PDF zur Sendung vom 13. März 2012 - WDR.de

Servicezeit vom 13. März 2012
Redaktion Dirk Braunleder
Die Themen der Sendung:
Einbrüche: steigende Zahlen Seite 1
Balkongestaltung mediterran Seite 2
Tanken: den günstigsten Anbieter finden Seite 5
Schäden durch Bäume – und keiner zahlt Seite 6
Versicherungen, die keiner braucht Seite 7
URL: http://www.wdr.de/tv/servicezeit/sendungsbeitraege/2012/kw11/0313/uebersicht.jsp
Einbrüche: steigende Zahlen
Von Daniel Mauke
Die Zahl der Wohnungseinbrüche steigt, in manchen Regionen sogar dramatisch. Aber sind
sich die Bürger der Gefahr bewusst? Millionär Klaus B. war es nicht – eine bittere Erfahrung.
Durch eine Balkontür kamen die Einbrecher, nahezu lautlos. Millionär Klaus B. und seine Frau
Bonnie werden diesen Abend so schnell nicht vergessen, als sie spät abends in ihrem Haus
überfallen und beraubt wurden. Klaus B. erzählt: „Die Tür geht auf, einer kommt mit einem
Revolver rein, hält den auf mich, ballert auf meinen Kopf, irgendwas fliegt an die Heizung, die
werfen mich auf den Boden, alles geht durcheinander.“ „Dann haben die gesagt, ,Ich schlag dir
den Kopf ein, wenn du nicht sagst, wo die 100.000 sind.’ Das war ganz schlimm“, ergänzt Frau
B.
Die Täter kommen aus dem Garten, klettern die Regenrinne hoch in den ersten Stock. Dort
brechen sie die Terrassentür auf. Die Einbrecher hoffen auf große Bargeldsummen. Aber das
Ehepaar B. hat nur wenig Geld im Haus. Schließlich fliehen die Täter mit ein paar Hundert Euro
und teurem Schmuck.
Einbrüche passieren jeden Tag. Kollegen des Hessischen Rundfunks sind zu Gast bei dem Millionär
auf dem Land und zeigen, wie man es den Langfingern besonders schwer macht.
In ganz Hessen ist die Zahl der Wohnungseinbrüche um neun Prozent gestiegen, in Nordhessen
gibt es sogar eine Steigerung um 63 Prozent. Besonders schlimm ist es in Kassel: Dort hat
sich die Zahl der Wohnungseinbrüche im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt.
Bei der Sicherheit wird gespart
Millionär Klaus B. hat noch nie ein Geheimnis aus dem teuren Auto und seinem Geld gemacht.
In Zukunft will er aber doch weniger von sich preisgeben. Für die hinzugerufenen Polizisten ist
das völlig normal. Denn ein Einbruch verändert oft das ganze Leben, weiß Polizist Frank Anders:
„Ein Fremder war in meinen privaten Sachen, an meinen Fotos, an meinen Unterhosen,
überall dran. Mit seinen ekligen, speckigen Fingern. Das ist so ekelhaft, das bleibt bis zum
Lebensende in den Menschen drin.“
Damit das nicht nochmal passiert, ist Polizist Frank Anders zum Sicherheitscheck da. Die größte
Schwachstelle: die Terrassentür. Selbst für mittelmäßige Einbrecher mit Brecheisen überhaupt
kein Problem. „Wir haben gedacht, dass das richtige Sicherheitstüren mit Bolzen sind.
Dass man so eine Tür aufmachen kann, ohne dass wir das hören. Wir haben das nicht gehört“,
erzählt Klaus B. Dabei hatte er schon jede Menge getan, aber der Check zeigt: nur halbherzig.
Das Gitter hat er preisgünstig aus dem Baumarkt erstanden, die Vorhängekette ist eher ein
Kettchen.
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So machen es leider viele Menschen. Frank Anders vom Polizeipräsidium Westhessen schildert
seine Erfahrungen: „Das kostet eben viel Geld, da sagen die Leute, ,Och Gott, das ist zu teuer.’
Dann holen sie irgendwas im Baumarkt und der Täter kommt, alles fliegt raus und das
Geschrei ist groß.“ Deshalb rüstet der hessische Millionär jetzt auf. Ganz sicher können wir
leider nie sein, aber eine Faustformel gilt: Je größer der Aufwand für den Einbrecher, desto
höher die Wahrscheinlichkeit, dass er aufgibt und verschwindet.
