R.12 "System der Verwendungsdeskriptoren" - ECHA - Europa
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R.12 "System der Verwendungsdeskriptoren" - ECHA - Europa
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Leitlinien zu<br />
Informationsanfor<strong>der</strong>ungen und<br />
Stoffsicherheitsbeurteilung<br />
Kapitel <strong>R.12</strong>: <strong>System</strong> <strong>der</strong><br />
Verwendungsdeskriptoren<br />
Version: 2<br />
März 2010
RECHTLICHER HINWEIS<br />
In den vorliegenden Leitlinien zu REACH wird erläutert, welche Verpflichtungen sich aus <strong>der</strong> REACH-<br />
Verordnung ergeben und wie sie zu erfüllen sind. Rechtlich verbindlich ist jedoch ausschließlich <strong>der</strong> Wortlaut<br />
<strong>der</strong> REACH-Verordnung. Bei den hier vorliegenden Informationen handelt es sich nicht um<br />
Rechtsauskünfte. Die Europäische Chemikalienagentur übernimmt keinerlei Haftung für den Inhalt dieser<br />
Leitlinien.<br />
HAFTUNGSAUSSCHLUSS<br />
Bei dem vorliegenden Dokument handelt es sich um die Übersetzung eines ursprünglich in englischer<br />
Sprache veröffentlichen Dokuments. Diese Übersetzung wurde vom Übersetzungszentrum für die<br />
Einrichtungen <strong>der</strong> Europäischen Union angefertigt und auf Vollständigkeit geprüft. Der wissenschaftlichfachliche<br />
Wortlaut wurde von <strong>der</strong> zuständigen Behörde des Mitgliedstaats Deutschland einer Überprüfung<br />
unterzogen. Es sei darauf hingewiesen, dass ausschließlich die ebenfalls von dieser Website abrufbare<br />
englische Fassung als Originalfassung anzusehen ist.<br />
Leitlinien zu Informationsanfor<strong>der</strong>ungen und Stoffsicherheitsbeurteilung<br />
Kapitel <strong>R.12</strong>: <strong>System</strong> <strong>der</strong> Verwendungsdeskriptoren<br />
<strong>ECHA</strong>-Referenznummer: <strong>ECHA</strong>-2010-G-05-DE<br />
Publ.-Datum: 22.3.2010<br />
Sprache: DE<br />
© Europäische Chemikalienagentur, 2010.<br />
Deckblatt © Europäische Chemikalienagentur<br />
Die Wie<strong>der</strong>gabe ist nur mit vollständiger Quellenangabe in <strong>der</strong> Form „Quelle: Europäische<br />
Chemikalienagentur, http://echa.europa.eu/“ und nach schriftlicher Mitteilung an die<br />
Kommunikationsabteilung <strong>der</strong> <strong>ECHA</strong> (publications@echa.europa.eu) gestattet.<br />
Dieses Dokument wird in den folgenden 22 Sprachen zur Verfügung gestellt:<br />
Bulgarisch, Dänisch, Deutsch, Englisch, Estnisch, Finnisch, Französisch, Griechisch, Italienisch,<br />
Lettisch, Litauisch, Maltesisch, Nie<strong>der</strong>ländisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Schwedisch,<br />
Slowakisch, Slowenisch, Spanisch, Tschechisch und Ungarisch<br />
Senden Sie gegebenenfalls Ihre Fragen o<strong>der</strong> Anmerkungen zu diesem Dokument (mit Angabe <strong>der</strong><br />
Referenznummer und des Ausgabedatums) unter Verwendung des Informationsanfrageformulars.<br />
Das Informationsanfrageformular kann über die Seite „Kontakt mit <strong>der</strong> <strong>ECHA</strong>“ unter folgen<strong>der</strong><br />
Adresse aufgerufen werden: http://echa.europa.eu/about/contact_de.asp<br />
Europäische Chemikalienagentur<br />
Postadresse: Postfach 400, FI-00121 Helsinki, Finnland<br />
Besucheradresse: Annankatu 18, Helsinki, Finnland
VORWORT<br />
In den vorliegenden Leitlinien werden die nach REACH erfor<strong>der</strong>lichen Informationen über<br />
Stoffeigenschaften, Exposition, Verwendungen, Risikomanagementmaßnahmen und die<br />
Stoffsicherheitsbeurteilung beschrieben. Das vorliegende Dokument gehört zu einer Reihe von<br />
Leitlinien, die allen Beteiligten helfen sollen, ihre Verpflichtungen nach <strong>der</strong> REACH-Verordnung zu<br />
erfüllen. Sie enthalten ausführliche Anleitungen zu einer Reihe von grundlegenden REACH-<br />
Verfahren sowie zu einigen spezifischen wissenschaftlichen und/o<strong>der</strong> technischen Methoden, die<br />
von Industrie und Behörden im Rahmen von REACH anzuwenden sind.<br />
Die Leitlinien wurden in den REACH-Umsetzungsprojekten (RIP) unter Fe<strong>der</strong>führung <strong>der</strong><br />
Dienststellen <strong>der</strong> Europäischen Kommission und mit Beteiligung aller Akteure – Mitgliedstaaten,<br />
Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen – erarbeitet und zur Diskussion gestellt. Nach<br />
Annahme durch die zuständigen Behörden <strong>der</strong> Mitgliedstaaten wurden die Leitlinien <strong>der</strong> <strong>ECHA</strong> zur<br />
Veröffentlichung und weiteren Betreuung übergeben. Aktualisierungen <strong>der</strong> Leitlinien werden von<br />
<strong>der</strong> <strong>ECHA</strong> erarbeitet und anschließend in einem Anhörungsverfahren unter Einbeziehung aller<br />
Akteure – Mitgliedstaaten, Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen – vorgestellt. Zu<br />
Einzelheiten über das Anhörungsverfahren siehe:<br />
http://echa.europa.eu/doc/FINAL_MB_30_2007_Consultation_procedure_on_guidance.pdf<br />
Sie finden diese Leitlinien auf <strong>der</strong> Website <strong>der</strong> Europäischen Chemikalienagentur<br />
http://echa.europa.eu/reach_de.asp<br />
Neue Leitlinien und aktualisierte Fassungen bestehen<strong>der</strong> Leitlinien sollen ebenfalls auf dieser<br />
Website veröffentlicht werden.<br />
Der vorliegende Text stützt sich auf die REACH-Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 des<br />
Europäischen Parlaments und des Rates vom 18. Dezember 2006 1 .<br />
1 Berichtigung <strong>der</strong> Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 18. Dezember<br />
2006 zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe (REACH), zur Schaffung einer<br />
Europäischen Chemikalienagentur, zur Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Richtlinie 1999/45/EG und zur Aufhebung <strong>der</strong> Verordnung (EWG)<br />
Nr. 793/93 des Rates, <strong>der</strong> Verordnung (EG) Nr. 1488/94 <strong>der</strong> Kommission, <strong>der</strong> Richtlinie 76/769/EWG des Rates sowie<br />
<strong>der</strong> Richtlinien 91/155/EWG, 93/67/EWG, 93/105/EG und 2000/21/EG <strong>der</strong> Kommission (ABl. L 396 vom 30.12.2006),<br />
geän<strong>der</strong>t durch die Verordnung (EG) Nr. 1354/2007 des Rates vom 15. November 2007 zur Anpassung <strong>der</strong> Verordnung<br />
(EG) Nr. 1907/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und<br />
Beschränkung chemischer Stoffe (REACH) aufgrund des Beitritts Bulgariens und Rumäniens (ABl. L 304 vom<br />
22.11.2007, S. 1).
Dokumenthistorie<br />
Version Anmerkung Datum<br />
Version 1 Erste Ausgabe Mai 2008<br />
Version 1.1<br />
Version 1.2<br />
Version 2<br />
� Die Verfahrenskategorien (PROC) für die Verarbeitung von Metallen<br />
und an<strong>der</strong>en Mineralien wurden in das PROC-<br />
Nummerierungssystem aufgenommen.<br />
� SU 10 wurde leicht umformuliert.<br />
� „PC 39, Körperpflegeprodukte“ wurden hinzugefügt.<br />
� Zellstoff wurde in SU 6 hinzugefügt, und die Unterteilung <strong>der</strong><br />
Bereiche wurde durch „sonstige“ Produktions- o<strong>der</strong><br />
Dienstleistungsbereiche erweitert (0-1 für „sonstige wirtschaftliche<br />
Tätigkeiten im Zusammenhang mit chemischen Stoffen“ und 0-2 für<br />
„sonstige wirtschaftliche Tätigkeiten, nicht im Zusammenhang mit<br />
chemischen Stoffen“).<br />
� Das Nummerierungssystem <strong>der</strong> Erzeugniskategorien wurde<br />
technisch gestrafft.<br />
� Alles „Sonstige“ wurde vom Ende <strong>der</strong> Auswahlliste an den Anfang<br />
umgestellt.<br />
� Berichtigung <strong>der</strong> Nummerierung von PROC 22 in Anhang <strong>R.12</strong>-3.<br />
� Umgruppierung von Kameras und Videokameras von AC 9 nach<br />
AC 3-4 in Anhang <strong>R.12</strong>-4.<br />
� Anpassung des Nummerierungssystems in Anhang <strong>R.12</strong>-4 an die<br />
Kategoriestruktur.<br />
� Klarere und konsistentere Gestaltung <strong>der</strong> Einführung in Bezug auf<br />
den Zweck des Verwendungsdeskriptorsystems.<br />
� Herstellung expliziterer Verweise auf Artikel 37 (<strong>der</strong> nachgeschaltete<br />
Anwen<strong>der</strong> teilt dem Lieferanten eine Verwendung mit) und IUCLID,<br />
Abschnitt 3.5, in Abschnitt <strong>R.12</strong>.1.<br />
� Aufnahme von Klarstellungen und Definitionen in <strong>R.12</strong>.2.<br />
o Straffung <strong>der</strong> Terminologie zu „chemischen Produkten“ (=<br />
Stoffe als solche und in Gemischen) und Erzeugnissen.<br />
o Getrocknete/gehärtete Gemische sind durch<br />
Erzeugniskategorien abgedeckt, da sie eine definierte Form<br />
und Oberfläche aufweisen.<br />
� Aufnahme von aktualisierten Beispielen zur praktischen Anwendung<br />
des Deskriptorsystems: Siehe Abschnitt <strong>R.12</strong>.4 und <strong>R.12</strong>.5.<br />
� Einführung einer neuen Tabelle <strong>R.12</strong>.1 zur besseren Erläuterung <strong>der</strong><br />
Beziehung zwischen Verwendungsbeschreibung und<br />
Expositionsabschätzungen <strong>der</strong> Stufe 1.<br />
� Ergänzung eines kurzen Absatzes in Abschnitt 12.2.1 zu den<br />
verschiedenen Akteuren im Lebenszyklus eines Stoffes.<br />
� Angleichung <strong>der</strong> Struktur von Abschnitt 12.3.1 bis 12.3.5. Aufnahme<br />
von drei Unterabschnitten: Definition und Geltungsbereich des<br />
Deskriptors; Anleitung für die Zuordnung zu einer geeigneten<br />
Kategorie; Verknüpfung mit Beurteilung <strong>der</strong> Stufe 1.<br />
� Teilung <strong>der</strong> Verwendungssektor-Deskriptorenliste in zwei Arten von<br />
Juli 2008<br />
Oktober<br />
2008<br />
März<br />
2010
Version Anmerkung Datum<br />
Informationen: Hauptanwen<strong>der</strong>gruppen im Lebenszyklus eines<br />
Stoffes als Hauptdeskriptor (SU 3, 21, 22) und<br />
Endverwendungssektor (alle Einträge) als Ergänzungsdeskriptor,<br />
siehe Anhang <strong>R.12</strong>-1.<br />
� Klarere Unterscheidung <strong>der</strong> beiden Funktionen <strong>der</strong> Produktkategorie<br />
(PC) in Abschnitt <strong>R.12</strong>.3.2: i) Beschreibung <strong>der</strong> Gemische<br />
formulierenden Sektoren nach Art des Gemischs und ii) Arten von<br />
Verbraucherprodukten, die mit <strong>der</strong> ECETOC Targeted Risk<br />
Assessment (TRA) für Verbraucher bewertet werden können (siehe<br />
Anhang <strong>R.12</strong>-2.2).<br />
� Klarere Unterscheidung <strong>der</strong> beiden Funktionen <strong>der</strong><br />
Erzeugniskategorie (AC) in Abschnitt 12.3.5: i) Art des Erzeugnisses<br />
bezogen auf die Nutzungsdauer und das nachfolgende<br />
Abfallstadium des Stoffes (Handhabung des Erzeugnisses durch<br />
Arbeitnehmer und/o<strong>der</strong> Verbraucher) und ii) Arten von<br />
Verbrauchererzeugnissen, die mit <strong>der</strong> TRA bewertet werden<br />
können. Siehe Anhang <strong>R.12</strong>-5.1 und <strong>R.12</strong>-5.3.<br />
� Aufnahme einer Liste von Produkt-Unterkategorien, auf die in <strong>der</strong><br />
ECETOC Targeted Risk Assessment (TRA) für Verbraucher<br />
eingegangen wird, siehe Anhang <strong>R.12</strong>-2.2 und Anhang <strong>R.12</strong>-5.3,<br />
Erläuterung <strong>der</strong> Verknüpfung zwischen Verwendungsbeschreibung<br />
und Expositionsabschätzungen <strong>der</strong> Stufe 1 in Abschnitt <strong>R.12</strong>.3.2<br />
und <strong>R.12</strong>.3.5.<br />
� Entfernung des Verweises auf den industriellen o<strong>der</strong> gewerblichen<br />
Bereich aus den meisten Verfahrenskategorien. Diese Wahl kann in<br />
<strong>der</strong> Expositionsabschätzung selbst getroffen werden. Auf Ebene <strong>der</strong><br />
Verwendungsbeschreibung geben SU 3 bzw. SU 22 an, ob eine<br />
Verwendung in einem industriellen o<strong>der</strong> nicht-industriellen Bereich<br />
zu erwarten ist.<br />
� Aufnahme von Beispielen für die Verarbeitung von Erzeugnissen<br />
durch Arbeitnehmer in Abschnitt <strong>R.12</strong>.3.5. Umgruppierung <strong>der</strong> AC-<br />
Liste, damit konsistente Verknüpfungen zum TARIC-<strong>System</strong><br />
hergestellt werden können. Entfernung definitiver Unterkategorien<br />
aus <strong>der</strong> AC-Liste, so dass es dem Registranten und dem<br />
nachgeschalteten Anwen<strong>der</strong> überlassen bleibt, den für die<br />
Beschreibung des Nutzungsdauerstadiums eines Stoffes<br />
erfor<strong>der</strong>lichen Genauigkeitsgrad zu definieren. Die früheren<br />
Unterkategorien wurden in Beispiele umgewandelt, die<br />
veranschaulichen, welche Art von Erzeugnissen mit den<br />
allgemeinen Kategorien abgedeckt sein kann.<br />
� Einführung <strong>der</strong> Umweltfreisetzungskategorie (ERC) als zusätzlichen<br />
Deskriptor (siehe Abschnitt <strong>R.12</strong>.3.4). Erläuterung <strong>der</strong> Rolle von<br />
SPERCs in diesem Kontext.<br />
� Einführung einer neuen Kategorie ERC 12 für die Verarbeitung von<br />
Erzeugnissen mit abrasiven Techniken durch Arbeitnehmer im<br />
industriellen Bereich. Erweiterung von ERC 10b/11b, so dass diese<br />
auch das Entfernen von Stoffen von Erzeugnisoberflächen<br />
abdecken.<br />
� Aufnahme einer Liste von Stofffunktionskategorien (für Abschnitt 1.2<br />
des erweiterten Sicherheitsdatenblatts (eSDB) und die Meldung in<br />
IUCLID) in Anhang <strong>R.12</strong>-6. Der Zweck dieser Liste ist in einem
Version Anmerkung Datum<br />
kurzen Absatz in Abschnitt <strong>R.12</strong>.3.6 erläutert.<br />
� Einführung eines neuen Abschnitts <strong>R.12</strong>.5 in Abschnitt 3.5 mit einer<br />
Erläuterung, wie das Deskriptorsystem i) die Kartierung von<br />
Verwendungen als Ausgangspunkt für die<br />
Stoffsicherheitsbeurteilung, ii) die Erstellung von Titeln für<br />
Expositionsszenarien und iii) die Berichterstattung zu identifizierten<br />
Verwendungen in IUCLID unterstützen kann.<br />
� Verfeinerungen in den Auswahllisten.<br />
o In die SU-Liste wurden i) wissenschaftliche Forschung und<br />
ii) Strom-, Dampf-, Gas-, Wasserversorgung und<br />
Abwasserbehandlung aufgenommen.<br />
o Füllstoffe und Spachtelmassen wurden von PC 9 in PC 9b<br />
ausgeglie<strong>der</strong>t.<br />
o Fingerfarbe wurde von PC 9 in PC 9c ausgeglie<strong>der</strong>t.<br />
o Es wurde klargestellt, dass sich PC14 auf Stoffe bezieht, die<br />
mit Metalloberflächen reagieren.<br />
o Autopflegeprodukte (PC6), Künstlerbedarf (PC5), Produkte<br />
für Rasen und Garten (PC22) wurden entfernt, da sie<br />
weitgehend an<strong>der</strong>e Kategorien duplizieren.<br />
o PC10 wurde entfernt, da dies bereits unter „Sonstige“<br />
abgedeckt ist.<br />
o Es wurde klargestellt, dass sich PC20 auf<br />
Verarbeitungshilfsstoffe bezieht, die in <strong>der</strong> chemischen<br />
Industrie verwendet werden.<br />
o In PC 26 und PC 34 wurden Bleichmittel und sonstige<br />
Verarbeitungshilfsstoffe aufgenommen.<br />
o In PROC 21 bis 25 wurden Metalle und an<strong>der</strong>e Mineralien<br />
erfasst plus Anpassung und Beschreibung.<br />
o PROC 8 wurde in PROC 8a und 8b aufgeteilt.<br />
o Mit PROC 26 sowie 27a und 27b wurden PROCs für<br />
Verfahren eingeführt, die insbeson<strong>der</strong>e für die<br />
Metallindustrie relevant sind.<br />
o AC12 wurde aus <strong>der</strong> AC-Liste entfernt, da diese AC zu<br />
größeren Inkonsistenzen mit <strong>der</strong> materialbasierten<br />
Kategorisierung führt und Kompatibilitätsprobleme mit dem<br />
TARIC-<strong>System</strong> verursacht.<br />
- Redaktionelle Anpassung des Textes an die oben aufgeführten<br />
Än<strong>der</strong>ungen.<br />
HINWEISE ZUR UMSETZUNG DER AKTUALISIERUNGEN<br />
Die meisten Aktualisierungen in diesen Leitlinien sind erläutern<strong>der</strong> Natur. Daneben wurde eine<br />
Reihe von Än<strong>der</strong>ungen an den Auswahllisten vorgenommen, die die verschiedenen<br />
Deskriptorelemente beinhalten.<br />
Anhang <strong>R.12</strong>.7 bietet eine Kurzanleitung zur Unterstützung von Unternehmen, die<br />
Verwendungsdaten auf Grundlage <strong>der</strong> Verwendungsdeskriptor-Auswahllisten in früheren<br />
Versionen <strong>der</strong> aktuellen Leitlinien gesammelt haben. Für jede Auswahlliste wird erläutert, wie die
ereits gesammelten Daten in eine Form umgewandelt werden können, die i) zu den Auswahllisten<br />
<strong>der</strong> neuen Version 2 <strong>der</strong> Leitlinien (unverän<strong>der</strong>t seit 9.11.09) und ii) zu den Einträgen <strong>der</strong><br />
zugehörigen TRA-Verbraucherexpositionsabschätzungen passt. Die neue Deskriptorenliste für die<br />
Umwelt (Umweltfreisetzungskategorien) gab es in Version 1 <strong>der</strong> Leitlinien noch nicht, folglich<br />
müssen diese Daten in je<strong>der</strong> Verwendungsbeschreibung, die vor Sommer 2009 durchgeführt<br />
wurde, ergänzt werden.<br />
Konvention für das Zitieren <strong>der</strong> REACH-Verordnung<br />
Wenn im vorliegenden Dokument die REACH-Verordnung wörtlich zitiert wird, ist <strong>der</strong> betreffende<br />
Text kursiv in Anführungszeichen gesetzt.<br />
Verzeichnis von Begriffen und Abkürzungen<br />
Siehe Kapitel R.20.<br />
Wegweiser<br />
Die folgende Abbildung zeigt die Position des Kapitels <strong>R.12</strong> innerhalb <strong>der</strong> Leitlinien.<br />
Information: verfügbar – gefor<strong>der</strong>t/notwendig<br />
Ermittlung schädlicher<br />
Wirkungen (HA)<br />
Stopp<br />
n j<br />
Gefährlich<br />
o<strong>der</strong> PBT?<br />
Dokumentieren<br />
im CSR<br />
ES per eSDB<br />
übermitteln<br />
Risikobeschreibung (RC)<br />
j<br />
R12<br />
Risiko<br />
beherrscht?<br />
Expositionsbeurteilung (EA)<br />
n Iteration
INHALTSVERZEICHNIS<br />
VORWORT..........................................................................................................................1<br />
<strong>R.12</strong>. SYSTEM DER VERWENDUNGSDESKRIPTOREN..................................................1<br />
<strong>R.12</strong>.1. Zweck dieses Moduls ......................................................................................................................... 1<br />
<strong>R.12</strong>.2.Das <strong>System</strong> <strong>der</strong> Verwendungsdeskriptoren ..................................................................................... 2<br />
<strong>R.12</strong>.2.1. Beschreibung des <strong>System</strong>s ......................................................................................................................... 2<br />
<strong>R.12</strong>.2.2. Verknüpfung mit Softwarewerkzeugen zur Expositionsabschätzung ..................................................... 3<br />
<strong>R.12</strong>.3. Definition <strong>der</strong> fünf Deskriptorenlisten .............................................................................................. 4<br />
<strong>R.12</strong>.3.1. Verwendungssektor [SU] ............................................................................................................................. 4<br />
<strong>R.12</strong>.3.2. Produktkategorie [PC] .................................................................................................................................. 5<br />
<strong>R.12</strong>.3.3. Verfahrenskategorie [PROC] ....................................................................................................................... 6<br />
<strong>R.12</strong>.3.4. Umweltfreisetzungskategorie (ERC) ........................................................................................................... 7<br />
<strong>R.12</strong>.3.5. Erzeugniskategorien [AC] ............................................................................................................................ 9<br />
<strong>R.12</strong>.3.6. Angabe <strong>der</strong> technischen Funktion eines Stoffes für das Sicherheitsdatenblatt................................... 10<br />
<strong>R.12</strong>.4. Veranschaulichung........................................................................................................................... 10<br />
<strong>R.12</strong>.4.1. Beispiele für die Zuordnung von Verwendungen zu einer Kategorie des Deskriptorsystems ............ 10<br />
<strong>R.12</strong>.4.1.2. Beispiel für die systematische Beschreibung <strong>der</strong> Verwendungen eines Stoffes .............................. 12<br />
<strong>R.12</strong>.5. Beschreibung identifizierter Verwendungen und Erstellung von Titeln für<br />
Expositionsszenarien.................................................................................................................................... 13<br />
<strong>R.12</strong>.5.1. Kartierung von Verwendungen anhand <strong>der</strong> Lebenszyklusstruktur ..................................... 13<br />
<strong>R.12</strong>.5.2. Erstellung von Titeln für Expositionsszenarien..................................................................... 15<br />
<strong>R.12</strong>.5.3. Beschreibung identifizierter Verwendungen in IUCLID......................................................... 16<br />
Tabellen<br />
Tabelle <strong>R.12</strong>-1: Verwendungsbeschreibung und Expositionsabschätzungen <strong>der</strong> Stufe 1 ............................... 3<br />
