angeboten. Zudem<br />

fördert das Teilprojekt „Seminarbreaks“ <strong>die</strong> Zusammenarbeit zwischen<br />

Volksschule und Wirtschaft.<br />

Bedeutung des Projekts<br />

<strong>für</strong> den Park<br />

Verbindung zu anderen<br />

Projekten<br />

Projektorganisation<br />

+++<br />

� (Umwelt-)Bildungskonzept gemäss Vorgaben BAFU<br />

� Basis <strong>für</strong> Angebote im Bereich des Nachhaltigen Tourismus<br />

� Basis <strong>für</strong> Angebote <strong>für</strong> Schulklassen und Gruppen<br />

� Beitrag zur Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung<br />

A1, B1, B3, B4, C1, C3, D2<br />

Projektleitung Geschäftsstelle des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s (Thomas Hofstetter)<br />

184


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Partner<br />

Vorstand Trägerverein (Markus Tappolet)<br />

Projektentwicklung: Bruno Schmid, Fabian Lippuner, Adrian Stadelmann,<br />

Eliane Häller, Markus Tappolet und Thomas Hofstetter<br />

� WWF <strong>Schaffhausen</strong><br />

� Pro Natura <strong>Schaffhausen</strong><br />

� Rheinaubund<br />

� B.U.N.D.<br />

� Schulen/Schulamt<br />

� Pädagogische Hochschule<br />

� Kantonsschule<br />

� Waldspielgruppen/-kindergärten<br />

� Schulen in der Parkregion<br />

Ziele (Wirkungen und Leistungen) und Projektstand<br />

Wirkungen Wirkungsindikatoren<br />

� Erhöhte Nachfrage nach Umweltbildungsangeboten<br />

� Verstärkte, direkte Verantwortung von Firmen im<br />

Bildungsbereich wird wahrgenommen<br />

� Gäste und Einheimische, Alte und Junge werden<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Vielfalt der Natur und Kultur im Park sensibilisiert<br />

� Umweltbildung fungiert als Schnittstelle zwischen<br />

Schutzaspekten und Nutzungsmöglichkeiten im<br />

Park<br />

� Steigende Buchungsstatistik der einzelnen<br />

Institutionen<br />

� Seminarbreaks werden gebucht<br />

� <strong>Naturpark</strong>führer sind als Multiplikatoren<br />

in der Ausbildung<br />

Leistungen Leistungsindikatoren<br />

� Strukturierte Kommunikation von Umweltbildungsangeboten<br />

im Parkgebiet<br />

� Initiierung, Koordination und Kommunikation von<br />

Angeboten <strong>für</strong> Schulen und andere Zielgruppen<br />

� Aufbau und Umsetzung einer Strategie <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Umweltbildung und -sensibilisierung im <strong>Naturpark</strong><br />

<strong>Schaffhausen</strong><br />

� Plattform mit Umweltbildungsangeboten<br />

steht<br />

� Bestehende Anbieter treffen sich zum<br />

gemeinsamen Austausch<br />

� Bildungskonzept ist erarbeitet<br />

� Erste Umsetzungen sind sichtbar (Projekte<br />

<strong>für</strong> Schulklassen, Exkursionen<br />

etc.)<br />

Projektstand � Bestehende Angebote<br />

� Projektskizze<br />

Zeitplanung<br />

Etappe Leistungen Dauer<br />

Errichtung Erste Durchführung Seminarbreaks<br />

Analyse bestehender Bildungsangebote<br />

2013 2014 2015 2016<br />

185


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Meilensteine und Termine<br />

Ausarbeitung Bildungskonzept (als<br />

Basis <strong>für</strong> weitere Angebotsentwicklung)<br />

Ausarbeitung Konzept <strong>für</strong> <strong>Naturpark</strong>führerausbildung<br />

Erstellung einer digitalen Umweltbildungsplattform<br />

Aufbau Naturschule gemäss Bildungskonzept<br />

Ausarbeitung von zusätzlichen Umweltbildungsangeboten<br />

gemäss Bildungskonzept<br />

Ausbildung <strong>Naturpark</strong>führer<br />

Meilensteine Termine<br />

Erste Durchführung Seminarbreaks Frühjahr 2013<br />

Angebotsplattform steht Ende 2014<br />

Start <strong>Naturpark</strong>führer-Ausbildung Ende 2015<br />

Finanzierung<br />

Gesamtkosten in CHF: 249‘000<br />

Finanzierung<br />

Noch nicht gesicherte Beiträge sind mit * gekennzeichnet<br />

Dauer<br />

2013 2014 2015 2016<br />

Bund Pärke 45‘000 45‘000 45‘000 45‘000<br />

Bund Übrige (z.B. BAFU Biotopschutz, SECO,<br />

BLW etc.)<br />

- - - -<br />

Kantone Pärke 9‘500 9‘500 9‘500 9‘500<br />

Kantone Übrige<br />

Parkträgerschaft Eigenleistungen<br />

(Finanzbeiträge)<br />

Parkträgerschaft Eigenarbeit<br />

(Arbeitsstunden à 30.- CHF)<br />

6‘000 7‘000 8‘000 10‘000<br />

186


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Dritte<br />

TOTAL 60‘500 61‘500 62‘500 64‘500<br />

Risikoanalyse<br />

Faktoren <strong>für</strong> Erfolg und<br />

Misserfolg<br />

Erfolg:<br />

� Konstruktive Mitarbeit der lokalen und regionalen Organisationen<br />

aus dem Umweltbildungsbereich<br />

� Genügend Interessierte <strong>für</strong> <strong>Naturpark</strong>führerausbildung<br />

Misserfolg:<br />

� Organisationen finden nicht zusammen, kommen auf keine Übereinstimmung<br />

� Bestehende Angebote werden nicht in genügendem Mass einbezogen<br />

� Mangelnde Kommunikation der Angebote<br />

187


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Projekt D2: Kulturwege<br />

Projektblatt Park: <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Projektname Kulturwege<br />

Projektnummer D2<br />

Zeitperiode des<br />

Projektes<br />

Kurzbeschrieb<br />

des Projektes<br />

Beitrag zu den<br />

spezifischen Zielen<br />

des Parks<br />

Bezug zum Zielrahmen<br />

BAFU<br />

2013 - 2016<br />

Mit dem Projekt Kulturwege sollen <strong>die</strong> im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> vorhandenen,<br />

historischen Verkehrswege aufgearbeitet und der Bevölkerung und den Touristen<br />

auf geeignete Art vermittelt werden. Das Routennetz verbindet kulturelle<br />

Hotspots der Region miteinander und stärkt damit <strong>die</strong> einzelnen Objekte zusätzlich.<br />

Damit soll das Verständnis <strong>für</strong> historische Phänomene im <strong>Naturpark</strong>perimeter<br />

gefördert und das Bewusstsein <strong>für</strong> <strong>die</strong> Authentizität der Region gestärkt werden.<br />

� Bildung und Entwicklung<br />

� Kulturelles Leben und Erbe<br />

� Netzwerk<br />

� Wertschöpfung<br />

� Tourismus<br />

� Landschaft, Natur und Umwelt<br />

� Netzwerk<br />

Trägt zu folgenden operativen Zielen bei: 1.1, 1.3, 1.4, 1.5, 2.2, 2.5, 3.1, 3.2, 3.3<br />

Modellcharakter Projekt zur Verbindung von historisch-kulturellen Hotspots mit dem nachhaltigen<br />

Tourismus und der Umweltbildung.<br />

Bedeutung des<br />

Projekts <strong>für</strong> den<br />

Park<br />

Verbindung zu<br />

anderen Projekten<br />

Projektorganisation<br />

Projektleitung<br />

Partner<br />

++<br />

� Basis <strong>für</strong> Angebote im Bereich des Nachhaltigen Tourismus<br />

� Beitrag zur Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung<br />

� Basis <strong>für</strong> <strong>die</strong> Erhaltung von schützenswerten Kulturgütern<br />

A1, B1, B2, B3, D1<br />

Geschäftsstelle des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong> (Thomas Hofstetter)<br />

Vorstand Trägerverein (Markus Tappolet, Christian Rieder)<br />

Projektentwicklung: Wendelin Hinder, Christian Rieder, Markus Tappolet, Eduard<br />

Joos, Bruno Schmid, Konrad Meyer, Thomas Hofstetter<br />

� Via Storia<br />

� Schaffhauserland Tourismus<br />

� Schaffhauser Wanderwege<br />

188


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

� Projekt Regionalentwicklung Wilchingen-Osterfingen (PREWO)<br />

� Regionale Tourismusorganisationen<br />

� Ortsmuseen<br />

� Kantonsforstamt<br />

� Kulturförderung <strong>Schaffhausen</strong><br />

ProjektentwicklerInnen: Wendelin Hinder, Christian Rieder, Markus Tappolet,<br />

Eduard Joos, Bruno Schmid, Konrad Meyer, Thomas Hofstetter<br />

Ziele (Wirkungen und Leistungen) und Projektstand<br />

Wirkungen Wirkungsindikatoren<br />

� Kulturelles Erbe wird sichtbar gemacht<br />

� Gäste und Einheimische werden <strong>für</strong> historische<br />

Verkehrswege und andere kulturelle<br />

Phänomene im <strong>Naturpark</strong> sensibilisiert<br />

� Stärkung der Kommunikation der einzelnen<br />

Angebote (z.B. Ortsmuseen etc.)<br />

� Stärkung der regional ansässigen Wirtschaft<br />

und Erhaltung bzw. Schaffung neuer<br />

Arbeitsplätze durch Stärkung des natur-<br />

und kulturnahen Tourismus<br />

Leistungen Leistungsindikatoren<br />

� Erarbeitung eines Wegnetzes mit historischen<br />

Wegen im Parkperimeter<br />

� Erarbeitung eines Instandstellungskonzeptes<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong>ses Wegnetz<br />

� Realisierung eines konkreten ViaRegio-<br />

Projektes<br />

Projektstand � Projektskizze<br />

Zeitplanung<br />

Etappe Leistungen Dauer<br />

Errichtung<br />

Entwuf ViaRegio-<br />

Routennetz<br />

Ausarbeitung ViaRegio-<br />

Netz<br />

Erarbeitung eines Instandstellungskonzeptes<br />

Instandstellung einer<br />

Route<br />

Realisierung eines konkreten<br />

ViaRegio-<br />

Projektes<br />

Angebot ViaRegio steht<br />

und kann beworben wer-<br />

� <strong>Naturpark</strong> ist in der Bevölkerung und unter<br />

Gästen präsent/ein Thema<br />

� Akteure aus Kultur, Tourismus, Wanderwegnetz<br />

arbeiten aktiv zusammen<br />

� Kulturwege finden Eingang in Presse<br />

� Kulturwege werden von Einheimischen und<br />

Touristen genutzt<br />

� ViaRegio-Wegnetz ist bestimmt<br />

� Instandstellungskonzept ist erarbeitet<br />

� Erster Teil des ViaRegio-Wegnetztes ist erarbeitet<br />

2012 2013 2014 2015 2016<br />

189


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

den<br />

Meilensteine und Termine<br />

Meilensteine Termine<br />

Erster Entwurf Routennetz Ende 2012<br />

ViaRegio-Netz steht Mitte 2013<br />

Instandstellungskonzept steht Ende 2013<br />

1. ViaRegio-Projekt ist realisiert und eröffnet Anfang 2016<br />

Finanzierung<br />

Gesamtkosten in CHF: 305‘000<br />

Finanzierung<br />

Noch nicht gesicherte Beiträge sind<br />

mit * gekennzeichnet<br />

Dauer<br />

2013 2014 2015 2016<br />

Bund Pärke 45‘000 45‘000 45‘000 45‘000<br />

Bund Übrige (z.B. Astra, Fachstelle<br />

IVS)<br />

4‘000 4‘000 4‘000 4‘000<br />

Kantone Pärke 15‘500 15‘500 15‘500 15‘500<br />

Kantone Übrige<br />

Parkträgerschaft Eigenleistungen<br />

(Finanzbeiträge)<br />

Parkträgerschaft Eigenarbeit<br />

(Arbeitsstunden à 30.- CHF)<br />

7‘000 8‘000 7‘000 5‘000<br />

Dritte 5‘000 5‘000 5‘000 5‘000<br />

TOTAL 76‘500 77‘500 76‘500 74‘500<br />

Risikoanalyse<br />

Faktoren <strong>für</strong> Erfolg<br />

und Misserfolg<br />

Erfolg:<br />

� Einbindung aller relevanten Akteure<br />

� Konstruktive Kooperation der unterschiedlichen Akteure<br />

� Genügend finanzielle Mittel <strong>für</strong> <strong>die</strong> Instandstellung von Routen<br />

� Angebot wird mit unterschiedlichen Kanälen beworben<br />

190


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Misserfolg:<br />

� Organisationen/Akteure finden nicht zusammen, kommen auf keine<br />

Übereinstimmung<br />

� Bestehende Angebote werden nicht in genügendem Mass einbezogen<br />

� Finanzen <strong>für</strong> Instandstellung fehlen<br />

191


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

3.3 Meilensteine und Termine<br />

Die Errichtung des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong> erstreckt sich über eine Dauer von vier Jahren<br />

(2013-2016). Laut BAFU (2009) sind vier Jahre das zeitliche Maximum der Errichtungsphase von<br />

Regionalen <strong>Naturpark</strong>s. Damit könnte im Jahr 2017 eine erste reguläre Programmvereinbarung <strong>für</strong><br />

den Betrieb über zehn Jahre (2017 - 2027) mit dem BAFU abgeschlossen werden. Bei einer positiven<br />

Beurteilung wird der <strong>Naturpark</strong> dann als «Park von nationaler Bedeutung» anerkannt und kann das<br />

Label <strong>für</strong> Produkte entsprechend vergeben.<br />

In der Tabelle 60 ist <strong>die</strong> Termin- und Meilensteinplanung der vierjährigen Errichtungsphase nach<br />

Handlungsfeldern geordnet aufgelistet.<br />

192


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Tabelle 60: Termine und Meilensteine der einzelnen Projekte<br />