Links:
• http://www.wdr.de/tv/servicezeit/sendungsbeitraege/2011/kw47/1124/03_h
andwerkertipp_einbruchsicherung.jsp
Heimwerkertipp: Einbruchsicherung
(Servicezeit vom 24. November 2011)
• http://www.wdr.de/tv/servicezeit/sendungsbeitraege/2012/kw11/0313/pdf/P
raeventionstipps_Wohnungseinbruch_110
Präventionstipp zum Thema „Wohnungseinbruch“
Landeskriminalamt der Polizei Nordrhein-Westfalen (PDF-Datei, 65 KB)
• http://www.wdr.de/tv/servicezeit
/sendungsbeitraege/2012/kw11/0313/pdf/120112_Faltblatt_Riegelvor.pdf
Wie schütze ich mich vor Wohnungseinbruch?
Faltblatt der Polizei Nordrhein-Westfalen (PDF-Datei, 160 KB)
Balkongestaltung mediterran
Von Anja Koenzen und Karen Flunkert
Jutta und Reiner wohnen erst seit ein paar Monaten im Kölner Süden. Mit ihrer schmucken
Wohnung sind die beiden zufrieden, nur der Balkon ist ein Sammelsurium, vieles ist ziemlich
kaputt.
Jutta stört die offene Balustrade in Richtung Innenhof. Es fehlt eine Abgrenzung, die den Balkon
gemütlich und farbiger macht. Nur die Kakteensammlung dient bisher als Dekoration. In
der vorherigen Wohnung gab es keinen Balkon, daher musste improvisiert werden. Seit dem
Einzug dienen alte Wohnzimmermöbel als Sitzecke oder Pflanzregal – und das sieht man. Der
Beistelltisch ist bereits durch Regen aufgequollen.
Nicht nur kaputt, sondern auch unpraktisch sind die grünen Holzbänke. Das Jägergrün beißt
sich mit der mintfarbenen Wand, die leider nicht verändert werden darf. Außerdem sind die
Bänke zu niedrig, um damit am Tisch zu essen. Die Folge: Wollen Jutta und Reiner draußen
frühstücken, ziehen sie regelmäßig um und tragen den schweren Küchentisch samt Stühlen auf
den Balkon.
Wenig attraktiv ist auch die „Chaosecke“. Dort stehen Schaufeln, Erde und Pflanzkübel durcheinander
auf dem Boden.
Ein neuer Fall für Servicezeit-Dekoexpertin Nora Böhm. Jutta und Reiner wünschen sich eine
Wohlfühloase im mediterranen Stil. Ein fröhlich-bunter Balkon mit neuen Pflanzen, maurischen
Elementen und den Farben des Südens soll es werden.
Die Planung
Bevor man loslegt, ist es wichtig, erst einmal die Farbgebung festzulegen. Nora entscheidet
sich für die Farben Blau und Gelb. Das Motto lautet: verwerten, was man sowieso schon hat.
Nur die grünen Bänke und der Couchtisch verschwinden vom Balkon. Ein praktischer Klapptisch
vom Sperrmüll wird aufgepeppt und an die Balustrade montiert. Nora näht sonnengelbe
Hussen für zwei Stühle aus der Abstellkammer. Als Sichtschutz dienen Balkonkästen aus Brettern,
bepflanzt mit Sonnenblumen. Als Highlight entwirft Nora einen Pflanzkübel aus Styropor.
Eyecatcher werden ein Mobile aus Besteck vom Schrottplatz und ein umfunktionierter Stövchenaufsatz.
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Die Umsetzung
Möbel sprühen
Zuerst erhalten Regal und Klapptisch eine neue Farbe. Sprühen geht schneller als Streichen,
ist aber auch viel teurer. Die Dose vorher gut schütteln und nicht zu viel sprühen, sonst gibt es
hässliche Flecken. Unbedingt eine Plane unterlegen. Damit sich die Farben auf dem Balkon
wiederholen, werden einige Blumentöpfe und Schrottgefäße gleich mit besprüht.
Blumenkasten bauen
Aus zwei Brettern, rostfreien Winkeln und Schrauben ist schnell ein Blumenkasten gebaut.
