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Fachbereich Mathematik und Naturwissenschaften<br />

Fachgruppe Physik<br />

<strong>Bergische</strong> Universität Wuppertal<br />

<strong>Anfänger</strong> <strong>Projekt</strong> <strong>Praktikum</strong><br />

Experiment I<br />

Resonant-Induktive Energieübertragung<br />

Protokoll<br />

von<br />

Ahmed Khamassi, Martin Errenst, Jan Meyer,<br />

Astrid Eichler und Phillipp Tepel<br />

Version 25. Juni 2011


Inhaltsverzeichnis<br />

1 Einleitung 1<br />

2 Theorie 3<br />

2.1 Induktivität und Induktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

2.1.1 Induktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

2.1.2 Induktivität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

2.2 Schwingkreis und Resonanzfrequenz . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2.2.1 Zustande kommen der Schwingung . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2.2.2 Differentialgleichung des Schwingkreises . . . . . . . . . . . 4<br />

2.3 Induktive Kopplung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

2.3.1 Kopplung zweier Spulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

2.3.2 DGL der Kopplung zweier Spulen . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

2.4 Leistung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

2.4.1 Leistung im Wechselstrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

2.5 Theorie der Induktivitätsmessung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

2.5.1 Lissajous-Ellipse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

3 Konzept und Aufbau 11<br />

3.1 Konzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

3.2 Spulenfindung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

3.2.1 Helmholtzspulen (AP8) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

3.2.2 Lose Spulen mit Fassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

3.2.3 Transformatorspulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

3.2.4 Selbstgewickelte Spulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

3.3 Halterung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

3.4 Stromkreise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

3.4.1 Verwendete Bauteile und Geräte . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

3.4.2 Bemerkungen zu der Verkabelung . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

3.4.3 LC-Modul . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

3.4.4 Abstandsmessung und Spannung . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

3.4.5 Abstandsmessung mit Leistung . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

4 Messprogramm 17<br />

4.1 Abstandsmessung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

4.1.1 Spannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

4.1.2 Leistung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

4.2 Frequenzmessung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

I


5 Ergebnis 25<br />

6 Fazit 25<br />

Literaturverzeichnis 27<br />

Abbildungsverzeichnis 27<br />

II


1 Einleitung<br />

Heutzutage ist es dem Stand der Technik zu verdanken, dass sich jeder tagtäglich<br />

mit diversen elektrischen Geräten beshäftigt. Es gehört fast zum heutigen Lebens-<br />

standart Laptops, Handys, Mp3-Player, hochmoderne Fernseher und vieles mehr<br />

zu besitzen. Damit diese ihren Aufgaben nachkommen gilt es, sie mit Energie zu<br />

versorgen. Standardmäßig geschieht dies über Kabel. Doch was wäre, wenn man<br />

den meist dadurch enstehenden “Kabelsalat” verhindern könnte? Wenn es andere<br />

Wege gäbe Energie zu transportieren?<br />

Nehmen wir das naheliegende Beispiel eines Versuchs in einer Forschungseinrich-<br />

tung. Man will ein Objekt in irgendeiner Form bewegen muss es aber trotzdem<br />

verkabeln. Eine kabellose Energieübertragung würde so vieles erleichtern. Oder<br />

aber die Entwicklung von Elektroautos, von denen es laut Bundesregierung bis<br />

zum Jahre 2030 6 Millionen Exemplare in Deutschland geben soll [2]. Wie wäre es,<br />

wenn man sein Auto einfach in die Garage stellt und es sich von alleine auflädt?<br />

Unter Betrachtung dieser Aspekte ist unsere Gruppe auf das Thema der draht-<br />

losen Energieübertragung mittels Induktion gekommen.<br />

Die Idee dabei ist es, 2 resonante Schwingkreise räumlich voneinander getrennt zu<br />

betrachten. Der eine wird in seiner Resonanzfrequenz angeregt und erzeugt so ein<br />

magnetisches Feld im Raum, welches Energie transportiert. Per Induktion führt<br />

dies in der 2. Spule zu einem Wechselstrom, womit es zu einer Energieübertragung<br />

aus der 1. Spule in die 2. kommt.<br />

Besonders motivierte uns ein Video [4] in dem vorgeführt wird, inwieweit es<br />

tatsächlich möglich ist diese drahtlose Energieübertragung umzusetzen. Dabei<br />

wurde beispielsweise ein Fernseher per Induktion drahtlos betrieben. Außerdem<br />

wurde gezeigt, dass es möglich ist Handyakkus mit dieser Technologie zu laden.<br />

Es wurde der Eindruck vermittelt, problemlos Energie von über einem Meter<br />

übertragen zu können.<br />

Wir konnten also davon ausgehen, dass es durchaus möglich ist auf diese Weise<br />

drahtlos Energie zu übertragen. Daher wollten wir dieses Thema mit der Frage-<br />

stellung angehen: “Wie verhält sich der Wirkungsgrad von Energieübertragung<br />

per Induktion in Abhängigkeit vom Abstand?”<br />

Das ist die Frage, die man sich stellen muss, wenn man mit dieser Methode<br />

konkurrenzfähig gegenüber der Energieübertragung mittels Kabel sein will. Denn<br />

was bringt es, wenn man sein Handy drahtlos laden kann, dafür aber die Energie<br />

benötigt mit der man per Kabel 100 Handys laden könnte?


