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Lebensqualitätsforschung in der Zahnmedizin: Konzepte ... - IDZ

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<strong>IDZ</strong>-Information 4/2000<br />

<strong>IDZ</strong>-Forschung<br />

Die psychometrischen Eigenschaften (Reliabilität, Validität) werden als überlegen<br />

gegenüber den an<strong>der</strong>en Instrumenten e<strong>in</strong>geschätzt [26]. Neben <strong>der</strong> Langform<br />

existiert auch e<strong>in</strong>e Kurzform, die <strong>in</strong>sgesamt 14 Fragen umfasst [36].<br />

Exkurs: Auswählte Studien zum OHIP<br />

Obwohl Vergleiche zu allgeme<strong>in</strong>en Lebensqualitäts<strong>in</strong>strumenten wie dem SF-36-<br />

Fragebogen (Short-Form-36-Questionnaire) o<strong>der</strong> dem Sickness Impact Profile [2]<br />

vorhanden s<strong>in</strong>d, ist das OHIP e<strong>in</strong> sehr spezifisches Instrument zur Charakterisierung<br />

<strong>der</strong> Zahn- und Mundgesundheit. Es existieren Übersetzungen [3] <strong>in</strong>s Französische,<br />

<strong>in</strong>s Spanische sowie <strong>in</strong>s Deutsche. Die englische Version, die aus Australien kam,<br />

wurde auch <strong>in</strong> den USA, dem englischsprachigen Teil von Kanada und Großbritannien<br />

e<strong>in</strong>gesetzt, wobei <strong>in</strong>teressanterweise viele Übere<strong>in</strong>stimmungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bewertung<br />

<strong>der</strong> Lebensqualität gefunden wurden. Es existieren zum OHIP auch longitud<strong>in</strong>ale<br />

Studien [37].<br />

Erfahrungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Anwendung des OHIP liegen für Deutschland vor für:<br />

a) Patienten mit orofazialen Schmerzen (Querschnittsstudie im Vergleich mit e<strong>in</strong>er<br />

randomisierten Probandenstichprobe <strong>der</strong> Stadtgebiete Halle und Leipzig, Therapieevaluation)<br />

[18],<br />

b) e<strong>in</strong>e Gruppe von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n (Auswirkungen von oralen Erkrankungen im K<strong>in</strong>desalter<br />

sowohl für die K<strong>in</strong><strong>der</strong> selbst als auch für ihre Familie) [15] und<br />

c) Patienten mit Totalprothesen [17].<br />

a) Patienten mit orofazialen Schmerzen<br />

Diese Patienten fühlten sich durch ihre Beschwerden "angespannt" und "bedrückt<br />

bzw. depressiv". Sie waren an<strong>der</strong>en gegenüber "eher reizbar". Auch <strong>der</strong> Schlaf war<br />

durch die Beschwerden unterbrochen. Zum Vergleich ist e<strong>in</strong>e Gruppe von Probanden<br />

ohne zahnärztlichen Behandlungswunsch aufschlussreich, die aus e<strong>in</strong>er bevölkerungsrepräsentativen<br />

Stichprobe für den Altersbereich 20-60 Jahre stammte [19].<br />

Gerade diese E<strong>in</strong>schränkungen des allgeme<strong>in</strong>en Wohlbef<strong>in</strong>dens s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Normalbevölkerung<br />

relativ wenig vertreten, können aber mit dem OHIP gut charakterisiert<br />

werden.<br />

Das OHIP eignet sich auch sehr gut für die Beschreibung des Therapieverlaufes. Die<br />

guten Initialergebnisse <strong>der</strong> Schienentherapie, die im kontrollierten Versuch nachgewiesen<br />

wurden [12], können sehr gut <strong>in</strong> unterschiedlichen Bereichen <strong>der</strong> Lebensqualität<br />

spezifisch erfasst werden. Das Instrument reagiert sowohl <strong>in</strong> <strong>der</strong> zustimmenden<br />

Beantwortung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Fragen als auch <strong>der</strong> Häufigkeit <strong>der</strong> Fragen sensitiv auf<br />

Verän<strong>der</strong>ungen: Während die Hälfte <strong>der</strong> Patienten vor <strong>der</strong> Behandlung 22 und mehr<br />

Fragen zustimmend beantwortet hatte, war das nach e<strong>in</strong>em Monat nur noch bei<br />

e<strong>in</strong>em Drittel <strong>der</strong> Fall. Lediglich je<strong>der</strong> Zehnte <strong>der</strong> Vergleichsgruppe fühlte sich bei 22<br />

und mehr Fragen zur Lebensqualität beh<strong>in</strong><strong>der</strong>t. Traten die Probleme, die mit "oft"<br />

bzw. "sehr oft" angegeben wurden, vor <strong>der</strong> Behandlung noch bei 9 % bzw. 8 % aller<br />

Fragen auf, waren sie nach e<strong>in</strong>em Monat kaum noch bemerkenswert mit 3 % bzw.<br />

1 % [18].<br />

15

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