Ökologischer Lebensraum Büro - Eine multimediale ... - TU Berlin
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Aktuelle Probleme bei der Erschließung von Wertund<br />
Rohstoffen<br />
Bevor die Geräte bei uns in eine stoffliche Verwertung<br />
gehen, werden sie hinsichtlich noch verwertbarer<br />
Baugruppen untersucht, um die Nutzungsdauer von Geräten<br />
zu verlängern. Diese verwertbaren Baugruppen und<br />
Bauteile werden für Servicedienstleistungen wieder in<br />
den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt. All das, was nicht<br />
mehr in diesem Bereich verwendbar ist, wird stofflich so<br />
aufbereitet, daß es von Schadstoffen befreit in den Wirtschaftskreislauf<br />
als Sekundärrohstoff zurückgehen kann.<br />
Beispiele für ein Zurückgehen von Stofffraktionen<br />
in den Sekundärkreislauf<br />
Platinen, Kabel und ähnliche Bauteile werden zum<br />
Beispiel voneinander getrennt, so daß wir Stofffraktionen<br />
erzeugen. Diese Fraktionen bestehen aus Eisen, Kupfer,<br />
Aluminium bzw. Leiterplattenmaterial mit und ohne Edelmetallbehaftung,<br />
was in spezifischen Aufbereitungsprozessen<br />
zurückgewonnen wird. Die Erschließung dieser<br />
Wert- und Rohstoffe setzt aber eine technologische Weiterentwicklung<br />
im Recyclingbereich voraus.<br />
Betriebseigene Erfindungen für sortenreine<br />
Demontage und Verwandlung von Abfallstoffen in<br />
Rohstoffe<br />
Bei der Zerlegung von Elektronikschrott entsteht eine<br />
Restfraktion - die sogenannte Schadstofffraktion. Schadstoffe<br />
sind solche Stoffe, die nicht mehr in den Wirtschaftskreislauf<br />
zurückgeführt werden können und die<br />
umweltschädliche Auswirkungen haben.<br />
Wir haben es uns zur Aufgabe gestellt, durch die Entwicklung<br />
von Recycling-Technologien aus bisherigen<br />
Abfallstoffen Rohstoffe zu erzeugen. Zwei Beispiele: Bei<br />
der Aufbereitung von Bildschirmglas geht es darum, dieses<br />
Glas in seine Fraktionen zu trennen, von Schadstoffen,<br />
Behaftungen und sonstigen Fremdstoffen zu befreien<br />
und wieder für die Bildröhrenproduktion einzusetzen. Ein<br />
anderes Beispiel ist das von uns entwickelte Verfahren<br />
für die Aufbereitung von PCB-haltigen Kondensatoren.<br />
Das in diesen Kondensatoren enthaltene Aluminium wird<br />
zurückgewonnen und wieder dem Wirtschaftskreislauf<br />
zur Verfügung gestellt, und durch entsprechende Vernichtungsverfahren<br />
wird das PCB dekontaminiert und<br />
damit als gefährlicher Stoff aus dem Umweltkreislauf entfernt.<br />
Diese Verwandlung von Schadstoffen in Wertstoffe<br />
ist ebenfalls ein wesentliches Ziel unseres Unternehmens.<br />
Persönliche Ziele als Aufsichtsratsvorsitzender der<br />
Kreislaufverwertungsagentur<br />
Als Aufsichtsratsvorsitzender der Kreislauf- und Verwertungsagentur<br />
sehe ich es als Hauptaufgabe an, die<br />
Akteure der Kreislaufwirtschaft miteinander ins Gespräch<br />
zu bringen. Dazu bedienen wir uns einer datenverarbeitungsgestützten<br />
Informationsplattform.<br />
Aus meiner Sicht müssen Hersteller und Entsorger in<br />
der Zukunft viel näher zusammenrücken und gemeinsam<br />
arbeiten. Die Entsorgungsbranche kann ein ausgezeichneter<br />
Dienstleister für die Herstellungsbranche sein, weil<br />
dort große Märkte und große Profite zu erwarten sind.<br />
Hauptdienstleistungen eines Recyclingunternehmens<br />
für die Elektronik-Hersteller<br />
Die in Recyclingprozessen gewonnenen Informationen<br />
zu Altgeräten auf der Seite der Recyclingunternehmen<br />
können besonders dienlich sein bei der Entwicklung<br />
neuer recyclingfreundlicher Produkte. Die Zielstellung<br />
ist ja, Geräte von vornherein so zu dimensionieren,<br />
daß ich Teile aus diesen Geräten wieder in den Produktionsprozeß<br />
zurücknehmen kann.<br />
Das wiederum bedeutet, daß die Recyclingverfahren<br />
entsprechend von der Qualität her so angepaßt werden<br />
müssen, daß ich diese Geräte bzw. diese Baugruppen<br />
wieder in Neuproduktionen einsetzen kann. Und dazu<br />
fehlen Qualitätsmaßstäbe, dazu fehlt aber auch das Gespräch<br />
zwischen Entsorgern und Herstellern.<br />
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<strong>Ökologischer</strong> <strong>Lebensraum</strong> <strong>Büro</strong> © <strong>TU</strong> <strong>Berlin</strong> ZEK/WB 1999