Handlungsfelder<br />

A Projektmanagement<br />

und Kommunikation<br />

B Wirtschaft<br />

Zu- Arbeitsphasen<br />

Projekte Leistungen<br />

ständigkeit<br />

2013 2014 2015 2016<br />

Meilensteine<br />

Geschäftsstelle �� � Aufbau der Geschäftsstelle<br />

� � � � � �<br />

A 1: Geschäftsstelle<br />

A 2: Betriebskonzept,<br />

Label, Partizipation<br />

und Netzwerk<br />

B 1: Natur- und kulturnaher<br />

Tourismus<br />

im Schaffhauserland<br />

Projektmanagement �� � Implementierung des Projektmanagements<br />

� � � � � �<br />

�� � Ausarbeitung Kommunikationskonzept<br />

Kommunikation<br />

�<br />

��<br />

�<br />

� Umsetzung Kommunikationskonzept<br />

� Umsetzung Plattform <strong>für</strong> Gewerbe, Landwirtschaft,<br />

Tourismus und Bildung/Kultur�<br />

Projektanlaufstelle<br />

��<br />

�<br />

�<br />

� Aufbau Projektkoordinations- und Anlaufstelle<br />

Erste Grundlage <strong>für</strong> das Betriebskonzept<br />

Workshopreihe (Bereinigung Betriebskonzept)<br />

Denkwerkstatt (Netzwerk) RNP<br />

<strong>Schaffhausen</strong><br />

Konzept <strong>für</strong> Kommunikation und<br />

Verwendung von Regionalmarken,<br />

inkl. Label<br />

Erarbeitung Konzept <strong>für</strong> natur-<br />

und kulturnahen Tourismus<br />

Aufbau des natur- und kulturnahen<br />

Tourismus, basierend auf<br />

bestehenden Angeboten<br />

Kommunikation und Vermarktung<br />

des Segments „Parkangebote“<br />

��<br />

� ��<br />

��<br />

�<br />

� Erste Grundlagen der Charta sind durch Arbeitsgruppe<br />

erarbeitet<br />

� Workshopreihe <strong>für</strong> <strong>die</strong> Diskussion, Bereinigung<br />

und Verabschiedung der Charta hat<br />

stattgefunden<br />

� Das Netzwerk RNP <strong>Schaffhausen</strong> wurde<br />

gebildet, <strong>die</strong> Umsetzung der Charta hat begonnen<br />

� � Konzept <strong>für</strong> Labelkommission vorliegend<br />

� Konzept <strong>für</strong> natur- und kulturnahen Touris-<br />

��<br />

� � � � � � mus im Schaffhauserland erarbeitet<br />

� Aufbau des Segments natur- und kulturnaher<br />

Tourismus, basierend auf bestehenden<br />

��<br />

� � � � � � Angeboten in enger Zusammenarbeit mit<br />

Schaffhauserland Tourismus<br />

� Kommunikation und Vermarktung des na-<br />

�� tur- und kulturnahen Tourismus in geeigneter<br />

� �<br />

Weise<br />

193


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Handlungsfelder<br />

Projekte Leistungen<br />

B 2: PREWO-<br />

Kooperation<br />

B 3: Landwirtschafts-Projekte<br />

B 4: Erlebnis Mühle<br />

Überprüfung und Weiterentwicklung<br />

von bestehenden Angeboten<br />

Entwicklung und Umsetzung von<br />

neuen Angeboten<br />

Digitaler Informationsaustausch;<br />

Integration des Know-Hows von<br />

PREWO in den Parkaufbau<br />

Entwicklung gemeinsamer Marketingelemente<br />

Aufbau der Koorperationsstrukturen<br />

und Informationsaustausch<br />

Koordinations-Dienstleistungen<br />

des Parks bei der Weiterentwicklung<br />

und Realisation (mit<br />

anderen Ämtern, Akteuren und<br />

Programmen der neuen Regionalentwicklung)<br />

Entwicklung von Projekten aus<br />

der LP, welche durch den Park<br />

unterstützt werden sollen.<br />

Realisation von Projekten<br />

Gebäudesanierung<br />

Zuständigkeit<br />

Arbeitsphasen<br />

2013 2014 2015 2016<br />

�<br />

� � � �<br />

�<br />

�<br />

�� � �<br />

Meilensteine<br />

� Überprüfung und Weiterentwicklung von<br />

bestehenden Angeboten<br />

� Entwicklung und Realisation von neuen Angeboten<br />

�� � � Digitaler Informationsaustausch funktioniert<br />

��<br />

� Integration des Know Hows von PREWO in<br />

den Parkaufbau<br />

��<br />

�<br />

� Gemeinsame Marketingelemente vorhanden<br />

� � �<br />

� Kooperationsstruktur aufgebaut, Informati-<br />

� � �<br />

onsaustausch funktioniert<br />

� � �<br />

���<br />

� ��<br />

� � �<br />

� Projekte aus der landwirtschaftlichen Planung<br />

sind hinsichtlich der Ziele des <strong>Naturpark</strong>s<br />

überprüft.<br />

� Geeignete Projekte sind weiterentwickelt<br />

und können umgesetzt werden<br />

� Projekte werden durch den <strong>Naturpark</strong> unterstützt<br />

und zusammen mit den Akteuren aus<br />

der Landwirtschaft laufend umgesetzt<br />

� Vorabklärungen Trägerschaft, Finanzierung,<br />

Nutzungsvertrag sind erfolgt und gestärkt.�<br />

194


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Handlungsfelder<br />

C Natur<br />

Projekte Leistungen<br />

B 5: Schaffhauser<br />

Haus<br />

C 1: Förderprogramm<br />

Mittelspecht,<br />

Amphibien und Fledermäuse<br />

Instandstellung Mühle<br />

Zuständigkeit<br />

Arbeitsphasen<br />

2013 2014 2015 2016<br />

Konzipierung und Aufbau Ausstellung<br />

/ Information / Museum � � �<br />

Gastronomie<br />

Meilensteine<br />

� � � � Abschluss Vertrag mit Eigentümerin�<br />

� � � � Baubewilligung Umbau Mühlengebäude�<br />

��� � Beginn Umbau Mühlegebäude<br />

� �� � Abschluss Umbau Mühlengebäude<br />

� �� � Instandstellung Mühle�<br />

� Genehmigung Konzept <strong>für</strong> Ausstellung /<br />

Museum / Information / Beschriftung / Betriebssorganisation,<br />

Einrichtung�<br />

� � � � Eröffnung der Ausstellung<br />

� � � � Einrichtung�<br />

Projekt in Erarbeitung �<br />

Aufbau einer Arbeitsgruppe mit<br />

allen Akteuren, Auswahl der aufzuwertenden<br />

Flächen und Objekte<br />

Fledermauskartierung (Telemetrie),<br />

diverse Arten<br />

Eichenförderung zugunsten Mittelspecht,<br />

10-15 ha pro Jahr<br />

� � � � Eröffnung des Gastronomiebereichs<br />

� �<br />

��<br />

�� �<br />

�� �<br />

� Aufbau einer Arbeitsgruppe mit allen Akteuren,<br />

Auswahl der aufzuwertenden Flächen und<br />

Objekte<br />

� Wasserfledermauskartierung abgeschlossen<br />

� Erste Etappe Eichenförderung abgeschlossen<br />

195


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Handlungsfelder<br />

Projekte Leistungen<br />

C 2: Biomassekraftwerk<br />

C 3: Kulturlandschafts-Aufwertung<br />

Aufwertung von Bohnerzgruben<br />

und Wasserstellen, 5 Objekte pro<br />

Jahr<br />

Entwicklung und Umsetzung von<br />

weiteren Projektideen<br />

Räumliche Erfassung der Biomassepotenziale<br />

und Wärmeabnehmer;<br />

Identifizierung möglicher<br />

Anlagestandorte<br />

Abklärungen über <strong>die</strong> Machbarkeit<br />

(Technologie, Dimensionierung,<br />

Wirtschaftlichkeit, Finanzierung);<br />

Ausarbeitung eines Realisierungsplans<br />

Umsetzung des Biomassekraftwerkprojektes <br />

Zuständigkeit<br />

Arbeitsphasen<br />

2013 2014 2015 2016<br />

��<br />

�� �<br />

� �� �<br />

Meilensteine<br />

� Zweite Etappe Eichenförderung, erste<br />

Etappe Bohnerzgrubenaufwertung abgeschlossen<br />

� Planung Bohnerzgrubenaufwertung abgeschlossen<br />

� ��� Schlussbilanz Zielerreichung<br />

��<br />

� Räumliche Erfassung der Biomassepotenziale<br />

und Wärmeabnehmer; Identifizierung<br />

möglicher Anlagestandorte<br />

� Abklärungen über <strong>die</strong> Machbarkeit (Technologie,<br />

Dimensionierung, Wirtschaftlichkeit, Finanzierung);<br />

Ausarbeitung eines Realisierungsplans<br />

� Umsetzung eines Biomassekraftwerkes ge-<br />

��<br />

� � startet<br />

Entwicklung weiterer Projektideen<br />

� �� � Aufbau weiterer Projekte gestartet<br />

�<br />

� � � �<br />

Aufbau einer Arbeitsgruppe mit<br />

� Aufbau einer Arbeitsgruppe mit allen Akteu-<br />

allen Akteuren, Auswahl der<br />

aufzuwertenden Flächen und<br />

Objekte<br />

� � � �<br />

ren, Auswahl der aufzuwertenden Kulturlandschaftsflächen<br />

und -Objekte<br />

Aufwertung von Kulturland-<br />

� Kartierung aufzuwertender Kulturlandschaftselementen<br />

5 Objekte pro<br />

Jahr<br />

� � � � schaftselemente abgeschlossen<br />

Kartierung von Indikator-<br />

Vogelarten und Tiergruppen � � �<br />

� Planung der Aufwertungen bis 2016 abge-<br />

� schlossen<br />

196


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Handlungsfelder<br />

D Bildung<br />

und Kultur<br />

Zu- Arbeitsphasen<br />

Projekte Leistungen<br />

ständigkeit<br />

2013 2014 2015 2016<br />

Pflanzung von Obstbäumen und<br />

Sortenberatung � � � �<br />

D 1: Bildung<br />

D 2: Kulturwege<br />

Entwicklung von Vermarktungsmöglichkeiten<br />

spezieller Produkte<br />

Erste Durchführung Seminarbreaks<br />

Analyse bestehender Bildungsangebote<br />

Ausarbeitung Bildungskonzept<br />

(als Basis <strong>für</strong> weitere Angebotsentwicklung)<br />

Ausarbeitung Konzept <strong>für</strong> <strong>Naturpark</strong>führerausbildung<br />

Erstellung einer digitalen Umweltbildungsplattform<br />

Aufbau Naturschule gemäss Bildungskonzept<br />

Ausarbeitung von zusätzlichen<br />

Umweltbildungsangeboten gemäss<br />

Bildungskonzept<br />

Ausbildung <strong>Naturpark</strong>führer<br />

Entwuf ViaRegio-Routennetz<br />

(erfolgt bereits im 2012)<br />

Ausarbeitung ViaRegio-Netz<br />

� � � �<br />

� � � � �<br />

Meilensteine<br />

� Erste Etappe der Aufwertungen abgeschlossen<br />

� Zweite Etappe der Aufwertungen abgeschlossen<br />

� Dritte Etappe der Aufwertungen abgeschlossen�<br />

� � � ��� Schlussbilanz Zielerreichung<br />

�� �<br />

� � � �<br />

� � � �<br />

� � � � � � � �<br />

� Erste Durchführung Seminarbreaks Frühjahr<br />

2013<br />

� �� � � � � Angebotsplattform steht<br />

� �<br />

� � Start <strong>Naturpark</strong>führer-Ausbildung<br />

� �<br />

� � Erster Entwurf Routennetz bis Ende 2012<br />

� � � ViaRegio-Netz steht<br />

197


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Handlungsfelder<br />

Projekte Leistungen<br />

Erarbeitung eines Instandstellungskonzeptes<br />

Instandstellung einer Route<br />

Realisierung eines konkreten<br />

ViaRegio-Projektes<br />

Angebot ViaRegio steht und<br />

kann beworben werden<br />

Zuständigkeit<br />

Arbeitsphasen<br />

2013 2014 2015 2016<br />

Meilensteine<br />

� � � Instandstellungskonzept steht<br />

�<br />

� �<br />

� � � 1. ViaRegio-Projekt ist realisiert und eröffnet�<br />

198


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

3.4 Erfolgskontrolle<br />

Die Erfolgskontrolle der Errichtungsphase stützt sich auf <strong>die</strong> Leistungs- und Wirkungsindikatoren der<br />

Projekte (Projektblätter), sowie auf <strong>die</strong> parkspezifischen Ziele <strong>für</strong> <strong>die</strong> Errichtung. In Tabelle 61 sind <strong>die</strong><br />

Leistungs- und Wirkungsindikatoren nach Handlungsfeldern und Projekten geordnet aufgeführt. Als<br />

wichtigster Indikator <strong>für</strong> eine erfolgreiche Errichtungsphase gilt <strong>die</strong> demokratische Legitimierung. Einerseits<br />

sollen da<strong>für</strong> im Herbst 2012 Gemeindeabstimmungen stattfinden welche über das parkspezifische<br />

Gemeindebudget befinden und andererseits soll im Winter 2014/15 über <strong>die</strong> Parkcharta befunden<br />

werden.<br />

Die Erfolgskontrolle der laufenden Projekte wird jährlich in Form einer Meilensteinkontrolle und einer<br />

Analyse des Projektstands durchgeführt. In erster Linie geht es dabei um <strong>die</strong> Überprüfung der laufenden<br />

Projekte anhand eines einfachen Vergleichs der Termin- und Meilensteinplanung mit dem aktuellen<br />

Projektstand. Zusätzlich werden <strong>die</strong> Leistungs- und Wirkungsindikatoren beigezogen, wobei <strong>die</strong><br />

Leistungsindikatoren wie <strong>die</strong> Meilensteine und Termine direkt anhand des aktuellen Projektstands<br />

überprüft werden können. Für <strong>die</strong> Wirkungskontrolle sind je nach Indikator teilweise stichprobenartige<br />

Umfragen in der Bevölkerung, Anzahl Internetbesuche, Buchungen oder Pressemeldungen etc. zu<br />

verwenden. Die Resultate der Erfolgskontrolle gehen an <strong>die</strong> Parkträgerschaft. Diese kann bei Nichterfüllen<br />

der Vorgaben Massnahmen zur Verbesserung vorbringen.<br />

199


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Tabelle 61: Übersicht über <strong>die</strong> Indikatoren zur Erfolgskontrolle<br />

Hand-<br />

Projekt<br />

lungsfeld<br />

Leistungsindikatoren Wirkungsindikatoren<br />

Projektmanagement und Kommunikation<br />

Wirtschaft<br />

A1: Geschäftsstelle � Kommunikationskonzept liegt vor und erste Umsetzungsmassnahmen<br />

laufen<br />

� Kommunikationsmassnahmen und Webplattformen<br />

sind umgesetzt nach drei Jahren Aufbauphase und haben<br />

sich als Informationsdrehscheibe intern und extern<br />

etabliert<br />

� Parkmanagement ist bis im Herbst 2013 implementiert<br />

(Geschäftsstelle ist in Betrieb, Arbeitsgruppen sind bestimmt,<br />

Labelkommission ist aufgebaut, Massnahmenplan<br />

ist erstellt)<br />

� Projektanlaufstelle ist bis im Herbst 2013 in Betrieb<br />

A2: Betriebskonzept, Label,<br />

Partizipation und Netzwerk<br />

B1: Natur- und kulturnaher<br />

Tourismus im Schaffhauserland<br />

� Betriebskonzept liegt vor<br />

� Netzwerk ist aufgebaut und setzt erste Impulse<br />

� Koordination bez. Regionalmarken und Gütesiegeln ist<br />

erfolgt.<br />

� Gemeinsame Tourismusplattform in Zusammenarbeit<br />

mit „Schaffhauserland Tourismus„ ist entwickelt und in<br />

Betrieb<br />

� Interdisziplinäre Angebote, insbesondere aus den Bereichen<br />

Langsamverkehr, Wein- und Agrotourismus<br />

sind über <strong>die</strong> entsprechende Plattform und im Parkinformationszentrum<br />

buchbar<br />

B2: PREWO-Kooperation � angepasste Organisationsstrukturen<br />

� gleiche Angebotsstruktur<br />

� Evaluation Projektmanagement nach drei Jahren Errichtungsphase<br />

� Kommunikationsstrategie ist nach drei Jahren Errichtungsphase<br />

definiert und in Anwendung<br />

� Projektanlaufstelle wird nach drei Jahren Errichtungsphase<br />

von Akteuren aus allen Bereichen rege<br />

genutzt und bringt einen Mehrwert<br />

� Es bestehen spezifische Webplattformen <strong>für</strong> <strong>die</strong> drei<br />

Handlungsfelder Wirtschaft, Natur sowie Kultur und<br />

Bildung<br />

� Die Idee, <strong>die</strong> Ziele und der Inhalt des Betriebskonzepts<br />

sind unter den Einwohnern des Parks bekannt<br />

� Die Bevölkerung kennt <strong>die</strong> Ziele des Netzwerks und<br />

arbeitet mit<br />

� Die beteiligten Institutionen in der Region <strong>Schaffhausen</strong><br />

sind sich bezüglich der Verwendung der bestehenden<br />

Regionalmarken (inkl. Parklabel) im Klaren.<br />

� Konzept <strong>für</strong> den natur- und kulturnahen Tourismus<br />

liegt vor<br />

� Die entsprechenden Angebote werden in geeigneter<br />

Weise kommuniziert<br />

� RNP <strong>Schaffhausen</strong> kann sich mit Langsamverkehr,<br />

Wein- und Agrotourismus positionieren<br />

� Die Aufenthaltsdauer im Schaffhauserland wird gesteigert<br />

� Vernetzung, gemeinsames Auftreten<br />

� Anzahl Besucher/innen bei Veranstaltungen<br />

200


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Handlungsfeld<br />

Natur<br />

Bildung und<br />

Kultur<br />

Projekt Leistungsindikatoren Wirkungsindikatoren<br />

B3: Landwirtschafts-Projekte � Landwirtschaftliche Planung und <strong>Naturpark</strong> sind miteinander<br />

koordiniert und kooperieren miteinander.<br />

� Projekte aus der landwirtschaftlichen Planung, welche<br />

den Zielen des <strong>Naturpark</strong>s entsprechen, werden auf<br />

der Plattform des Parks weiterentwickelt, unterstützt<br />

und realisiert.<br />

� Projekte sind stringent und besitzen hohes Realisierungspotential.<br />

B4: Erlebnis Mühle � Anzahl Führungen<br />

� Umsatz Gastronomie<br />

� Interesse / Feedback der Besucher<br />

� Wirkung auf <strong>die</strong> Erweiterung der Tourist-Packages<br />

B5: Schaffhauser Haus<br />

(Projekt in Erarbeitung)<br />

C1: Förderprogramm Mittelspecht,<br />

Amphibien und Fledermäuse<br />

� �<br />

� Bestandsentwicklung der Indikatorarten<br />

� Einhaltung eines vierjährigen Pflegerhythmus<br />

C2: Biomassekraftwerk � Analyseresultate<br />

� Umsetzbare Projekte<br />

C3: Kulturlandschafts-<br />

Aufwertung<br />

� Bestandsentwicklung der Indikatorarten<br />

� Einhaltung eines vierjährigen Pflegerhythmus<br />

D1: Bildung � Plattform mit Umweltbildungsangeboten steht<br />

� Bestehende Anbieter treffen sich zum gemeinsamen<br />

Austausch<br />

� Bildungskonzept ist erarbeitet<br />

� Erste Umsetzungen sind sichtbar (Projekte <strong>für</strong> Schulklassen,<br />