Tabelle <strong>R.12</strong>-2: Beispiele für die Zuordnung von Kategorien zu Innenverwendungen durch Arbeitnehmer.. 11<br />
Tabelle <strong>R.12</strong>-3: Beispiel für die kurze Beschreibung einiger Verwendungen eines Pigments ....................... 12<br />
Tabelle <strong>R.12</strong>-4: Titelabschnitt eines Expositionsszenarios für Tätigkeiten von Arbeitnehmern ..................... 16<br />
Tabelle <strong>R.12</strong>-5: Tabelle zur Meldung von im Zusammenhang mit industriellen Arbeitnehmern identifizierten<br />
Verwendungen in IUCLID ....................................................................................................................... 18<br />
Abbildungen<br />
Abbildung <strong>R.12</strong>-1: Standardstruktur <strong>der</strong> Baumdarstellung <strong>der</strong> identifizierten Verwendungen........................ 14<br />
Abbildung <strong>R.12</strong>-2: Veranschaulichung <strong>der</strong> Verwendungsbeschreibung in einer Lebenszyklus-Baumansicht15<br />
Anhänge<br />
Anhang <strong>R.12</strong>-1: Deskriptorenliste für Verwendungssektoren (SU)................................................................. 19<br />
Anhang <strong>R.12</strong>-2.1: Deskriptorenliste für Produktkategorie (PC) ...................................................................... 21<br />
Anhang <strong>R.12</strong>-3: Deskriptorenliste für Verfahrenskategorien (PROC)............................................................. 25<br />
Anhang <strong>R.12</strong>-4.1: Beschreibung von Umweltfreisetzungskategorien (ERC).................................................. 29<br />
Anhang <strong>R.12</strong>-5.1: Deskriptorenliste für Stoffe in Erzeugnissen (AC)..............................................................35<br />
Anhang <strong>R.12</strong>-6: Liste <strong>der</strong> funktionalen Kategorien (optional, bei Bedarf)....................................................... 38
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
<strong>R.12</strong>. SYSTEM DER VERWENDUNGSDESKRIPTOREN<br />
<strong>R.12</strong>.1. Zweck dieses Moduls<br />
Gemäß REACH muss je<strong>der</strong> Hersteller und Importeur von Stoffen, die eine Expositionsbeurteilung<br />
erfor<strong>der</strong>n, Expositionsszenarien (ES) entwickeln, bewerten und kommunizieren, die den gesamten<br />
Lebenszyklus des betreffenden Stoffes umfassen. Dazu muss er sämtliche Verwendungen dieses<br />
Stoffes festlegen. Eine solche Festlegung <strong>der</strong> Verwendungen innerhalb eines Marktsegments kann<br />
oftmals für mehrere Stoffe wie<strong>der</strong>verwendet o<strong>der</strong> sogar von mehreren Herstellern/Importeuren<br />
gemeinsam erstellt werden. Deshalb ist es wichtig, die Festlegung <strong>der</strong> Verwendungen zu<br />
standardisieren und ihre Verknüpfung mit Expositionsszenarien zu ermöglichen.<br />
Die Expositionsszenarien werden mit dem erweiterten Sicherheitsdatenblatt (eSDB) in <strong>der</strong><br />
Lieferkette kommuniziert. Für nachgeschaltete Anwen<strong>der</strong> ist es von grundlegen<strong>der</strong> Bedeutung,<br />
standardisierte Kurztitel von Expositionsszenarien (die den Geltungsbereich und die<br />
Anwendbarkeit eines ES kennzeichnen sollen) für die einschlägigen Anwendungen <strong>der</strong> Stoffe in<br />
ihrem Sektor zu erhalten – anstelle eines breiten Spektrums verschiedener Szenarien von<br />
verschiedenen Lieferanten.<br />
Deshalb wird mit diesen Leitlinien ein <strong>System</strong> von Verwendungsdeskriptoren zur standardisierten<br />
Beschreibung <strong>der</strong> Verwendung von Stoffen bereitgestellt. Dies erleichtert:<br />
� die Identifizierung <strong>der</strong> in die Registrierungsdossiers aufzunehmenden Verwendungen<br />
� die Erstellung von Expositionsszenarien durch Lieferanten, basierend auf Kommunikation<br />
in beide Richtungen <strong>der</strong> Lieferkette<br />
� die Erstellung von Kurztiteln für Expositionsszenarien<br />
Die Verwendungsdeskriptoren helfen den Lieferanten und Anwen<strong>der</strong>n, strukturiert miteinan<strong>der</strong> zu<br />
kommunizieren. Anhand <strong>der</strong> Kurztitel sollte <strong>der</strong> nachgeschaltete Anwen<strong>der</strong> schnell feststellen<br />
können, ob ein erhaltenes Expositionsszenario seine Verwendungen abdeckt. Umgekehrt können<br />
auch die Verwendungsdeskriptoren dem nachgeschalteten Anwen<strong>der</strong> helfen, eine Verwendung,<br />
die er dem Lieferanten mitteilen möchte, strukturiert zu beschreiben (siehe Artikel 37 Absatz 2).<br />
HINWEIS: Für die Erstellung geeigneter Expositionsszenarien wird <strong>der</strong> Registrant häufig mehr<br />
Informationen zu den Verwendungsbedingungen als nur eine Liste <strong>der</strong> Verwendungsdeskriptoren<br />
benötigen.<br />
Je<strong>der</strong> Registrant ist zudem verpflichtet, eine kurze allgemeine Beschreibung aller identifizierten<br />
Verwendungen in sein technisches Dossier (siehe IUCLID, Abschnitt 3.5) 2 und in Abschnitt 2 des<br />
Stoffsicherheitsberichts aufzunehmen. Es wird empfohlen, die kurze allgemeine<br />
Verwendungsbeschreibung auf das Deskriptorsystem in diesen Leitlinien zu stützen und in<br />
Abschnitt 3.5 von IUCLID auf die im Stoffsicherheitsbericht enthaltenen Expositionsszenarien<br />
(sofern relevant) zu verweisen. Dies soll gewährleisten, dass die Beschreibung <strong>der</strong> identifizierten<br />
Verwendungen sowie <strong>der</strong> Titel und Inhalt <strong>der</strong> Expositionsszenarien miteinan<strong>der</strong> konsistent sind.<br />
Hinweis: Diese Konsistenz zwischen <strong>der</strong> kurzen allgemeinen Beschreibung <strong>der</strong> identifizierten<br />
Verwendungen und den Kurztiteln des Expositionsszenarios im Stoffsicherheitsbericht ist als<br />
gesetzliches Erfor<strong>der</strong>nis in Anhang I Abschnitt 5.1.1 <strong>der</strong> REACH-Verordnung festgelegt.<br />
2 Siehe Artikel 10 Buchstabe a Ziffer iii <strong>der</strong> REACH-Verordnung in Verbindung mit Abschnitt 3.5 von Anhang VI<br />
1
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
Einige Verwendungsdeskriptoren geben expositionsbezogene Verwendungsmerkmale wie<strong>der</strong>.<br />
Somit können sie als Eingabeparameter für manche <strong>der</strong> vorhandenen Softwarewerkzeuge für eine<br />
Expositionsabschätzung verwendet werden.<br />
Dieses Kapitel soll die Grundlagen und die Anwendung des Deskriptorsystems ausführlich<br />
erläutern. Die Auswahllisten mit den Kategorien zur kurzen Verwendungsbeschreibung sind in<br />
Anhang <strong>R.12</strong>-1 bis <strong>R.12</strong>-6 enthalten.<br />
<strong>R.12</strong>.2.Das <strong>System</strong> <strong>der</strong> Verwendungsdeskriptoren<br />
<strong>R.12</strong>.2.1. Beschreibung des <strong>System</strong>s<br />
Während des Lebenszyklus eines Stoffes spielen sieben Hauptgruppen von Akteuren eine Rolle:<br />
Hersteller und Importeure von chemischen Stoffen (einschließlich Metallen und Mineralien),<br />
Unternehmen, die Chemikalien mischen und vermengen, um Gemische herzustellen (Formulierer),<br />
Händler 3 , Endverbraucher in <strong>der</strong> Industrie, Endverbraucher in sonstigen Gewerben sowie<br />
Verbraucher. Auf den Import und Vertrieb wird in diesen Leitlinien nicht näher eingegangen.<br />
Das <strong>System</strong> <strong>der</strong> Verwendungsdeskriptoren stützt sich auf fünf separate Deskriptorenlisten, die<br />
in Verbindung miteinan<strong>der</strong> eine kurze Verwendungsbeschreibung o<strong>der</strong> den Titel eines<br />
Expositionsszenarios bilden:<br />
� Die Verwendungssektor-Kategorie (SU) beschreibt, in welchem Wirtschaftszweig ein Stoff<br />
verwendet wird. Dies schließt das Mischen o<strong>der</strong> Umverpacken von Stoffen auf<br />
Formuliererebene sowie Endverwendungen in Industrie, sonstigen Gewerben und durch<br />
Verbraucher ein 4 .<br />
� Die Produktkategorie (PC) beschreibt, in welchen Arten von chemischen Produkten (= Stoffe<br />
als solche o<strong>der</strong> in Gemischen) 5 ein Stoff letztendlich enthalten ist, wenn er zur<br />
Endverwendung (durch Industrie, sonstige Gewerbe o<strong>der</strong> Verbraucher) geliefert wird.<br />
� Die Verfahrenskategorie (PROC) beschreibt die Anwendungstechniken o<strong>der</strong> Verfahrensarten,<br />
definiert aus Sicht des Arbeitsschutzes.<br />
� Die Umweltfreisetzungskategorie (ERC) beschreibt die allgemeinen<br />
Verwendungsbedingungen aus Sicht des Umweltschutzes.<br />
� Die Erzeugniskategorie (AC) beschreibt die Art des Erzeugnisses, zu dem ein Stoff schließlich<br />
verarbeitet wird. Dies schließt auch Gemische in getrockneter o<strong>der</strong> gehärteter Form (z. B.<br />
3 Der Vertrieb als solcher ist keine Verwendung im Sinne von REACH. Wenn <strong>der</strong> Vertrieb jedoch Stofftransfers (z. B.<br />
Umfüllen) einschließt, handelt es sich um eine Verwendung.<br />
4 Die Endverwendung von einem Stoff als solchem o<strong>der</strong> in einer Zubereitung ist die letzte Verwendung, bevor <strong>der</strong> Stoff<br />
Bestandteil einer Erzeugnismatrix wird, bei <strong>der</strong> Verwendung reagiert (und somit „verschwindet“) und/o<strong>der</strong> in Abfällen,<br />
Abwasser o<strong>der</strong> Abluft freigesetzt wird. Verwendungen, die ausschließlich dazu dienen, den Stoff zu einer Komponente in<br />
einer Zubereitung [einem Gemisch] zu machen, stellen keine Endverwendungen dar. Diese Unterscheidung wird<br />
vorgenommen, damit nicht jedes Mischstadium in einer längeren Kette von Zubereitungsherstellern geson<strong>der</strong>t<br />
beschrieben werden muss.<br />
5 Der Begriff chemisches Produkt deckt Stoffe als solche ebenso wie Stoffe in einer Zubereitung [einem Gemisch] ab.<br />
Dies soll es ermöglichen, sowohl gelieferte Produkte, die nur einen Stoff als solchen enthalten, als auch Produkte, die<br />
Zubereitungen darstellen, zu beschreiben. Im Kontext dieser Leitlinien deckt dieser Begriff zudem Metalle (einschließlich<br />
Legierungen) in ihrer Primärform ab (z. B. Rohblöcke, Pulver).<br />
2
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
getrocknete Druckfarbe in Zeitungen; getrocknete Beschichtungen auf verschiedenen<br />
Oberflächen) ein.<br />
Beachten Sie bitte auch: Um eine marktweite Harmonisierung zu erreichen, sollte die Zahl <strong>der</strong><br />
Kategorien in den 5 Deskriptorenlisten begrenzt gehalten werden. Branchenverbände o<strong>der</strong> auch<br />
einzelne Registranten sind sicher gut beraten, nur dann zusätzliche Kategorien zu definieren,<br />
wenn die vorhandenen tatsächlich nicht für eine Kurzbeschreibung einer Verfahrens-, Produkt-<br />
o<strong>der</strong> Sektorart passen. Sollten weitere relevante Details einer Tätigkeit zu beschreiben sein,<br />
können diese auch in dem Expositionsszenario selbst berücksichtigt werden.<br />
<strong>R.12</strong>.2.2. Verknüpfung mit Softwarewerkzeugen zur Expositionsabschätzung<br />
Zusätzlich zu ihrer beschreibenden Funktion unterstützen einige <strong>der</strong> Deskriptorenlisten die<br />
Ermittlung des geeigneten Eintrags für die Expositionsabschätzung in eines <strong>der</strong> verfügbaren<br />
Softwarewerkzeuge zur Expositionsabschätzung <strong>der</strong> Stufe 1 (siehe Leitlinien, Kapitel D, Abschnitt<br />
D.5) 6 . Tabelle <strong>R.12</strong>.1 enthält einen Überblick über die verschiedenen Elemente des<br />
Verwendungsdeskriptorsystems und ihre Beziehung zu den Einträgen für die<br />
Expositionsabschätzungen <strong>der</strong> Stufe 1.<br />
Tabelle <strong>R.12</strong>-1: Verwendungsbeschreibung und Expositionsabschätzungen <strong>der</strong> Stufe 1<br />
Name <strong>der</strong><br />
Deskriptorenliste<br />
SU Verwendungssektor-<br />
Kategorie<br />
PC Produktkategorie 7<br />
Beschriebener Aspekt <strong>der</strong> Verwendung Mit den Einträgen eines <strong>der</strong><br />
verfügbaren Softwarewerkzeuge<br />
zur Expositionsabschätzung <strong>der</strong><br />
Stufe 1 übereinstimmende<br />
Kategorien<br />
Drei Hauptanwen<strong>der</strong>gruppen (die ersten<br />
Zeilen in Anhang <strong>R.12</strong>-1), für alle<br />
Verwendungen des Stoffes relevant.<br />
Verwendungssektoren in Industrie und<br />
Dienstleistungsbereich<br />
Art des chemischen Produkts, in dem <strong>der</strong><br />
Stoff zur Endverwendung geliefert wird.<br />
Diese Kategorien können auch zur<br />
Beschreibung <strong>der</strong> Marktsegmente<br />
(formulierenden Sektoren) verwendet<br />
werden, die <strong>der</strong> Hersteller potenziell mit<br />
seinem Stoff beliefert.<br />
Verbraucherproduktkategorien, für die<br />
eine Expositionsabschätzung <strong>der</strong> Stufe 1<br />
erstellt werden kann.<br />
PROC Verfahrenskategorie Anwendungstechniken o<strong>der</strong><br />
Verfahrensarten, definiert aus Sicht des<br />
Arbeitsschutzes<br />
Targeted Risk Assessment (TRA) für<br />
berufsbedingte Exposition<br />
TRA für Verbraucherexposition, für<br />
ausgewählte Produktarten<br />
TRA für berufsbedingte Exposition<br />
6 Expositionsabschätzung <strong>der</strong> Stufe 1 bedeutet eine modellierte, konservative Expositionsvorhersage auf <strong>der</strong> Grundlage<br />
von Stoffeigenschaften sowie einigen leicht zugänglichen und leicht zu interpretierenden Eingabeparametern. Für die<br />
Durchführung solcher Abschätzungen gibt es verschiedene Softwarewerkzeuge. Eines ist das von ECETOC entwickelte<br />
Tool Targeted Risk Assessment für die berufsbedingte Exposition und Verbraucherexposition (Aktualisierung<br />
veröffentlicht im Juli 2009, http://www.ECETOC.org). Für die Umwelt können die Umweltfreisetzungskategorien (ERCs)<br />
herangezogen werden, um eine Freisetzungsabschätzung <strong>der</strong> Stufe 1 durchzuführen. Diese Freisetzungsabschätzungen<br />
ermöglichen eine Expositionsabschätzung auf <strong>der</strong> Basis von EUSES. Das dafür benötigte Freisetzungsberechnungsmodul<br />
wird in den aktualisierten Leitlinien, Kapitel R.16 zur Abschätzung <strong>der</strong> Umweltexposition beschrieben.<br />
7 Dieselbe Produktkategorie kann beide hier beschriebenen Funktionen <strong>der</strong> PC erfüllen (weitere Einzelheiten siehe<br />
<strong>R.12</strong>.3.2).<br />
3
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
Name <strong>der</strong> Beschriebener Aspekt <strong>der</strong> Verwendung Mit den Einträgen eines <strong>der</strong><br />
Deskriptorenliste verfügbaren Softwarewerkzeuge<br />
zur Expositionsabschätzung <strong>der</strong><br />
Stufe 1 übereinstimmende<br />
Kategorien<br />
ERC Umweltfreisetzungskategorie<br />
AC Erzeugniskategorie<br />
Allgemeine Verwendungsbedingungen, Umweltfreisetzungskategorien (ERC)<br />
definiert aus Sicht des Umweltschutzes,<br />
für alle Verwendungen des Stoffes und die<br />
nachfolgende Nutzungsdauer in<br />
Erzeugnissen relevant<br />
Erzeugnisarten in nachfolgen<strong>der</strong><br />
Nutzungsdauer und Abfallstadium,<br />
potenziell für Verbraucher, Arbeitnehmer<br />
und Umweltexposition relevant.<br />
Verbrauchererzeugnisarten, für die<br />
Expositionsabschätzungen <strong>der</strong> Stufe 1<br />
erstellt werden können.<br />
TRA für Verbraucherexposition, für<br />
ausgewählte Erzeugnisarten<br />
Bitte beachten: Wenn eine bestimmte Verwendungsbeschreibungskategorie als Eintrag in ein<br />
Softwarewerkzeug zur Expositionsabschätzung <strong>der</strong> Stufe 1 (z. B. PROCs für die berufsbedingte<br />
Expositionsabschätzung) dient, hängt die Expositionsabschätzung noch von weiteren Parametern<br />
ab, die nicht in <strong>der</strong> Kategoriebeschreibung wie<strong>der</strong>gegeben werden (z. B. Verfügbarkeit einer<br />
örtlichen Absaugung, Konzentration des Stoffes, Verwendungsdauer, Einsatz von persönlicher<br />
Schutzausrüstung (PPE)). Deshalb kann sich eine PROC auf mehrere Expositionsszenarien und<br />
die zugehörigen Expositionsabschätzungen beziehen. Das Gleiche gilt für Verbraucher-Gemisch-<br />
/Erzeugniskategorien und die Umweltfreisetzungskategorien.<br />
<strong>R.12</strong>.3. Definition <strong>der</strong> fünf Deskriptorenlisten<br />
<strong>R.12</strong>.3.1. Verwendungssektor [SU]<br />
Definition und Geltungsbereich<br />
Anhang <strong>R.12</strong>-1 enthält eine Liste <strong>der</strong> Verwendungssektoren. Die drei Hauptanwen<strong>der</strong>gruppen sind<br />
als Hauptdeskriptoren am Tabellenanfang aufgeführt. Sie repräsentieren den Detaillierungsgrad,<br />
<strong>der</strong> von einem Registranten bei <strong>der</strong> Beschreibung des Verwendungssektors mindestens erwartet<br />
wird, und sind für den Bewerter wichtig, da sie beim Lenken <strong>der</strong> Expositionsbeurteilung (z. B. bei<br />
<strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong> geeigneten Softwarewerkzeuge) helfen. Entsprechend diesen Hauptgruppen wird<br />
die Berichterstattung zu Verwendungen in IUCLID und im Stoffsicherheitsbericht strukturiert.<br />
Anhang <strong>R.12</strong>-1 enthält zudem eine Auswahl von international harmonisierten Kategorien auf <strong>der</strong><br />
Basis <strong>der</strong> NACE-Klassifikation (Nomenclature générale des Activités économiques dans les<br />
Communautés Européennes) zum Klassifizieren von Industrie- und Dienstleistungssektoren. Diese<br />
Kategorien sollen einem Hersteller/Importeur (M/I) helfen, seinen Markt über seine Direktkunden in<br />
den formulierenden Sektoren hinaus zu kartieren 8 . Eine solche Karte kann bei <strong>der</strong> Ausarbeitung<br />
geeigneter Expositionsszenarien helfen, die sämtliche Endverwendungen von einem Stoff als<br />
solchem o<strong>der</strong> in Gemischen und die nachfolgenden Lebenszyklusstadien umfassen. Es kann zum<br />
Beispiel relevant sein, die Sektoren <strong>der</strong> Industrie, für die ein Expositionsszenario gilt, wie etwa<br />
„geschlossene Verarbeitung von Gasen in <strong>der</strong> Halbleiterindustrie“ o<strong>der</strong> „Tauchvorgänge in <strong>der</strong><br />
Textilveredelung“ zu kennzeichnen. Die Verknüpfung eines bestimmten Anwendungsverfahrens<br />
8 Die Sektoren, die Zubereitungen [= Gemische = chemische Produkte] produzieren (= formulieren = mischen), lassen<br />
sich besser nach <strong>der</strong> Art des chemischen Produkts als nach NACE-Code beschreiben, da das NACE-<strong>System</strong> keine<br />
ausreichende Differenzierung zulässt.<br />
4
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
(PROC) o<strong>der</strong> einer Umweltfreisetzungskategorie (ERC) mit einem bestimmten Sektor (SU) kann<br />
insbeson<strong>der</strong>e in den folgenden Situationen von Nutzen sein: Eine höherstufige<br />
Expositionsbeurteilung ist erfor<strong>der</strong>lich, um die Beherrschung eines Risikos nachzuweisen, wobei<br />
die Verwendungsbedingungen im Expositionsszenario speziell ein Verfahren in einem bestimmten<br />
Industriesektor betreffen. Außerdem kann <strong>der</strong> Verwendungssektor ein Hinweis sein, um von<br />
bestimmten Verwendungen „abzuraten“.<br />
Anleitung für die Zuordnung <strong>der</strong> relevanten Kategorie<br />
Die Auswahl <strong>der</strong> Verwendungssektoren ist auf sehr allgemein definierte Sektoren beschränkt<br />
worden, die die größten Chemikalienanwen<strong>der</strong> repräsentieren. Wenn ein Hersteller o<strong>der</strong> Importeur<br />
es für nötig erachtet, die Verwendung genauer zu beschreiben o<strong>der</strong> Verwendungen in einem nicht<br />
aufgeführten Sektor zu beschreiben, sollte er die NACE-Codes (und die entsprechenden<br />
Formulierungen) anwenden, die über den Hyperlink am Ende des Anhangs <strong>R.12</strong>-1 abgerufen<br />
werden können. Die Verwendung <strong>der</strong> NACE-Codes/Terminologie hat den Vorteil, dass sie<br />
europaweit harmonisiert und bei den Unternehmen bekannt ist. Wenn es nach Ansicht eines<br />
Herstellers o<strong>der</strong> Importeurs ausreicht, die Verwendung in <strong>der</strong> Industrie weniger präzise<br />
anzugeben, kann er auch lediglich die Hauptanwen<strong>der</strong>gruppe, z. B. industrielle Verwendung,<br />
zuordnen, um darauf hin zu weisen, dass <strong>der</strong> Stoff unter den im Expositionsszenario genannten<br />
Bedingungen allgemein in <strong>der</strong> Industrie verwendet wird. Wenn sich <strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong> entscheidet,<br />
seine Verwendung durch Zuordnung eines Endverwendungssektors genauer zu beschreiben,<br />
sollte er zusätzlich zu <strong>der</strong> Kategorie, die die Hauptanwen<strong>der</strong>gruppe beschreibt, eine Kategorie aus<br />
Anhang R12-1 wählen.<br />
Bitte beachten: Die Herstellung von Stoffen (z. B. SU8, SU9, SU14) o<strong>der</strong> Formulierung von<br />
Gemischen (SU10) soll Endverwendungen eines Stoffes (z. B. Zwischenprodukt o<strong>der</strong><br />
Verarbeitungshilfsstoff) beschreiben. Um eine Herstellung o<strong>der</strong> Formulierung zu einem Gemisch<br />
als solche zu beschreiben, ist es nicht erfor<strong>der</strong>lich, einen Endverwendungssektor zuzuordnen.<br />
