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Teile und herrsche - HiFi2die4

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HiFi Heimkino DVD TV-Video-Sat<br />

Frischzellenkur für digitale Audiosignale<br />

<strong>Teile</strong> <strong>und</strong> <strong>herrsche</strong> <strong>herrsche</strong><br />

Es gibt nicht mehr viele seiner Art: Der separate Digital-/Analogwandler<br />

scheint eine aussterbenden Gattung zu sein, auch bei hochwertigen<br />

Audio-Playern jeglicher Couleur setzt man heutzutage meist auf<br />

integrierte Lösungen. Was in Anbetracht des Leistungsvermögens<br />

unseres Probanden ein Fehler sein könnte.<br />

Er kommt aus den USA, versteckt sich in einem zwar<br />

wertig gefertigten <strong>und</strong> geschmackvoll gestylten, für<br />

ein „richtiges“ HiFi-Gerät aber eigentlich viel zu<br />

kleinen Gehäuse: Der „PS Audio Digital Link III“ für<br />

1.400 Euro tarnt seine Meriten mit Understatement.<br />

In Anbetracht der Tatsache, dass der Hersteller aber<br />

eine ganze Baureihe im 22-cm-Mini-Outfi t anbietet,<br />

wird die Sache wieder r<strong>und</strong>. Angewiesen indes sind<br />

Sie auf die hauseigenen Mitspieler nicht unbedingt:<br />

Der „DL III“ vermag sein segensreiches Werk an<br />

so ziemlich jedem Zuspieler zu verrichten, <strong>und</strong><br />

das schließt ganz ausdrücklich den Computer mit<br />

ein, der PS Audio verfügt erfreulicherweise nämlich<br />

auch über einen USB-Anschluss.<br />

Sein Job besteht in jedem Falle darin, das angelieferte<br />

Musikdatenmaterial in ein analoges Signal zu<br />

überführen, mit dem man dann einen Verstärker<br />

beaufschlagen kann. Als Lieferanten für jene Daten<br />

kommen neben dem PC vor allem CD- <strong>und</strong> DVD-Player<br />

in Betracht. Brauchen Sie nicht, Ihr CD-Player<br />

liefert schon analoge Ausgangssignale? Sicherlich tut<br />

er das, aber dass er das auch so gut kann wie der<br />

PS-Audio-Wandler ist ziemlich unwahrscheinlich.<br />

Selbiges gilt in noch höherem Maße für Ihren DVD-<br />

Spieler, um die stereofone Potenz dieser Gerätegat-<br />

tung ist es leider meist nicht zum<br />

Besten bestellt.<br />

Einer der Hauptanwendungsfälle<br />

für den DL III dürfte<br />

sicherlich darin bestehen,<br />

schon etwas betagteren<br />

CD-Playern, die ob nicht<br />

wegzudiskutierender<br />

mechanischer Laufwerksqualitäten<br />

noch lange nicht<br />

zum alten Eisen<br />

gehören,<br />

elektronisch auf<br />

die Sprünge zu<br />

helfen. Während<br />

sich der technische<br />

Fortschritt im Laufwerksbereich<br />

über<br />

die Jahre nämlich<br />

ziemlich in Grenzen<br />

gehalten hat, ist‘s bei<br />

der Wandlertechnik deutlich nach<br />

vorne gegangen. Und die Möglichkeit zur Auskopplung<br />

eines Digitalsignals bieten fast alle CD- <strong>und</strong><br />

Hoch integrierte Elektronik <strong>und</strong> ganz<br />

viel Stromversorgung: So baut man<br />

auch im Digitalbereich exzellente<br />

Geräte<br />

128 HIFI TEST 3/2008


Hier fi ndet so ziemlich alles Anschluss: Eingangseitig dürfen sowohl klassische Zuspieler als auch Computer ran,<br />

ausgangsseitig gibt‘s symmetrische <strong>und</strong> unsymmetrische Anschlüsse<br />

