Aufpasser Volltrefferin Sonnenanbeter - Garde der Prinzessin Mainz ...

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Thomas und seine Prinzessin
Der Adjutant berichtet von einer aufregenden Kampagne
Do stehn’se, do sin se, Unser,
Euer Prinze. Wolle mer se eroi
losse?“ Diesen Satz habe ich in der
Kampagne 2011/2012 etwa 90mal
gehört, als ich die Prinzessin Anna-
Marie I. als ihr Adjutant auf die Bühne
begleitet habe.
Am 5. November 2011 wurde im
Gouvernement das Prinzenpaar zum
175. Jubiläum der Mainzer Ranzengarde
(MRG) vorgestellt. Unser Präsident
Heinz Tronser jun., der mir
bereits zuvor telefonisch eine hübsche
Prinzessin versprochen hatte,
hat sein Wort gehalten und mir die
sehr adrette Prinzessin Anna-Marie
in Obhut gegeben. Am Nachmittag
desselben Tages fand auch die
erste Probe im Fort Hauptstein der
MRG statt. Zum ersten Mal kamen
alle Mitglieder des Hofstaates zusammen:
der Standartenträger, der
Till, der Bajazz, die Hofdamen, der
Staatsminister, das Prinzenpaar und
deren Adjutanten. Zunächst mussten
wir den Bühnenablauf und unsere
Hymne „Gaudeamus Igitur“ einstudieren.
Bis alles zur Inthronisierung
am 2. Januar 2012 im vollbesetzten
Schloss perfekt saß, trafen wir uns
sechs Mal. Dabei übte ich am liebsten,
der Prinzessin aus dem Mantel
zu helfen.
Steckbrief des Adjutanten
Name: Thomas Kämmerer
Alter: 23 Jahre
Ausbildung:
Abitur am Willigis, Ausbildung
zum Bankkaufmann, studiert
Betriebswirtschaftslehre in
Koblenz
Karriere:
1998 als Jungkadett bei der
GdP gestartet, 2012 Aufstieg
zum Leutnant und Adjutanten
der Prinzessin
Da half nur ein guter
Schluck aus dem
Flachmann
Vor der Inthronisierung,
unserem ersten öffentlichen
Auftritt, herrschte
bei allen große Aufregung
– helfen konnte da nur ein
guter Schluck aus dem
Flachmann! Die Narrenkappen
wurden dem Prinzenpaar
aufgesetzt und
die Zepter übergeben. Mit
geölter Stimme war unser
erster Auftritt gelungener
Auftakt.
Es folgte die erste Sitzung
bei unserer Garde,
ein Heimspiel also. In
der Kampagne kamen
so pro Wochenende
bis zu neun Auftritte zusammen,
begleitet von
legendären Nachsitzungen.
Ein Highlight war
dabei der Besuch in
der Coface Arena beim Spiel „Mainz
05 gegen Hannover 96“. Eingeladen
waren wir von „Heinz Ketchup“ in die
gleichnamige Loge. Die Zuschaueranzahl
des Stadions wurde nur von
der Fernsehsitzung übertroffen. Die
Idee des ZDFs war zunächst, dass
sich das Prinzenpaar alleine in die
Loge setzten sollte. Nach der Generalprobe
stellte man jedoch fest,
dass sie zu zweit für das Fernsehbild
etwas einsam wirkten und so
durften Jens Gerster, Adjutant des
Prinzen und ich uns in die ursprünglich
für zwei Personen ausgelegte
Loge quetschen. Vom Scheinwerferlicht
gebraten, mussten wir feststellen,
dass die Bewirtung in fünf
Metern Höhe nicht funktionierte,
trotz Bestellung auf den Deckel von
Johannes Gerster.
Die Nachsitzung begann schließlich
damit, dass das ZDF das Prin-
GdP – GARDE aktuell 20125
zenpaar wegen fehlender Eintrittskarten
nicht hinein lassen wollte …
Stimmung bei kleinem
Publikum besser
Bei all den Auftritten hat sich gezeigt,
dass die Stimmung bei eher
kleinen Zuschauerkreisen noch besser
war, als bei sehr großem Publikum.