Jutta hält die Bretter im 90-Grad-Winkel aneinander, während Reiner die Winkel mit dem Akkuschrauber
montiert. Bitte unbedingt Schrauben speziell für Holz verwenden. Handelsübliche
Blumenkastenhalterungen dienen als Befestigung an der Balustrade. Gefüllt werden die Kästen
im neuen Gewand mit Sonnenblumen. Aus den Resten einer Bambusjalousie schneidet Nora
Stücke zurecht, die sie um die Pflanztöpfe wickelt und mit Bast verknotet. Eine leichte und
preiswerte Variante zu Übertöpfen. Auch der hässliche Sonnenschirmständer erhält so eine
schicke Optik. Mit Kabelbindern ist er praktisch an der Balustrade befestigt.
Husse nähen
Nun erhalten die Stühle ein gelbes Sonnenkleid für den Balkon – einfach zu machen und total
trendy. Vor dem Nähen die Stoffe bitte mindestens einmal waschen, um ein späteres Einlaufen
zu vermeiden.
Nähanleitung:
• Zuerst mit Packpapier eine Schnittvorlage erstellen. Dafür die gesamte Stuhlhöhe (A),
Lehnenhöhe (B), Seitenteiltiefe (D), Sitztiefe (E) und Stuhlbeinhöhe (F) ausmessen und auf
das Papier übertragen.
• Faltenstreifen (C) nicht vergessen, damit die Husse später über den Stuhl passt. Die vier
Faltenstreifen in gleicher Höhe der Stuhlbeinhöhe (F) in einer Breite von 20 Zentimetern
auf das Papier übertragen.
• Schnittteile auf den Stoff legen, markieren und ausschneiden. Mindestens 2 Zentimeter
Nahtzugabe und 4 Zentimeter Saum dazurechnen. Da der Stoff beim Waschen ausfranst,
werden alle Säume doppelt 2 Zentimeter umgebügelt und gesteppt.
• Nun die Seitenteile (D) mit Stuhlbeinhöhe (F) und den Faltenstreifen (C) verbinden, rechts
auf rechts zusammensteppen und einbügeln. Jeweils die Mitte der Faltenstreifen markieren,
die Falten zur markierten Mitte legen, feststecken und an den Sitzflächenbereich
knapp feststeppen.
• Anschließend die Seitenteile mit der Sitzfläche (E) zusammennähen und die Vorderseite
des Lehnenteils (B) an die Sitzfläche (E) steppen.
• Nun die Stuhlrückseite (A) in Höhe der Oberkante des Stuhls umklappen und auf beiden
Seiten mit dem vorderen Teil (B) zusammennähen.
• Abschließend den Rückenteil an den Seitenteilen (Falten C) feststeppen und schließen.
• Vollendet werden die Hussen mit Accessoires wie Schleifen, Knöpfen und Bändern.
Serviettentechnik
Nach ein paar Stunden ist die blaue Sprühfarbe auf dem Klapptisch getrocknet. Jetzt kann
Reiner mit der Serviettentechnik loslegen. Nora hat ihm Servietten mit mediterranen Motiven
mitgebracht. Im ersten Arbeitsschritt heißt es: ordentlich ausschneiden. Anschließend die Motive
auf der Tischplatte positionieren und mit dem Bleistift markieren. Klebelotion dünn auftragen.
Jetzt die oberste Lage der Serviette abziehen und leicht andrücken. Mit einem sehr weichen
Pinsel lässt sich nun der Serviettenkleber über die Motive pinseln. Für Wetterfestigkeit
mit Lack fixieren. Man kann übrigens auch ganze Servietten aufkleben, etwa auf eine Kaffeedose.
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Chaosecke aufräumen
Jetzt kommt noch ein alter Hängeschrank zu neuen Ehren. Als Beine dienen Konservendosen.
Das Einlegebrett im Schränkchen ist überflüssig und kann anders verwertet werden. Nora
misst die weiße Plastikfensterbank oberhalb des Schränkchens aus und sägt das Brett passend
zu. Dekoriert mit Kerzen wird so aus der Chaosecke ein farblich abgestimmtes Arrangement.