Exkursionen etc.)<br />

� Vernetzung zwischen dem <strong>Naturpark</strong> und der landwirtschaftlichen<br />

Planung.<br />

� Entwicklung von Projekten, welche den Zielen des<br />

Parks entsprechen, stringent sind und ein hohes Realisierungspotential<br />

besitzen.<br />

� Aufnahme, Weiterentwicklung und Realisation von<br />

Ideen und Projekten, welchen den Zielen des <strong>Naturpark</strong>es<br />

entsprechen.<br />

� Steigerung der Besucherzahlen im Tourist-Package<br />

� Nutzung des Raumes <strong>für</strong> spezielle Anlässe<br />

� Biodiversitätswerte der ausgewählten Schutzobjekte<br />

� Periodische Pflege garantiert<br />

� Verbrauchszahlen<br />

� Produktionszahlen<br />

� Zukaufzahlen Energie<br />

� Biodiversitätswerte der ausgewählten Kulturlandschaftsobjekte<br />

� Periodische Pflege garantiert<br />

� Steigende Buchungsstatistik der einzelnen Institutionen<br />

� Seminarbreaks werden gebucht<br />

� <strong>Naturpark</strong>führer sind als Multiplikatoren in der Ausbildung<br />

201


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Handlungsfeld<br />

Projekt Leistungsindikatoren Wirkungsindikatoren<br />

D2: Kulturwege � ViaRegio-Wegnetz ist bestimmt<br />

� Instandstellungskonzept ist erarbeitet<br />

� Erster Teil des ViaRegio-Wegnetztes ist erarbeitet<br />

� <strong>Naturpark</strong> ist in der Bevölkerung und unter Gästen<br />

präsent/ein Thema<br />

� Akteure aus Kultur, Tourismus, Wanderwegnetz arbeiten<br />

aktiv zusammen<br />

� Kulturwege finden Eingang in Presse<br />

� Kulturwege werden von Einheimischen und Touristen<br />

genutzt<br />

202


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

3.5 Risikoanalyse<br />

Die Risikoanalyse <strong>für</strong> das Projekt «<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>» basiert auf der Stärken- und<br />

Schwächenanalyse des Parkgebiets im Kapitel 1.9 sowie auf den sich daraus ergebenden Potenzialen<br />

aus dem Kapitel 1.10 und den einzelnen Projektblättern aus dem Kapitel 3.2.4. Weiter sind <strong>die</strong> Erkenntnisse<br />

aus dem Akzeptanzteil (Kapitel 2.4) in <strong>die</strong>se Analyse eingeflossen. Die Risiken beziehen<br />

sich auf <strong>die</strong> Errichtungsphase des Parks. In der folgenden Tabelle 62 sind <strong>die</strong> internen und externen<br />

Risiken dargestellt und mit ihrer jeweiligen Eintretenswahrscheinlichkeit gewichtet.<br />

Tabelle 62: Risiken <strong>für</strong> <strong>die</strong> Errichtung des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong>. + = geringe Eintretenswahrscheinlichkeit,<br />

++ = mässige Eintretenswahrscheinlichkeit, +++ = grosse Eintretenswahrscheinlichkeit<br />

Interne Risiken Externe Risiken<br />

Die Trägerschaft kann <strong>die</strong> zur Realisierung<br />

der Projekte benötigten Partner<br />

(personell und fachlich) nicht zu einer<br />

Mitarbeit bewegen.<br />

Es entstehen Konflikte zwischen Aufwertungen<br />

im Landschafts- und Naturbereich<br />

sowie Aktivitäten in anderen Bereichen<br />

(mit ökonomischen Interessen).<br />

Die Bevölkerung und <strong>die</strong> Akteure nutzen<br />

<strong>die</strong> Plattform des Parks nicht, identifiziert<br />

sich nicht mit dem Projekt.<br />

Die Betriebskosten fallen zu hoch aus.<br />

Aufwand und Ertrag/Effekt stehen in einem<br />

Missverhältnis.<br />

Die Region kann keine höhere Wertschöpfung<br />

aus touristischen Angeboten<br />

generieren, indem <strong>die</strong> Aufenthaltsdauer<br />

verlängert wird.<br />

Es gelingt nicht, das touristische Angebot<br />

den Erwartungen der Gäste entsprechend<br />

auszubauen.<br />

Durch <strong>die</strong> gezielte Vermarktung der<br />

Parkregion als touristisches Angebot<br />

und als Naherholungsgebiet kommt es<br />

zu einer unkontrollierten Verkehrszunahme.<br />

++ Es entstehen zu viele Regionale <strong>Naturpark</strong>s<br />

in der Schweiz, wodurch <strong>die</strong>se <strong>für</strong><br />

Gäste nicht mehr attraktiv genug sind<br />

und es nicht mehr gelingt, ein eindeutiges<br />

Profil zu bilden.<br />

+ Beeinträchtigungen von Landschaft und<br />

Natur erfolgen im Parkperimeter aufgrund<br />

Entscheidungen der Behörden<br />

und der geltenden Gesetzeslage trotz<br />

dem Regionalen <strong>Naturpark</strong>. Dadurch<br />

wird <strong>die</strong> Qualität einer der wichtigsten<br />

Parkgrundlagen vermindert.<br />

++ Das Produktelabel bringt in der Landwirtschaft<br />

und im Gewerbe nicht <strong>die</strong> erhoffte<br />

absatzfördernde Wirkung.<br />

+ Der Naturnahe Tourismus entwickelt<br />

sich nicht wie in den diversen Trendstu<strong>die</strong>n<br />

vorhergesehen.<br />

++ Das Endlager <strong>für</strong> radioaktive Abfälle im<br />

Gebiet Südranden wird realisiert.<br />

+ Wichtige Gemeinden lehnen <strong>die</strong> Mitwirkung<br />

im Projekt in einer Abstimmung<br />

ab.<br />

+ Der Park bringt der Landwirtschaft und<br />

dem Gewerbe nicht <strong>die</strong> erhoffte Plattform<br />

<strong>für</strong> nachhaltige Geschäfte.<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

++<br />

++<br />

+<br />

203


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

4 Budget und Finanzierung<br />

4.1 Bisher aufgewendete Finanzen<br />

Die bisher aufgewendeten Finanzen teilen sich auf vier Teilschritte auf. Im Jahr 2009 wurde durch das<br />

Ökobüro bioforum eine Eignungsprüfung durchgeführt. Anschliessend wurde im Jahr 2010 unter Federführung<br />

der ZHAW <strong>die</strong> Machbarkeitsstu<strong>die</strong> <strong>für</strong> einen Regionalen <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> erarbeitet.<br />

Im 2011 wurde <strong>die</strong> erste Version des darauf aufbauenden <strong>Managementplan</strong>s entwickelt, welcher<br />

<strong>die</strong> Grundlagen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Errichtungsphase bildet. Diese erste Version des <strong>Managementplan</strong>es wurde im<br />

November 2011 vom Fachausschuss <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> des VAS zur Kenntnis genommen,<br />

verabschiedet und den im März 2012 gegründeten Trägerverein «<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong><br />

<strong>Schaffhausen</strong>» weitergegeben. In dessen Auftrag wird <strong>die</strong> erste Version durch <strong>die</strong> ZHAW und bioforum<br />

weiterentwickelt. Die Kosten <strong>die</strong>ser vier Teilschritte sind in der untenstehenden Tabelle 63 zusammengefasst.<br />

Tabelle 63: Bisher <strong>für</strong> das Projekt aufgewendete Finanzen in Fr.<br />

Erarbeitetes Dokument Jahr Kosten in Fr.<br />

Eignungsabklärung 2009 36‘200<br />

Machbarkeitsstu<strong>die</strong> 2010 50‘000<br />

Partizipationsveranstaltungen während Machbarkeitsstu<strong>die</strong> 2010 2‘000<br />

<strong>Managementplan</strong>, erste Version 2011 74‘000<br />

Partizipationsveranstaltungen während <strong>Managementplan</strong> 2011 2‘000<br />

Vernehmlassung, Bereinigung und Fertigstellung <strong>Managementplan</strong>,<br />

Kommunikation und Partizipation<br />

Eigenleistung des Trägervereins (Vorstand) und der Projektleitung<br />

(ZHAW und bioforum)<br />

2012 135‘000<br />

2012 -35‘000<br />

TOTAL Kosten in Fr. 2009 - 2012 264‘200<br />

204


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

4.2 Budget <strong>für</strong> <strong>die</strong> Errichtung<br />

In Tabelle 64 ist der Finanzplan, geordnet nach den spezifischen <strong>Naturpark</strong>-Projekten ersichtlich. Für<br />

<strong>die</strong> vierjährige Errichtungsphase wird mit einem Budget von rund Fr. 2‘944‘000 gerechnet.<br />

Tabelle 64: Finanzplan <strong>für</strong> <strong>die</strong> Errichtungsphase (2013 - 2016) in Fr.<br />

Handlungsfelder / Zeit 2013 2014 2015 2016 TOTAL<br />

A Projektmanagement und Kommunikation<br />

A1 Geschäftsstelle, Projektmanagement,<br />

Kommunikation<br />

A2 Betriebskonzept, Label, Partizipation und<br />

Netzwerk<br />

143'000 138'000 138'000 138'000 557'000<br />

63'000 54'000 54'000 54'000 225'000<br />

Zwischentotal 206'000 192'000 192'000 192'000 782'000<br />

B Wirtschaft<br />

B1 Natur- und kulturnaher Tourismus im<br />

Schaffhauserland<br />

92‘000 99‘500 99‘500 99‘500 390‘500<br />

B2 PREWO-Kooperation 5‘000 5‘000 5‘000 5‘000 20‘000<br />

B3 Landwirtschafts-Projekte 92‘000 99‘500 99‘500 99‘500 390‘500<br />

B4 Erlebnis Mühle 35‘000 35‘000 35‘000 35‘000 140‘000<br />

B5 Schaffhauser Haus (in Erarbeitung) - - - - -<br />

Zwischentotal 224'000 239'000 239'000 239'000 941'000<br />

C Natur<br />

C1 Förderprogramm Mittelspecht, Amphibien<br />

und Fledermäuse<br />

72‘000 70‘500 70‘500 70‘500 283‘500<br />

C2 Biomassekraftwerk 25'000 25'000 25'000 25'000 100'000<br />

C3 Kulturlandschafts-Aufwertung 72‘000 70‘500 70‘500 70‘500 283‘500<br />

Zwischentotal 169'000 166'000 166'000 166'000 667'000<br />

D Kultur<br />

D1 Bildung 60‘500 61‘500 62‘500 64‘500 249‘000<br />

D2 Kulturwege 76‘500 77‘500 76‘500 74‘500 305‘000<br />

Zwischentotal 137‘000 139‘000 139‘000 139'000 554'000<br />

TOTAL Fr. 736'000 736'000 770'000 736'000 2'944'000<br />

Für <strong>die</strong> im Kapitel 3.2.1 erwähnten bereits vorhandenen Projektideen und neuen Projektideen sind<br />

ausreichtend finanzielle Mittel vorgesehen und eingeplant.<br />

205


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

4.3 Finanzierungsquellen<br />

In der untenstehenden Tabelle 65 sind <strong>die</strong> Finanzierungsquellen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Errichtung des <strong>Naturpark</strong>s<br />

<strong>Schaffhausen</strong> aufgeführt. Die einzelnen Beträge sind momentan (2011) noch nicht zugesichert, da einerseits<br />

<strong>die</strong> Abstimmungen in den Gemeinden noch ausstehend sind (geplante Durchführung ist im<br />

September 2012) und andererseits <strong>die</strong> definitiven Bescheide betreffend der Finanzierung vom Kanton<br />

<strong>Schaffhausen</strong> und dem Bund (BAFU) noch ausstehend sind.<br />

Tabelle 65: Finanzierungsquellen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Errichtungsphase (2013 - 2016) in Fr.<br />

Verteilung auf <strong>die</strong> Kostenträger 2013 2014 2015 2016 TOTAL<br />

Bund Pärke (BAFU)<br />

Bund Übrige<br />

Kanton <strong>Schaffhausen</strong> Pärke<br />

Kanton <strong>Schaffhausen</strong> Übrige<br />

Parkträgerschaft Mitgliederbeiträge<br />

Parkträgerschaft Eigenarbeit<br />

Dritte (Sponsoring, Spenden etc.)<br />

400'000<br />

10'000<br />

200'000<br />

10'000<br />

93'000<br />

3'000<br />

20'000<br />

400'000<br />

10'000<br />

200'000<br />

10'000<br />

93'000<br />

3'000<br />

20'000<br />

400'000<br />

10'000<br />

200'000<br />

10'000<br />

93'000<br />

3'000<br />

20'000<br />

400'000<br />

10'000<br />

200'000<br />

10'000<br />

93'000<br />

3'000<br />

20'000<br />

1'600'000<br />

40'000<br />

800'000<br />

40'000<br />

372'000<br />

12'000<br />

80'000<br />

TOTAL Fr. 736'000 736'000 736'000 736'000 2'944'000<br />

206


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

4.4 Ausschöpfung der Selbsthilfemassnahmen<br />

Die <strong>für</strong> <strong>die</strong> Errichtung des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong> erforderlichen finanziellen Mittel werden<br />

zu einem gewissen Teil von den Gemeinden im Perimeter getragen. Die Gemeinden sind Mitglieder<br />

im Trägerverein des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s und leisten einen jährlichen Mitgliederbeitrag. Die<br />

Höhe des Mitgliederbeitrages ist in den Statuten und im Organisationsreglement des Vereins festgehalten,<br />

welche im Anhang <strong>die</strong>ses <strong>Managementplan</strong>s zu finden sind. Für <strong>die</strong> Errichtungsphase wird <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Gemeinden mit einem jährlichen Beitrag zwischen Fr. 0.50 und Fr. 3.- pro Einwohnerin und Einwohner<br />

gerechnet. Die Mitgliederbeiträge der Gemeinden sind in den Statuten und im Organisationsreglement<br />

(im Anhang I) festgehalten und setzen sich wie folgt zusammen:<br />

▪ Gemeinden im Kanton <strong>Schaffhausen</strong>, welche mit dem gesamten Gebiet im Parkperimeter sind:<br />

Fr. 3.- / Einwohner bzw. Einwohnerin.<br />

▪ Der Mitgliederbeitrag der Gemeinden Beringen, Neuhausen am Rheinfall und Thayngen, welche<br />

nicht mit ihrem gesamten Gebiet im Parkperimeter sind: Fr. 1.- / Einwohner bzw. Einwohnerin.<br />

▪ Der Mitgliederbeitrag der Stadt <strong>Schaffhausen</strong>, welche nicht mit ihrem gesamten Gebiet im Parkperimeter<br />

ist: Fr. 0.5 / Einwohner bzw. Einwohnerin.<br />

▪ Der Mitgliederbeitrag von Gemeinden ausserhalb des Kantons <strong>Schaffhausen</strong>: Fr. 1.- / Einwohner<br />

bzw. Einwohnerin.<br />

Die restlichen Beträge werden hauptsächlich vom Bund (BAFU) und dem Kanton <strong>Schaffhausen</strong> geleistet.<br />

Kleinere Beiträge stammen von anderen Amtsstellen auf Ebene des Bundes und des Kantons,<br />

Eigenleistungen der Parkträgerschaft sowie von Dritten (Gönnern). Es ist vorgesehen, dass <strong>die</strong> einzelnen<br />

