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Therapiebegrenzung – Therapieabbruch auf der ... - Kabeg

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4.4. Ethikkommission<br />

Ethikkommissionen bestehen aus fünf bis elf interdisziplinären Mitglie<strong>der</strong>n. Diese setzten<br />

sich aus klinisch tätigen Ärzten, Juristen, Philosophen, Theologen, Pflegenden,<br />

Rechtswissenschaftlern, Biologen und Laien zusammen. Sie arbeiten bei Ärztekammern,<br />

an medizinischen Fakultäten und an<strong>der</strong>en Einrichtungen <strong>der</strong> medizinischen Forschung<br />

o<strong>der</strong> als private o<strong>der</strong> freie Ethikkommission, um die ethischen und rechtlichen<br />

Implikationen von medizinischen Versuchen am Menschen sowie von medizinischen<br />

Vorhaben in sensiblen Bereichen, wie <strong>der</strong> Transplantation, <strong>der</strong> Intensivbehandlung o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Forschung zu diskutieren und Empfehlungen an den einzelnen Arzt auszusprechen,<br />

sowie allgemeine Leitsätze zur Unterstützung <strong>der</strong> ärztlichen Entscheidungsfindung zu<br />

erarbeiten. Alle Kommissionsmitglie<strong>der</strong> müssen unabhängig von den Interessen <strong>der</strong><br />

Antragssteller Nutzen und Risiken abwägen und dabei vorrangig die Interessen <strong>der</strong><br />

betroffenen Personen vertreten. (vgl. Menche, Bazlen, Kommerell, 2001, Seite 98)<br />

Die Aufgabe <strong>der</strong> Ethikkommission besteht in <strong>der</strong> „Beratung“.<br />

Die Sprache ist „Deutsch“, das heißt die Anträge müssen in deutscher Sprache erstellt<br />

werden, wobei die Formulierung so sein soll, dass auch ein gebildeter Laie die Grundlage<br />

des vorzunehmenden Experiments und die Versuchsziele versteht. Die Sitzung ist nicht<br />

offiziell, <strong>der</strong> Antragssteller kann jedoch je<strong>der</strong>zeit hinzugezogen werden.<br />

(vgl. v. Engelhardt, 1997, Seite 53)<br />

4.4.1 Grundprinzipien <strong>der</strong> Ethikkommission<br />

� Die Kommission ist ungebunden und nicht weisungsgebunden.<br />

� Sie wird nur <strong>auf</strong> Antrag tätig.<br />

� Der Antragssteller hat das Recht persönlich gehört zu werden (rechtliches Gehör).<br />

� Der Antrag soll in einer angemessenen Zeit behandelt werden.<br />

� Die Sitzung und Beratung ist nicht öffentlich, Vertraulichkeit ist gewährleistet und<br />

sie unterliegt <strong>der</strong> Schweigepflicht.<br />

� Für eine Entscheidungsfindung ist die Hälfte <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> notwendig. Die<br />

einfache Mehrheit entscheidet zwar, aber ein Konsens sollte angestrebt werden.<br />

� Die Kommission kann ein Votum für o<strong>der</strong> gegen den Antrag abgeben, sie kann<br />

Bedenken äußern und Än<strong>der</strong>ungsanregungen geben.

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