2 1 Einleitung


2 Theorie 3<br />

2 Theorie<br />

2.1 Induktivität und Induktion<br />

2.1.1 Induktion<br />

Die Induktion zwischen zwei Spulen im Raum verhält sich gemäß der dritten Max-<br />

wellgleichung auch unter dem Namen Faradaysches Induktionsgesetz bekannt.<br />

rot( � E) = − d � B<br />

dt<br />

Durch den Kreisstrom erhält man rot � E �= 0 was also zu einer Änderung des durch<br />

die Spule erzeugten Magnetfeldes führt. Da dieses Magnetfeld die zweite Spule<br />

durchsetzt führt es nach der gleichen Formel zu einem induzierten Kreisstrom in<br />

der zweiten Spule.<br />

2.1.2 Induktivität<br />

Betrachtet man einen sich ändernden magnetischen Fluss, welcher in der Physik<br />

eine beschreibende Größe zum magnetischen Feld und in dieser Form<br />

φ = B · A<br />

bekannt ist, so wird in diesen Fluss umschliessenden elektrischen Leitern eine<br />

Spannung induziert. Die Stärke einer Induktivität wird in der Einheit Henry<br />

[H] =(Vs/A) angegeben. Sie ergibt sich aus dem Verhältnis des mit dem Leiter<br />

verketteten magnetischen Flusses φ und der Stromstärke die gerade diesen Fluss<br />

’selbst’ erzeugt<br />

L = φ<br />

I<br />

Der insgesamt vom Strom I erzeugte magnetische Fluss φ ist direkt proportional<br />

dem Momentanwert der Stromstärke I. Berücksichtigt man die Windungszahl N<br />

einer Spule so ergibt sich der Proportionalitätsfaktor für die Induktivität<br />

φ =<br />

L · I<br />

N<br />

Aus dem Induktionsgesetzt leitet sich her, dass die Spannung Ui proportional<br />

zu der zeitlichen<br />

magnetischen Flusses ist.<br />

Änderungsrate des durch die Leiterschleife hindurchtretenden


4 2 Theorie<br />

Ui = −N · dφ<br />

dt<br />

In unserem Fall betrachten wir die Induktivität einer selbstgewickelten Spule mit<br />

N Wicklungen und einer Fläche A sowie Länge l der Spule. Dazu berücksichtigen<br />

wir auch die sogenannte magnetische Feldkonstante µ0 .<br />

2 N<br />

L = µ0 · · A<br />

l<br />

Normalerweise muss noch ein Faktor µr multipliziert werden, die sogenannte Per-<br />

meabiltätskonstante. Doch diese ist in normaler Umgebung, also bei Luft ≈ 1.<br />

2.2 Schwingkreis und Resonanzfrequenz<br />

2.2.1 Zustande kommen der Schwingung<br />

Wir betrachten das System eines parallel geschaltenen Schwingkreises, bestehend<br />

aus einer Kapazität und einer Induktivität (LC-Kreis). Im “Ruhezustand”, in dem<br />

kein Strom durch die Spule fließt hat der Kondensator in seinem elektrischen Feld<br />

die gesamte Energie des Systems gespeichert. Beim Anlegen einer Spannung er-<br />

halten wir einen langsam steigenden Stromfluss durch die Spule. Der Spulenstrom<br />

wird aufgrund der Lenz’schen Regel zum Anschaltzeitpunkt gehemmt.<br />

Im LC-Kreis oszilliert die elektrische Energie zwischen E-Feld (Kondensator)<br />

und B-Feld (Spule). Dieser Vorgang wird nur durch den ohm’schen Widerstand<br />

gedämpft.<br />

2.2.2 Differentialgleichung des Schwingkreises<br />

Um ein mathematisches Modell für die induktive Kopplung herzuleiten, werden<br />

wir zunächst die Differentialgleichung (DGL) für einen LC-Kreis betrachten.<br />

1. Ordnung:<br />

− C dU<br />

dt<br />

U = L dI<br />

dt<br />

= I (1)<br />

U = U(t) := Spannung, I = I(t) := Strom, L := Induktivität, C := Kapazität<br />

Die Lösung findet man, indem man (1) in (2) einsetzt und so eine homogene DGL<br />

zweiter Ordnung erhält.<br />

(2)


2 Theorie 5<br />

Die bekannten Lösungen für Strom und Spannung lauten dann:<br />

U(t) = U0 · cos(ω0t + φ0)<br />

�<br />

C<br />

I(t) = U0<br />

L sin(ω0t + φ0)<br />

wobei die Spannungsamplitude U0 und die Phasenverschiebung φ0 durch die An-<br />

fangsbedingungen festgelegt werden. Die Kreisfrequenz ist ω0 = 1<br />

√ LC .<br />

Nun wollen wir uns aus diesen Lösungen eine komplexe Lösung erarbeiten, die<br />

im weiteren Verlauf wichtig sein wird. Wähle dafür:<br />

=<br />

a(t) =<br />

� ⎛ �<br />

C<br />

⎝U(t)<br />

L<br />

+ i ·<br />

2<br />

C I(t)<br />

⎞<br />

⎠<br />

�<br />

C<br />

2 U0(cos(ω0t<br />

�<br />

C iω0t<br />

+ φ0) + i · sin(ω0t + φ0)) = U0e<br />

2<br />

Sie hat die schöne Eigenschaft, dass<br />

|a(t)| 2 = 1 2<br />

· CU<br />

2<br />

ihr Betragsquadrat die Energie im Stromkreis beschreibt.<br />

Außerdem gilt<br />

Bemerkung:<br />

Analog kann man eine Funktion<br />

da(t)<br />

dt = iω0a(t) (3)<br />

� ⎛<br />

� ⎞<br />

C<br />

a−(t) = ⎝U(t)<br />

L<br />

− i · I ⎠<br />

2<br />

C<br />

einführen. Die Funktion a(t) reicht jedoch aus um den kompletten Resonanzkreis<br />

zu beschreiben [1].<br />

2.3 Induktive Kopplung<br />

2.3.1 Kopplung zweier Spulen<br />

Induktionserscheinungen können nach Entstehung des Magnetfeldes und der Wir-<br />

kung in Selbstinduktion und Gegeninduktion unterschieden werden. Bei der Selbst-<br />

induktion kommt es bei einer Änderung des magnetfeldverursachenden Stromflus-


6 2 Theorie<br />

ses der Spule zu einer Spannungsinduktion in der Spule selbst. Diese induzierte<br />

