K U R S E - S E M I N A R E
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Jagdkurs und Jagdprüfung<br />
K U R S E - S E M I N A R E<br />
Von der Bezirksgeschäftsstelle Zwettl wurde wieder ein Kurs als Vorbereitung auf die<br />
Prüfung zur Erlangung der 1. Jagdkarte und für die Prüfung für den Wachdienst zum<br />
Schutz der Jagd (Jagdaufseher) im Kurszentrum Edelhof veranstaltet.<br />
21 Kandidaten/innen sind zur Jagdprüfung angetreten, 14 davon haben die Prüfung<br />
bestanden, zusätzlich 1 Kandidatin die Wiederholung des Schießens. Wir gratulieren<br />
den neuen Jagdkartenbesitzern und wünschen für die Zukunft guten Anblick und Weidmanns(-fraus)heil.<br />
Ich bitte auch alle Jagdpächter, dass die Neulinge in unserer Jägerschaft gut aufgenommen<br />
werden, dass ihr jagdliches Rüstzeug durch „die alten Hasen“ erweitert und<br />
verfeinert wird und dass sie in unsere Reviere integriert werden. Sehen wir in ihnen<br />
nicht gleich zukünftige Pachtkonkurrenten sondern engagierte jagdliche Helfer.<br />
Wir gratulieren!<br />
Böhm Ewald 3931 Schweigers, Sallingstadt 55<br />
Bolomsky Isrun 3910 Zwettl, Waldhams 18<br />
Hahn Martin 3911 Rappottenstein 7/11<br />
Herzog Martin 3532 Rastenfeld, Peygarten 129<br />
Hochstöger Josef 3970 Weitra, Gansberg 36/2<br />
Höllerer Erich 3910 Zwettl, Rudmanns 40<br />
Kainz Johann 3903 Echsenbach, Nordhangstraße 35<br />
Kröpfl Daniel 3593 Neupölla 13<br />
Dip. Ing. Masopust Birgit 3533 Friedersbach, Eschabruck 18<br />
Ing. Nikolai Andreas 3920 Groß Gerungs, Marharts 8<br />
Schöller Andreas 3911 Rappottenstein, Kirchbach 62<br />
Schöller Gottfried 3911 Rappottenstein, Roiten 63<br />
Mag. Spannagl Isolde 3910 Zwettl, Rudmanns 137<br />
Wohlmuth Pamela 3910 Zwettl, Stift Zwettl 5<br />
Zauner Gerlinde 3900 Schwarzenau, Stögersbach 45<br />
Im Zuge der Ausbildung zum Forstwirtschaftsmeister haben 5 Teilnehmer auch den<br />
begleitenden Jagdkurs absolviert, davon haben 4 die anschließende Jagdprüfung<br />
bestanden:<br />
Frühwirth Markus 3920 Groß Gerungs, Klein Wetzles 15<br />
Penz Stefan 3925 Arbesbach, Komau 3<br />
Schmid Karl 3822 Karlstein, Thuma 66<br />
Willinger Jürgen 3830 Ulrichschlag 20
Erfolgreiche Kandidaten/-innen unseres Jagdkurses:<br />
Forstwirtschaftsmeister nun auch Jungjäger:
Jagdaufseher-Prüfung<br />
Nach entsprechender, intensiver Vorbereitung traten am 24. Mai in der Bezirkshauptmannschaft<br />
Zwettl 5 Kandidaten zur Prüfung für den Wachdienst zum Schutz der<br />
Jagd (= Jagdaufseher-Prüfung) an.<br />
Prüfungskommission: HR Dr. Karl Schnabl (Jagdgesetz),<br />
OFM Dipl. Ing. Wolfgang Reiter (Waffenkunde, jagdl.<br />
Brauchtum)<br />
BJM Dir. Gottfried Kernecker (Wildkunde, Hundewesen)<br />
Nach 90minüiger schriftlicher Arbeit aus allen Prüfungsgebieten und eingehender<br />
mündlicher Befragung konnte HR Dr. Schnabl a l l e n zur bestandenen Prüfung<br />
gratulieren!<br />
Auch wir gratulieren den neuen Jagdaufsichtsorganen:<br />
Dir. Ferdinand Breit 3910 Klein Otten 11<br />
Gottfried Holzer 3531 Niederwaltenreith 9<br />
Manfred Schuh 3910 Bösenneunzehn 7<br />
Johann Strohmayer 3925 Altmelon 76<br />
Franz Zainzinger 3633 Groß Pertenschlag 2<br />
Die Bestätigung und Beeidigung des Jagdaufsehers erfolgt durch die Bezirksverwaltungsbehörde.<br />
Welche Ziele verfolgt der Jagdschutz? (§ 64 NÖ JGS)<br />
1. Die Einhaltung der zum Schutz des Wildes und der Jagd erlassenen Bestimmungen<br />
des Jagdgesetzes;<br />
2. die Einhaltung der Vorschriften und behördlichen Anordnungen, die auf Grund des<br />
Jagdgesetzes ergangen sind;<br />
3. die Einhaltung sonstiger einschlägiger, insbesondere strafrechtlicher Vorschriften;<br />
4. die Betreuung des Wildes<br />
5. den Schutz des Wildes vor Wildieen und Raubzeug.<br />
Wann ist der Jagdaufseher als Jagdschutzorgan anzuerkennen?<br />
Wenn er im Jagdgebiet seiner Bestellung und Beeidigung<br />
- seine Aufgaben erfüllt,<br />
- das Dienstabzeichen an der linken Brustseite sichtbar trägt,<br />
- den Dienstausweis mitführt und auf Verlangen vorweist.<br />
Der Jagdaufseher ist in rechtmäßiger und erkennbarer Ausübung seines Dienstes als<br />
öffentliche Wache anzusehen und genießt jenen Schutz, den das Strafgesetzbuch<br />
Beamten einräumt!
