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Schleswig-Holstein – von Eis und Wasser geformt - GEWOBA Nord

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Architek-Tour<br />

Gut gegen Flut<br />

Deiche beschützen das Land zwischen den Meeren<br />

Ein Gr<strong>und</strong> dafür, dass man in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> heute so angenehm<br />

leben <strong>und</strong> wohnen kann, ist das umfassende Deich-System<br />

an den Küsten <strong>und</strong> Flüssen. Denn sonst wären weite Teile des<br />

Landes kaum für den Menschen nutzbar <strong>–</strong> oder gar nicht (mehr)<br />

vorhanden. Was uns heute wie selbstverständlich vor den Gewalten<br />

der <strong>Nord</strong>- <strong>und</strong> Ostsee schützt, ist das Ergebnis <strong>von</strong> vielen<br />

Jahrh<strong>und</strong>erten fortwährenden Lernens <strong>–</strong> <strong>und</strong> harter Arbeit.<br />

Wat mutt, dat mutt!<br />

Noch bis ins Hochmittelalter gab es hierzulande keinen organisierten<br />

Deichbau. Die wenigen Menschen bauten ihre Häuser in<br />

gefährdeten Gebieten auf Warften: mühsam aufgeschüttete, große<br />

Erdhügel. Die verstärkte Besiedelung der weiten Marsch- <strong>und</strong><br />

Moorflächen an der <strong>Nord</strong>see ab dem 11. Jahrh<strong>und</strong>ert führte dazu,<br />

dass die Moore in den kommenden Jahrh<strong>und</strong>erten systematisch<br />

abgebaut wurden <strong>und</strong> die so freigelegte Marsch landwirtschaftlich<br />

genutzt werden konnte.<br />

Durch das Abtragen des Moors, Setzungsvorgänge <strong>und</strong> Entwässerung<br />

der Marsch sanken allerdings ganze Gegenden unter Meeresniveau,<br />

so dass sich die naturgegebene Lage noch verschlimmerte<br />

<strong>und</strong> das Land auch ohne Zutun des Meeres nur noch durch<br />

Deiche gehalten werden konnte.<br />

12 <strong>GEWOBA</strong> <strong>Nord</strong> · BlickWinkel · Dezember 2010<br />

Aus Fehlern gelernt<br />

Einzelne Ringdeiche, die zunächst Siedlungen oder Weideplätze<br />

umschlossen, wurden im Laufe der Jahrh<strong>und</strong>erte immer weiter<br />

untereinander verb<strong>und</strong>en, bis sie schließlich eine gemeinsame<br />

Linie bildeten. Waren diese frühen Deiche oft kaum höher als<br />

zwei Meter, aber im Profil den heutigen schon recht ähnlich,<br />

setzten sich im Spätmittelalter die Stackdeiche durch. Diese<br />

hatten eine hölzerne, senkrechte Wand zur <strong>Wasser</strong>seite, mit der<br />

man das Meer einfach aussperren wollte. Sie waren allerdings<br />

sehr aufwändig in Bau <strong>und</strong> Pflege. Große Teile des schleswigholsteinischen<br />

Baumbestandes mussten dafür abgeholzt werden.<br />

Zudem wurden sie leichter unterspült <strong>und</strong> <strong>von</strong> hochspritzendem<br />

<strong>Wasser</strong> aufgeweicht. Nach der Burchardiflut <strong>von</strong> 1634 wechselte<br />

man wieder zu flacheren Deichen.<br />

Foto: panthermedia.net

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