Spannung ist stets so gerichtet, dass sie eine Stromänderung zu verhindern ver-<br />

sucht. Die Induktivität einer Spule ist abhängig von der Windungszahl der Spule,<br />

deren geometrischen Abmessungen sowie den magnetischen Eigenschaften des in<br />

der Spulenfläche befindlichen Materials, welches im obigen Teil bereits erklärt<br />

wurde.<br />

Bei der gegenseitigen Induktion verläuft ein Teil des von einer stromführenden<br />

Spule erzeugten magnetischen Flusses auch durch eine zweite Spule, die sich in<br />

der Nähe der ersten Spule befindet. Die Spulen werden dann auch als magnetisch<br />

gekoppelt bezeichnet. Ändert sich der in der ersten Spule fließende Strom, so tritt<br />

in dieser nicht nur die Selbstinduktionsspannung auf, sondern es wird ebenfalls<br />

in der anderen Spule eine Spannung erzeugt, die Gegeninduktivität M, welche<br />

ebenso in Henry gemessen wird.<br />

Die Kopplung der Spulen ist im Allgemeinen durch die Geometrie der Spulen<br />

gegeben. Das Maß für die Kopplung ist der Kopplungsfaktor κ und kann im<br />

Intervall zwischen 0 und 1 liegen. Sind die Spulen über den magnetischen Kreis<br />

nur sehr schlecht gekoppelt, ist κ sehr klein und nahe 0. Der Kopplungsfaktor<br />

lässt sich wie folgt ermitteln<br />

κ = M<br />

√ L1L2<br />

mit der Gegeninduktivität M. κ ist proportional zu r −1 . Um einen Erwartungs-<br />

wert für κ angeben zu können, fehlt an dieser Stelle eine Berechnung für M. Diese<br />

Berechnung entzieht sich dem Umfang des Experimentes. Praktisch ergibt sich<br />

die maximale Kopplung anhand zweier flächenmäßig möglichst deckungsgleicher<br />

Spulen mit sehr geringem Abstand zueinander. Genau das ist bei unserem Ver-<br />

such jedoch der problematische Punkt, da wir eine möglichst weite Entfernung<br />

≤ 1<br />

erreichen wollen und unser Kopplungsfaktor somit sehr klein wird.<br />

2.3.2 DGL der Kopplung zweier Spulen<br />

Betrachten wir nun zwei Resonanzkreise so gilt nach (3):<br />

da(t)1/2<br />

dt<br />

= iω1/2a(t)1/2<br />

Die zwei LC-Kreise werden sich gegenseitig beeinflussen. Daher führen wir den<br />

Kopplungsfaktor κ ein.<br />

Es gilt:<br />

κ12 = M12<br />

√<br />

L1L2


2 Theorie 7<br />

mit<br />

M12 = dφ2<br />

dt ·<br />

� �−1 dI1<br />

dt<br />

dΦ2 ist die zeitliche Änderung des magnetischen Fluss in der zweiten Spule. M12<br />

dt<br />

berechnet sich dann letztendlich aus der zeitlichen Änderung des Stroms in der<br />

ersten Spule erzeugt durch dΦ2<br />

dt . Aus Symmetriegründen folgt M12 = M21.<br />

da(t)1<br />

dt = iω1a(t)1 + κ12a(t)2 (4)<br />

da(t)2<br />

dt = iω2a(t)2 + κ21a(t)1 (5)<br />

Für die Kopplungsfaktoren gilt aus Symmetriegründen |κ12| = |κ21|<br />

Man kann nun aus diesen beiden DGLn eine machen indem man (5) nach a(t)1<br />

umstellt und in die DGL (4) einsetzt. So erhält man:<br />

� d 2 a(t)2<br />

dt 2<br />

� � �<br />

da(t)2 da(t)2<br />

− iω2 = iω1 − iω2a(t)2 + |κ12|<br />

dt<br />

dt 2 · a(t)2<br />

Wählt man als Lösungsansatz den Weg über die Fouriertransformation so erhält<br />

man für ω (Funktionsparameter der Fouriertransformierten)<br />

ω = ω1 + ω2<br />

2<br />

±<br />

�<br />

�ω1 �<br />

− ω2<br />

2<br />

2<br />

+ |κ12| 2 = ω1 + ω2<br />

2<br />

± Ω0<br />

Durch Rücktransformation erhällt man dann die folgenden Lösungen für a(t)1<br />

und a(t)2:<br />

�<br />

a(t)1 = a(0)1(cos(Ω0t) − i ω1 − ω2<br />

sin(Ω0t)) +<br />

2Ω0<br />

κ12<br />

� � � � �<br />

ω1 + ω2<br />

a(0)2sin(Ω0t) ·exp i · t<br />

Ω0<br />

2<br />

�<br />

a(t)2 = a(0)2(cos(Ω0t) − i ω1 − ω2<br />

sin(Ω0t)) +<br />

2Ω0<br />

κ21<br />

� � � � �<br />

ω1 + ω2<br />

a(0)1sin(Ω0t) ·exp i · t<br />

Ω0<br />

2<br />

Diese Lösungen sehen zunächst abschreckend aus. Jedoch kann man rein grafisch<br />

einfach zeigen, dass der Resonanzfall (ω1 = ω2) die beste Energieübertragung<br />

liefert (siehe Abbildung 1). Dabei macht man sich wieder zunutze, dass |a(t)1| 2 und<br />

|a(t)2| 2 die Energie im jeweiligen Resonanzkreis beschreiben.<br />

Man erkennt, dass die Energieübertragung im ersten Fall wesentlich besser funk-<br />

tioniert. Da die Funktionen mit gleicher Amplitude um genau 90° verschoben<br />

schwingen hätte man einen theoretischen Wert der Energieübertragung von 100%.