Windlichter malen
Deko muss nicht viel kosten. Mit Glasgel und Glasmalstiften verziert Jutta Marmeladen- und
Joghurtgläschen. Mit etwas Fantasie lassen sich so die schönsten Windlichter selbst machen.
Dazu den Gelstift senkrecht halten, und an einem Punkt auf das Glas drücken. Je nach Druck
kann die Punktgröße variieren. Bei gewölbten Flächen sollten die Punkte nicht zu groß sein,
damit das Gel als Punkt stehen bleibt und nicht herunter läuft. Die Trocknungsphase dauert
etwa drei Stunden. Diese Technik ist für den Balkon geeignet, da sie wasserabweisend und
lichtbeständig ist.
Pflanzkübel aus Styropor
Nora hat einen Styroporkasten aus dem Großhandel mitgebracht, um daraus einen preiswerten
Pflanzkübel in Terrakotta-Optik zu bauen. Dafür braucht sie Bruchmosaik, Fliesenkleber,
Spachtel, Fugenmasse und Handschuhe. Besonders leicht ist das Verlegen von Bruchmosaik
auf einem Netz. So ein Netz kostet pro Stück circa vier Euro.
Anleitung:
• Damit die Pflanzen später nicht ertrinken, gehören Dränagelöcher in den Styroporboden.
Nora benutzt dafür einen Schraubenzieher.
• Mit dem Spachtel etwa 2 bis 3 Millimeter dick Fliesenkleber auf einer Styroporseite verteilen,
kurz antrocknen lassen und dann das Mosaiknetz auflegen. Leicht andrücken und etwa
eine Stunde ruhen lassen.
• In einer Plastikschale Mörtel anrühren. Nach und nach etwas Wasser hinzugeben und mit
einem Holzstab kräftig umrühren. Nicht zu viel auf einmal anrühren, da die Fugenmasse
schnell trocknet und hart wird.
• Nun die Mörtelmasse in die Fugen geben und trocknen lassen.
• Nach ein paar Stunden Trocknung die überschüssige Fugenmasse mit einem Schwamm
vom Bruchmosaik abwischen. Das geht mit einfacher Seifenlauge.
• Wer einen glänzenden Look mag, kann den Kübel abschließend mit Lack bepinseln.
• Passend zum mediterranen Look hat Nora als Bepflanzung Ziersalbei ausgewählt. Dieser
unermüdliche Blüher schätzt einen warmen Standort in sonniger Lage.
Windspiel bauen
Ein altes Essbesteck erlebt mit Basteldraht (circa 50 Zentimeter lange Stücke) und Perlen eine
wunderbare Verwandlung zum originellen Windspiel. Jutta hat dafür eine Kette geopfert, die
sie schon lange nicht mehr trägt, und zusätzlich ein paar Perlen im Bastelmarkt gekauft. Als
Aufhängung für die Drähte dient eine Konservendose, in deren Unterboden ein paar Löcher
genagelt werden. Ein zusätzliches Loch etwa 1 Zentimeter unterhalb des Deckels dient später
dazu, das Windspiel mit einem Nagel an der Wand zu befestigen.
Anleitung:
• Zuerst die eine Seite der Drahtstücke mehrere Male stramm um die Endstücke der
Besteckteile wickeln.
• Dann die Perlen buntgemischt auf die Drähte stecken.
• Nun die fertig geschmückten Drähte durch die Löcher im Unterboden der Dose ziehen und
festdrehen.
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• Das Windspiel kommt nun direkt an die Wand. Ein kleiner Nagel wird durch das seitliche
Loch geschlagen. Fertig ist das Windspiel.
Dekoration
Abgerundet wird der Balkon noch mit einem Dekorationshighlight. Passend zum mediterranen
Stil macht sich ein patinierter Stövchenaufsatz vom Schrottplatz verblüffend gut als Hingucker
an der Wand.
Buchtipp:
• Eva Maria Geiger
Mein schöner Balkon
Gestalten, Bepflanzen, Pflegen
BLV, 2012
ISBN 9783835409675
Preis: 9,95 Euro
Tanken: den günstigsten Anbieter finden
Schon wieder dreht sich die Preisspirale der Tankstellen. Die Spritpreise erreichen mittlerweile
Rekordhöhen. Die Servicezeit wollte wissen: Wie findet man die günstigste Tankstelle, und
wie zuverlässig sind diese Suchoptionen eigentlich?
