01.01.2013 Aufrufe

Ausgabe 1 / 2010 hier als PDF.

Ausgabe 1 / 2010 hier als PDF.

Ausgabe 1 / 2010 hier als PDF.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

MAGAZIN für FAHRRADKULTUR<br />

01-<strong>2010</strong> FRÜHLING<br />

GRATIS!<br />

www.velosophie.at<br />

ALLE EVENT-HIGHLIGHTS<br />

ARGUS BIKE FESTIVAL<br />

10./11. APRIL IN WIEN<br />

BERLIN, PEKING<br />

…UND RADFAHR-NEWS<br />

FROM AROUND THE WORLD<br />

GIRL.PEDAL.POWER.<br />

BRITISCHE RADLERINNEN<br />

EROBERN DIE STRASSEN<br />

ELEKTRO-FAHRRÄDER TESTEN,<br />

BLOGGEN UND GEWINNEN<br />

DIE E-BIKE INITIATIVE<br />

VON WIEN ENERGIE


BROOKS<br />

CYCLE BAGS<br />

BRICKLANE<br />

ROLL UP PANNIERS<br />

& HOXTON BASKET<br />

“THEY<br />

FOLD<br />

NEATLY<br />

AWAY”<br />

Gwyn, London, England<br />

photographed on her Pashley Princess<br />

Read more riders’ comments<br />

on Brooks Cycle Bags at:<br />

www.brooksengland.com/gwyn<br />

Available online or at your nearest Brooks Dealer of Excellence


FOTOS: viktor strasse, phil dixon<br />

FRAUENPOWER UND FAHRRADFRÜHLING<br />

YES WE CAN RADFAHREN!<br />

velosophie schlägt auch diesen Frühling<br />

wieder die schönsten Seiten internationalen<br />

Fahrradlebens auf. Denn das ist<br />

unser selbstgewählter Auftrag: Zu zeigen,<br />

wie vielfältig und begeisternd Radkultur<br />

sein kann! Dazu begibt sich velosophie<br />

in dieser <strong>Ausgabe</strong> in verschiedener<br />

Herren – und Damen – Länder. Gerade<br />

Frauen empfinden nämlich Stress und<br />

Druck im städtischen Verkehr <strong>als</strong> so störend,<br />

dass sie deutlich weniger zum Verkehrsmittel<br />

Fahrrad greifen <strong>als</strong> Männer.<br />

Umso mehr Begeisterung und Selbtsbewusstsein<br />

gehört dazu, sich so im Stadttrubel<br />

zu behaupten wie jene Schülerinnen,<br />

die gemeinsam die Straßen der englischen<br />

Stadt Darlington eroberten<br />

(S.22). So bestätigt sich immer wieder die<br />

bekannte Aussage von Feministin Rosa<br />

Mayreder: „Das Fahrrad hat mehr zur<br />

Emanziaption der Frauen beigetragen <strong>als</strong><br />

alle Bemühungen der Frauenbewegung.“<br />

Historisch bedingte Männersache war<br />

jedoch noch die Teilnahme an den frühen<br />

Radrennereignissen des 19. Jahrhunderts.<br />

velosophie ist in die Vergangenheit<br />

geradelt und hat sich ins Starterfeld<br />

der ersten Distanzfahrt Wien–Berlin begeben,<br />

die 1893 stattfand (S.6). Zu jenen<br />

Zeiten nahm eine technische Entwick-<br />

RADHISTORIE<br />

1893 fand die erste Distanz-<br />

Fahrt von Wien nach Berlin<br />

statt. Ohne Ruh‘ und Rast<br />

kurbelten Holzknechte und<br />

Herrenreiter auf starr übersetzten<br />

Velocipeden über<br />

holprige Landstraßen gen<br />

Norden. velosophie blickt<br />

auf diese Ära zurück. S.6<br />

lung ihren Anfang, deren aktueller Zwischenstopp<br />

in der Evolutionsgeschichte<br />

für die Teilnehmer jener Rennen unvorstellbar<br />

gewesen wäre. Nicht nur, dass<br />

Zauberwerk wie Freilauf oder Gangschaltung<br />

in weiter Ferne lagen, sondern:<br />

Fahrräder, die wie von selber fahren?<br />

Genau das tun nämlich Elektro-<br />

räder, und ihnen widmen wir einige Seiten<br />

(S.10). Dazwischen streuen wir wie<br />

immer Fahrrad-affine Neuigkeiten aus aller<br />

Welt, lauschen unserer neuen Kolumnisitin<br />

Tante Raja und porträtieren Alltagsradlerinnen<br />

wie Kym aus Brooklyn,<br />

die sich ebenso im Verkehr behauptet wie<br />

Lauren aus Darlington. Diese meint: „Radfahren<br />

hat mein Leben verändert, meine<br />

Art zu denken – ich bin jetzt einfach viel<br />

selbstbewusster!“ Das Fahrrad funktioniert<br />

<strong>als</strong>o <strong>als</strong> angewandtes Beförderungsmittel<br />

der Emanzipation – und Verkehrsmittel<br />

emanzipierter Frauen und<br />

Männer. Bewege dich frei, unabhängig<br />

und individuell per Fahrrad durch die<br />

Straßen deiner Stadt, und du wirst aufblühen,<br />

ob Mann oder Frau, wie die Blumen<br />

im Frühling! Meint etwas euphorisiert<br />

vom ungewohnten Sonnenschein<br />

und benebelt vom Pollenflug eure velosophie<br />

und für diese stellvertretend:<br />

Alec Hager, Chefredakteur<br />

INTO THE EAST<br />

Timo Pritzel hat einen sehr<br />

unchinesichen Zugang zum<br />

Thema Radfahren, alleine<br />

schon deshalb, weil er Berliner<br />

und Mountainbike-Profi<br />

ist. Für velosophie öffnet<br />

er seine Tagebuch-Notizen<br />

und berichtet Rad fahrend<br />

aus Peking und HK. S.42<br />

GIRLPOWER<br />

Die britische Verkehrsrealität<br />

gebärdet sich nicht sehr<br />

fahrradfreundlich. Dennoch<br />

entstand in der Stadt Darlington<br />

eine Initiative für<br />

junge Alltagsradlerinnen,<br />

die sich ihren Platz im Verkehr<br />

erkämpfen. velosophie<br />

berichtet begeistert. S.22<br />

velotorial<br />

velosophie.at<br />

3


velocontents<br />

IN DIESER AUSGABE<br />

6 SCHLAFLOS SCHNELLER 1893 FAND DIE ERSTE<br />

DISTANZFAHRT WIEN–BERLIN STATT<br />

10 E-BIKE INITIATIVE TESTEN, BLOGGEN UND<br />

GEWINNEN. ANMELDUNG AB 10. APRIL <strong>2010</strong><br />

12 VELOZINE NEUIGKEITEN, NÜTZLICHES UND<br />

WISSENSWERTES AUS DER WELT DES FAHRRADS<br />

22 GIRL.PEDAL.POWER GEMEINSAM AUF DEM<br />

FAHRRAD SELBSTBEWUSSTSEIN TANKEN<br />

28 VELOSOPHER VERKEHRSFORSCHER PROFESSOR<br />

RISSER FÄHRT AUCH BEI ROT<br />

30 ARGUS BIKE FESTIVAL DIE PROGRAMM-<br />

HIGHLIGHTS BEIM MEGA-EVENT IN WIEN<br />

34 VELOCITY BERICHTENSWERTES AUS DEN<br />

FAHRRADSTÄDTEN DIESER WELT<br />

38 VELOPORT BIKES, DIE UNS GEFALLEN<br />

40 VELOSTYLE DINGE, DIE WIR VIELLEICHT<br />

BRAUCHEN UND SICHER MÖGEN<br />

42 INTO THE EAST DER BERLINER MOUNTAINBIKE-<br />

PROFI TIMO PRITZEL IN PEKING UND HONGKONG<br />

48 VELOART ADAM TURMAN, TWIN CTY CYCLIST<br />

50 VELOVERSE TANTA RAJA LEGT SICH INS ZEUG<br />

20 IMPRESSUM<br />

COVER-ART: ADAM TURMAN<br />

4 velosophie.at<br />

FOTO: bicyclefilmfestival.com


Aus den Anfängen des Radsports<br />

SCHLAFLOS SCHNELLER<br />

1893 FAND DIE ERSTE DISTANZFAHRT WIEN–BERLIN NON-STOP STATT. DAS FAHRRAD<br />

ÜBERZEUGTE AUF GANZER STRECKE.<br />

text PETRA STURM art RALF HAUSER<br />

Frühmorgendlicher Start am 29. Juni<br />

1893 in Wien-Floridsdorf unter<br />

großem ö� entlichem Publikumsaufgebot<br />

und Polizeischutz. Ein Jahr davor<br />

war die Distanz zu Pferd in 72 Stunden<br />

bewältigt worden, das Siegerpferd<br />

war im Ziel tot zusammengebrochen,<br />

jetzt: Die gleiche Strecke per Rad. 117<br />

Fahrer gehen in Gruppen zu zehn eingeteilt<br />

und von tausenden Wienern angefeuert<br />

in fünfminütigem Takt an den<br />

Start. Die Teilnehmer, entweder Berufsfahrer<br />

oder einfache Fahrradclub-<br />

Mitglieder, jedenfalls aber allesamt<br />

kräftige Haudegen, erscheinen bekappt,<br />

in Baumwolle und Wind und<br />

Wasser abweisendes Loden gekleidet.<br />

Vor ihnen liegen 582,5 Kilometer. Pacemaker<br />

helfen ihnen, ihr Tempo zu halten.<br />

Sie müssen den holprigen, schlechten<br />

Straßen in Österreich trotzen, stoisch<br />

strampelnd Regen und heftige Gewitter<br />

in Böhmen aushalten und dabei<br />

stets den mit Zeichen abgesteckten<br />

Weg im Auge behalten, was manche in<br />

der Nacht trotz lichtstarker Laterne aus<br />

dem Rennen wirft. Die Vorgabe ist klar:<br />

Schnurstracks und non-stop, ohne<br />

Schlaf und Rast, an das Endziel Berlin-<br />

Tempelhof zu gelangen, abgesehen<br />

von vorgeschriebenem Halt an Kontrollstationen<br />

inklusive etwaiger dort<br />

nötiger medizinischer Versorgung, Verp�<br />

egungs-, und Reparaturmöglichkeiten.<br />

Nach 31 Stunden, einer Minute<br />

und 22 Sekunden fährt der schnauzbärtige,<br />

32jährige Bayer Josef Fischer,<br />

eine der ersten deutschen Radsportlegenden,<br />

im Ziel ein und wird feuchtfröhlich<br />

mit einem silbernen Humpen<br />

prämiert. Der Grazer Josef Gerber wird<br />

<strong>als</strong> bester Österreicher mit drei Stunden<br />

Rückstand Drittplatzierter<br />

Die Sensation ist perfekt. Per Velociped<br />

sc<strong>hier</strong> unglaubliche 40 Stunden<br />

schneller am Ziel <strong>als</strong> Sieger Graf Star-<br />

6 velosophie.at<br />

hemberg samt Pferd bei dem Distanzritt<br />

auf der gleichen Strecke ein<br />

Jahr davor! Das gab dem Fahrrad eine<br />

ganz neue Aura des Unbesiegbaren<br />

und Unverwüstlichen.<br />

Ein maßgeblicher Schönheitsfehler<br />

von Pferderennen auf große Distanzen<br />

– Strecke absolviert, Pferd tot – konnte<br />

von den Drahteseln ausgemerzt werden.<br />

Die frühen Rennmaschinen und<br />

ihre Fahrer erwiesen sich <strong>als</strong> äußerst<br />

robust, neben dem Sieg gereichte ein<br />

Zieleinlauf ohne Reifenwechsel, Nachpumpen<br />

oder sonstigen technischen<br />

Gebrechen einer Fahrrad- oder Reifenherstellermarke<br />

zum besonders nachhaltigen<br />

Qualitätsbeweis.<br />

Das entdeckte Werbe- und Marketingpotential<br />

von erfolgreichen Rädern<br />

wurde wie im Fall von Wien–Berlin<br />

noch Monate nach dem Rennen von<br />

den Herstellern in Annoncen ausgekostet.<br />

Überregional und von mehreren<br />

Fahrradverbänden gemeinsam organisiert,<br />

war Wien–Berlin ein spektakulärer<br />

Großevent, der dem Fahrrad im<br />

gesamten deutschen Sprachraum zu<br />

einem Aufschwung verhalf, Fahrradindustrie<br />

und Tourentourismus ordentlich<br />

ankurbelte und nicht zuletzt die<br />

beiden Großstädte näher aneinander<br />

rücken ließ, nur noch eine 32-stündige<br />

Fahrradfahrt voneinander entfernt.<br />

Das ausschlaggebende Erfolgsrezept<br />

stellte die Geschwindigkeit dar. Dem<br />

Bicycle gelang die Wandlung von der<br />

bestaunten Massenattraktion und vom<br />

Erreger ö� entlichen Ärgernisses auf<br />

o� ener Straße zum optimalen Straßengefährt<br />

und damit auch zur Massentauglichkeit.<br />

Es zeigte vor allem auch:<br />

Das Fahrrad hat seine moderne Form<br />

vorläu� g gefunden. Das Niederrad hatte<br />

auf lange Sicht – auch in puncto<br />

Schnelligkeit – den Sieg über das weitaus<br />

strapaziösere Hochrad davon ge-


tragen. Die markantesten neuen Errungenschaften<br />

wie Hinterradkettenantrieb<br />

(Vorzeigemodell: der Starley<br />

Rover von 1885) und au� lasbare<br />

Gummibereifung (ab 1888 dank<br />

Mr. Dunlop) trugen zum Geschwindigkeitsgewinn<br />

bei, auch wenn die Straßenbescha�<br />

enheit selbst – besonders<br />

in Österreich – noch jenseits von geebnet<br />

und reifenfreundlich war. Die einzelnen<br />

Radmodelle di� erenzierten sich<br />

weiters nach ihrer Funktionalität von<br />

der schnittigen Straßenrennmaschine<br />

mit ebenso schnittigen Namen wie etwa<br />

Puch-Racer über das kot� ügelbehaftete<br />

Tourenrad zum soliden Alltagsradklassiker<br />

aus.<br />

Die physischen Anstrengungen, denen<br />

die Distanzfahrer ausgesetzt waren,<br />

wären heutigen Radrennsportlern<br />

– abgesehen von einigen speziellen<br />

Trophies mit härterer Gangart – eher<br />

unzumutbar. Zur Zeit von Wien–Berlin<br />

schwankte die medizinische Fachmeinung<br />

über die Auswirkungen von<br />

Schweißausbruch und erhöhtem Pulsschlag<br />

noch auf Jahre zwischen gesundheitsförderlich<br />

und -ruinierend<br />

hin und her, bei den Ernährungsratschlägen<br />

gab man sich trotzdem sicher.<br />

Zu viel trinken sollte man zwecks der<br />

Schweißvermeidung prinzipiell unterlassen.<br />

Zur Stärkung der strapazierten<br />

Rekord- und Tourenfahrer waren aber<br />

Weißwein, Whisky, Kola(!) oder ähnliche<br />

Extrakte nebst der strikten Unterlassung<br />

von kohlenhydratreichen Lebensmitteln<br />

äußerst dienlich, so zumindest<br />

laut „Handbuch des Radfahr-<br />

8 velosophie.at<br />

Sports. Technik und Praxis des Fahrrades<br />

und Radfahrens“ (1895). Der<br />

Danziger Radrennfahrer Hans Ludwig<br />

vertraute bei der Zweitau� age von<br />

Wien–Berlin 1908 auf Ka� ee gegen seine<br />

Magenschmerzen, Himbeersaft mit<br />

Wasser, Himbeeren mit Reis und der<br />

Kraft von drei ausgesaugten Orangen,<br />

um die Fahrt durchzustehen.<br />

Die Distanzfahrten nehmen in der<br />

Radsportgeschichte einen speziellen<br />

Platz ein. Anders <strong>als</strong> bei den durchgeplanten<br />

Rekordfahrten, wo ein einzelner<br />

Radler unter medialer Aufmerksamkeit<br />

weite Distanzen überbrückten<br />

(so zum Beispiel 1893 St. Petersburg–<br />

Paris in 15 Tagen) oder organisierten<br />

Abenteuerfahrten einzelner Clubs<br />

(eine der ersten war 1869 London–<br />

Brighton), wurden diese Rennen mit<br />

Massenstart, unter der Prämisse konkurrierender<br />

Zeitmessung und unter<br />

gleichen Bedingungen, durchgeführt.<br />

Etappenstopps oder Nachtruhe gab es<br />

noch nicht.<br />

Wien–Berlin zählt zwar im Gegensatz<br />

zu seinem Vorgänger Paris–Bordeaux<br />

(1891) nicht zu den heutigen Weitstreckenklassikern<br />

und unterscheidet sich<br />

auch in Ausführung und Stil von den<br />

späteren großen Etappen-Touren wie<br />

etwa der Tour de France, die 1903 erstmalig<br />

startete. Es sind aber diese frühen<br />

Dauerfahrten, die dem Rad im öffentlichen<br />

Bewusstsein die Straßen erobern<br />

lassen und den steinigen Weg für<br />

spätere weitaus reibungslosere Rennradtouren<br />

ebnen. Wer weiß, vielleicht<br />

folgt ja bald eine Neuau� age … vs


Entdecken Sie Radfahren neu.<br />

Beim großen Wien Energie E-Bike Test.<br />

Wien Energie sucht 50 sportliche und umweltbewusste E-Bike TestfahrerInnen, die<br />

vom 01.06. bis 31.07.<strong>2010</strong> spannende Aufgaben mit dem E-Bike erfüllen und<br />

darüber im Internet berichten. Melden Sie sich ab 10.04.<strong>2010</strong> auf blog.wienenergie.at<br />

<strong>als</strong> TestfahrerIn an oder verfolgen Sie die Erlebnisse der FahrerInnen im Internet mit.<br />

E-Bikes<br />

testen und<br />

gewinnen:<br />

blog.wienenergie.at<br />

www.wienenergie.at Wien Energie, e ein ein Partner der Ene<br />

EnergieAllianz Austria.<br />

Demner, Merlicek & Bergmann


Die E-Bike Initiative von Wien Energie<br />

START ZUR REALITY-SERIE IN VELOSOPHIE: ELEKTRO-FAHRRÄDER ZWEI<br />

MONATE LANG IM ALLTAG TESTEN, BLOGGEN UND GEWINNEN: DER AUFTAKT<br />

ZUR E-BIKE INITIATIVE ERFOLGT BEIM ARGUS BIKE FESTIVAL WIEN, DIE ANMELDUNG<br />

FÜR DAS CASTING STARTET AB 10. APRIL <strong>2010</strong> AUF BLOG.WIENENERGIE.AT<br />

