1965 - Katholische Pfarrgemeinde Liebfrauen
1965 - Katholische Pfarrgemeinde Liebfrauen
1965 - Katholische Pfarrgemeinde Liebfrauen
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Allen Brüdern und Schwestern der Pfarrfamilie Hl. Kreuz ein herzliches „Grüß<br />
Gott!" Unser Gruß gilt besonders den lieben alten Leuten, denen wir einen<br />
gesegneten Lebensabend wünschen. In Liebe gedenken wir unserer Kranken,<br />
die wir täglich in unser Gebet und das hl. Opfer einschließen. Unsere besten<br />
Wünsche gelten den Lieben in der Fremde, die auch in der Ferne mit Hl. Kreuz<br />
eng verbunden bleiben. Ein frohes, freundliches Willkommen entbieten wir<br />
allen, die im vergangenen Jahre in unsere Pfarrfamilie aufgenommen wurden.<br />
Den ewigen Frieden erflehen wir unseren Brüdern und Schwestern, die „mit<br />
dem Zeichen des Glaubens entschlafen sind."<br />
Leider war es uns in den letzten Jahren nicht möglich, durch Hausbesuche mit<br />
allen Familien in Verbindung zu treten. Wir hoffen aber zuversichtlich, nunmehr<br />
wieder allen Mitgliedern unserer Gemeinde auch persönlich unsere Grüße und<br />
Wünsche ausrichten und den Kirchenkalender aushändigen zu können. Um<br />
auch den Lieben in der Fremde den Kirchenkalehder, der ihnen sicher sehr<br />
willkommen ist, zu übermitteln, bitten wir, uns deren Anschriften mitzuteilen.<br />
Das Gedenken an die Pfarrerhebung von Hl. Kreuz vor 25 Jahren veranlaßt<br />
uns, im folgenden einen kurzen Rückblick über das Werden und Wachsen<br />
unserer Gemeinde zu geben. Im Jahre 1932 als Filiale von St. Georg gegründet,<br />
1934 als Pfarrektorat von der Bischöflichen Behörde errichtet, wurde Hl. Kreuz<br />
durch Erlaß des H. H. Herrn Bischofs Clemens-August am 1. Oktober 1939 zur<br />
selbständigen Pfarre erhoben. Der neu gebildete Seelsorgebezirk wurde von<br />
den Mutterpfarren St. Georg und <strong>Liebfrauen</strong> abgetrennt. Am Christkönigsfeste<br />
1939 führte der damalige Dechant Kreuzer den ersten Pfarrer von Hl. Kreuz in<br />
sein Amt ein. Das unter dem Titel „Kreuz-Erhöhung" am 13. Juni 1937 durch<br />
den H. H. Weihbischof Heinrich Roleff geweihte Gotteshaus, von dem bekannten<br />
Kirchenbaumeister Professor Dominikus Böhm erbaut, wurde Pfarrkirche.<br />
Aus der Statistik entnehmen wir, daß im Jahre der Pfarrerhebung im<br />
Gemeindebezirk 5800 Katholiken wohnten, durchschnittlich sonntäglich 2600<br />
am hl. Opfer teilnahmen und 179 pfarreigene Kinder getauft wurden. Die<br />
entsprechenden Zahlen für das Jahr 1963 sind: 8500 Katholiken, 3400 Teilnehmer<br />
am sonntäglichen Opfer und 201 Taufen. Während des zweiten Weltkrieges,<br />
der bei der Pfarrerhebung schon entbrannt war, hatten wir 330<br />
Kriegsopfer zu beklagen, von denen 290 im Fronteinsatz und 40 durch Kriegseinwirkung<br />
in der Heimat starben. Zwar wurde auch unsere Gemeinde bei den<br />
Angriffen auf Bocholt von Bombenschäden nicht verschont, doch blieben im<br />
großen und ganzen die Wohnviertel erhalten, so daß wir nach dem Kriege<br />
viele Familien, die in der Stadt Heim und Habe verloren hatten, bei uns aufnehmen<br />
konnten. Die erste größere Siedlung, die nach dem Kriege in Bocholt<br />
errichtet wurde, entstand im Heuting-Esch, die unterdessen so weit ausgebaut<br />
ist, daß in den nächsten Jahren dort ein neuer selbständiger Seelsorgebezirk<br />
gebildet werden muß.<br />
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Der Bau der neuen Kirche St. Paul in der Parksiedlung macht dank des unermüdlichen<br />
Einsatzes des Bauunternehmens Dammeyer-Hoves gute Fortschritte.<br />
Nachdem wir am 25. April 1964 feierlich den Grundstein gelegt haben und der<br />
Rohbau zum vereinbarten Termin vollendet wurde, hoffen wir, daß wir spä-<br />
testens im Herbst <strong>1965</strong> Kirchweihe feiern können. Auch an dieser Stelle möchten<br />
wir aufrichtig und herzlich allen danken, die den Kirchbau geplant, ihn bisher<br />
durch Rat und Tat gefördert und durch Opfer an Geld und Gut unterstützt<br />
haben. Unser Dank gilt besonders den zahlreichen Sammlern, die monatlich<br />
