30.12.2012 Aufrufe

Ökologischer Lebensraum Büro - Eine multimediale ... - TU Berlin

Ökologischer Lebensraum Büro - Eine multimediale ... - TU Berlin

Ökologischer Lebensraum Büro - Eine multimediale ... - TU Berlin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Aktuelle Probleme bei der Erschließung von Wertund<br />

Rohstoffen<br />

Bevor die Geräte bei uns in eine stoffliche Verwertung<br />

gehen, werden sie hinsichtlich noch verwertbarer<br />

Baugruppen untersucht, um die Nutzungsdauer von Geräten<br />

zu verlängern. Diese verwertbaren Baugruppen und<br />

Bauteile werden für Servicedienstleistungen wieder in<br />

den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt. All das, was nicht<br />

mehr in diesem Bereich verwendbar ist, wird stofflich so<br />

aufbereitet, daß es von Schadstoffen befreit in den Wirtschaftskreislauf<br />

als Sekundärrohstoff zurückgehen kann.<br />

Beispiele für ein Zurückgehen von Stofffraktionen<br />

in den Sekundärkreislauf<br />

Platinen, Kabel und ähnliche Bauteile werden zum<br />

Beispiel voneinander getrennt, so daß wir Stofffraktionen<br />

erzeugen. Diese Fraktionen bestehen aus Eisen, Kupfer,<br />

Aluminium bzw. Leiterplattenmaterial mit und ohne Edelmetallbehaftung,<br />

was in spezifischen Aufbereitungsprozessen<br />

zurückgewonnen wird. Die Erschließung dieser<br />

Wert- und Rohstoffe setzt aber eine technologische Weiterentwicklung<br />

im Recyclingbereich voraus.<br />

Betriebseigene Erfindungen für sortenreine<br />

Demontage und Verwandlung von Abfallstoffen in<br />

Rohstoffe<br />

Bei der Zerlegung von Elektronikschrott entsteht eine<br />

Restfraktion - die sogenannte Schadstofffraktion. Schadstoffe<br />

sind solche Stoffe, die nicht mehr in den Wirtschaftskreislauf<br />

zurückgeführt werden können und die<br />

umweltschädliche Auswirkungen haben.<br />

Wir haben es uns zur Aufgabe gestellt, durch die Entwicklung<br />

von Recycling-Technologien aus bisherigen<br />

Abfallstoffen Rohstoffe zu erzeugen. Zwei Beispiele: Bei<br />

der Aufbereitung von Bildschirmglas geht es darum, dieses<br />

Glas in seine Fraktionen zu trennen, von Schadstoffen,<br />

Behaftungen und sonstigen Fremdstoffen zu befreien<br />

und wieder für die Bildröhrenproduktion einzusetzen. Ein<br />

anderes Beispiel ist das von uns entwickelte Verfahren<br />

für die Aufbereitung von PCB-haltigen Kondensatoren.<br />

Das in diesen Kondensatoren enthaltene Aluminium wird<br />

zurückgewonnen und wieder dem Wirtschaftskreislauf<br />

zur Verfügung gestellt, und durch entsprechende Vernichtungsverfahren<br />

wird das PCB dekontaminiert und<br />

damit als gefährlicher Stoff aus dem Umweltkreislauf entfernt.<br />

Diese Verwandlung von Schadstoffen in Wertstoffe<br />

ist ebenfalls ein wesentliches Ziel unseres Unternehmens.<br />

Persönliche Ziele als Aufsichtsratsvorsitzender der<br />

Kreislaufverwertungsagentur<br />

Als Aufsichtsratsvorsitzender der Kreislauf- und Verwertungsagentur<br />

sehe ich es als Hauptaufgabe an, die<br />

Akteure der Kreislaufwirtschaft miteinander ins Gespräch<br />

zu bringen. Dazu bedienen wir uns einer datenverarbeitungsgestützten<br />

Informationsplattform.<br />

Aus meiner Sicht müssen Hersteller und Entsorger in<br />

der Zukunft viel näher zusammenrücken und gemeinsam<br />

arbeiten. Die Entsorgungsbranche kann ein ausgezeichneter<br />

Dienstleister für die Herstellungsbranche sein, weil<br />

dort große Märkte und große Profite zu erwarten sind.<br />

Hauptdienstleistungen eines Recyclingunternehmens<br />

für die Elektronik-Hersteller<br />

Die in Recyclingprozessen gewonnenen Informationen<br />

zu Altgeräten auf der Seite der Recyclingunternehmen<br />

können besonders dienlich sein bei der Entwicklung<br />

neuer recyclingfreundlicher Produkte. Die Zielstellung<br />

ist ja, Geräte von vornherein so zu dimensionieren,<br />

daß ich Teile aus diesen Geräten wieder in den Produktionsprozeß<br />

zurücknehmen kann.<br />

Das wiederum bedeutet, daß die Recyclingverfahren<br />

entsprechend von der Qualität her so angepaßt werden<br />

müssen, daß ich diese Geräte bzw. diese Baugruppen<br />

wieder in Neuproduktionen einsetzen kann. Und dazu<br />

fehlen Qualitätsmaßstäbe, dazu fehlt aber auch das Gespräch<br />

zwischen Entsorgern und Herstellern.<br />

108<br />

<strong>Ökologischer</strong> <strong>Lebensraum</strong> <strong>Büro</strong> © <strong>TU</strong> <strong>Berlin</strong> ZEK/WB 1999

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!