TesterInnen werden in<br />

Wien die Wege des Alltags<br />

demnächst per Elektro-<br />

Fahrrad zurücklegen. Getestet wird<br />

dabei nicht nur das E-Bike selbst – das<br />

attraktive Top-Modell eCross aus dem<br />

umfangreichen E-Bike-Programm von<br />

KTM –, sondern auch die Tauglichkeit<br />

des „Radfahrens mit eingebautem<br />

Rückenwind“ zwischen Wohn- und Arbeitsort,<br />

zwischen Einkäufe erledigen<br />

und Freizeit genießen. Gleichzeitig wird<br />

der aktuelle Trend auf seine Haltbarkeit<br />

geprüft: Können E-Bikes zu einem<br />

Eckpfeiler zukünftiger Mobilität in den<br />

Städten werden, damit zum Klimaschutz<br />

und zur Lösung der Verkehrsproblematik<br />

beitragen? Und macht das<br />

Fahren mit dem E-Bike tatsächlich<br />

auch Spaß oder ist es nur vernünftig?<br />

Damit der Aufruf an alle, die sich für<br />

Elektro-Fahrräder interessieren, sich<br />

gerade zu interessieren beginnen und<br />

beim E-Bike-Test gerne mitmachen<br />

würden, ihre Bewerbung ab 10. April<br />

bis zum 6. Mai auf blog.wienenergie.at<br />

abzugeben. Der Casting-Bogen kann<br />

auch im Internet downgeloadet werden<br />

und wird außerdem beim Argus<br />

Bike Festival Wien am 10./11. April<br />

verteilt. Wer im internen Casting<br />

ausgewählt wird, entscheidet nicht der<br />

Zufall. Dazu ein kleiner Tipp, sozusagen<br />

eine „Ausfüllhilfe“ für den Bewerbungsbogen:<br />

Ein originelles Statement,<br />

aus welchen Gründen man besonders<br />

gerne am E-Bike-Test teilnehmen würde,<br />

kann da nicht schaden …<br />

10 velosophie.at<br />

Selbstverständlich sollten E-Bike-<br />

TesterInnen dem Testbetrieb auch ein<br />

gewisses Zeitbudget zur Verfügung<br />

stellen können: Auf den Wegen des<br />

Alltags kann das E-Bike ja sogar helfen,<br />

Zeit zu sparen – aber Zeit ist definitiv<br />

einzuplanen, um regelmäßig Online-<br />

Tagebuch führen zu können. Diese<br />

Blogs auf blog.wienenergie.at stellen<br />

das Herzstück der E-Bike Initiative dar.<br />

Via Blog können persönliche Testurteile<br />

und Eindrücke vom E-Bike und<br />

rund ums E-Biken abgegeben und Erfahrungen<br />

mit anderen TesterInnen<br />

ausgetauscht werden. Regelmäßig zu<br />

bloggen ist auch deshalb wichtig, weil<br />

ein Publikums-Voting ab 1. Juli darüber<br />

entscheiden wird, welche fünf der 50<br />

TesterInnen am Ende der Initiative ihr<br />

E-Bike von KTM <strong>als</strong> Gewinn erhalten.<br />

Während des E-Bike-Testbetriebs<br />

stehen auch Community-Treffen am<br />

Programm, z.B. ein Fahrtechnik- und<br />

Geschicklichkeits-Training beim Initiative-Partner<br />

ARBÖ, gemeinsame Radtouren,<br />

Vorträge zu Themen wie Verkehrssicherheit<br />

etc. Und Partytime ist<br />

auf der legendären Summerstage<br />

am Wiener Donaukanal angesagt mit<br />

einem eigenen Event am 18. Juli. Damit<br />

auch wirklich alle TesterInnen dabei<br />

sein können, sind die Termine businessfreundlich<br />

angesetzt. Übrigens<br />

werden die TesterInnen von Wien Energie<br />

und den Partnern der E-Bike Initiative<br />

bestens mit Helm, Trikot, Handy<br />

etc. ausgestattet und können diese<br />

Goodies auch nach dem Test behalten.<br />

eREALITY IN VELOSOPHIE,<br />

DAS BRINGT FOLGE 2<br />

Wien Energie sucht 50 TesterInnen für<br />

die E-Bike Initiative – den größten Elektro-Fahrrad-Test,<br />

den es bisher gegeben<br />

hat. Vom 10. April bis 6. Mai <strong>2010</strong> sind<br />

die Online Gates für die Anmeldung geöffnet.<br />

Zwei Wochen später werden die<br />

50 TeilnehmerInnen feststehen. Danach<br />

folgt die Übergabe der E-Bikes. Der<br />

zweimonatige Testbetrieb kann starten.<br />

Welche BewerberInnen haben’s über<br />

das Casting geschafft und sind dabei<br />

im Testteam? Welche Aufgaben warten<br />

auf die TesterInnen? Wie fühlen<br />

sich die ersten Kurbelumdrehungen am<br />

E-Bike an? Und welche Ausstattungs-<br />

Goodies haben die zahlreichen Partner-<br />

Unternehmen der E-Bike Initiative in die<br />

große Tasche gepackt?<br />

Die nächste <strong>Ausgabe</strong> von velosophie<br />

erscheint Mitte Juni, <strong>als</strong> Beilage zur Tageszeitung<br />

„Der Standard“ am 16.6.<strong>2010</strong>.<br />

Die E-Bike Initiative von Wien Energie in<br />

Partnerschaft mit: Almdudler, Ankerbrot,<br />

ARBÖ, Forstinger, Intersport Eybl, KTM,<br />

Löffler, Polar, T-Mobile, Urlaubsspezialisten<br />

– Road Bike Holidays , Uvex, Veloce,<br />

Wiener Städtische<br />

PROMOTION<br />

FOTOS: kurtpinter.com


velosophie.at<br />

11


velozine<br />

kommentar AKTUELLE MEINUNG ZU AKTUELLEN THEMEN<br />

NEWCOMER<br />

VORNE BLEIBEN IM MAINSTREAM<br />

WER SCHON IMMER ANS FAHRRAD GEGLAUBT HAT, SOLLTE DAS AUCH WEITERHIN TUN<br />

UND SICH NICHT VOR DER KOMMERZIALISIERUNG DES RADFAHRENS FÜRCHTEN.<br />

Fahrrad ist das neue Cabrio. Fahrrad ist das<br />

neue Motorrad. Rad zu fahren ist der Ausdruck<br />

eines modernen, nachhaltigen Lebensstils.<br />

Das Image des Radfahrens und des Rad<br />

fahrenden Menschen hat sich um 180 Grad<br />

gedreht: smart statt alternativ, dynamisch<br />

statt nach Schweiß riechend, intelligent statt<br />

zu wenig Geld für ein Auto. In der Zielgruppen-Beschreibung<br />

sind RadfahrerInnen jung,<br />

jung geblieben, und häufig fördern sie durch<br />

ihr Konsumverhalten und gezielte Produktauswahl<br />

Gesundheit und Nachhaltigkeit.<br />

Eine Zielgruppe zum Verlieben.<br />

Die Modebranche ist ja bekannt für das Aufspüren<br />

von Trends und für die rasche Umsetzung<br />

in Marketing-Strategien. Über den<br />

Online-Shop des US-Modelabels Urban Outfitters<br />

werden neuerdings Fixies (Bild) um<br />

günstige 399 Dollar verkauft (nettes Tool:<br />

Bike-Konfigurator, zwei Wochen nach Bestellung<br />

kann das Bike im Laden abgeholt werden),<br />

Carhartt macht schon länger in Fixie,<br />

Louis Vuitton hat vor kurzem eine Taschen-<br />

Kollektion in Anlehnung an den Stil der Messenger<br />

Bags präsentiert, und bei Modeschauen<br />

in Mailand und bei der Portland Fa-<br />

12 velosophie.at<br />

shion Week fahren Models mit Fahrrädern<br />

über den Laufsteg.<br />

Auch in der heimischen Marketing-Landschaft<br />

trifft man immer öfter auf die Identifikation<br />

mit Fahrrad-Themen – Stichwort Hausmannskost:<br />

In Lebensmittelmärkten wird’s demnächst<br />

spezielle Angebote geben, vor allem<br />

aber einen massiven Ausbau der Fahrrad-<br />

Stellplätze vor den Supermärkten (z.B. Spar).<br />

Und woher man es überhaupt nicht vermuten<br />

würde, nämlich von Seiten eines Autoherstellers<br />

bzw. -importeurs, kommt eine Initiative,<br />

die sogar im Team von velosophie Sympathien<br />

erzeugt. Unser Held des Augenblicks ist<br />

Dipl.-Ing. Markus Oppel, Direktor Marketing<br />

Opel Österreich (Oppel und Opel – man kann<br />

sagen, der Mann ist seiner Bestimmung gefolgt).<br />

Wegen der von ihm initiierten Kooperation<br />

mit der ÖBB und KTM Fahrrad („Opel<br />

goes hybrid – nachhaltige Mobilitätsgestaltung<br />

bedeutet sinnvolle Kombination der verschiedenen<br />

Verkehrssysteme“, Bild: im Heck<br />

integrierter Fahrrad-Träger) machte er sich<br />

im Verband der österreichischen Automobilimporteure<br />

nicht nur Freunde – was ihn für<br />

velosophie gewissermaßen adelt.<br />

Wolfgang Rafetseder, Herausgeber<br />

PYRAMIDENJAGD<br />

„Die Fahrrad-begeisterten Wahnsinnigen<br />

aus Wien begeben sich unter die motorisierten<br />

Wahnsinnigen von Kairo.“ Dies schrieb<br />

die Süddeutsche Zeitung so schön, was ist<br />

dem anzufügen? Der Grund: Einen Film zu<br />

drehen über das immer wieder knapp vermiedene<br />

Aufeinanderprallen westlicher Subkultur<br />

in Gestalt des bremsenlosen Fixed Gear<br />

Bikes und der orientalischen Improvisationskunst<br />

im Ignorieren hinderlicher Verkehrsregeln.<br />

Und das Team: Fahrradkuriere<br />

aus Wien, Linz und Bremen mit Namen wie<br />

„Sailor“, „Igl“ oder „Flow“ gaben die Akteure<br />

auf dem Bahnrad. Gemeinsam nahmen sie<br />

die Story einer Suche in der ägyptischen Megacity<br />

nach den weltberühmten Grabmälern<br />

<strong>als</strong> Rahmen für heiße Szenen urbaner Radfahrkunst<br />

und manchen Slapstick. Ja, und<br />

dann ist da noch das Ziel: Die Pyramiden haben<br />

sie schlussendlich gefunden, jetzt bleibt<br />

die Premiere des Kurzfilms beim zehnjährigen<br />

Jubiläum des International Bicycle Film<br />

Festiv<strong>als</strong> in New York, diesen Juni.<br />

www.wherearethepyramids.com<br />

FOTO: wherearethepyramids.com ART: ralf hauser


„NOTHING COMPARES TO THE SIMPLE<br />

PLEASURE OF A BIKE RIDE “ JOHN F. KENNEDY, USA<br />

John Fitzgerald Kennedy war der<br />

jüngste und wohl charismatischste US-<br />

Präsident. Die Hintergründe seiner legendären<br />

Ermordung 1963 in Dallas,<br />

Texas, sind bis heute unklar. Sicher ist<br />

nur: Es war kein Fahrradunfall!<br />

velosophie.at<br />

13


velozine<br />

TURNIER AUF DER COUCH<br />

EIN UNDERGROUND-VERGNÜGEN FINDET SEINEN WEG<br />

VOM SCHROTTPLATZ IN DIE UNTERHALTUNGSINDUSTRIE.<br />

Tall Bike Jousting. Eifrige Besucher des<br />

Bicycle Film Festiv<strong>als</strong> Vienna, aufmerksame<br />

Leser von velosophie oder erfahrene<br />

Bike-Punks wissen, was damit gemeint<br />

ist: Lanzenturniere auf selbst geschweißten<br />

Hochrädern. Crash, Boom,<br />

Bang. Was einst unter dreckigen Brooklyner<br />

Brücken blutiger Spaß war, wird<br />

nun überall möglich, ganz ohne Verletzungsgefahr.<br />

In der virtuellen Variante<br />

auf iPhone und iPod! Frederic King, der<br />

Produzent des legendären Underground-<br />

Films B.I.K.E. mit Büro in Manhattan,<br />

sofa cyclist FAHRRADKULTUR FÜR ZUHAUSE. EMPFOHLEN VON UNSERER REDAKTION<br />

BUCH<br />

FIXED<br />

Die neue Bibel historisch versierter Fixie-<br />

Hipster: Von den Anfängen des Radfahrens,<br />

<strong>als</strong> die starre Achse noch Standard<br />

war, über Triumphe im Bahnrad-Sport bis<br />

zu den Ausprägungen der modernen Kultur<br />

des Track Bikes wird die Geschichte<br />

hinter dem Hype umfassend geschildert.<br />

www.laurenceking.com<br />

14 velosophie.at<br />

steckt hinter diesem nächsten Verwertungsschritt<br />

der US-amerikanischen<br />

Fahrradkultur. Ryan Doyle, legendärer<br />

Jousting-Weltmeister und Performancekünstler,<br />

mischt fest mit. Er hat das Game<br />

mitentwickelt, diente <strong>als</strong> Vorbild für die<br />

Animationen und verleiht damit dem<br />

Projekt die maximale Authentizität, die<br />

eine Handy-Applikation haben kann. Underground<br />

trifft Konsumkultur – was<br />

sagt da der Black Label Bike Club dazu?<br />

Komm, spiel mit:<br />

www.bikeclubgames.com<br />

FILM<br />

BMX BANDITS<br />

Nicole Kidman in ihrer ersten Rolle. Und<br />

das <strong>als</strong> 80er-gemäß neonschrill gekleidete<br />

Anführerin einer BMX-Bande, die eine<br />

Handvoll bitterböser Gangster zur<br />

Strecke bringt und sich dabei weder von<br />

einem Mega-Pickup noch einem endlosen<br />

Arsenal riesiger Schießprügel aufhalten<br />

lässt. Schräger Kult!<br />

FEINER STOFF<br />

Immer öfter findet man Fahrräder auch auf<br />

dem Cat Walk statt auf Asphalt, von Armani<br />

bis zu Donna Karan. Nachhaltigkeit hat<br />

sich auch das brasilianische Modelabel<br />

Joyful auf seine Stoffbahnen geheftet und<br />

verbindet dies mit seiner Liebe zum Fahrrad<br />

<strong>als</strong> emissionslosem, niederschwelligem<br />

Verkehrsmittel. Die Designer lassen<br />

ihre Entwürfe zu stilvoller Garderobe aus<br />

organisch hergestellten Materialien fertigen,<br />

die in einem speziellen Färbeprozess<br />

mit natürlichen Farbpigmenten behandelt<br />

werden. Eleganz und Umweltbewusstsein<br />

spielen in der Kollektion <strong>2010</strong> perfekt zusammen:<br />

„Nachhaltigkeit ist für uns keine<br />

Mode-Erscheinung, sonder eine grundlegende<br />

Notwendigkeit!“ meint dazu Edilaine<br />

Filipaki vom Label Joyful in Curitiba.<br />

www.joyfulsustentavel.com.br<br />

MUSIK<br />

NEW WEIRD AUSTRIA<br />

Rainer Binder-Krieglstein versammelt<br />

schräge Beats und scharfe Stimmen auf<br />

seinem neuen Werk, das der Volksmusik<br />

das Inwendige nach Außen stülpt. Mit dabei<br />

neben Wilfried und Mieze Medusa:<br />

Das unschlagbare „Fahrradlied“ und die<br />

rhythmische Fingerübung „Radkette“.<br />

www.essayrecordings.com


velozine<br />

KOPF AN, MOTOR AUS, STEIG AUF!<br />

DIE ERFOLGREICHE DEUTSCHE KAMPAGNE FÜR UMWELTSCHONENDEN<br />

NAHVERKEHR GEHT INS ZWEITE JAHR.<br />

Das Projekt „Zero Emission Mobility“ des<br />

deutschen Bundesumweltministeriums<br />

wirbt seit 2009 mit der Imagekampagne<br />

„Kopf an: Motor aus. Für null CO2 auf Kurzstrecken“<br />

für das Umsteigen vom Auto zum<br />

Radfahren und Zu-Fuß-Gehen auf kurzen<br />

Strecken. Im ersten Jahr kamen vier Modellstädte<br />

zum Zug, in denen die humorvoll-provokanten<br />

Sprüche und Aktionen der Kampagne<br />

allgegenwärtig waren. Heuer sind<br />

fünf Kommunen mit dabei: Die Bundeshauptstadt<br />

Berlin, dazu Braunschweig, Freiburg,<br />

Herzogenaurach und Kiel. Mit vier<br />

Millionen Euro aus Mitteln des Emissionshandels<br />

will das BMU das CO2 -Einsparpotenzial<br />

emissionsfreier Mobilität auf Kurzstrecken<br />

ausschöpfen: Eine Verdoppelung<br />

der Fahrradkilometer zulasten des CO2-in-<br />

tensiven Pkw-Verkehrs, der gerade auf<br />

Kurzstrecken enorm ist, würde immerhin<br />

Einsparpotenziale von über vier Millionen<br />

Tonnen CO2 beim Fahrradverkehr eröffnen!<br />

Zum öffentlichkeitswirksamen Startschuss<br />

der Kampagne 2009 trat Sarah Wiener prominent<br />

in die Pedale, heuer beginnt Freiburg<br />

am 30.03., Braunschweig folgt am<br />

16.04. Dort finden sich dann parkgebührsäumige<br />

Autofahrer und missvergnügt<br />

Stauende mit Strafzetteln und Transparenten<br />

konfrontiert, die ihnen Sprüche wie<br />

„Verbrennen Sie doch mal Kalorien statt<br />

Benzin“ vor den Latz knallen, während Radfahrende<br />

mittels Plakat am Radweg kräftig<br />

bauchgepinselt werden: „Wow, sehen Sie fit<br />

aus, Radfahrer oder was?“ Genau!<br />

www.kopf-an.de<br />

sinnliche technik DIE ZARTESTE VERSUCHUNG, SEIT ES FAHRRÄDER GIBT<br />

COPENHAGEN WHEEL<br />

DAS MASSACHUSETTS INSTITUTE OF TECHNOLOGY MIT HAT SCHON WIEDER DAS RAD<br />

NEU ERFUNDEN. DIESMAL INKLUSIVE POWER.<br />

Schon zur Klimakonferenz in Kopenhagen<br />

hat das MIT seine Entwicklung „The Copenhagen<br />

Wheel“ präsentiert, <strong>2010</strong> soll es Serienreife<br />

erlangen. Es könnte damit die nachhaltigste<br />

Innovation dieses eher missglückten<br />

Gipfels sein: Ein Hinterrad mit Elektromotor,<br />

Akku und Sensoren in einem, das<br />

Bremsenergie wiederverwertet und einfach<br />

in jedem Fahrrad eingebaut werden kann.<br />

Dabei hatte das Senseable City Lab des MIT<br />

aber nicht nur die Erleichterung der Fortbewegung<br />

im Blick. Das schöne Teil verfügt<br />

über einen GPS-Sensor, der auf der Fahrt<br />

umweltrelevante Daten sammelt und weitergibt.<br />

So kann nach jeder Fahrt abgerufen<br />

werden, wie hoch die Belastung mit CO2,<br />

NOx oder Lärm ist und wie Temperaturen<br />

und Luftfeuchtigkeit beschaffen waren. Das<br />

kann einerseits zu individuellem Nutzen dienen,<br />

da so die gesündesten und angenehmsten<br />

Strecken herausgefiltert werden – andererseits<br />

aber auch zu gesellschaftlichem:<br />

Würden viele Nutzer des intelligenten Hilfsantriebs<br />

ihre Daten einer zentralen Stelle ihrer<br />

Heimatstadt ständig zuführen, könnte die<br />

Verwaltung auf Grund dieser zahlreichen Mikrodaten<br />

ein Gesamtbild von Belastungen<br />

erkennen und dem gezielt entgegenwirken!<br />

http://senseable.mit.edu/copenhagenwheel<br />

16 velosophie.at<br />

FOTOS: max tomasinelli – maxtomasinelli.com, kopf-an.de


WIR BEWEGEN SIE.<br />

ZUM BEISPIEL MIT<br />

DEM LIVE<br />

Globe ist eine Marke von Fahrrädern, welche das<br />

einzigartige Potential haben, Teil des Lifestyles und<br />

Ausdruck des Geschmacks von Menschen zu werden<br />

und nicht bloß ein Sportgerät zu sein. Das Design<br />

dieser Fahrräder wird inspiriert von und entwickelt für<br />

Menschen, die in Städten Rad fahren. Die das Rad dort<br />

<strong>als</strong> Transportmittel nutzen, auch und vor allem, weil<br />

sie es <strong>als</strong> Teil eines verantwortungsvollen Lebensstils<br />

begreifen.


