R L P+Q L' x y Q P
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viele Primzahlen und damit eine größte Primzahl. Daraus zog er solange logische Schlüsse, bis<br />
er auf einen offensichtlichen Widerspruch stieß. Damit musste etwas falsch sein. Da sich in die<br />
Schlusskette kein Lapsus eingeschlichen hatte, konnte es nur die Annahme sein. Demnach musste<br />
es unendlich viele Primzahlen geben!<br />
Euklid’s Widerspruchsbeweis führt die Argumentation wie folgt:<br />
Beweis<br />
Annahme: Es gibt endlich viele Primzahlen.<br />
Schluss: Dann lassen sie sich auflisten p1 < p2 < p3 < · · · < pn, wobei n für die (endliche)<br />
Anzahl der Primzahlen steht. pn wäre also die größte Primzahl. Nun betrachtet Euklid die Zahl<br />
a = p1 · p2 · · · pn + 1. Diese Zahl kann keine Primzahl sein, da sie in unserer Primzahlenliste<br />
nicht auftaucht. Also muss sie durch eine Primzahl teilbar sein. D.h. es gibt eine natürliche Zahl i<br />
zwischen 1 und n, so dass pi die Zahl a teilt. Natürlich teilt pi auch das Produkt a−1 = p1·p2 · · · pn,<br />
da pi ja ein Faktor von a − 1 ist. Da pi die Zahlen a und a − 1 teilt, teilt sie auch die Differenz<br />
dieser Zahlen. Daraus folgt: pi teilt a − (a − 1) = 1. pi müsste also 1 teilen und das ist unmöglich.<br />
Widerspruch: Unsere Annahme war falsch.<br />
Also gibt es unendlich viele Primzahlen (siehe Übersicht unter 2.8.1 über die Anzahl von Primzahlen<br />
in verschiedenen Intervallen). �<br />
Wir erwähnen hier auch noch eine andere, auf den ersten Blick überraschende Tatsache, dass<br />
nämlich in der Folge aller Primzahlen p1, p2, · · · Lücken von beliebig großer Länge n auftreten.<br />
Unter den n aufeinanderfolgenden natürlichen Zahlen<br />
(n + 1)! + 2, · · · , (n + 1)! + (n + 1),<br />
ist keine eine Primzahl, da ja in ihnen der Reihe nach die Zahlen 2, · · · , n + 1 als echte Teiler<br />
enthalten sind (Dabei bedeutet n! das Produkt der ersten n natürlichen Zahlen, also n! = n ∗<br />
(n − 1) ∗ · · · ∗ 3 ∗ 2 ∗ 1).<br />
2.4 Die Suche nach sehr großen Primzahlen<br />
Die größten heute bekannten Primzahlen haben mehrere Millionen Stellen (M-39). Das ist unvorstellbar<br />
groß. Die Anzahl der Elementarteilchen im Universum wird auf ” nur“ eine 80-stellige<br />
Zahl geschätzt (siehe Übersicht unter 2.8.3 über verschiedene Größenordnungen / Dimensionen).<br />
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