SGM-SPIEGEL - Striped Mouse
SGM-SPIEGEL - Striped Mouse
SGM-SPIEGEL - Striped Mouse
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Nr. 12, Juli bis September 2007<br />
<strong>SGM</strong>-<strong>SPIEGEL</strong><br />
StriemenGrasMaus<br />
Titelthema:<br />
Ökologie und Management<br />
der Sukkulentenkaroo<br />
Titelthema:<br />
Ökologie und Management der Sukkulentenkaroo<br />
Mäuseporträt: 1009<br />
Insektenporträt: Riesenstabheuschrecke<br />
Geckoporträt: Bibron Dickfingergecko<br />
Stipendium derJulius-Klaus Stiftung erhalten<br />
1
REDAKTION<br />
Dr. Carsten Schradin, Annette Wiedon.<br />
KONTAKTADRESSE<br />
Goegap Nature Reserve, Succulent Karoo<br />
Research Station, Private Bag X1,<br />
Springbok 8240, South Africa.<br />
info@stripedmouse.com<br />
INTERNETADRESSE<br />
http://www.stripedmouse.com<br />
ERSCHEINUNGSWEISE<br />
Der <strong>SGM</strong>-Spiegel erscheint vierteljährlich,<br />
im Januar, April, Juli und Oktober jeden<br />
Jahres. Der <strong>SGM</strong>-Spiegel wird als Email-<br />
Anhang im PDF Format verschickt.<br />
ABONNENTEN-SERVICE UND BEZUGSPREIS<br />
Bestellen kann man den <strong>SGM</strong>-Spiegel,<br />
indem man eine Email schreibt an:<br />
info@stripedmouse.com. In die<br />
IMPRESSUM<br />
2<br />
Betreffzeile „<strong>SGM</strong> Abo“ eingeben, es ist<br />
kein weiterer Text erforderlich. Der <strong>SGM</strong>-<br />
Spiegel wird dann automatisch vier mal im<br />
Jahr als Email-Anhang an Sie geschickt.<br />
Der <strong>SGM</strong>-Spiegel ist kostenlos. Es wird<br />
jedoch um eine Spende von 10 Euro pro<br />
Jahr gebeten. Größere Spenden sind<br />
natürlich herzlich willkommen! Zur<br />
Abbestellung schicken Sie eine Email an<br />
info@stripedmouse.com und geben in die<br />
Betreffzeile „Abo ENDE“ ein.<br />
COPYRIGHT UND HAFTUNGSAUSSCHLUSS<br />
Sämtliche im <strong>SGM</strong>-Spiegel<br />
veröffentlichten Beiträge sind<br />
urheberrechtlich geschützt. Kein Teil des<br />
<strong>SGM</strong>-Spiegels darf ohne schriftliche<br />
Genehmigung der Redaktion in<br />
irgendeiner Form reproduziert werden.<br />
Eine Haftung der Redaktion für Personen-,<br />
Sach- und Vermögensschäden ist<br />
ausgeschlossen.<br />
INHALT DIESER AUSGABE<br />
3 WILLKOMMEN BEI DER ZWÖLFTEN AUSGABE DES <strong>SGM</strong>-<strong>SPIEGEL</strong>S<br />
4 Namaqualand-Wetter<br />
5 Personalien<br />
9 Homepage: stripedmouse.com<br />
9 Titel: Ökologie und Management der Sukkulentenkaroo<br />
25<br />
25<br />
26<br />
27<br />
Interessantes über die Tier- und Pflanzenwelt<br />
Mäuseporträt: M1009<br />
Insektenporträt: Riesenstabheuschrecke<br />
Geckoporträt: Bibron Dickfingergecko<br />
28 Konferenzen, Vorträge, Publikationen<br />
29 Forschungsförderung:<br />
Spenden an die Forschungsstation<br />
31 Aus die Maus: Die letzte Seite
WILLKOMMEN BEI DER ZWÖLFTEN<br />
AUSGABE DES <strong>SGM</strong>-<strong>SPIEGEL</strong>S!<br />
Liebe Leser und<br />
Leserinnen,<br />
der Winter hat<br />
Einzug gehalten<br />
in Goegap und<br />
damit auch der<br />
Regen. Nicht<br />
viel, aber doch genug, um neues<br />
Pflanzenwachstum zu ermöglichen<br />
und damit neues Mäusefutter.<br />
Trotzdem war ich erschrocken, in<br />
welch schlechtem Zustand ich die<br />
Mäuse wiederfand, als ich im Juni<br />
zurück kam. Die Trockenzeit hatte<br />
ganz klar ihren Tribut gefordert: viele<br />
Mäuse waren spindeldürr, doch<br />
galten sie damit noch als Gewinner,<br />
denn die meisten haben die<br />
Trockenzeit gar nicht überlebt. Im<br />
März gab es noch große Gruppen<br />
mit über 20 Mäusen. Jetzt sind<br />
einige der kleineren Gruppen ganz<br />
ausgestorben, die großen Gruppen<br />
zu unter 10 Mäusen geschrumpft.<br />
3<br />
Die Überlebenden werden nun dank<br />
des besseren Nahrungsangebotes<br />
schnell an Gewicht zulegen, auch<br />
wenn der kalte Winter noch so<br />
manches Opfer fordern wird. Im<br />
August wird dann die nächste<br />
Fortpflanzungssaison stattfinden und<br />
das Land der Mäuse wieder mit<br />
hunderten von neuen Bewohnern<br />
besiedelt werden. Mit zwei<br />
FeldassistentInnen, einem<br />
Masterstudenten und dem neuen<br />
Research Station Manager Maarten,<br />
Ivana als Forscherin und mir sind<br />
auch genügend Wissenschaftler da,<br />
um dies mit zu verfolgen. Wir haben<br />
eine spannende Zeit vor uns und ich<br />
hoffe, der neue <strong>SGM</strong>-Spiegel hat<br />
auch für Sie so manches Spannende<br />
zu bieten!<br />
Ihr<br />
Carsten Schradin<br />
DIE UNTERSCHIEDLICHEN SCHAUPLÄTZE<br />
Südafrika: Ist, wie der Name schon sagt, das südlichste Land in Afrika, am Kap der guten<br />
Hoffnung gelegen. Südafrika besteht aus einem Völkergemisch, ca. 75% Schwarze, 12% Weiße,<br />
8% Farbige („Mischlinge“), sowie Inder, Malaien, einige Nachkommen der San (Buschmänner)<br />
und andere. Es ist die einzige Industrienation Afrikas mit einer sehr guten Infrastruktur und<br />
hervorragenden Versorgungsmöglichkeiten. Probleme stellen hingegen die hohe Rate an AIDS-<br />
Infizierten und die starke Kriminalität dar. Südafrika ist aber groß und in Namaqualand, wo wir<br />
arbeiten, gibt es diese Probleme kaum.<br />
Sukkulentenkaroo: Dies ist ein sogenanntes Biom, beschreibt also eine Pflanzengesellschaft,<br />
genauso wie tropischer Regenwald, Savanne oder Tundra Biome sind. Die Sukkulentenkaroo ist<br />
ein Biodiversitätshotspot. Tatsächlich ist hier die Artenvielfalt genauso hoch wie in einem<br />
tropischen Regenwald. Die Sukkulentenkaroo umfasst Namaqualand und Teile des südlichen<br />
Namibias. Im <strong>SGM</strong>-Spiegel werden die Wörter Namaqualand und Sukkulentenkaroo daher häufig<br />
synonym verwendet.