velozine<br />

radgeber MECHANISCH AUFKLÄRENDES UND GEISTIG ERHELLENDES<br />

GENUG LUFT?<br />

MECHANIKER MAX, UNSER ERFAHRENER SCHRAUBER,<br />

GRANTELT* FÜR UNS AUS DEM WERKZEUGKÄSTCHEN.<br />

„Hamsie Luft?!“, werde ich allzu oft gefragt.<br />

Oder besser: Durch die offene Werkstatttür<br />

angebrüllt, von draußen her, da steht dann<br />

wieder jemand auf dem sonnenüberfluteten<br />

Gehsteig und schiebt sein traurig eierndes<br />

Gerät nebenher. Im besten und damit seltensten<br />

Fall. Oft fahren die Gfrasta** auch<br />

noch so durch die Gegend, nudeln auf beinahe<br />

drucklosen Pneus übers Kopfsteinpflaster<br />

und wundern sich dann, dass nix mehr<br />

geht! Ich könnt jedesmal … Oida***. Ich sag<br />

immer: Das beste und billigste Tuning für<br />

das Radl ist nicht die Carbon-Sattelstütze,<br />

sondern der richtige Druck im Reifen. Und<br />

der variiert immens! Dabei ist der richtige,<br />

ausreichende Luftdruck überlebenswichtig,<br />

sonst schlagen Hindernisse durch auf die<br />

Felgen, und bumms: Patschen. Oder man<br />

plagt sich sinnlos, weil: Rollwiderstand durch<br />

Luftlosigkeit. Im Reifen – und bald umgekehrt<br />

im Fahrer.<br />

Also geb’ ich Luft her. Besser: Ich stell mich<br />

daneben, wenn die Leut’ sich an meiner<br />

Handpumpe abmühen, didaktische Wirkung,<br />

eh klar, und geb’ Radschläge. Gute. Machen<br />

die das eigentlich immer zum ersten Mal??<br />

Jedenfalls, es kommt darauf an. Aufs Rad.<br />

Oder genauer: auf Reifenbreite, Komfortbedürfnis,<br />

Untergrund und Einsatzzweck. Eben,<br />

das variiert. Den meisten Druck braucht und<br />

verträgt der Rennradreifen, auch der von die-<br />

*<br />

**<br />

***<br />

****<br />

*****<br />

Wienerisch für: schimpfen<br />

Gören; <strong>hier</strong> im Sinne von: Idioten<br />

Füllwort, universell einsetzbar<br />

Schlamm<br />

Badestrand an der Donau in Wien<br />

z<br />

18 velosophie.at<br />

sen neumodernen bunten Fixern oder wie<br />

die sagen. 7 bis 9 Bar! Beinhart wie Beton,<br />

wenn man schnell sein will; ein bissl weniger,<br />

wenn nicht jede Rille zum Ellbogenbruch<br />

führen soll oder man eh nur zum<br />

Wirt’n rollt.<br />

Das normale Radl, <strong>als</strong>o Trekking-, City-,<br />

Hollandrad hat ja meist Reifenbreiten von<br />

32 bis 42 mm, und da nimmt man deswegen<br />

weniger Druck, <strong>als</strong>o 4 bis 5 Bar, und<br />

auch da kommt’s drauf an: Mehr Komfort<br />

oder weniger Widerstand? Und damit: Weniger<br />

oder mehr Druck? Aber nie zu wenig!<br />

Beim Mountainbike und auch dem Ballonreifen,<br />

<strong>als</strong>o mit Breiten jenseits der 40 mm,<br />

heißt’s: Je dicker, desto weniger. In der<br />

Stadt 3 bis 4 bar, höchstens, im Gatsch****<br />

und Gelände noch weniger. Wegen Grip<br />

und so, bergauf im Wald. Auch bei Schneelage<br />

schadet Druckreduktion nix. Aber zu<br />

mir kommen ja meistens eh eher Leut’, die<br />

sich schon am Gänsehäufl***** den Helm<br />

aufsetzen.<br />

Übrigens, bevor ich’s vergess’: Der verträgliche<br />

Maximaldruck steht auch außen auf<br />

der Bereifung. Öfter macht‘s nämlich einen<br />

lauten Tuscher auf dem Gehsteig, wenn ich<br />

die Leut kurz mit der Pumpe allein lasse.<br />

Zuviel Druck ist <strong>als</strong>o auch nicht gut, und<br />

das nicht nur beim Fahrradreifen. Aber: Es<br />

kommt ja immer drauf an. Meint: Der Max.<br />

DR. SIGI B. FRIEND,<br />

CYCLOANALYST<br />

VELOSOPHIE GIBT RAD<br />

AUF DER COUCH<br />

Werter Dr. Sigi B. Friend,<br />

Mir kommt vor, ich stecke öfters in der<br />

Patsche <strong>als</strong> andere. Noch dazu scheint<br />

es so, <strong>als</strong> wäre ich zu patschert zum<br />

Patschenpicken*. Ich habe Angst davor,<br />

dass es immer wieder und überall<br />

passieren kann!<br />

Völlig geschlaucht und luftlos,<br />

Peter P.<br />

Lieber Peter,<br />

Oft ist das Leben wahrlich ein zu hartes<br />

Pflaster. Aus einem kleinen Malheur<br />

kann schnell ein großes schwarzes Loch<br />

samt Folgedepression werden. Also: Ist<br />

die Luft erstmal draußen, ist Handeln angesagt!<br />

Wie sich am besten aus der Patsche<br />

helfen? Zuallererst: Panne ja, Panik<br />

nein! Erkenne, um welcher Art Verletzung<br />

es sich handelt, äußerlich oder innerlich?<br />

Sind tatsächlich wie in den meisten Fällen<br />

nur die Weichteile betroffen, dann ist<br />

Behutsamkeit und Sensibilität gefragt.<br />

Mit der Brechstange erreicht man <strong>hier</strong><br />

nur wenig. In zivilisierten Gegenden<br />

gibt es zudem nicht nur professionelle<br />

Anlaufstellen, sondern meistens auch<br />

die Möglichkeit, einer Selbsthilfegruppe<br />

beizutreten, in der die nötigen Reparaturfertigkeiten<br />

präventiv im rollenden Bewusstsein<br />

verankert werden. In der Wildnis<br />

jedoch sind der ganze Radfahrer und<br />

sein Pickzeug gefordert. Die allflickende<br />

Heilsformel lautet aber stets: Aufrauen,<br />

picken**, flicken und kräftig pumpen!<br />

Also erfahre meinen Therapierad: Erlange<br />

volle Reifen-Reife, lerne eifrig und wacker,<br />

selbst Hand anzulegen, habe dein<br />

Pickzeug schicks<strong>als</strong>ergeben stets dabei<br />

und dann: Fix the flat and roll on, Pezi!<br />

Frühlingshaft-leichtfelgige Grüße,<br />

Dein Cycloanalyst<br />

* Österr. Lokalidiom für: zu tollpatschig<br />

dazu, einen Platten zu flicken<br />

** kleben<br />

Hast du auch Fragen an Dr. Sigi? Dann schreibe an: sigi@velosophie.at<br />

ART: ralf hauser


Mountainbike<br />

Rahmen<br />

Größen<br />

Punch Carbon XTR 26"<br />

–—–—— –—–––— –—–—– —–—––– —–—–– —–—––– —–—––<br />

–—–—–<br />

Shimano XTR<br />

–—–—— –—–––— –—–—– —–—––– —–—–– —–—––– —–—––<br />

–—–—–<br />

—–—––– –—–—– –—–—— –—–––— –—–—– —–—––– —–—–– —–—–––<br />

–—–—–<br />

—–—––– –—–—– –—–—— –—–––— –—–—– —–—––– —–—–– —–—–––<br />

–—–—– —–—––– –—–—– —–—––– –—–—– —–—––– –—–—– —–—––– –—–—— –—–—– –—–—— –—–—– –—–––— –—–—— –—–––— –—–—— –—–—– –—–––— –—–—– –—–––— —–—––– –—–—– —–—––– –—–—– —–—–– —–—––– —–—–– —–—––– —–—–– —–—––– —–—–– —–—–––<br />

–—–—–<br />

eybl ybl Qu Qu ali ality<br />

l t<br />

it<br />

–—–—– —–—––– –—–—– –—–—— –—–––— –—–—– —–—––– —–—–– —–—––– —–—––<br />

–—–—– —–—––– –—–—– —–—––– –—–—– —–—–– —–—––– —–—–– —–—––– —–—–– —–—––– —–—–– —–—––– —–—–– —–—––– —–—––<br />

–—–—<br />

–—–—– —–—––– –—–—– –—–—— –—–––— –—–—– —–—––– —–—–– —–—––– —–—––<br />

–—–—– —–—––– –—–—– —–—––– –—–—– —–—–– —–—––– —–—–– —–—–––<br />

–—–—<br />

R<br />

lii<br />

y<br />

Carbon Monocoque SL<br />

43, 48, 53 cm<br />

Federgabel Manitou R 7 Super mit Lockout<br />

Schaltung<br />

Schalthebel<br />

Bremsen<br />

Disc vorne/hinten<br />

Shimano XTR, 27-Gang<br />

Shimano XTR Rapidfi re Plus<br />

hydraulische Scheibenbremsen,<br />

Shimano XTR<br />

180/160 mm<br />

Laufräder Fulcrum Red Metal 5<br />

2 .9 9 9,–<br />

Gewicht o. Pedale 10,1 kg (Lieferantenangabe)<br />

[1600240932] Erhältlich ab Mitte März in allen eybl Megastores.


velozine<br />

JUBILÄUMSSTOLZ<br />

DIAMANT FEIERT 125 JAHRE FIRMENGESCHICHTE – MIT<br />

EINEM JUBILÄUMSMODELL UND EINEM BUCH, DAS BE-<br />

REITS VOR SEINEM ERSCHEINEN VERGRIFFEN IST.<br />

Deutschlands ältester Fahrrad-Hersteller:<br />

Es sind 125 Jahre sehr bewegter Firmengeschichte,<br />

die viel Stoff bietet für<br />

ein Buch, das von zwei Kennern und<br />

Sammlern von Diamant-Fahrrädern geschrieben<br />

wurde, Werner Aidn und Hartmut<br />

Rogotzki. Letzterer begann 1964<br />

beim Chemnitzer Fahrrad-Hersteller, der<br />

zu DDR-Zeiten Elite Diamant hieß, <strong>als</strong><br />

Lehrling zu arbeiten und blieb dem Unternehmen<br />

bis zu seiner Pensionierung<br />

treu. Bebildert ist das Buch teils mit historischen<br />

Fotos und Abbildungen von<br />

Werbeplakaten, teils mit aufwendig in-<br />

PEFC/06-39-08<br />

Dieses Produkt stammt<br />

aus nachhaltig bewirtschafteten<br />

Wäldern und<br />

kontrollierten Quellen.<br />

20 velosophie.at<br />

szenierten neuen Aufnahmen historischer<br />

Räder aus dem werkseigenen Diamant-Fahrradmuseum.<br />

Dem Anlass entsprechend wurde ein Jubiläumsmodell<br />

in Kleinserie aufgelegt,<br />

das Diamant Pacer 125 – mit einem Rahmen<br />

aus dem einzig zulässigen Material<br />

für ein derartiges Rad: Stahl. Der Spagat<br />

aus Retrochic und modernen, funktionellen<br />

Fahrrad-Komponenten und Anbauteilen<br />

ist jedenfalls gelungen. Kostet<br />

€ 1.849,– und sollte im Gegensatz zum<br />

Buch noch erhältlich sein.<br />

www.diamant-rad.de<br />

DIE BESTEN<br />

BOTEN DES<br />

KONTINENTS<br />

ECMC <strong>2010</strong>, die europäischen Fahrradbotenmeisterschaften,<br />

finden heuer in Budapest<br />

statt – und der offizielle Pre-Event in<br />

Wien! Jedes Jahr wieder versammeln sich<br />

Botinnen und Boten aus ganz Europa, um<br />

unter sich zu klären, wer am schnellsten<br />

und trickreichsten ist – oder den schärfsten<br />

Schnurrbart hat. Jawohl, richtig gelesen:<br />

Neben den klassischen Disziplinen<br />

wie Alleycat, Trackstand, Skid und Sprint<br />

wird bei der ECMC in Budapest (22.–24.5.)<br />

auch so nebenbei die eindrucksvollste<br />

Oberlippenbehaarung gekürt. Hauptaugenmerk<br />

liegt aber jedenfalls auf den wichtigsten<br />

Tugenden im Stadtverkehr: Schnelligkeit,<br />

Reaktionsvermögen, Fahrradbeherrschung<br />

und Standfestigkeit trotz Dauerparty.<br />

Denn der Event ist nicht nur Wettkampf,<br />

sondern vor allem ein soziales<br />

Ereignis für Messenger, Fahrradfreaks und<br />

einfach alle, die Fahrräder lieben. Da steht<br />

gemeinsames Abfeiern klarerweise im Mittelpunkt<br />

– wie auch schon beim offiziellen<br />

Pre-Event zur Europameisterschaft, der am<br />

Wochenende davor (14.-17.5.) in Wien stattfindet<br />

und schon viele der Startenden versammelt.<br />

Dabei wechseln sich Gold Sprint<br />

Competition, Bike Polo Turnier, Fixie Contests<br />

und Rennen mit abendlichem Rambazamba<br />

ab, und danach radelt die erwartete<br />

Hundertschaft noch gemeinsam über<br />

Bratislava in die ungarische Hauptstadt.<br />

Respekt! Alle, auch Nicht-Boten, können<br />

teilnehmen und mitfeiern. Infos und Anmeldungen<br />

unter www.roadtobudapest.tk und<br />

www.ecmc<strong>2010</strong>.com<br />

VELOSOPHIE, MAGAZIN FÜR FAHRRADKULTUR Postanschrift Grienauergasse 6, AT-2380 Perchtoldsdorf, +43/1/8650404–0, Fax +43/1/8650404–15, Internet:<br />

www.velosophie.at Herausgeber Wolfgang Rafetseder Chefredakteur Alec Hager Redaktion +43/1/8650404–17, buero@velosophie.at, Mariella Bleimuth, Ralf Hauser Velosophie-Autorinnen<br />

und -Autoren Wolfgang Rafetseder, Petra Sturm Fotos bicyclefilmfestival.com, Sabine Bungert, Citybike Wien, Matt Conant, Phil Dixon, Ed Glazer, Alec Hager, Ralf<br />

Hauser, kopf-an.de, kurtpinter.com, Maria Laub, Ruhr.<strong>2010</strong>, Stadt Wien, Viktor Strasse, Max Tomasinelli, David Ulrich, wherearethepyramids.com Art Silke Schmidt, Adam Turman<br />

Art Direction & Design Ralf Hauser Medieninhaber Boarder’s Zeitschriftenverlag GmbH, Grienauer gasse 6, AT-2380 Perchtoldsdorf Geschäftsführung Wolfgang Rafetseder<br />

Assistentin der Geschäftsführung Mariella Bleimuth Druck Leykam, Let’s Print, AT–7201 Neudörfl Velosophie erscheint <strong>2010</strong> dreimal<br />

OFFENLEGUNG GEMÄSS § 25 MEDIENGESETZ Medieninhaber Boarder’s Zeitschriftenverlag GmbH., Sitz Perchtoldsdorf Geschäftsführer Wolfgang Rafetseder<br />

Gegenstand des Unternehmens ist der Verlag und die Herausgabe von Zeitschriften. Gesellschafter Wolfgang Rafetseder, Wien, mit einer Beteiligung von 80 %,<br />

Mag. Clemens Reinöhl, Wien, mit einer Beteiligung von 20 % Grundlegende Richtung der Zeitschrift Magazin für Fahrradkultur<br />

FOTO: hannes strebl


© <strong>2010</strong> adidas AG. adidas, the Trefoil, and the 3-Stripes mark are registered trademarks of the adidas Group. Silhouette Int. Schmied AG, adidas Global Licensee.


