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Das „Praktische Kochbuch“. Simonischek bewahrt das Kochbuch der Großmutter<br />

aus dem Jahre 1920 bis heute auf. Die darin beschriebenen alten Rezepte dienen ihm<br />

auch jetzt noch, wenn er seine Familie bekocht. Fast nostalgisch hält er es in Händen,<br />

und man kann mit Fug und Recht behaupten, dass es eines seiner Lieblingsstücke<br />

ist. Wenn es seine karge Freizeit erlaubt, nimmt er sich die Zeit und stöbert in den<br />

alten Rezepten. Das Rollgerstl hat es ihm besonders angetan. Bei der Zubereitung<br />

tauchen Erinnerungen an die Großmutter auf, an der er sehr gehangen ist. Wenn der<br />

Schauspieler besonders gut drauf ist, dann wagt er sich an den steirischen Türkensterz,<br />

den er aber süß mag – nicht so wie die Steirer, die salzig bevorzugen. Das Kochbuch,<br />

dieses alte Relikt, mag er nicht missen, denn der Erinnerungswert ist wohl einzigartig.<br />

Das Kochbuch wird sicher von seinen Kindern übernommen. Herrlich ist der Zettel mit<br />

dem Einkauf der Großmutter um 4,10 Schilling.<br />

ZUR PERSON. Peter Simonischek ist nicht<br />

nur ein großer Darsteller, er stellt auch<br />

selbst was dar. Kraftvoll. Maskulin. Ein<br />

Kerl von einem Mann. Mehr noch –<br />

nicht irgendein jedermann, nein: der<br />

Jedermann! Simonischek war schon ein<br />

Begriff, aber zu „Peter dem Großen“<br />

wurde er erst so richtig bei den Salzburger<br />

Festspielen.<br />

Mit der Rolle des reichen Mannes, in die<br />

er schlüpfte, war ein Megastar geboren,<br />

der die Grenzen sprengte. Peter hier,<br />

Simonischek da, nicht nur die Bühnenwelt<br />

lag ihm zu Füßen. Er wurde hofiert,<br />

SEPTEMBER/OKTOBER 2010<br />

fast auf Händen getragen, aber der<br />

Jedermann aus Salzburg blieb, man verzeihe<br />

den Vergleich, weil er so treffend<br />

scheint, ein ganz normaler Biedermann<br />

des Lebens, dem Rummel und Ruhm<br />

nicht in den Kopf stiegen. Er hob nicht<br />

ab, sondern blieb auf dem Boden der<br />

Realität. Die ganze Welt ist für ihn<br />

nur Bühne auf der Bühne. Dann ist das<br />

Spiel aus.<br />

EIN ERINNERUNGSSTÜCK – DAS KOCHBUCH DER<br />

GROSSMUTTER. Ein Lieblingsstück des<br />

Schauspielers ist das Kochbuch der Oma<br />

mütterlicherseits.<br />

„Das hat sie mir hinterlassen.<br />

Sie hat mir auch was reingeschrieben<br />

– ein Rollgerstlrezept.“ Das<br />

kocht er oft nach, der Simonischek. Er<br />

kocht gut und gerne vor allem steirische<br />

Gerichte, wie zum Beispiel den Türkensterz,<br />

den hat ihm auch die Großmutter<br />

beigebracht. „Der ist gar nicht so leicht<br />

in der Zubereitung, denn er muss schön<br />

leicht und locker sein.“ Als er damals die<br />

Schauspielschule besucht hat, wohnte er<br />

bei der Großmutter und sie hat für ihn<br />

gekocht. „Von ihr hab ich viel gelernt,<br />

was das Kochen betrifft. Ich schaute ihr<br />

oft in die Töpfe und fragte viel.“ Von<br />

ihren Kärntner Nudeln konnte der Peter<br />

nicht genug kriegen, er wollte sie aber<br />

süß mit Zimt und Zucker. „Die Kärntner<br />

essen das Gericht ja meist mit Salat, ich<br />

wollte die Nudeln aber süß.“ Das Buch ist<br />

aus dem Jahre 1920, demzufolge schon<br />

etwas zerfleddert. Während er die alten<br />

Rezepte anschaut, findet er eine Lebensmittelmarke<br />

aus der damaligen Zeit und<br />

alte Aufkleber zum Einkochen. Fast etwas<br />

gerührt blättert der Schauspieler in<br />

dem alten Buch mit dem hohen Erinnerungswert<br />

und denkt an die vergangene<br />

Zeit mit der Großmutter. ><br />

FOKUS I HOME & BUSINESS 123

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