Namaqualand: Ist der Teil Südafrikas, welcher im Nordwesten liegt, zwischen Kapstadt und der<br />
Grenze zu Namibia. Heutzutage vor allem für seine Wildblumen bekannt, war Namaqualand<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts eines der weltweit wichtigsten Abbaugebiete von Kupfer.<br />
Inzwischen spielen die Diamantenmienen eine wichtige Rolle. Namaqualand ist keine offizielle<br />
Provinz, sondern gehört zum Nordkap. Namaqualand ist eine der am dünnsten besiedelten<br />
Gegenden Südafrikas und auch eine der ärmsten. Dies liegt u.a. am trockenen, wüstenartigen<br />
Klima.<br />
Springbok: Die inoffizielle Hauptstadt von Namaqualand. Sie hat nur etwa 20 000 Einwohner,<br />
aber ganz Namaqualand kommt am Wochenende hierher um einzukaufen. Dementsprechend<br />
bekommt man in Springbok fast alles, was man braucht. Es gibt auch zwei gut bestückte<br />
Supermärkte.<br />
Goegap Naturreservat: Goegap wird ausgesprochen als „Guchap“. Dieses Naturreservat liegt<br />
nur 20 km außerhalb von Springbok. Im Frühling kommen Tausende von Touristen hierher, um<br />
die Wildblumen zu bestaunen. Ansonsten ist es eher ruhig und Oryx-Antilope, Springbok,<br />
Erdwolf, Mäuse und Mäuseforscher haben ihre Ruhe.<br />
Field Site: Das Untersuchungsgebiet. Dies ist der Ort im Freiland, wo der Wissenschaftler seine<br />
Daten aufnimmt. Hier beobachten wir also die Mäuse.<br />
NAMAQUALAND-WETTER<br />
Die letzten 3 Monate April Mai Juni<br />
Minimaltemperaturen<br />
Nachts<br />
Tags<br />
Maximaltemperaturen<br />
Nachts<br />
4.1<br />
14.5<br />
4<br />
1.4<br />
11.1<br />
-1.8<br />
10.2<br />
19.7 18.5<br />
Tags<br />
39.4 33.7<br />
Nächte mit Frost 0 0 5<br />
Regenfall in mm 8.8 5.7 50<br />
Regentage 3 3 9<br />
13.5<br />
26.4<br />
Gewitter im Herbst (E.Yuen) Nebel an einem Wintermorgen (E.Yuen)
Von Carsten Schradin<br />
Im April wurde die Research Station<br />
weiterhin von der Managerin Ivana<br />
betreut, die tatkräftige Unterstützung<br />
von ihren Freund Ed sowie von den<br />
Feldassistentinnen Maia und Jane<br />
erhielt. Ende April ging Jane zurück<br />
in die USA. Dafür kam Anfang Mai<br />
Maarten Bleeker, der neue Research<br />
Station Manager. Maarten hat<br />
Biologie in Groningen studiert,<br />
verbrachte einige Monate im Feld in<br />
Südamerika und noch mehr Zeit im<br />
Feld in Ungarn. Seinen Master in<br />
Biologie hat er bereits erfolgreich<br />
absolviert. Maarten wird 12 Monate<br />
in Goegap bleiben. Ivana hatte zwei<br />
Monate Zeit, ihn einzuarbeiten. Ende<br />
Mai ging Maia zurück nach<br />
Dänemark und Mitte Juni kamen<br />
PERSONALIEN<br />
5<br />
Brigitte, Apollo und ich für 4 Monate<br />
an die Forschungsstation zurück.<br />
Ende Juni verließen uns dann Ivana<br />
und Ed, doch wird Ivana Mitte<br />
August zurückkommen, um ein<br />
eigenes Forschungsprojekt zu<br />
starten. Sie wird bis November eine<br />
zweite Population<br />
Striemengrasmäuse auf einer<br />
benachbarten Farm, nur 3 km von<br />
der Forschungsstation entfernt,<br />
untersuchen. Wir hoffen, dass wir bis<br />
November ein Stipendium für Ivana<br />
bekommen, damit sie eine<br />
Doktorarbeit anfangen kann. Auch<br />
Ed wird wahrscheinlich im<br />
September zurückkommen, um<br />
Ivana wieder als Feldassistent zu<br />
helfen.<br />
Das Team im Juni, v.r.n.l.: Ivana Schoepf (Research Station Manager), Edward Yuen<br />
(Feldassistent), Brigitte Schradin (First Lady), Dr.Carsten Schradin (Projektleiter),<br />
Apollo Schradin (Field Baby) und Maarten Bleeker (neuer Research Station Manager).