Gemeinden im Jahr 2012 Mitglied des Trägervereins «<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>»<br />

werden und sich dadurch mit den Statuten und dem Organisationsreglement des Vereins einverstanden<br />

erklären. Im Herbst 2012 soll in den Gemeinden über <strong>die</strong> finanzielle Beteiligung am Parkprojekt<br />

per 2013 abgestimmt werden. Gemäss <strong>die</strong>ser Berechnung ergibt sich ab 2013 ein Betrag von jährlich<br />

ca. Fr. 93‘000.- oder bezogen auf <strong>die</strong> gesamte vierjährige Errichtungsphase von Fr. 372‘000.-, welche<br />

<strong>die</strong> Gemeinden an das Parkprojekt leisten. Dieser Betrag entspricht rund 11% des gesamten Budgets<br />

<strong>für</strong> den Regionalen <strong>Naturpark</strong> während der Errichtungsphase.<br />

Die Berechnungen basieren auf den aktuellsten Daten, welche beim statistischen Amt des Kantons<br />

<strong>Schaffhausen</strong> und bei den Gemeinden Jestetten und Lottstetten verfügbar sind. In der nachfolgenden<br />

Tabelle 66 sind <strong>die</strong> jährlichen Beiträge der Gemeinden ersichtlich:<br />

Tabelle 66: Jährliche Mitgliederbeiträge der Gemeinden<br />

Gemeinde Einwohner<br />

2010<br />

Beitrag<br />

pro Einwohner<br />

Fr./Jahr<br />

Bargen 258 3 774<br />

Beggingen 521 3 1'563<br />

Beringen 3'496 1 3'496<br />

Buchberg 848 3 2'544<br />

Büttenhardt 353 3 1'059<br />

Gächlingen 780 3 2'340<br />

Guntmadingen 237 3 711<br />

Hallau 2'028 3 6'084<br />

Jestetten (D) 5'090 1 5'090<br />

207


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Gemeinde Einwohner<br />

2010<br />

Beitrag<br />

pro Einwohner<br />

Fr./Jahr<br />

Lohn 674 3 2'022<br />

Löhningen 1'318 3 3'954<br />

Lottstetten (D) 2'311 1 2'311<br />

Merishausen 788 3 2'364<br />

Neuhausen am Rheinfall 10'171 1 10'171<br />

Neunkirch 1'942 3 5'826<br />

Oberhallau 416 3 1'248<br />

Rüdlingen 714 3 2'142<br />

<strong>Schaffhausen</strong> 34'927 0.5 17'464<br />

Schleitheim 1'673 3 5'019<br />

Siblingen 757 3 2'271<br />

Stetten 1'150 3 3'450<br />

Thayngen 4'911 1 4'911<br />

Trasadingen 590 3 1'770<br />

Wilchingen 1'693 3 5'079<br />

TOTAL Einwohner / Fr. 77'646<br />

4.5 Ausblick auf <strong>die</strong> Betriebskosten<br />

93'663<br />

Zum heutigen Zeitpunkt können <strong>die</strong> Betriebskosten <strong>für</strong> <strong>die</strong> erste Betriebsphase des <strong>Naturpark</strong>s<br />

<strong>Schaffhausen</strong> in den Jahren 2017 - 2020 nur sehr grob abgeschätzt werden. Grundsätzlich wird davon<br />

ausgegangen, dass <strong>die</strong> Kosten im ersten Betriebsjahr aufgrund von Anschubfinanzierungen <strong>für</strong> Parkprojekte<br />

leicht höher sein werden als während der Errichtungsphase. In den darauf folgenden Jahren<br />

werden <strong>die</strong> Betriebskosten jedoch tendenziell sinken. In der groben Abschätzung der Betriebskosten<br />

fehlen ausserordentliche Startinvestitionen in <strong>die</strong> Parkinfrastruktur und deren Unterhalt (z.B. Errichtung<br />

Parkzentren oder Infostellen). Die Personalkosten sind einbezogen, konnten jedoch nur rudimentär<br />

berechnet werden.<br />

Tabelle 67: Grobe Kostenschätzung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Betriebsphase (2017 - 2020) in Fr.<br />

Handlungsfelder / Zeit 2017 2018 2019 2020 TOTAL<br />

A Projektmanagement und Kommunikation 150’000 120’000 120’000 120’000 510’000<br />

B Wirtschaft 340’000 280’000 250’000 250’000 1‘120’000<br />

C Natur 240’000 220’000 220’000 220’000 900’000<br />

D Kultur 200’000 200’000 180’000 180’000 760’000<br />

TOTAL 930’000 820’000 770’000 770’000 3'290’000<br />

208


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

5 Glossar<br />

Natur- und kulturnaher Tourismus<br />

Im Zentrum des natur- und kulturnahen Tourismus steht das Erleben von intakten Natur- und Kulturwerten.<br />

Natur- und kulturnaher Tourismus trägt dazu bei, dass <strong>die</strong> Natur und <strong>die</strong> Landschaft erhalten<br />

bleiben und schonend weiterentwickelt werden können. Die authentische Kultur wird gefördert und belebt,<br />

das Mitspracherecht der einheimischen Bevölkerung ist gewährleistet, <strong>die</strong> regionale Wirtschaft<br />

der Ferienregion wird branchenübergreifend einbezogen und <strong>die</strong> Begegnungen zwischen Einheimischen<br />

und Gästen werden ermöglicht. Natur- und kulturnaher Tourismus ist ein integrativer Ansatz <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> nachhaltige Regionalentwicklung (Definition Fachstelle Tourismus und Nachhaltige Entwicklung,<br />

Wergenstein).<br />

Was ist ein regionaler <strong>Naturpark</strong>?<br />

Ein regionaler <strong>Naturpark</strong> umfasst ein grösseres, teilweise besiedeltes, ländliches Gebiet, das sich<br />

durch hohe Natur- und Landschaftswerte auszeichnet. Diese widerspiegeln sich in bedeutenden natürlichen<br />

und kulturellen Werten, in aussergewöhnlicher ökologischer Vielfalt und in der besonderen<br />

Schönheit der Landschaft. Im Perimeter eines Parks ist ein ausserordentlicher Anteil von landschaftlichem<br />

und kulturellem Erbe feststellbar (NHG Art. 23g).<br />

▪ Naturschönheiten und Kulturwerte werden erhalten und gefördert. Dies geschieht, indem das Bewusstsein<br />

<strong>für</strong> Naturwerte, <strong>die</strong> Pflege der vorhandenen Kulturlandschaft und -werte bei der Bevölkerung<br />

und den Gästen gefördert wird.<br />

▪ Stärkung der lokalen und regionalen Wirtschaft durch Steigerung der Wertschöpfung. Damit geht<br />

<strong>die</strong> Schaffung, bzw. der Erhalt von Arbeitsplätzen direkt vor Ort einher und es können Nebenerwerbsstellen,<br />

vor allem <strong>für</strong> den landwirtschaftlichen Bereich geschaffen werden.<br />

▪ Produkte aus den Bereichen Landwirtschaft, Holz, Tourismus, Handwerk usw. können gemeinsam<br />

vermarktet werden.<br />

▪ Durch Zusammenarbeit unter den verschiedenen Interessengruppen ist eine gemeinsame und aktive<br />

Gestaltung der Entwicklung in der Zukunft möglich.<br />

▪ In Abstimmung mit anderen Nutzungen kann ein Aufschwung im Bereich des naturnahen Tourismus<br />

erreicht werden und als Nebeneffekt das Beherbergungskonzept ergänzt werden.<br />

Die auf dem Parkgebiet befindlichen Ortschaften haben im Wesentlichen ihren traditionellen Charakter<br />

bewahrt und werden nicht durch unpassende Bauten beeinträchtigt. Grössere Eingriffe, wie etwa<br />

technische Infrastrukturanlagen, müssen <strong>für</strong> <strong>die</strong> regionalen Bedürfnisse bestimmt sein, dürfen das<br />

Landschaftsbild kaum beeinträchtigen und müssen daher optimal in <strong>die</strong> Landschaft integriert sein. Mit<br />

den regionalen Naturpärken werden <strong>die</strong> ästhetisch wertvollen Landschaften in <strong>die</strong> regionalen Wirtschaftskreisläufe<br />

eingebettet und so <strong>für</strong> Tourismus und Einheimische nutzbar gemacht. Aufbauend auf<br />

der intakten Landschaft des regionalen <strong>Naturpark</strong>s steigert <strong>die</strong>ser <strong>die</strong> regionale Wertschöpfung und<br />

festigt damit den Erhalt der Lebensgrundlage <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bevölkerung. Das vom Bund verliehene Label<br />

Park von nationaler Bedeutung schafft eine bessere Inwertsetzung der lokalen touristischen, landwirtschaftlichen<br />

und gewerblichen Produkte.<br />

Um zum regionalen <strong>Naturpark</strong> zu gehören, müssen <strong>die</strong> ganzen Gemeindegebiete in den Parkperimeter<br />

integriert werden. Heikle Bereiche wie Skigebiete, Autobahnen, intensiv genutzte touristische Anlagen<br />

u.a.m. können somit nicht einfach aus dem Parkgebiet ausgegrenzt werden.<br />

Dies hat zwei Hauptgründe:<br />

▪ Nur so kann <strong>die</strong> Bevölkerung und ihre sozioökonomischen Aktivitäten im Park integriert werden.<br />

▪ Nur so kann <strong>die</strong> Unterstützung der ganzen Gemeinde erhalten werden.<br />

Die Fläche <strong>für</strong> einen regionalen <strong>Naturpark</strong> muss mindestens 100 km 2 betragen, um ein Zusammenspiel<br />

der thematischen Schwerpunkte und der sozioökonomischen Aktivitäten überhaupt erst langfristig<br />

zu ermöglichen.<br />

209


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Die Schaffung eines regionalen <strong>Naturpark</strong>s beruht auf dem Prinzip der Freiwilligkeit. Die Initiative dazu<br />

muss aus der Bevölkerung kommen und dort breit abgestützt sein, sonst wird das Parkprojekt vom<br />

Bund nicht unterstützt und mitfinanziert.<br />

Im Gegensatz zu einem National- oder einem Naturerlebnispark, welche eine Kern- und eine Umgebungszone<br />

haben, wird der regionale <strong>Naturpark</strong> nicht in Zonen eingeteilt. Das Parkkonzept stützt sich<br />

auf thematische Schwerpunkte, welche durch <strong>die</strong> bestehenden Besonderheiten der Region gegeben<br />

und geprägt sind. Solche Schwerpunkte können Natur- und Kulturwerte, touristische Aktivitäten,<br />

Kunsthandwerk, Siedlungen u.a. sein. In einem regionalen <strong>Naturpark</strong> hat <strong>die</strong> Inwertsetzung von bereits<br />

bekannten und inventarisierten Naturräumen oberste Priorität. Weil <strong>die</strong>se Naturräume bereits<br />

durch entsprechende Gesetze und Verordnungen geschützt sind, braucht es weder neue Reglementierungen<br />

noch eine Zonierung. Diese wichtige Grundeigenschaft des regionalen <strong>Naturpark</strong>s bringt mit<br />

sich, dass keine zusätzlichen Vorschriften <strong>für</strong> Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Gewerbe auferlegt<br />

werden. Es muss aber nachgewiesen werden, dass <strong>die</strong> heutigen ökologischen Standards bereits genügen<br />

und beibehalten werden können. Wo sie nicht genügen sind Aufwertungsmassnahmen zu planen.<br />

210


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Tabellenverzeichnis<br />

Tabelle 1: Etappen und Termine <strong>für</strong> <strong>die</strong> Errichtung und den Betrieb des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s<br />

<strong>Schaffhausen</strong> ......................................................................................................................................... VII<br />

Tabelle 2: Bisheriger Verlauf des Projekts <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>.................................... 3<br />

Tabelle 3: Die Vorstandsmitglieder des Vereins <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> ........................... 6<br />

Tabelle 4: Die Mitglieder des Fachausschusses <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> .......................... 7<br />

Tabelle 5: Gemeinden im Parkperimeter (Quellen: Arealstatistik Schweiz, Statistisches Landesamt<br />

Baden-Württemberg) ............................................................................................................................. 10<br />

Tabelle 6: Ergebnisse der Eignungsprüfung der Gemeinden nach Kategorien (Bioforum, 2009) (*<br />

Gemeindebewertungen von Jestetten und Lottstetten noch provisorisch. Analyse noch nicht<br />

abgeschlossen) ..................................................................................................................................... 14<br />

Tabelle 7: Im Untersuchungsperimeter liegende BLN- und Natura 2000 – MaP / FFH-Gebiete .......... 15<br />

Tabelle 8: Auflistung der Flächenanteile an nationalen Natur- und Landschaftsinventaren (* aufgrund<br />

fehlender GIS-Daten noch ohne <strong>die</strong> Gebiete in den Gemeinden Jestetten und Lottstetten) ................ 19<br />

Tabelle 9: Lebensraumtypen im FFH-Gebiet Jestetten/Lottstetten....................................................... 19<br />

Tabelle 10: Auflistung der kantonalen Schutzgebiete mit den Flächenanteilen im<br />

Untersuchungsperimeter ....................................................................................................................... 21<br />

Tabelle 11: Geschützte Waldgesellschaften im Parkperimeter ............................................................. 22<br />

Tabelle 12: Vernetzungsprojekte im Untersuchungsperimeter ............................................................. 25<br />

Tabelle 13: Als ausgestorben geltende (0), im Aussterben befindliche (1) und stark gefährdete (2)<br />

Arten ...................................................................................................................................................... 26<br />

Tabelle 14: Ortsbilder und Kulturgüter von nationaler und regionaler Bedeutung im Regionalen<br />

<strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> (Quelle: KGS-Inventar des Bundes, 21.6.2011) ............................................ 30<br />

Tabelle 15: Projekt Kulturlandschaft Randen 1993 bis 2004 ................................................................ 35<br />

Tabelle 16: Bodennutzung in den Parkgemeinden (Quelle: Arealstatistik Schweiz & Statistisches<br />

Landesamt Baden-Württemberg) (* Daten beziehen sich auf das gesamte Gemeindeareal, nicht nur<br />

auf dem im Parkperimeter liegenden Anteil) ......................................................................................... 37<br />

Tabelle 17: Produktive Waldfläche und FSC-Zertifizierung in den Gemeinden des <strong>Naturpark</strong>s<br />

<strong>Schaffhausen</strong> ......................................................................................................................................... 42<br />

Tabelle 18: Logiernächte und Bettenkapazität im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> (Quelle: Der Kanton<br />

<strong>Schaffhausen</strong> in Zahlen 2010) (*Interessengemeinschaft Rheinfall 2008; basierend auf<br />

Parkplatzeinnahmen, Anzahl Personen pro Bus bzw. PW, Ticket-Einnahmen sowie Schätzungen) ... 48<br />

Tabelle 19: Anzahl der Arbeitsstätten und Anteil der Beschäftigten im 2. und 3. Sektor mit Tendenzen<br />

(Quelle: Statistik <strong>Schaffhausen</strong>). ........................................................................................................... 49<br />

Tabelle 20: Einwohnerzahlen im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> 2005 - 2010 (Wirtschaftsamt Kanton<br />

<strong>Schaffhausen</strong>, 2011). ............................................................................................................................ 52<br />

Tabelle 21: Auflistung der relevanten Planungsinstrumente ................................................................. 59<br />

Tabelle 22: Planung und Ausführung von Hochwasser-Rückhaltemassnahmen im Kanton<br />

<strong>Schaffhausen</strong> ......................................................................................................................................... 64<br />

Tabelle 23: Zielgruppen, Bedürfnisse und Wertschöpfungspotenziale des Parktourismus .................. 69<br />

Tabelle 24: Gästeherkunft 2009 (STV, 2009)........................................................................................ 70<br />

Tabelle 25: Logiernächte im Untersuchungsgebiet 2008/09 (Wirtschaftsamt des Kantons<br />

<strong>Schaffhausen</strong>, 2010) ............................................................................................................................. 72<br />

Tabelle 26: Kanton <strong>Schaffhausen</strong> - Beherbergungsstatistik (Wirtschaftsamt des Kantons<br />

<strong>Schaffhausen</strong>, 2010) ............................................................................................................................. 73<br />

Tabelle 27: Zielgruppen, Aktivitäten und Wertschöpfungsketten im <strong>Naturpark</strong> .................................... 75<br />

Tabelle 28: Gästefrequenzen im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> (Höchli & Rütter-Fischbacher 2010; S. 49) ... 79<br />

Tabelle 29: Tagesausgaben im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> nach Kategorien (Höchli & Rütter-Fischbacher<br />

2010; S. 52) ........................................................................................................................................... 80<br />