Verknüpfung mit Expositionsabschätzung <strong>der</strong> Stufe 1<br />
Die Hauptanwen<strong>der</strong>gruppen „industrielle Verwendung“ (SU 3) und „gewerbliche Verwendung“ (SU<br />
22) können als Eingabeparameter für eine Expositionsabschätzung <strong>der</strong> Stufe 1 in <strong>der</strong> TRA für<br />
Arbeitnehmer verwendet werden. Die an<strong>der</strong>en Kategorien sind nicht direkt mit verfügbaren<br />
Softwarewerkzeugen zur Expositionsabschätzung verknüpft. Für viele Industriezweige stehen<br />
jedoch Emissionsszenario-Dokumente (Emission Scenario Documents) <strong>der</strong> OECD zur Verfügung,<br />
die die Verwendungsbedingungen von bestimmten Chemikalienarten (und die entsprechenden<br />
Freisetzungsfaktoren) aus Sicht des Umweltschutzes beschreiben.<br />
<strong>R.12</strong>.3.2. Produktkategorie [PC]<br />
Definition und Geltungsbereich<br />
Ein Hersteller o<strong>der</strong> Importeur kann die Hauptverwendungen eines Stoffes anhand seiner<br />
Kundendatenbank o<strong>der</strong> <strong>der</strong> von ihm belieferten Marktsegmente identifizieren. Häufig wird es sich<br />
bei seinen Direktkunden um Formulierer und/o<strong>der</strong> Umverpacker 9 o<strong>der</strong> um Händler, die<br />
verschiedene nachgeschaltete Anwen<strong>der</strong> beliefern, handeln. Es kann jedoch auch <strong>der</strong> Fall sein,<br />
dass <strong>der</strong> Stoffhersteller selbst Gemische produziert und/o<strong>der</strong> seinen Stoff als solchen o<strong>der</strong> in<br />
einem Gemisch direkt an größere Endabnehmer liefert.<br />
Die Produktkategorie beschreibt die Verwendung eines Stoffes durch die Art des<br />
Endverbrauchsprodukts (z. B. Schmiermittel, Reinigungsmittel, Klebstoff), in welcher <strong>der</strong> Stoff<br />
bekannterweise verwendet wird. Sie soll nicht die spezifische technische Funktion von dem Stoff<br />
als solchem (z. B. UV-Stabilisator, Korrosionsinhibitor, Pigment, Flammverzögerungsmittel)<br />
9 Umverpacker sind Unternehmen, die Stoffe als solche o<strong>der</strong> in Zubereitungen von großen Behältern in kleinere Behälter<br />
zur Endverwendung transferieren. Diese Tätigkeit wird als „Verwendung“ im Sinne von REACH angesehen.<br />
5
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
beschreiben. Der Grund besteht darin, dass die Produktkategorie mehr Informationen zum<br />
Expositionspotenzial beinhaltet als die Stofffunktion selbst. So ist beispielsweise im Hinblick auf<br />
die Exposition von Bedeutung, ob ein Stoff (z. B. Lösemittel) in Luftbehandlungsprodukten (PC3)<br />
o<strong>der</strong> in Reinigungsmitteln (PC 35) verwendet wird. Die Produktkategorien sind für die Zuordnung<br />
zu Lieferketten nützlich. Dies schließt beispielsweise ein, zur Beurteilung <strong>der</strong> Umweltauswirkungen<br />
dem Massenstrom eines Stoffes durch den Markt zu folgen.<br />
Anhang <strong>R.12</strong>-2.1 enthält eine Liste von Produktkategorien 10 . Die aufgeführten Kategorien sollen<br />
den Markt eines Stoffes nach Produktarten strukturieren.<br />
Anleitung für die Zuordnung zu <strong>der</strong> relevanten Kategorie<br />
Auf <strong>der</strong> Basis von firmeneigenem Wissen und möglicherweise zusätzlichen Informationen von<br />
Kunden gibt <strong>der</strong> Hersteller/Importeur eine o<strong>der</strong> mehrere Produktkategorien an, die die Art <strong>der</strong><br />
Endverbrauchsgemische wie<strong>der</strong>geben, in denen <strong>der</strong> Stoff seiner Kenntnis nach verwendet wird.<br />
Verwendungen, die <strong>der</strong> Hersteller nicht kennt, zum Beispiel durch Händler o<strong>der</strong> eine längere Kette<br />
von Formulierern bereitgestellte Verwendungen, können ihm während des REACH-<br />
Umsetzungsprozesses von nachgeschalteten Akteuren mitgeteilt werden. Verschiedene Verbände<br />
von nachgeschalteten Anwen<strong>der</strong>n haben die Hauptverwendungsbereiche zusammengestellt und<br />
auf ihren Websites Verwendungstabellen veröffentlicht (z. B. CEPE, A.I.S.E., COLIPA, FEICA).<br />
Dies ist ebenfalls ein nützliches Recherchemittel für den Hersteller/Importeur.<br />
Wenn <strong>der</strong> Hersteller/Importeur o<strong>der</strong> <strong>der</strong> nachgeschaltete Anwen<strong>der</strong> keine geeignete<br />
Produktkategorie in Anhang 12-2.1 identifizieren kann, könnte die Verwendung unter „Sonstige“<br />
beschrieben werden. Nach Möglichkeit sollte zur Beschreibung solch einer Verwendung ein Code<br />
(und die entsprechende Formulierung) aus dem UCN-<strong>System</strong> verwendet werden (siehe Hyperlink<br />
am Ende von Anhang <strong>R.12</strong>-2).<br />
Es ist auch möglich, dass sich eine <strong>der</strong> Produkt- o<strong>der</strong> Erzeugnis-Unterkategorien, die als Eingaben<br />
für die TRA verwendet werden, besser eignet und deshalb unter „Sonstige“ beschrieben wird.<br />
Verknüpfung mit Expositionsabschätzung <strong>der</strong> Stufe 1<br />
Für eine Reihe ausgewählter Produktkategorien stellt das ECETOC TRA-Werkzeug<br />
Expositionsabschätzungen <strong>der</strong> Stufe 1 für Verbraucher zur Verfügung.<br />
Anhang <strong>R.12</strong>-2.2 enthält einen Überblick über diese Produktkategorien und Produkt-<br />
Unterkategorien. Neben <strong>der</strong> Produkt-(Unter-)kategorie selbst können noch weitere<br />
Eingabeparameter erfor<strong>der</strong>lich sein, wie etwa die Konzentration des Stoffes in dem Produkt o<strong>der</strong><br />
die Produktmenge, die pro Ereignis verbraucht wird.<br />
Es ist zu beachten, dass es auch an<strong>der</strong>e Softwarewerkzeuge zur Erstellung von<br />
Expositionsabschätzungen für Verbraucher gibt (siehe Leitlinien, Kapitel R.15).<br />
<strong>R.12</strong>.3.3. Verfahrenskategorie [PROC]<br />
Definition und Geltungsbereich<br />
Anwendungstechniken o<strong>der</strong> Verfahrensarten haben eine unmittelbare Auswirkung auf die zu<br />
erwartende Exposition und damit auf die erfor<strong>der</strong>lichen Risikomanagementmaßnahmen. Anhang<br />
<strong>R.12</strong>-3 enthält eine Liste von Verfahrenskategorien, die dem allgemeinen arbeitsplatzbedingten<br />
Expositionspotenzial <strong>der</strong> betreffenden Techniken und Verfahren entsprechen. Die Kategorisierung<br />
richtet sich nach i) <strong>der</strong> Menge und Form <strong>der</strong> in einem Verfahren aufgewendeten Energie (z. B.<br />
10 Die Liste wurde auf folgen<strong>der</strong> Basis erstellt: dem bestehenden UC-55-<strong>System</strong>, dem Nordic-UCN-<strong>System</strong> und den<br />
Produktkategorien, die im TRA sowie im ConsExpo verwendet werden. Grundsätzlich wurden die am meisten<br />
verwendeten Kategorien aus den Nordic Product Registers herangezogen.<br />
6
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
Wärme, mechanische Energie, Strahlung), ii) <strong>der</strong> für die Exposition verfügbaren Oberfläche des<br />
Stoffes (Materialstaubigkeit o<strong>der</strong> Dicke von Materialschichten) und iii) dem voraussichtlichen Grad<br />
<strong>der</strong> Eindämmung und technischen Sicherheitsvorkehrungen.<br />
Anleitung für die Zuordnung <strong>der</strong> relevanten Kategorie<br />
Nachdem <strong>der</strong> Registrant und/o<strong>der</strong> die nachgeschalteten Anwen<strong>der</strong> die Verwendungen und<br />
Verwendungsbedingungen eines Stoffes festgelegt hat/haben, können den identifizierten<br />
Verfahren und Anwendungstechniken die geeigneten Verfahrenskategorien zugeordnet werden.<br />
Hierbei ist zu beachten, dass die Identifizierung <strong>der</strong> am besten passenden PROC für ein<br />
bestimmtes Verfahren o<strong>der</strong> eine bestimmte Anwendungstechnik entsprechende Erfahrung im<br />
Arbeitsschutz erfor<strong>der</strong>t. Es empfiehlt sich, die identifizierten Verfahren und Techniken vor <strong>der</strong><br />
Zuordnung einer Kategorie kurz in sektorspezifischer Terminologie zu beschreiben, um die Wahl<br />
<strong>der</strong> Kategorie transparent zu halten.<br />
Wenn keine <strong>der</strong> Tätigkeits-/Verfahrenskategorien anwendbar erscheint, kann <strong>der</strong> Hersteller,<br />
Importeur o<strong>der</strong> nachgeschaltete Anwen<strong>der</strong> die Art des Anwendungsverfahrens in eigenen Worten<br />
beschreiben, statt eine <strong>der</strong> definierten Kategorien zuzuordnen. Es kann allerdings nützlich sein, in<br />
den Stoffsicherheitsbericht eine Erläuterung aufzunehmen, welche <strong>der</strong> vorhandenen Kategorien in<br />
Anhang <strong>R.12</strong>-3 in Betracht gezogen wurden und warum diese nicht auf den konkreten Fall<br />
zutreffen. Eine solche Erläuterung würde eine Abän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> vorhandenen Kategorien o<strong>der</strong> die<br />
Definition zusätzlicher Kategorien bei <strong>der</strong> nächsten Aktualisierung <strong>der</strong> Leitlinien ermöglichen.<br />
Verknüpfung mit Expositionsabschätzung <strong>der</strong> Stufe 1<br />
Mit nur zwei Ausnahmen können alle in Anhang <strong>R.12</strong>-3 aufgeführten Verfahrenskategorien als<br />
Eingabeparameter für das ECETOC TRA-Werkzeug 11 zur Ableitung einer<br />
Expositionsabschätzung <strong>der</strong> Stufe 1 für Arbeitnehmer verwendet werden. Neben <strong>der</strong><br />
Verfahrenskategorie selbst werden noch weitere Eingabeparameter benötigt, zum Beispiel: die<br />
Konzentration des Stoffes in von Arbeitnehmern verwendeten Produkten, ob die Verwendung<br />
unter Industriebedingungen stattfindet, die Dauer <strong>der</strong> Exposition o<strong>der</strong> das Vorhandensein o<strong>der</strong><br />
Fehlen einer örtlichen Absaugung.<br />
<strong>R.12</strong>.3.4. Umweltfreisetzungskategorie (ERC)<br />
Definition und Geltungsbereich<br />
Umweltfreisetzungskategorien [ERC] beschreiben die Merkmale einer Verwendung anhand von<br />
sechs Aspekten, die aus Sicht des Umweltschutzes relevant sind, einschließlich <strong>der</strong> Merkmale, die<br />
die Massenstromanalyse innerhalb des Lebenszyklus eines Stoffes ermöglichen:<br />
a) Das beabsichtigte technische Schicksal (<strong>der</strong> Zweck) des Stoffes in <strong>der</strong> Verwendung<br />
entscheidet darüber, in welchem Maße zu erwarten ist, dass ein Stoff bei <strong>der</strong> Verwendung<br />
verbraucht wird, mit Abwassereinleitungen, Luftemissionen o<strong>der</strong> Abfällen freigesetzt wird o<strong>der</strong><br />
in das nächste Stadium des Lebenszyklus eingeht. Allgemein gibt es drei Möglichkeiten:<br />
� Der Stoff soll zu einem Teil eines Erzeugnisses (einschließlich getrockneter/gehärteter<br />
Gemische) werden, weil er entwe<strong>der</strong> eine Funktion in dem Erzeugnis besitzt o<strong>der</strong> (aus<br />
einem vorhergehenden Lebenszyklusstadium) ohne Funktion in dem Erzeugnis bleibt.<br />
� Der Stoff soll bei <strong>der</strong> Verwendung reagieren, steht somit nicht mehr für weitere<br />
Lebenszyklusschritte o<strong>der</strong> eine Emission in die Umwelt zur Verfügung.<br />
� Der Stoff soll als Verarbeitungshilfsstoff dienen und wird als solcher aus einem industriellen<br />
Verfahren (z. B. Tensid beim Appretieren, Lösemittel beim Spritzlackieren) o<strong>der</strong> einer nichtindustriellen<br />
Verwendung (z. B. Lösemittel o<strong>der</strong> Tenside aus Reinigungsmitteln) in<br />
Abwasser, Abluft und/o<strong>der</strong> Abfälle freigesetzt.<br />
11 Targeted Risk Assessment von ECETOC, überarbeitete Version im Juli 2009 veröffentlicht (www.ecetoc.org/tra)<br />
7
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
b) Das Lebenszyklusstadium in dem eine Verwendung stattfindet (Herstellung, Formulierung o<strong>der</strong><br />
Endverwendung), bestimmt, in welchem Maße eine Verlustminimierung zu erwarten ist<br />
(abhängig vom wirtschaftlichen Interesse des Akteurs, keine Produkte zu verlieren, die er<br />
verkaufen könnte, und von <strong>der</strong> Verwendung von Spezialausrüstungen zur<br />
Chemikalienverarbeitung).<br />
c) Die Verteilung <strong>der</strong> Verwendung (Verwendung an Industriestandorten [Punktquellen] und/o<strong>der</strong><br />
breite dispersive Verwendung in gewerblichen Anwendungen und Verbraucheranwendungen)<br />
bestimmt die zeitliche und räumliche Emissionsverteilung.<br />
d) Geschlossene Anwendungssysteme während <strong>der</strong> Endverwendung (z. B. Hydrauliksysteme mit<br />
den enthaltenen Funktionsflüssigkeiten; geschlossene <strong>System</strong>e für Textil- o<strong>der</strong><br />
Metallteilereinigung) begrenzen die potenziellen Freisetzungen in Luft und Wasser.<br />
e) Die Innen- o<strong>der</strong> Außenverwendung eines Stoffes bestimmt, in welchem Maße Freisetzungen in<br />
Luft und Wasser potenziell zur Behandlung aufgefangen werden können und in welchem Maße<br />
Witterungsbedingungen die Freisetzung von Stoffen aus Erzeugnissen erhöhen.<br />
f) Bei Erzeugnissen, die unter freisetzungsför<strong>der</strong>nden Bedingungen verwendet werden (wie etwa<br />
Abrieb von Reifen o<strong>der</strong> Bremsscheiben), ist zu erwarten, dass <strong>der</strong> Emissionsanteil in die<br />
Umwelt relativ hoch ist. Das gilt auch für Erzeugnisse, bei denen eine Freisetzung von Stoffen<br />
sogar beabsichtigt ist (z. B. aus duftenden Erzeugnissen). Auch die Verarbeitung von<br />
Erzeugnissen mit abrasiven Techniken (z. B. Schleifen o<strong>der</strong> Hochdruckentschichten) ist mit<br />
diesem Kriterium abgedeckt.<br />
Die aufgeführten Merkmale geben einen ersten Aufschluss über das Freisetzungspotenzial des<br />
Stoffes in die Umwelt. Anhang 12-4.2 enthält einen Überblick, welche <strong>der</strong> verschiedenen<br />
Kombinationen dieser sechs Aspekte den einzelnen Umweltfreisetzungskategorien (ERC)<br />
entsprechen. Anhang <strong>R.12</strong>-4.1 enthält eine Liste von 23 Umweltfreisetzungskategorien<br />
einschließlich <strong>der</strong> entsprechenden beschreibenden Definitionen. Diese Kategorien decken die<br />
Herstellung, Formulierung und Verwendung des Stoffes an Industriestandorten (ERC 1 bis 7), die<br />
breite dispersive Innen- o<strong>der</strong> Außenverwendung (ERC 8 und ERC 9) sowie die Nutzungsdauer<br />
(ERC 10 bis ERC 12) ab. Die Nutzungsdauerkategorien schließen auch Tätigkeiten durch<br />
Arbeitnehmer ein, die zu Freisetzungen aus <strong>der</strong> Verarbeitung von Erzeugnissen führen (ERC 10b,<br />
11b und 12 a/b).<br />
Anleitung für die Zuordnung <strong>der</strong> relevanten Kategorie<br />
Nachdem <strong>der</strong> Registrant die Verwendungen und Verwendungsbedingungen eines Stoffes<br />
(einschließlich <strong>der</strong> nachfolgenden Nutzungsdauer in Erzeugnissen) kartiert hat, können die<br />
entsprechenden Umweltfreisetzungskategorien den Verwendungen zugeordnet werden, die für die<br />
verschiedenen Lebenszyklusstadien und Hauptanwen<strong>der</strong>gruppen relevant sind. Zusammen mit<br />
den Produktkategorien können die Umweltfreisetzungskategorien dem Registranten helfen, das<br />
Marktvolumen mit einem ausreichenden Genauigkeitsgrad in Verwendungsgruppen aufzuglie<strong>der</strong>n.<br />
Wenn keine <strong>der</strong> Tätigkeits-/Verfahrenskategorien anwendbar erscheint, kann <strong>der</strong> Hersteller,<br />
Importeur o<strong>der</strong> nachgeschaltete Anwen<strong>der</strong> die Umweltmerkmale <strong>der</strong> Verwendung in eigenen<br />
Worten beschreiben, statt eine <strong>der</strong> definierten Kategorien zuzuordnen. Es kann allerdings nützlich<br />
sein, in den Stoffsicherheitsbericht eine Erläuterung aufzunehmen, welche <strong>der</strong> vorhandenen<br />
Kategorien in Anhang <strong>R.12</strong>-4 in Betracht gezogen wurden und warum diese nicht auf den<br />
konkreten Fall zutreffen. Eine solche Erläuterung würde eine Abän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> vorhandenen<br />
Kategorien o<strong>der</strong> die Definition zusätzlicher Kategorien bei <strong>der</strong> nächsten Aktualisierung <strong>der</strong><br />
Leitlinien ermöglichen.<br />
Verknüpfung mit Freisetzungsabschätzung <strong>der</strong> Stufe 1<br />
Für alle Umweltfreisetzungskategorien ist es möglich, auf <strong>der</strong> Basis des<br />
Freisetzungsberechnungsmoduls und <strong>der</strong> in Tabelle R.16-22 <strong>der</strong> Leitlinien, Kapitel R.16, Anhang 1<br />
definierten Standardfreisetzungsfaktoren eine Standardexpositionsabschätzung (Worst-Case-<br />
Emissionsabschätzung) <strong>der</strong> Stufe 1 (in Luft, Wasser, Boden) abzuleiten. Die rechnerisch ermittelte<br />
Freisetzung kann in eine Expositionsabschätzung auf lokaler und regionaler Ebene umgewandelt<br />
werden (siehe Leitlinien R.16.3).<br />
8
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
Es ist zu erwarten, dass verschiedene Industriesektoren spezifischere Beschreibungen <strong>der</strong><br />
umweltbezogenen Verwendungsbedingungen (Spezifische Umweltfreisetzungskategorien<br />
[SPERCs]) entwickeln werden, welche zu einer Verfeinerung <strong>der</strong> Freisetzungsfaktoren führen.<br />
Wenn solche SPERCs verfügbar sind, können sie für die Ableitung von sektor- o<strong>der</strong><br />
produktspezifischen Freisetzungsabschätzungen verwendet werden. Anhang <strong>R.12</strong>.4-3 enthält<br />
einen Überblick über die verfügbaren SPERCs (aufzunehmen, wenn die Industrie die ersten<br />
SPERCs fertiggestellt hat).<br />
<strong>R.12</strong>.3.5. Erzeugniskategorien [AC]<br />
Definition und Geltungsbereich<br />
Eine Stoffsicherheitsbeurteilung soll nicht nur die Verwendungen eines Stoffes, son<strong>der</strong>n auch die<br />
nachfolgenden Lebenszyklusstadien von Stoffen beinhalten, die in o<strong>der</strong> auf einer Erzeugnismatrix<br />
eingebunden sind. Daher kann bei gefährlichen Stoffen, die zu Erzeugnissen verarbeitet werden,<br />
<strong>der</strong> Hersteller o<strong>der</strong> Importeur des Stoffes es für notwendig erachten, anzugeben, welche Arten von<br />
Erzeugnissen in <strong>der</strong> Stoffsicherheitsbeurteilung und den Expositionsszenarien abgedeckt sind. Die<br />
Relevanz des Nutzungszeitraums lässt sich vielleicht mit zwei Beispielen veranschaulichen: i) Für<br />
die Verbraucher- und Umweltexposition kann es von Bedeutung sein, ob ein Stoff in <strong>der</strong><br />
Textilappretur von Kleidung (Hautkontakt, häufiges Waschen) o<strong>der</strong> als Bestandteil in Dämmplatten<br />
für Bauzwecke verwendet wird. ii) Für die Exposition von Arbeitnehmern und die Umweltexposition<br />
kann es von Bedeutung sein, ob ein Stoff in die beschichtete Oberfläche eines Schiffs o<strong>der</strong> in<br />
Stahlkonstruktionen für den Außenbereich eingeht (Staubbildung beim Entfernen von Farben mit<br />
abrasiven Techniken für den Außenbereich als regelmäßige Wartungstätigkeit) o<strong>der</strong> ob er<br />
Bestandteil <strong>der</strong> beschichteten Oberfläche von Haushaltsgeräten wird (das Entfernen <strong>der</strong> Farbe am<br />
Ende <strong>der</strong> Nutzungsdauer findet in einem industriellen Mahlverfahren statt).<br />
Anhang <strong>R.12</strong>-5.1 enthält eine Liste allgemeiner Erzeugnisarten/-kategorien ohne beabsichtigte<br />
Stofffreisetzung einschließlich Beispiele, welche Erzeugnisse mit einer allgemeinen Kategorie<br />
abgedeckt sein können. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf einer materialbasierten<br />
Charakterisierung. Um auch die Beschreibung <strong>der</strong> Nutzungsdauer bei komplexen, aus mehreren<br />
Materialien bestehenden Erzeugnissen zu ermöglichen, wurden auch Kategorien für Fahrzeuge<br />
und Maschinen in die Liste aufgenommen. Die Erzeugniskategorien entsprechen spezifischen<br />
Kategorien des TARIC-<strong>System</strong>s 12 , weshalb innerhalb <strong>der</strong> Stoffsicherheitsbeurteilung eine weitere<br />
Spezifizierung auf <strong>der</strong> Grundlage des TARIC-Katalogs vorgenommen werden kann, wenn <strong>der</strong><br />
Registrant o<strong>der</strong> nachgeschaltete Anwen<strong>der</strong> die Notwendigkeit dafür sieht. Außerdem können<br />
einige <strong>der</strong> als Beispiele aufgeführten Erzeugnisarten helfen, Erzeugnisse zu beschreiben, von<br />
denen eine bestimmte Exposition für Arbeitnehmer ausgehen kann, z. B. das Tragen von Le<strong>der</strong>-<br />
o<strong>der</strong> Gummihandschuhen, Erzeugnisse für abrasive Polierarbeiten, das Entfernen von<br />
Beschichtungen von großen Fahrzeugen, das Tragen imprägnierter Schutzkleidung.<br />
Anhang <strong>R.12</strong>-5.2 enthält eine Liste von Beispielen für Erzeugnisse mit beabsichtigter Freisetzung.<br />
Stoffe, <strong>der</strong>en Freisetzung beabsichtigt ist, sind im Rahmen von REACH zu registrieren und haben<br />
deshalb einen eigenen Status in den Verwendungsdeskriptorsystemen. Diese Liste kann während<br />
des REACH-Umsetzungsprozesses je<strong>der</strong>zeit erweitert werden. Es wird jedoch davon<br />
ausgegangen, dass sie eine relativ kurze Liste von spezifischen Fällen bleibt.<br />
Anleitung für die Zuordnung <strong>der</strong> relevanten Kategorie<br />
