(HE) Nr. 51 - Historische Eisenbahn Frankfurt
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Newsletter der <strong>Historische</strong>n <strong>Eisenbahn</strong> <strong>Frankfurt</strong> (<strong>HE</strong>) <strong>Nr</strong>. <strong>51</strong><br />
Sehr verehrte Abonnentin, sehr geehrter Abonnent.<br />
<strong>Frankfurt</strong> am Main, am 22. Februar 2012<br />
Lesen Sie zunächst einen Nachbericht eines Fahrgastes über die Fahrt mit unserem<br />
VULKAN EXPRESS nach Stockheim am 29. Januar 2012:<br />
Lange vor der Abfahrt stand der Sonderzug schon dampfend<br />
am Gleis 9 im <strong>Frankfurt</strong>er Südbahnhof. Dort liefen<br />
zwei Herren in roten Warnwesten um Wagen und Lokomotive<br />
und klopften Fahrzeugbauteile mit einem Hämmerchen<br />
ab. Anschließend notierten sie die Beschriftung an den<br />
Fahrzeugen und ließen sich vom Lokpersonal und vom<br />
Zugführer deren Qualifikation zeigen. Wie es im Zug durchsickerte,<br />
handelte es sich um zwei Mitarbeiter des <strong>Eisenbahn</strong>-Bundesamtes<br />
(EBA), die solche Kontrollen bei allen<br />
<strong>Eisenbahn</strong>-Verkehrsunternehmen in unregelmäßigen Abständen<br />
unangekündigt durchführen.<br />
Inzwischen hatten sich die übrigens gut geheizten Waggons nahezu gefüllt. Kaum ein Platz war noch<br />
frei. Durch das EBA gab es nichts zu beanstanden, so fuhren wir denn auf die Sekunde genau um<br />
9:54 Uhr ab. Zunächst ging es über die Deutschherrenbrücke auf nordmainischer Strecke nach Hanau,<br />
das wir mit leichter Verspätung erreichten, da wir zunächst keine Einfahrt in den Hauptbahnhof<br />
nach Gleis 4 hatten. Zwischen Wolfgang und Meerholz ist die Kinzigtalbahn bekanntlich dreigleisig<br />
ausgebaut. Wir befuhren das mittlere Gleis und wurden prompt von einem ICE rechts überholt. Bei<br />
Niedermittlau mussten wir einen Gegenzug abwarten, der uns wegen Bauarbeiten nach dem Güterzugunfall<br />
bei Meerholz auf dem heute hier nur eingleisig befahrbaren Abschnitt entgegenkam. So<br />
erreichten wir Gelnhausen leider mit etwa einer Viertelstunde Verspätung. Hier musste die 52 über<br />
das Hauptgleis umgesetzt werden. Fahrdienstleiter und Lokmannschaft haben ganze Arbeit geleistet<br />
und nur zwei Minuten nach Plan ging es trotz erheblicher Eingangsverspätung, jetzt Tender voraus,<br />
über die Lahn-Kinzig-Bahn und durch den 535 Meter langen Büdinger Tunnel weiter Richtung Stockheim.<br />
In Büdingen erwartete uns auf Gleis 1 schon der Gegenzug der HLB. In Stockheim, oder wie es<br />
heute korrekt heißt, in Glauburg-Stockheim, liefen wir zwei Minuten vor der Zeit auf Gleis 2 ein. Unzählige<br />
Fotografen auf beiden Bahnsteigen begrüßten den Zug mit einem wahren Blitzlichtgewitter.<br />
Modell und Wirklichkeit im Bahnhof Stockheim gestern (mit Lokschuppen, Drehscheibe, Wasserturm<br />
und Abzweig der „ursprünglichen Vogelsbergbahn“ nach Gedern und Lauterbach) - und heute.<br />
Jetzt kamen die mitreisenden Fotografen und Videofreunde voll auf ihre Kosten. Die Lok setzte über<br />
Gleis 1 an das andere Ende des Zuges um, damit sie für die Heimfahrt wieder Schornstein voraus<br />
zum Stehen kam. Nachdem sie angekoppelt war, verschwand der Zug auf der Strecke nach Nidderau<br />
hinter einer Kurve, um dann mit viel Dampf zurück in den Bahnhof an den Hausbahnsteig geschoben<br />
zu werden. Nach kurzem Halt wurde die Garnitur weiter in die Abstellanlage zurück gedrückt, um dem<br />
Planzug des „Stockheimer Lieschens“ Platz zu machen (sonntags verkehren hier zwei VT 628, die<br />
dem niedrigeren Fahrgastaufkommen angepasst und wirtschaftlicher als ein Lok-bespannter Zug zu<br />
