"Konfliktpotenziale" (pdf) - IGF

WEISheit kommt von Wissen.
Konfliktlösung und Wirtschaftsmediation
in den Österreichischen Unternehmen
Mag. Ernestine Depner-Berger – Barbara Wietasch MAS
28. Juni 2006

-2-
Zielsetzung/Studiendesign
� Zielsetzung: Bekanntheitsgrad und Einstellung zum „jungen“ Thema
Wirtschaftsmediation und Umgang mit Konfliktsituationen in den österreichischen
Unternehmen
� Zielgruppe: Unternehmen mit 80 und mehr Mitarbeitern, disproportionale Stichprobe
zugunsten größerer Unternehmen (Hypothese: stärkere Verankerung und Potenzial
bei größeren Unternehmen)
� Datenbasis: Arbeitsstättenzählung der Statistik Austria, Random-Quota nach
Betriebsgrößen und Regionen
� Ansprechpartner: Zuständiger im Unternehmen für Personal/Personalentwicklung
(72% Personalleiter/Entwickler, 7% Inhaber/GF, 9% Betriebsleiter)
� Stichprobe: n=300 Interviews
� Methodik: Telefoninterviews (CATI)
� Erhebungszeitraum: Mai 2006
� statistischer Schwankungsbereich in bezug auf das Gesamtergebnis: +/- 5,8%
� Vergleichsdaten: IGF-Studie „Wirtschaftsmediation“ November 2004 (n=300)

Basis: n=300 (in %)
eher zunehmen
Werden Konfliktpotenziale in den
Unternehmen in den nächsten Jahren ...
51%
30%
weder/noch
-3-
14%
2%
3%
stark zunehmen
w.n.
weniger werden

Basis: n=300 (in %)
Angst vor unangenehmer Situation
Angst vor Eskalierung
zu wenig Ausbildung Führungskräfte
keine klar definierten Spielregeln
Angst vor Verantwortung
Denken in Problemen/nicht Lösungen
nicht/zu wenig Teil der U-Kultur
kein Kostenbewusstsein
Wo liegen aus Ihrer Sicht die hauptsächlichen
Ursachen, dass man sich in Unternehmen
scheut, Konflikte aktiv anzusprechen?
27
30
-4-
37
36
39
41
40
52
46
52
50
49
48
48
51
63
Mai 06
Nov. 04
0 10 20 30 40 50 60 70

Basis: n=300 (in %)
sehr konflikt-
lösungsorientiert
eher
eher konfliktscheu
sehr konfliktscheu
w.n.
2
5
4
5
7
9
31
38
-5-
49
Konfliktlösungskultur
Einschätzung der Konfliktlösungskultur in den
österreichischen Unternehmen
50
Mai 06
Nov. 04
0 10 20 30 40 50 60

Basis: n=300 (in %)
Gesamt:
80 bis 149 Mitarbeiter
150 bis 299 Mitarbeiter
300 bis 499 Mitarbeiter
500 und mehr Mitarbeiter
Gibt es in Ihrem Unternehmen
speziell ausgebildete Mitarbeiter
für Konfliktlösung?
48
35
34
33
-6-
24
ja nein
60 50 40 30 20 10 0 20 40 60 80
52
65
66
67
76
November 2004: ja 34% - nein 55%

Basis: n=300 (in %)
Gibt es in Ihrem Unternehmen klare
Richtlinien für den Umgang mit
Konflikten/Konfliktpotenzialen?
30%
ja, aber nicht
schriftlich
57%
nein
-7-
14%
ja, schriftlich dokumentiert
und jedem Mitarbeiter
bekannt

Basis: n=300 (in %)
ja
nein
Kennen Sie Betriebe, wo eine
Wirtschaftsmediation eingesetzt wurde?
13
21
79
87
Mai 06
Nov. 04
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90
Einsatz von Wirtschaftsmediation
in Unternehmen
-8-
ja
nein
Wurde in Ihrem Unternehmen bereits
ein Wirtschaftsmediator eingesetzt?
6
13
Mai 06
Nov. 04
87
94
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Basis: Mediator wurde im Unternehmen eingesetzt
zufrieden
40%
-9-
Wie zufrieden waren Sie mit
der Lösung?
33%
25%
sehr zufrieden
3%
teils
nicht zufrieden

