F l E ck - ZiTex
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Ein kleiner Ausflug in die kuriositäten der technischen Textilien<br />
text: Julia rodenkirchen. Foto: lukas blasberg. illustration: ga-Young park<br />
Eine verrü<strong>ck</strong>te Geschichte spinnt sich um die<br />
Spinnenseide. Sie ist zug- und reißfest und bleibt<br />
trotzdem elastisch – ein Traum von einem Werkstoff.<br />
Allerdings lassen sich große Mengen an<br />
Spinnen nicht züchten. Daher kam die kanadische<br />
Firma Nexia Biotechnologies auf die Idee,<br />
Ziegen das Spinnenseiden-Gen einzusetzen. Diese<br />
transgenen Ziegen produzieren in ihrer Milch<br />
wiederum das Spinnenseidenprotein, aus dem<br />
dann der gewünschte Faden hergestellt werden<br />
kann. Nun besteht bisher das Problem, dass die<br />
“Ziegenseide” qualitativ sehr zu wünschen übrig<br />
lässt. Ein anderer Weg verspricht Erfolg: Dafür<br />
wurden die Originalgene der Spinnenseide<br />
per Virus in Schmetterlingszellen eingeschleust,<br />
die daraufhin „echte“ Spinnenseiden<br />
erzeugten. Eine zweite<br />
Methode sollte sicherstellen, dass<br />
der Faden auch im industriellen<br />
Maßstab erzeugt werden kann.<br />
Forscher haben eine Faser entde<strong>ck</strong>t,<br />
welche Körperbewegungen bemerkt<br />
und entsprechend darauf reagieren<br />
kann. In die Kleidungsstü<strong>ck</strong>e werden piezoelektronische<br />
Streifen eingesetzt, welche die<br />
Körperbewegungen in elektrische Energie umsetzen.<br />
Je nach Situation verkürzen bzw. verlängern<br />
sich die einzelnen Fasern und passen sich so den<br />
Bedürfnissen des Trägers an. Auch im BH werden<br />
mögliche Einsatzbereiche gesehen. Registriert<br />
der BH schnelle Bewegungen, verkürzen sich<br />
durch die Spezialfasern die Träger und die Cups<br />
versteifen sich. So tritt automatisch eine Stabilisierung<br />
ein, der BH passt sich so jeder Bewegung<br />
an und sitzt somit einfach besser. Allerdings ist<br />
auch hier wieder nicht absehbar, ob und wann<br />
diese Entwi<strong>ck</strong>lungen auf den Markt kommen<br />
hiGhTEch<br />
Wenn ziegen spinnen leuchtende Effekte<br />
Volumenverändernde Fasern<br />
Ein Morphofalter schillert leuchtend blau, obwohl<br />
seine Flügel keine Farbpigmente aufweisen.<br />
Unsichtbares wird sichtbar. Des Rätsels Lösung<br />
ist eine Nanostruktur, die das einfallende, weiße<br />
Licht beugt und in die Regenbogenfarben aufteilt.<br />
Inzwischen entwi<strong>ck</strong>elt man Textilien, die diese Effekte<br />
nutzen und farbig leuchten, ohne Farbstoffe<br />
zu enthalten. Das Material besteht aus einer<br />
Mischung von Lichtleitfasern und unterschiedlichen<br />
Gewebefasern. Die Lichtleitfaser werden<br />
speziell bearbeitet, damit sie leuchten. Das Licht<br />
kommt aus Leuchtdioden, die durch hochmoderne<br />
Akkus mit Strom versorgt werden und mit<br />
Handynetzteilen aufladbar sind. Die leuchtende<br />
Bekleidung soll sogar in der Waschmaschine<br />
gewaschen werden können.<br />
Airbag-kleidung<br />
Das Advanced Airbag Safety System<br />
für Motorradfahrer (AASHR)<br />
enthält ein aktives Airbagsystem. Es<br />
verwendet die erprobte Technologie<br />
der Hochgeschwindigkeits-Entfaltung.<br />
Das patentierte „Sensing Triggering Memory“<br />
(STM) System erkennt den Sturz, errechnet<br />
die Fallgeschwindigkeit und startet das Aufblasen<br />
der Airbags von der Hüfte bis zur Halswirbelsäule<br />
und im Brustkorbbereich. Ein Speicher dient<br />
zur Erfassung der Unfalldaten. Der Sturz wird<br />
in 0,01 Sekunden erkannt. Das Aufblasen dauert<br />
weitere 0,025 bis 0,030 Sekunden. Der Sturz<br />
„dauert“ ca. 0,8 Sekunden, so dass der Schutz<br />
rechtzeitig zur Verfügung steht. Bei voller Bewegungsfreiheit<br />
und geringem Gewicht kann sich<br />
der Fahrer wie gewohnt verhalten. Kommt es zu<br />
einem Sturz, schützt das Airbagsystem, Na<strong>ck</strong>en,<br />
Wirbelsäule und Oberkörper vor Verletzungen.<br />
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