Ivana und Ed wohnen übrigens nicht<br />
mehr in der Forschungsstation. Seit<br />
Mai haben sie ihr „eigenes“ kleines<br />
Häuschen direkt vor der<br />
Forschungsstation, also noch mal 15<br />
Meter näher am Field Site. Dieses<br />
3x6 m Häuschen mit zwei Zimmern,<br />
Glastür und kleiner Veranda, wurde<br />
von der Mathematisch-<br />
6<br />
Naturwissenschaftlichen Fakultät der<br />
Universität Zürich bezahlt.<br />
Zusätzliche Studentenunterkünfte<br />
waren und sind auch sehr<br />
notwendig, da wir in der<br />
Forschungsstation nur drei<br />
Schlafzimmer haben. Bis Ende des<br />
Jahres wird hoffentlich noch ein<br />
Häuschen folgen.<br />
Ivana und Ed vor und in ihrem neuen Holzhäuschen.
Von Maarten Bleeker<br />
Zuerst will ich mich gern vorstellen,<br />
mein Name ist Maarten Bleeker und<br />
ich bin der neue Research Station<br />
Manager. Ich habe meinen Master of<br />
Science in Biology in Groningen<br />
gemacht, den Niederlanden. Dort<br />
habe ich vor allem mit Vögeln<br />
gearbeitet. Ich bin interresiert an<br />
Ökologie von Tiere. Vögel sind zu<br />
einfach zu studieren mit Nestboxen<br />
etc., deshalb will ich mehr lernen<br />
über die Säugetiere, spezial über die<br />
Striemengrasmaus. Hier gebe ich<br />
eine kleine Übersicht von was ich<br />
von Süd Afrika gesehen habe und<br />
was meine ersten Eindrücke waren.<br />
Als ich mit das Flugzeug<br />
angekommen war, hatte ich ein paar<br />
Bergen gesehen, Table Mountain.<br />
Dass war ja tol! Als ich im Taxi vom<br />
Flughafen zur Stadt saß sah ich viele<br />
Tiere und Vögel (glossy ibis).<br />
Es war schön warm hier und dass<br />
war gut. Als ich in die Citybowl<br />
angekommen war hab ich überprüft<br />
ob meine Busticket ok war, und es<br />
war! Aber ich war viel zu früh am<br />
Morgen und meine Bus ging erst um<br />
5 Mittag. Nun hatte ich ein bisschen<br />
Zeit um meiner Mutti ein Email zu<br />
schicken dass ich in einem Stück<br />
angekommen war. Und ich hatte Zeit<br />
um einen kurzen Trip durch Kapsatdt<br />
zu machen. Ich habe viele Leute<br />
gesehen, die waren allen so nett.<br />
Weiter ein grosser Garten mit vielen<br />
Blumen, Tiere und auch Musik.<br />
Auch habe ich viele<br />
Strassenzeichnen gesehen, welche<br />
ich einfach lesen konnte. Manchmal<br />
waren da Leute die Afrikaans<br />
sprachen und das meiste konnte ich<br />
EINFÜHRUNG SÜDAFRIKA UND GOEGAP<br />
7<br />
auch verstehen. Dass ist kein<br />
Wunder, weil ab 1650 waren die<br />
Holländer hier und Afrikaans ist in<br />
viele Sachen gleich. Ich nehme es<br />
wie Betronken Seglers Holländisch<br />
war. Ich will gern diese Sprache<br />
lernen weil es ist fast wie<br />
Wie wird man eigentlich<br />
Feldassistent?<br />
Als FeldassistentInnen kommen nur<br />
Leute mit biologischen<br />
Vorkenntnissen in Frage. Dies sind<br />
vor allem BiologiestudentInnen, aber<br />
auch Studierende ähnlicher<br />
Fachbereiche wie Tiermedizin<br />
können sich bewerben. Aufgaben<br />
der FeldassistentInnen sind: Fangen<br />
und Markieren von Mäusen,<br />
Telemetrieren,<br />
Verhaltensbeobachtungen, Hilfe bei<br />
der Instandhaltung der<br />
Forschungsstation und vieles mehr.<br />
Wer Interesse daran hat, eventuell<br />
trotz all der Unannehmlichkeiten für<br />
2-3 Monate nach Goegap als<br />
FeldassistentIn zu kommen, findet<br />
weiteres Informationsmaterial unter<br />
www.stripedmouse.com. Konkrete<br />
Fragen bitte per Email an:<br />
INFO@STRIPEDMOUSE.COM stellen.<br />
Daniela Fischer war 2003 als<br />
Feldassistentin da. (Bild C.<br />
Schradin).