8 2 Theorie<br />

Abbildung 1: Vergleich zwischen Energieübertragung im Resonanzfall<br />

(ω1=ω2) und im nicht resonanten Fall.<br />

Im zweiten Fall sieht man, dass die Energie (für ω1 �= ω2), die im Primärschwing-<br />

kreis vorhanden ist nur zu 50% übertragen wird [1].<br />

2.4 Leistung<br />

2.4.1 Leistung im Wechselstrom<br />

Wird ein induktiver Widerstand an eine Wechselspannung angeschlossen, so tritt<br />

analog zu den Widerständen auch ein Blindanteil auf. Der Blindteil wird als<br />

Blindleistung beschrieben<br />

Q = U·I·sinϕ = S·sin(ϕ)<br />

Dieser Anteil kommt zustande durch die Phasenverschiebung zwischen Strom und<br />

Spannung, hervorgerufen durch die Induktivität. Würde hier ein rein ohmscher<br />

Widerstand vorliegen (φ = 0), so wäre die Blindleistung Null.


Scheinleistung 3 : S = U ⋅ I (VA)<br />

Zur Unterscheidung werden die verschiedenen Leistungen mit unterschiedl<br />

versehen: Wirkleistung in Watt (W), die Scheinleistung in VoltAmpere (VA<br />

Blindleistung in Volt Ampere reaktiv (var).<br />

2 Theorie 9<br />

Der cos ϕ heißt Leistungsfaktor.<br />

Als Wirkleistung wird der Wirkanteil bezeichnet der sich ergibt aus<br />

P = U·I·cosϕ = S·cos(ϕ)<br />

P, Q und S bilden das sogenannte Leistungsdreieck:<br />

ϕ<br />

S<br />

P<br />

Abbildung 2: Gesamtleistung im Abb.9.6.: Wechselstromkreis Das Leistungsdreieck<br />

Die Gesamtleistung im Wechselstromkreis ist die Scheinleistung S (siehe Abbil-<br />

Q<br />

S 2 = P 2 + Q 2<br />

9.4 Messen von Spannung, Strom und Leistung im Wechselstromnetz<br />

dung 2). Sie berechnet sich aus der Wirkleistung P und der Blindleistung Q,<br />

gemäß dem Satz des Pythagoras<br />

Spannungsmesser messen den Effektivwert der Spannung. Sie sollen mögli<br />

�<br />

aufnehmen, um die Messgröße nicht zu belasten. Sie sind deswegen sehr ho<br />

Strommesser messen den Effektivwert des Stromes. Sie sollen einen mögli<br />

Spannungsabfall haben, damit sie die Spannung am Messobjekt nicht merk<br />

Sie sind deswegen sehr niederohmig.<br />

Leistungsmesser messen den Mittelwert der Leistung, d.h. die Wirkleistung<br />

Spannungspfad und einen Strompfad, weil sie Strom und Spannung messen<br />

2.5 Theorie multiplizieren der Induktivitätsmessung<br />

müssen. Der Spannungspfad ist sehr hochohmig, der Stromp<br />

niederohmig.<br />

1<br />

2<br />

S = U·I =<br />

Q 2 + P 2<br />

Zur besseren Unterscheidung der jeweiligen Leistungen unterscheidet man auch<br />

deren Einheiten. So hat die Wirkleistung P die Einheit [W], die Blindleistung Q<br />

die Einheit [var] und die Scheinleistung S die Einheit [VA].<br />

Veranschaulicht man sich das Pythagoras Dreieck so erkennt man zwischen der<br />

Wirkleistung P und der Blindleistung Q eine Phasenverschiebung von 90°.<br />

2.5.1 Lissajous-Ellipse<br />

Wie bereits bei der Leistungsmessung angesprochen kann es in einem Wechsel-<br />

stromkreis zur Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung kommen. Für<br />

diese Phasenverschiebung gilt :<br />

Wirkleistung: (real) power<br />

Re(Z)<br />

Blindleistung: reactive power<br />

Scheinleistung: apparent power<br />

= ωC<br />

R<br />

tan(ϕ) = Im(Z)<br />

wobei Z3 die Gesamtimpedanz ist, die sich aus den Impendanzen von Spulen,<br />

1<br />

+ ωL<br />

Kondensatoren und ohmschen Widerständen zusammensetzt. Wenn man R, C,<br />

ω und tan(ϕ) kennt, kann man L bestimmen:<br />

L =<br />

R · tan(ϕ) − 1<br />

ωC<br />

ω


10 2 Theorie<br />

Der Winkel ϕ kann durch die Methode der Lissajous-Ellipse bestimmt werden.<br />

Dafür gibt man den Strom auf die x-Achse und die Spannung auf die y-Achse des<br />

Oszilloskops.<br />

Hätte man die gleichen Amplituden und eine Phasenverschiebung von 90°, so<br />

würde man einen Kreis sehen.<br />

Ändern sich nun die Amplituden (bei 90° Pha-<br />

senverschiebung) so erhält man zu den x- und y- Achsen symmetrische Ellipsen.<br />

Bei einer anderen Phasenverschiebung als 90° verschiebt sich die Orientierung<br />

der Ellipse und es kommt zu den Darstellungen mit denen man es für gewöhnlich<br />

zu tun hat. Mithilfe der Ellipsengeometrie [3] kann man einen Zusammenhang<br />

zwischen der Phasenverschiebung ϕ und verschiedenen leicht messbaren Größen<br />

der Lissajous-Ellipse herleiten (siehe Abbildung 3).<br />

Wie man Abbildung 3 entnimmt gilt:<br />

A<br />

B<br />

= y0sin(ϕ)<br />

y0<br />

= sin(ϕ)<br />

⇔ ϕ = arcsin( A<br />

B )<br />

Abbildung 3: Lissajous-Ellipse


3 Konzept und Aufbau 11<br />

3 Konzept und Aufbau<br />

3.1 Konzept<br />

Ziel des Versuchs ist es, zwei LC-Schwingkreise derart zu koppeln, dass über<br />