in den einzelnen Straßen die „Bausteine" zusammentragen, desgleichen auch<br />
den städtischen, staatlichen und kirchlichen Behörden, bei denen wir stets<br />
großes Verständnis und Entgegenkommen gefunden haben. Die Schule im<br />
Heuting-Esch wird zur Zeit von sieben Klassenzimmern auf zwölf mit Nebenräumen<br />
ausgebaut. Die Vorarbeiten für den Bau des Pastorates sind abgeschlossen.<br />
Die Pläne für den Bau eines Kindergartens, der wegen der großen<br />
Zahl der Kleinkinder in der Parksiedlung dringend notwendig ist, liegen vor.<br />
Auch sind die Pläne für den Bau des Jugendheimes an der Hochfeldstraße den<br />
zuständigen Behörden eingereicht. Zwar bestehen zur Beschaffung der erforderlichen<br />
Beihilfen zur Zeit noch Schwierigkeiten, doch dürften diese nicht<br />
unüberwindlich sein. Die Kreuzberganlage soll unter Schonung des Baumbestandes,<br />
der unter Naturschutz steht, in nächster Zeit würdig hergerichtet<br />
werden. Wir hoffen, daß nunmehr die schon seit langem geplante Ausstattung<br />
des Chorraumes unserer Pfarrkirche mit zwei Ambonen (Predigt- bzw. Lesepulte)<br />
und einem Crucifixus über dem Altare durchgeführt werden kann.<br />
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Gern berichten wir über einige Freuden- und Gnadentage im kirchlichen Leben<br />
der Gemeinde. Am 8. Februar 1964 hielt der H. H. Neupriester Robert Willmes<br />
im Gedenken an seine Erstkommunion, die er in Hl. Kreuz empfing, ein feierliches<br />
Amt und erteilte anschließend den Primizsegen. Der H. H. Herr Weihbischof<br />
Heinrich Baaken spendete 298 Kindern am 15. Februar 1964 das Sakrament<br />
der Hl. Firmung. Dank des Verständnisses der Eltern und der Hilfe der<br />
Schulen konnte jedes Kind von einem eigenen Paten zur Firmung geführt<br />
werden.<br />
Durch den Bußgang der Männer und Jungmänner in der Nacht zum Palmsonntag<br />
wurde die alte Bocholter Tradition, in der Karwoche eine Prozession<br />
zum Kreuzberg zu halten, in abgeänderter Form wieder aufgenommen. Nachdem<br />
die einzelnen Pfarrgruppen am Kreuzberg eingetroffen waren, legten die<br />
Teilnehmer in einer kurzen eindrucksvollen Feier vor der von Scheinwerfern<br />
angestrahlten Kreuzigungsgruppe Zeugnis ab für ihren Glauben an Christus,<br />
den König des Kreuzes, und beteten um Gottes Erbarmen und Segen in der<br />
Prozession nach St. Georg, wo sie dann gemeinsam das hl. Opfer und Opfermahl<br />
feierten.<br />
Erfreulich ist, daß auch im vergangenen Jahre manche Eltern ihre Kleinen<br />
rechtzeitig zum Tisch des Herrn führten. Wenn doch alle Eltern die grundlosen<br />
Bedenken und Vorurteile gegen die rechtzeitige Erstkommunion überwinden<br />
und erkennen würden, was ihren Kindern und Familien zum Heile gereicht!<br />
Das seltene Fest der diamantenen Hochzeit feierten die Eheleute Valk am<br />
14. Februar 1964 und die Eheleute Deligne am 18. April 1964, während die<br />
Eheleute Nattler am 23. November 1963, die Eheleute Harbring am 21. Februar<br />
1964, die Eheleute Tacke am 5. Mai 1964, die Eheleute Fahrland am 9. Juni 1964<br />
und die Eheleute Gigengack am 10. Juni 1964 goldene Hochzeit feiern konnten.<br />
Am 7. Juli 1964 wurde Herr Kaplan Badke als Vikar nach St. Marien in Ahaus<br />
versetzt. Wir danken dem Herrn Kaplan für seine segensreiche Tätigkeit in<br />
Hl. Kreuz. Als Nachfolger wurde der am 29. Juni 1964 geweihte Neupriester<br />
Clemens Sievert aus Schöppingen ernannt. Um Euer Gebet für die Priester und<br />
die Weckung von Priesterberufen bitten<br />
Statistik für das Jahr 1963<br />
201 Taufen, 77 Trauungen, 63 Sterbefälle<br />
Anschriften<br />
Pfarrer Heinrich Becking, Königsmühlenweg 3, Telefon 2529<br />
Kaplan Franz Lambrecht, Breslauer Straße 7, Telefon 22 68<br />
Kaplan Clemens Sievert, Königsmühlenweg 3, Telefon 2529<br />
Küster, Organist und Chorleiter Anton Mayland, Viktoriastraße 122<br />
Seelsorgehelferin Paula Lütkenhaus, Lönsstraße 15<br />
Eure Seelsorger<br />
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