F l E ck - ZiTex
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Vom Fle<strong>ck</strong> weg<br />
berühmt!<br />
Wenn die Textilie einen Erzfeind hat, dann ist es<br />
der Fle<strong>ck</strong>! Einige sind mehr als nur ein ärgernis,<br />
manche schaffen es sogar in die Geschichtsbücher.<br />
hier sind die vier populärsten Verunreinigungen<br />
der Welt und was man gegen sie in der hand hat.<br />
Text und Illustration: LUKAS BLASBERG<br />
l E W i N S k Y - F l E c k<br />
Von unbefle<strong>ck</strong>ter Empfängnis kann hier wohl nicht die<br />
Rede sein. Das so genannte „blew dress" kostete US-<br />
Präsident Clinton 1998 fast seine Karriere. Die sexuelle<br />
Beziehung zwischen Bill Clinton und der damaligen<br />
Praktikantin des weißen Hauses Monica Lewinsky<br />
sorgten für einen weltweiten Eklat. Glü<strong>ck</strong>licherweise<br />
hatte die pfiffige Monica in vier Jahren noch Zeit für<br />
einen Waschtag und konnte ein blaues Kleid,<br />
mit dem sie die Ergebnisse des präsidialen<br />
Oralsex aufgefangen hatte, den Behörden<br />
übergeben.<br />
wie wird man ihn los?<br />
In die Reinigung kann man so ein<br />
gutes Stü<strong>ck</strong> natürlich nicht geben.<br />
Man behält es als Andenken an<br />
schöne Stunden.<br />
j E S u S - F l E c k<br />
Fle<strong>ck</strong>en, die wie Jesus aussehen, gibt es<br />
ja seit der Erfindung des Internets wie Sand am<br />
Meer - genauer gesagt wie Bits im WWW. Aber dieser<br />
ist ein Klassiker. Das Turiner Grabtuch wird von vielen<br />
Gläubigen als der Stoff verehrt, in dem Jesus begraben<br />
wurde. Das 4,36 mal 1,10 Meter große Tuch zeigt<br />
das Abbild eines 1,75 Meter großen, verletzten, bärtigen<br />
Mannes. Ob der mysteriöse Lappen wirklich den<br />
Leichnam von Jesus bede<strong>ck</strong>t hat oder ob es sich um<br />
eine Fälschung der Illuminaten oder gar der Freimaurer<br />
handelt? Egal! Wissenschaftler und Galileo Mistery<br />
bleiben dem Rätsel auf der Spur.<br />
Wie wird man ihn los?<br />
Bereits 1532 ste<strong>ck</strong>ten französische Mönche das berühmte<br />
Laken in Brand. Ein paar Nonnen retteten das versengte<br />
Stü<strong>ck</strong> und nähten die Sudelei auf Leinwand um zu einem<br />
Fli<strong>ck</strong>enteppich, der 2025 das nächste Mal in Turin ausgestellt<br />
wird. Wir empfehlen bis dahin Persil Megapearls.<br />
hiGh TEch<br />
k u N S T - F l E c k<br />
Nicht jeder Fle<strong>ck</strong> ruiniert ein Stü<strong>ck</strong> Stoff. Wobei sich<br />
in unserem nächsten Fall die Geister scheiden. Ja<strong>ck</strong>son<br />
Pollo<strong>ck</strong> war der erste amerikanische Künstler, der es<br />
schon vor seinem Tod 1956 zur Berühmtheit schaffte.<br />
Pollo<strong>ck</strong> wurde bekannt mit der von ihm begründeten<br />
Stilrichtung - dem Action Painting. Seine im Drip-Painting-Verfahren<br />
angefertigten Bilder, bei denen er die<br />
auf dem Boden liegende Leinwand mit Farbe bekle<strong>ck</strong>ste<br />
und befle<strong>ck</strong>te, brachten ihm den Spitznamen „Ja<strong>ck</strong> the<br />
Dripper“ ein.<br />
Wie wird man ihn los?<br />
Pollo<strong>ck</strong> soll Materie in Energie verwandelt haben. Pollo<strong>ck</strong>s<br />
Werk mit dem Namen „No. 5“ war eine Zeit lang<br />
das teuerste Gemälde der Welt. Sein Besitzer wurde es<br />
für circa 140 Millionen Dollar los. Wohlgemerkt<br />
für ein Dröppelbild. Da stellt man sich die<br />
Frage ist: Ist das Kunst oder kann das weg?<br />
k u h - F l A D . . .<br />
E h F l E c k<br />
Zugegeben, hier handelt es sich nicht<br />
um eine traditionelle Unsauberkeit<br />
auf Stoff, allerdings quasi auf Leder<br />
und damit definitiv ein Fle<strong>ck</strong> für unsere<br />
Sammlung. Die Idee der lila Milkakuh ist<br />
nicht etwa das Ergebnis eines LSD-Trips, sondern<br />
ein Einfall der Werbeagentur Young & Rubicam.<br />
1972 fasste man den Entschluss, ein tierisches Modell<br />
in den Firmenfarben mit einer Schablone umzula<strong>ck</strong>ieren.<br />
Ein Star war geboren - Fle<strong>ck</strong>vieh Adelheid war das<br />
erste Testimonial des Schokoladenfabrikanten. Allerdings<br />
währte ihr Ruhm nicht lange. Schnell wurde sie<br />
durch ihre jüngere und attraktivere Kollegin Schwalbe<br />
ersetzt. Diese wurde 1991 durch eine empörte Öffentlichkeit<br />
vor der Schlachtung bewahrt.<br />
Wie wird man ihn los?<br />
Nur zwei Jahre nach ihrer Rettung wurde Schwalbe,<br />
diesmal ohne einen Aufschrei, wegen eines Arthroseleidens<br />
zum Schlachter geführt. Seitdem ist es aus mit<br />
den Fle<strong>ck</strong>en. Heute wird für die Werbespots eine digital<br />
eingefärbte Kuh in Hintergründe aus aller Welt montiert.<br />
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