Gemeinsam das Fahrrad wiederentdecken<br />

IRL.PEDAL.POWER.<br />

EINE GRUPPE JUNGER MÄDCHEN EROBERT DIE AUTOMOBILEN STRASSEN EINER<br />

ENGLISCHEN STADT. MIT DEM FAHRRAD.<br />

text ALEC HAGER fotos PHIL DIXON, SABINE BUNGERT<br />

22 velosophie.at


„ I<br />

ch habe einfach nicht mehr an Fahrräder<br />

gedacht. Ich dachte, ich bin<br />

jetzt erwachsen und hab mehr so<br />

Mädchensachen gemacht wie Einkaufen.<br />

Das ist doch was für Kleinkinder!“<br />

Melissa ist eine durchschnittliche Sechzehnjährige<br />

in Darlington, einer Stadt<br />

mit 97.000 Einwohnern in Großbritannien.<br />

Was Melissa erzählt, trifft gesamtgesellschaftlich<br />

zu, nicht nur in<br />

England: Nur wenige Jugendliche fahren<br />

Rad im Alltag, und gerade Mädchen<br />

verzichten fast vollkommen auf diese<br />

Fortbewegungsart. Allgemein schrecken<br />

in Städten, deren Infrastruktur<br />

wenig radfreundlich ist, vor allem<br />

Frauen vor der Fahrradnutzung zurück.<br />

Ihr Sicherheitsbedürfnis wird nicht erfüllt,<br />

die subjektive Gefahrenwahrnehmung<br />

überwiegt, der kompetitive Geist<br />

klassischer männlicher Stadtradler<br />

fehlt <strong>als</strong> Antrieb im Alltagsverkehr: Im<br />

Jugendalter wiederum kommt das Gefühl<br />

dazu, die Zeit des Radelns sei nun<br />

vorbei, das ist doch Kinderkram. Verständlich,<br />

wenn das Fahrrad nur <strong>als</strong><br />

Spielzeug oder Sportgerät Verwendung<br />

findet. Dadurch fehlen Vorbilder im<br />

24 velosophie.at<br />

Stadtverkehr, und Alltagsradler sorgen<br />

für Befremden.<br />

„Freunde fragen: Was machen deine<br />

Eltern da, die fahren ja Rad? Warum<br />

nehmen sie nicht einfach das Auto?“<br />

erzählt Leslie Ann. Das Auto ist das<br />

Fahrzeug der Norm in Darlington, wie<br />

in den meisten Städten Großbritanniens<br />

(und ja, auch in Österreich). Mit<br />

dem Auto werden Kinder in die Schule<br />

gebracht, das Elterntaxi ist nötig, um<br />

Freunde besuchen zu können oder ins<br />

Kino zu kommen. Das verhilft weder zu<br />

Selbständigkeit noch zu gesundheitsfördernder<br />

Bewegung – und es prägt<br />

die Erfahrungswelt der einzelnen jungen<br />

Stadtbewohnerinnen ebenso wie<br />

die Planungsschritte der Stadtverwaltungen.<br />

Warum denn so wenige Mädchen in<br />

Darlington Fahrräder besitzen oder<br />

nutzen? Die sechzehnjährige Mia bringt<br />

es auf den springenden Punkt: „Es ist<br />

einfach nicht cool, ein Fahrrad zu haben!“<br />

Wenn ihre Freundinnen kein<br />

Fahrrad haben, dann wird nicht nur<br />

Mia keines haben wollen. Sie würde<br />

diesen Wunsch, sollte er doch wunder-<br />

barerweise auftauchen, auch nicht im<br />

Kreis der Freundinnen eingestehen. Die<br />

Peer Group, das engste Umfeld, stellt<br />

die Norm dar, an der sich jedes einzelne<br />

der Mädchen misst. Das ist ja überall so:<br />

Dazugehören oder daneben stehen?<br />

Eine Frage, deren Antwort gerade im<br />

Teenager-Alter über Glück und Unglück<br />

für viele (Schul-)Jahre entscheidet. Das<br />

verbindet. Rad fahrende Rolemodels<br />

sind auf MTV dünn gesät – aber es gibt<br />

sie anderswo: Nämlich dort, wo das<br />

Verkehrsmittel Fahrrad so unauffällig<br />

weil allgegenwärtig in den Alltag integriert<br />

ist. In Städten wie Kopenhagen,<br />

Amsterdam, Münster oder … Bremen.<br />

Die Freie Hansestadt an der Weser<br />

glänzt mit fahrradfreundlichem Verkehrsklima,<br />

nachhaltiger Verkehrsplanung<br />

und 25% Radverkehrsanteil.<br />

Durch Beatrix Wupperman, Umweltaktivistin<br />

aus Bremen, und Richard<br />

Grassick, Filmemacher in Darlington,<br />

bestand eine Verbindung zwischen<br />

dem deutschen Garten Eden und der<br />

britischen Fahrradwüste. Sie machten<br />

sich auf die Suche nach Schülerinnen in<br />

Darlington, die neugierig und mutig ge-


nug waren, am Mobilitätsexperiment<br />

Alltagsradeln teilzunehmen. Als Gegenüber<br />

fanden sich junge Bremerinnen,<br />

die ebenso gespannt darauf<br />

waren, ihren gleichaltrigen Kolleginnen<br />

beim Wiederaufstieg in den<br />

Fahrradsattel behilflich zu sein. Gemeinsam<br />

erlebten sie die unterschiedlichen<br />

Lebenssituationen: Ein Besuch<br />

der jungen Britinnen in Bremen zeigte<br />

ihnen, wie reibungslos und sicher sich<br />

Radfahrerinnen im Stadtverkehr bewegen<br />

können, wenn Infrastruktur und<br />

Aufmerksamkeit hinter dem KFZ-Steuer<br />

stimmen. Anders der Kulturschock<br />

bei den deutschen Mädchen in Darlington:<br />

„Es war erschreckend für mich, wie<br />

vorsichtig und dominant man <strong>hier</strong><br />

durch die Straßen fahren sollte – man<br />

wird wie Luft behandelt!“ schildert<br />

Elvan ihre Eindrücke.<br />

Einer der Gründe, die sie aufs Fahrrad<br />

bringen würden, gab Mia an, mit:<br />

„Wenn ich dabei schick aussehen<br />

könnte!“ Da war die Lösung einfach:<br />

Für die Mädchen wurden schmucke rote<br />

Hollandräder besorgt, die ihnen sofort<br />

gefielen, und jedem in Darlington<br />

Das Hollandrad ist immer dabei – ob in<br />

der Schuluniform an der Privatschule<br />

Polam Hall oder beim nachmittäglichen<br />

Ausflug ins Umland von Darlington.<br />

velosophie.at<br />

25


weit sichtbar signalisierten: Hier kommen<br />

die Beauties mit ihren Bikes, sie<br />

lassen sich nicht nur nicht unterkriegen,<br />

sondern sind dabei auch eine Augenweide!<br />

Unterstützung und Vorbild<br />

war den Mädchen dabei Lauren, 27-jährige<br />

Journalistin der Lokalzeitung<br />

„Northern Echo“. Sie ist nicht nur stets<br />

darauf bedacht, modischen Eindruck zu<br />

hinterlassen, sondern auch, das per<br />

Rad zu tun: „Ein Vorteil <strong>als</strong> Radfahrerin:<br />

Man geht weniger zu Fuß, die Füße<br />

schmerzen nicht so schnell. Mit meinen<br />

High Heels fahre ich lieber Fahrrad!“<br />

So sammelte sich die Gruppe auf ihren<br />

Fahrrädern, lernte, sich gemeinsam<br />

durchzusetzen und ihren Platz auf der<br />

Straße zu behaupten – und hatte auch<br />

noch großen Spaß dabei. Früher war<br />

nur eine von ihnen, Kate, zur Schule geradelt,<br />

<strong>als</strong> Außenseiterin belächelt, hatte<br />

sie trotzdem an ihrer Begeisterung<br />

fürs Fahrrad festgehalten. Jetzt kurven<br />

sie gemeinsam herum und sind selbst<br />

zu Rolemodels geworden, für eine ganze<br />

Stadt und darüber hinaus.<br />

„Sie sehen einfach cool aus, wie sie<br />

die Straße entlang schweben!“ bewundert<br />

College-Lehrer Mike die Gruppe.<br />

Und so fühlen sie sich auch: Cool, frei,<br />

schick – einfach wohl, so wie Harri: „Ich<br />

fahre nun jeden Tag Rad. Einfach weil<br />

ich das Gefühl liebe. Ich fühle mich so<br />

frei und unabhängig. Nichts hält mich<br />

zurück, ich kann einfach überall hin,<br />

das ist so toll. Es ist eine Befreiung!“ vs<br />

26 velosophie.at<br />

Für Dina und Ricarda in Bremen<br />

(oben) war das Rad immer schon<br />

Bestandteil des Alltags; Kate,<br />

Nicole und Harri (unten) sind in<br />

Darlington Vorreiterinnen.<br />

DAS BUCH:<br />

BEAUTY AND THE BIKE<br />

Die Erlebnisse der Fahrrad fahrenden<br />

Mädchen von Darlington<br />

und die Erkenntnisse aus dem<br />

Projekt gibt es sowohl <strong>als</strong> Buch<br />

<strong>als</strong> auch <strong>als</strong> Film unter dem Titel<br />

„Beauty and the Bike“ von Beatrix<br />

Wupperman und Richard<br />

Grassick: www.bikebeauty.org<br />

Beteiligt waren Schülerinnen des<br />

Gymnasiums Obervieland in Bremen<br />

und der Gesamtschulen<br />

Hummersknott und Eastbourne<br />

des Oberstufenzentrums Queen<br />

Elisabeth und der Privatschule<br />

Polam Hall in Darlington.


www.diamantrad.com


velosopher<br />

Professor Risser erklärt und erfährt den Großstadtverkehr<br />

wissenschaftlich und leidenschaftlich.<br />

28 velosophie.at


ICH FAHRE AUCH BEI ROT!<br />

INTERVIEW MIT DEM WIENER VERKEHRSFORSCHER UNIV. PROF. DR. RALF RISSER<br />

text ALEC HAGER foto RALF HAUSER<br />

Prof. Ralf Risser ist Eigentümer von FAC-<br />

TUM, einer private Forschungseinrichtung<br />

in Wien. Deren Schwerpunkte sind<br />

sozialwissenschaftliche Forschung in<br />

den Bereichen Verkehr, Mobilität und Lebensqualität,Verkehrssicherheitsforschung<br />