Auf <strong>der</strong> Basis von firmeneigenem Wissen und möglicherweise zusätzlichen Informationen von<br />
Kunden gibt <strong>der</strong> Hersteller/Importeur eine o<strong>der</strong> mehrere Erzeugniskategorien an, die die Art <strong>der</strong><br />
Erzeugnisse wie<strong>der</strong>geben, in <strong>der</strong>en Endverwendung (durch den letzten nachgeschalteten<br />
Anwen<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Kette o<strong>der</strong> durch die Verbraucher) <strong>der</strong> Stoff seiner Kenntnis nach enthalten ist.<br />
Wenn für einen Stoff nicht zu erwarten ist, dass er während <strong>der</strong> Verwendung in Erzeugnissen<br />
12 Kategorien/Codes für Warengruppen gemäß <strong>der</strong> gemeinsamen Zolltarifdatenbank <strong>der</strong> Europäischen Gemeinschaft<br />
(Taric); http://ec.europa.eu/taxation_customs/dds/tarhome_de.htm<br />
9
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
enthalten ist, ist keine Erzeugniskategorie zuzuordnen (z. B. für Löse-, Reinigungs- und<br />
Waschmittel).<br />
Es wird nicht möglich o<strong>der</strong> notwendig sein, detailliert alle Erzeugnisarten aufzuführen, in denen <strong>der</strong><br />
Stoff am Ende enthalten sein kann. Der Registrant muss jedoch in seiner<br />
Stoffsicherheitsbeurteilung potenzielle Risiken beurteilen, die während <strong>der</strong> Nutzungsdauer des<br />
Erzeugnisses (und nachfolgenden Abfallstadien) von dem Stoff ausgehen, und möglicherweise<br />
Maßnahmen zur Begrenzung <strong>der</strong> Freisetzung/Exposition aus Erzeugnissen, z. B. Freisetzung von<br />
Chemikalien zum Färben und Appretieren aus Textilien, an die nachgeschaltete Lieferkette<br />
weiterleiten. Folglich wird <strong>der</strong> Registrant Expositionsszenario-Informationen für repräsentative<br />
Erzeugnisarten entwickeln müssen, die für seinen Stoff relevant sind.<br />
Wenn <strong>der</strong> Hersteller/Importeur o<strong>der</strong> <strong>der</strong> nachgeschaltete Anwen<strong>der</strong> keine geeignete<br />
Erzeugniskategorie in Anhang 12-5.1 identifizieren kann o<strong>der</strong> etwas präziser sein möchte, könnte<br />
die Verwendung unter „Sonstige“ beschrieben werden. Nach Möglichkeit sollte ein Code (und die<br />
entsprechende Formulierung) aus dem TARIC-<strong>System</strong> gewählt werden (siehe Hyperlink am Ende<br />
von Anhang <strong>R.12</strong>-5.1.)<br />
Verknüpfung mit Freisetzungsabschätzung <strong>der</strong> Stufe 1<br />
Für eine Reihe von Erzeugniskategorien ist es möglich, auf <strong>der</strong> Basis des ECETOC TRA-<br />
Softwarewerkzeugs zur Abschätzung <strong>der</strong> Verbraucherexposition eine Expositionsabschätzung <strong>der</strong><br />
Stufe 1 für Verbraucher abzuleiten. In Anhang <strong>R.12</strong>-5.3 sind speziell die Erzeugniskategorien<br />
aufgeführt, die mit dem ECETOC TRA-Werkzeug beurteilt werden können.<br />
<strong>R.12</strong>.3.6. Angabe <strong>der</strong> technischen Funktion eines Stoffes für das<br />
Sicherheitsdatenblatt<br />
Bei Stoffen, die die Kriterien für die Einstufung als gefährlich erfüllen, muss für Abschnitt 1.2 des<br />
Sicherheitsdatenblatts die technische Funktion von dem Stoff als solchem (was dieser tatsächlich<br />
macht) angegeben werden. Dazu kann <strong>der</strong> Registrant die in Anhang <strong>R.12</strong>-6 aufgeführten<br />
Stoffarten verwenden. Diese Angabe kann auch nützlich sein, um zu signalisieren, dass ein<br />
Expositionsszenario (o<strong>der</strong> eine Reihe von Expositionsszenarien) für eine bestimmte Stoffart (z. B.<br />
Lösemittel, Pigment) erarbeitet wurde.<br />
Gemäß Anhang II <strong>der</strong> REACH-Verordnungen sind auch Verwendungen für Gemische anzugeben.<br />
Dabei ist zu beachten, dass nicht für jeden einzelnen Stoff in einem Gemisch die technische<br />
Funktion angegeben werden muss. In einem Sicherheitsdatenblatt für ein Gemisch ist nur die<br />
Verwendung des Gemischs als Ganzes zu beschreiben.<br />
<strong>R.12</strong>.4. Veranschaulichung<br />
<strong>R.12</strong>.4.1. Beispiele für die Zuordnung von Verwendungen zu einer Kategorie des<br />
<strong>System</strong>s <strong>der</strong> Verwendungsdeskriptoren<br />
Tabelle <strong>R.12</strong>-2 veranschaulicht für eine Reihe von Verfahren/Tätigkeiten, welche Kategorie<br />
zugeordnet werden kann und welche generischen Merkmale <strong>der</strong> Verwendungsbedingungen die<br />
Kategorie kodiert. Die Beispiele beziehen sich auf Innenraumverwendungen durch Arbeitnehmer<br />
(in Industrie o<strong>der</strong> sonstigen Gewerben) und decken Stoffe ab, die i) in Erzeugnisse eingebracht<br />
10
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
o<strong>der</strong> ii) nicht eingebracht sind. Die Beispiele zeigen, dass verschiedene Arten von Tätigkeiten mit<br />
einer Kategorie für berufsbedingte Exposition und einer Kategorie für Umweltexposition<br />
ausgedrückt werden können.<br />
Tabelle <strong>R.12</strong>-2: Beispiele für die Zuordnung von Kategorien zu Innenraumverwendungen durch<br />
Arbeitnehmer<br />
Beispiele für<br />
Verfahren/Tätigkeiten<br />
Sprühen von Farben,<br />
Reinigungsmitteln,<br />
Schmiermitteln,<br />
Klebstoffen<br />
Färben und Appretieren<br />
von Textilien, Le<strong>der</strong> o<strong>der</strong><br />
Papier<br />
Beschichten von Böden,<br />
Auftragen von Farben<br />
auf Wände durch<br />
Streichen o<strong>der</strong> Rollen,<br />
Reinigen/Polieren von<br />
Oberflächen durch<br />
Wischen<br />
Mechanisches<br />
Schneiden, Mahlen,<br />
Bohren o<strong>der</strong> Schleifen<br />
von Erzeugnissen<br />
Mischen von Feststoffen<br />
und Flüssigkeiten in<br />
Chargenformulierung<br />
von Beschichtungen,<br />
Reinigungsmitteln,<br />
Kunststoffmassen,<br />
Textilfarben<br />
Verfahrenskategorie aus Anhang<br />
<strong>R.12</strong>-3 und<br />
Umweltfreisetzungskategorie aus<br />
Anhang <strong>R.12</strong>-4<br />
Luftgetragene<br />
Anwendungstechniken, wie z. B.<br />
Sprühen (PROC 7 o<strong>der</strong> PROC 11)<br />
Industrielle Verwendung o<strong>der</strong> breite<br />
dispersive gewerbliche Verwendung<br />
eines Stoffes, <strong>der</strong> zu einem Teil eines<br />
Erzeugnisses werden soll (ERC 5/<br />
ERC 8c) o<strong>der</strong> nicht (ERC 4/ ERC 8a)<br />
Immersionsvorgänge, wie z. B.<br />
Tauchen und Gießen (PROC 13)<br />
Industrielle Verwendung von Stoffen,<br />
die zu einem Teil eines Erzeugnisses<br />
werden sollen o<strong>der</strong> nicht (ERC 4<br />
o<strong>der</strong> 5)<br />
Energiearmes Verteilen, wie z. B.<br />
Rollen, Streichen (PROC 10)<br />
Breite dispersive gewerbliche<br />
Verwendung (ERC 8a o<strong>der</strong> 8c)<br />
Mechanische<br />
Hochleistungsbearbeitung von<br />
massiven Metallen, Stoffen, die in<br />
Materialien gebunden sind, o<strong>der</strong><br />
Erzeugnissen (PROC 24).<br />
Industrielle o<strong>der</strong> dispersive<br />
Verarbeitung von Erzeugnissen<br />
durch Arbeitnehmer unter<br />
freisetzungsför<strong>der</strong>nden Bedingungen<br />
(ERC 11b o<strong>der</strong> 12)<br />
Verwendung in geschlossenem<br />
Chargenverfahren (PROC 3) o<strong>der</strong><br />
Mischen und Vermengen im<br />
Chargenverfahren (mehrfacher<br />
und/o<strong>der</strong> erheblicher Kontakt)<br />
(PROC 5); zugehörige Transfers von<br />
Stoffen (PROC 8a, 8b und 9)<br />
Formulierung von/zu Gemischen<br />
(ERC 2 o<strong>der</strong> ERC 3)<br />
11<br />
In <strong>der</strong> Verfahrenskategorie und <strong>der</strong><br />
Umweltfreisetzungskategorie<br />
„kodiertes“ Expositionsmuster<br />
Stoffe können als Dampf und Aerosole<br />
eingeatmet werden. Die Energie <strong>der</strong><br />
Aerosolpartikel kann spezielle<br />
Expositionsschutzmaßnahmen erfor<strong>der</strong>n;<br />
im Falle des Beschichtens können<br />
Sprühverluste zu Abwasser und zur<br />
Emission von verbrauchtem Lösemittel in<br />
die Luft führen.<br />
Stoff wird auf eine Oberfläche aufgebracht,<br />
indem das Erzeugnis in ein Bad getaucht<br />
wird, und soll Bestandteil des<br />
Erzeugnisses werden. Es bilden sich<br />
gewöhnlich wenig Staub und Aerosole,<br />
Freisetzungen lassen sich leicht<br />
eindämmen. Entleerung o<strong>der</strong> Entsorgung<br />
von Abwasser und/o<strong>der</strong> verbrauchten<br />
Bä<strong>der</strong>n kann relevant sein.<br />
Exposition beim Verteilen des Stoffes<br />
hängt hauptsächlich von den<br />
Stoffeigenschaften (z. B. Dampfdruck)<br />
o<strong>der</strong> vom direkten Hautkontakt ab. Bildung<br />
von Staub und Aerosolen<br />
unwahrscheinlich; Reinigung von Geräten<br />
und Maschinen kann zu Abwasser<br />
und/o<strong>der</strong> Abfall führen. Lösemittel können<br />
in die Luft emittiert werden.<br />
Erhebliche thermische o<strong>der</strong> kinetische<br />
Energie wird dem Stoff durch Mahlen,<br />
mechanisches Schneiden, Bohren o<strong>der</strong><br />
Schleifen zugeführt. Freisetzung von<br />
Feststoffen (Staub) o<strong>der</strong> Rauchgasen ist<br />
zu erwarten. Abfallprodukte sind als Abfall<br />
zu entsorgen.<br />
Überwiegende Handhabung in<br />
geschlossener Weise (z. B. durch<br />
eingeschlossene Transfers), doch gewisse<br />
Kontaktmöglichkeit (z. B. bei <strong>der</strong><br />
Probennahme) besteht.<br />
Feste o<strong>der</strong> flüssige Materialien können als<br />
Dampf o<strong>der</strong> Staub freigesetzt werden,<br />
erheblicher Kontakt ist möglich.<br />
Abfall o<strong>der</strong> Abwasser aus dem Reinigen
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
Beispiele für Verfahrenskategorie aus Anhang In <strong>der</strong> Verfahrenskategorie und <strong>der</strong><br />
Verfahren/Tätigkeiten <strong>R.12</strong>-3 und Umweltfreisetzungskategorie<br />
Umweltfreisetzungskategorie aus „kodiertes“ Expositionsmuster<br />
Anhang <strong>R.12</strong>-4<br />
von Ausrüstungen ist zu erwarten.<br />
<strong>R.12</strong>.4.1.2. Beispiel für die systematische Beschreibung <strong>der</strong> Verwendungen eines<br />
Stoffes<br />
Tabelle <strong>R.12</strong>-3 veranschaulicht das Deskriptorsystem aus Sicht des Lebenszyklus. Bei dem<br />
Beispielstoff handelt es sich um ein Pigment, das in Farben für Holzerzeugnisse (Innen- und<br />
Außenverwendung) verwendet wird. Die Farbe (welche das Pigment enthält) wird in einem<br />
mehrstufigen Chargenverfahren produziert. Sie wird von Arbeitnehmern durch Sprühen und<br />
Streichen aufgetragen. Auch Verbraucher verwenden Farben, die das Pigment enthalten. Das<br />
schließliche Entfernen <strong>der</strong> Farben für Renovierungszwecke ist ebenfalls in diesem Beispiel erfasst.<br />
In Tabelle <strong>R.12</strong>-3 ist eine Abfolge von Fragen zusammengestellt, die ein Registrant<br />
möglicherweise beantworten muss, wenn er die Verwendungen seines Stoffs festlegt.<br />
Tabelle <strong>R.12</strong>-3: Beispiel für die kurze Beschreibung einiger Verwendungen eines Pigments<br />
Fragen zur kurzen Beschreibung einer<br />
Verwendung mit allgemeinen Begriffen<br />
Welche Sektoren <strong>der</strong> formulierenden Industrie<br />
kaufen den Stoff? In welchen Kategorien für<br />
chemische Produkte wird er verwendet?<br />
Welche Verfahren werden während des<br />
Mischens / <strong>der</strong> Formulierung des Stoffs<br />
angewendet?<br />
Wird <strong>der</strong> Stoff als solcher o<strong>der</strong> in Gemischen von<br />
industriellen Arbeitnehmern, gewerblichen<br />
Anwen<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> Verbrauchern verwendet?<br />
In welcher Art von Verfahren wird <strong>der</strong> Stoff bei<br />
<strong>der</strong> Endverwendung angewendet (aus<br />
Arbeitnehmersicht)?<br />
Was sind die allgemeinen Umweltmerkmale<br />
dieser Verwendungen: Innen-<br />
/Außenverwendung; Verwendung am<br />
Industriestandort o<strong>der</strong> breite dispersive<br />
Verwendung; soll <strong>der</strong> Stoff zu einem Teil <strong>der</strong><br />
Erzeugnismatrix werden o<strong>der</strong> als<br />
Verarbeitungshilfsstoff dienen o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong><br />
Verwendung reagieren?<br />
In welchen Verbraucherprodukten wird <strong>der</strong> Stoff<br />
verwendet? Was sind die allgemeinen<br />
Umweltmerkmale dieser Verwendungen?<br />
Wenn <strong>der</strong> Stoff Bestandteil eines Erzeugnisses<br />
wird: In welchen Erzeugnissen ist er während <strong>der</strong><br />
Nutzungsdauer (und des nachfolgenden<br />
Abfallstadiums) enthalten?<br />
Wenn <strong>der</strong> Stoff Bestandteil eines Erzeugnisses<br />
wird: Was sind die allgemeinen Umweltmerkmale<br />
des Stoffes während <strong>der</strong> Nutzungsdauer:<br />
Innen-/Außenverwendung des Erzeugnisses;<br />
geringe o<strong>der</strong> hohe Freisetzung des Stoffs aus<br />
Kategorie Veranschaulichung am Beispiel<br />
eines Pigments<br />
PC 9a Farben und Beschichtungen<br />
PROC 3, 8b, 9 Mischen von flüssigem Gemisch in<br />
ERC 2<br />
geschlossenem Chargenverfahren<br />
einschließlich Stofftransfers<br />
SU 3, 21, 22 Industrielle Arbeitnehmer,<br />
gewerbliche Anwen<strong>der</strong> außerhalb von<br />
Industriestandorten sowie<br />
Verbraucher<br />
PROC 7 , 10, 11, Sprühen, Streichen, Tauchen<br />
13<br />
ERC 5<br />
ERC 8c/f<br />
PC 9a<br />
ERC 8c/f<br />
Industriestandorte und breite<br />
dispersive Verwendung, Innen- und<br />
Außenverwendung. Stoff wird<br />
Bestandteil von Erzeugnissen.<br />
Farben und Beschichtungen für<br />
Verbraucherverwendung<br />
AC 11 Holzerzeugnisse<br />
ERC 10a/11a<br />
12<br />
Innen- und Außenverwendung,<br />
geringe Freisetzung des Stoffs aus<br />
dem Erzeugnis
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
Fragen zur kurzen Beschreibung einer Kategorie Veranschaulichung am Beispiel<br />
Verwendung mit allgemeinen Begriffen eines Pigments<br />
dem Erzeugnis?<br />
Wenn <strong>der</strong> Stoff Bestandteil eines Erzeugnisses<br />
wird: Gibt es vorhersehbare Tätigkeiten mit<br />
diesem Erzeugnis, die dazu führen werden, dass<br />
bei Verarbeitung o<strong>der</strong> Wartung mit abrasiven<br />
Techniken Stoffe von <strong>der</strong> Oberfläche entfernt<br />
werden (z. B. Entfernen von Farbe)?<br />
ERC 10b/11b Innen- und Außenverwendung, hohe<br />
Freisetzung des Stoffs aus dem<br />
Erzeugnis<br />
<strong>R.12</strong>.5. Beschreibung identifizierter Verwendungen und Erstellung von<br />
Titeln für Expositionsszenarien<br />
Das <strong>System</strong> <strong>der</strong> Verwendungsdeskriptoren kann die Beschreibung identifizierter Verwendungen in<br />
Abschnitt 3.5 von IUCLID (als Bestandteil des Registrierungsdossiers), die entsprechende<br />
Beschreibung von Verwendungen in Abschnitt 2 des Stoffsicherheitsberichts und die Aufnahme<br />
harmonisierter, strukturierter Informationen in den Kurztitel von Expositionsszenarien unterstützen.<br />
Das CSA-Werkzeug Chesar 13 <strong>der</strong> <strong>ECHA</strong> beinhaltet ein Modul zur Verwendungsbeschreibung, das<br />
eine standardisierte Lebenszyklus-Baumstruktur für die Zuordnung <strong>der</strong> Verwendungen eines<br />
Stoffes bereitstellt (siehe Abbildung <strong>R.12</strong>-1).<br />
<strong>R.12</strong>.5.1. Zuordnung von Verwendungen anhand <strong>der</strong> Lebenszyklusstruktur<br />
Die Dokumentation <strong>der</strong> Tätigkeiten bei <strong>der</strong> Herstellung und Verwendung eines Stoffes in einer<br />
hierarchischen Lebenszyklus-Baumstruktur erleichtert die Berichterstattung und Kommunikation<br />
aus Sicht <strong>der</strong> Lieferkette und ermöglicht die Verknüpfung <strong>der</strong> Verwendungen mit den<br />
Massenströmen des Stoffes (für die Umweltbeurteilung erfor<strong>der</strong>lich). Der „Baum“ wurzelt in <strong>der</strong><br />
Herstellung des Stoffes und verzweigt sich in die Formulierung verschiedener chemischer<br />
Produkte. Die Verwendungen in den einzelnen Kategorien chemischer Produkte verzweigen sich<br />
wie<strong>der</strong>um in verschiedene Verwendungen durch Industrie, sonstige Gewerbe und Verbraucher,<br />
potenziell gefolgt von <strong>der</strong> Nutzungsdauer in Erzeugnissen.<br />
Das <strong>System</strong> <strong>der</strong> Verwendungsdeskriptoren unterstützt die Dokumentation in einer hierarchischen<br />
Struktur, indem es grundsätzlich 8 Kombinationen zwischen Lebenszyklusstadien (Herstellung,<br />
Formulierung, Endverwendung o<strong>der</strong> Nutzungsdauer) und Hauptanwen<strong>der</strong>gruppen (industrielle<br />
Arbeitnehmer, gewerbliche Anwen<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Verbraucher) 14 repräsentiert.<br />
Zusätzlich können die formulierenden Sektoren, die ein Hersteller/Importeur mit einem bestimmten<br />
Stoff beliefert, als Marktsegmente spezifiziert werden (z. B. Schmiermittel, Reinigungsmittel,<br />
Klebstoffe, Beschichtungen, Kunststoffe).<br />
13 Die <strong>ECHA</strong> hat ein Softwarewerkzeugs namens Chesar (Chemical Safety Assessment and Reporting Tool) entwickelt,<br />
das Registranten bei <strong>der</strong> Erstellung ihrer Stoffsicherheitsbeurteilungen (CSA) und Stoffsicherheitsberichte (CSR)<br />
unterstützen soll. Eine erste Version dieses Werkzeugs wurde 2010 veröffentlicht, eine erweiterte Version erscheint<br />
2011.<br />
14 „Verwendungen“ werden durch Tätigkeiten von Arbeitnehmern o<strong>der</strong> Tätigkeiten von Verbrauchern mit einem Stoff<br />
definiert (einschließlich Verfahren während <strong>der</strong> Herstellung eines Stoffes und <strong>der</strong> Handhabung von Erzeugnissen, in<br />
denen ein Stoff enthalten ist). „Stadien“ schließen eine o<strong>der</strong> mehrere Verwendungen in einem bestimmten<br />
Lebenszyklusstadium ein, die durch ähnliche Verwendungsbedingungen in Bezug auf i) die Umwelt und ii) die<br />
Hauptanwen<strong>der</strong>gruppe charakterisiert sind. Es gibt drei Hauptanwen<strong>der</strong>gruppen und vier Stadien. Für die Stadien<br />
„Herstellung“ und „Formulierung“ wird angenommen, dass sie immer unter industriellen Bedingungen stattfinden.<br />
13
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
Auf Ebene des Lebenszyklusstadiums kann die geeignete Umweltfreisetzungskategorie<br />
zugeordnet werden, welche dann für alle unter diesem Stadium aufgeführten Arbeitnehmer- o<strong>der</strong><br />
Verbraucherverwendungen gilt. Unter einem Stadium können alle relevanten Tätigkeiten<br />
(Verwendungen) mit dem Stoff durch Arbeitnehmer und Verbraucher aufgeführt sowie durch<br />
Zuordnung einer PROC (Arbeitnehmertätigkeiten) bzw. PC (Verbraucherprodukte) beschrieben<br />
werden. Bitte beachten: Die Auswahlliste für Produktkategorien (PC) beinhaltet auch Produkte, die<br />
nicht für Verbraucherverwendungen relevant sind.<br />
Herstellung/Einfuhr<br />
o Herstellungsstadium [nach ERC] [1]<br />
� Verfahren während <strong>der</strong> Herstellung [nach PROC]<br />
� Marktsegment [nach PC]<br />
o Formulierungsstadium [nach ERC] [2]<br />
� Verwendungen für die Formulierung [nach PROC]<br />
o Industrielles Endverwendungsstadium [nach ERC und SU] [3]<br />
� Industrielle Verwendungen [nach PROC]<br />
o Gewerbliches Endverwendungsstadium [nach ERC und SU] [4]<br />
� Gewerbliche Verwendungen [nach PROC]<br />
o Verbraucher‐Endverwendungsstadium [nach ERC] [5]<br />
� Verbraucherverwendung [nach PC]<br />
o Nutzungsdauerstadium (Verbraucher) [nach ERC und AC] [6]<br />
� Erzeugnis‐„Verwendungen“ (durch Verbraucher)[nach AC]<br />
o Nutzungsdauerstadium (industrielle Arbeitnehmer) [nach ERC, AC, SU] [7]<br />
� Erzeugnis‐„Verwendungen“1 (durch industrielle Arbeitnehmer)1[nach<br />
AC und PROC]<br />
o Nutzungsdauerstadium (gewerbliche Anwen<strong>der</strong>) [nach ERC, AC, SU] [8]<br />
� Erzeugnis‐„Verwendungen“ (durch gewerbliche Anwen<strong>der</strong>)[nach AC<br />
und PROC]<br />
Abbildung <strong>R.12</strong>-1: Standardstruktur <strong>der</strong> Baumdarstellung <strong>der</strong> identifizierten Verwendungen<br />
Ein Registrant kann seinen Markt nach seinen Kunden in die verschiedenen formulierenden<br />
Sektoren (nach <strong>der</strong> Produktart, die diese Sektoren produzieren) o<strong>der</strong> nach<br />
Endverwendungssektoren (nach dem Wirtschaftszweig, in dem letztendlich <strong>der</strong> Stoff als solcher<br />
o<strong>der</strong> in einem Gemisch verwendet wird) strukturieren 15 . Dazu kann er die PC- und SU-<br />
Auswahllisten nutzen. Wenn er den Stoff direkt an Endverbraucher verkauft, können das<br />
Marktsegment und das Formulierungsstadium weggelassen werden. Es empfiehlt sich, mit einer<br />
Beschreibung <strong>der</strong> Marktsegmente (nach PC) zu beginnen, für die die Verwendungen in dem<br />
nachfolgenden Verfahren zu beschreiben sind.<br />
Um die Herstellung o<strong>der</strong> Formulierung zu einem Gemisch als solche zu beschreiben, braucht kein<br />
Endverwendungssektor zugeordnet zu werden.<br />
Wenn sich herausstellt, dass sich die Umweltbedingungen <strong>der</strong> Verwendung stark zwischen den<br />
