NATURSPIEGEL Heft 4 2012 - NABU Krefeld/Viersen
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Naturspiegel_4_<strong>2012</strong>_5er.qxd 10.09.<strong>2012</strong> 15:30 Uhr Seite 20<br />
Naturbeobachtungen<br />
Rückkehr eines seltenen Brutvogels?<br />
Wiedehopf<br />
am Niederrhein<br />
Gerade jüngst im Jahr <strong>2012</strong> wurde die<br />
erfolgreiche Brut eines Wiedehopfs<br />
im Nationalpark Maasduinen, De<br />
Hamert/Niederlande von Marc Roosen<br />
entdeckt und dokumentiert (siehe<br />
Fotos). Dieser Brutplatz liegt so nahe<br />
an der deutschen Grenze, dass es nur<br />
eine Frage der Zeit zu sein scheint,<br />
wann die seltene und spektakuläre<br />
Art wieder am Niederrhein als Brutvogel<br />
auftritt. Interessanterweise<br />
konnten bei den Recherchen auch<br />
weitere Brutzeitbeobachtungen und<br />
sogar Brutverdachte aus den letzten<br />
Jahren ermittelt werden, die ebenfalls<br />
für eine Rückkehr der Art in<br />
ehemalige Brutgebiete sprechen. Also:<br />
Augen und Ohren auf im zeitigen<br />
Frühjahr, es sind nicht immer Eichel-<br />
Futtertragender<br />
Wiedehopf im<br />
Nationalpark<br />
Maasduinen, <strong>2012</strong><br />
20 <strong>NATURSPIEGEL</strong> 4 /<strong>2012</strong><br />
häher, die durch die Heide und den<br />
Wald fliegen!<br />
Der Wiedehopf (Upupa epops) ist<br />
Bewohner von Heiden und Magerrasen,<br />
offenen, locker mit Bäumen<br />
bestandenen Waldflächen und Parkanlagen<br />
mit alten Bäumen und schütterer<br />
Vegetation, extensiv genutzten<br />
Obstwiesen und Weinbergen mit ausreichendem<br />
Großinsekten- und anderen<br />
Wirbellosenangebot. Er nistet in<br />
Höhlen, gerne in ausgefaulten Baumhöhlen<br />
in alten Obstbäumen, Kopfweiden<br />
oder verlassenen großen<br />
Spechthöhlen, auch in Bodennähe in<br />
Kaninchenbauten oder weiteren geeigneten<br />
zugänglichen Höhlen (Felsnischen,<br />
Steinhaufen, Speichern, Hohlziegeln,<br />
große Nistkästen etc.). Das<br />
Angeregt durch in den<br />
letzten Jahren zunehmende<br />
Beobachtungen<br />
von Wiedehopfen am<br />
Niederrhein und insbesondere<br />
auch im Kreis<br />
<strong>Viersen</strong> (vgl. Vogelmeldung.de)<br />
scheint<br />
es an der Zeit zu sein,<br />
einmal eine Zusammenstellung<br />
aller bisher<br />
bekannten Beobachtungen<br />
und Brutversuche<br />
in der Region<br />
vorzunehmen.<br />
Weibchen bebrütet die Eier in der<br />
Höhle und lässt sich vom Männchen<br />
füttern. Sind die Jungvögel nach rund<br />
drei Wochen geschlüpft, hudert sie<br />
das Weibchen, später füttern beide<br />
Eltern. Nach der 25 Tage dauernden<br />
Nestlingszeit werden die Jungvögel<br />
nur noch ein paar Tage gefüttert.<br />
Der gleiche Wiedehopf<br />
an der Nisthöhle, ein<br />
Jungtier ist zu sehen.<br />
Fotos: Marc Roosen