Holländisch.<br />
Glück ist meistens mit mir und nun<br />
war es weil ich einen alten Freund in<br />
dem grossen Park getroffen habe.<br />
Sam habe ich vor vielen Jahren mal<br />
in Belize (Mittell Amerika) getroffen<br />
und nun war er hier ins Kaapstad. Er<br />
ist ein Tourguide und hat mir ein<br />
paar schöne Platzen erzählt die ich<br />
sicher besuchen muss. Den Park<br />
hatte ich schon angeguckt. Die alte<br />
Bucht war nicht geöffnet, aber die<br />
Häuse vom die Arbeitern waren sehr<br />
schön. Jedes Haus hat ein andere<br />
Farbe! Ein ist gelb, die andere blau,<br />
sehr witzig. Es war wie Irland,<br />
Freunde haben mir Bilder von dort<br />
gezeigt mit auch solche schöne<br />
Häusern. Dann war es Zeit um<br />
meinen Bus zu finden. Ja, der Bus<br />
nach Springbok! Es war fast Zeit um<br />
zu gehen und mit all meine<br />
Bepakkung gingen wir! Ich war ein<br />
bisschen müde und weil es draussen<br />
dunkel war hab ich nix gesehen von<br />
die Gegend und ein bisschen<br />
geschlafen.<br />
Um 2 Uhr nachts waren wir in<br />
Springbok. Ich könnte ein Lift zur<br />
Springbok Lodge bekommen. Ich<br />
hatte ein Email geschickt dass ich<br />
heute Nacht ankommen werde, aber<br />
alles war geschlossen. Glücklicher<br />
Weuse war da ein Man der ein<br />
Zimmer zu vermieten hatte und er<br />
war wach geworden. Er sprach<br />
Afrikaans und nannte mich ein<br />
„kaaskop“, was ein Käsekopf ist in<br />
holländisch. Wieder musste ich<br />
lachen über die Afrikaanse Wörter.<br />
Er hatte mir ein Bed gegeben und<br />
8<br />
am nächsten Morgen saghich<br />
Springbok bei Licht. Er war schon<br />
weg und ich konnte den Schlussel<br />
zur Lodge bringen und alles war gut.<br />
Nun musste ich Ivana finden um<br />
nach Goegap zu kommen. Als ich<br />
bei dem Internetcafe angekommen<br />
war sah ich ein bekannt Gesicht und<br />
wusste dass das die Ivana sein<br />
muss. Ich stellte mich vor und war<br />
froh dass wir auch noch Einkaufen<br />
gingen. Dann gingen wir nach<br />
Goegap, wo ich die ersten großen<br />
Tiere sag, Gemsbok, Springbok und<br />
Zebra. Die meiste Pflanze waren<br />
gelb, braun und fast tot und da ist<br />
fast kein Baum im Feld. Aber dass<br />
ist weil es ist kalt hier und<br />
Frühling/Sommer muss noch<br />
kommen.<br />
Wenn ich zum einem neuen Platz<br />
gehe erwarte ich nix. Hier habe ich<br />
viele Sachen gefunden die sehr gut<br />
sind, viele Tiere, 30 Voge arten an<br />
einem Tag, auch hat die Research<br />
Station viel Licht, Elektrizität den<br />
ganzen Tag, heisses und kaltes<br />
Wasser und sehr gute Betten zum<br />
schlafen. Die Leute sind sehr nett<br />
und auch die vom Office. Die<br />
Striemengrasmäuse sind<br />
Schätzchen und es ist nicht weit vom<br />
unserem Haus. Was will ich noch<br />
mehr?<br />
In die Zeit die ich hier war, hab ich<br />
meine Heimat schon vermist. Aber<br />
ich lerne viel über die Mäuse. Es ist<br />
eine wunderbare Herausforderung<br />
und ich werde viel Energie hier<br />
reinstecken um immer mehr, und<br />
mehr, und mehr zu lernen!
HOMEPAGE: STRIPEDMOUSE.COM<br />
Die Fernsehsendung über die<br />
Striemengrasmäuse im Januar und<br />
die Berichte über mein Väterbuch im<br />
Februar scheinen die<br />
Striemengrasmaus nachhaltig<br />
bekannt gemacht zu haben. Denn<br />
Aufrufen von<br />
stripedmouse.com<br />
Downloads FSM-TIMES,<br />
<strong>SGM</strong>-Spiegel<br />
9<br />
obwohl es in den letzten drei<br />
Monaten keine Berichte über uns in<br />
den Medien gab, wurde unsere<br />
Homepage öfter besucht als je<br />
zuvor. Auch der <strong>SGM</strong>-Spiegel wurde<br />
öfter heruntergeladen als vorher.<br />
April Mai Juni Total<br />
letztes<br />
Quartal<br />
3896 3830 4537 12 263<br />
590 560 205 1 355<br />
TITEL: ÖKOLOGIE UND MANAGEMENT DER<br />
SUKKULENTENKAROO<br />
Von Mirjam Barrueto<br />
Eines der auffälligsten Merkmale der<br />
südafrikanischen Landschaft sind die<br />
Zäune, welche überall sowohl<br />
Privatland als auch kommunale<br />
Grundstücke voneinander<br />
abgegrenzen. Sogar Nationalparks<br />
beschränken auf diese Weise den<br />
freien Zugang für Mensch und Tier.<br />
Solche künstlichen Grenzen geben<br />
mir jeweils das Gefühl, dass der<br />
Landbesitzer ein besonderes<br />
Interesse an seinem Land haben<br />
muss, wenn er sein Eigentum schon<br />
so gut sichtbar kennzeichnet. Im<br />
südlichen, grüneren Teil des Landes<br />
war die landwirtschaftliche Nutzung<br />
offensichtlich. Je weiter ich aber<br />
durch die Karoo von Kapstadt gegen<br />
Norden in Richtung Springbok fuhr,<br />
wo das Land trockener und die<br />
Pflanzen spärlicher werden, desto<br />
mehr fragte ich mich, wofür diese<br />
Halbwüste eigentlich noch genutzt<br />
werden kann. Für kommerziellen<br />
Landbau schien es mir zu trocken,<br />
aber Ziegen, Schafe und Strauße<br />
sollten hier eigentlich überleben<br />
können. Zudem wusste ich, dass der<br />
Bergbau eine große Bedeutung hatte<br />
in dieser Region. Am Straßenrand<br />
tauchten ab und zu Schilder auf,<br />
welche Gästelodges und private<br />
Wildtierfarmen ankündigten. Es<br />
schien also einige Möglichkeiten zu<br />
geben, in Namaqualand seinen<br />
Lebensunterhalt zu verdienen. Dann<br />
begann ich mir zu überlegen, was für<br />
Auswirkungen all diese Praktiken<br />
wohl auf das Ökosystem<br />
Sukkulentenkaroo haben würden. Es
ist ein extremer Lebensraum, und<br />
damit sehr anfällig auf Störungen<br />
und Übernutzung. Vielleicht ist es<br />
allzu pessimistisch, aber ich hatte<br />
das Gefühl, dass hier warscheinlich<br />
10<br />
dieselben Probleme herrschten, wie<br />
an vielen anderen Orten auch,<br />
nämlich Ressourcenausbeutung und<br />
Landzerstörung durch übermäßige<br />
Nutzung.<br />
Zaun in Namaqualand: links das Goegap Nature Reserve, rechts eine überweidete Farm<br />
(C. Keller)<br />
Es ist noch nicht allzu lange her,<br />
dass die Sukkulentenkaroo, übrigens<br />
als einziges Trockengebiet der Erde,<br />