DVD-Player, so dass das Andocken eines externen<br />

Wandlers gar kein Problem ist. Beim PS Audio<br />

gibt‘s neben dem USB-Anschluss eine Cinchbuchse<br />

<strong>und</strong> einen optischen TosLink-Verbinder, womit die<br />

gängigen Standards für digitale Audiosignale hinreichend<br />

bedient wären.<br />

Und was kann der DL III, das den im Player eingebauten<br />

Wandler so alt aussehen lässt? Ein Blick<br />

unter uteden deDeckel<br />

offenbart erst einmal ein massives<br />

Netzteil mmit<br />

einem dicken Ringkerntrafo <strong>und</strong> eine<br />

eher kom kompakte Platine. Das heißt nun aber nicht,<br />

dass es dort d besonders puristisch zur Sache geht,<br />

sondern, dass der getriebene Aufwand mit winzig<br />

kleinen SSMD-<strong>Teile</strong>n<br />

realisiert wurde. Die Wandlertechnologie<br />

technolog selbst ist der letzte Schrei der Spezia-<br />

listen von<br />

Burr Brown <strong>und</strong> Crystal, Filterung <strong>und</strong><br />

Pufferung der analogen Ausgangssignale geht PS<br />

Audio ga ganz behutsam mit selbst entwickelten, ex-<br />

trem „kurzen“ Schaltungen aus diskreten Bauteilen<br />

an. Ein „Upsampler“ rechnet das ankommende<br />

Digitalsignal auf Wunsch auf ein Mehrfaches seines<br />

Tempos (bis 192 Kilohertz) <strong>und</strong> seiner Aufl ösung<br />

(bis 24 Bit) hoch, bis es tatsächlich gewandelt<br />

wird; wobei die Arbeitsfrequenz des Wandlerchips<br />

nochmals um ein Vielfaches höher liegt. Dadurch<br />

bedingt gibt‘s kaum noch „digitale Reste“ auf dem<br />

Ausgangssignal, was den Einsatz der schlichten Filter<br />

erst ermöglicht.<br />

Soviel zur Funktionsweise, Zeit für die Praxis. Und<br />

die begann bei uns mit dem Einsatz des Gerätes<br />

am Rechner. Sowohl unter Windows als auch unter<br />

Linux wird das Gerät problemlos eingeb<strong>und</strong>en,<br />

so dass dem ungetrübten Musikgenuss auch von<br />

der Softwareseite her nichts im Wege steht. Und<br />

die klanglichen Unterschiede zwischen den vom<br />

Rechner via „So<strong>und</strong>chip“ selbst erzeugten <strong>und</strong> den<br />

vom DL III generierten Audiosignalen sind ziemlich<br />

krass: Über den externen Wandler tönt‘s merklich<br />

lebendiger, dynamischer, mit mehr Ausdehnung an<br />

beiden Enden des Frequenzbereiches. Der Eindruck<br />

setzt sich beim Anschluss an klassische Signallieferanten<br />

fort – wir waren nicht in der Lage, einen wie<br />

auch immer gearteten Player beizubringen, der vom<br />

Anschluss des DL III nicht profi tiert hätte.<br />

Fazit<br />

Das Gerät nimmt der Musik den in vielen Fällen<br />

vorhandenen artifi ziellen Beigeschmack, fördert bis<br />

HIFI TEST 3/2008<br />

dato unhörbare Details ans Tageslicht – kurzum: via<br />

PS Audio macht‘s einfach mehr Musik. Von daher<br />

fi ndet diese Art der Teilung der Wiedergabekette unseren<br />

bedingungslosen Zuspruch.<br />

Holger Barske<br />

PS Audio Digital Link III<br />

Preis um 1.400 Euro<br />

Vertrieb Hifi 2 die 4, Leinzell<br />

Telefon 0 71 75/90 90 32<br />

Internet www.hifi 2die4.de<br />

Messwerte<br />

Abmessungen (B x H x T) 220 x 70 x 360 mm<br />

Klirrfaktor (1 kHz, 0 dB) 0,009 %<br />

Fremdspannungsabstand 97,2 db(A)<br />

Kanalabweichung 0,05 dB<br />

Ausstattung<br />

Ausführung Alu silber<br />

Anschlüsse Cinch-, Toslink- <strong>und</strong> USB-Eingang,<br />

Cinch- <strong>und</strong> XLR-Ausgang<br />

Garantie 3 Jahre<br />

Laborbericht<br />

Klang 70 % 1+ ■■■■■■<br />

Tonalität 30 % 0,9 ■■■■■■<br />

Räumlichkeit 20 % 0,9 ■■■■■■<br />

Lebendigkeit 20 % 1,0 ■■■■■■<br />

Labor 15 % 1,0 ■■■■■■<br />

Frequenzgang 3 % 1,0 ■■■■■■<br />

Verzerrung 3 % 0,8 ■■■■■■<br />

Rauschen 3 % 0,9 ■■■■■■<br />

Übersprechen 3 % 1,0 ■■■■■■<br />

Wandler 3 % 1,0 ■■■■■■<br />

Praxis 15 % 1,0 ■■■■■■<br />

Ausstattung 5 % 1,1 ■■■■■■<br />

Bedienung 5 % 1,1 ■■■■■■<br />

Verarbeitung<br />

Bewertung<br />

+ klanglich am Limit<br />

+ universell einsetzbar<br />

5 % 0,8 ■■■■■■<br />

+ exzellente Verarbeitung<br />

Note<br />

Klang 70 % 1+ ■■■■■■<br />

Labor 15 % 1,0 ■■■■■■<br />

Praxis 15 % 1,0 ■■■■■■<br />

PS Audio Digital Link III<br />

Referenzklasse<br />

Preis/Leistung:<br />

hervorragend 1+

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