Zwei Tester sind für die Servicezeit auf der Suche nach dem günstigsten Spritpreis der Stadt.
Im Fokus: Superbenzin. Die erste Testerin soll mit dem Laptop die günstigsten Preise von Onlinevergleichsportalen
überprüfen, die zweite hat ein Smartphone mit sogenannten Tank-Apps
dabei. Auch diese versprechen, den günstigsten Preis zu finden.
Los geht es in der Innenstadt. Auf dem Laptop muss der Standort in Form der Postleitzahl eingegeben
werden. Dann sucht uns die Software die günstigste Tankstelle in der Umgebung.
Fazit: Nur bei den drei größten Tankportalen erzielen wir überhaupt Ergebnisse, und die sind
höchst unterschiedlich.
Spitzenreiter bei clever-tanken.de ist die Tankstelle Go mit 1,65 Euro für einen Liter Superbenzin.
Anders beim Portal nice-prices.de, hier verspricht die Bavaria Tankstelle mit 1,66 Euro pro
Liter den günstigsten Spritpreis. Beim ADAC führt die JET-Tankstelle die Rangliste an. Preis pro
Liter auch hier: 1,66 Euro. Die Testerin fährt los, um zu sehen, wo der beste Preis zu bekommen
ist.
Die Testerin mit dem Handy geht genauso vor. Den Standpunkt ermittelt das Telefon von
selbst. Die Apps zeigen ebenfalls unterschiedliche Spitzenreiter. Ganz vorne bei der App mehrtanken.de:
eine JET-Tankstelle mit 1,64 Euro für einen Liter Superbenzin. Bei clever-tanken.de
ist es eine HEM mit 1,65 Euro pro Liter. Spitzenreiter bei spritpreis-check.de ist die Bavaria mit
1,66 Euro.
Erstes Ziel: die HEM-Tankstelle. An der Tanksäule finden wir einen Preis von 1,63 Euro pro
Liter. Die clever-tanken-App aber nennt einen Preis von 1,65 Euro – und hat sich damit um
ganze zwei Cent verschätzt.
Nächster Stopp: die Bavaria Tankstelle, Spitzenreiter bei spritpreis-check.de. Dort kostet Superbenzin
1,64 Euro pro Liter. Das Handy aber zeigt einen Tankpreis von 1,66 Euro. Auch bei
dieser App gibt es also zwei Cent Unterschied.
Dann eine Überraschung: An der Bavaria-Tankstelle treffen wir die Kollegin mit dem Laptop.
Ihr Internetportal nice-prices.de führt sie ebenfalls hierher. Die Daten dieses Anbieters sind
genau die gleichen wie die in unserer Handy-Anwendung. Zufall?
Hinter diesem Angebot stehen die beiden Riechers aus Hamburg: Mutter und Sohn betreiben
die Internetseite eher als Hobbyprojekt. Kein Wunder, dass die Preise oft nicht ganz aktuell
sind.
© WDR Köln 2012 Seite 5 von 8

Inzwischen ist unsere Testerin mit dem Laptop an der GO-Tankstelle angelangt. Superbenzin
kostet dort 1,63 Euro. Zur Erinnerung: Vor unserer Abfahrt fanden wir bei clever-tanken.de
einen Preis von 1,65 Euro je Liter. Das sind zwei Cent Unterschied.
Wir vergewissern uns und schauen erneut ins Onlineportal. Und siehe da: Der Preis hat sich
mittlerweile angepasst. Auch hier ist die GO nun mit 1,63 Euro pro Liter eingetragen. Ein sehr
schnell aktualisierter Preis!
Dahinter steht die Plattform clever-tanken.de. Dort ist man mit einem Team von zehn Personen
plus freiwilligen Meldern sehr professionell aufgestellt.
Doch der aktuelle Preis bei GO ist inzwischen nicht mehr der günstigste: Denn inzwischen ist
bei clever-tanken.de eine HEM-Tankstelle mit 1,62 Euro an die erste Stelle gerutscht. Am
preisgünstigsten scheint es also immer dort zu sein, wo wir gerade nicht sind.
Fazit unseres kleinen Tests: Technische Hilfsmittel wie Internet und Handy sind oft nicht aktuell.