in die exklusive Liste der 25<br />
Biodiversitäts-Hotspots<br />
aufgenommen wurde (seit neuem ist<br />
nun auch das aride “Horn von Afrika”<br />
Mitglied in diesem exklusiven Club).<br />
Dies sind Gebiete, welche einen<br />
hohen Grad an Endemismus (Anzahl<br />
Arten, die nur in einem speziellen<br />
Gebiet und niergendwo sonst<br />
vorkommen) und Artenivielfalt<br />
aufweisen, aber durch menschliche<br />
Aktivitäten sehr gefährdet und somit<br />
speziell schutzbedürftig sind. Diese<br />
Fakten machten mich noch<br />
neugieriger und ich wollte<br />
herausfinden, wie man denn eine<br />
solche Region bewirtschaften sollte,<br />
um die Biodiversität langfristig zu<br />
erhalten, sowie auch ihren<br />
Bewohnern nachhaltige<br />
Verdienstmöglichkeiten zu sichern.<br />
Ich vermute, dass das eine nicht<br />
ohne das andere geht. Nationalparks<br />
und kleinere Naturreservate wie<br />
Goegap sind wichtig und nötig, um
Teile eines Ökosystems in seinem<br />
ursprünglichen Zustand zu<br />
bewahren. Wenn solche Gebiete<br />
allerdings bloß Inseln sind in einem<br />
Meer von zerstörtem Habitat, können<br />
auch sie auf lange Sicht hinaus ihre<br />
Biodiversität nicht erhalten. Sei es<br />
wegen dem Druck, der rundherum<br />
11<br />
durch Wildern und andere illegale<br />
Nutzung auf die Parks ausgeübt<br />
wird, oder weil man ein Ökosystem<br />
eben einfach nicht in einem ein paar<br />
hundert oder tausend<br />
Quadratkilometer großen Gärtchen<br />
kultivieren kann.<br />
Natürliche Vegetation im Goegap Nature Reserve, nachdem sich das einst überweidete<br />
Land (es war früher eine Farm) 20 Jahre lang erholen konnte (C. Schradin).<br />
Merkmale der Sukkulentenkaroo<br />
In vorhergehenden Ausgaben des<br />
<strong>SGM</strong>-Spiegels finden sich jede<br />
Menge Informationen über Pflanzen<br />
und Tiere, die in der<br />
Sukkulentenkaroo heimisch sind. Ich<br />
werde mich hier deshalb auf<br />
Hintergrundinformationen<br />
beschränken, die im Zusammenhang<br />
mit der nachhaltigen Bewirtschaftung<br />
dieses Gebietes stehen. Wenn man<br />
lediglich die Breitenlage anschaut,<br />
könnte man denken, dass die<br />
Karoovegetation savannenähnlich<br />
sein sollte. Nun aber wird das Biom<br />
‘Sukkulentenkaroo’ hauptsächlich<br />
durch den spärlichen Winterregen<br />
und die extreme Sommertrockenheit<br />
bestimmt. Um schnell wachsen zu<br />
können, benötigen die meisten<br />
Grasarten aber Regen bei warmen<br />
Temperaturen und fehlen hier somit<br />
größtenteils, denn in der<br />
Sukkulentenkaroo regnet es nur im<br />
kalten Winter. Die dominierende<br />
Pflanzenform sind kleinwüchsige,<br />
sukkulente Sträucher. Allerdings
auchen auch die Sukkulenten,<br />
welche bis 29% aller Pflanzenarten<br />
ausmachen in Namaqualand und gut<br />
angepasst sind an das harsche<br />
Klima, eine bestimmte Menge an<br />
Wasser, um zu wachsen und sich<br />
fortzupflanzen. Dies führt zu einer<br />
sehr unvollständigen Pflanzendecke,<br />
im Durchschnitt sind 15 bis 25<br />
Prozent des Bodens von<br />
mehrjährigen Pflanzen bewachsen.<br />
Im Frühling, nach dem Winterregen,<br />
ist das Bild jedoch ganz anders.<br />
Überall zwischen den mehrjährigen<br />
Sträuchern schießen einjährige<br />
Pflanzen (Wildblumen) aus dem<br />
sonst nackten Boden. Touristen aus<br />
allen Ländern pilgern nach<br />
Namaqualand und spezielle Blumen-<br />
Hotlines verraten, wo die<br />
Blütenpracht besonders üppig ist.<br />
Pflanzendecke,<br />
Bodenbeschaffenheit und<br />
Topographie bestimmen, was mit<br />
dem Regenwasser geschieht.<br />
Fertiler Boden, bestehend aus<br />
pulverisiertem Gestein und<br />
organischem Material, enthält,<br />
einfach gesagt, Stickstoff und<br />
absorbiert Wasser. In<br />
Trockengebieten ist die<br />
Bodenbildung ein extrem langsamer<br />
Prozess, weil Pflanzen und Tiere<br />
nicht das ganze Jahr über gleich<br />
aktiv und produktiv sind. Schon<br />
vorhandenes organisches Material<br />
wird, ist der Boden nicht ausreichend<br />
mit Pflanzen, Pflanzenmulch oder<br />
lebender Kruste bedeckt, rasch von<br />
Wind und Wasser wieder<br />
weggeblasen und weggewaschen.<br />
Solch ausgelaugte Böden können<br />
aber das Regenwasser nur sclecht<br />
halten, was zu noch mehr<br />
Auswaschung führt und weitere<br />
Bodenerosion nach sich zieht.<br />
12<br />
Pflanzen haben es dadurch<br />
schwerer sich zu halten, ihre Samen<br />
und Keimlinge werden exponiert und<br />
haben weniger Wasser zur<br />
Verfügung. Dadurch verringert sich<br />
mit der Zeit der Pflanzenbewuchs<br />
noch mehr. Es ist ein Teufelskreis.<br />
Wenden wir uns jetzt aber der<br />
wichtigsten kommerziellen Nutzung<br />
der Sukkulentenkaroo zu: Vieh- und<br />
Wildbeweidung. Wie schon erwähnt,<br />
ist Gras äußerst selten zu finden in<br />
der Sukkulentenkaroo, die<br />
Pflanzendecke ist dünn und die<br />
Produktivität gering. Selbst bei<br />
äußerst durchdachter<br />
Bewirtschaftung sind deshalb der<br />
Weidekapazität eines Landstückes<br />
Grenzen gesetzt. Weil auch das<br />
Klima und die Regenmenge von Jahr<br />
zu Jahr variieren, sind Dürren wie<br />
die im Jahr 2003 keine Seltenheit<br />
und werden wahrscheinlich aufgrund<br />
steigender globaler Temperaturen<br />
sogar eher noch häufiger<br />
vorkommen. In solchen Jahren sinkt<br />
die Kapazität eines Gebietes<br />
natürlich noch weiter. In der<br />
Sukkulentenkaroo beträgt der<br />
empfohlene Tierbestand pro Jahr im<br />
Durchschnitt >50 ha pro<br />
Großvieheinheit (=LSU 1 ). Fachleute<br />
schätzen, dass solch tiefe Bestände<br />
langfristig nicht aufrecht erhalten<br />
werden können.<br />
1 LSU = ‘Large Stock Unit’. Der Tierbestand<br />
wird in LSU pro Hektar angegeben, wobei 1<br />
LSU einem Rind mit 455 kg entspricht. 1 LSU =<br />
6.51 Springböcke oder 1 Springbock = 0.15<br />
LSU. Weil kleine Tiere mehr Energie pro Einheit<br />
Körpergewicht verbrauchen, sind sie teurer zu<br />
halten bezüglich Futterverbrauch pro kg<br />
produziertes Fleisch.