Sektoren innerhalb eines Lebenszyklusstadiums unterscheiden, kann <strong>der</strong> Bewerter dasselbe<br />
Lebenszyklusstadium noch einmal für einen an<strong>der</strong>en Industriesektor erstellen. Somit kann die<br />
Kombination von ERC und SU im Endverwendungsstadium die Identifizierung und Beschreibung<br />
15 Die Sektoren, die Zubereitungen [= Gemische = chemische Produkte] produzieren (= formulieren = mischen), lassen<br />
sich besser nach <strong>der</strong> Art des chemischen Produkts als nach NACE-Code beschreiben, da das NACE-<strong>System</strong> keine<br />
ausreichende Differenzierung zwischen den formulierenden Sektoren zulässt.<br />
14
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
von Verwendungsbedingungen unterstützen, die sich auf die Umweltmerkmale für bestimmte<br />
Industriesektoren beziehen.<br />
Wenn sich herausstellt, dass die Arbeitsbedingungen im Zusammenhang mit Verwendungen durch<br />
Arbeitnehmer stark zwischen den Sektoren innerhalb eines Lebenszyklusstadiums unterscheiden,<br />
kann <strong>der</strong> Bewerter dasselbe Lebenszyklusstadium noch einmal für einen an<strong>der</strong>en Industriesektor<br />
erstellen.<br />
Das Nutzungsdauerstadium kann durch Umweltfreisetzungskategorien (ERC) und die<br />
entsprechenden Erzeugniskategorien (AC) charakterisiert werden.<br />
Unter den Nutzungsdauerstadien können Tätigkeiten von Arbeitnehmern und Verbrauchern mit<br />
bestimmten Erzeugnissen beschrieben werden. Diese Tätigkeiten stellen keine „Verwendungen“<br />
im Sinne <strong>der</strong> REACH-Verordnung dar (weshalb mit ihnen auch keine Pflichten des<br />
nachgeschalteten Anwen<strong>der</strong>s verbunden sind), <strong>der</strong> Registrant ist jedoch verpflichtet, die<br />
Bedingungen während <strong>der</strong> Nutzungsdauer in seinem Stoffsicherheitsbericht zu beschreiben. Eine<br />
Verbraucher-„Verwendung“ von Erzeugnissen kann mit einer AC beschrieben werden, während<br />
Tätigkeiten von Arbeitnehmern mit Erzeugnissen als eine Kombination aus einer<br />
Verfahrenskategorie (PROC) und den entsprechenden Erzeugniskategorien (AC) beschrieben<br />
würden.<br />
Wenn sich herausstellt, dass sich die Umweltbedingungen während <strong>der</strong> Nutzungsdauer stark<br />
zwischen verschiedenen Arten von Erzeugnissen unterscheiden, kann <strong>der</strong> Bewerter dasselbe<br />
Lebenszyklusstadium noch einmal für ein an<strong>der</strong>es Erzeugnis (o<strong>der</strong> eine an<strong>der</strong>e Gruppe von<br />
Erzeugnissen) erstellen. Somit kann die Kombination von ERC und AC im Nutzungsdauerstadium<br />
die Identifizierung und Beschreibung von Bedingungen unterstützen, die sich auf die<br />
Umweltmerkmale für bestimmte Erzeugnisse (Erzeugnisgruppen) beziehen.<br />
Bitte beachten: Die Erfahrung zeigt, dass die Beschreibung von Verwendungen rein auf<br />
Grundlage des Verwendungsdeskriptorsystems gewöhnlich unzureichend ist, um<br />
Expositionsszenarien zu erstellen und zu kommunizieren. Deshalb werden üblicherweise weitere<br />
Erläuterungen ergänzend zu <strong>der</strong> Verwendungsbeschreibung erfor<strong>der</strong>lich sein.<br />
Abbildung <strong>R.12</strong>-2 veranschaulicht die in einer Lebenszyklus-Baumstruktur beschriebenen<br />
Verwendungen eines Stoffes<br />
Abbildung <strong>R.12</strong>-2: Veranschaulichung <strong>der</strong> Verwendungsbeschreibung in einer Lebenszyklus-Baumansicht<br />
Wird später eingefügt<br />
<strong>R.12</strong>.5.2. Erstellung von Titeln für Expositionsszenarien<br />
Der Registrant gibt jedem Expositionsszenario, das in dem Stoffsicherheitsbericht enthalten und<br />
dem erweiterten Sicherheitsdatenblatt beigefügt ist, einen Kurztitel, <strong>der</strong> angibt, welche<br />
Verwendungen in dem ES abgedeckt sind. Da Expositionsszenarien allgemein (verschiedene<br />
Verwendungen abdeckend) o<strong>der</strong> spezifisch (nur eine o<strong>der</strong> wenige Verwendungen abdeckend) sein<br />
können, kann <strong>der</strong> Titel des ES entsprechend unterschiedlich ausfallen:<br />
� Eine Verwendung (wie von dem Registranten definiert) kann unter überaus unterschiedlichen<br />
Bedingungen in verschiedenen Marktsegmenten stattfinden, weshalb unterschiedliche<br />
Expositionsszenarien erfor<strong>der</strong>lich sein können. In solchen Fällen können unterschiedliche<br />
Expositionsszenarien die gleiche PROC und die gleiche ERC jeweils kombiniert mit einem<br />
an<strong>der</strong>en Verwendungssektor (SU) im Titel beinhalten. Für dieselbe Kategorie von<br />
Verbraucherprodukten (PC) können unterschiedliche Expositionsszenarien erfor<strong>der</strong>lich sein,<br />
wenn die Expositionsbeurteilung beispielsweise darauf hinweist, dass die Konzentration des<br />
15
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
Stoffes in bestimmten Verbraucherprodukten innerhalb <strong>der</strong>selben Kategorie auf eine niedrigere<br />
Konzentration begrenzt werden muss 16 .<br />
� Unterschiedliche Verwendungen (wie von dem Registranten definiert) können potenziell in<br />
demselben Expositionsszenario behandelt werden, wenn für all diese Verwendungen die<br />
gleichen Betriebsbedingungen und Risikomanagementmaßnahmen gelten. In diesem Fall<br />
würde <strong>der</strong> ES-Titel verschiedene Verfahrenskategorien, Produktkategorien,<br />
Erzeugniskategorien und/o<strong>der</strong> Umweltfreisetzungskategorien aufführen.<br />
� Für Kommunikationszwecke kann sich <strong>der</strong> Registrant entscheiden, alle Tätigkeiten mit einem<br />
Stoff, die in einer bestimmten Lieferkette relevant sind, in nur einem Expositionsszenario<br />
aufzuführen. Folglich kann das ES unterschiedliche Betriebsbedingungen und<br />
Risikomanagementmaßnahmen enthalten, die sich auf unterschiedliche Tätigkeiten beziehen.<br />
Dabei ist jedoch zu gewährleisten, dass das Dokument verständlich und für jeden<br />
nachgeschalteten Anwen<strong>der</strong> relevant bleibt.<br />
Tabelle <strong>R.12</strong>-4: Titelabschnitt eines Expositionsszenarios für Tätigkeiten von Arbeitnehmern 17<br />
Format eines Expositionsszenarios (1) für von Arbeitnehmern ausgeführte Verwendungen<br />
1. Titel<br />
Freier Kurztitel<br />
<strong>System</strong>atischer Titel auf<br />
Grundlage des<br />
Verwendungsdeskriptors<br />
Erfasste Verfahren, Aufgaben,<br />
Tätigkeiten<br />
<strong>R.12</strong>.5.3. Beschreibung identifizierter Verwendungen in IUCLID<br />
Je<strong>der</strong> Registrant ist verpflichtet, eine kurze allgemeine Beschreibung aller identifizierten<br />
Verwendungen in sein technisches Dossier (siehe IUCLID, Abschnitt 3.5) 18 und in Abschnitt 2 des<br />
Stoffsicherheitsberichts aufzunehmen. Es wird empfohlen, die kurze allgemeine<br />
Verwendungsbeschreibung auf das Deskriptorsystem in diesen Leitlinien zu stützen und in<br />
Abschnitt 3.5 von IUCLID auf die im Stoffsicherheitsbericht enthaltenen Expositionsszenarien<br />
(sofern relevant) zu verweisen. Dies soll gewährleisten, dass die Beschreibung <strong>der</strong> identifizierten<br />
Verwendungen sowie <strong>der</strong> Titel und Inhalt <strong>der</strong> Expositionsszenarien miteinan<strong>der</strong> konsistent sind.<br />
Hinweis: Diese Konsistenz ist als gesetzliches Erfor<strong>der</strong>nis in Anhang I, Abschnitt 5.1.1 <strong>der</strong><br />
REACH-Verordnung festgelegt.<br />
Das CSA-Werkzeug Chesar wird eine Funktion zur Berichterstattung über die identifizierten<br />
Verwendungen und zugehörigen Expositionsszenarien nach Abschluss <strong>der</strong> Beurteilungen und<br />
Erstellung <strong>der</strong> Expositionsszenarien beinhalten. Eine solche Berichtsansicht <strong>der</strong> Verwendungen<br />
kann in Abschnitt 2 des Stoffsicherheitsberichts und Abschnitt 3.5 von IUCLID aufgenommen<br />
werden. Dabei werden sich die in Abschnitt 3.5 von IUCLID gemeldeten Informationen in einer<br />
Hinsicht von den Angaben im Stoffsicherheitsbericht unterscheiden: Die Beschreibung<br />
nachfolgen<strong>der</strong> Lebenszyklusstadien (Nutzungsdauer- und Abfallstadium) ist nicht Bestandteil von<br />
IUCLID 3.5. Der Grund besteht darin, dass sich Anhang VI <strong>der</strong> REACH-Verordnung auf<br />
identifizierte Verwendungen, aber nicht auf eine nachfolgende Nutzungsdauer bezieht.<br />
16 Siehe die Produkt-Unterkategorien, die mit dem ECETOC TRA-Werkzeug für Verbraucher beurteilt werden können.<br />
17 Siehe Aktualisierungsentwurf für Abschnitt D.2.2 (Exposure Scenario Format, Expositionsszenario-Format) in Teil D<br />
<strong>der</strong> Leitlinien zu Informationsanfor<strong>der</strong>ungen und Stoffsicherheitsbeurteilung.<br />
18 Siehe Artikel 10 Buchstabe a Ziffer iii <strong>der</strong> REACH-Verordnung in Verbindung mit Abschnitt 3.5 von Anhang VI<br />
16
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
Bei den Informationen, die in IUCLID 3.5 zu melden sind, handelt es sich um die kurze allgemeine<br />
Beschreibung <strong>der</strong> identifizierten Verwendungen und die Angabe, ob eine nachfolgende<br />
Nutzungsdauer in Erzeugnissen stattfindet.<br />
Die Berichterstattung über die identifizierten Verwendungen in <strong>der</strong> IUCLID-Struktur basiert auf<br />
folgenden Grundsätzen:<br />
� Der Bericht über die identifizierten Verwendungen ist entsprechend den<br />
Hauptanwen<strong>der</strong>gruppen in drei Blöcke unterteilt: Arbeitnehmer in industriellen Bereichen<br />
(industrielle Verwendung); Arbeitnehmer in nicht-industriellen Bereichen (gewerbliche<br />
Verwendung), Verbraucher (Verbraucherverwendung).<br />
� Je Zeile ist ein einmalig vergebener Name/Titel für die Verwendung 19 zu melden. Jede<br />
identifizierte Verwendung wird durch eine Reihe von Verwendungsdeskriptoren charakterisiert.<br />
o Für jede identifizierte Verwendung ist eine Verfahrenskategorie (PROC) für<br />
Arbeitnehmer bzw. eine Produktkategorie (PC) für Verbraucher zu melden. Es ist<br />
möglich, mehrere Verfahrenskategorien (PROC) bzw. Produktkategorien (PC) je Zeile<br />
zu melden. Das kann z. B. sinnvoll sein, wenn eine Abfolge von Verfahren durch ein<br />
gemeinsames Expositionsszenario und eine gemeinsame Expositionsabschätzung<br />
abgedeckt ist (auf Messdaten gestützt), die dieser Abfolge von Verfahren entspricht. Es<br />
wird dennoch empfohlen, nach Möglichkeit nur eine Kategorie je Zeile zu melden, um<br />
die Konsistenz mit <strong>der</strong> Expositionsabschätzung und Risikobeschreibung in <strong>der</strong><br />
Stoffsicherheitsbeurteilung zu gewährleisten.<br />
o Für jede identifizierte Verwendung sind eine o<strong>der</strong> mehrere<br />
Umweltfreisetzungskategorien (ERC) zu melden. Wenn z. B. keine relevanten<br />
Unterschiede zwischen Innen- und Außenverwendung identifiziert werden, können<br />
beide ERC unter einer gemeinsamen Verwendung abgedeckt werden. Es wird dennoch<br />
empfohlen, nach Möglichkeit nur eine Kategorie je Zeile zu melden, um die Konsistenz<br />
mit <strong>der</strong> Expositionsabschätzung und Risikobeschreibung in <strong>der</strong><br />
Stoffsicherheitsbeurteilung zu gewährleisten.<br />
o Wenn das bzw. die Marktsegment(e) ein Element des Expositionsszenario-Titels<br />
darstellen, muss auch dieser Deskriptor gemeldet werden (einer o<strong>der</strong> mehrere in je<strong>der</strong><br />
Zeile). Zusätzlich kann jede identifizierte Verwendung bei Bedarf durch einen o<strong>der</strong><br />
mehrere „Endverwendungssektoren“ (SU) beschrieben werden. Folglich sind mehrere<br />
Einträge für ein Marktsegment (beschrieben nach <strong>der</strong> Art des chemischen Produkts<br />
[PC]) und einen Endverwendungssektor (SU) zulässig.<br />
� Wenn eine identifizierte Verwendung zur Einarbeitung eines Stoffes in ein Erzeugnis führt<br />
(und/o<strong>der</strong> ein Stoff in einem getrockneten Gemisch verbleibt), ist dies zu kennzeichnen, da<br />
dies zur Folge hat, dass die Nutzungsdauer <strong>der</strong> relevanten Erzeugnisse (o<strong>der</strong> getrockneten<br />
o<strong>der</strong> gehärteten Gemische) beurteilt werden muss. Es können die zu erwartenden<br />
Erzeugniskategorien (AC) für die nachfolgende Nutzungsdauer gemeldet werden. Eine weitere<br />
Beschreibung <strong>der</strong> Nutzungsdauerbedingungen ist in dem Bericht über die identifizierten<br />
Verwendungen nicht erfor<strong>der</strong>lich 20 .<br />
� Für jede identifizierte Verwendung besteht die Möglichkeit, auf die Expositionsszenario-<br />
Nummer o<strong>der</strong> den freien Kurztitel zu verweisen (ein o<strong>der</strong> mehrere ES), <strong>der</strong> für diese<br />
19 „Freitext“-Name <strong>der</strong> Verwendung<br />
20 Hinweis: Das Nutzungsdauerstadium eines Stoffes in Erzeugnissen und das Abfallstadium sind keine<br />
„Verwendungen“ im Sinne von REACH.<br />
17
IU-<br />
Nr.<br />
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
Verwendung relevant ist. Diese Verknüpfung gewährleistet, dass alle identifizierten<br />
Verwendungen ggf. mindestens durch ein relevantes ES abgedeckt sind.<br />
In Tabelle <strong>R.12</strong>-5 sind die Spalten abgebildet, die in Abschnitt 3.5 von IUCLID für die<br />
Beschreibung <strong>der</strong> identifizierten Verwendungen eines Stoffes in Bezug auf Tätigkeiten von<br />
industriellen Arbeitnehmern zur Verfügung stehen. Zwei ähnliche Tabellen sind für Arbeitnehmer,<br />
die unter nicht-industriellen Bedingungen tätig sind (gewerbliche Verwendung), und Verbraucher<br />
verfügbar.<br />
Tabelle <strong>R.12</strong>-5: Tabelle zur Meldung von im Zusammenhang mit industriellen Arbeitnehmern identifizierten<br />
Verwendungen in IUCLID<br />
Name<br />
<strong>der</strong><br />
identifiziertenVerwendung <br />
Verfahrenskategorie<br />
(PROC)<br />
Umweltfreisetzungskategorie<br />
(ERC)<br />
Stoff für<br />
diese<br />
Verwendung<br />
geliefert<br />
in Form<br />
von ..<br />
Stoff<br />
Gemisch<br />
Marktsegment<br />
nach Art<br />
des<br />
chemischen<br />
Produkts<br />
(PC)<br />
18<br />
Endverwendungssektor<br />
(SU)<br />
Nachfolgende<br />
Nutzungs<br />
-dauer für<br />
diese<br />
Verwendung<br />
relevant?<br />
ja/nein<br />
Erzeugniskategorie<br />
(AC)<br />
im Zusammenhang<br />
mit <strong>der</strong><br />
nachfolgendenNutzungsdauer<br />
Verweis<br />
auf<br />
Expositionsszenario<br />
im Stoffsicherheitsbericht
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
Anhang <strong>R.12</strong>-1: Deskriptorenliste für Verwendungssektoren (SU)<br />
Hauptdeskriptor: Hauptanwen<strong>der</strong>gruppen<br />
SU 3 Industrielle Verwendungen: Verwendungen von Stoffen als solche o<strong>der</strong> in Zubereitungen* an<br />
Industriestandorten<br />
SU 21 Verbraucherverwendungen: Private Haushalte (= Allgemeinheit = Verbraucher)<br />
SU 22 Gewerbliche Verwendungen: Öffentlicher Bereich (Verwaltung, Bildung, Unterhaltung,<br />
Dienstleistungen, Handwerk)<br />
Ergänzungsdeskriptor: Endverwendungssektoren<br />
SU1 Land- und Forstwirtschaft, Fischerei A<br />
SU2a Bergbau (außer Offshore-Industrien) B<br />
SU2b Offshore-Industrien B 6<br />
NACE 21 -<br />
Codes<br />
SU4 Herstellung von Lebens- und Futtermitteln C 10,11<br />
SU5 Herstellung von Textilien, Le<strong>der</strong>, Pelzen C 13-15<br />
SU6a Herstellung von Holz und Holzprodukten C 16<br />
SU6b Herstellung von Zellstoff, Papier und Papierprodukten C 17<br />
SU7 Herstellung von Druckerzeugnissen und Vervielfältigung von bespielten Medien C 18<br />
SU8 Herstellung von Massenchemikalien (einschließlich Mineralölprodukte) C 19.2+20.1<br />
SU9 Herstellung von Feinchemikalien C 20.2-20.6<br />
SU 10 Formulierung [Mischen] von Zubereitungen und/o<strong>der</strong> Umverpackung (außer<br />
Legierungen)<br />
C 20.3-20.5<br />
SU11 Herstellung von Gummiprodukten C 22.1<br />
SU12 Herstellung von Kunststoffprodukten, einschließlich Compoundierung und<br />
Konversion<br />
SU13 Herstellung von sonstigen nichtmetallischen mineralischen Produkten, z. B.<br />
Gips, Zement<br />
SU14 Metallerzeugung und –bearbeitung, einschließlich Legierungen C 24<br />
SU15 Herstellung von Metallerzeugnissen, außer Maschinen und Ausrüstungen C 25<br />
SU16 Herstellung von Computern, elektronischen und optischen Erzeugnissen,<br />
elektrischen Ausrüstungen<br />
SU17 Allgemeine Herstellung, z. B. Maschinen, Ausrüstungen, Fahrzeuge, sonstige<br />
Transportausrüstung<br />
SU18 Herstellung von Möbeln C 31<br />
SU19 Bauwirtschaft F<br />
SU20 Gesundheitswesen Q 86<br />
C 22.2<br />
C 23<br />
C 26-27<br />
C 28-30,33<br />
SU23 Strom-, Dampf-, Gas-, Wasserversorgung und Abwasserbehandlung C 35-37<br />
SU24 Wissenschaftliche Forschung und Entwicklung C72<br />
SU0 Sonstiges<br />
http://ec.europa.eu/comm/competition/mergers/cases/index/nace_all.html<br />
21 Europäische Kommission, Wettbewerb: Verzeichnis <strong>der</strong> NACE-Codes (19.11.2007);<br />
http://ec.europa.eu/comm/competition/mergers/cases/index/nace_all.html<br />
19
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
Bitte beachten: Dies ist keine vollständige Liste <strong>der</strong> potenziell im Rahmen von REACH zu<br />
beschreibenden Verwendungen. Weitere Verwendungen sind entsprechend zu beschreiben.<br />
* Bitte beachten: Zur Wahrung <strong>der</strong> Konsistenz mit dem Deskriptorsystem in IUCLID 5.2 wurde<br />
<strong>der</strong> Begriff „Zubereitung“ in diesen Listen nicht durch „Gemisch“ ersetzt.<br />
20
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
Anhang <strong>R.12</strong>-2.1: Deskriptorenliste für Produktkategorie (PC)<br />
Produktkategorie (PC)<br />
Kategorie zur Beschreibung von<br />
Marktsegmenten (auf Lieferebene) bezüglich<br />
aller Verwendungen (Arbeitnehmer und<br />
Verbraucher)<br />
PC1 Klebstoffe, Dichtstoffe<br />
PC2 Adsorptionsmittel<br />
PC3 Luftbehandlungsprodukte<br />
PC4 Frostschutz- und Enteisungsmittel<br />
PC7 Grundmetalle und Legierungen<br />
PC8<br />
PC9a<br />
Biozidprodukte (z. B. Desinfektionsmittel,<br />
Schädlingsbekämpfungsmittel)<br />
Beschichtungen und Farben, Verdünner,<br />
Farbentferner<br />
PC9b Füllstoffe, Spachtelmassen, Mörtel, Modellierton<br />
PC9c Fingerfarben<br />
PC11 Sprengstoffe<br />
PC12 Düngemittel<br />
PC13 Kraftstoffe<br />
PC14<br />
PC15<br />
Produkte zur Behandlung von Metalloberflächen,<br />
einschließlich Galvanik- und Galvanisierprodukte<br />
Produkte zur Behandlung von<br />
Nichtmetalloberflächen<br />
PC16 Wärmeübertragungsflüssigkeiten<br />
PC17 Hydraulikflüssigkeiten<br />
PC18 Tinten und Toner<br />
PC19 Chemische Zwischenprodukte<br />
PC20<br />
Produkte wie ph-Regulatoren, Flockungsmittel,<br />
Fällungsmittel, Neutralisationsmittel<br />
PC21 Laborchemikalien<br />
Le<strong>der</strong>gerbmittel, -farbstoffe, -appreturmittel,<br />
PC23 -imprägniermittel und -pflegeprodukte<br />
PC24 Schmiermittel, Schmierfette und Trennmittel<br />
PC25 Kühlschmierstoffe<br />
Farbstoffe, Veredelungs- und Imprägniermittel für<br />
Papier und Pappe: einschließlich Bleichmittel und<br />
PC26 sonstige Verarbeitungshilfsstoffe<br />
PC27 Pflanzenschutzmittel<br />
PC28 Parfüme, Duftstoffe<br />
PC29 Pharmazeutika<br />
PC30 Photochemikalien<br />
PC31 Poliermittel und Wachsmischungen<br />
PC32 Polymerzubereitungen und -verbindungen<br />
21<br />
Beispiele und Erläuterungen<br />
PC 35 sollte Desinfektionsmitteln, die als<br />
Bestandteil eines Reinigungsprodukts verwendet<br />
werden, zugeordnet werden<br />
Dies deckt Stoffe ab, die sich dauerhaft mit <strong>der</strong><br />
Metalloberfläche verbinden<br />
Wie z. B. die Behandlung von Wänden vor dem<br />
Streichen.<br />
Diese Kategorie deckt Verarbeitungshilfsstoffe<br />
ab, die in <strong>der</strong> chemischen Industrie verwendet<br />
werden
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
PC33 Halbleiter<br />
PC34<br />
PC35<br />
Produktkategorie (PC)<br />
Kategorie zur Beschreibung von<br />
Marktsegmenten (auf Lieferebene) bezüglich<br />
aller Verwendungen (Arbeitnehmer und<br />
Verbraucher)<br />
Textilfarben, -appreturen und -imprägniermittel;<br />
einschließlich Bleichmittel und sonstige<br />
Verarbeitungshilfsstoffe<br />
Wasch- und Reinigungsmittel (einschließlich<br />
Produkte auf Lösemittelbasis)<br />
PC36 Wasserenthärter<br />
PC37 Wasserbehandlungschemikalien<br />
PC38<br />
Schweiß- und Lötprodukte (mit<br />
Flussmittelumhüllungen und Flussmittelseelen),<br />
Flussmittel<br />
PC39 Kosmetika, Körperpflegeprodukte<br />
PC40 Extraktionsmittel<br />
PC0<br />
Sonstige (UCN-Codes verwenden: siehe letzte<br />
Zeile)<br />
22<br />
Beispiele und Erläuterungen<br />
http://www.rivm.nl/en/healthanddisease/productsafety/ConsExpo.jsp<br />
http://195.215.251.229/fmi/xsl/spin/SPIN/guide/menuguide.xsl?-db=spinguide&-lay=overview&-view#<br />
Bitte beachten: Dies ist keine vollständige Liste <strong>der</strong> potenziell im Rahmen von REACH zu<br />
beschreibenden Verwendungen. Weitere Verwendungen sind entsprechend zu beschreiben.<br />
* Bitte beachten: Zur Wahrung <strong>der</strong> Konsistenz mit dem Deskriptorsystem in IUCLID 5.2 wurde<br />
<strong>der</strong> Begriff „Zubereitung“ in diesen Listen nicht durch „Gemisch“ ersetzt.