betreiben sind). Inzwischen lief auch der GTW 2/6 der HLB auf dem zweiten freien Gleis zum Korres-
2<br />
pondenzhalt in Stockheim ein. Anschließend wurde der Dampfzug zum Wasserfassen weiter nach<br />
hinten in Richtung Nidda zurück gedrückt.<br />
Sonderzug in der Abstellanlage Stimmungsvolle Ausfahrt vom Hausbahnsteig<br />
Nun war es an der Zeit, sich im Modellbahnhof Stockheim aufzuwärmen. Die Modellanlagen sind immer<br />
wieder eine Reise in den Vogelsberg wert. Nachdem der Planzug um 13:42 Uhr Gleis 1 geräumt<br />
hatte, konnte der Dampfsonderzug wieder vorfahren. Pünktlich um 14:00 Uhr starteten wir über die<br />
Stecke der „N-Bahn“ (offizielle Bezeichnung im ehemaligen FVV) mit Unterwegskreuzungen in Altenstadt<br />
und Niederdorfelden mit den regulären DB-Zügen zunächst nach Bad Vilbel. Hier gab es noch<br />
eine spektakuläre Scheineinfahrt (und Paralleleinfahrt mit der S6 – s. Foto auf Seite 3) in den Bahnhof,<br />
der derzeit zur Vorbereitung des viergleisigen Ausbaus der Main-Weser-Bahn umgebaut wird.<br />
Pünktlich um 15:44 Uhr ging im Südbahnhof ein erlebnisreicher Sonntagsausflug zu Ende. Dank an<br />
die Mannschaft der <strong>HE</strong> für diese bestens organisierte Fahrt.<br />
Zu dem Sonderzug nach Stockheim erreichte unseren 1. Vorsitzenden, Herrn Albert<br />
Eckert, eine e-Mail, die wir Ihnen nachfolgend nicht vorenthalten möchten:<br />
Sonderzug der Lok 52 4867 von Ffm. nach Stockheim am 29.01.2012<br />
Sehr geehrte Frau Albert-Eckert,<br />
mit großer Freude vernahmen wir, wie auch in der Zeitung angekündigt, die Ankunft des Sonderzugs 52 4867 am<br />
Bahnhof in Stockheim aus Richtung <strong>Frankfurt</strong> kommend. Mit Kind und Kegel also auf nach Stockheim. Bei Ankunft<br />
jedoch schlug unsere Begeisterung schnell in Frustration um, wie auch bei vielen anderen begeisterten<br />
Anhängern. Die Lok stand zwar vor Ort, dampfte friedlich vor sich hin, jedoch für die vielen begeisterten Fans<br />
schier unerreichbar.<br />
Denn die Lok stand nicht wie erwartet am Bahnsteig, sondern etwa 100 m davor. Man konnte sie also zu Fuß<br />
nicht erreichen, da der Bahnsteig etwa 100 m vor der Lok endet. Auf normalem Wege war die Lok also nicht<br />
erreichbar, auch zum Leidwesen vieler Leute, die teils hochwertige Kameras dabei hatten und deshalb wütend in<br />
der Kälte ausharren mussten (Anmerkung der Redaktion: Über die Unterführung und den Bahnsteig 2 wäre dies übrigens<br />
problemlos möglich gewesen).<br />
Um wenigstens nicht umsonst (Anmerkung der Redaktion: mit dem Auto) nach Stockheim gefahren zu sein, machte<br />
ich mich auf, um einen anderen Weg durch fremde Gärten, Geröll und Dickicht zu finden, um wenigstens ein<br />
paar Bilder von dem Schmuckstück machen zu können. Nachdem ich unter großen Mühen einige Fotos von der<br />
Lok geschossen hatte vernahm ich, daß am Bahnsteig einige wütende Leute auf die Gleise sprangen und zur Lok<br />
liefen, um - wie ich - Bilder zu erhaschen. Nur allzu verständlich, die werden bei der nächsten Fahrt bestimmt<br />
daheim bleiben. Als der Lokführer die anstürmende Meute sah, ließ er im wahrsten Sinne Dampf ab und setze<br />
die Lok nochmals einige Hundert Meter zurück.<br />
Ich denke, ich werde wie viele andere auch in Zukunft von solchen Ereignissen Abstand nehmen und schaue mir<br />
mit meiner Familie die Loks besser in Sinsheim im Museum an. Ich bin maßlos enttäuscht und will einfach nur<br />
wissen, WARUM ließ man den Zug nicht am Bahnsteig stehen, was sollte das Zurücksetzen? Wozu Menschen<br />
anlocken, die dann doch mit leeren Händen nach Hause fahren?<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