In der Sukkulentenkaroo braucht man mehr als 10 ha Land, um einen einzelnen<br />
Spießbock nachhaltig halten zu können, oder 100 ha für eine Herde von 10 Spießböcken.<br />
Der Ist-Zustand: Probleme und<br />
Schutzmaßnahmen<br />
Das Biom der Sukkulentenkaroo<br />
dehnt sich über eine Fläche von<br />
116’000 km 2 aus. Von diesem<br />
gewaltigen Gebiet sind allerdings nur<br />
noch etwa 30’000 km 2 (26%) in<br />
relativ ursprünglichem Zustand und<br />
nur 3,5 % der Region sind formell<br />
geschützt. Kommunale und<br />
kommerzielle Beweidung durch Vieh<br />
und Wild sind die<br />
Hauptbewirtschaftungsformen, ein<br />
Gebiet von etwa 100’000 km 2 wird<br />
dafür genutzt. Dies bleibt nicht ohne<br />
Folgen für das natürliche<br />
Ökosystem. Im Gegensatz zu den<br />
meisten anderen Biodiversitäts-<br />
Hotspots ist die Sukkulentenkaroo<br />
nicht dicht besiedelt (4 Menschen<br />
pro km 2 , im Gegensatz zu den<br />
13<br />
232/km 2 in Deutschland und 167/km 2<br />
in der Schweiz). Der Mensch kann<br />
die Natur aber auch weitab von<br />
ausgedehnten Siedlungsflächen<br />
negativ beeinflussen, wie das hier<br />
der Fall ist: Durch Überweidung sind<br />
zwei Drittel des als Weidefläche<br />
benutzten Gebietes bereits<br />
schwerstens geschädigt und das<br />
natürliche Ökosystem zerstört,<br />
obwohl gerade diese<br />
Landnutzungsform gut mit den<br />
Zielen der Nachhaltigkeit vereinbart<br />
werden könnte. Übermäßiges<br />
Sammeln der Flora für den<br />
internationalen Zierblumenhandel<br />
und andere ökonomisch wichtige<br />
Aktivitäten wie Bergbau im großen<br />
und kleinen Stil sowie Landwirtschaft<br />
entlang der fruchtbaren<br />
Flusskorridore schaffen zusätzliche<br />
Probleme. Zurück bleiben im
schlimmsten Fall verschmutztes,<br />
verwüstetes Land, ausgetrocknete<br />
Flüsse und versalzte Böden.<br />
Was genau für Probleme werden<br />
nun eigentlich durch Überweidung<br />
verursacht? Natürlicherweise ändern<br />
äsende Tiere die<br />
Vegetationszusammensetzung und<br />
die Pflanzendecke: Sehr<br />
störungssensitive Pflanzen werden<br />
von widerstandsfähigeren ersetzt,<br />
welche leichte Trampelschäden noch<br />
wegstecken können. Der Anteil an<br />
einjährigen Pflanzen und Geophyten<br />
auf Weideflächen nimmt dank ihrer<br />
Wachstumsform eher zu, wenn<br />
große Sträucher und<br />
Blattsukkulenten verschwinden.<br />
Durch selektive Herbivorie erhalten<br />
giftige und unschmackhafte Pflanzen<br />
Auftrieb. Dabei muss man sich<br />
bewusst sein, dass nicht nur Ziegen<br />
und Schafe einem Stück Land<br />
erheblichen Schaden zufügen<br />
können. Auch auf Wildfarmen und in<br />
Reservaten sollten die Besatzdichten<br />
unbedingt an die Tragekapazität<br />
(Carrying Capacity) des Gebietes<br />
angepasst werden.<br />
Die meisten Farmer und Kleinbauern<br />
in Namaqualand haben nur relativ<br />
kleine Nutzflächen zur Verfügung,<br />
vielleicht ein paar 10'000 Hektar,<br />
was nicht viel ist, wenn man die tiefe<br />
Tragekapazität bedenkt. Dies hindert<br />
die Bauern mit ihren Nutztieren an<br />
natürlichen saisonalen,<br />
opportunistischen Wanderungen, wie<br />
es von den wilden Tieren gemacht<br />
wurde, bevor ihnen überall Zäune in<br />
den Weg gestellt wurden 2 . Dies führt<br />
2 Im 19ten Jahrhundert wichen die meisten<br />
Namaqualand-Bauern im Sommer jeweils nach<br />
Westen in Richtung Bushmanland aus. Das<br />
Bushmanland erhält seinen Regen im Sommer<br />
und ist Teil der Kalahari Region. Dadurch<br />
14<br />
dazu, dass die meisten Gebiete<br />
kontinuierlich beweidet werden, ohne<br />
dass den Pflanzen Zeit gegeben<br />
würde, sich von den Fraßschäden zu<br />
erholen. Verminderte<br />
Samenproduktion der essbaren<br />
Arten und selektive Herbivorie führen<br />
dann zur oben genannten<br />
Verschiebung von schmackhaften,<br />
mehrjährigen Pflanzen zu ephemerer<br />
Vegetation, was schlussendlich zu<br />
einer erhöhten Variabilität der<br />
jährlich produzierten<br />
Pflanzenbiomasse führt. Warum<br />
das? Einjährige Pflanzen wachsen<br />
nur, wenn genug Regen gefallen ist,<br />
in sehr trockenen Jahren keimen sie<br />
folglich überhaupt nicht. Dies macht<br />
Pflanzenwachstum und damit<br />
Futterproduktion höchst<br />
unberechenbar und führt dazu, dass<br />
Bauern während einer Dürre<br />
entweder ökonomische Verluste<br />
erleiden, oder auf neue<br />
Weidegründe ausweichen müssen.<br />
konnte sich das Veld jeweils von der Beweidung<br />
erholen.