Induktion ein Energieübertrag stattfindet. Hierzu wird einer der beiden Schwing-<br />

kreise angeregt, sodass ihre Spule ein Feld erzeugt, welches einen Strom in der<br />

Spule des zweiten Schwingkreises induziert.<br />

Eine Voraussetzung die wir für diesen Versuch machen ist, dass die Spulen parallel<br />

zueinander stehen und lediglich ihr Abstand voneinander variiert wird. Hiermit<br />

betrachten wir also den optimalsten Fall bei dem eine Winkelabhängigkeit unter<br />

Verdrehung der Empfängerspule gegenüber der Senderspule außenvor gelassen<br />

wird.<br />

Unsere Versuchsreihe befasst sich vorrangig mit der Messung der übertragenen<br />

Leistung in größeren Abständen (Abstand > 20 cm) und im Resonanzfall der<br />

Schwingkreise. Die folgenden Zwischenschritte sind dazu zu erzielen:<br />

• Bestimmung der physikalischen Größen unserer Bauteile (Induktivität, Ka-<br />

pazität etc.)<br />

• Untersuchungen über die Auswirkungen der Resonanz<br />

• Bestimmung der zur Berechnung der Leistung notwendigen Messgrößen im<br />

Abhängigkeit vom Abstand<br />

Vorbereitend dazu ist die Suche nach geeigneten Spulen, die Konstruktion des<br />

Aufbaus und Überlegungen zur genaueren Gestaltung der Stromkreise.<br />

3.2 Spulenfindung<br />

Als wichtigstes Element in unserem Versuch richten wir unsere Aufmerksamkeit<br />

zunächst vorallem auf die Wahl eines geeigneten Spulenpaares. Letztendlich ha-<br />

ben wir dabei vier verschiedene Spulenpaare genauer betrachtet.<br />

3.2.1 Helmholtzspulen (AP8)<br />

Um erste qualitative Erkenntnisse gewinnen zu können, haben wir ein fest aufge-<br />

bautes Spulenpaar aus dem Versuch AP 8 übernommen, welches aus zwei Spulen<br />

mit einem Durchmesser von 40 cm und einem Abstand von 20 cm zueinander<br />

besteht. Dieses Spulenpaar wurde jedoch schnell ersetzt, da der Spulenabstand<br />

nicht geändert werden kann.


12 3 Konzept und Aufbau<br />

3.2.2 Lose Spulen mit Fassung<br />

Das zweite Spulenpaar ist vielversprechend, da es aus zwei annähernd identischen<br />

Spulen besteht, die sehr sauber um eine kreisförmige Fassung gewickelt sind. Die-<br />

se Fassungen sind jedoch möglicherweise ein problematischer Faktor in diesem<br />

Versuch, da diese aus einem metallischen Material bestehen und so auf das auf-<br />

gebaute Magnetfeld der Spule reagieren und so die Induktion in die zweite Spule<br />

stören würden.<br />

3.2.3 Transformatorspulen<br />

Ein Paar von Transformatorspulen erwies sich als interessant, da diese durch<br />

ihren fertigen Aufbau leicht in der Handhabung sind und ihre Kenngrößen bereits<br />

bekannt sind. Ein möglicher Nachteil ist jedoch ihr geringer Spulendurchmesser,<br />

welcher ein weniger homogenes Feld zur Folge hat.<br />

3.2.4 Selbstgewickelte Spulen<br />

Für uns schien die naheliegenste Lösung zu sein, dass wir uns zwei identische Spu-<br />

len selber wickeln. Hierzu haben wir einen lackierten Kupferdraht mit 1, 5 mm<br />

Durchmesser auf eine Styroporkreisscheibe gewickelt. Der Durchmesser ist da-<br />

mit (30, 5 ± 0, 2) cm mit 25 (Spule 1) und 24 (Spule 2) Wicklungen. Diese Spu-<br />

len haben die gemessen Induktivitäten L1 = (405, 92 ± 0, 28) µH und L2 =<br />

(396, 74 ± 0, 28) µH und sind die letztendliche Wahl für unsere Experimente.<br />

3.3 Halterung<br />

Probleme mit den zwei Spulen in der metallischen Fassung haben uns aufge-<br />

zeigt, dass magnetische Materialien in der Umgebung eine große Fehlerquelle sein<br />

können. Um diese zu vermeiden haben wir in die Styroporkreisscheiben unserer<br />

eigenen Spulen Löcher gestanzt, sodass wir die Spulen auf ein Holzlineal hängen<br />

können. Dieses Lineal haben wir über zwei Teleskopstangen mithilfe einer mas-<br />

siven optischen Bank aufgehangen, sodass die zwei Spulen sich nun gegenüber<br />

hängen und ihr Abstand ablesbar ist.<br />

Die Ablesegenauigkeit des Abstandes ist allerdings relativ grob, da erstens die<br />

Kreisscheibe größer als die Spule selbst ist und zweitens die Spulen nicht genau<br />

senkrecht zum Lineal stehen. Dies wird über den Fehler auf die Abstandsmessung<br />

berücksichtigt.