Tabelle 30: Gesamtnachfrage Tourismus in <strong>Schaffhausen</strong> (Höchli & Rütter-Fischbacher 2010; S. 53)<br />

............................................................................................................................................................... 80<br />

Tabelle 31: Wachstumsszenario bei einem Anteil des naturnahen Tourismus am gesamten Tourismus<br />

von 30% und einem Zuwachs um 5% ................................................................................................... 82<br />

211


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Tabelle 32: Wachstumsszenario bei einem Anteil des naturnahen Tourismus am gesamten Tourismus<br />

von 14% und einem Zuwachs um 5% ................................................................................................... 83<br />

Tabelle 33: Wachstumsszenario bei einem Anteil des naturnahen Tourismus am gesamten Tourismus<br />

von 30% und einem Zuwachs um 15% ................................................................................................. 84<br />

Tabelle 34: Wachstumsszenario bei einem Anteil des naturnahen Tourismus am gesamten Tourismus<br />

von 14% und einem Zuwachs um 15% ................................................................................................. 85<br />

Tabelle 35: Gegenüberstellung der beiden Szenarien «konservativ» und «optimistisch» ................... 85<br />

Tabelle 36: Gegenüberstellung der beiden Szenarien «konservativ» und «optimistisch» ................... 86<br />

Tabelle 37: Allgemeine Stärken (mit + bewertet) und Schwächen (mit – bewertet) des<br />

<strong>Naturpark</strong>perimeters. +/- = geringe Auswirkungen, ++/-- = mässige Auswirkungen, +++/--- = grosse<br />

Auswirkungen ........................................................................................................................................ 86<br />

Tabelle 38: Stärken und Schwächen - Natur, Kultur und Landschaft. +/- = geringe Auswirkungen, ++ =<br />

mässige Auswirkungen, +++ = grosse Auswirkungen .......................................................................... 87<br />

Tabelle 39: Stärken und Schwächen - Sozioökonomische Situation, Akteure und Raumordnung. +/- =<br />

geringe Auswirkungen, ++ = mässige Auswirkungen, +++ = grosse Auswirkungen ............................ 88<br />

Tabelle 40: Stärken und Schwächen - Tourismus, Produkte und Angebote. + = geringe Auswirkungen,<br />

++ = mässige Auswirkungen, +++ = grosse Auswirkungen .................................................................. 89<br />

Tabelle 41: Chancen (bewertet mit +) und Risiken (bewertet mit -) des <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong>. +/- =<br />

geringe Auswirkungen, ++/-- = mässige Auswirkungen, +++/--- = grosse Auswirkungen .................... 92<br />

Tabelle 42: Die Parkvertreter der einzelnen Gemeinden .................................................................... 100<br />

Tabelle 43: Die Einzelmitglieder des Trägervereins ............................................................................ 101<br />

Tabelle 44: Die Gönner des Trägervereins ......................................................................................... 102<br />

Tabelle 45: Der Vorstand des Trägervereins «<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>» ........................ 103<br />

Tabelle 46: Mitglieder des Beirats ....................................................................................................... 103<br />

Tabelle 47: Schema zur Bestimmung der Stimmrechte der Gemeinden ............................................ 104<br />

Tabelle 48: Befragte Experten und Expertinnen im Jahr 2011 ........................................................... 113<br />

Tabelle 49: Befragte Experten und Expertinnen im Jahr 2010 ........................................................... 113<br />

Tabelle 50: Übersicht über <strong>die</strong> meist genannten Chancen der befragten Expertinnen und Experten 123<br />

Tabelle 51: Übersicht über <strong>die</strong> meistgenannten Risiken der befragten Expertinnen und Experten ... 124<br />

Tabelle 52: Die strategischen Ziele des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong> ................................. 135<br />

Tabelle 53: Die operativen Ziele des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong> ...................................... 135<br />

Tabelle 54: Die parkspezifischen Ziele des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong>............................ 136<br />

Tabelle 55: Verschiedene Sta<strong>die</strong>n der Projekte im <strong>Naturpark</strong> ............................................................ 138<br />

Tabelle 56: Bezug der Projekte des Handlungsfeldes A zu den operativen Zielen ............................ 139<br />

Tabelle 57: Bezug der Projekte des Handlungsfeldes B zu den operativen Zielen ............................ 140<br />

Tabelle 58: Bezug der Projekte des Handlungsfeldes C zu den operativen Zielen ............................ 143<br />

Tabelle 59: Bezug der Projekte des Handlungsfeldes D zu den operativen Zielen ............................ 147<br />

Tabelle 60: Termine und Meilensteine der einzelnen Projekte ........................................................... 193<br />

Tabelle 61: Übersicht über <strong>die</strong> Indikatoren zur Erfolgskontrolle.......................................................... 200<br />

Tabelle 62: Risiken <strong>für</strong> <strong>die</strong> Errichtung des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong>. + = geringe<br />

Eintretenswahrscheinlichkeit, ++ = mässige Eintretenswahrscheinlichkeit, +++ = grosse<br />

Eintretenswahrscheinlichkeit ............................................................................................................... 203<br />

Tabelle 63: Bisher <strong>für</strong> das Projekt aufgewendete Finanzen in Fr. ...................................................... 204<br />

Tabelle 64: Finanzplan <strong>für</strong> <strong>die</strong> Errichtungsphase (2013 - 2016) in Fr. ................................................ 205<br />

Tabelle 65: Finanzierungsquellen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Errichtungsphase (2013 - 2016) in Fr. ............................... 206<br />

Tabelle 66: Jährliche Mitgliederbeiträge der Gemeinden .................................................................... 207<br />

Tabelle 67: Grobe Kostenschätzung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Betriebsphase (2017 - 2020) in Fr. ................................ 208<br />

212


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 1: Mögliche Positionierungsstruktur des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong> mit den<br />

Schwerpunkten «Reben - Randen - Rhein»........................................................................................... IV<br />

Abbildung 2: Die vier Handlungsfelder mit den dazugehörigen Projekten ............................................. VI<br />

Abbildung 3: Die vier Handlungsfelder mit den dazugehörigen Projekten des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s VI<br />

Abbildung 4: Organigramm <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> im 2012 ............................................. 8<br />

Abbildung 5: Geographische Lage des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong> (Quelle: Bundesamt <strong>für</strong><br />

Landestopographie swisstopo) ................................................................................................................ 9<br />

Abbildung 6: Unterteilung des Parkperimeters in fünf Landschaftsregionen ........................................ 10<br />

Abbildung 7: Resultate der Eignungsprüfung der Gemeinden (Bioforum, 2009) .................................. 13<br />

Abbildung 8: BLN-Objekte und Natura-2000-Gebiete ........................................................................... 16<br />

Abbildung 9: Landschaftsschutzzonen .................................................................................................. 17<br />

Abbildung 10: Biotope und Lebensräume von nationaler Bedeutung (ohne FFH-Gebiete<br />

Jestetten/Lottstetten) ............................................................................................................................. 20<br />

Abbildung 11: Kantonale Schutzzonen und Schutzobjekte, Waldreservate ......................................... 21<br />

Abbildung 12: Grundlagenkarte Wildtierkorridore aus dem Richtplan des Kantons <strong>Schaffhausen</strong> ...... 23<br />

Abbildung 13: Ökologische Vernetzungsprojekte nach Ökoqualitätsverordnung (ÖQV) ...................... 24<br />

Abbildung 14: Schützenswerte Ortsbilder von nationaler und regionaler Bedeutung ........................... 29<br />

Abbildung 15: Kulturgüter von nationaler und regionaler Bedeutung gemäss KGS-Inventar ............... 32<br />

Abbildung 16: Historische Verkehrswege um das Zentrum <strong>Schaffhausen</strong> (Bundesamt <strong>für</strong> Strassen<br />

ASTRA, 2003) ....................................................................................................................................... 33<br />

Abbildung 17: Historische Verkehrswege von nationaler und regionaler Bedeutung ........................... 34<br />

Abbildung 18: Bodennutzung ................................................................................................................ 36<br />

Abbildung 19: Die landwirtschaftlichen Zonen gemäss BLW ................................................................ 39<br />

Abbildung 20: Entwicklung der Wohnbevölkerung im Kanton <strong>Schaffhausen</strong> 2005 - 2010. .................. 51<br />

Abbildung 21: Altersstruktur in den Wahlkreisen des Parkperimeters im Jahr 2009 (Statistik<br />

<strong>Schaffhausen</strong>). ...................................................................................................................................... 53<br />

Abbildung 22: Gründe <strong>für</strong> den Wegzug aus der Stadt <strong>Schaffhausen</strong> aus einer Umfrage im Jahr 2001.<br />

............................................................................................................................................................... 54<br />

Abbildung 23: Entwurf Raumkonzept Kanton <strong>Schaffhausen</strong>. ............................................................... 58<br />

Abbildung 24: Der neue Tourist (Hofmann & Horx, 2002) .................................................................... 67<br />

Abbildung 25: Wertewandel von der bürgerlichen Pflichtkultur zu den LOHAS (Wenzel et al., 2007a) 68<br />

Abbildung 26: Mittelzu- und abflüsse im <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> (Grafik adaptiert von Getzner, Jost &<br />

Jungmeier (2001) in: Rütter, Müller, Guhl & Stettler (1995)) ................................................................. 77<br />

Abbildung 27: Positionierungsstruktur <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> ........................................ 98<br />

Abbildung 28: Geplante Managementstruktur des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s <strong>Schaffhausen</strong> ................. 100<br />

Abbildung 29: Partizipationsprozess, Kommunikation und Akzeptanzerhebung im Regionalen<br />

<strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> zwischen 2009 und 2011 ............................................................................. 107<br />

Abbildung 30: Prozentuale Verteilung der Antworten zur Frage nach den prägenden Elementen der<br />

Region und Landschaft <strong>Schaffhausen</strong>s ............................................................................................... 126<br />

Abbildung 31: Prozentuale Ausprägung der vorhandenen positiven Erwartungen an einen Regionalen<br />

<strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> ...................................................................................................................... 127<br />

Abbildung 32: Prozentuale Verteilung über <strong>die</strong> Bedenken im Zusammenhang mit einem Regionalen<br />

<strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong> ...................................................................................................................... 128<br />

Abbildung 33: Stellung der Bevölkerung zu einem Regionalen <strong>Naturpark</strong> in der Region <strong>Schaffhausen</strong><br />

in Prozent............................................................................................................................................. 129<br />

Abbildung 34: Die vier Handlungsfelder mit den dazugehörigen Projekten des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s<br />

<strong>Schaffhausen</strong> ....................................................................................................................................... 137<br />

Abbildung 35: Mögliche Organisation der Arbeitsgruppen (Stocker, 2011) ........................................ 138<br />

213


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Quellenverzeichnis<br />

Literatur<br />

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des Vereins Agglomeration <strong>Schaffhausen</strong>.<br />

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Bosshart, D., Frick, K. (2006): Die Zukunft des Ferienreisens – Trendstu<strong>die</strong>. Gottlieb Duttweiler Institut<br />

(GDI) im Auftrag von Kuoni, Rüschlikon.<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Raumentwicklung (2007): Bauzonenstatistik Schweiz 2007 – Resultate der Statistik<br />

und der Analysen nach Kantonen. Schweizerische Eidgenossenschaft, Bern.<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Raumentwicklung (2001): Richtplan Kanton <strong>Schaffhausen</strong> – Prüfungsbericht zur Gesamtüberarbeitung.<br />

Schweizerische Eidgenossenschaft, Bern.<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Raumentwicklung, Bundesamt <strong>für</strong> Statistik (2005): Gebäude, Wohnungen und Bevölkerung<br />

ausserhalb der Bauzone - Auswertung der eidgenössischen Volkszählung 2000, Vergleich mit<br />

1990 – Teil I Bericht. Schweizerische Eidgenossenschaft, Bern und Neuchâtel.<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Statistik (2007): Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung der Kantone 2005 – 2050:<br />

Kanton <strong>Schaffhausen</strong>. Schweizerische Eidgenossenschaft, Neuchâtel.<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Statistik (2003): Durchschnittliche Miete nach der Unterscheidung «Stadt-Land» und<br />

nach der Anzahl Zimmer. Schweizerische Eidgenossenschaft, Bern.<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Strassen ASTRA (2003):Historische Verkehrswege im Kanton <strong>Schaffhausen</strong>. Eine<br />

Publikation zum Inventar historischer Verkehrswege der Schweiz IVS. Schweizerische Eidgenossenschaft,<br />

Bern.<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Umwelt BAFU (2010): Jahrbuch Wald und Holz 2010. Schweizerische Eidgenossenschaft,<br />

Bern.<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Umwelt (2009): Qualität von Natur und Landschaft: Instrument zur Bewertung –<br />

Handbuch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Feldaufnahmen und <strong>die</strong> Auswertung. Schweizerische Eidgenossenschaft, Bern.<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Umwelt BAFU (2008): Pärke von nationaler Bedeutung. Richtlinie <strong>für</strong> Planung, Errichtung<br />

und Betrieb von Pärken. Umwelt-Vollzug Nr. 0802. Schweizerische Eidgenossenschaft, Bern.<br />

Buser, B., Giuliani G., Rieder, P. (2005a): Der regionale Wirtschaftskreislauf des Val d’Anniviers. Eidgenössische<br />

Technische Hochschule Zürich: Institut <strong>für</strong> Agrarwirtschaft, Zürich.<br />

Buser, B., Giuliani G., Rieder, P. (2003b): movingAlps – Blick in <strong>die</strong> Wirtschaft einer Bergregion. Artikel<br />

Montagna. Eidgenössische Technische Hochschule Zürich; Institut <strong>für</strong> Agrarwirtschaft, Zürich<br />

Credit Suisse Economic Research (2009): Standortmonitoring – Wirtschaftsraum Zürich. Stiftung Greater<br />

Zurich Area Standortmarketing, Zürich.<br />

Credit Suisse Economic Research (2009): Swiss Issues Regionen – Standortqualität: Welche Region<br />

ist <strong>die</strong> attraktivste?. Credit Suisse, Zürich.<br />

214


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Credit Suisse Economic Research (2008): Swiss Issues Regionen – Die Kantone Thurgau und<br />

<strong>Schaffhausen</strong>, Struktur und Perspektiven. Credit Suisse, Zürich.<br />

Credit Suisse Group AG (2010a): Kanton <strong>Schaffhausen</strong> – Situations- und Entwicklungsanalyse. Eigenverlag.<br />

Credit Suisse, Zürich.<br />

Credit Suisse Group AG (2010b): Kanton <strong>Schaffhausen</strong>: Situations- und Entwicklungsanalyse. Zusammenfassung<br />

der Stu<strong>die</strong>nergebnisse. Credit Suisse, Zürich.<br />

Econcept (2002): Plausibilisierung Nutzenschätzung Landschaft <strong>für</strong> den Tourismus. Staatssekretariat<br />

<strong>für</strong> Wirtschaft SECO, Bern.<br />

Tommaso Paolini (2006): Rapporto sul turismo natura. Ecotour, Agra.<br />

Elektrizitätswerk des Kantons <strong>Schaffhausen</strong> AG (2011): Geschäftsbericht 2009/2010. Stamm+Co,<br />

Schleitheim.<br />

European Travel Commission (2006): Tourismus Trends <strong>für</strong> Europa. ETC, Brüssel.<br />

Fichter, C. (2009): Analyse möglicher Imageschäden <strong>für</strong> den Kanton <strong>Schaffhausen</strong> infolge eines Tiefenlagers.<br />

Kalaidos Research, Zürich.<br />

Forster, S., Göpfert, R. (2007): Natur- und kulturnaher Tourismus in Graubünden. Analyse- und Strategiebericht.<br />

Amt <strong>für</strong> Wirtschaft und Tourismus Graubünden, Chur.<br />

Getzner, M. et al. (2001): Regionalwirtschaftliche Auswirkungen von Natura 2000-Schutzgebieten in<br />

Österreich. Institut <strong>für</strong> Ökologie, Klagenfurt.<br />

Hermann, I., Räber, P. (2010): Die Bauernhäuser des Kantons <strong>Schaffhausen</strong>. Schweizerische Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> Volkskunde (Hrsg.). Verlag Stamm+Co, Schleitheim.<br />

Hofmann, R., Horx, M. (2002): Die Zukunft des Tourismus. Zukunftsinstitut GmbH, Kelkheim.<br />

Höchli, C., Rütter-Fischbacher, U. (2010): Tourismus im Kanton <strong>Schaffhausen</strong>. Teilbericht 1: Wertschöpfungsstu<strong>die</strong>.<br />