Auf überweidetem Land wachsen zwar im Frühling viele Wildblumen, aber kaum<br />
Sträucher. Daher ist das Land die meiste Zeit des Jahres karg und der Boden ist der<br />
Erosion ausgesetzt.<br />
So lange die Pflanzendecke,<br />
unabhängig von ihrem Wert als<br />
Tierfutter, genügend dicht ist, kann<br />
der Regen im Boden versickern und<br />
Erosion verhindert werden. Fällt aber<br />
die Veldkondition unter einen<br />
sogenannten Veld Conservation<br />
Threshold, können auch<br />
Beweidungspausen nicht mehr viel<br />
ausrichten. Die Rehabilitation eines<br />
derart übernutzten Gebietes braucht<br />
enorm viel Zeit und ist sehr teuer.<br />
Beweidung und die darauffolgenden<br />
Veränderungen in der<br />
Vegetationsstruktrur haben natürlich<br />
auch Effekte auf wilde Tiere wie<br />
Vögel, Kleinsäuger und Reptilien.<br />
Hohe Besatzdichten verringern die<br />
Diversität und Abundanz von<br />
anderen pflanzenfressenden<br />
15<br />
Wirbeltieren. Wie wiederholt gezeigt<br />
wurde, können selbst Kleinsäuger<br />
einen großen Einfluss auf die<br />
Pflanzendiversität haben. Umgekehrt<br />
scheint die Kleinsäugerdiversität in<br />
der Sukkulentenkaroo hauptsächlich<br />
vom Bodenbedeckungsgrad durch<br />
mehrjährige Pflanzen abzuhängen.<br />
Dies könnte daran liegen, dass die<br />
Pflanzen als Versteck vor tagaktiven<br />
Räubern benötigt werden (tagaktive<br />
Kleinsäuger leiden sehr unter<br />
reduziertem Buschbestand), und<br />
dass die mehrjährigen Pflanzen<br />
einen Großteil der Nahrung der<br />
Kleinsäuger ausmachen, die in<br />
dieser Gegend hauptsächlich<br />
herbivor leben. Granivore Arten, wie<br />
einige Wüstenrennmäuse und Vögel<br />
hingegen, profitieren vom erhöhten
Anteil an einjährigen Pflanzen auf<br />
stark beweideten Flächen, da diese<br />
mehr Samen produzieren.<br />
In der Karoo als Ganzes (bestehend<br />
aus der Sukkulentenkaroo im<br />
Westen und anderen Karootypen im<br />
Osten) geht die Landnutzung zurzeit<br />
in zwei verschiedene Richtungen.<br />
Einerseits werden viele ökonomisch<br />
nicht lebensfähige Farmen, welche<br />
in der Vergangenheit übernutzt<br />
wurden und nicht mehr genügend<br />
Gewinn abwerfen, konsolidiert und<br />
formen nun große landwirtschaftliche<br />
16<br />
Einheiten. Diese eignen sich für<br />
Wildgehe und als private Reservate<br />
für den Ökotourismus und basieren<br />
vollständig auf dem natürlichen<br />
Kapital der Karoo. Meist muss sehr<br />
viel Geld investiert werden, um<br />
übernutzte und zerstörte Habitate zu<br />
restaurieren und so wieder natürliche<br />
Wildnis herzustellen.<br />
Umweltschützer begrüßen solche<br />
Landnutzungsformen natürlich, wenn<br />
diese neuen, riesigen Grundstücke<br />
nachhaltig bewirtschaftet werden.<br />
Auf sogenannten Game Farms werden gerne Springböke gehalten.