und -beratung. Mit velosophie<br />

sprach Prof. Risser über Klimawandel<br />

und Lebensqualität, das Rad <strong>als</strong> Verkehrsalternative<br />

und das Auto <strong>als</strong> erweiterten<br />

Körper.<br />

velosophie: Ihr Betätigungsfeld sind<br />

Verkehrspsychologie und Sozialwissenschaften.<br />

Man geht ja davon aus,<br />

dass Verkehr aus Regelwerken und<br />

Planungsschritten besteht, welche<br />

Rolle spielt da die Psychologie?<br />

Prof. Risser: Nun, Verkehr setzt sich daraus<br />

zusammen, was wir alle machen.<br />

Ohne dass wir uns in irgendeiner Form<br />

verhalten, gibt es keinen Verkehr. Technik<br />

und Infrastruktur würden ohne uns<br />

ja still stehen! Davon, wie wir uns bewegen,<br />

hängen die Auswirkungen von Verkehr<br />

ab, bezüglich Sicherheit, Umwelt,<br />

Lebensqualität. Sicherheitsprobleme<br />

entstehen dadurch, dass wir uns seltsam<br />

verhalten, und Umweltprobleme entstehen<br />

dadurch, dass wir seltsame Fortbewegungsarten<br />

wählen. 10% aller Autofahrten<br />

sind kürzer <strong>als</strong> ein Kilometer, das<br />

kann man in zehn Minuten gehen oder<br />

in vier Minuten radeln. Da ist es ja absurd,<br />

ein Auto zu benutzen, vor allem wenn<br />

man an den Klimawandel denkt.<br />

Ihr Ansatz kann uns erklären, warum<br />

Menschen Entscheidungen so treffen?<br />

Ich versuche, diese Erklärungen zu finden,<br />

das wissenschaftlich zu verstehen.<br />

Warum nutzen die Leute, obwohl sie wissen,<br />

dass man das Auto weniger verwenden<br />

soll, es selbst unverändert weiter?<br />

Hier findet man in wissenschaftlichen<br />

Befragungen viele Gründe vor und hört<br />

viele Entschuldigungen, unter anderem<br />

oft die Aussage: Warum sollte ich selbst<br />

aufhören, wenn alle anderen weiter Auto<br />

fahren, da wäre ich ja der einzige?<br />

Wenn aber jeder einzelne das tun würde,<br />

würde die Gemeinschaft besser funktionieren.<br />

Apelle helfen da nichts. Nur<br />

Unterstützung durch Regeln kann Vernunft<br />

fördern. Politiker sind gefragt,<br />

Maßnahmen zu setzen, damit gewisse<br />

schädliche Verhaltensweisen unterbunden<br />

werden.<br />

Ist <strong>als</strong>o die Wahl des Verkehrsmittels<br />

schon der erste Fehler im Verkehr?<br />

Natürlich. Für die Umwelt wäre es sinnvoll,<br />

die Autoverwendung drastisch zu<br />

reduzieren, es nur bei Gelegenheiten zu<br />

nutzen, wo es unvermeidlich ist.<br />

Worin liegt nun der psychische Reiz<br />

des Automobils? Wie stark ist die emotionale<br />

Bindung zum Auto?<br />

Das Auto hat das Potenzial in sich, es <strong>als</strong><br />

Ware überzubewerten. Das Auto<br />

suggeriert magische<br />

Kräfte: Es gibt mir Geschwindigkeit,<br />

Kraft, Schönheit, Schutz, obwohl es Gefahr<br />

und Schaden für andere bedeutet.<br />

Es ist daher nicht erstaunlich, wenn Leute<br />

diesen Teil ihres Besitzstandes überschätzen.<br />

Man kann sagen, dass das<br />

Auto <strong>als</strong> erweiterter Körper betrachtet<br />

wird. Versuchen sie Folgendes: Wenn sie<br />

ein Autofahrer im Straßenverkehr behindert,<br />

tapsen Sie mit der Hand auf die Motorhaube.<br />

Haben sie das schon versucht<br />

und sich die Gesichter angesehen? Die<br />

Reaktion zeigt die Verbundenheit mit<br />

dem Gefährt: Das bin ich!<br />

Wie verhalten sich im Gegensatz dazu<br />

Radfahrer im Verkehr? Welche Typologie<br />

von Fahrradnutzern würden Sie<br />

aufstellen?<br />

Als unempirische persönliche Einschätzung:<br />

Neben den „gelassenen Alltagsradfahrern“,<br />

die gemäßigt und langsam fahren,<br />

die „flotten, aber freundlichen Alltagsradler“:<br />

Schnell unterwegs mit positiver<br />

Interaktion. Interessant ist die Gruppe<br />

der „Autofahrer auf dem Rad“, die<br />

andere Leute und nebeneinander fahrende<br />

Radler anklingeln, die bei Verzögerungen<br />

an der Ampel mit „Fahr weiter<br />

du Trottel!“ reagieren. Also mit den Unarten,<br />

die das Auto zu fördern scheint,<br />

durch die soziale Isolation im Auto, das<br />

fehlende Feedback: Keine Möglichkeiten,<br />

sich zu entschuldigen. Schon in den<br />

80ern haben wir festgestellt, dass das<br />

Verhältnis zwischen Fußgängern und<br />

Radfahren eigentlich besser ist <strong>als</strong> das<br />

zu Autofahrern, weil Verständigung<br />

möglich ist. Die Befragten bezeichneten<br />

rücksichtslose Autofahrer <strong>als</strong> größtes Ärgernis,<br />

nicht Radler auf dem Gehsteig.<br />

Was ist dann dran am „Rad-Rowdie“,<br />

der medialen Klischeefigur schlechthin<br />

unter den Radlertypen?<br />

Da handelt es sich um undifferenzierte<br />

Außenwahrnehmung. Ist jemand, der bei<br />

Rot über die Ampel fährt, ein Rowdie?<br />

Ich selbst fahre regelmäßig bei Rot – weil<br />

es Situationen gibt, wo ich bei Rot am sichersten<br />

bin! Bei Grün stellen zum Beispiel<br />

abbiegende Autos eine teuflische<br />

Gefahr dar, die bei Rot wegfällt. Wenn<br />

kein Querverkehr kommt, fahre ich. Da<br />

regen sich manche auf, und ich bleibe<br />

auch manchmal stehen und erkläre: Ich<br />

kann mich nicht auf meine Sicherheit<br />

verlassen, wenn’s grün ist. Ich fahre,<br />

wenn ich fahren kann! Die Aussage, dass<br />

hauptsächlich so genannte Rad-Rowdies<br />

Fußgänger stören, wird natürlich von der<br />

Autofahrerfraktion liebend gern gehört,<br />

angesichts der Tatsache, welche Regeln<br />

von Autofahrenden nicht eingehalten<br />

werden. Dazu kommt das Bewusstsein<br />

der „Freien Fahrt für freie Bürger“ <strong>als</strong> angenommenes<br />

Recht darauf, dass mir die<br />

Gesellschaft eine Infrastruktur zur Verfügung<br />

stellt, wodurch ich überall hin mit<br />

dem Auto fahren kann.<br />

Wie definieren Sie im Gegensatz dazu<br />

menschengerechten Verkehr, vor allem<br />

im städtischen Raum?<br />

Autofrei. Prinzipiell <strong>als</strong> Regel Nr.1: Ohne<br />

Autos in innerstädtischen Bereichen. Darüber<br />

hinaus sollte der Verkehr auf wissenschaftlichen<br />

Fakten basierend entwickelt<br />

werden, Störungen zwischen<br />

Fuß- und Radverkehr vermieden werden.<br />

Was ja viel leichter ist, sobald nicht mehr<br />

soviel Platz für Autos verbraucht wird.<br />

In der Vergangenheit wurde in der Verkehrspolitik<br />

leider alles darauf ausgelegt,<br />

dass man ungehindert Auto fahren kann.<br />

Dieser Platz fehlt uns jetzt! Ganz zu<br />

schweigen vom ruhenden Verkehr. Irgendwo<br />

scheint geschrieben zu stehen:<br />

Das Auto ist das Maß aller Dinge. Das<br />

muss sich absolut ändern. Nicht nur wegen<br />

des Klimawandels, auch allgemein<br />

für unsere Lebensqualität! vs<br />

velosophie.at<br />

29


Argus Bike Festival Wien<br />

30 velosophie.at<br />

WIEN


FEIERT FAHRRAD<br />

DER WIENER RATHAUSPLATZ WIRD AM WOCHENENDE<br />

10./11. APRIL AUS ALLEN NÄHTEN PLATZEN: MEHR FLÄCHE,<br />

MEHR AUSSTELLER, MEHR ACTION DENN JE BEIM MEGA-<br />

EVENT ZUM START DER FAHRRADSAISON.<br />

Das Argus Bike Festival mit der unvergleichlichen<br />

Location am Wiener Rathausplatz<br />

hat in den letzten Jahren einen<br />

gewaltigen Aufstieg vollzogen.<br />

<strong>2010</strong> wird noch einmal ein Schäuferl<br />

nachgelegt. Die Festival-Fläche wurde<br />

in alle Richtungen erweitert, immerhin<br />

müssen knapp 100 Aussteller Platz finden.<br />

Für den Autoverkehr gesperrt ist<br />

eine Zufahrtsstraße zum Rathausplatz.<br />

Dort befindet sich die Boxenstraße mit<br />

den Ständen der E-Bike-Aussteller und<br />

ein großzügig angelegter E-Bike-Testparcours.<br />

Spektakulärer sportlicher<br />

Höhepunkt ist der Vienna Air King, der<br />

zu den wichtigsten Dirtjump Contests<br />

weltweit zählt. Sensationelle News<br />

dazu: Beim Vienna Air King feiert die<br />

<strong>2010</strong> neu geschaffene Mountainbike<br />

Freeride World Tour Premiere – dementsprechend<br />

international und hochkarätig<br />

ist das Fahrerfeld.<br />

Das Argus Bike Festival Wien findet<br />

am 10./11. April statt – eine Empfehlung,<br />

mal vorbeizukommen, auch Interessierte<br />

aus den Bundesländern, vielleicht<br />

ja in Verbindung mit einem sportlichen,<br />

spannenden, unterhaltsamen<br />