Hektisch wurde es oftmals bei
sehr kurzen Zeitabständen
zwischen den Auftritten oder
bei kurzfristigen Programmverschiebungen.
Bei einer Sitzung,
erinnere ich mich, stand
ich mit pochendem Herzen auf
der Bühne, da wir super spontan
durch die Rheingoldhalle
rennen mussten: die Kapelle
hatte den MRG-Marsch schon
angestimmt, als wir noch im
Pausenempfang waren.
GdP – GARDE aktuell 2012
Den Rosenmontags- und Gardeumzug
erlebten wir von einer vierspännigen
Kutsche. Mit siebenschichtiger
Kleidung habe ich der
klirrenden Kälte getrotzt.
Während der hohen närrischen
Feiertage kam vor allem der Schlaf
zu kurz. Nach etwa 40 Stunden ohne
Schlaf wurde ich am Sonntagmorgen
im Dom fast endgültig kampfunfähig.
Die sensationelle Reveille
am frühen Morgen, hatte für mich
das Bett unnötig gemacht. Mit fast
40 Mann starkem Heer war die Prinzessin
von unserer Garde geweckt
worden. An dieser Stelle ein großes
Dankeschön an alle Frühaufsteher!
Prinzessinnen strippten
Den letzten Höhepunkt dieser
Wahnsinns-Kampagne stellte die Insignienrückgabe
als Exthronisierung
im Brückenturm dar. Die Hofdamen
inklusive Prinzessin „strippten“, d.
h. legten ihre Kleider ab und beendeten
die Fastnacht und den Narrenspuk.
Nach siebeneinhalb Wochen vollen
Einsatzes als Adjutant konnte
ich die Tage zählen an denen ich die
Uniform nicht trug. Die zu Beginn nagelneue
Uniform sieht nun aus, als
hätte ich sie zehn Jahre getragen
... In sehr kurzer Zeit habe ich unglaublich
viel erlebt, habe mich mit
etlichen Fastnachtern angefreundet,
viel über die Fastnacht gelernt und
noch mehr Spaß gehabt.
Danke GdP! Ich freue mich schon
auf die kommende Kampagne!
Text: Thomas Kämmerer
Teilnehmerrekord
GdP stellt Schützenkönigin des
traditionellen Gardeschießen 2012
A m
19. August diesen Jahres war
die Garde der Prinzessin beim
fünften Mainzer Gardeschießen der
Mainzer Freischützengarde eingeladen.
Dem Aufruf der Freischützen
folgten in diesem Jahr so viele
Mitglieder der Garde der Prinzessin
wie in keinem Jahr zuvor. So konnten
drei Gruppen gestellt werden. In
geselliger Runde stimmten sich die
Kooperationen auf den Wettbewerb
ein. Nach streng geplanter Reihenfolge
wurde Runde für Runde am
Schießstand durchgeführt.
Nicht nur die 10-Meter-Entfernung
hieß es zu überwinden, auch
die diesjährige Außentemperatur
verlangte alles von den Schützen/
Innen. Im tropischen Klima der
Schießanlage „Weidmannsheil“ hieß
es 20 Schuss sicher in die Mitte der
Zielscheibe zu befördern. Trotz eini-
ger weniger „Fahrkarten“ (Schuss
außerhalb des Scheibenspiegels)
konnte die Garde der Prinzessin
mit hervorragenden Ergebnissen
brillieren. Die Gruppe der Stadtsoldaten
erreichte den hervorragenden
zweiten Platz der Gesamtwertung
mit 512 Ringen. Mit großem Stolz
können wir berichten, dass auch
die diesjährige Schützenkönigin aus
den Reihen der Garde der Prinzessin
stammt. Mit einer unglaublichen
Zahl von 180 Ringen gewann Hannelore
Hall den ersten Platz, welcher
mit einer Urkunde und einem Pokal
belohnt wurde.
Mit diesen Ergebnissen schauen
wir hoch motiviert auf das nächste
Mainzer Gardeschießen 2013 und
können die Einladung der Mainzer
Freischützengarde kaum erwarten.
Text: Katharina Thülen und Carmelo Vaccarello