3 Konzept und Aufbau 13<br />

3.4 Stromkreise<br />

3.4.1 Verwendete Bauteile und Geräte<br />

• Funktionsgenerator<br />

• 2 Oszilloskope<br />

• Steckbrett<br />

• C = 1 nF , C = 10 nF , C = 0, 1 µF , C = 1 µF<br />

• 2 selbstgewickelte Spulen mit L1 = (405, 92 ± 0, 28) µH und L2 = (396, 74 ± 0, 28) µH<br />

• R = (51 ± 1%) Ω und 2 mal R = (1, 0 ± 0, 1) Ω<br />

• Koaxialkabel und gegebenenfalls Bananenkabel<br />

3.4.2 Bemerkungen zu der Verkabelung<br />

Die Bananenkabel sind bei hohen Frequenzen äußerst anfällig für Störsignale,<br />

weswegen hauptsächlich Koaxialkabel verwendet werden.<br />

3.4.3 LC-Modul<br />

In allen Stromkreisen wird der LC-Teil auf die selbe Art, als für sich stehendes<br />

Modul verwendet. Hierbei sind L und C parallel. Dieses Modul ist dominant für<br />

die Effekte im Sender- und Empfängerstromkreis und bestimmt so z.B. durch<br />

f0 = 1<br />

2π √ LC<br />

die Resonanzfrequenzen. Hieraus ist zu erkennen, dass bei einem<br />

kleineren C die Resonanzfrequenz größer ist. Rückführend auf unsere Theorie<br />

der drahtlosen Energieübertragung müssen in unserem Versuch die LC-Module<br />

in beiden Stromkreisen identisch sein, damit es zu einer spürbaren Kopplung<br />

kommt.<br />

Tatsächlich haben wir testweise einen Kondensator im Empfängerkreis verschie-<br />

den zum C im Senderkreis gewählt, was ein nichtzustandekommen der Kopplung<br />

zur Folge hatte.


160µF<br />

160µF<br />

14 3 Konzept und Aufbau<br />

XFG1<br />

L1<br />

409.92mH<br />

C1<br />

0 1 2 3 4 5 6 7<br />

+<br />

A<br />

_<br />

XSC1<br />

+<br />

B<br />

_<br />

Ext Trig<br />

+<br />

_<br />

L2<br />

390.74mH<br />

Abbildung 4: Schaltplan zur Messung der Spannungsübertragung<br />

3.4.4 Abstandsmessung und Spannung<br />

Um die Spannung in Abhängigkeit des Abstands messen zu können, wird durch<br />

den Funktionsgenerator mit einem T-Stück sowohl die Senderspule als auch das<br />

Oszilloskop gespeist, siehe Abbildung 4. Die Empfängerspule wird lediglich an<br />

den zweiten Kanal des Oszilloskops angeschlossen. Auf diese Weise kann man<br />

die Spannungsübertragung direkt am Oszilloskop ablesen und die Effekte des<br />

Resonanzfalls deutlich erkennen.<br />

C2


B B<br />

3 Konzept und Aufbau 15<br />

C C<br />

XSC1<br />

XSC2<br />

D XFG1<br />

D<br />

E E<br />

L1<br />

409µH<br />

C1<br />

A B<br />

+<br />

_<br />

+<br />

_<br />

Ext Trig<br />

+<br />

_<br />

L2<br />

396µH<br />

F<br />

R3<br />

1.1Ω<br />

10%<br />

F<br />

G<br />

R1<br />

1.1Ω<br />

10%<br />

G<br />

R2<br />

51kΩ<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8<br />

C2<br />

A B<br />

+<br />

_<br />

+<br />

_<br />

Abbildung 5: Schaltplan zur Messung der Leistungsübertragung<br />

3.4.5 Abstandsmessung mit Leistung<br />

Um die Leistung bestimmen zu können, muss neben der Spannung auch der<br />

Spannungsabfall über einen in Reihe zum LC-Modul geschalteten Widerstand<br />

(R = 1, 1 ± 10%) Ω gemessen werden, damit hieraus mithilfe des Oszilloskops<br />

Spannung, Strom und die Phasenverschiebung zwischen Spannung und Strom<br />

bestimmt werden kann (siehe Abbildung 5).<br />

Dies wird sowohl für den Sender- als auch für den Empfängerkreis verwirklicht.<br />

Der Empfängerstromkreis braucht zusätzlich noch einen Verbraucherwiderstand<br />

R = (51 ± 1%) Ω.<br />

Ext Trig<br />

+<br />

_


16 3 Konzept und Aufbau


4 Messprogramm 17<br />

4 Messprogramm<br />

In diesem Abschnitt werden die Messungen vorgestellt, die wir im Umfang des<br />

Experimentes vorgenommen haben.<br />

4.1 Abstandsmessung<br />

In diesem Teil werden wir die zentralen Messungen des Experimentes diskutieren.<br />

Wir unterscheiden zwei Segmente, zum einen die Spannungsmessung von Erreger-<br />

und Empfängerspule als Funktion des Abstands, sowie die Leistung.<br />

Um eine Einschätzung für den Betrag der magnetischen Flussdichte der Erre-<br />

gerspule zu bekommen, haben wir mit Hilfe des Programms CST EM-Studio eine<br />

Simulation durchgeführt. Die Ergebnisse sehen wir eher als qualitativ an, den-<br />

noch sollte sich das Abstandsverhalten gut beobachten lassen. In Abbildung 6<br />

ist ein Contour-Plot der magnetischen Flussdichte der Erregerspule zu sehen, die<br />

Empfängerspule dient nur zur Visualisierung. Abbildung 7 zeigt die Feldwerte auf<br />

eine Linie auf der Achse der Spule im Bereich von ±1 m um die Spule. Es zeigt<br />

sich, dass der Abfall einem 1/r-Gesetz, in gewissen Grenzen, folgt.<br />

Abbildung 6: Simulierte magnetische Flussdichte der Erregerspule bei ω =<br />

7, 7 kHz<br />

4.1.1 Spannung<br />

Wir verwenden den in Kapitel 3 beschriebenen Aufbau um das Abstandsverhalten<br />

der Erreger- und Empfängerspannung zu untersuchen.


