16 Paris – Manhattan REGIE Sophie Lellouche FILMOGRAPHIE Filmdebüt <strong>Yorck</strong>er 101 BuCH Sophie Lellouche JAHR 2012 LAND F LIEBER WOODY ALLEN, jetzt weiß ich, warum du damals nicht <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> vorbeigekommen bist! Du hast dich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Pariser Luxushotel mit Sophie Lellouche getroffen, und ihr habt die Szene für Paris – Manhattan gedreht! Wie hat sie geschafft, daß du <strong>in</strong> ihrem Film mitspielst??? Wahrsche<strong>in</strong>lich hast du dich <strong>in</strong> die Hauptdarsteller<strong>in</strong> Alice Taglioni verliebt. Ich weiß ja, daß du auf Frauen stehst, die e<strong>in</strong>en Kopf größer s<strong>in</strong>d als du. Und sie sieht ja wirklich umwerfend aus (für me<strong>in</strong>en Geschmack etwas zu schön für e<strong>in</strong>e Apotheker<strong>in</strong> Mitte Dreißig, die noch S<strong>in</strong>gle ist) … Weil <strong>in</strong> ihrem Leben nix los ist, guckt sie sich lieber Woody-Allen-Filme an. Und schnüffelt im Privatleben ihrer Schwestern rum. E<strong>in</strong> bißchen verdreht und neurotisch wie Annie Hall aus dem Stadtneurotiker. Das geht sogar so weit, daß sie ihre typische Pose e<strong>in</strong>nimmt, wenn sie mit Victor den Pariser Boulevard h<strong>in</strong>unterschlendert, wie weiland du und Diane Keaton als verliebtes Paar … Lellouche sagt, sie liebt de<strong>in</strong>e Filme – das merkt man! Paris – Manhattan ist doch Hannah und ihre Schwestern auf Französisch: Papa kuppelt, was das Zeug hält, Mama tr<strong>in</strong>kt zu viel, Schwester Nr. 1 schnappt Alice alle Männer weg, und Schwester Nr. 2 nimmt Drogen und treibt sich mit zwielichtigen Männern rum. Wenn das Gefühlschaos über Alice zusammenbricht, hält sie Zwiesprache mit dir und de<strong>in</strong>em Poster: Und du StARt: 4.10.12 Diesen Film zeigt die <strong>Yorck</strong>-Gruppe <strong>in</strong> der deutschen Fassung DARStELLER Alice Taglioni Patrick Bruel Mar<strong>in</strong>e Delterme Louis-Do de Lencquesa<strong>in</strong>g Michel Aumont Woody Allen gibst ihr Tipps. Wie dir damals Humphrey Bogart <strong>in</strong> Mach‘s nochmal, Sam. Der Film ist e<strong>in</strong>e Hommage an dich, klar, so konnte die Regisseur<strong>in</strong> mit de<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>willigung alle de<strong>in</strong>e Geniestreiche verbraten, raff<strong>in</strong>iert!!! Ich gebe ja zu, ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> bißchen eifersüchtig! Eigentlich ist die Regisseur<strong>in</strong> ja ganz sympathisch. Ke<strong>in</strong> Mann würde zugeben, M<strong>in</strong>derwertigkeitskomplexe zu haben. Aber dafür, daß sie sich nicht traut, traut sie sich ganz schön was! Und Woody, jetzt mal ehrlich: Diese federleichte und trotzdem tiefs<strong>in</strong>nige Familienkomödie über e<strong>in</strong>e Frau, die jede Beziehung vermasselt, das soll e<strong>in</strong> Erstl<strong>in</strong>g se<strong>in</strong>? Wer‘s glaubt, wird (Z)selig! Wahrsche<strong>in</strong>lich hast du ihr heimlich Nachhilfestunden im Drehbuchschreiben gegeben! Die Gags s<strong>in</strong>d ja sowieso von dir! Und wo bitte hat sie das Geld her? Die tollen Darsteller, grandiose Kamerafahrten durch Paris, die Interieurs, die Partyszenen, die Vernissage, dieser wahnwitzige Überfall auf die Apotheke, das ist doch wahns<strong>in</strong>nig teuer! Wer gibt e<strong>in</strong>er Debütant<strong>in</strong> so viel Geld? Könnte es se<strong>in</strong>, daß du im H<strong>in</strong>tergrund etwas mitgeholfen hast? Du alter Charmeur? Das Herz als „widerstandfähigen kle<strong>in</strong>en Muskel“ zu bezeichnen, ach Woody! Ich muß jetzt erst mal me<strong>in</strong>e Wunden lecken! Und hat Freud wirklich gesagt, Arbeit und Sex seien die wichtigsten D<strong>in</strong>ge im Leben? Na, dann hast du ja alles richtig gemacht! In alter Treue grüßt dich de<strong>in</strong>e KAMERA Laurent Machuel MuSIK Jean-Michel Bernard LäNGE 77 m<strong>in</strong> NAL Geha
<strong>Yorck</strong>er 101