Basis: n=300 (in %)
In welchen Bereichen/Konfliktsituationen
könnten Sie sich vorstellen, dass ein
Wirtschaftsmediator eingesetzt wird?
54%
in U-strategischen
Bereich
-10-
63%
im "zwischenmenschlichen"
Bereich
bei externen
Konflikten
51%
„Zwischenmenschlicher Bereich“: Konflikte zwischen Führungskräften, Teams, Mobbingfällen
„Unternehmensstrategisch“: bei Fusionen, Konflikten zwischen Eigentümern,
Generationennachfolge, strategische Ausrichtung
„Externe“ Konflikte: zwischen Unternehmen, Umfeld, Kunden, Lieferanten

Basis: n=300 (in %)
ja
66%
-11-
Haben Sie von dem Thema
Wirtschaftsmediation schon
etwas gehört oder gelesen?
34%
November 2004: 62% JA – 38% nein
Bekanntheit: 80-149 MA 46%, 150-299 MA 65%, 300-499 MA 63%, 500 MA und mehr 86%
nein

Basis: n=300 (in %) - Spontannennungen
Konfliktlösung
nichts
Vermittlung
außergerichtliche Einigung
Kommunikation
besserer Umgang-Wissenskapital
Beratung
sonstiges
3
3
2
4
2
2
7
7
Was verbinden Sie mit dem
Stichwort "Wirtschaftsmediation?
Was stellen Sie sich darunter vor?
11
11
12
19
-12-
34
42
43
40
Mai 06
Nov. 04
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45
„Nichts“: 56% bis 149 Mitarbeiter – 20% 500 Mitarbeiter und mehr

Basis: n=300 (in %) - Spontannennungen
Konfliktlösung durch neutrale Person
Kosteneffizienz
Zeiteffizienz
Vermeidung jurist. Auseinandersetzung
bessere Kommunikation
weiß nicht, nicht benötigt
Fehlerursachen erkennen
Parteien verlieren nicht Gesicht
Eingreifen ohne Druck ausüben
Interessensausgleich
Leistungssteigerung
Akzeptanz der Beteiligten
sonstiges
13
8
13
12
7
11
4
9
9
9
8
4
5
3
3
7
1
4
1
3
5
2
Hauptsächliche Vorteile der
Mediation für das Unternehmen
-13-
70
79
Mai 06
Nov. 04
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90

Basis: n=300 (in %)
sehr positiv
eher positiv
teils/teils
eher negativ
sehr negativ
w.n.
2
2
1
4
8
12
21
30
Wie würden Sie das Image von
Wirtschaftsmediation/Mediatoren
einschätzen?
36
39
45
0 10 20 30 40 50 60
-14-
Mai 06
Nov. 04
Sehr/eher positiv: 37% in Betrieben mit 80-149 Mitarbeitern,
56% bei 500 und mehr Mitarbeitern

Basis: n=300 (in %)
ganz sicher
wahrscheinlich
eher nicht
sicher nicht
w.n.
1
3
4
5
8
8
20
25
Was glauben Sie:
Wird sich die Wirtschaftsmediation
in Österreich in den nächsten
2-3 Jahren durchsetzen?
59
-15-
67
Mai 06
Nov. 04
0 10 20 30 40 50 60 70

� Durch die erwartete Zunahme an Konflikten wächst der Markt für
Wirtschaftsmediation.
-16-
Perspektiven
� Die Unternehmen sind nach wie vor schlecht auf Konflikte vorbereitet und
vor allem die Kosten von Konflikten sind den Entscheidern noch immer
nicht bewusst.
� Es fehlt an professionellem Umgang mit Konflikten – häufig keine
Spielregeln und keine dafür ausgebildeten MitarbeiterInnen.
� Wenn Wirtschaftsmediation eingesetzt wird, dann sind Ergebnisse für die
Beteiligten zufriedenstellend.
� Das Wissen um den konkrete Nutzen von Wirtschaftsmediation ist nach
wie vor nur wenig verbreitet. Hier bedarf es verstärkter
Kommunikationsarbeit an Hand von konkreten Beispielen.