18 4 Messprogramm<br />

Mag. Flussdichte [10E-08 T]<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Mag. Flussdichte<br />

1/r Fit<br />

0<br />

-100 -75 -50 -25 0 25 50 75 100<br />

Distanz [cm]<br />

Abbildung 7: Magnetische Flussdichte entlang der Spulenachse<br />

Die Abbildungen 8 zeigen die Spannungen als Funktion des Abstandes. Es ist<br />

zu erkennen, dass sich die Magnetfelder im Nahfeld (Spulendurchmesser) gegen-<br />

seitig beeinflussen. Aufgrund der Lenz’schen Regel, wird die Empfängerspule ein<br />

Gegenfeld zum Erregerfeld aufbauen. Ab einem Abstand von 20 cm fällt das<br />

Spannungsverhältnis beider Spulen, wie in Abbildung 9 gezeigt, stark. In dieser<br />

Abbildung ist ebenfalls zu sehen, dass der relativer Spannungsübertrag mit der<br />

Resonanzfrequenz ansteigt. Ebenfalls wurde exemplarisch ein 1/r-Fit geplottet.<br />

Eine Übereinstimmung von Daten und Modell ist innerhalb des Fehlers sehr gut<br />

ersichtlich.


4 Messprogramm 19<br />

Spannung [V]<br />

17<br />

16<br />

15<br />

14<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

10 20 30 40 50 60 70 80<br />

Distanz (cm)<br />

Spule A 8kHz<br />

Spule B 8kHz<br />

(a) Spannungen der Erreger- und<br />

Empfängerspule bei 7, 92 kHz<br />

Spannung [V]<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

10 20 30 40 50 60 70 80<br />

Distanz [cm]<br />

Spule A 81 kHz<br />

Spule B 81 kHz<br />

(c) Spannungen der Erreger- und<br />

Empfängerspule bei 81 kHz<br />

Spannung [V]<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

10 20 30 40 50 60 70 80<br />

Distanz [cm]<br />

Spule A 25 kHz<br />

Spule B 25 kHz<br />

(b) Spannungen der Erreger- und<br />

Empfängerspule bei 25, 2 kHz<br />

Spannung [V]<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

10 20 30 40 50 60 70 80<br />

Distanz [cm]<br />

Spule A 232 kHz<br />

Spule B 232 kHz<br />

(d) Spannungen der Erreger- und<br />

Empfängerspule bei 232 kHz<br />

Abbildung 8: Die Abbildungen zeigen die Spannungen der Erreger- und<br />

Empfängerspule bei verschiedenen Resonanzfrequenzen


20 4 Messprogramm<br />

B/A<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

10 20 30 40 50 60 70 80<br />

Distanz [cm]<br />

8kHz<br />

25kHz<br />

81kHz<br />

232kHz<br />

1/r-Fit von 232kHz<br />

Abbildung 9: Spannungsverhältnis beider Spulen (B/A) bei verschiedenen<br />

Resonanzfrequenzen


4 Messprogramm 21<br />

4.1.2 Leistung<br />

Um tatsächlich den Energieübertrag zu bestimmen, messen wir die Leistung bei-<br />

der Spulen. In Abbildung 10 sind diese Messungen für drei verschiedene Resonanz-<br />

frequenzen gezeigt. Wie zu erwarten ist die Leistung der Empfangsspule immer<br />

unter der Erregerspule. Zudem zeigt sich in Abbildung 11, dass, im Gegensatz<br />

zum Spannungsübertrag, der Leistungsübertrag bzw. Wirkungsgrad mit zuneh-<br />

mender Resonanzfrequenz abnimmt. Der Fehler der Leistungsmessung ergibt sich<br />

über die Fehlerfortpflanzung. Dem Verhalten unterhalb von 20 cm Spulenabstand,<br />

liegt eine komplexe Theorie zu Grunde. Wir mutmaßen, dass entweder aufgrund<br />

der relativen Phasenverschiebung beider Spulen die Leistung kurzfristig ansteigt,<br />

oder sich die Magnetfelder in unbekannter Weise beeinflussen.<br />

Leistung [W]<br />

0,150<br />

0,125<br />

0,100<br />

0,075<br />

0,050<br />

0,025<br />

0,000<br />

0 20 40 60 80<br />

Abstand (cm)<br />

P1 bei 7,92kHz<br />

P2 bei 7,92kHz<br />

(a) Leistung der Erreger- und Empfängerspule<br />

bei 7, 92 kHz<br />

Leistung [W]<br />

0,150<br />

0,125<br />

0,100<br />

0,075<br />

0,050<br />

0,025<br />

0,000<br />

Leistung [W]<br />

0,150<br />

0,125<br />

0,100<br />

0,075<br />

0,050<br />

0,025<br />

0,000<br />

0 20 40 60 80<br />

Abstand (cm)<br />

P1 bei 25,2kHz<br />

P2 bei 25,2kHz<br />

(b) Leistung der Erreger- und Empfängerspule<br />

bei 25, 2 kHz<br />

0 20 40 60 80<br />

Abstand (cm)<br />

P1 bei 251,2kHz<br />

P2 bei 251,2kHz<br />

(c) Leistung der Erreger- und Empfängerspule<br />

bei 251, 2 kHz<br />

Abbildung 10: Die Abbildungen zeigen die Leistungen der Erreger- und<br />

Empfängerspule bei verschiedenen Resonanzfrequenzen


22 4 Messprogramm<br />

Leistungsverhältnis (%)<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

0 20 40 60 80<br />

Abstand (cm)<br />

P2/P1 bei 7,92kHz<br />

P2/P1 bei 25,2kHz<br />

P2/P1 bei 251,2kHz<br />

Abbildung 11: Wirkungsgrad bei verschiedenen Resonanzfrequenzen


4 Messprogramm 23<br />

4.2 Frequenzmessung<br />

Um festzustellen, dass eine möglichst effiziente Energieübertragung im Fall der<br />