Im Auftrag des Volkswirtschaftsdepartements, <strong>Schaffhausen</strong>.<br />

Job, H. (2008): Die Destination Nationalpark Bayrischer Wald als regionaler Wirtschaftsfaktor. In: Nationalpark<br />

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Job, H., Metzler, D., Vogt, L. (2003): Inwertsetzung alpiner Nationalparks – Münchner Stu<strong>die</strong>n zur Sozial-<br />

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Jones, S. (2005): Community-based Ecotourism – The Significance of Social Capital. In: Annals of<br />

Tourism Research.Elsevier, Amsterdam<br />

Kantonaler Gewerbeverband <strong>Schaffhausen</strong> (2011): Daten zur aktuellen Anzahl der KMU im Kanton<br />

<strong>Schaffhausen</strong>. Unveröffentlicht.<br />

Ressort Raumplanung (2006): Richtplanung – Grundzüge der angestrebten räumlichen Entwicklung.<br />

(inkl. Anpassung 2004). Baudepartement Kanton <strong>Schaffhausen</strong>. <strong>Schaffhausen</strong>.<br />

Wirtschaftsförderung (2009): <strong>Schaffhausen</strong> – Ein kleines Para<strong>die</strong>s. Ausgabe 2009. Kanton <strong>Schaffhausen</strong>,<br />

<strong>Schaffhausen</strong>.<br />

215


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Kappler, A., Siegrist, D., Forster, S. (2009): Wertschöpfung in Naturpärken durch Tourismus. Ein praxisorientierter<br />

Leitfaden. Auftrag des Staatssekretariats <strong>für</strong> Wirtschaft SECO, Bern.<br />

Küpfer, I. (2000): Die regionalwirtschaftliche Bedeutung des Nationalparktourismus untersucht am<br />

Beispiel des Schweizerischen Nationalparks. Dissertation Universität Zürich, Zürich.<br />

Kuster, J. et al. (2010): Tiefenlager <strong>für</strong> radioaktive Abfälle im Zürcher Weinland und im Südranden –<br />

Stu<strong>die</strong> zur Abschätzung der sozio-ökonomischen Effekte im Kanton <strong>Schaffhausen</strong>. Brugger und Partner,<br />

Zürich.<br />

Landwirtschaftsamt Kanton <strong>Schaffhausen</strong> (2009): Zahlen und Fakten zur Schaffhauser Landwirtschaft.<br />

Kanton <strong>Schaffhausen</strong>, <strong>Schaffhausen</strong>.<br />

Lehar, G., et al. (2003): Teilbericht Südtirol der Stu<strong>die</strong> Besuchererhebung, Motiv- und Wertschöpfungserhebung<br />

im Nationalpark Hohe Tauern und im <strong>Naturpark</strong> Riesenferner-Ahrn. Institut <strong>für</strong> Verkehr<br />

und Tourismus, Innsbruck.<br />

Naturama (2008): Kanton <strong>Schaffhausen</strong> – PNA. <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> Randen. Vorstu<strong>die</strong> zur Machbarkeit.<br />

Naturama, Aarau.<br />

Bartholdy, Ch. (2009): Windpotentialstu<strong>die</strong> Kanton <strong>Schaffhausen</strong>. Endbericht V1.3. New Energy Scout<br />

GmbH, Winterthur.<br />

Romeiss-Stracke, F. (2003): Abschied von der Spassgesellschaft. Freizeit und Tourismus im 21.<br />

Jahrhundert. Büro Wilhelm Verlag, Amberg.<br />

Rütter, H. et al. (1995): Der Tourismus im Kanton Bern. Wertschöpfungsstu<strong>die</strong> (Zusammenfassung).<br />

Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Bern, Bern.<br />

Schaffhauser Kantonalbank (2010a): Der Kanton <strong>Schaffhausen</strong> in Zahlen. Ausgabe 2010/2011. SKB,<br />

<strong>Schaffhausen</strong>.<br />

Schaffhauser Kantonalbank (2009): Wirtschaftsinformationen Region <strong>Schaffhausen</strong>. SKB, <strong>Schaffhausen</strong>.<br />

Schaffhauser Kantonalbank (2010b): Wirtschaft Region <strong>Schaffhausen</strong>. SKB, <strong>Schaffhausen</strong>.<br />

Schib, K. (1972): Geschichte der Stadt und Landschaft <strong>Schaffhausen</strong>. <strong>Schaffhausen</strong>.<br />

Schmied, M. et al. (2005): INVENT Tourismus. Traumziel Nachhaltigkeit. Innovative Vermarktungskonzepte<br />

nachhaltiger Tourismusangebote <strong>für</strong> den Massenmarkt. INVENT-Kooperationspartner, Berlin.<br />

Schweizer Bundesrat (1998): Verordnung über <strong>die</strong> Direktzahlungen an <strong>die</strong> Landwirtschaft Art. 18<br />

(Stand am 1. Januar 2010). Schweizerische Eidgenossenschaft, Bern.<br />

Schweizerische Eidgenossenschaft (2007): Verordnung über <strong>die</strong> Pärke von nationaler Bedeutung<br />

(PäV) vom 7. November 2007 (Stand am 1. Januar 2008). Schweizerische Eidgenossenschaft, Bern.<br />

Schweizerische Eidgenossenschaft (1966): Bundesgesetz über den Natur- und Heimatschutz (NHG)<br />

vom 1. Juli 1966 (Stand am 1. Januar 2008). Schweizerische Eidgenossenschaft, Bern.<br />

Sidler, A. et al. (2008): Projekt Regionalentwicklung Wilchingen/Osterfingen (PREWO). Projektskizze.<br />

Projektgruppe PREWO, Windisch.<br />

216


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Siegrist, D. (2003): Trends, Potenziale und Gästebedürfnisse des naturnahen Tourismus und des <strong>Naturpark</strong>tourismus.<br />

Ergebnisse neuerer Nachfrageanalysen aus den Alpenländern. In: Weiterentwicklung<br />

der Regionalentwicklung in <strong>Naturpark</strong>en. Verband <strong>Naturpark</strong>e Österreich, Graz.<br />

Siegrist, D. et al. (2002): Naturnaher Tourismus in der Schweiz. Angebot, Nachfrage und Erfolgsfaktoren.<br />

Staatssekretariat <strong>für</strong> Wirtschaft SECO, Bern.<br />

Schweizer Tourismus-Verband STV (2009): Schweizer Tourismus in Zahlen 2009. STV, Bern.<br />

Stocker, S. (2011): Innovationsförderung durch Partizipation am Beispiel des Regionalen <strong>Naturpark</strong>s<br />

<strong>Schaffhausen</strong> (Masterarbeit). Hochschule Luzern, Luzern.<br />

Stuber A. (2008): Qualität von Natur und Landschaft. Instrument zur Bewertung. Handbuch <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Feldaufnahmen und <strong>die</strong> Auswertung. Anhang zur Mitteilung des BAFU als Vollzugsbehörde «Pärke<br />

von nationaler Bedeutung. Richtlinie <strong>für</strong> Planung, Errichtung und Betrieb von Pärken». Umwelt-Vollzug<br />

Nr. 0802. Bundesamt <strong>für</strong> Umwelt, Bern.<br />

VAS Verein Agglomeration <strong>Schaffhausen</strong> (2007): Agglomerationsprogramm <strong>Schaffhausen</strong> plus. Teil<br />

Verkehr und Siedlung (Schlussbericht). Kanton <strong>Schaffhausen</strong>, <strong>Schaffhausen</strong>.<br />

Volkswirtschaftsdepartement des Kantons <strong>Schaffhausen</strong> (2010): Nachhaltigkeitsbericht 2010. Vorlage<br />

des Regierungsrates vom 11. Mai 2010. Kanton Schafhausen, <strong>Schaffhausen</strong>.<br />

Volkswirtschaftsdepartement des Kantons <strong>Schaffhausen</strong> (2009): <strong>Schaffhausen</strong> 2020. Schlussbericht<br />

«Visionen <strong>für</strong> <strong>Schaffhausen</strong>». Kanton <strong>Schaffhausen</strong>, <strong>Schaffhausen</strong>.<br />

Volkswirtschaftsdepartement des Kantons <strong>Schaffhausen</strong> (2002): Wirtschaftsindikatoren – Kennzahlen<br />

über <strong>die</strong> wirtschaftliche Entwicklung in Kanton und Stadt <strong>Schaffhausen</strong> 1990 – 2000. Kanton <strong>Schaffhausen</strong>,<br />

<strong>Schaffhausen</strong>.<br />

Wenzel, E. et al. (2007a): Zielgruppe LOHAS. Zukunftsinstitut GmbH, Kelkheim.<br />

Wenzel, E. et al (2007b): 100 Top Trends. Die wichtigsten Driving-Forces <strong>für</strong> den kommenden Wandel.<br />

Zukunftsinstitut GmbH, Kelkheim.<br />

217


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Internet<br />

Kanton <strong>Schaffhausen</strong><br />

Amt <strong>für</strong> Statistik des Kantons <strong>Schaffhausen</strong>,<br />

www.statistik.sh.ch; Zugriff am 21.03.11.<br />

Energiefachstelle Kanton <strong>Schaffhausen</strong>,<br />

http://www.sh.ch/Energiefachstelle.230.0.html; Zugriff 23.08.2011<br />

Kanton <strong>Schaffhausen</strong> (a), Gemeindeübersicht,<br />

www.sh.ch/Gemeinden.467.0.html; Zugriff 06.09.2010<br />

Raumplanung Kanton <strong>Schaffhausen</strong>,<br />

http://www.sh.ch/Richtplanung.539.0.html; Zugriff 31.08.2010 und 16.03.2011<br />

Verein Agglomeration <strong>Schaffhausen</strong>,<br />

http://www.vas.sh.ch; Zugriff 12.10.2010<br />

Wirtschaftsamt des Kantons <strong>Schaffhausen</strong>,<br />

www.statistik.sh.ch; Zugriff 31.05.2010 und 10.05.2011<br />

http://www.statistik.sh.ch/fileadmin/Redaktoren/ Dokumente/Wirtschaftsamt/Broschueren/ Schaffhauser_Landwirtschaft_2009.pdf;<br />

Zugriff 08.06.2010<br />

http://www.statistik.sh.ch/index.php?id=12; Zugriff: 07.05.2010<br />

Wirtschaftsförderung Kanton <strong>Schaffhausen</strong>,<br />

www.einkleinespara<strong>die</strong>s.ch und www.economy.sh; Zugriff 23.09.2010<br />

Landwirtschaftsamt des Kantons <strong>Schaffhausen</strong>,<br />

http://www.sh.ch/Landwirtschaftsamt.245.0.html; Zugriff 24.06.2011<br />

http://www.sh.ch/Melioration.1047.0.html; Zugriff 21.02.2011<br />

Direktvermarktung Kanton <strong>Schaffhausen</strong>: Verzeichnis:<br />

www.la.sh.ch; Zugriff: 28.03.2011.<br />

218


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Eidgenössische Bundesämter<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Umwelt, BAFU,<br />

www.bafu.admin.ch/paerke; Zugriff 25.02.2010 und 27.08.2010;<br />

http://www.bafu.admin.ch/landschaft/00524/01676/01683/index.html?lang=de; Zugriff 22.02.2011;<br />

http://www.admin.ch/ch/d/sr/910_14/a3.html; Zugriff 22.02.2011;<br />

http://www.bafu.admin.ch/landschaft/00524/01676/01685/index.html?lang=de; Zugriff 22.02.2011<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Landwirtschaft BLW (2009),<br />

http://www.agri-gis.admin.ch/; Zugriff 21.02.2011<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Statistik,<br />

http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/07/03/blank/data/01/02.html; Zugriff 21.02.2011;<br />

http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/03/03/blank/key/registrierte_arbeitslose/nach_kant<br />

on.html; Zugriff 26.07.2011<br />

Arealstatistik Schweiz,<br />

http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/regionen/regionalportraets/schaffhausen/blank/kennzahlen<br />

.html; Zugriff 08.07.2011<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Landestopographie swisstopo,<br />

http://www.swisstopo.admin.ch/internet/swisstopo/de/tools/what_where/mapsearch.html; Zugriff<br />

19.07.2011<br />

Schweizerisches Inventar der Kulturgüter von nationaler und regionaler Bedeutung (KGS Inventar),<br />

http://www.bevoelkerungsschutz.admin.ch/internet/bs/de/home/themen/kgs/kgs_inventar.html; Zugriff<br />

21.6.2011<br />

Staatssekretariat <strong>für</strong> Wirtschaft SECO,<br />

http://www.seco.admin.ch/dokumentation/publikation/00008/00025/01515/index.html?lang=de; Zugriff<br />

30.08.2011<br />

219


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Diverse Institutionen<br />

Axpo Hydroenergie,<br />

http://www.axpo.ch/axpo/de/hydroenergie/wissen/partnerkraftwerkevonaxpoaggefuehrt/neuhausen.ht<br />

ml; Zugriff: 10.08.2011<br />

Energiefachleute <strong>Schaffhausen</strong>,<br />

http://www.energiefachleute-schaffhausen.ch/; Zugriff 10.05.2011<br />

Kläranlageverband,<br />

http://www.abfall-sh.ch/index.php; Zugriff 10.08.2011<br />

Nagra Nationale Genossenschaft <strong>für</strong> <strong>die</strong> Lagerung radioaktiver Abfälle,<br />

http://www.nagra.ch/; Zugriff 30.08.2011<br />

Naturstrombörse,<br />

http://www.naturstromboerse.ch/; Zugriff 23.08.2011<br />

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg,<br />

http://www.statistik.baden-wuerttemberg.de/Veroeffentl/Statistische_Berichte/3126_08001.pdf; Zugriff<br />

30.06.2010<br />

http://www.statistik.baden-wuerttemberg.de/; Zugriff 08.07.2011<br />

Netzwerk Schweizer Pärke,<br />

http://www.netzwerk-parke.ch/de/schweizerpaerke/was-ist-ein-park/ziele.php; Zugriff 23.09.2010<br />

Conservation International (CI),<br />

http://www.conservation.org/Documents/CI_ecotourism_a_practical_guide_to_good_practice_for_tropi<br />

cal_forest_based_tours.pdf; Zugriff 24.09.2010<br />

Schaffhauserland Tourismus,<br />

http://www.schaffhauserland.ch/de/index.cfm; Zugriff 24.06.2011<br />

Schaffhauser Landzeitung,<br />

http://www.schaffhauserlandzeitung.ch/2011/01/offene-kommunikation-zur-geplanten-hotelzone-inhallau.html;<br />

Zugriff 06.04.2011.<br />

STV Schweizer Tourismus-Verband,<br />

http://www.swisstourfed.ch/index.cfm?parents_id=1160; Zugriff 30.08.2011<br />

Städtische Werke <strong>Schaffhausen</strong> und Neuhausen am Rheinfall,<br />

http://www.shpower.ch/?navid=11&subcontent=367&contentid=456&titel=Pumpwerk Engeweiher; Zugriff<br />

29.08.2011<br />

Mündliche Informationen<br />

Landolt, Ernst (2010): Experteninterview vom 05.08.2010 in Rüdlingen.<br />

Gatti, Susanne (2010): Experteninterview vom 20.08.2010 in <strong>Schaffhausen</strong>.<br />

Tissi, Bruno (2010): Experteninterview vom 23.08.2010 in <strong>Schaffhausen</strong>.<br />

220


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Anhang I<br />

Statuten Verein «<strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>»<br />

Organisationsreglement Verein «<strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>»<br />

Managementstruktur des Vereins «<strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>»<br />

Gemeindebeschlüsse<br />

I


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Statuten<br />

Verein «<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>»<br />

Diese Statuten wurden von der Gründungsversammlung am 10. März 2012 in 8213 Neunkirch erlassen.<br />

I. Allgemeine Bestimmungen<br />

Artikel 1 Name und Sitz des Vereins<br />

1 Unter dem Namen «<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>» besteht ein nicht gewinnorientierter<br />

Verein gemäss den Bestimmungen der Art. 60ff. ZGB.<br />

2 Der Verein ist im Handelsregister eingetragen.<br />

Artikel 2 Zweck des Vereins «<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>»<br />

Zweck des Vereins «<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>» ist der Aufbau und der Betrieb<br />

eines Regionalen <strong>Naturpark</strong>s im Sinne des eidgenössischen Natur- und Heimatschutzgesetzes.<br />