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
Anhang <strong>R.12</strong>-2.2: In <strong>der</strong> ECETOC Targeted Risk Assessment berücksichtigte Verbraucherprodukte<br />
Produkt-(Zubereitungs-)Kategorie Produkt-(Zubereitungs-)Unterkategorie<br />
PC1: Klebstoffe, Dichtstoffe Klebstoffe, Freizeitbedarf<br />
PC3: Luftbehandlungsprodukte<br />
Klebstoffe Heimwerkerbedarf (Teppichkleber,<br />
Fliesenkleber, Parkettkleber)<br />
Sprühkleber<br />
Dichtstoffe<br />
Luftbehandlung, Sofortwirkung (Aerosolsprays)<br />
Luftbehandlung, kontinuierliche Wirkung (fest und flüssig)<br />
PC9a: Beschichtungen, Farben22 ,<br />
Verdünner, Entferner<br />
Latex-Wandfarbe auf Wasserbasis<br />
Lösemittelreiche, High-Solid-, Farbe auf Wasserbasis<br />
Aerosolspray-Dose<br />
Entferner (Farb-, Klebstoff-, Tapeten-, Dichtstoffentferner)<br />
PC9b: Füllstoffe, Spachtelmassen,<br />
Mörtel, Modellierton<br />
Füllstoffe und Spachtelmasse<br />
Mörtel und Fußbodenausgleichsmassen<br />
Modellierton<br />
PC9c: Fingerfarben Fingerfarben<br />
PC12: Düngemittel Zubereitungen für Rasen und Garten<br />
PC13: Kraftstoffe Flüssigkeiten<br />
PC24: Schmiermittel, Schmierfette,<br />
Trennmittel<br />
Flüssigkeiten<br />
Pasten<br />
Sprays<br />
PC31: Poliermittel und<br />
Wachsmischungen<br />
PC35: Wasch- und Reinigungsmittel<br />
Poliermittel, Wachs/Creme (Fußboden, Möbel, Schuhe)<br />
Poliermittel, Spray (Möbel, Schuhe)<br />
(einschließlich Produkte auf<br />
Lösemittelbasis)<br />
Wasch- und Geschirrspülprodukte<br />
Reinigungsmittel, Flüssigkeiten (Allzweckreiniger,<br />
Sanitärprodukte, Fußbodenreiniger, Glasreiniger,<br />
Teppichreiniger, Metallreiniger)<br />
Reinigungsmittel, Sprays in Sprühkopfflaschen<br />
(Allzweckreiniger, Sanitärprodukte, Glasreiniger)<br />
Bitte beachten: Dies ist keine vollständige Liste <strong>der</strong> potenziell im Rahmen von REACH zu<br />
beschreibenden Verwendungen. Weitere Verwendungen sind entsprechend zu beschreiben.<br />
22 Die Verbraucherexposition durch getrocknete/gehärtete Farbe auf Erzeugnissen ist in den TRA-<br />
Expositionsabschätzungen für Holzerzeugnisse enthalten (siehe Anhang R.13-5.3). Dies schließt auch eine<br />
Expositionsabschätzung für Freisetzungen aus getrockneten Wandfarben ein.<br />
23
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
* Bitte beachten: Zur Wahrung <strong>der</strong> Konsistenz mit dem Deskriptorsystem in IUCLID 5.2 wurde<br />
<strong>der</strong> Begriff „Zubereitung“ in diesen Listen nicht durch „Gemisch“ ersetzt.<br />
24
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
Anhang <strong>R.12</strong>-3: Deskriptorenliste für Verfahrenskategorien (PROC)<br />
PROC1<br />
Verfahrenskategorien [PROC]<br />
Verfahrenskategorien Beispiele und Erläuterungen<br />
Verwendung in geschlossenem<br />
Verfahren, keine<br />
Expositionswahrscheinlichkeit<br />
PROC2 Verwendung in geschlossenem,<br />
kontinuierlichem Verfahren mit<br />
gelegentlicher kontrollierter Exposition<br />
PROC3 Verwendung in geschlossenem<br />
Chargenverfahren (Synthese o<strong>der</strong><br />
Formulierung)<br />
PROC4 Verwendung in Chargen- und an<strong>der</strong>en<br />
Verfahren (Synthese), bei denen die<br />
Möglichkeit einer Exposition besteht<br />
PROC5 Mischen o<strong>der</strong> Vermengen in<br />
Chargenverfahren zur Formulierung<br />
von Zubereitungen* und Erzeugnissen<br />
(mehrfacher und/o<strong>der</strong> erheblicher<br />
Kontakt)<br />
Verwendung <strong>der</strong> Stoffe in geschlossenem <strong>System</strong> mit<br />
hoher Integrität, bei dem ein geringes Potenzial für<br />
Expositionen besteht, z. B. durch Probenahmen über<br />
geschlossene Kreislaufsysteme.<br />
Kontinuierliches Verfahren, bei dem jedoch die<br />
Auslegungsphilosophie nicht gezielt auf die Minimierung<br />
von Emissionen ausgerichtet ist.<br />
Es weist keine hohe Integrität auf, eine gelegentliche<br />
Exposition erfolgt z. B. durch Wartung, Probenahme und<br />
Bruchschäden an Anlagen.<br />
Chargenherstellung einer Chemikalie o<strong>der</strong> Formulierung,<br />
bei <strong>der</strong> die überwiegende Handhabung in geschlossener<br />
Weise, z. B. durch geschlossene Transfers erfolgt, wobei<br />
jedoch eine gewisse Möglichkeit des Kontakts mit<br />
Chemikalien besteht, z. B. bei <strong>der</strong> Probenahme.<br />
Verwendung in <strong>der</strong> Chargenherstellung einer<br />
Chemikalie, bei <strong>der</strong> erhebliche Möglichkeiten einer<br />
Exposition bestehen, z. B. bei Beschickung,<br />
Probenahme o<strong>der</strong> Entleerung von Material, und wenn die<br />
Art <strong>der</strong> Gestaltung wahrscheinlich zu einer Exposition<br />
führt.<br />
Herstellung o<strong>der</strong> Formulierung von chemischen<br />
Produkten o<strong>der</strong> Erzeugnissen mit Technologien zum<br />
Mischen und Vermengen von festen o<strong>der</strong> flüssigen<br />
Materialien, bei <strong>der</strong> das Verfahren mehrere Schritte<br />
umfasst und in jedem Schritt die Möglichkeit eines<br />
erheblichen Kontakts besteht.<br />
PROC6 Kalandriervorgänge Verarbeitung von Produktmatrix<br />
Kalandrierung bei erhöhter Temperatur und großer<br />
exponierter Oberfläche.<br />
PROC7 Industrielles Sprühen Luftgetragene Anwendungstechniken<br />
PROC8a Transfer des Stoffes o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Zubereitung (Beschickung/Entleerung)<br />
aus/in Gefäße/große Behälter in nicht<br />
speziell für nur ein Produkt<br />
vorgesehenen Anlagen<br />
PROC8b Transfer des Stoffes o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Zubereitung (Beschickung/Entleerung)<br />
aus/in Gefäße/große Behälter in<br />
speziell für nur ein Produkt<br />
vorgesehenen Anlagen<br />
Sprühen zur Oberflächenbeschichtung, von Klebstoffen,<br />
Polier-/Reinigungsmitteln, Luftbehandlungsprodukten,<br />
zum Sandstrahlen.<br />
Stoffe können als Aerosole eingeatmet werden. Die<br />
Energie <strong>der</strong> Aerosolpartikel kann hochentwickelte<br />
Expositionsschutzmaßnahmen erfor<strong>der</strong>n; im Falle des<br />
Beschichtens können Sprühverluste zu Abwasser und<br />
Abfall führen.<br />
Probenahme, Laden, Füllen, Transfer, Abladen,<br />
Absacken in nicht speziell für nur ein Produkt<br />
vorgesehenen Anlagen. Exposition durch Staub, Dampf,<br />
Aerosole o<strong>der</strong> Überlauf sowie beim Reinigen von<br />
Ausrüstungen ist zu erwarten.<br />
Probenahme, Laden, Füllen, Transfer, Abladen,<br />
Absacken in speziell für nur ein Produkt vorgesehenen<br />
Anlagen. Exposition durch Staub, Dampf, Aerosole o<strong>der</strong><br />
Überlauf sowie beim Reinigen von Ausrüstungen ist zu<br />
erwarten.<br />
25
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
Verfahrenskategorien [PROC]<br />
Verfahrenskategorien Beispiele und Erläuterungen<br />
PROC9 Transfer des Stoffes o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Zubereitung in kleine Behälter<br />
(spezielle Abfüllanlage, einschließlich<br />
Wägung)<br />
PROC10 Auftragen durch Rollen o<strong>der</strong> Streichen<br />
Abfüllanlagen, die speziell dafür ausgelegt sind, sowohl<br />
Dampf- und Aerosolemissionen aufzufangen als auch<br />
Überlauf zu minimieren.<br />
Energiearmes Verteilen von z. B. Beschichtungen<br />
Einschließlich Reinigen von Oberflächen. Stoff kann in<br />
Dämpfen eingeatmet werden, Hautkontakt kann durch<br />
Tröpfchen, Spritzer, Arbeiten mit Reinigungstüchern und<br />
Handhabung behandelter Oberflächen auftreten.<br />
PROC11 Nicht-industrielles Sprühen Luftgetragene Anwendungstechniken<br />
PROC12 Verwendung von Blähmitteln bei <strong>der</strong><br />
Herstellung von Schaumstoff<br />
PROC13 Behandlung von Erzeugnissen durch<br />
Tauchen und Gießen<br />
PROC14 Produktion von Zubereitungen* o<strong>der</strong><br />
Erzeugnissen durch Tablettieren,<br />
Pressen, Extrudieren, Pelettieren<br />
Sprühen zur Oberflächenbeschichtung, von Klebstoffen,<br />
Polier-/Reinigungsmitteln, Luftbehandlungsprodukten,<br />
zum Sandstrahlen<br />
Stoffe können als Aerosole eingeatmet werden. Die<br />
Energie <strong>der</strong> Aerosolpartikel kann hochentwickelte<br />
Expositionsschutzmaßnahmen erfor<strong>der</strong>n.<br />
Eintauchvorgänge<br />
Behandlung von Erzeugnissen durch Tauchen, Gießen,<br />
Einweichen, Auswaschen o<strong>der</strong> Waschen in Stoffen,<br />
einschließlich Kaltformung von Kunstharzmatrix. Schließt<br />
Handhabung <strong>der</strong> behandelten Gegenstände (z. B. nach<br />
Färben, Beschichten) ein.<br />
Stoff wird mit energiearmen Techniken auf eine<br />
Oberfläche aufgebracht, wie z. B. durch Eintauchen des<br />
Erzeugnisses in ein Bad o<strong>der</strong> Aufgießen einer<br />
Zubereitung auf eine Oberfläche.<br />
Verarbeitung von Zubereitungen und/o<strong>der</strong> Stoffen<br />
(flüssig und fest) zu Zubereitungen o<strong>der</strong> Erzeugnissen.<br />
Stoffe in <strong>der</strong> chemischen Matrix können erhöhten<br />
mechanischen und/o<strong>der</strong> thermischen<br />
Energiebedingungen ausgesetzt sein. Exposition bezieht<br />
sich vorwiegend auf flüchtige Stoffe und/o<strong>der</strong> generierte<br />
Dämpfe, ebenso kann Staub entstehen.<br />
PROC15 Verwendung als Laborreagenz Verwendung von Stoffen in Kleinlaboratorien (< 1 l o<strong>der</strong><br />
1 kg am Arbeitsplatz vorhanden). Größere Laboratorien<br />
und F+E-Einrichtungen sollten als industrielle Verfahren<br />
behandelt werden.<br />
PROC16 Verwendung von Material als<br />
Brennstoffquelle, begrenzte Exposition<br />
gegenüber unverbranntem Produkt ist<br />
zu erwarten<br />
PROC17 Schmierung unter<br />
Hochleistungsbedingungen und in<br />
teilweise offenem Verfahren<br />
Umfasst die Verwendung von Material als<br />
Brennstoffquelle (einschließlich Zusätze), wobei eine<br />
begrenzte Exposition gegenüber dem Produkt in seiner<br />
unverbrannten Form zu erwarten ist. Umfasst nicht die<br />
Exposition durch Verschüttung o<strong>der</strong> Verbrennung.<br />
Schmierung unter Hochleistungsbedingungen<br />
(Temperatur, Reibung) zwischen beweglichen Teilen und<br />
einem Stoff; wesentlicher Teil des Verfahrens ist für<br />
Arbeitnehmer offen zugänglich.<br />
Das Kühlschmiermittel kann durch die sich schnell<br />
bewegenden Metallteile Aerosole o<strong>der</strong> Dämpfe bilden.<br />
26
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
PROC18 Schmieren unter<br />
Hochleistungsbedingungen<br />
Verfahrenskategorien [PROC]<br />
Verfahrenskategorien Beispiele und Erläuterungen<br />
PROC19 Handmischen mit engem Kontakt und<br />
nur persönlicher Schutzausrüstung<br />
PROC20 Wärme- und<br />
Druckübertragungsflüssigkeiten in<br />
dispersiver, gewerblicher Verwendung,<br />
jedoch in geschlossenen <strong>System</strong>en<br />
PROC21 Energiearme Handhabung von Stoffen,<br />
die in Materialien und/o<strong>der</strong><br />
Erzeugnissen gebunden sind<br />
PROC22 Potenziell geschlossene Verarbeitung<br />
mit Mineralien/Metallen bei erhöhter<br />
Temperatur<br />
Industrieller Bereich<br />
PROC23 Offene Verarbeitung und Transfer mit<br />
Mineralien/Metallen bei erhöhter<br />
Temperatur<br />
PROC24 (Mechanische)<br />
Hochleistungsbearbeitung von Stoffen,<br />
die in Materialien und/o<strong>der</strong><br />
Erzeugnissen gebunden sind<br />
PROC25 Sonstige Warmbearbeitung mit<br />
Metallen<br />
PROC26 Handhabung von anorganischen<br />
Feststoffen bei Umgebungstemperatur<br />
PROC27a Produktion von Metallpulvern<br />
(Warmverfahren)<br />
23 kein entsprechen<strong>der</strong> TRA-Eintrag<br />
24 kein entsprechen<strong>der</strong> TRA-Eintrag<br />
Verwendung als Schmiermittel dort, wo erhebliche<br />
Energie o<strong>der</strong> Temperatur zwischen dem Stoff und den<br />
beweglichen Teilen angewendet wird.<br />
Betrifft Tätigkeiten, bei denen es zu engem und<br />
absichtlichem Kontakt mit Stoffen ohne spezielle<br />
Expositionsschutzvorkehrungen außer persönlicher<br />
Schutzausrüstung kommt.<br />
Motor- und Maschinenöle, Bremsflüssigkeiten<br />
Bei diesen Anwendungen kann das Schmiermittel<br />
ebenfalls Hochleistungsbedingungen ausgesetzt sein,<br />
und während <strong>der</strong> Verwendung können chemische<br />
Reaktionen eintreten. Verbrauchte Flüssigkeiten müssen<br />
als Abfall entsorgt werden. Reparaturen und Wartung<br />
können zu Hautkontakt führen.<br />
Manuelles Schneiden, Walzen o<strong>der</strong> Montage/Demontage<br />
von Material/Erzeugnis (einschließlich Metalle in<br />
massiver Form) mit möglicher Freisetzung von Fasern,<br />
Metalldämpfen o<strong>der</strong> Gummistaub.<br />
Arbeitsgänge in Schmelzöfen, Hochöfen, Raffinerien,<br />
Koksöfen.<br />
Exposition durch Staub und Rauchgase ist zu erwarten.<br />
Emission <strong>der</strong> Direktkühlung kann relevant sein.<br />
Sand- und Formgießen, Abstich und Gießen<br />
geschmolzener Feststoffe, Abkrätzen geschmolzener<br />
Feststoffe, Feuerverzinken, Rechen geschmolzener<br />
Feststoffe in Straßenbelag.<br />
Exposition durch Staub und Rauchgase ist zu erwarten.<br />
Erhebliche thermische o<strong>der</strong> kinetische Energie wird<br />
durch Warmwalzen/-formen, Mahlen, mechanisches<br />
Schneiden, Bohren o<strong>der</strong> Schleifen auf den Stoff<br />
(einschließlich Metalle in massiver Form) übertragen.<br />
Exposition vorwiegend durch Staub ist zu erwarten.<br />
Staub- o<strong>der</strong> Aerosolemission infolge von Direktkühlung<br />
kann zu erwarten sein.<br />
Schweißen, Löten, Brennfugen, Hartlöten,<br />
Brennschneiden<br />
Exposition vorwiegend durch Rauchgase und Gase ist zu<br />
erwarten.<br />
Transfer und Handhabung von Erzen, Konzentraten,<br />
Rohmetalloxiden und Altmetall; Verpacken, Entpacken,<br />
Mischen/Vermengen und Wägen von Metallpulvern o<strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>en Mineralien 23<br />
Produktion von Metallpulvern durch warme<br />
metallurgische Verfahren (Zerstäubung,<br />
Trockendispersion) 24<br />
27
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
Verfahrenskategorien [PROC]<br />
Verfahrenskategorien Beispiele und Erläuterungen<br />
PROC27b Produktion von Metallpulvern<br />
(Nassverfahren)<br />
Produktion von Metallpulvern durch nasse metallurgische<br />
Verfahren (Elektrolyse, Nassdispersion) 25<br />
Bitte beachten: Dies ist keine vollständige Liste <strong>der</strong> potenziell im Rahmen von REACH zu<br />
beschreibenden Verwendungen. Weitere Verwendungen sind entsprechend zu beschreiben.<br />
* Bitte beachten: Zur Wahrung <strong>der</strong> Konsistenz mit dem Deskriptorsystem in IUCLID 5.2 wurde<br />
<strong>der</strong> Begriff „Zubereitung“ in diesen Listen nicht durch „Gemisch“ ersetzt.<br />
25 kein entsprechen<strong>der</strong> TRA-Eintrag<br />
28
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
Anhang <strong>R.12</strong>-4.1: Beschreibung von Umweltfreisetzungskategorien (ERC)<br />
ERC-<br />
NUMMER<br />
Name Beschreibung<br />
ERC1 Herstellung von Stoffen Herstellung von organischen und anorganischen Stoffen in <strong>der</strong><br />
chemischen, petrochemischen Industrie, Primärmetall- und<br />
Mineralienindustrie, einschließlich Zwischenprodukten,<br />
Monomeren, mit kontinuierlichen Verfahren o<strong>der</strong><br />
Chargenverfahren unter Verwendung spezieller Anlagen o<strong>der</strong><br />
von Mehrzweckanlagen, die technisch gesteuert o<strong>der</strong> manuell<br />
betrieben werden.<br />
ERC2 Formulierung von<br />
Zubereitungen*<br />
Mischen und Vermengen von Stoffen zu (chemischen)<br />
Zubereitungen in allen Arten von formulierenden Industrien, wie<br />
z. B. Farben und Heimwerkerprodukte, Pigmentpaste,<br />
Kraftstoffe, Haushaltsprodukte (Reinigungsprodukte),<br />
Schmiermittel usw.<br />
ERC3 Formulierung in Materialien Mischen o<strong>der</strong> Vermengen von Stoffen, die physikalisch o<strong>der</strong><br />
chemisch in o<strong>der</strong> auf einer Matrix (Material) gebunden werden,<br />
wie z. B. Kunststoffzusätze in Grundmischungen o<strong>der</strong><br />
Kunststoffmassen. Zum Beispiel Weichmacher o<strong>der</strong><br />
Stabilisatoren in PVC-Grundmischungen o<strong>der</strong> -Produkten,<br />
Kristallwachstumsregler in fotografischen Filmen usw.<br />
ERC4 Industrielle Verwendung<br />
von<br />
Verarbeitungshilfsstoffen,<br />
die nicht Bestandteil von<br />
Erzeugnissen werden, in<br />
Verfahren und Produkten<br />
ERC5 Industrielle Verwendung mit<br />
Einschluss in o<strong>der</strong> auf einer<br />
Matrix<br />
ERC6a Industrielle Verwendung,<br />
die zur Herstellung eines<br />
an<strong>der</strong>en Stoffes führt<br />
(Verwendung von<br />
Zwischenprodukten)<br />
ERC6b Industrielle Verwendung<br />
von reaktiven<br />
Verarbeitungshilfsstoffen<br />
Industrielle Verwendung von Verarbeitungshilfsstoffen in<br />
kontinuierlichen Verfahren o<strong>der</strong> Chargenverfahren unter Einsatz<br />
spezieller Anlagen o<strong>der</strong> von Mehrzweckanlagen, technisch<br />
gesteuert o<strong>der</strong> manuell betrieben. Zum Beispiel in chemischen<br />
Reaktionen verwendete Lösemittel o<strong>der</strong> die „Verwendung“ von<br />
Lösemitteln beim Auftragen von Farben, Schmiermittel in<br />
Metallbearbeitungsölen, Bestäubungsmittel beim<br />
Polymerformen/-gießen.<br />
Industrielle Verwendung von Stoffen als solchen o<strong>der</strong> in<br />
Zubereitungen (keine Verarbeitungshilfsstoffe), die physikalisch<br />
o<strong>der</strong> chemisch in o<strong>der</strong> auf einer Matrix (Material) gebunden<br />
werden, wie z. B. Bindemittel in Farben und Beschichtungen<br />
o<strong>der</strong> Klebstoffen, Farben in Textilgeweben und Le<strong>der</strong>produkten,<br />
durch Überzugs- und Galvanisierverfahren aufgebrachte<br />
Metalle in Beschichtungen. Diese Kategorie deckt Stoffe in<br />
Erzeugnissen mit einer bestimmten Funktion und auch Stoffe<br />
ab, die nach Verwendung als Verarbeitungshilfsstoff in einem<br />
früheren Lebenszyklusstadium in dem Erzeugnis verbleiben<br />
(z. B. Wärmestabilisatoren in <strong>der</strong> Kunststoffverarbeitung).<br />
Verwendung von Zwischenprodukten vor allem in <strong>der</strong><br />
chemischen Industrie mit kontinuierlichen Verfahren o<strong>der</strong><br />
Chargenverfahren unter Verwendung spezieller Anlagen o<strong>der</strong><br />
von Mehrzweckanlagen, die technisch gesteuert o<strong>der</strong> manuell<br />
betrieben werden, zur Synthese (Herstellung) von an<strong>der</strong>en<br />
Stoffen. Zum Beispiel die Verwendung von chemischen<br />
Bausteinen (Einsatzstoffen) bei <strong>der</strong> Synthese von<br />
Agrochemikalien, Pharmazeutika, Monomeren usw.<br />
Industrielle Verwendung von reaktiven Verarbeitungshilfsstoffen<br />
in kontinuierlichen Verfahren o<strong>der</strong> Chargenverfahren unter<br />
Verwendung spezieller Anlagen o<strong>der</strong> von Mehrzweckanlagen,<br />
die technisch gesteuert o<strong>der</strong> manuell betrieben werden. Zum<br />
Beispiel die Verwendung von Bleichmitteln in <strong>der</strong><br />
Papierindustrie.<br />
29
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
ERC- Name Beschreibung<br />
NUMMER<br />
ERC6c Industrielle Verwendung<br />
von Monomeren für die<br />
Herstellung von<br />
Thermoplasten<br />
ERC6d Industrielle Verwendung<br />
von Reglersubstanzen für<br />
Polymerisationsreaktionen<br />
bei <strong>der</strong> Produktion von<br />
Harzen, Gummi, Polymeren<br />
ERC7 Industrielle Verwendung<br />
von Stoffen in<br />
geschlossenen <strong>System</strong>en<br />
ERC8a Breite dispersive<br />
Innenverwendung von<br />
Verarbeitungshilfsstoffen in<br />
offenen <strong>System</strong>en<br />
ERC8b Breite dispersive<br />
Innenverwendung von<br />
reaktiven Stoffen in offenen<br />
<strong>System</strong>en<br />
ERC8c Breite dispersive<br />
Innenverwendung mit<br />
Einschluss in o<strong>der</strong> auf einer<br />
Matrix<br />
ERC8d Breite dispersive<br />
Außenverwendung von<br />