Wien-Wochenende. Der Eintritt ist, wie<br />

aus den Vorjahren gewohnt, gratis.


PROGRAMM-HIGHLIGHTS IM ÜBERBLICK<br />

• Bike-Messe mit knapp 100 Ausstellern,<br />

von Fahrradherstellern und<br />

-Shops über alle Bereiche des Fahrrad-Tourismus<br />

bis hin zur Präsentation<br />

von Radfahr-Initiativen<br />

• Vienna Air King: 10.000 Euro Preisgeld<br />

warten heuer auf die besten<br />

Dirtjumper der Welt. Größer, höher,<br />

weiter denn je lautet das Motto für<br />

den Auftakt zur Mountainbike Freeride<br />

World Tour. Die Official Rider’s<br />

Party steigt heuer übrigens in der legendären<br />

Wiener Szene-Location U4,<br />

Samstagabend ab 20 Uhr<br />

• E-Bike-Testparcours mit Boxenstraße,<br />

in der über 30 E-Bike-Modelle<br />

präsentiert werden und für Gratis-<br />

Testrunden zur Verfügung stehen<br />

• Kinder-Fahrradwelt: Ein großer Bereich<br />

ist Rad fahrenden Familien gewidmet,<br />

mit Kinder-Fahrradparcours<br />

für unterschiedliche Altersstufen,<br />

Beratung und Testmöglichkeit zum<br />

Thema Kinder-Transport auf Fahrrädern,<br />

Fahrrad-Anhängern u.v.m.<br />

32 velosophie.at<br />

• Bühnen-Programm im großen Messe-Zelt:<br />

Vorträge, Interviews, Workshops,<br />

Produkt-Vorstellungen<br />

• Falter-Fahrrad-Flohmarkt: Wer ein<br />

günstiges gebrauchtes Fahrrad sucht<br />

oder ein Fahrrad verkaufen möchte,<br />

ist <strong>hier</strong> richtig. Service des Veranstalters:<br />

Einfach Rad abgeben und<br />

abends Geld abholen, wenn das Rad<br />

verkauft wurde<br />

• Historische Räder mit Flohmarkt:<br />

große Ausstellung historischer Räder<br />

mit dem legendären Teile-Flohmarkt –<br />

seltene Stücke für Jäger und Sammler<br />

• Fahrrad-Reparatur-Workshops am<br />

WUK-Stand: Reifen flicken, Schaltung<br />

und Bremsen einstellen, Lager justieren<br />

– ein erstes Hineinschnuppern;<br />

täglich um 17.15 Uhr ein Wettbewerb<br />

im Reifenflicken mit tollen Preisen<br />

• Mini-Dirt-Parcours, Gratis-Radcodierung<br />

der Polizei, großes Gewinnspiel<br />

mit täglicher Verlosung<br />

eines E-Bikes und tollen Sachpreisen<br />

wie etwa Lumix-Kameras<br />

FAHR_RAD_IN_WIEN<br />

AUSSTELLUNGS-TOUR IN WIENER EIN-<br />

KAUFSZENTREN UND AKTIONEN RUND<br />

UMS RADFAHREN – WIEN STEHT <strong>2010</strong><br />

EIN WAHRES RADJAHR BEVOR.<br />

Der Auftakt für fahr_rad_in_wien erfolgt<br />

beim Argus Bike Festival. Bereits<br />

tags darauf startet die Tour in Wiener<br />

Einkaufszentren. Begleitet ist die Ausstellung,<br />

die von Daten und Fakten<br />

über das Ausbauprogramm der Stadt<br />

bis hin zu Sicherheitstipps eine Vielzahl<br />

an Wissenswertem zum Thema<br />

Radfahren in Wien bietet, von einem<br />

umfassenden Programm für alle Zielgruppen:<br />

Spezielle Radkurse für SeniorInnen,<br />

Sicherheitskurse für LehrerInnen<br />

und SchülerInnen, Gratis-Radcodierung<br />

durch die Wiener Polizei, Fahrrad-Testmöglichkeiten,<br />

eine Servicestation<br />

für kleinere Reparaturen und zum<br />

Testen von Licht bzw. Dynamo. Und<br />

nicht zuletzt gibt’s bei jedem Tourstopp<br />

einen Fahrrad-Flohmarkt.<br />

fahr_rad_im_einkauszentrum<br />

Mo. 12.4.– Mi. 21.4.<br />

22. Bezirk, Donauzentrum<br />

Di. 27.4.– Sa. 15.5.: 19. Bezirk, Q19<br />

Mo. 17.5.– Sa. 29.5.<br />

21. Bezirk, Shopping Center Nord (SCN)<br />

Mo. 31.5.– Sa. 12.6.<br />

2. Bezirk, Stadioncenter<br />

Di. 15.6.– Sa. 26.6.<br />

11. Bezirk, Huma Simmering<br />

Die Ausstellung ist jeweils zu den Öffnungszeiten<br />

des EKZ zu sehen, Programm<br />

jeweils von Dienstag bis Samstag<br />

(ausgen. Feiertage) von 10–18 Uhr.<br />

Die Teilnahme an den Aktionen ist kostenlos.<br />

Jeden Dienstag: SeniorInnen am<br />

Rad, jeden Mittwoch: Gratis-Fahrradcodierung,<br />

jeden Donnerstag: Fahrrad-<br />

Flohmarkt<br />

FOTOS: ralf hauser, david ulrich, stadt wien


E-Mail<br />

so einfach wie SMS.<br />

3All-in 1.000<br />

• 1.000 SMS *<br />

• 1.000 Minuten *<br />

• Gratis E-Mail für alle<br />

nur12 €<br />

* 50% der Minuten/SMS gelten in alle Netze, danach 50% ins eigene Netz. Details: www.drei.at<br />

Gratis E-Mail<br />

Im MegaNetz geht’s


velocity<br />

01 PARIS<br />

VELORUTION<br />

Paris ist nicht mehr nur die Stadt der<br />

Liebe – seit der Einführung des umfassenden<br />

Stadtrad-Systems „Vélib“ im<br />

Jahr 2007 liegt auch das Fahrradherz an<br />

der Seine begraben. An weit über 1.000<br />

Ausleihstationen sind mehr <strong>als</strong> 20.000<br />

Leihräder zu bekommen, ausgeklügelte<br />

Wartungslogistik inklusive Reparaturschiff<br />

sorgt für Nachschub und Reparatur.<br />

Anfang Juli erobert nun der<br />

Fahrrad-Aktivismus die Stadt: Die universelle<br />

Critical Mass rollt bunt und laut<br />

durch die Straßen von Paris, alle Welt<br />

kommt und feiert Fahrrad fahrend mit.<br />

Velosophie meint: Vive la velorution!<br />

03 ESSEN<br />

KULTURHAUPTSTADT03<br />

Hessen mit dem ganzen Ruhrgebiet<br />

trägt <strong>2010</strong> neben Istanbul und Pecs die<br />

Krone <strong>als</strong> Europäische Kulturhauptstadt.<br />

Dass die Region den Wandel von<br />

der Industrie- zur Kulturregion längst<br />

geschafft hat, möchte sie auch aus dem<br />

Fahrradsattel beweisen. „Zeitreisen“,<br />

der Reisedienstleister der gleichnamigen<br />

Wochenzeitung, bietet nun seine<br />

„Tour de Ruhr“ an. Einladend? Infos:<br />

zeitreisen.zeit.de<br />

34 velosophie.at<br />

0<br />

1<br />

0<br />

2<br />

02 SHANGHAI<br />

ODENSE ZEIGTS VOR<br />

Die EXPO <strong>2010</strong> in Shanghai steht unter<br />

dem Motto: Better City, Better Life! Der<br />

Wechsel zu besserer Lebensqualität<br />

kann durch innovative Technologien erreicht<br />

oder auch still im täglichen<br />

Leben umgesetzt werden – Letzteres<br />

soll die dänische Stadt Odense bei der<br />

EXPO vorzeigen! Aufgrund ihrer vorbildlichen<br />

Fahrradstatistiken wurde sie<br />

eingeladen, das ehemalige Fahrradreich<br />

China auf diesen nachhaltigen<br />

Weg zurückzuführen.<br />

FOTOS: ed glazer, ruhr.<strong>2010</strong>, citybike wien


„ICH LIEBE RADFAH-<br />

REN. ES IST SCHNELL<br />

UND EFFIZIENT “<br />

KYM, NEW YORK CITY<br />

Kym Perfetto (28) lebt in Brooklyn. Sie<br />

ist Tänzerin und Personal Trainerin. Hier<br />

genießt sie den Ausblick von der Williamsburg<br />

Bridge, die Manhattan und<br />

Brooklyn verbindet, auf den East River.<br />

velosophie.at<br />

35


velocity<br />

05 WIEN<br />

FAHR SICHER RAD<br />

Mangelndes Selbstvertrauen und Sicherheitsgefühl<br />

im städtischen Straßenverkehr<br />

ist oft der Grund, warum das<br />

Fahrrad trotz Lust auf Pedalieren nicht<br />

<strong>als</strong> Alltagsverkehrsmittel herangezogen<br />

wird. Da helfen Übungen unter Anleitung<br />

von erfahrenen Stadtradlern in<br />

Kursen für Erwachsene und Familien,<br />

um den Schritt in den Verkehr zu wagen<br />

und so Umwelt und Gesundheit zu stärken.<br />

Von Deutschland über England bis<br />

in die Schweiz sind solche Angebote<br />

schon lange gang und gäbe – nun auch<br />

in Wien: www.fahrsicherrad.at<br />

05<br />

DER JUNGE BLOG FÜR F<br />

AHRRADKULTUR. DIE<br />

ÖSTERREICHWEITE WE<br />

velosophie.at<br />

FAHRRAD_KULTUR_COMMUNITY<br />

B-PLATTFORM DER UR<br />

BAN BIKE COMMUNI<br />

TIES: SEI DABEI, BLOG<br />

GE MIT, TRAG DICH EIN<br />

& STELL DICH RAUF!<br />

HIER FINDEST DU AK<br />

TUELLE BLOGARTIKEL<br />

DES VELOSOPHIE-TEA<br />

MS, FOTOS UND VIDE<br />

OS, RADFREUNDE UND<br />

VELOSOPHINNEN AUS<br />

GANZ .AT!<br />

WWW.VELOSOPHIE.AT<br />

04 NEW YORK<br />

BIKING RULES!<br />

Im Blechsalat der New Yorker Avenues<br />

werden sie immer mehr: Radfahrer aller<br />

Art, vom Faltradfahrer zum Rikscha-<br />

Piloten. Um einerseits diesen Trend zu<br />

unterstützen und andererseits dazu beizutragen,<br />

dass alle sich sicher im dichten<br />

Stadtverkehr bewegen, hat die Organsiation<br />

„Transportation Alternatives“<br />

die Kampagne „Biking Rules!“ initiiert,<br />

die online und ohne erhobenen<br />

Zeigefinger die wichtigsten Verhaltensregeln<br />

darlegt. www.bikingrules.org<br />

04<br />

FOTOS: maria laub (2x), alec hager (2x)