R. K. aus O-M.
3<br />
Dank an das Lokpersonal und den Zugführer für die Scheineinfahrt mit viel Dampf und Getöse in Bad Vilbel<br />
Fotos: W.-R. Hanisch, C. Koeppe, Wilfried Staub<br />
Nun leider zu zwei unerfreulichen Mitteilungen:<br />
Beim Anheizen der 52 4967 am 11. Februar 2012 stellte sich heraus, dass die in Meiningen überholte<br />
Luftpumpe leider nicht störungsfrei arbeitete, was vermutlich an der Hilfsschieberlaufbuchse liegt. Eine<br />
Reparatur war hier ohne das entsprechende Neuteil nicht möglich. Der Fahrtag am 12. Februar 2012<br />
auf der Hafenbahn musste daher zu unserem großen Bedauern kurzfristig abgesagt werden. Die Leser<br />
unserer Newsletter konnten wir alle hoffentlich noch rechtzeitig informieren. Alle, die die Nachricht<br />
nicht rechtzeitig erreichte, bitten wir um Nachsicht. Die Einnahmen aus dem Fahrtag, und bei dem<br />
herrlichen Winterwetter wäre das bestimmt nicht wenig gewesen, hätten wir ganz dringend gebraucht.<br />
Die Absage trifft die <strong>HE</strong> besonders hart. Das Dampflokwerk Meiningen wird dieser Tage (23.02. ist<br />
angedacht) mit dem Werkstattwagen kommen, um die Pumpe als Garantiefall nachzuarbeiten.<br />
Die für den 14. April und dann auf den 28. April 2012 angekündigte Abholung der 01 118 in Meiningen<br />
muss wahrscheinlich leider um einige Zeit verschoben werden. Der Grund liegt darin, dass bei der<br />
Aufarbeitung der Lok einige technische Modifikationen erforderlich werden, die eine Bauartänderung<br />
des Kessels zur Folge haben. Die Anfertigung der entsprechenden Zeichnungen und Berechnungen<br />
sowie eines Gutachtens hierzu erfordern einen gewissen Zeitaufwand, ebenso die Genehmigung<br />
durch das <strong>Eisenbahn</strong>bundesamt. Wir werden Sie rechtzeitig über den endgültigen Termin der Fahrt<br />
nach Eisenach und Meiningen informieren. Auch hierfür werden Sie sicherlich Verständnis aufbringen.<br />
Unsere Verlosung des Märklin-Modells der 01 118 läuft noch bis zum Tag der Abholung der 01 in<br />
Meiningen weiter.<br />
Weitere Informationen:<br />
Die Fahrt am 26. Februar 2012 zum <strong>Eisenbahn</strong>museum nach Kranichstein ist bisher nur schwach<br />
gebucht. Wer spontan noch mitfahren möchte, dem können wir einen Sitzplatz garantieren. Wir hoffen,<br />
dass die 52 4867 am kommenden Sonntag wieder einsatzfähig sein wird. Dies hängt vom rechtzeitigen<br />
Eintreffen der Ersatzteile (s.o.) ab. Ob ggf. eine Ersatzlok den Zug ziehen wird, erfahren Sie ab<br />
Freitag, dem 24. Februar 2012 auf unserer Homepage. Die Fahrt selbst findet aber auf jeden Fall statt!<br />
Sehr gut laufen die Buchungen für den Dampfsonderzug am 25. März 2012 nach Heidelberg und<br />
Eberbach. Noch sind Plätze frei. Bitte beachten Sie unbedingt den Buchungsschluss 9. März 2012.<br />
An den Sonderzug zu Rhein in Flammen am 7. Juli 2012 werden zwei weitere Zusatzwagen beigestellt.<br />
Die Sichtverhältnisse in diesen Wagen (7 und 8) sind leicht eingeschränkt. Daher gewähren wir<br />
für diese Wagen einen größeren Preisnachlass. Bitte lassen Sie sich durch das DER beraten.<br />
Eine schöne Zeit wünscht<br />
Ihre<br />
<strong>Historische</strong> <strong>Eisenbahn</strong> <strong>Frankfurt</strong> e.V.<br />
www.<strong>Frankfurt</strong>-<strong>Historische</strong><strong>Eisenbahn</strong>.de<br />
e-Mail <strong>HE</strong>60314@AOL.com<br />
Verantwortlich für den Inhalt: Wilfried Staub<br />
rechts: Märklin Modell der 01 118 in Spurweite H0 – Preis unseres beliebten Gewinnspiels<br />
Helfen auch Sie bitte mit Ihrer Spende,<br />
damit die 01 118 möglichst bald wieder<br />
einen unserer geplanten Sonderzüge an den<br />
Haken nehmen kann. Danke sagt Ihre <strong>HE</strong><br />
Sollten Sie fälschlicherweise diese e-Mail erhalten oder möchten Sie die Newsletter wieder abbestellen, so schicken Sie bitte<br />
eine formlose Mail mit dem Stichwort „Abbestellung“ an <strong>HE</strong>60314@AOL.com.