Sind sie es doch, ist es dennoch schwierig, die günstige Zapfsäule auch zu erreichen. Die
Konzerne wechseln einfach zu oft die Preise.
Link:
• http://www.wdr.de/tv/servicezeit/sendungsbeitraege/2012/kw08/0222/01_s
pritpreise.jsp
Spritpreise: Einmaleins der Sparer
(Servicezeit vom 22. Februar 2012)
Schäden durch Bäume – und keiner zahlt
Von Hanna Beckmann
Gefahr öffentlicher Raum – die Kommune haftet selten
Auf der Straße lauern einige Gefahren: Menschen stolpern über Schlaglöcher im Bürgersteig,
Dachlawinen verbeulen parkende Autos, Bäume fallen in Vorgärten. Aber wer zahlt für solche
Schäden?
Handelt es sich um ein städtisches Gebäude oder einen öffentlichen Baum, können sich Betroffene
mit Schadenersatzansprüchen an ihre Stadt oder Kommune wenden. Doch die Erfahrung
zeigt: Die Behörden mauern und zahlen meistens nicht.
Ohne Anwalt keine Chance
Betroffene Bürger, die sich direkt mit der Schadensmeldung an ihre Stadt oder Kommune
wenden, erhalten meist freundliche Absagen. Der Fall des „kleinen Fisches“ wird gern ausgesessen.
Wer rechtschutzversichert ist, sollte daher umgehend professionelle Hilfe in Anspruch
nehmen. Wer die Anwaltskosten und gegebenenfalls die Verfahrenskosten selbst tragen muss,
sollte sich diesen Schritt gut überlegen, denn die Chancen auf Erfolg hängen stark vom Einzelfall
ab.
Typischer Fall: Baumschaden
Sein Auto schattig in einer Allee zu parken, kann ein Risiko sein. Wenn Bäume wetterbedingt
Schäden anrichten – zum Beispiel während eines Sturms –, zahlt das die Teilkaskoversicherung.
Es kommt aber auch vor, dass Bäume umfallen, weil sie krank sind. Dann wäre die Kommune
in der Haftung – vorausgesetzt, sie hat ihre Verkehrssicherungspflicht verletzt. Diese schreibt
zweimal im Jahr eine Kontrolle der öffentlichen Grünbepflanzung vor. Doch mit dieser Überprüfung
werden bestimmte Krankheiten nicht erkannt – wie zum Beispiel ein Schimmelbefall der
Wurzel. Eine speziell dafür vorgesehene Kontrolle ist aufwendig und kostspielig und wird daher
von den Kommunen nicht routinemäßig durchgeführt. Deshalb kann es passieren, dass Bäume
umfallen, obwohl die Kommune alle vorgeschriebenen Kontrollen durchgeführt hat. In diesem
Fall bleibt der Betroffene auf dem Schaden sitzen.
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Wenn jedoch in derselben Straße bereits vorher Bäume umgekippt sind, unterliegt die Kommune
einer gesteigerten Sorgfaltspflicht. In diesem Fall hat der Betroffene gute Chancen, die
Kommune in die Haftung zu nehmen. Daher sollten sich Betroffene immer in der Nachbarschaft
umhören, ob schon einmal etwas Ähnliches passiert ist. Für ein neues oder teures Auto empfiehlt
sich auch deshalb, eine Vollkaskoversicherung abzuschließen.
Versicherungen, die keiner braucht
Von Gabriel Fröhlke
Karl P. will sich für den Fall der Fälle absichern. Was, wenn er wegen eines Unfalls eines Tages
nicht mehr arbeiten kann? Der 26-Jährige macht sich deswegen große Sorgen. Karl beschäftigt
sich mit verschiedenen Versicherungsprodukten, die im schlimmsten Fall einspringen und Geld
zahlen sollen. Bleibt nur die Frage: Soll er eine klassische Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen
oder sich für ein Nischenprodukt entscheiden, das vorgibt, eine gute Alternative zur
klassischen Berufsunfähigkeitsversicherung zu sein? Denn Versicherungen werben neuerdings
mit speziellen Produkten, die dem Anschein nach eine gute Alternative zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung
sein sollen.
Die Servicezeit hat einige Nischenversicherungen einmal genau unter die Lupe genommen.