Alle VAUDE Radtaschen, Rucksäcke und die neue<br />

Bekleidungs-Kollektion fi ndest Du unter<br />

www.vaude.com<br />

06<br />

06 KOPENHAGEN<br />

VELO-WELT-HAUPTSTADT<br />

Die dänische Hauptstadt ruht sich auf<br />

ihren 35% Fahrrad-Verkehrsanteil nicht<br />

aus. Nein, die Hälfte aller Fahrten sollen<br />

dort bald mit dem Rad bewältigt werden,<br />

und dafür zieht Kopenhagen alle Register:<br />

Der Bürgermeister verteilt selbst<br />

frühmorgens dampfende Kipferl an radelnde<br />

Passanten, Radwege werden winters<br />

vor den Fahrbahnen vom Schnee gereinigt,<br />

und im Bereich Stadtmobiliar<br />

wird für Radfahrer die Welt soeben neu<br />

erfunden: Bequemes Warten an der Ampel<br />

ist mit der Fahrrad-Fußstütze kein Problem<br />

mehr. Niemand ist versucht, bei Rot<br />

die Kreuzung zu queren, wenn Stehenbleiben<br />

doch so einladend ist! Ebenso<br />

innovativ: Der Radler-Mistkübel befindet<br />

sich direkt neben dem Radweg und ist<br />

den Radfahrenden entgegen geneigt –<br />

auch aus voller Fahrt trifft das Papierl sicher<br />

ins Ziel. Ein Volltreffer wird ebenso<br />

die globale Konferenz Velo-City <strong>2010</strong> in<br />

Kopenhagen, die im Juni tausend Experten<br />

aus aller Fahrradwelt zusammenbringen<br />

wird, um für gegenseitige Inspiration<br />

und gemeinsame Begeisterung zu sorgen.<br />

velosophie wird berichten!<br />

www.velo-city<strong>2010</strong>.com<br />

Schön und praktisch<br />

Eva´s Radtaschen<br />

>> Offi ce-, Shopper- und<br />

Hand- /Lenkertasche<br />

>> komplett aus Recyclingmaterial<br />

gefertigt


veloport<br />

GLOBE ROLL<br />

Alles, was ein Fahrrad braucht, um schön<br />

zu sein – und da ist weniger manchmal<br />

mehr: reduziertes Design, reduzierte Ausstattung,<br />

ein fixer Gang. Für (Über-)Lebenskünstler,<br />

weil das Fahren mit einem Fixie<br />

birgt einige Tücken in sich. Bremsen ist definitiv<br />

uncool, Skidden heißt die Devise.<br />

Preis: E 599,–<br />

www.globebikes.com<br />

38 velosophie.at<br />

DAHON M EX<br />

Willkommen in der Welt des ganz normalen<br />

Fahrrad-Wahnsinns! Die Sram Red-Schaltgruppe<br />

(üblicherweise auf sehr teuren<br />

Rennrädern zuhause) und ein speziell leichter<br />

Alurahmen drücken das Gewicht auf 8,8<br />

Kilo. Vermutlich das schnellste Faltrad ever,<br />

ganz bestimmt aber das teuerste.<br />

Preis: E 2.199,–<br />

www.dahon.com


STYLE AND THE CITY<br />

EIN BUNTER QUERSCHNITT DURCHS FAHRRAD-ANGE-<br />

BOT, AUFGEFÄCHERT VON PURISTISCH BIS KOMPLETT.<br />

SIMPLON NANOLIGHT K-SL<br />

Mit 9,75 Kilo das leichteste voll ausgestattete<br />

Trekking-Fahrrad – und es stammt aus<br />

österreichischer Produktion. Im Hightech<br />

Package enthalten: Carbonrahmen und<br />

hochwertige Komponenten. Für die Wege<br />

des Alltags fast zu schade, für die langen<br />

Reisen per Fahrrad ein perfekter Begleiter.<br />

Preis: E 2.799,–<br />

www.simplon.com<br />

TREK 3RD DISTRICT<br />

Reduktionskost aus dem Hause Trek. Mit<br />

Singlespeed zwar nicht ganz so cool wie<br />

ein Fixed-Gear-Bike, dafür aber wesentlich<br />

einfacher zu fahren. Der integrierte Freilauf<br />

ist so etwas wie eine serienmäßig eingebaute<br />

Unfallversicherung. Wer Hardcore<br />

bevorzugt: Districts gibt’s auch <strong>als</strong> Fixie.<br />

Preis: E 599,–<br />

www.trekbikes.com<br />

velosophie.at<br />

39


velostyle<br />

BELFAST RAIN<br />

Man nehme: Verlassene kaputte Zelte nach<br />

Rock-Festiv<strong>als</strong>, reinige sie und verarbeite<br />

sie zu Röcken. Genau: Wasserdichte Röcke,<br />

jeder ein Unikat, in Schnitten mit Namen<br />

wie „PartySpecial“ (oben) oder<br />

„Half&Half“ (unten). Eine Recycling-Idee<br />

aus dem regnerischen Belfast, Northern<br />

Ireland. Zur schönen Schonung von Radfahrerin<br />

und Umwelt. Preise: ab E 55,www.theRainskirt.com<br />

TOPEAK W/R LITE DX USB<br />

Handlich und nachhaltig: Fünfzig Stunden<br />

lang leuchten die vier LEDs gut sichtbar in<br />

die Nacht – und dann ist nicht etwa Batteriewechsel<br />

angesagt, nein: Einfach am<br />

USB-Port des Computers anhängen und<br />

aufladen! Preis: E 29,95 (pro Stück)<br />

www.topeak.de<br />

40 velosophie.at<br />

RUDY PROJECT SUBY<br />

Scharfe Sicht und zeitlose Eleganz harmonieren<br />

auch auf dem Fahrrad bestens! Die<br />

italienischen Modebrillen von Rudy Project<br />

können beim Optiker mit passender Sehstärke<br />

geschliffen werden. Preis: E 74,90<br />

www.rudyproject.com<br />

VIVA HELMSERIE<br />

Sicherheit mit Retro-Style: Fahrradhersteller<br />

Viva aus Dänemark hat diese schmucken<br />

Schutzhauben auf dem Markt. Sieben<br />

verschiedene Modelle in zwei Größen, mit<br />

Überzügen aus Echt- und Kunstleder sowie<br />

Kunststoff, brachten den Reddot Design<br />

Award. Preis: E 129,–<br />

www.vivabikes.com<br />

YEAYEA PROFIL<br />

Aus Leipzig kommt diese Variante des Up-<br />

Cyclings: Nimm Abfall und mach’ etwas<br />

Besseres daraus! In diesem Fall: Gürtel aus<br />

alten Fahrrad-Reifen. Jedes Stück ist einzigartig,<br />

stufenlos verstellbar und rettet einen<br />

Reifen vor der Müllhalde. Preis: E 39,90<br />

www.yeayea.de


FOTO: matt conant<br />

„CHIC CYCLING IST KEINE REINE<br />

FRAUENSACHE MEHR! “<br />

JEFF HOLMAN, AUSTIN, TEXAS<br />

Seit einigen Jahren schon stellt Chic<br />

Cycling einen Boom unter den Radlerinnen<br />

des Planeten dar. Nun ziehen die<br />

Jungs nach! In Austin, Texas, gründete<br />

sich vor kurzem eine männliche Bike<br />

Gang mit Stil, The Knickers. Mitglied Jeff<br />

Holman verkörpert <strong>hier</strong> perfekt den<br />

Dress Code der 30er.<br />

velosophie.at<br />

41


Eine chinesische Reise<br />

INTO THE EAST<br />

CHINA UND RADFAHREN GEHÖREN ZUSAMMEN. SOLLTE MAN MEINEN. TATSÄCHLICH<br />

ABER IST DER RADVERKEHR IN CHINESISCHEN STÄDTEN KAUM MEHR VORHANDEN. DER<br />

BERLINER TIMO PRITZEL ERZÄHLT ÜBER SEINE ERLEBNISSE IN PEKING UND HONGKONG.<br />

notizen WOLFGANG RAFETSEDER fotos VIKTOR STRASSE<br />

42 velosophie.at


Die Stadtverwaltung von Peking hat<br />

jüngst eine Radfahr-Kampagne gestartet.<br />

Solche Initiativen kennen wir aus<br />

europäischen Städten. Aber Peking?<br />

Das Bild des Rad fahrenden Chinas<br />

scheint nur mehr in europäischen Köpfen<br />

zu existieren. Es stammt aus einer<br />

Zeit vor der wirtschaftlichen Öffnung<br />

des Landes, aus einer Vergangenheit,<br />

<strong>als</strong> das Fahrrad das einzig leistbare<br />

Fortbewegungsmittel darstellte. Heute<br />

ist das Auto Symbol des wachsenden<br />

Wohlstands in der städtischen Bevölkerung.<br />

In Europa ist diese verquerte<br />

Entwicklung mehr <strong>als</strong> ein halbes Jahrhundert<br />

alt, in China sehr jung. Wohl<br />

auch unter dem Druck des Auslands,<br />

werden in China Zeichen gesetzt in<br />

Richtung einer verbesserten Lebensqualität<br />

in den Städten. Ob Zeichen wie<br />

diese – im Schatten des Aufstiegs zur<br />

weltweit größten Industrienation und<br />

dem damit verbundenen Umweltkollaps<br />

– überhaupt Bedeutung haben, sei<br />

dahingestellt. Aber das ist eine andere<br />

Story …<br />

Timo Pritzel ist Berliner und hat schon<br />

deshalb einen sehr unchinesischen Zugang<br />

zum Thema Radfahren. Aber<br />

auch <strong>hier</strong>zulande ist er kein Radfahrer<br />

wie du und ich. Man könnte sagen: Er<br />

kann Rad fahren, und zwar auf sehr<br />

spektakuläre Art und Weise. Timo<br />

Pritzel ist Mountainbike-Profi in den<br />

Disziplinen Dirtjump und Freeride. Als<br />

1982 der Hype um einen sehr sympathischen<br />

Außerirdischen losbrach, war<br />

Timo gerade fünf. Alt genug, um zu<br />

verstehen, was im Leben wirklich<br />

zählt: einen Freund wie E.T. und ein<br />

rotes BMX zu haben. Seine Kindheit im<br />

Stadtteil Neukölln verbrachte er vorzugsweise<br />

BMX fahrend, mit zwölf begann<br />

er bei Rennen in der Umgebung<br />

die älteren Buben zu ärgern, mit 17<br />

brachte ihn das BMXen nach Las Vegas,<br />

wo er bei einer Gastfamilie wohnte und<br />

zur Highschool ging – und den Grundstein<br />

legte für eine internationale Karriere<br />

<strong>als</strong> BMX- und später <strong>als</strong> Mountainbike-Profi.<br />

Man ahnt schon: Das alles<br />

lässt sich nur mit echtem Talent und<br />

Cleverness erreichen.<br />

Timo Pritzel zählt zu den All Time Heros<br />

der Mountainbike-Szene. Seinen<br />

Popularitäts-Durchbruch schaffte er<br />

auf den „großen Rädern“ – in den jungen<br />

Spielarten des Mountainbikens, denen<br />

nicht Wadelschmalz und Ausdauer<br />

zugrunde liegt, sondern eines ganz alleine:<br />

Style. Du fährst an völlig absurden<br />

Stellen – steil bis zur Senkrechten,<br />

zwischen Felsen und mit Sprüngen<br />

44 velosophie.at<br />

über Felsen – einen Berg hinunter, aber<br />

bitte mit Style. Du springst über monströse<br />

Erdhaufen, schraubst dich samt<br />

Bike in die Luft – rückwärts, seitwärts,<br />

vorwärts, einfach, doppelt – und landest<br />

wieder auf beiden Rädern, selbstverständlich<br />

mit Style. Und wenn du<br />

Timo Pritzel heißt, dann bist du für deine<br />

Fans da, teilst Handshakes aus, erklärst<br />

deinen Signature Trick und hast<br />

fortwährend dieses verdammt charmante<br />

Lächeln aufgesetzt. Style in allen<br />

Lebenslagen. Timo Pritzel hat ihn<br />

wie kaum ein anderer.<br />

Mit dem Rad in der Stadt zu fahren betrachtet<br />

er nicht <strong>als</strong> Mission, sondern<br />

gehört für ihn dazu. Wo Timo ist, ist ein<br />

Rad, wo ein Rad ist, ist ein Weg. Die<br />

Stadt ist sein Playground. Mit dem Trip<br />

nach China folgte er einer Einladung<br />

der chinesischen Version der Guiness<br />

Show. Timo Pritzel ist auch Weltrekordhalter<br />

im BMX-Hochsprung über eine<br />

Rampe, das Ziel für Peking lautete, seinen<br />

alten BMX-Rekord per Mountainbike<br />

zu überbieten.<br />

Seine Erlebnisse in Peking und Hongkong<br />

im Tagebuch-Originalton.<br />

Der erste E-Mail-Kontakt mit den<br />

Leuten von der chinesischen Guiness<br />

Show liegt ein paar Monate zurück. Sie<br />

hatten gefragt, ob ich mir zutrauen<br />

würde, meinen alten Rekord aus BMX-<br />

Tagen mit dem Mountainbike zu überbieten.<br />

Danach hörte ich lange Zeit<br />

nichts mehr, bis sie plötzlich die Pläne<br />

für eine Rampe wollten. Jetzt ist das<br />

Ganze wahr geworden, und ich stehe<br />

mit meinen Kumpels vor der Monster-<br />

Rampe. Was man von den Chinesen behauptet,<br />

sie seien perfekt im Nachbauen,<br />

scheint tatsächlich zu stimmen.<br />

Hätten sie nur nicht die Elemente von<br />

Absprung und Landung vertauscht …<br />

aber easy zu reparieren.<br />

Bin mit meinen Kumpels am Weg:<br />

Vincent Saccomani, der Filmer, Victor<br />

Strasse, der Fotograf, und Joscha Forstreuter,<br />

der Rider, der gemeinsam mit mir<br />

die Show auf der Rampe machen wird.<br />

Eigentlich sollte ein Local Rider zum<br />

Zug kommen, aber unter den chinesischen<br />

Fahrern findet sich keiner, der<br />

sich zutrauen würde, dieses Monster zu<br />

springen. Umso mehr werden wir von<br />

den Organisatoren der Show umsorgt:<br />

Eigene Dolmetscherin, Zimmer im Luxushotel,<br />

und <strong>als</strong> sie erfahren, dass wir<br />

anschließend an die Show einen Trip<br />

nach Hongkong planen, werden uns die<br />

Tickets organisiert und bezahlt.<br />

Das Land der großen Gegensätze,<br />

alleine schon,<br />

was die Fahrradfreundlichkeit<br />

der Städte betrifft: In<br />

Peking wird viel Rad gefahren,<br />

E-Bikes sind gerade<br />

der große Trend. Hongkong<br />

ist hingegen die Anti-Fahrradstadt<br />

schlechthin. Erstaunlich,<br />

wie in HK ein<br />

Fixie Shop wie der von<br />

Brian existieren kann.