Verarbeitungshilfsstoffen in<br />
offenen <strong>System</strong>en<br />
ERC8e Breite dispersive<br />
Außenverwendung von<br />
reaktiven Stoffen in offenen<br />
<strong>System</strong>en<br />
ERC8f Breite dispersive<br />
Außenverwendung mit<br />
Einschluss in o<strong>der</strong> auf einer<br />
Matrix<br />
Industrielle Verwendung von Monomeren bei <strong>der</strong> Produktion<br />
von Polymeren, Kunststoffen (Thermoplasten) in<br />
Polymerisationsreaktionen. Zum Beispiel die Verwendung des<br />
Vinylchloridmonomers bei <strong>der</strong> Produktion von PVC.<br />
Industrielle Verwendung von Chemikalien (Vernetzungs-,<br />
Härtungsmitteln) bei <strong>der</strong> Produktion von Duroplasten und<br />
Gummi, Polymerverarbeitung. Zum Beispiel die Verwendung<br />
von Styrol bei <strong>der</strong> Polyesterproduktion o<strong>der</strong> von<br />
Vulkanisiermitteln bei <strong>der</strong> Gummiproduktion.<br />
Industrielle Verwendung von Stoffen in geschlossenen<br />
<strong>System</strong>en. Verwendung in geschlossenen Anlagen, wie z. B.<br />
die Verwendung von Flüssigkeiten in Hydrauliksystemen,<br />
Kühlflüssigkeiten in Kühlschränken und Schmiermitteln in<br />
Motoren sowie dielektrischen Flüssigkeiten in elektrischen<br />
Transformatoren sowie Öl in Wärmetauschern. Kein<br />
beabsichtigter Kontakt zwischen Funktionsflüssigkeiten und<br />
Produkten vorherzusehen und somit geringe Emissionen über<br />
Abwasser und Abluft zu erwarten.<br />
Innenverwendung von Verarbeitungshilfsstoffen durch die<br />
Allgemeinheit o<strong>der</strong> gewerbliche Verwendung. Die Verwendung<br />
führt (in <strong>der</strong> Regel) zur unmittelbaren Freisetzung in die Umwelt<br />
/ das Abwassersystem, z. B. Reinigungsmittel beim Waschen<br />
von Geweben, Maschinenwaschmittel und Sanitärreiniger,<br />
Auto- und Zweiradpflegeprodukte (Polituren, Schmiermittel,<br />
Enteiser), Lösemittel in Farben und Klebstoffen o<strong>der</strong> Duftstoffe<br />
und Treibmittel in Luftverbesserern.<br />
Innenverwendung von reaktiven Stoffen durch die Allgemeinheit<br />
o<strong>der</strong> gewerbliche Verwendung. Die Verwendung führt (in <strong>der</strong><br />
Regel) zur unmittelbaren Freisetzung in die Umwelt, z. B.<br />
Natriumhypochlorit in Sanitärreinigern, Bleichmittel in<br />
Waschmitteln, Wasserstoffperoxid in Zahnpflegeprodukten.<br />
Innenverwendung von Stoffen (keine Verarbeitungshilfsstoffe)<br />
durch die Allgemeinheit o<strong>der</strong> gewerbliche Verwendung, bei <strong>der</strong><br />
die Stoffe physikalisch o<strong>der</strong> chemisch in o<strong>der</strong> auf einer Matrix<br />
(Material) gebunden werden, z. B. Bindemittel in Farben und<br />
Beschichtungen o<strong>der</strong> Klebstoffen, Färben von Textilgeweben.<br />
Außenverwendung von Verarbeitungshilfsstoffen durch die<br />
Allgemeinheit o<strong>der</strong> gewerbliche Verwendung. Die Verwendung<br />
führt (in <strong>der</strong> Regel) zur unmittelbaren Freisetzung in die<br />
Umwelt, z. B. Auto- und Zweiradpflegeprodukte (Polituren,<br />
Schmiermittel, Enteiser, Reinigungsmittel), Lösemittel in Farben<br />
und Klebstoffen.<br />
Außenverwendung von reaktiven Stoffen durch die<br />
Allgemeinheit o<strong>der</strong> gewerbliche Verwendung. Die Verwendung<br />
führt (in <strong>der</strong> Regel) zur unmittelbaren Freisetzung in die<br />
Umwelt, z. B. die Verwendung von Natriumhypochlorit o<strong>der</strong><br />
Wasserstoffperoxid zur Oberflächenreinigung (Baumaterialien).<br />
Außenverwendung von Stoffen (keine Verarbeitungshilfsstoffe)<br />
durch die Allgemeinheit o<strong>der</strong> gewerbliche Verwendung, bei <strong>der</strong><br />
die Stoffe physikalisch o<strong>der</strong> chemisch in o<strong>der</strong> auf einer Matrix<br />
(Material) gebunden werden, z. B. Bindemittel in Farben und<br />
Beschichtungen o<strong>der</strong> Klebstoffen.<br />
30
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
ERC-<br />
NUMMER<br />
ERC9a Breite dispersive<br />
Innenverwendung von<br />
Stoffen in geschlossenen<br />
<strong>System</strong>en<br />
ERC9b Breite dispersive<br />
Außenverwendung von<br />
Stoffen in geschlossenen<br />
<strong>System</strong>en<br />
ERC10a Breite dispersive<br />
Außenverwendung von<br />
langlebigen Erzeugnissen<br />
und Materialien mit<br />
geringer Freisetzung<br />
ERC10b Breite dispersive<br />
Außenverwendung von<br />
langlebigen Erzeugnissen<br />
und Materialien mit hoher<br />
o<strong>der</strong> beabsichtigter<br />
Freisetzung (einschließlich<br />
abrasiver Verarbeitung)<br />
ERC11a Breite dispersive<br />
Innenverwendung von<br />
langlebigen Erzeugnissen<br />
und Materialien mit<br />
geringer Freisetzung<br />
ERC11b Breite dispersive<br />
Innenverwendung von<br />
langlebigen Erzeugnissen<br />
und Materialien mit hoher<br />
o<strong>der</strong> beabsichtigter<br />
Freisetzung (einschließlich<br />
abrasiver Verarbeitung)<br />
ERC12a Industrielle Verarbeitung<br />
von Erzeugnissen mit<br />
abrasiven Techniken<br />
(geringe Freisetzung)<br />
ERC12b Industrielle Verarbeitung<br />
von Erzeugnissen mit<br />
abrasiven Techniken (hohe<br />
Freisetzung)<br />
Name Beschreibung<br />
Innenverwendung von Stoffen durch die Allgemeinheit o<strong>der</strong><br />
gewerbliche (Klein-)Verwendung in geschlossenen <strong>System</strong>en.<br />
Verwendung in geschlossenen Anlagen, wie z. B. die<br />
Verwendung von Kühlflüssigkeiten in Kühlschränken,<br />
elektrischen Heizgeräten auf Ölbasis.<br />
Außenverwendung von Stoffen durch die Allgemeinheit o<strong>der</strong><br />
gewerbliche (Klein-)Verwendung in geschlossenen <strong>System</strong>en.<br />
Verwendung in geschlossenen Anlagen, wie z. B. die<br />
Verwendung von Hydraulikflüssigkeiten in KFZ-Fe<strong>der</strong>ungen,<br />
Schmiermitteln in Motorölen und Bremsflüssigkeiten in KFZ-<br />
Bremssystemen.<br />
Geringe Freisetzung von Stoffen, die in o<strong>der</strong> auf Erzeugnisse<br />
und Materialien ein- o<strong>der</strong> aufgebracht sind, während ihrer<br />
Nutzungsdauer im Außenbereich, wie z. B. Metall-, Holz- und<br />
Plastikbaustoffe (Rinnsteine, Abflussrohre, Rahmen usw.).<br />
In o<strong>der</strong> auf Erzeugnisse und Materialien ein- o<strong>der</strong> aufgebrachte<br />
Stoffe mit hoher o<strong>der</strong> beabsichtigter Freisetzung während ihrer<br />
Nutzungsdauer im Außenbereich. Zum Beispiel Reifen,<br />
behandelte Holzprodukte, behandelte Textilien und Gewebe wie<br />
etwa Markisen, Sonnenschirme und Möbel, Zinkanoden in<br />
Handelsschifffahrt und Ausflugsschiffen o<strong>der</strong> Bremsbeläge in<br />
Lkw o<strong>der</strong> Pkw. Dies schließt auch Freisetzungen aus <strong>der</strong><br />
Erzeugnismatrix infolge von Verarbeitung durch Arbeitnehmer<br />
ein. Diese Verfahren sind typischerweise mit PROC 21, 24, 25<br />
verbunden, zum Beispiel: Schleifen von Bauwerken (Brücken,<br />
Fassaden) o<strong>der</strong> Fahrzeugen (Schiffen).<br />
Geringe Freisetzung von Stoffen, die in o<strong>der</strong> auf Erzeugnisse<br />
und Materialien ein- o<strong>der</strong> aufgebracht sind, während ihrer<br />
Nutzungsdauer im Innenbereich. Zum Beispiel Bodenbeläge,<br />
Möbel, Spielzeug, Baustoffe, Vorhänge, Schuhwerk,<br />
Le<strong>der</strong>produkte, Papier- und Kartonprodukte (Zeitschriften,<br />
Bücher, Zeitungen und Packpapier), elektronische Geräte<br />
(Gehäuse).<br />
In o<strong>der</strong> auf Erzeugnisse und Materialien ein- o<strong>der</strong> aufgebrachte<br />
Stoffe mit hoher o<strong>der</strong> beabsichtigter Freisetzung während ihrer<br />
Nutzungsdauer im Innenbereich. Zum Beispiel: Freisetzung aus<br />
Geweben, Textilien (Kleidung, Bodenvorleger) beim Waschen.<br />
Das schließt auch Freisetzungen aus <strong>der</strong> Erzeugnismatrix<br />
infolge von Verarbeitung durch Arbeitnehmer ein. Diese<br />
Verfahren sind typischerweise mit PROC 21, 24, 25 verbunden.<br />
Zum Beispiel Entfernen von Innenanstrichfarben.<br />
In o<strong>der</strong> auf Erzeugnisse und Materialien ein- o<strong>der</strong> aufgebrachte<br />
Stoffe werden infolge von Verarbeitung durch Arbeitnehmer<br />
(beabsichtigt o<strong>der</strong> unbeabsichtigt) aus <strong>der</strong> Erzeugnismatrix<br />
freigesetzt. Diese Verfahren sind typischerweise mit PROC 21,<br />
24, 25 verbunden. Verfahren, bei denen das Entfernen von<br />
Material beabsichtigt ist, die zu erwartende Freisetzung jedoch<br />
gering bleibt, beinhalten zum Beispiel: Schneiden von Textilien,<br />
Schneiden, Bearbeiten o<strong>der</strong> Mahlen von Metall o<strong>der</strong> Polymeren<br />
in den technischen Industriezweigen.<br />
In o<strong>der</strong> auf Erzeugnisse und Materialien ein- o<strong>der</strong> aufgebrachte<br />
Stoffe werden infolge von Verarbeitung durch Arbeitnehmer<br />
(beabsichtigt o<strong>der</strong> unbeabsichtigt) aus <strong>der</strong> Erzeugnismatrix<br />
freigesetzt. Diese Verfahren sind typischerweise mit PROC 21,<br />
31
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
ERC- Name Beschreibung<br />
NUMMER<br />
Sonstige Umweltmerkmale;<br />
bitte näher angeben<br />
24, 25 verbunden. Verfahren, bei denen das Entfernen von<br />
Material beabsichtigt ist und hohe Mengen an Staub zu<br />
erwarten sind, beinhalten zum Beispiel: Schleifarbeiten o<strong>der</strong><br />
Entfernen von Farbe durch Sandstrahlen.<br />
Bitte beachten: Dies ist keine vollständige Liste <strong>der</strong> potenziell im Rahmen von REACH zu<br />
beschreibenden Verwendungen. Weitere Verwendungen sind entsprechend zu beschreiben.<br />
* Bitte beachten: Zur Wahrung <strong>der</strong> Konsistenz mit dem Deskriptorsystem in IUCLID 5.2 wurde<br />
<strong>der</strong> Begriff „Zubereitung“ in diesen Listen nicht durch „Gemisch“ ersetzt.<br />
32
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
Anhang <strong>R.12</strong>-4.2: Verwendungsmerkmale nach Umweltfreisetzungskategorien<br />
ERC<br />
Lebenszyklusstadium<br />
Grad des<br />
Einschlusses<br />
Beabsichtigtes<br />
technisches Schicksal<br />
des Stoffes<br />
33<br />
Verteilung<br />
<strong>der</strong><br />
Emissionsquellen <br />
Innen-/Außenverwendung <br />
Freisetzungsför<strong>der</strong>ung<br />
während <strong>der</strong><br />
Nutzungsdauer<br />
1 Herstellung Offen-geschlossen Industriell Innenverwendung Nicht zutreffend<br />
2 Formulierung Offen-geschlossen Nicht in eine Matrix<br />
eingeschlossen<br />
3 Formulierung Offen-geschlossen Einschluss in/auf einer<br />
Matrix<br />
Industriell Innenverwendung Nicht zutreffend<br />
Industriell Innenverwendung Nicht zutreffend<br />
4 Endverwendung Offen-geschlossen Verarbeitungshilfsstoff Industriell Innenverwendung Nicht zutreffend<br />
5 Endverwendung Offen-geschlossen Einschluss in/auf einer<br />
Matrix<br />
Industriell Innenverwendung Nicht zutreffend<br />
6a Endverwendung Offen-geschlossen Zwischenprodukt Industriell Innenverwendung Nicht zutreffend<br />
6b Endverwendung Offen-geschlossen Reaktiver<br />
Verarbeitungshilfsstoff<br />
Industriell Innenverwendung Nicht zutreffend<br />
6c Endverwendung Offen-geschlossen Monomere für Polymere Industriell Innenverwendung Nicht zutreffend<br />
6d Endverwendung Offen-geschlossen Monomere für Gummi<br />
o<strong>der</strong> Thermoplaste<br />
7 Endverwendung Geschlossenes<br />
<strong>System</strong><br />
8a Endverwendung Offen-geschlossen Verarbeitungshilfsstoff Breit<br />
dispersiv<br />
8b Endverwendung Offen-geschlossen Reaktion bei <strong>der</strong><br />
Verwendung<br />
8c Endverwendung Offen-geschlossen Einschluss in/auf einer<br />
Matrix<br />
Industriell Innenverwendung Nicht zutreffend<br />
Verarbeitungshilfsstoff Industriell Innenverwendung Nicht zutreffend<br />
Breit<br />
dispersiv<br />
Breit<br />
dispersiv<br />
8d Endverwendung Offen-geschlossen Verarbeitungshilfsstoff Breit<br />
dispersiv<br />
8e Endverwendung Offen-geschlossen Reaktion bei <strong>der</strong><br />
Verwendung<br />
8f Endverwendung Offen-geschlossen Einschluss in/auf einer<br />
Matrix<br />
9a Endverwendung Geschlossene<br />
<strong>System</strong>e<br />
9b Endverwendung Geschlossene<br />
<strong>System</strong>e<br />
Breit<br />
dispersiv<br />
Breit<br />
dispersiv<br />
Verarbeitungshilfsstoff Breit<br />
dispersiv<br />
Verarbeitungshilfsstoff Breit<br />
dispersiv<br />
10a Nutzungsdauer Offen Einschluss in/auf einer<br />
Matrix<br />
10b Nutzungsdauer Offen Einschluss in/auf einer<br />
Matrix<br />
Entfernen aus einer<br />
Matrix<br />
11a Nutzungsdauer Offen Einschluss in/auf einer<br />
Matrix<br />
11b Nutzungsdauer Offen Einschluss in/auf einer<br />
Matrix<br />
Entfernen aus einer<br />
Matrix<br />
12a Nutzungsdauer Offen-geschlossen Verluste aus einer Matrix<br />
bei <strong>der</strong><br />
Erzeugnisverarbeitung<br />
12b Nutzungsdauer Offen-geschlossen Verluste mit einer Matrix<br />
bei <strong>der</strong><br />
Erzeugnisverarbeitung<br />
Breit<br />
dispersiv<br />
Breit<br />
dispersiv<br />
Breit<br />
dispersiv<br />
Breit<br />
dispersiv<br />
Innenverwendung Nicht zutreffend<br />
Innenverwendung Nicht zutreffend<br />
Innenverwendung Nicht zutreffend<br />
Außenverwendung Nicht zutreffend<br />
Außenverwendung Nicht zutreffend<br />
Außenverwendung Nicht zutreffend<br />
Innenverwendung Nicht zutreffend<br />
Außenverwendung Nicht zutreffend<br />
Außenverwendung Gering<br />
Außenverwendung Hoch<br />
Innenverwendung Gering<br />
Innenverwendung Hoch<br />
Industriell Innenverwendung Gering<br />
Industriell Innenverwendung Hoch
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
Anhang <strong>R.12</strong>-4.3: Überblick über die verfügbaren spezifischen Umweltfreisetzungskategorien (SPERCs)<br />
Wird später eingefügt<br />
34
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
Anhang <strong>R.12</strong>-5.1: Deskriptorenliste für Stoffe in Erzeugnissen (AC)<br />
Erzeugniskategorien, keine Freisetzung beabsichtigt (AC)<br />
Erzeugniskategorien (und nicht erschöpfende Aufzählung von Beispielen) zur<br />
Beschreibung <strong>der</strong> Art des Erzeugnisses, in dem <strong>der</strong> Stoff während <strong>der</strong><br />
Nutzungsdauer und des Abfallstadiums enthalten ist<br />
Kategorien für komplexe Erzeugnisse<br />
Geeignete<br />
TARIC-Kapitel<br />
AC1 Fahrzeuge 86-89<br />
Beispiele: Lkw, Personenkraftwagen und Motorrä<strong>der</strong>, Fahrrä<strong>der</strong>, Dreirä<strong>der</strong> und<br />
zugehörige Transportausrüstung; an<strong>der</strong>e Fahrzeuge: Schienen-, Luftfahrzeuge,<br />
Schiffe, Boote<br />
AC2 Maschinen, mechanische Vorrichtungen, elektrische/elektronische Erzeugnisse 84/85<br />
Beispiele: Maschinen und mechanische Vorrichtungen; elektrische und<br />
elektronische Erzeugnisse, z. B. Computer, Video- und Audio-,<br />
Kommunikationsgeräte, Lampen und Beleuchtung; Kameras; Kühlschrank,<br />
Geschirrspüler, Waschmaschinen<br />
AC3 Elektrische Batterien und Akkumulatoren 8506/07<br />
Kategorien für materialbasierte Erzeugnisse<br />
AC4 Stein, Gips, Zement, Glas- und Keramikartikel 68/69/70<br />
Beispiele: Glas- und Keramikartikel, z. B. Tafelgeschirr, Trinkgläser, Töpfe, Pfannen,<br />
Lebensmittelvorratsbehälter; Bau- und Dämmerzeugnisse; natürliches o<strong>der</strong><br />
künstliches Schleifpulver o<strong>der</strong> -korn auf Basis von Textilmaterial, Papier, Pappe<br />
o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Materialien<br />
AC5 Gewebe, Textilien und Bekleidung 50-63, 94/95<br />
, Beispiele: Bekleidung, Bettwäsche, Matratzen, Vorhänge, Polster,<br />
Teppiche/Fußbodenbeläge, Fahrzeugsitze, Textilspielzeug<br />
AC6 Le<strong>der</strong>erzeugnisse 41-42, 64, 94<br />
Beispiele: Handschuhe, Geldbeutel, Brieftasche, Schuhwerk, Möbel<br />
AC7 Metallerzeugnisse 71, 73-83, 95<br />
Beispiele: Besteck, Kochutensilien, Töpfe, Pfannen, Schmuck, Spielzeug, Möbel,<br />
Bauerzeugnisse<br />
AC8 Papiererzeugnisse 48-49<br />
AC10<br />
Beispiele: Papiererzeugnisse: Papiertücher, Handtücher, Einweggeschirr, Windeln,<br />
Frauenhygieneprodukte, Inkontinenzprodukte für Erwachsene; Schreibpapierartikel,<br />
Büropapier; bedruckte Papiererzeugnisse: z. B. Zeitungen, Bücher, Zeitschriften,<br />
Fotos; Tapete<br />
Gummierzeugnisse<br />
Beispiele: Reifen, Bodenbeläge, Handschuhe, Schuhwerk, Spielzeug<br />
40, 64, 95<br />
AC11 Holzerzeugnisse<br />
Beispiele: Bodenbeläge, Wände, Möbel, Spielzeug, Bauerzeugnisse<br />
44, 94/95<br />
AC13 Kunststofferzeugnisse<br />
Beispiele: Kunststoffgeschirr, Lebensmittelvorratsbehälter, Lebensmittelverpackungen,<br />
Babyflaschen; Bodenbeläge, Spielzeug, Möbel, Kunststoffkleinteile für den<br />
täglichen Gebrauch, z. B. Kugelschreiber, Bauteile für PCs, Mobiltelefone<br />
39, 94/95, 85/86<br />
Sonstige (TARIC-Codes verwenden: siehe letzte Zeile)<br />
http://ec.europa.eu/taxation_customs/dds/tarhome_de.htm<br />
Bitte beachten: Dies ist keine vollständige Liste <strong>der</strong> potenziell im Rahmen von REACH zu<br />
beschreibenden Verwendungen. Weitere Verwendungen sind entsprechend zu beschreiben.<br />
35
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
Anhang <strong>R.12</strong>-5.2: Erzeugnisse mit beabsichtigter Freisetzung von Stoffen<br />
Verwendungsdeskriptoren für Erzeugnisse mit beabsichtigter Freisetzung von Stoffen<br />
Deskriptoren auf <strong>der</strong> Basis einer unverbindlichen Liste von Beispielen<br />
AC30 Sonstige Erzeugnisse mit beabsichtigter Freisetzung von Stoffen, bitte näher angeben 26<br />
AC31 Duftende Kleidung<br />
AC32 Duften<strong>der</strong> Radiergummi<br />
AC33 Eintrag wurde nach <strong>der</strong> REACH CA-Tagung im März 2008 gestrichen<br />
AC34 Duftendes Spielzeug<br />
AC35 Duftende Papiererzeugnisse<br />
AC36 Duftende CD<br />
AC38 Verpackungsmaterial für Metallteile, das Schmierfett/Korrosionsinhibitoren freisetzt<br />
Bitte beachten: Dies ist keine vollständige Liste <strong>der</strong> potenziell im Rahmen von REACH zu<br />
beschreibenden Verwendungen. Weitere Verwendungen sind entsprechend zu beschreiben.<br />
26 Siehe vorherige Fußnote. Bitte beachten Sie, dass Erzeugnisse auch für die berufsbedingte Exposition relevant sein<br />
können, insbeson<strong>der</strong>e in Bezug auf abrasive Verfahren (siehe PROC 21 und 24) und Warmbearbeitung (PROC 25).<br />
Elektroden für das Schweißen und Löten sind unter PC 38 als Zubereitung verzeichnet.<br />
36
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
Anhang <strong>R.12</strong>-5.3: In <strong>der</strong> ECETOC Targeted Risk Assessment berücksichtigte Verbrauchererzeugnisse<br />
Erzeugniskategorie Erzeugnis-Unterkategorie in TRA für Verbraucherexposition<br />
AC5: Gewebe, Textilien und<br />
Bekleidung<br />
Bekleidung (alle Materialarten), Handtuch<br />
Bettwäsche, Matratze<br />
Spielzeug (Kuschelspielzeug)<br />
Autositz, Stuhl, Bodenbeläge<br />
AC6: Le<strong>der</strong>erzeugnisse Geldbeutel, Brieftasche, Lenkradbezug (Auto)<br />
Schuhwerk (Schuhe, Stiefel)<br />
Möbel (Sofa)<br />
AC8: Papiererzeugnisse Windeln<br />
Monatsbinden<br />
AC10: Gummierzeugnisse Gummigriffe, Reifen<br />
Papiertücher, Handtücher, Feuchttücher, Toilettenpapier<br />
Bedrucktes Papier (Zeitungen, Zeitschriften, Bücher)<br />
Bodenbeläge<br />
Schuhwerk (Schuhe, Stiefel)<br />
Gummispielzeug<br />
AC11: Holzerzeugnisse Möbel (Stuhl)<br />
Wände und Bodenbeläge (gilt auch für an<strong>der</strong>es Material als Holz)<br />
Kleinspielzeug (Auto, Zug)<br />
Spielzeug, Gegenstände für den Außenbereich<br />
Kunststoff, größere Erzeugnisse (Kunststoffstuhl, PVC-Bodenbeläge,<br />
AC13: Kunststofferzeugnisse<br />
Rasenmäher, PC)<br />
Spielzeug (Puppe, Auto, Tiere, Beißringe)<br />
Kunststoff, kleine Erzeugnisse (Kugelschreiber, Mobiltelefon)<br />
Bitte beachten: Dies ist keine vollständige Liste <strong>der</strong> potenziell im Rahmen von REACH zu<br />
beschreibenden Verwendungen. Weitere Verwendungen sind entsprechend zu beschreiben.<br />
37