Die „Körperschutzpolice“
Bei dieser Versicherung erhält der Kunde erst dann Geld, wenn er eine oder mehrere körperliche
oder geistige Fähigkeiten über einen Zeitraum von mindestens zwölf Monaten verliert.
Außerdem zahlt die Versicherung auch Geld, wenn eine schwere Krankheit (beispielsweise
Krebs, Herzinfarkt oder Querschnittslähmung) auftritt. Welche der schweren Krankheiten genau
abgedeckt sind, steht in einem speziellen Katalog der Versicherung. Das Problem bei dieser
Nischenversicherung ist, dass nicht danach gegangen wird, ob man überhaupt noch arbeiten
kann oder nicht. Es geht lediglich darum, dass man lange genug krank ist oder unter einer
besonders schweren Krankheit leidet, die abgedeckt ist.
Fazit: Die Körperschutzpolice stellt keine Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung dar.
Die „Dread-Disease-Versicherung“
Die Lotterie unter den Nischenversicherungen. In diesem Fall ist man ausschließlich gegen
ganz bestimmte Krankheiten versichert. Diese werden bei Vertragsabschluss festgelegt. Sollte
man dann wegen einer anderen Krankheit aus dem Berufsleben ausscheiden, die nicht im Versicherungspaket
enthalten ist, hat man Pech gehabt und erhält kein Geld. Es geht also überhaupt
nicht darum, ob man noch arbeiten kann oder nicht, sondern einzig und alleine darum,
ob man die spezielle Krankheit hat, gegen die man sich versichert hat, oder nicht.
Fazit: Die „Dread-Disease-Versicherung“ ist kein gleichwertiger Ersatz für eine Berufsunfähigkeitsversicherung.
Die „Grundfähigkeitenversicherung“
Bei dieser Police zahlt die Versicherung nur, wenn eine der fünf Grundfähigkeiten – Sehen,
Hören, Schmecken, Fühlen oder Riechen – für mindestens ein Jahr aussetzt. Das Problem: Man
muss die gestörten Grundfähigkeiten über solch einen langen Zeitraum mit einem ärztlichen
Gutachten nachweisen. Das kann unter Umständen schwierig werden.
Fazit: Auch bei dieser Police handelt es sich nicht um eine Alternative zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung.
Zu viel Geld für zu spezielle Leistungen
All diese Nischenprodukte sind zudem auch noch sehr teuer. Je nachdem, in welchem Alter
man eine solche Versicherung abschließt, zahlt man mehrere Hundert Euro Jahresbeitrag. Generell
achten die speziellen Policen nicht darauf, ob der Versicherte arbeitsunfähig ist oder
nicht. Sie sind einzig und alleine darauf ausgelegt, dass der Kunde an den speziellen Krankheiten
leidet, die im Versicherungskatalog stehen – insgesamt zu viel Geld für zu spezielle Leistungen.
© WDR Köln 2012 Seite 7 von 8

Die Verbraucherzentrale rät ab
Die Verbraucherzentrale rät aus diesem Grund auch ganz klar, die Finger von solchen Nischenprodukten
zu lassen. Besser sei es, eine klassische Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen,
die dann eine Rente zahlt, wenn man aus seinem Beruf krankheitsbedingt ausscheidet.
Dabei spielt die Erkrankung oder das Gebrechen, welches zum Arbeitsausfall führt, keine Rolle.
Außerdem kann man auch weiterhin arbeiten gehen, solange der neue Beruf nicht gleichwertig
mit dem vorangegangenen ist. Und er darf keine gleichwertige Hierarchie zum alten Job aufweisen.
Gesamtfazit
Informieren Sie sich bei Versicherungsprodukten immer ganz genau. Kontaktieren Sie die
Verbraucherzentrale, und lassen Sie sich von unabhängigen Beratern aufklären. Denn eines
steht fest: Versicherungen sind Privatunternehmen, bei den die Gewinnerzielung und nicht die
Nächstenliebe ganz oben auf der Liste steht. Daher sind Versicherungsunternehmen auch
meist spitzfindig, wenn es darum geht, ans liebe Geld ihrer Kunden zu kommen.
Link:
• http://www.vz-nrw.de/UNIQ132730669924207/link42A.html
Verbraucherzentrale NRW
Rubrik „Versicherung“
© WDR Köln 2012
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