Resonanzfrequenz erfolgt, haben wir die Frequenz um die Resonanzfrequenz her-<br />

um variiert. Hierbei stellen wir fest, dass die Spannungen deutlich abnehmen,<br />

wenn man nicht auf der Resonanzfrequenz liegt. Bei der Berechnung der Leis-<br />

tung, werden die Fehler um die Resonanzfrequenz sehr groß, so dass eine Aussage<br />

darüber, ob die Leistungsübertragung besser oder schlechter wird nicht möglich<br />

ist (siehe Abbildung 12).<br />

Wirkungsgrad [%]<br />

24<br />

22<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

7,0 7,5 8,0 8,5 9,0<br />

Frequenz f<br />

Abbildung 12: Frequenzvariation um die Resonanzfrequenz herum<br />

T


24 4 Messprogramm


6 Fazit 25<br />

5 Ergebnis<br />

Als Resultate unseres Experimentes, stehen vorallem die Messungen zur Leistung<br />

beider Spulen und dem daraus errechneten Wirkungsgrad. Hierbei betrachten wir<br />

hauptsächlich das Feld ab etwa 20 cm Spulenabstand.<br />

Unser Hauptargument zur Nutzung der Resonanzfrequenz des Schwingkreises als<br />

Arbeitsfrequenz stützt sich auf die Tatsache, dass in keinem anderen Fall soviel<br />

Energie auf die Erzeugung des Magnetfeldes entfällt. Da wir die Energieübertra-<br />

gung induktiv erreichen wollen, skaliert die Empfangsleistung zwangsläufig mit<br />

dem magnetischen Fluss durch die Empfängerspule und bedingt die Verwendung<br />

der Resonanzfrequenz.<br />

Zu dem Effekt der induktiv übertragenden Energie, kommt der Effekt eines hertz-<br />

schen Dipols auf Seiten der Senderspule hinzu. Dieser ist aber im Vergleich zur<br />

induktiven Energieübertragung sehr gering, da das Emittieren von elektroma-<br />

gnetischer Strahlung proportional zu ω 4 ist. Antennen werden typischerweise im<br />

fernen MHz Bereich betrieben, wir gehen deshalb von der Vernachlässigbarkeit<br />

dieser Effekte aus.<br />

Als Hauptresultat, erhalten wir einen Wirkungsgrad von 13% bei 20 cm.<br />

6 Fazit<br />

Abschließend ist unsere Versuchsreihe so zu bewerten, dass wir es geschafft ha-<br />

ben die Effekte einer induktiven Kopplung zu beobachten. Der Resonanzfall ist<br />

erkennbar der nichtresonanten Situation vorzuziehen und es findet tatsächlich ein<br />

Energieübertrag statt. Mit größeren Spannungen/Strömen und einer optimierten<br />

Güte des Aufbaus lassen sich vorrausichtlich tatsächlich Elektrogeräte laden bzw.<br />

direkt mit Strom versorgen. Wir waren allerdings bei weitem nicht in der Lage<br />

die vielversprechenden Messergebnisse von ca. 50% Leistungsübertragung über<br />

mehrere Meter hinweg zu reproduzieren, von denen wir zuvor gelesen haben. Die<br />

Gründe hierfür könnten bei einer mangelnden Genauigkeit, sowie Ungenauigkei-<br />

ten und Mängel im Aufbau und der Aufhängung der Spulen, (Spulen nicht 100%<br />

parallel und nicht perfekt gewickelt) liegen. Außerdem war es mit unseren Mit-<br />

teln nicht möglich zwei Schwingkreise mit identischer Resonanzfrequenz zu bauen.<br />

Hinzu kommen evtl. nicht genauer bestimmbare Effekte von außen.<br />

Da es heutzutage immer wichtiger wird sich über die Energieeffizienz der genutz-<br />

ten Systeme Gedanken zu machen, bietet die Energieübertragung über induktive<br />

Kopplung nach unserem Kenntnisstand keine nennenswerte Alternative zu Ka-<br />

belgebundenen Lösungen. Selbst mit einer Leistungsübertragung von 50% über


26 6 Fazit<br />

einen sinnvollen gegebenen Abstand hinweg, wird diese Variante nur in den selte-<br />

neren Fällen die Vorzuziehende sein. Ein Elektroauto oder Handy über induktive<br />

Kopplung zu Laden wäre ein Luxusgut, welches etwas fragwürdig erscheint. Für<br />

bestimmte technische Anwendungen, die nicht massentauglich sein müssen, wo<br />

daher ein hoher Wirkungsgrad nicht unbedingt von Nöten ist könnte diese Me-<br />

thode trotzdem ein genügend großes Potential bieten.


ABBILDUNGSVERZEICHNIS 27<br />

Literaturverzeichnis<br />

[1] Herrman A.Haus. Waves and Fields in Optoelectronics. 1983.<br />

[2] DieZeit. http://www.zeit.de/auto/2011-05/elektro-auto-sonderrechte, 2011.<br />

[3] Peter Kind. Versuchsbeschreibung ap e45. 2010.<br />

[4] Witricity. http://www.witricity.com, 2009.<br />

Abbildungsverzeichnis<br />

1 Vergleich zwischen Energieübertragung im Resonanzfall (ω1=ω2)<br />

und im nicht resonanten Fall. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

2 Gesamtleistung im Wechselstromkreis . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

3 Lissajous-Ellipse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

4 Schaltplan zur Messung der Spannungsübertragung . . . . . . . . 14<br />

5 Schaltplan zur Messung der Leistungsübertragung . . . . . . . . . 15<br />

6 Simulierte magnetische Flussdichte der Erregerspule bei ω = 7, 7 kHz 17<br />

7 Magnetische Flussdichte entlang der Spulenachse . . . . . . . . . 18<br />

8 Die Abbildungen zeigen die Spannungen der Erreger- und Empfänger-<br />

spule bei verschiedenen Resonanzfrequenzen . . . . . . . . . . . . 19<br />

9 Spannungsverhältnis beider Spulen (B/A) bei verschiedenen Reso-<br />

nanzfrequenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

10 Die Abbildungen zeigen die Leistungen der Erreger- und Empfänger-<br />

spule bei verschiedenen Resonanzfrequenzen . . . . . . . . . . . . 21<br />

11 Wirkungsgrad bei verschiedenen Resonanzfrequenzen . . . . . . . 22<br />

12 Frequenzvariation um die Resonanzfrequenz herum . . . . . . . . 23

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