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
Anhang <strong>R.12</strong>-6: Liste <strong>der</strong> funktionalen Kategorien (optional, bei Bedarf) 27<br />
Liste <strong>der</strong> technischen Funktionen, die ein Stoff in einem chemischen Produkt (einer Zubereitung*)<br />
o<strong>der</strong> in einem Erzeugnis haben kann<br />
Funktion Erläuterung<br />
Aerosoltreibmittel<br />
Stoffe, die Gase o<strong>der</strong><br />
Flüssigkeiten<br />
adsorbieren o<strong>der</strong><br />
absorbieren<br />
Antikondensationsmittel<br />
Frostschutzmittel<br />
Abschmierschutz- und<br />
Antiklebemittel<br />
Antistatikmittel<br />
Druck- o<strong>der</strong> Flüssiggase, in denen Stoffe gelöst o<strong>der</strong> suspendiert sind<br />
und bei Entladung des Innendrucks durch Expansion des Gases aus<br />
einem Behälter ausgetrieben werden.<br />
Stoffe, die zum Absorbieren o<strong>der</strong> Adsorbieren von Flüssigkeiten<br />
verwendet werden: Filtermaterialien/-medien; Molekularsiebe; Silicagel<br />
usw.<br />
Stoffe, die dazu verwendet werden, Kondensation auf Oberflächen und in<br />
<strong>der</strong> Atmosphäre zu vermeiden: Antibeschlagmittel; Kondensatentferner<br />
Stoffe, die zur Verhin<strong>der</strong>ung und Beseitigung von Eisbildung verwendet<br />
werden: Frostschutzflüssigkeiten; Enteisungsmittel.<br />
Stoffe, die zur Verhin<strong>der</strong>ung von Abschmutzung und Adhäsion verwendet<br />
werden: Bestäubungsmittel und Abschmierschutz-Zusätze für das<br />
Druckereiwesen; Öle und Wachse für Latten und Schalungen;<br />
Gießmasse usw.<br />
Stoffe, die dazu verwendet werden, die Tendenz zur elektrostatischen<br />
Aufladung zu verhin<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> zu verringern: antistatische Zusätze; Stoffe<br />
zur Oberflächenbehandlung gegen statische Elektrizität.<br />
Bindemittel Harz- o<strong>der</strong> Polymerstoffe in Beschichtungen und Klebstoffen.<br />
Biozidstoffe<br />
Bleichmittel<br />
Färbemittel, Farben<br />
Färbemittel, Pigmente<br />
Komplexbildner<br />
Leitfähige Mittel<br />
Korrosionsinhibitoren<br />
und<br />
Kesselsteinschutzmittel<br />
Staubbindemittel<br />
Stoffe, die zum Bleichen o<strong>der</strong> Entfärben von Materialien verwendet<br />
werden. Nicht: Kosmetik; fotografische Bleichmittel; optische Aufheller.<br />
Stoffe, die dazu verwendet werden, sich unter Bildung von Komplexen mit<br />
an<strong>der</strong>en Stoffen (vor allem Metallionen) zu verbinden.<br />
Stoffe, die zur Leitung von elektrischem Strom verwendet werden.<br />
Unterkategorie Elektrolyte; Elektrodenmaterialien.<br />
Stoffe, die zur Verhin<strong>der</strong>ung von Korrosion verwendet werden:<br />
korrosionshemmende Zusätze; Rostschutzmittel<br />
Stoffe, die zur Kontrolle von feinverteilten Feststoffteilchen von<br />
27 Diese Liste wurde durch Kombination <strong>der</strong> unter dem früheren <strong>System</strong> zur Notifizierung neuer Stoffe in <strong>der</strong> EU („TGD<br />
(Technical guidance document) for the completion of a summary notification dossier for a new chemical substance<br />
utilising the structured notification interchange format (SNIF)“, Anhang 3; http://ecb.jrc.ec.europa.eu/DOCUMENTS/New-<br />
Chemicals/SNIF_Guidance.pdf) geltenden Liste von Funktionskategorien („Function Categories“) und <strong>der</strong> Liste von<br />
Industriefunktionen („Industrial Function Categories“) in den „Instructions for Reporting for the 2006 Partial Updating of<br />
the TSCA Chemical Inventory Database“, Anhang E (www.epa.gov/iur/pubs/2006_inst_tsca_cheminv.pdf) abgeleitet.<br />
Alle Einträge, die offensichtlich chemische Produkte (Zubereitungen) beschreiben, wurden entfernt.<br />
38
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
Liste <strong>der</strong> technischen Funktionen, die ein Stoff in einem chemischen Produkt (einer Zubereitung*)<br />
o<strong>der</strong> in einem Erzeugnis haben kann<br />
Sprengstoffe<br />
Düngemittel<br />
Füllstoffe<br />
Fixiermittel<br />
Funktion Erläuterung<br />
Flammschutzmittel<br />
Flotationshilfsmittel<br />
Flussmittel für das<br />
Gießen<br />
Schaumbildner<br />
(Treibmittel)<br />
Lebens-/Futtermittel-<br />
Zusatzstoffe<br />
Kraftstoffe und<br />
Kraftstoffzusätze<br />
Wärmeübertragungsmittel<br />
Imprägniermittel<br />
Chemische<br />
Zwischenprodukte<br />
pulverisierten o<strong>der</strong> gemahlenen Materialien verwendet werden, um <strong>der</strong>en<br />
Freisetzung in die Luft zu reduzieren<br />
Relativ inerte und normalerweise nicht faserige, feinverteilte Stoffe, die<br />
Elastomeren, Kunststoffen, Farben, Keramik usw. gewöhnlich zur<br />
Volumenvergrößerung zugesetzt werden.<br />
Stoffe, die dazu verwendet werden, mit einer Farbe auf Fasern zu<br />
interagieren, um die Farbechtheit zu verbessern.<br />
Stoffe, die in Materialien eingebunden o<strong>der</strong> auf <strong>der</strong>en Oberfläche<br />
aufgebracht werden, um die Verbrennung zu verlangsamen o<strong>der</strong> zu<br />
verhin<strong>der</strong>n.<br />
Stoffe, die zur Konzentration und Gewinnung von Mineralien aus Erzen<br />
verwendet werden: Flotationsöl; Flotation, Drücker.<br />
Stoffe, die dazu verwendet werden, das Schmelzen von Mineralien zu<br />
för<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> Oxidbildung zu verhin<strong>der</strong>n.<br />
Stoffe, die dazu verwendet werden, eine Schaum- o<strong>der</strong> Zellstruktur in<br />
einem Kunststoff- o<strong>der</strong> Gummimaterial zu bilden: physisch durch die<br />
Expansion von komprimierten Gasen o<strong>der</strong> Verdampfung von Flüssigkeit<br />
o<strong>der</strong> chemisch durch Zersetzung unter Gasentwicklung.<br />
Stoffe, die als Beimischung zu festen Materialien verwendet werden,<br />
welche ihre ursprüngliche Form beibehalten: Imprägniermittel für Le<strong>der</strong>,<br />
Papier, Textilien und Holz. Nicht: Flammverzögerungsmittel;<br />
Konservierungsmittel; Biozide.<br />
Laborchemikalien Stoffe, die in Labors für Analysezwecke verwendet werden.<br />
Schmiermittel und<br />
Schmiermittelzusätze<br />
Geruchsmittel<br />
Oxidationsmittel<br />
Stoffe, die zwischen zwei Oberflächen mitgerissen und auf diese Weise<br />
zur Verringerung von Reibung verwendet werden: Öle; Fette; Wachse;<br />
reibungsvermin<strong>der</strong>nde Zusätze.<br />
Stoffe, die zur Erzeugung, Verstärkung o<strong>der</strong> Überdeckung von Gerüchen<br />
verwendet werden. Nicht: Lebensmittelzusatzstoffe; Kosmetik.<br />
Stoffe, die leicht Sauerstoff abgeben, Wasserstoff aus an<strong>der</strong>en Stoffen<br />
entfernen o<strong>der</strong> bei chemischen Reaktionen Elektronen aufnehmen und<br />
für solche Zwecke verwendet werden.<br />
39
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
Liste <strong>der</strong> technischen Funktionen, die ein Stoff in einem chemischen Produkt (einer Zubereitung*)<br />
o<strong>der</strong> in einem Erzeugnis haben kann<br />
Funktion Erläuterung<br />
Pharmazeutische Stoffe<br />
Lichtempfindliche Mittel<br />
und an<strong>der</strong>e<br />
Fotochemikalien<br />
pH-Regulatoren<br />
Pflanzenschutzmittel<br />
Galvanisiermittel und<br />
Mittel zur Behandlung<br />
von Metalloberflächen<br />
Druckübertragungsmittel<br />
Reglersubstanzen,<br />
ausgenommen<br />
Polymerisations- o<strong>der</strong><br />
Vulkanisierverfahren<br />
Reglersubstanzen, die<br />
bei Vulkanisier- o<strong>der</strong><br />
Polymerisationsverfahren<br />
verwendet werden<br />
Verarbeitungshilfsstoff,<br />
sofern nicht an an<strong>der</strong>er<br />
Stelle aufgeführt<br />
Reduktionsmittel<br />
Stoffe, die zur Erzeugung eines dauerhaften fotografischen Bildes<br />
verwendet werden. Unterkategorien: Desensibilisatoren; Entwickler;<br />
Fixiermittel; lichtempfindliche Mittel; Sensibilisatoren; Schleierverhin<strong>der</strong>er;<br />
Lichtstabilisatoren; Verstärker.<br />
Stoffe, die zur Regelung <strong>der</strong> Geschwindigkeit eines (chemischen)<br />
Verfahrens verwendet werden, z. B. Beschleuniger; Aktivatoren;<br />
Katalysatoren; Inhibitoren; Sikkative; Hautverhin<strong>der</strong>ungsmittel;<br />
Vernetzungsmittel; Initiatoren; Foto-Initiatoren usw.<br />
Stoffe, die zur Regelung <strong>der</strong> Geschwindigkeit eines (chemischen)<br />
Verfahrens verwendet werden, z. B. Beschleuniger; Aktivatoren;<br />
Katalysatoren; Inhibitoren; Sikkative; Hautverhin<strong>der</strong>ungsmittel;<br />
Vernetzungsmittel; Initiatoren; Foto-Initiatoren usw.<br />
Stoffe, die dazu verwendet werden, Sauerstoff zu entfernen, zu hydrieren<br />
o<strong>der</strong> allgemein bei chemischen Reaktionen als Elektronendonator zu<br />
dienen.<br />
Reprographiemittel<br />
(Toner) Stoffe, die zur Reproduktion eines dauerhaften Bildes verwendet werden.<br />
Halbleiter und<br />
fotovoltaische Mittel<br />
Weichmacher<br />
Lösemittel<br />
Stabilisatoren<br />
Tenside<br />
Stoffe, die Wi<strong>der</strong>stände aufweisen, welche zwischen denen von<br />
Isolatoren und Metallen liegen, und die gewöhnlich durch Licht, Wärme<br />
o<strong>der</strong> elektrische o<strong>der</strong> magnetische Fel<strong>der</strong> verän<strong>der</strong>bar sind o<strong>der</strong> beim<br />
Auftreffen von Strahlungsenergie elektromotorische Kraft generieren.<br />
Stoffe, die zum Weichmachen von Materialien verwendet werden, damit<br />
sich diese besser anfühlen, leichter appretieren lassen o<strong>der</strong> flexibel o<strong>der</strong><br />
bearbeitbar werden. Unterkategorien: Koaleszenzmittel; Beizen<br />
(Le<strong>der</strong>technologie); Devulkanisationsmittel; Erweichungsmittel;<br />
Quellmittel, Wasserenthärter; Plastifiziermittel.<br />
Stoffe, die zum Lösen, Verdünnen, Verflüssigen und Extrahieren<br />
verwendet werden: Extraktionsmittel; Lösemittel und Verdünner für<br />
Farben, Lacke, Klebstoffe und an<strong>der</strong>e Materialien.<br />
Stoffe, die dazu verwendet werden, spontane Än<strong>der</strong>ungen und die<br />
Alterung von Materialien zu verhin<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> zu verlangsamen.<br />
Stoffe, die dazu verwendet werden, die Oberflächen- und/o<strong>der</strong><br />
Grenzflächenspannung von Flüssigkeiten zu senken sowie die Reinigung,<br />
40
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
Liste <strong>der</strong> technischen Funktionen, die ein Stoff in einem chemischen Produkt (einer Zubereitung*)<br />
o<strong>der</strong> in einem Erzeugnis haben kann<br />
Funktion Erläuterung<br />
Benetzung, Dispersion usw. zu för<strong>der</strong>n.<br />
Gerbmittel Stoffe, die zur Behandlung von Fellen und Häuten verwendet werden.<br />
Viskositätsregler<br />
Sonstige<br />
Stoffe, die dazu verwendet werden, die Fließeigenschaften von an<strong>der</strong>en<br />
Stoffen o<strong>der</strong> Zubereitungen zu modifizieren, denen sie zugesetzt werden.<br />
* Bitte beachten: Zur Wahrung <strong>der</strong> Konsistenz mit dem Deskriptorsystem in IUCLID 5.2 wurde <strong>der</strong><br />
Begriff „Zubereitung“ in diesen Listen nicht durch „Gemisch“ ersetzt.<br />
41
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
Anhang <strong>R.12</strong>-7: Hinweise zur Umwandlung von Verwendungsbeschreibungen, die auf den vorhergehenden<br />
Deskriptor-Auswahllisten (in Version 1) basieren, in Informationen, die mit den verfeinerten Deskriptor-<br />
Auswahllisten kompatibel sind<br />
Einleitung<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Weiterentwicklung <strong>der</strong> Leitlinien zu Informationsanfor<strong>der</strong>ungen und<br />
Stoffsicherheitsbeurteilung hat die <strong>ECHA</strong> einen Aktualisierungsentwurf für Kapitel <strong>R.12</strong> <strong>der</strong><br />
Leitlinien (<strong>System</strong> <strong>der</strong> Verwendungsdeskriptoren) erarbeitet. Diese Aktualisierung war notwendig<br />
geworden, um ein Deskriptorelement einzuführen, das den Umweltschutz abdeckt, die praktische<br />
Anwendung des Deskriptorsystems besser zu erläutern sowie die Beziehung zwischen dem<br />
Verwendungsdeskriptorsystem und den Expositionsabschätzungen <strong>der</strong> Stufe 1 für Arbeitnehmer,<br />
Verbraucher und die Umwelt klarer zu strukturieren.<br />
Die folgende Kurzanleitung soll Unternehmen unterstützen, die Verwendungsdaten auf Grundlage<br />
<strong>der</strong> Verwendungsdeskriptor-Auswahllisten in früheren Versionen <strong>der</strong> aktuellen Leitlinien<br />
gesammelt haben. Für jede Auswahlliste wird erläutert, wie die bereits gesammelten Daten in eine<br />
Form umgewandelt werden können, die i) zu den Auswahllisten des Entwurfs von Version 2<br />
(9.11.09) und ii) zu den Einträgen <strong>der</strong> zugehörigen TRA-Verbraucherexpositionsabschätzungen<br />
passt.<br />
Die neue Deskriptorenliste für die Umwelt (Umweltfreisetzungskategorien) gab es in Version 1 <strong>der</strong><br />
Leitlinien noch nicht, folglich müssen diese Daten in je<strong>der</strong> Verwendungsbeschreibung, die vor<br />
Sommer 2009 durchgeführt wurde, ergänzt werden. Zu dieser Deskriptorenliste sind in den<br />
nachstehenden Tabellen keine weiteren Hinweise enthalten.<br />
42
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
Tabelle 1: Deskriptorenliste für die Verwendungssektoren<br />
Geän<strong>der</strong>ter<br />
Eintrag<br />
Was ist geän<strong>der</strong>t? Gegebenenfalls erfor<strong>der</strong>liche Anpassung von<br />
bereits gesammelten Verwendungsdaten<br />
SU20, 23, 24 Neue Einträge. Keine Anpassung erfor<strong>der</strong>lich.<br />
SU2 SU2 wurde aufgeteilt in 2a und 2b. Keine Anpassung erfor<strong>der</strong>lich.<br />
SU6 und 6a SU6a wurde neu eingeführt, wobei SU6<br />
in SU6b geän<strong>der</strong>t wurde.<br />
Tabelle 2: Deskriptorenliste für die Produktkategorien<br />
Geän<strong>der</strong>ter<br />
Eintrag<br />
SU6 in SU6b umwandeln.<br />
Was ist geän<strong>der</strong>t? Gegebenenfalls erfor<strong>der</strong>liche Anpassung von<br />
bereits gesammelten Verwendungsdaten<br />
PC9 PC9 wurde aufgeteilt in 9a, 9b, 9c. Verwendungen, die mit dem früheren Eintrag<br />
PC9 beschrieben wurden, sind jetzt als PC 9a,<br />
9b und (sofern relevant) 9c zu beschreiben.<br />
Wenn keine spezifischeren Informationen<br />
verfügbar sind, PC9 durch alle drei neuen<br />
Kategorien ersetzen.<br />
Entferner wurden in 9a aufgenommen. Keine Verän<strong>der</strong>ungen in Bezug auf<br />
Verwendungen erfor<strong>der</strong>lich, die zuvor unter PC9<br />
beschrieben wurden.<br />
Mörtel und Modellierton wurden in PC9b<br />
aufgenommen.<br />
Ausgehärtete getrocknete Wandfarbe<br />
wurde in AC11 verschoben.<br />
PC4 Eintrag nicht geän<strong>der</strong>t, aber<br />
Unterkategorie für TRA-<br />
Verbraucherexpositionsabschätzung<br />
gelöscht.<br />
Modellierton ist mit PC9b statt PC5 zu<br />
beschreiben.<br />
Keine Anpassung in Bezug auf Verwendungen<br />
erfor<strong>der</strong>lich, die zuvor unter PC9 beschrieben<br />
wurden.<br />
Keine TRA-Verbraucherexpositionsabschätzung<br />
für PC4 möglich.<br />
TRA-Verbraucherexpositionsabschätzung für<br />
Entferner kann über die Unterkategorien unter<br />
PC 9a durchgeführt werden.<br />
PC5 PC5 gelöscht. Verwendungen, die unter diesem Eintrag<br />
beschrieben wurden, sind neu PC1 (Klebstoffe),<br />
PC9b (Füllstoffe, Spachtelmassen, Modellierton),<br />
PC9c (Fingerfarben) zuzuordnen.<br />
PC6 PC6 gelöscht. Verwendungen, die unter diesem Eintrag<br />
beschrieben wurden, sind neu PC31 (Poliermittel<br />
und Wachsmischungen) o<strong>der</strong> PC35 (Wasch- und<br />
Reinigungsmittel) zuzuordnen.<br />
PC10 PC10 gelöscht. Verwendung unter „Sonstige“ beschreiben,<br />
wobei die Sammlung zusätzlicher Daten<br />
erfor<strong>der</strong>lich sein kann. TRA-<br />
Verbraucherexpositionsabschätzung für<br />
Entferner kann über die Unterkategorien unter<br />
PC 9a durchgeführt werden.<br />
PC22 PC22 gelöscht. Verwendungen, die unter diesem Eintrag<br />
beschrieben wurden, sind neu PC12<br />
(Düngemittel) zuzuordnen.<br />
43
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
Tabelle 3: Deskriptorenliste für die Verfahrenskategorien<br />
Geän<strong>der</strong>ter<br />
Eintrag<br />
Was ist geän<strong>der</strong>t? Gegebenenfalls erfor<strong>der</strong>liche Anpassung von<br />
bereits gesammelten Verwendungsdaten<br />
PROC8 PROC8 wurde aufgeteilt in 8a und 8b. Verwendungen, die mit dem früheren PROC8<br />
beschrieben wurden, sind jetzt als PROC 8a<br />
o<strong>der</strong> 8b zu beschreiben. Wenn keine<br />
spezifischeren Informationen verfügbar sind,<br />
PROC8 durch PROC8a ersetzen.<br />
PROC22-25 Korrektur <strong>der</strong> Nummerierung gegenüber<br />
Version 1: PROC22=>23; PROC23=>24;<br />
PROC24=>25.<br />
PROC26,<br />
27<br />
Der Inhalt <strong>der</strong> Kategorien wurde nicht geän<strong>der</strong>t.<br />
Korrektur <strong>der</strong> Nummerierung gegenüber<br />
Version 1 erfor<strong>der</strong>lich.<br />
PROC26 und 27 wurden neu eingeführt. Keine Anpassung erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Alle PROCs Bei den meisten PROCs wurde die<br />
Unterscheidung zwischen industriellem<br />
und nicht-industriellem Bereich entfernt.<br />
Auswahl jetzt in <strong>der</strong> Abschätzung selbst.<br />
Tabelle 4: Deskriptorenliste für die Erzeugniskategorien<br />
Geän<strong>der</strong>ter<br />
Eintrag<br />
Keine Anpassung erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Was ist geän<strong>der</strong>t? Gegebenenfalls erfor<strong>der</strong>liche Anpassung von<br />
bereits gesammelten Verwendungsdaten<br />
AC2 Elektrische und elektronische Erzeugnisse<br />
aufgenommen.<br />
AC3 Alle Erzeugnisse außer Batterien und<br />
Akkumulatoren in AC2 verschoben.<br />
AC4 Erzeugnisse aus Stein, Gips, Zement<br />
aufgenommen.<br />
Keine Anpassung erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Verwendungsbeschreibung außer für Batterien und<br />
Akkumulatoren in AC2 än<strong>der</strong>n.<br />
Keine Anpassung erfor<strong>der</strong>lich.<br />
AC9 AC9 wurde gelöscht. Kameras und Videokameras mit AC2 sowie Fotos mit<br />
AC8 beschreiben.<br />
AC11 Die Unterkategorien für die TRA-<br />
Verbraucherexpositionsabschätzungen<br />
wurden geän<strong>der</strong>t in:<br />
� Möbel (Stuhl)<br />
� Wände und Bodenbeläge (gilt auch für<br />
an<strong>der</strong>es Material als Holz)<br />
Die zweite Unterkategorie ist allgemeiner gefasst, so<br />
dass Expositionen durch Beschichtungen auf großen<br />
Innenraum-Oberflächen je<strong>der</strong> Art beurteilt werden<br />
können. Bei bereits gesammelten Daten muss geprüft<br />
werden, ob sich diese auf Möbel o<strong>der</strong> Bodenbeläge<br />
beziehen. Wenn keine genaueren Informationen zur<br />
Verfügung stehen, sind Expositionsabschätzungen für<br />
beide Unterkategorien durchzuführen.<br />
AC12 AC12 wurde gelöscht. Verwendung unter „Sonstige“ (evt. Sammlung<br />
zusätzlicher Daten erfor<strong>der</strong>lich) o<strong>der</strong> anhand <strong>der</strong><br />
materialbasierten Kategorien AC4, AC7, AC8, AC10,<br />
AC11, AC13 beschreiben (wenn keine spezifischeren<br />
Informationen verfügbar sind, alle zuordnen).<br />
Alle AC Die nummerierten Unterkategorien wurden<br />
entfernt und in eine Liste von Beispielen<br />
umgewandelt, die den Geltungsbereich <strong>der</strong><br />
Erzeugniskategorie veranschaulichen.<br />
44<br />
Verwendungen, die mit einer Unterkategorie<br />
beschrieben wurden, können auch mit <strong>der</strong><br />
zugehörigen AC beschrieben werden. Wenn <strong>der</strong><br />
Registrant o<strong>der</strong> nachgeschaltete Anwen<strong>der</strong> dies<br />
möchte, kann er auch das genauere Informations- und<br />
Unterkategorieniveau beibehalten.<br />
Für TRA-Verbraucherexpositionsabschätzungen kann<br />
aber immer noch eine Beschreibung bis hinunter auf<br />
das Unterkategorieniveau erfor<strong>der</strong>lich sein.
Kapitel <strong>R.12</strong>: Verwendungsdeskriptoren<br />
45