Der Perimeter ergibt sich aus den Flächen der beteiligten Gemeinden.<br />

Artikel 3 Finanzierung der Aktivitäten<br />

Die erforderlichen finanziellen Mittel werden aufgebracht durch:<br />

a) Mitgliederbeiträge<br />

b) Gönnerbeiträge<br />

c) Sponsoreneinnahmen<br />

d) Beiträge der öffentlichen Hand<br />

e) Abgaben im Zusammenhang mit der Labelanwendung<br />

f) Parkeigene Einnahmen<br />

g) Andere Erträge und Einnahmen<br />

Artikel 4 Mittelverwendung<br />

1 Die Mittel des Vereins dürfen nur <strong>für</strong> <strong>die</strong> in den Statuten aufgeführten Zwecke verwendet<br />

werden. Bei Ausscheiden aus dem Verein und bei Auflösung des Vereins werden <strong>die</strong> einbezahlten<br />

Beiträge nicht zurückerstattet.<br />

2 Bei Auflösung und bei Aufhebung des Vereins oder bei Wegfall des bisherigen Vereinszwecks<br />

entscheidet <strong>die</strong> Mitgliederversammlung über <strong>die</strong> Verwendung des Vereinsvermögens.<br />

Artikel 5 Verantwortlichkeit / Haftung<br />

Für <strong>die</strong> Verbindlichkeit des Vereins haftet ausschliesslich das Vereinsvermögen. Die Mitglieder<br />

sind von jeglichen persönlichen finanziellen Verpflichtungen, insbesondere der<br />

Nachschusspflicht, entbunden.<br />

Artikel 6 Gründung des Vereins<br />

Der Verein wird durch <strong>die</strong> Aufnahme von Mitgliedern anlässlich einer Gründungsversammlung<br />

gebildet. Diese genehmigt <strong>die</strong> Statuten.<br />

II


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

II. Mitgliedschaft<br />

Artikel 7 Mitgliederkategorien<br />

Der Verein kennt folgende Mitgliederkategorien:<br />

a) Gemeinden<br />

b) Einzelmitglieder<br />

Artikel 8 Gemeinden<br />

1 Gemeinden, deren Gemeindegebiet ganz oder teilweise vom Einzugsgebiet des «Regionalen<br />

<strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>» erfasst wird, sind Mitglieder. Sie bestimmen ihre(n) Delegierte(n)<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Mitgliederversammlung.<br />

2 Die Gemeinden besitzen mindestens zwei, maximal 10 Stimmen. Die Anzahl Stimmen<br />

der einzelnen Gemeinden ist im Organisationsreglement festgelegt.<br />

3 Das Stimmrecht der Gemeinden wird durch eine Person ausgeübt.<br />

4 Die Gemeinden erwerben ihre Mitgliedschaft durch Beitritt an der Gründungsversammlung<br />

oder durch Beschluss der Mitgliederversammlung. Der Antrag auf Mitgliedschaft hat<br />

schriftlich an den Vorstand zu erfolgen.<br />

Artikel 9 Einzelmitglieder<br />

1 Einzelmitglieder des Vereins können sein:<br />

a) Personen, Organisationen oder Institutionen mit einem Bezug zum «<strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>»<br />

b) Personen oder Organisationen, welche das Label beantragen oder verwenden<br />

c) alle übrigen Personen<br />

2 Einzelmitglieder haben eine Einzelstimme.<br />

3 Sie erwerben ihre Mitgliedschaft durch Beschluss des Vorstandes. Der Antrag auf Mit-<br />

gliedschaft hat schriftlich an den Vorstand zu erfolgen.<br />

Artikel 10 Pflichten der Mitglieder<br />

Mit dem Beitritt zum Verein bekennt sich das Mitglied zum Zweck des Vereins und anerkennt<br />

<strong>die</strong> Statuten. Das Mitglied ist gehalten, den Beschlüssen des Vereins nachzuleben.<br />

Artikel 11 Mitgliederbeiträge<br />

1<br />

Die Beiträge der Gemeinden im Kanton <strong>Schaffhausen</strong>, welche mit dem gesamten Gebiet<br />

im Parkperimeter sind, betragen mindestens 3 Franken, höchstens 6 Franken pro Einwohner/Einwohnerin.<br />

2<br />

Die Beiträge <strong>für</strong> Gemeinden im Kanton <strong>Schaffhausen</strong>, welche nicht mit ihrem gesamten<br />

Gebiet im Parkperimeter sind, betragen mindestens 0.5 Franken, höchstens 3 Franken pro<br />

Einwohner/Einwohnerin.<br />

3<br />

Die Beiträge <strong>für</strong> Gemeinden ausserhalb des Kantons <strong>Schaffhausen</strong> betragen mindestens<br />

1 Franken, höchstens 3 Franken pro Einwohner/Einwohnerin.<br />

4<br />

Die Beiträge der Einzelmitglieder betragen mindestens 50 Franken.<br />

5<br />

Die Höhe der Mitgliederbeiträge <strong>für</strong> Gemeinden und Einzelmitglieder ist im Organisationsreglement<br />

festgelegt.<br />

6<br />

Für allfällige, von der Mitgliederversammlung beschlossene Sonderbeiträge wird der<br />

Schlüssel fallweise festgelegt.<br />

7<br />

Die Pflicht zur Bezahlung des Mitgliederbeitrages entsteht mit Beginn des Vereinsjahres<br />

(siehe Art. 17).<br />

Artikel 12 Vorschlagsrecht<br />

III


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

1<br />

Eine Gemeinde oder 10 Einzelmitglieder haben das Recht, dem Vorstand <strong>die</strong> Behandlung<br />

eines Geschäfts vorzuschlagen.<br />

2<br />

Der Vorstand hat innert 2 Monaten zum vorgeschlagenen Geschäft Stellung zu beziehen<br />

und, wenn <strong>die</strong> Angelegenheit in <strong>die</strong> Entscheidungsbefugnis der Mitgliederversammlung<br />

fällt, der nächstmöglichen Mitgliederversammlung zu unterbreiten.<br />

Artikel 13 Beendigung der Mitgliedschaft<br />

1 Bei Personen des privaten Rechts erlischt <strong>die</strong> Mitgliedschaft mit dem Tod bzw. der Löschung<br />

im Handelsregister. Nachfolgeorganisationen haben ein neues Beitrittsgesuch zu<br />

stellen.<br />

2 Die Mitgliedschaft erlischt durch freiwilligen Austritt oder durch Ausschluss beziehungsweise<br />

Vereinsauflösung. Der freiwillige Austritt kann mit einer Frist von einem Jahr auf ein<br />

Jahresende erfolgen. Die Abmeldung muss schriftlich beim Vereinsvorstand eingereicht<br />

werden.<br />

3 Der Vorstand ist berechtigt, Mitglieder, welche den Vereinszweck verletzen, <strong>die</strong> Interessen<br />

des Vereins schädigen oder der Beitragsleistung nicht nachkommen, aus dem Verein<br />

auszuschliessen. Dieser Beschluss wird mit einfacher Mehrheit gefasst und ist dem ausgeschlossenen<br />

Mitglied schriftlich mitzuteilen.<br />

4 Ausgetretene, beziehungsweise ausgeschlossene Mitglieder können dem Verein gegenüber<br />

keine Ansprüche irgendwelcher Art stellen. Sie verlieren alle aus dem Vereinsleben<br />

erworbenen Rechte, sind jedoch verpflichtet, <strong>die</strong> zum Zeitpunkt des Austritts bestehenden<br />

Verbindlichkeiten voll zu erfüllen. Einbezahlte Mitgliederbeiträge werden nicht zurückerstattet.<br />

IV


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

III. Organisation<br />

Artikel 14 Organe des Vereins<br />

Die Organe des Vereins sind:<br />

a) <strong>die</strong> Mitgliederversammlung<br />

b) der Vorstand<br />

c) <strong>die</strong> Geschäftsprüfungskommission<br />

d) <strong>die</strong> Labelkommission<br />

e) der Beirat<br />

Artikel 15 Die Mitgliederversammlung<br />

1<br />

Die Mitgliederversammlung ist das oberste Organ des Vereins.<br />

2<br />

Die Mitgliederversammlung setzt sich aus den Vertreterinnen und Vertretern der Mitglieder<br />

zusammen.<br />

3<br />

Jedes Jahr hat der Vorstand mindestens eine ordentliche Mitgliederversammlung einzuberufen.<br />

4<br />

Eine Mitgliederversammlung muss spätestens Ende Juni des laufenden Vereinsjahres<br />

einberufen werden. Die Traktandenliste ist jedem Mitglied 14 Tage vorher schriftlich bekannt<br />

zu geben.<br />

5<br />

Den Vorsitz an der Mitgliederversammlung hat der Präsident/<strong>die</strong> Präsidentin, bei dessen/deren<br />

Verhinderung sein(e)/ihr(e) Stellvertreter(in).<br />

6<br />

Jede ordnungsgemäss einberufene Mitgliederversammlung ist beschlussfähig. Der Präsident<br />

gibt einleitend bekannt, wie viele Stimmen insgesamt und wie viele Stimmen der<br />

Gemeinden anwesend sind. Eine Vorlage gilt als angenommen, wenn sie mehr als <strong>die</strong><br />

Hälfte der anwesenden Stimmen und mehr als <strong>die</strong> Hälfte der Stimmen der anwesenden<br />

Gemeinden auf sich vereinigt. Bei Einstand in den Stimmen entscheidet der Präsident / <strong>die</strong><br />

Präsidentin.<br />

7<br />

Wahlen und Abstimmungen erfolgen grundsätzlich offen, sofern nicht ein Fünftel der anwesenden<br />

Stimmen eine geheime Abstimmung verlangt.<br />

8<br />

Eine ausserordentliche Mitgliederversammlung hat auf Beschluss des Vorstandes oder<br />

auf begründeten Antrag von mindestens 3 Gemeinden oder 10 Einzelmitgliedern oder auf<br />

Verlangen der Rechnungsrevisoren innerhalb von 30 Tagen stattzufinden.<br />

Artikel 16 Aufgaben der Mitgliederversammlung<br />

Der Mitgliederversammlung ist besonders vorbehalten:<br />

a) Erlass und Änderung der Statuten<br />

b) Erlass und Änderung der «Regionalen <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>» - Charta und des<br />

Parkkonzeptes<br />

c) Erlass und Änderung des Organisationsreglements<br />

d) Erlass und Änderung des Label-Reglements<br />

e) Erlass und Änderung des Einzugsgebietes des «Regionalen <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>»<br />

f) Beschlussfassung über das Gesuch zur Erlangung des Bundeslabels «<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong><br />

<strong>Schaffhausen</strong>»<br />

g) Genehmigung des Geschäftsberichtes des Vorstandes<br />

h) Genehmigung des Geschäftsberichtes der Labelkommission<br />

i) Genehmigung der Jahresrechnung und Entlastung des Vorstandes<br />

j) Entscheid über Verwendung Gewinn / Verlust<br />

V


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

k) Genehmigung Budget<br />

l) Genehmigung des Vierjahres-Tätigkeitsprogramms und des Aktionsprogramms<br />

m) Festlegung des Mitgliederbeitrages (Organisationsreglement)<br />

n) Festlegung allfälliger Sonderbeiträge (Organisationsreglement)<br />

o) Aufnahme von überjährigen Darlehen (Organisationsreglement)<br />

p) Wahl des Präsidenten, des Vizepräsidenten und der übrigen Vorstandsmitglieder<br />

q) Wahl des Präsidenten und der übrigen Mitglieder der Labelkommission<br />

r) Wahl der Geschäftsprüfungskommission<br />

s) Wahl der Mitglieder des Beirates<br />

t) Aufnahme neuer Gemeinden<br />

Artikel 17 Vereinsjahr<br />

Das Vereinsjahr beginnt am 1. Januar und endet am 31. Dezember.<br />

Artikel 18 Anträge<br />

Die Mitgliederversammlung kann sich nur über <strong>die</strong> in der Traktandenliste vorgesehenen<br />

Verhandlungsgeschäfte gültig aussprechen. Anträge <strong>für</strong> <strong>die</strong> Mitgliederversammlung sind<br />

bis Ende März des laufenden Vereinsjahres schriftlich beim Vorstand einzureichen.<br />

Artikel 19 Der Vorstand<br />

1<br />

Der Vorstand besteht mindestens aus fünf Personen und wird durch den Präsidenten /<br />

<strong>die</strong> Präsidentin geleitet.<br />

2<br />

Die Amtsdauer des Vorstandes beträgt vier Jahre. Ersatzwahlen gelten nur <strong>für</strong> <strong>die</strong> verbleibende<br />

Amtsdauer.<br />

3<br />

Die Vorstandsmitglieder können Vertreter/Vertreterin der Gemeinden und Einzelmitglieder<br />

sein.<br />

4<br />

Der Vorstand wird vom Präsidenten/der Präsidentin, bei dessen/deren Verhinderung<br />

durch den Vizepräsidenten/<strong>die</strong> Vizepräsidentin unter Bekanntgabe der Tagesordnung einberufen.<br />

Der Vorstand muss ferner einberufen werden, wenn mindestens drei Vorstandsmitglieder<br />

<strong>die</strong>s verlangen.<br />

5<br />

Der Vorstand kann sich nur über <strong>die</strong> in der Tagesordnung vorgesehenen Verhandlungsgeschäfte<br />

gültig aussprechen. Über Gegenstände, <strong>die</strong> nicht gehörig angekündigt wurden,<br />

kann nur dann Beschluss gefasst werden, wenn der Vorstand Eintreten beschlossen hat.<br />

Der Vorstand entscheidet mit einfacher Stimmenmehrheit. Bei Stimmengleichheit fällt der<br />

Präsident/<strong>die</strong> Präsidentin den Stichentscheid. Der Vorstand ist beschlussfähig, wenn mindestens<br />

<strong>die</strong> Hälfte der Vorstandsmitglieder vertreten ist.<br />

Artikel 20 Aufgaben des Vorstandes<br />

1 Der Präsident/<strong>die</strong> Präsidentin vertritt den Verein nach innen und aussen, gegenüber Behörden,<br />

Organisationen und Dritten. Er/sie beruft <strong>die</strong> Sitzungen und Versammlungen ein<br />

und führt dabei jeweils den Vorsitz.<br />

2 Dem Vorstand obliegt <strong>die</strong> Leitung des Vereins. Ihm kommen <strong>die</strong> Aufgaben zu, <strong>die</strong> nicht<br />

durch das Gesetz oder <strong>die</strong> Statuten anderen Vereinsorganen zugewiesen sind. Insbesondere<br />

umfasst der Aufgabenbereich des Vorstandes folgende Aufgaben:<br />

a) Gesamte Geschäftsführung und allgemeine Überwachung der Interessen des Vereins<br />

b) Vollziehung der Beschlüsse der Mitgliederversammlung<br />

VI


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

c) Einberufung der Mitgliederversammlung<br />

d) Organisation des durch <strong>die</strong> Statuten vorgesehenen Vereinsbetriebes im Rahmen der<br />

Statuten und der Vereinsbeschlüsse<br />

e) Anstellung des <strong>für</strong> den Betrieb des «Regionalen <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>» nötigen Personals<br />

f) Entscheidung über <strong>die</strong> Anhebung von Prozessen, den Abstand von solchen und den<br />

Abschluss von Vergleichen<br />

g) Einräumung und Entzug des Rechtes, das «Regionale <strong>Naturpark</strong>-<strong>Schaffhausen</strong> Label»<br />

zu verwenden, auf Antrag der Labelkommission<br />

h) Ausarbeitung und Inkraftsetzung aller <strong>für</strong> den Betrieb des Vereins erforderlichen Reglemente,<br />

soweit <strong>die</strong>se nicht durch <strong>die</strong> Mitgliederversammlung beschlossen werden<br />

i) Bestellung von Arbeitsgruppen<br />

j) Erteilung von Aufträgen an den Beirat<br />

k) Aufnahme von Einzelmitgliedern<br />

l) Ausschluss von Mitgliedern<br />

Artikel 21 Geschäftsstelle<br />

Der Vorstand wählt den Geschäftsstellenleiter/<strong>die</strong> Geschäftsstellenleiterin und <strong>die</strong> weiteren<br />

Mitarbeitenden.<br />

Artikel 22 Die Geschäftsprüfungskommission<br />

1<br />

Die Geschäftsprüfungskommission besteht aus drei natürlichen Personen <strong>die</strong> nicht dem<br />

Vereinsvorstand angehören. Die Geschäftsprüfungskommission kann <strong>für</strong> <strong>die</strong> Rechnungsprüfung<br />