China steckt für mich voller Widersprüche.<br />

Auf der einen Seite die konsequente<br />

wirtschaftliche Ausrichtung<br />

nach dem Westen, auf der anderen Seite<br />

werden Menschen aus völlig absurden<br />

Gründen vom Regime verfolgt, gefoltert<br />

und getötet. Ich betreibe selbst<br />

Yoga und beschäftige mich mit diversen<br />

Meditationstechniken, deshalb ist es<br />

für mich so erschütternd, dass Falun<br />

Gong-Praktizierende in China verfolgt<br />

werden. Falun Gong ist eine Art der Bewegungsmeditation,<br />

die körperliche<br />

und geistige Vollkommenheit auf Basis<br />

geistiger und moralischer Prinzipien<br />

zum Ziel hat. Zu politisch für ein Land,<br />

das den Menschen die Selbstbestimmung<br />

verbietet.<br />

Der Rekord ist mir – ehrlich gesagt –<br />

nicht so wichtig. Mir geht’s um den Trip<br />

selbst, weil ich weiß nicht, ob ich jem<strong>als</strong><br />

wieder die Gelegenheit haben<br />

werde, die Chinesische Mauer oder die<br />

„Verbotene Stadt“ im Zentrum Pekings<br />

mit ihrer imposanten Architektur zu<br />

sehen. Wir sind in Peking viel mit dem<br />

46 velosophie.at<br />

Rad unterwegs. Rad fahrende Europäer<br />

unter Rad fahrenden Chinesen, viele<br />

übrigens mit modernen Elektro-Fahrrädern,<br />

wir ernten viel Aufmerksamkeit<br />

für unsere – zugegeben – etwas eigenwillige<br />

Art mit dem Rad zu fahren, mit<br />

dem Rad herumzuhüpfen und architektonische<br />

Elemente für Tricks zu nützen.<br />

Aber alle lächeln uns freundlich zu.<br />

Die Show ist gelaufen, Rekord in der<br />

Tasche, großes Entertainment, Brot<br />

und Spiele fürs chinesische Publikum.<br />

Wir brechen auf nach Hongkong. Willkommen<br />

in der verrücktesten Stadt des<br />

Planeten! Zugleich ist es die fahrradunfreundlichste<br />

Stadt, die ich jem<strong>als</strong> gesehen<br />

habe. Die Stadt gehört dem Autoverkehr.<br />

Will man eine Straße überqueren,<br />

wird man durch Tunnelröhren unter<br />

oder über der Erde geführt. Häufig<br />

münden diese Tunnel in riesigen Einkaufszentren.<br />

Weder auf den Fähren<br />

noch in der U-Bahn dürfen Fahrräder<br />

mitgenommen werden. Auf einer Fähre<br />

schaffen wir’s dennoch, indem wir bei<br />

unserern Bikes die Vorderräder ausbau-<br />

en und sie dann <strong>als</strong> Gepäckstück gelten.<br />

Der Tipp kommt von einem Local.<br />

Brian holt uns von der Station in<br />

Downtown HK ab. Den Kontakt zu<br />

Brian habe ich über meinen Kumpel<br />

Henne vom Berliner Fixie-Laden: „Klar<br />

kenne ich wen in Hongkong.“ Brian gehört<br />

inmitten eines hippen Viertels der<br />

erste Fixie Shop Chinas. Man muss<br />

schon sehr verrückt sein, um in einer<br />

Stadt wie Hongkong einen solchen Laden<br />

aufzumachen. Über Brian lernen<br />

wir wiederum einige andere Leute kennen:<br />

Jimmy, der einen coolen BMX Shop<br />

hat, und den harten Kern der hiesigen<br />

Mountainbike- und BMX-Szene. Alle gemeinsam<br />

machen wir eine Street Session<br />

in der „verbotenen Fahrradstadt“<br />

Hongkong. vs<br />

TMO Podcast auf iTunes:<br />

itunes.apple.com/podcast/tmo-podcast/<br />

id351409802<br />

www.timopritzel.com


+++<br />

+++<br />

2 Monate GRATIS testen!<br />

www.mountainbike-magazin.de/velosophie<br />

Test, Trails und Action<br />

MountainBIKE bringt jeden Monat 100 Prozent Test & Action:<br />

Alles, was aktive und begeisterte Mountainbiker wissen müssen<br />

– knallharte Bike- und Teile-Tests, faszinierende Reisereportagen<br />

und viel Service rund ums Mountainbike. Dazu gibt es nützliche<br />

Tipps zu Fitness und Training – immer am Puls der Szene.<br />

Jeden Monat neu am Kiosk!<br />

Foto: Olaf Beck


veloart<br />

48 velosophie.at<br />

ADAM TURMAN<br />

TWIN CITY ARTIST<br />

In der Metropolregion Minneapolis-Saint<br />

Paul werkt Adam Turman seit 2003 an<br />

seinen fahrradaffinen Kunstwerken und<br />

platziert so seine Fahrradbegeisterung<br />

auf Postern, T-Shirts, Siebdrucken und<br />

Wänden. Heuer auch erstm<strong>als</strong> mit seinem<br />

stilvollen Cycling Calendar <strong>2010</strong>.<br />

Was brachte Adam aufs Rad? „Ach, zu<br />

viele Dinge liebe ich am Rad fahren, um<br />

das <strong>hier</strong> kurz aufzulisten: Einfach die Bewegung,<br />

draußen zu sein, umweltfreundlich<br />

unterwegs zu sein – und nicht<br />

Auto fahren zu müssen, das verabscheue<br />

ich! Ich liebe Fahrräder, einfach alle.“ Die<br />

Kunstwerke in Adams Repertoire beziehen<br />

sich immer auf sein persönliches Lebensumfeld<br />

– allen voran die Cycling<br />

Prints. Fahrräder hatten ihn immer fasziniert,<br />

mit ihnen ist er aufgewachsen,<br />

<strong>als</strong> Fahrradbote hat er darauf gearbeitet,<br />

und nun tritt er auf seine künstlerische<br />

Art für dieses Beste aller Verkehrsmittel<br />

ein: „Ich denke, diese wunderbare Maschine<br />

ist ein Ding von totaler Schönheit<br />

und relativer Einfachheit. Sie vermitteln<br />

mir ein Gefühl großer Leidenschaft!“ Was<br />

ist seine Botschaft an velosophie und deren<br />

Leser? „Keep riding!“<br />

www.adamturman.com<br />

Siebdrucke von<br />

Adam Turman<br />

sind in Wien bei<br />

der Steet Art Gallery<br />

Inoperable<br />

erhältlich:<br />

inoperable.at<br />

ART: adam turman


en<br />

sien<br />

R. Jusuf, Indonesien<br />

M. Price, England<br />

J. Bussard, USA R. Moreira, Bolivien<br />

B. Horta, Portugal O. Guinea, Spanien<br />

J. Hon & R. Hartwell, Taiwan<br />

Faltrad Klub Beijing, China<br />

M. Klawitter, Alaska<br />

A. & D. Arthur , Schweiz<br />

H. M. Dias, Portugal<br />

Sende uns deine schönsten, ausgefallensten oder<br />

coolsten Bilder und wir posten sie auf unserer<br />

Webseite www.dahon.com, damit sie dort bestaunt<br />

werden können. Schicke hochauflösende Pics an<br />

contact@dahon.com<br />

en<br />

NEW<br />

<strong>2010</strong><br />

W. Brumm, Deutschland<br />

MU UNO: Weniger ist mehr! Ein Single<br />

Speed Rad für optimale Mobilität<br />

G. Fallica, Italien<br />

G. Sánchez-Etayo, Spanien aannnnnnnnnnnnnnnnnnnnnn<br />

S. J.v. Diest, Indonesien<br />

B. Petroni, USA<br />

E. EEEEEEE Bonhomme, Kanada<br />

J. J. J. J. J. JJJJ. JJJ. J. JJJJJJJJ Tong, g China<br />

NEW<br />

<strong>2010</strong><br />

A. Wong, Singapur<br />

IOS P7: Design und Technik vereint<br />

zu einem ultimativen Bike<br />

R. Tzschöckel, Deutschland<br />

Portugiesische Navy Segler,<br />

Niederlande<br />

Z. Murício, Brasilien<br />

A. Hayward, Spanien<br />

E. Petri, Indonesien<br />

M. Hoff Ho Hof HHHHHo Ho Hof Hof Ho Ho Ho Hof Hof HHof Hof Ho Ho Hooo o fffffff<br />

E. de Jong, Belgien


veloverse<br />

Ich bin keine militante Radfahrerin. So<br />

was gibt es nämlich gar nicht. Militante<br />

Radfahrerinnen sind ausgestorben, genau<br />

wie die Dinosaurier gestern und der<br />

Kameradschaftsbund morgen. Allesamt<br />

sind sie Opfer der Evolution, die dafür<br />

sorgt, dass sich der Trend zur Zweit-Gehirnzelle<br />

auf breiter Front durchsetzt.<br />

Ich bin höchstens eine konsequente Radfahrerin,<br />

diesen Vorwurf lasse ich mir<br />

gefallen. Was soll ich denn tun? Was sollte<br />

ich zum Beispiel in einem fahrbaren<br />

Blechsarg? Wenn ich jemanden beschimpfen<br />

will, dann mache ich das Aug<br />

in Aug, notfalls mit der Handtasche <strong>als</strong><br />

Waffe. Mich hinter dunklen Scheiben verstecken,<br />

das muss ich nicht. Nicht einmal<br />

eine Sonnenbrille habe ich Not. Wer meinen<br />

Blick nicht erträgt, ist ohnehin zu<br />

schwach für die Stadt.<br />

Was hätte ich im unterstädtischen Darmwind<br />

verloren, solang ich darin auf die<br />

Uhr schauen muss, wann er mich und<br />

mein Fahrrad in seinem stinkenden<br />

Bauch zu transportieren bequemt? Was<br />

könnte ich mit der Faschingsversion des<br />

Unterstädtischen anfangen, der Straßenbahn?<br />

Da bin ich ja im kleinsten Gang<br />

noch schneller auf meinem Fahrrad.<br />

50 velosophie.at<br />

… fährt durch die Stadt<br />

Habt ihr eine Straßenbahn sich schon<br />

einmal zwischen den Autos vorschlängeln<br />

gesehen, dieses dumme Ding? Einmal<br />

auf Schiene, immer auf Schiene, dagegen<br />

ist zehn Tage altes finnisches Roggenbrot<br />

ein Muster an Flexibilität. In so<br />

was Sturem will mein Fahrrad ja nicht<br />

einmal mitfahren, dieser Wildfang von<br />

einem Pony.<br />

Dass das Gehen mit den Füßen – einmal<br />

der linke, einmal der rechte, einmal der<br />

linke usw. – nicht die Zukunft ist, erklärt<br />

sich ohnehin von selbst. Langsam und<br />

langweilig, das ist eine Kombination ohne<br />

Zukunft, Flair und Esprit. Mich wundert<br />

ja, dass der Fußgänger seit Erfindung<br />

des Fahrrads nicht schon ausgestorben<br />

ist oder wenigstens in seiner Population<br />

massiv dezimiert. Wenn es intelligentes<br />

Design gibt und die Clowns<br />

aus ihren verbohrten Sakristeien so Unrecht<br />

haben, wie man annehmen darf,<br />

ist es nur eine Frage der Zeit, bis das<br />

Fahrrad die Welt übernimmt.<br />

Nennt mich alt, nennt mich konsequent,<br />

nennt mich doch, was ihr wollt: Ich bin<br />

ein early adopter, ich bin die Speerspitze<br />

der Evolution. Ich bin Tante Raja, und ich<br />

fahre Rad.<br />

ART: silke schmidt – silkeundich.de


EROADSHOW<br />

ALLE INFOS AUF WWW.KTM-BIKES.AT<br />

RÜCKENWIND AUF PROBE — VON MÄRZ BIS MAI <strong>2010</strong><br />

Testen Sie die neue Generation der KTM ebikes. Unverbindlich und kostenlos beim KTM Fachhändler in<br />

Ihrer Nähe. Dazu noch eine Auswahl erstklassiger Mountainbikes und Rennräder. Alle aktuellen Infos,<br />

Daten und Termine finden Sie auf www.ktm-bikes.at.<br />

E ROADSHOW <strong>2010</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!