Jagdhundepräsentation in Edelhof<br />
Im Rahmen des Jagdkurses organisierte die Geschäftsstelle Zwettl auch eine Jagdhunde-Präsentation.<br />
Eine große Zahl an Hundeführern/-innen präsentierte Ihren<br />
vierbeinigen Jagdgefährten. Besonderer Dank an Sabine Temper und ihre „Bergfexn“,<br />
die mit ihren Retrievern kamen und einige Arbeiten mit ihren Hunden zeigten, was sehr<br />
gut ankam!<br />
Sabine mit Angus of Mystic Woodquarter<br />
Die Bergfexn-Trainingsgruppe erreichte am 10. Juni in Ebreichsdorf ein tolles Ergebnis<br />
bei der Retriever-Basisprüfung; Sabine konnte mit Angus auf Platz 3 mit „Vorzüglich“<br />
bestehen<br />
Den Kursteilnehmern konnten so viele Jagdhunderassen in natürlicher Größe<br />
vorgeführt werden. Bei der Jagdprüfung bestätigten die Kandidaten die Wichtigkeit<br />
dieser Veranstaltung. Die Hunde, die sie in natura gesehen hatten, merkten sie sich auf<br />
jeden Fall. Ein herzliches Weidmannsdank allen Hundeführern/-innen, die ihre Hunde<br />
(um ein Paar Würstel und ein Getränk !!) vorgestellt haben!<br />
Gerhard Wagner, der auch den zur Zeit im Bezirk laufenden Hundeführerkurs leitet,<br />
stellte die Hunderassen vor. Rassezugehörigkeit, Eigenschaften, Einsatzgebiet usw.<br />
Da an diesem Tag auch der Hundeführerkurs begann, kam Gerhard mit allen dazu<br />
gemeldeten Hunden nach Edelhof!<br />
Ich möchte auch wieder für nächstes Jahr an alle Hundeführer appellieren: Kommt<br />
wieder zu unserem Jagdkurs und stellt eure Hunde vor!<br />
Weidmannsdank!
Seminar „Öffentlichkeitsarbeit“<br />
Jäger lernen für die Schule !<br />
Eine neue<br />
Nachsuchenrasse wurde<br />
ebenfalls gezeigt: auf dem<br />
Bild noch im Welpenalter:<br />
„Nutsch v. d.<br />
Heeresforsten“<br />
Die Rasse ist allerdings<br />
von der FCI noch nicht<br />
anerkannt!<br />
In mehreren Hegeringen unseres Bezirkes ist es schon üblich, dass sich<br />
Jäger den Lehrerinnen/Lehrern anbieten, um mit den Schulkindern – aber<br />
auch schon im Kindergarten - eine Waldführung zu unternehmen. Die<br />
Direktbegegnung mit Kindern im Wald ist sicher eine der wirksamsten<br />
Formen jagdlicher Öffentlichkeitsarbeit. Sie ist zwar zeitaufwändig, dafür<br />
aber sehr befriedigend und erfolgreich, weil die Kinder in einen lebendigen,<br />
erlebnisreichen Bezug mit dem Lebens- und Wirtschaftsraum Wald<br />
gebracht werden können!<br />
Damit diese Waldgänge von den Jägern auch richtig pädagogisch und<br />
methodisch vorbereitet und gestaltet werden, hat Bezirksjägermeister<br />
Kernecker „seine“ Jäger zu einem Seminar „Öffentlichkeitsarbeit – Waldpädagogik“<br />
eingeladen. Interessierte Weidmänner trafen sich in Kirchbach
und verbrachten einen Tag mit der Waldpädagogin Ulli Kirchweger und<br />
dem PR-Manager Clemens Swatonek im Wald.<br />
Aktives Lernen im Revier war angesagt, nicht lange Vorträge und<br />
Fachjargon. In lustigen Rollenspielen wurden die Ziel- und Nutzungskonflikte<br />
um Wald und Jagd sichtbar gemacht, unterschiedliche Auffassungen<br />
und Verhaltensweisen von Waldbenützern verdeutlicht.<br />
In Demonstrationen wurden Sachen des Waldes vorgeführt, die mit allen<br />
Sinnen, also Augen, Ohren, Nase, Hände aufgenommen werden können.<br />
Da im modernen Lehrgespräch Fragen und Antworten eine wichtige Rolle<br />
spielen, durften natürlich Quiz, Rätsel und Fragen nicht fehlen.