Sachverständige beiziehen.<br />

2<br />

Die Amtsdauer der Geschäftsprüfungskommission beträgt vier Jahre. Ersatzwahlen gelten<br />

nur <strong>für</strong> <strong>die</strong> verbleibende Amtsdauer.<br />

3<br />

Die Geschäftsprüfungskommission hat <strong>die</strong> Aufgabe, alljährlich <strong>die</strong> Geschäftsführung des<br />

Vereins, <strong>die</strong> einzelnen Jahresrechnungen und Buchhaltungen auf Übereinstimmung mit<br />

dem Gesetz,<br />

den Statuten, Gesetzen, Verordnungen und den Vereinsbeschlüssen zu überprüfen und<br />

erstattet schriftlichen Bericht und Antrag zuhanden der Mitgliederversammlung. Die Geschäftsprüfungskommission<br />

wohnt der Beschluss fassenden Mitgliederversammlung persönlich<br />

bei und erteilt mündliche Auskünfte.<br />

4<br />

Die Geschäftsprüfungskommission ist befugt, Einsicht in sämtliche Unterlagen des Vereins<br />

zu nehmen, Zutritt zu allen vom Verein genutzten Räumlichkeiten zu verlangen und<br />

jede Person, welche Mitglied eines Vereinsorgans, einer Kommission oder einer Projektgruppe<br />

ist oder beim Verein angestellt ist, sach<strong>die</strong>nlich zu befragen.<br />

VII


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Artikel 23 Die Labelkommission<br />

1<br />

Die Labelkommission setzt sich aus drei bis sieben Mitgliedern zusammen, <strong>die</strong> nicht Vereinsmitglieder<br />

zu sein brauchen.<br />

2<br />

Die Amtsdauer der Labelkommission beträgt vier Jahre. Ersatzwahlen gelten nur <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

verbleibende Amtsdauer.<br />

2<br />

Die Kommission soll aus Vertretern der Gemeinden und aus Fachleuten bestehen.<br />

3<br />

Die Labelkommission prüft <strong>die</strong> Gesuche <strong>für</strong> <strong>die</strong> Vergabe des Labels «<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong><br />

<strong>Schaffhausen</strong>» aufgrund des vom BAFU vorgegebenen Labelreglements und stellt<br />

dem Vorstand Antrag.<br />

4<br />

Die Kommission arbeitet den Lizenzvertrag aus und schliesst ihn nach Genehmigung des<br />

Antrages durch den Vorstand mit den Gesuchstellern im Namen des Vereines ab.<br />

5<br />

Der Kommission obliegt <strong>die</strong> periodische Kontrolle der Einhaltung der Anforderungskriterien.<br />

6<br />

Die Kommission kann dem Vorstand beantragen, <strong>die</strong> Label-Lizenz zu entziehen, wenn<br />

<strong>die</strong> Anforderungskriterien des BAFU nicht mehr erfüllt werden.<br />

7<br />

Die Labelkommission erstattet der Mitgliederversammlung jährlich Bericht.<br />

Artikel 24 Der Beirat<br />

1<br />

Der Beirat besteht aus mindestens drei Personen, <strong>die</strong> nicht Vereinsmitglieder zu sein<br />

brauchen.<br />

2<br />

Die Amtsdauer des Beirates beträgt vier Jahre. Ersatzwahlen gelten nur <strong>für</strong> <strong>die</strong> verbleibende<br />

Amtsdauer.<br />

2<br />

Der Beirat konstituiert sich selbst.<br />

3<br />

Der Beirat berät den Verein, den Vorstand oder <strong>die</strong> Geschäftsstelle, vermittelt in Streitfra-<br />

gen und gibt Empfehlungen ab.<br />

Artikel 25 Projektgruppen und Kommissionen<br />

Der Vorstand kann bei Bedarf <strong>für</strong> <strong>die</strong> Abklärung von Sachfragen oder <strong>für</strong> <strong>die</strong> Entwicklung<br />

von Projekten und dergleichen unter Mitwirkung der Geschäftsleitung Projektgruppen und<br />

Kommissionen einsetzen. Die Wirkungsdauer von Projektgruppen und Kommissionen ist<br />

zeitlich beschränkt.<br />

Artikel 26 Finanzkompetenzen<br />

1 Der Vorstand kann im Rahmen des genehmigten Budgets frei entscheiden, <strong>für</strong> einmalige<br />

Ausgaben ausserhalb des Budgets kann er jährlich bis höchstens Franken 20'000.- entscheiden.<br />

2 Diese Regelung gilt nicht <strong>für</strong> den Fall, dass zusätzlich zum genehmigten Budget Finanzmittel<br />

zugesichert sind. In <strong>die</strong>sem Fall kann der Vorstand über Ausgaben in der Höhe der<br />

zugesicherten Finanzmittel ausserhalb des Budgets entscheiden.<br />

Artikel 27 Organisationsreglement<br />

Die Organisationsstruktur des Vereins «<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>» und insbesondere<br />

der Verteilschlüssel <strong>für</strong> <strong>die</strong> Stimmen und <strong>die</strong> Höhe der Mitgliederbeiträge der Gemeinden<br />

und Einzelmitglieder sind in einem separaten, von der Mitgliederversammlung zu<br />

genehmigenden Reglement geregelt.<br />

VIII


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Artikel 28 Geschäftsreglement<br />

Das Geschäftsreglement hält <strong>die</strong> Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortungen sowie <strong>die</strong><br />

Organisation der Geschäftsstelle fest.<br />

Artikel 29 Finanzreglement<br />

Das Finanzreglement regelt <strong>die</strong> Entschädigung der Organe gemäss Art. 14 b-e, der Projektgruppen<br />

und Kommissionen gemäss Art. 25 sowie des Geschäftsstellenpersonals gemäss<br />

Art. 21.<br />

Artikel 30 Änderung der Statuten<br />

Die Statuten des Vereins «<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>» können von der Mitgliederversammlung<br />

geändert werden, wenn mindestens 2/3 der anwesenden Stimmen und<br />

mindestens 2/3 der Stimmen der anwesenden Gemeinden zustimmen.<br />

IV. Schlussbestimmungen<br />

Artikel 31 Freiwillige Auflösung des Vereins<br />

1 Die freiwillige Auflösung des Vereins kann nur in einer zu <strong>die</strong>sem Zweck einberufenen<br />

ausserordentlichen Mitgliederversammlung beschlossen werden. Die freiwillige Auflösung<br />

des Vereins ist nur möglich, wenn mindestens 2/3 der anwesenden Stimmen und mindestens<br />

2/3 der Stimmen der anwesenden Gemeinden zustimmen.<br />

2 Über das bei der Auflösung vorhandene aktive Vereinsvermögen entscheidet <strong>die</strong> Mitglie-<br />

derversammlung.<br />

Artikel 32 Gerichtsstand<br />

Allfällige Anstände zwischen einzelnen Organen des Vereins oder zwischen Organen und<br />

Mitgliedern über <strong>die</strong> Anwendung von Statuten und Reglementen werden nach Anhörung<br />

und Vermittlung durch den Beirat durch ordentliche Gerichte am Sitz des Vereins erledigt.<br />

Artikel 33 Handelsregistereintrag<br />

Der Verein ist im Handelsregister einzutragen. Der Vorstand ist mit der Vollziehung <strong>die</strong>ser<br />

Bestimmung beauftragt.<br />

Artikel 34 Inkrafttreten<br />

Diese Statuten treten mit der Genehmigung durch <strong>die</strong> Gründungsversammlung am 10. März<br />

2012 in Kraft.<br />

Artikel 35 Übergangsbestimmungen<br />

Für das Jahr 2012 haben <strong>die</strong> Mitglieder keine Beiträge zu leisten.<br />

IX


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

X


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Managementstruktur des Vereins «<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>»<br />

XI


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Organisationsreglement<br />

Verein «<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>»<br />

Dieses Organisationsreglement wurde gestützt auf Art. 8, Abs. 2 und Art. 11 Abs. 1 - 4 der Statuten<br />

von der Gründungsversammlung am 10. März 2012 in 8213 Neunkirch erlassen.<br />

Artikel 1 Zweck<br />

Dieses Reglement regelt insbesondere <strong>die</strong> Verteilung der Stimmen, <strong>die</strong> Höhe der Mitgliederbeiträge<br />

und <strong>die</strong> Perimetergrösse des Vereins «<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>»<br />

unter Berücksichtigung der statutarischen Bestimmungen.<br />

Artikel 2 Stimmrechte der Gemeinden<br />

1 Die Stimmrechte der Gemeinden leiten sich gemäss untenstehendem Schema aus der<br />

Anzahl Einwohner und Einwohnerinnen am 31. Dezember des Vorjahres ab und sind auf<br />

Seite 2 pro Gemeinde festgehalten.<br />

Schema zur Bestimmung der Stimmrechte der Gemeinden<br />

Einwohnerzahl Stimmen<br />

0 - 500 2<br />

500 - 1000 3<br />

1000 - 1500 4<br />

1500 - 2000 5<br />

2000 - 2500 6<br />

2500 - 3000 7<br />

3000 - 3500 8<br />

3500 - 5000 9<br />

Mehr als 5000 10<br />

XII


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Stimmen pro Gemeinde<br />

2 Die Anzahl der Stimmen pro Gemeinde ist in untenstehender Tabelle festgelegt.<br />

Gemeinde Einwohner<br />

2010<br />

Stimmen<br />

Beringen 3'496 8<br />

Büttenhardt 353 2<br />

Gächlingen 780 3<br />

Jestetten (D) 5'090 10<br />

Löhningen 1'318 4<br />

Lottstetten (D) 2'311 6<br />

Merishausen 788 3<br />

Neunkirch 1'942 5<br />

Oberhallau 416 2<br />

Rüdlingen 714 3<br />

<strong>Schaffhausen</strong> 34'927 10<br />

Schleitheim 1'673 5<br />

Siblingen 757 3<br />

Stetten 1'150 4<br />

Thayngen 4'911 9<br />

Trasadingen 590 3<br />

Wilchingen 1'693 5<br />

Total 62'909 85<br />

Artikel 3 Mitgliederbeitrag der Gemeinden<br />

1 Der Mitgliederbeitrag der Gemeinden im Kanton <strong>Schaffhausen</strong>, welche mit dem gesam-<br />

ten Gebiet im Parkperimeter sind, beträgt 3 Franken pro Einwohner/Einwohnerin.<br />

2 Der Mitgliederbeitrag der Gemeinden Beringen und Thayngen, welche nicht mit ihrem<br />

gesamten Gebiet im Parkperimeter sind, beträgt 1 Franken pro Einwohner/Einwohnerin.<br />

3 Der Mitgliederbeitrag der Stadt <strong>Schaffhausen</strong>, welche nicht mit ihrem gesamten Gebiet<br />

im Parkperimeter ist, beträgt 0.5 Franken pro Einwohner/Einwohnerin.<br />

4 Der Mitgliederbeitrag von Gemeinden ausserhalb des Kantons <strong>Schaffhausen</strong> beträgt 1<br />

Franken pro Einwohner/Einwohnerin.<br />

5 Der Betrag pro Gemeinde ist in untenstehender Tabelle festgelegt.<br />

XIII


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Jährliche Mitgliederbeiträge pro Gemeinde<br />

Gemeinde Einwohner<br />

2010<br />

Beitrag pro<br />

Einwohner<br />

Fr./Jahr<br />

Beringen 3‘496 1 3‘496<br />

Büttenhardt 353 3 1‘059<br />

Gächlingen 780 3 2‘340<br />

Jestetten (D) 5‘090 1 5‘090<br />

Löhningen 1‘318 3 3‘954<br />

Lottstetten (D) 2‘311 1 2‘311<br />

Merishausen 788 3 2‘364<br />

Neunkirch 1‘942 3 5‘826<br />

Oberhallau 416 3 1‘248<br />

Rüdlingen 714 3 2‘142<br />

<strong>Schaffhausen</strong> 34‘927 0.5 17‘464<br />

Schleitheim 1‘673 3 5‘019<br />

Siblingen 757 3 2‘271<br />

Stetten 1‘150 3 3‘450<br />

Thayngen 4'911 1 4‘911<br />

Trasadingen 590 3 1‘770<br />

Wilchingen 1‘693 3 5‘079<br />

Total Einwohner / Fr. 62'909<br />

69‘794<br />

Artikel 4 Mitgliederbeitrag der Einzelmitglieder<br />

Der Mitgliederbeitrag ist auf 50.- Franken festgesetzt.<br />

XIV


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Artikel 5 Perimeter<br />

Gemeinden im Perimeter «<strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong>»<br />

Name Gemeindefläche<br />

(ha)<br />

Einwohnerzahl<br />

2010<br />

Beringen* 1'042 3'496<br />

Büttenhardt 400 353<br />

Gächlingen 713 780<br />

Jestetten (D) 2'062 5'090<br />

Löhningen 683 1'318<br />

Lottstetten (D) 1'339 2'311<br />

Merishausen 1'756 788<br />

Neunkirch 1'790 1'942<br />

Oberhallau 604 416<br />

Rüdlingen 550 714<br />

<strong>Schaffhausen</strong> (Hemmental)* 2'213 34'927<br />

Schleitheim 2'163 1'673<br />

Siblingen 942 757<br />

Stetten 472 1'150<br />

Thayngen* 920 4'911<br />

Trasadingen 414 590<br />

Wilchingen 2'110 1'693<br />

TOTAL<br />

* = Gemeindefläche im Parkperimeter<br />

20‘173 62'909<br />

Artikel 6 Gemeindedelegierte und Stellvertretung<br />

1 Der Nachweis der Vertretungsvollmacht des Gemeindedelegierten anlässlich der Mitgliederversammlung<br />

erfolgt mittels Vorlage der zusammen mit der Einladung zugestellten<br />

Stimmkarte.<br />

2 Die Gemeindedelegierten dürfen sich an der Mitgliederversammlung auch durch <strong>die</strong><br />

Stellvertretung des / der Gemeindedelegierten vertreten lassen.<br />

Artikel 7 Unterschriftsberechtigung<br />

1 Die rechtsverbindliche Unterschrift <strong>für</strong> den Verein führen der Präsident / <strong>die</strong> Präsidentin<br />

oder der Vizepräsident / <strong>die</strong> Vizepräsidentin zusammen mit einem anderen Vorstandsmitglied.<br />

2 Die Geschäftsstelle hat Einzelunterschrift <strong>für</strong> alle Belange im Rahmen der operativen<br />

Geschäftsführung gemäss den Weisungen des Vorstands.<br />

XV


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

XVI


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Gemeindebeschlüsse<br />

Die Gemeindebeschlüsse werden nach den Gemeindeabstimmungen im Herbst/Winter 2012 nachgereicht.<br />

XVII


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Anhang II<br />

Unterlagen des Partizipationsprozesses<br />

▪ Fragebogen zur Akzeptanzerhebung<br />

▪ Interviewleitfaden <strong>für</strong> Expertengespräche<br />

XVIII


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Fragebogen zur Akzeptanzerhebung<br />

XIX


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

XX


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Interviewleitfaden <strong>für</strong> Expertengespräche<br />

XXI


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

XXII


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

XXIII


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

XXIV


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

XXV


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

XXVI


<strong>Managementplan</strong> <strong>Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

Anhang III<br />

(separates elektronisches Dokument)<br />

Landschaftsbewertung der Gemeinden im Projektperimeter<br />

▪ Bewertung Bargen<br />

▪ Bewertung Beggingen<br />

▪ Bewertung Beringen<br />

▪ Bewertung Buchberg<br />

▪ Bewertung Büttenhardt<br />

▪ Bewertung Gächlingen<br />

▪ Bewertung Guntmadingen<br />

▪ Bewertung Hallau<br />

▪ Bewertung Jestetten (D)<br />

▪ Bewertung Löhningen<br />

▪ Bewertung Lohn<br />

▪ Bewertung Lottstetten<br />

▪ Bewertung Merishausen<br />

▪ Bewertung Neuhausen am Rheinfall<br />

▪ Bewertung Neunkirch<br />

▪ Bewertung Oberhallau<br />

▪ Bewertung Rüdlingen<br />

▪ Bewertung <strong>Schaffhausen</strong> (inkl. Hemmental)<br />

▪ Bewertung Schleitheim<br />

▪ Bewertung Siblingen<br />

▪ Bewertung Stetten<br />

▪ Bewertung Thayngen<br />

▪ Bewertung Trasadingen<br />

▪ Bewertung Wilchingen<br />

XXVII

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