….. Uhu Josef verteidigt seine<br />
Mäuse …..<br />
…. Ein Waldbewohner erhorcht<br />
seine Feinde …..<br />
Frau Kirchweger verstand es blendend, die teilnehmenden Jäger zu<br />
begeistern und ihnen praktisches Rüstzeug zu vermitteln. Herr Swatonek<br />
stand immer mit theoretischen Beispielen für wirkungsvolle Öffentlichkeitsarbeit<br />
zur Seite. Verpflegung erfolgte aus dem Rucksack, trotz des<br />
schlechten Wetters herrschte gute Laune und bis in den Nachmittag hinein<br />
verging der Lerntag im Nu. Anschließend wurde das Erlebte und Gehörte<br />
im Gasthaus Kapeller mit Fragen und Diskussion abgerundet.<br />
Alle Teilnehmer waren von dem Erlebten begeistert. Voll Tatendrang, diese<br />
Anregungen nun zu Hause mit Kindergarten- und Schulkindern umzusetzen,<br />
ging das Seminar „Öffentlichkeitsarbeit“ zu Ende.<br />
Obwohl so ein Seminar des Öfteren bei Hegeringversammlungen angeregt<br />
wurde, hielt sich die Teilnehmerzahl leider bescheiden: nach mehreren<br />
Aufrufen meldeten sich 15, durch einige Entschuldigungen erschienen<br />
dann tatsächlich 10. In der kleinen Gruppe konnte allerdings sehr effizient<br />
gearbeitet werden!
Da BJM Kernecker hofft, dass dieses Seminar Schule macht und bei<br />
weiteren Jägern und Jägerinnen das Interesse für die spielerische Hinführung<br />
von Kindern zum Thema Wald und Jagd geweckt wird, ist wieder<br />
einmal ein weiteres Seminar geplant. Zuletzt noch ein Aufruf an die Lehrerinnen<br />
und Lehrer: Gestalten wir gemeinsam die Aktion „Jagd macht<br />
Schule“, verlegen wir für einige Stunden das Klassenzimmer ins<br />
Revier!<br />
OSR Dir. Gottfried Kernecker, Bezirksjägermeister<br />
Im Seminar wurden auch Argumentationshilfen vermittelt. Wie kann<br />
der Jäger antworten und damit richtig reagieren?<br />
Für den Jäger ist es wichtig, die Vorurteile, die man ihm entgegenbringt, zu kennen. Nur<br />
so ist es möglich, auf diese auch zu reagieren. Unter Reaktion sollten aber keineswegs<br />
Meldungen wie „So ein Blödsinn“ oder „Stimmt ja gar nicht“ fallen. Die Menschen wollen<br />
mit Argumenten überzeugt werden.<br />
Vorurteil: Jagd ist überflüssig. Überlassen wir die Natur sich selbst, regelt sich alles<br />
auch von selbst.<br />
Antwort: Wir leben heute in einer Kulturlandschaft, nicht in einer Naturlandschaft. Der<br />
Mensch hat in das System eingegriffen und aus diesem Grund kann Selbstregulierung<br />
nicht mehr funktionieren. Gewinner in dieser Kulturlandschaft (z. B.<br />
Raubwild, Krähen,..) müssen daher reduziert werden, die Verlierer in unserer<br />
Kulturlandschaft brauchen besondere Aufmerksamkeit und müssen geschützt<br />
werden.<br />
Vorurteil: Jäger jagen nur aus Lust am Töten. Jagd und Tierschutz schließen<br />
einander aus.<br />
Antwort: Jagd beschränkt sich nicht auf das Töten. Töten ist nur ein kleiner Teil des<br />
jagdlichen Spektrums – nur ein letzter Schritt eines langen Weges. Beute machen<br />
erfordert hohe Kenntnisse rund um die Natur und ihre Zusammenhänge.<br />
Jagd nach dem Prinzip der nachhaltigen Nutzung beruht auf dem System von<br />
Regulation und Ernte. Getötet wird im Sinne einer selektiven Regulierung der<br />
Arterhaltung. Artenschutz bzw. Arterhaltung heißt nicht „Schutz jedes einzelnen<br />
Stückes einer Wildart. Weidgerechtes Töten ist ein Teil der Jagd.<br />
Vorurteil: Jäger beanspruchen die Natur für sich allein – als „exklusives“ Revier.<br />
Jäger treten gegenüber anderen Naturnutzern präpotent und selbstherrlich<br />
auf.<br />
Antwort: Jäger und Grundeigentümer erwarten, dass auch andere Naturnutzer<br />
verantwortungsvoll mit der Natur umgehen. Jäger halten sich an bestehende Gesetze –<br />
das darf auch von anderen Naturnutzern erwartet werden. Jäger erwarten sich auch<br />
von anderen Naturnutzern Verständnis – nicht nur für die Jagd – sondern vor allem für<br />
die Wildtiere und deren Bedürfnisse. Felder, Wiesen und Wälder haben jeweils<br />
Eigentümer, die für diese Flächen auch die Verantwortung tragen!