Der zweite Trend geht in die<br />
entgegengesetzte Richtung. In der<br />
Vergangenheit gab es in Südafrika<br />
gewaltige Ungerechtigkeiten in<br />
Bezug auf Landzugang und<br />
Landbesitz und viele Gemeinden<br />
wurden in sehr kleine Gebiete<br />
gezwungen. Der Staat versucht nun<br />
durch sein Landreformprogramm<br />
einen Teil dieser Ungerechtigkeiten<br />
aufzuheben. Ehemals privates Land<br />
wird an vorher benachteiligte oder<br />
landlose Bauern abgegeben und es<br />
werden Grundstücke an jene<br />
zurückgegeben, die aus ihren<br />
angestammten Gebieten vertrieben<br />
wurden. Für viele der Betroffenen<br />
eröffnen sich dadurch völlig neue<br />
Perspektiven. Wie wir aber vorher<br />
schon gesehen haben, ist das<br />
Aufteilen von großen,<br />
zusammenhängenden Gebieten in<br />
viele kleine Grundstücke nicht<br />
unbedingt die beste Strategie. Je<br />
kleiner ein bewirtschaftetes Stück<br />
Land ist, desto schwieriger ist es,<br />
regelmäßige Pausen einzuschalten,<br />
damit sich das Land von<br />
Beweidungs- und anderen Schäden<br />
erholen kann. Der Südafrikanische<br />
Staat versucht zur Zeit also, durch<br />
seine Landnutzungspolitik größere<br />
Fairness zu erreichen. Ein Scheitern<br />
aufgrund von Degradationseffekten,<br />
die ein Nebenprodukt des<br />
anhaltenden<br />
Bevölkerungswachstums und der<br />
daraus resultierenden Zunahme in<br />
der Landbewirtschaftungsintensität<br />
sind, scheint aber leider<br />
vorprogrammiert.<br />
Ideen und Überlegungen zur<br />
Bewirtschaftung<br />
17<br />
Wenn man all diese Faktoren<br />
anschaut, scheint es beinahe<br />
unmöglich, die Sukkulentenkaroo auf<br />
eine ökologische aber dennoch<br />
profitable Weise zu bewirtschaften.<br />
Und es gibt viele Menschen in der<br />
Sukkulentenkaroo, deren Überleben<br />
von ihrem Stück Land abhängt.<br />
Angeblich sei eine erfolgreiche<br />
Bewirtschaftung aber trotzdem kein<br />
Ding der Unmöglichkeit, wenn man<br />
bloß einige wichtige Regeln beachte.<br />
Regel Nummer eins: Sei vorsichtig<br />
und habe keine überambitionierten<br />
Pläne und unmöglichen Träume! Die<br />
Südafrikanische Gesetzgebung<br />
kennt kein allumfassendes<br />
Umweltschutz- und<br />
Landnutzungsgesetz, aber es gibt<br />
jede Menge Regeln (Gesetze,<br />
Erlasse, provinzielle Beigesetze)<br />
denen Landnutzer folgen müssen,<br />
und die oft das “Prinzip Vorsicht” zur<br />
Grundlage haben. Farmer, oder<br />
solche die es werden wollen, sollten<br />
sich zuallererst die Zeit nehmen, ihr<br />
Land gründlich kennen und<br />
einschätzen zu lernen. Die Fähigkeit<br />
realistisch beurteilen zu können, wie<br />
viel von den relevanten natürlichen<br />
Ressourcen (Wasser, Boden,<br />
Vegetation) vorhanden ist, ist<br />
offensichtlich notwendig um<br />
Zukunftspläne zu erstellen, die dann<br />
auch funktionieren. In diesem<br />
Zusammenhang werde ich zwei<br />
Themen diskutieren: Management<br />
der Beweidung durch Nutztiere und<br />
Game Management.<br />
Es gibt viele verschiedene Sorten<br />
von domestizierten Nutztieren,<br />
welche man züchten könnte. Im<br />
Allgemeinen ist der relative<br />
Energieverbrauch bei kleinen Tieren<br />
größer und ein solch erhöhter Bedarf<br />
an nährstoffreichem Futter führt oft
zu selektiver Herbivorie. Durch<br />
gemischte Herden aus Tieren<br />
verschiedener Größen und mit<br />
verschiedenen Weideeigenschaften<br />
(Zweig- und Laubfresser vs.<br />
Weidegänger) wird der Druck auf<br />
gewisse Pflanzen und Pflanzenteile<br />
gleichmäßiger auf die ganze<br />
Vegetation verteilt. Aufgepasst aber<br />
vor überlappenden<br />
Weidepräferenzen verschiedener<br />
Tierarten, welche den gegenteiligen<br />
Effekt haben können! Gewisse Tiere<br />
sind auch problematischer als<br />
andere, Strauße beispielsweise<br />
rupfen ganze Keimlinge aus um sie<br />
vollständig zu verzehren.<br />
Strauße kommen in der<br />
Sukkulentenkaroo natürlicher Weise vor,<br />
aber nur in sehr geringen Dichten. Auf<br />
Straußenfarmen treten extrem hohe<br />
Dichten auf und die Strauße vernichten<br />
die Vegetation, da sie selbst kleine<br />
Keimlinge ganz ausrupfen. Sie zerstören<br />
das Land damit langfristig.<br />
Es gibt verschiedene Modelle für die<br />
Vegetationsdynamik in der Karoo,<br />
welche mich allesamt nicht<br />
vollständig überzeugten. Was die<br />
meisten der Modelle aber<br />
schlussendlich aussagen, ist simpel:<br />
18<br />
Einige der Veränderungen oder<br />
Schäden am Veld sind leicht<br />
umkehrbar, andere erfordern mehr<br />
als bloß Ruhe, wenn das Veld<br />
wieder in einen guten Zustand<br />
gebracht werden soll. Die fünf<br />
Hauptparameter in jedem der<br />
gebräuchlichen<br />
Beweidungssysteme, welche den<br />
Umständen angepasst werden<br />
sollten, sind: Besatzdichte, welche<br />
Beweidungsintensität und<br />
Trampelschäden beeinflusst.<br />
Beweidungsdauer, die Dauer des<br />
Aufenthaltes einer Herde in einem<br />
Camp. Ruheperiode, einer der<br />
wichtigsten Punkte in jedem System.<br />
Herdenzusammensetzung, mit den<br />
oben besprochenen Auswirkungen.<br />
Camp Größe: Wohl jeder Bauer<br />
hätte gerne ein wenig mehr<br />
Weideland!<br />
Ein Farmer kann nun zwischen<br />
kontinuierlicher und turnusmäßiger<br />
Beweidung wählen. Bei geringen<br />
Besatzdichten kann kontinuierliche<br />
Beweidung eine gute Lösung sein,<br />
dies lohnt sich aber (gerade wegen<br />
den geringen Besatzdichten)<br />
normalerweise nur auf Wild-Farmen.<br />
Turnusmäßige Beweidung wird<br />
durch die Beweidungsdauer in zwei<br />
Kategorien unterteilt: Kurz (< 2<br />
Wochen) und lang (ein bis mehrere<br />
Monate). Ersteres erfordert<br />
normalerweise intensives und gut<br />
durchdachtes Management und eine<br />
gute Infrastruktur, weil die Tiere in<br />
kurzen Abständen von einem<br />
eingezäunten Camp zum nächsten<br />
getrieben oder transportiert werden<br />
müssen, da manchmal schon ein<br />
einziger Tag zu viel in einem Gebiet<br />
großen Schaden anrichten kann. In<br />
jedem Fall sind genaue<br />
Beobachtung, ständige
Aufzeichnungen, Flexibilität und<br />
Adaption der Schlüssel zum Erfolg.<br />
Regenfälle zum Beispiel<br />
beeinflussen die Fähigkeit der<br />
Pflanzen, sich zu regenerieren,<br />
enorm. Somit müssen solche<br />
Opportunitätsfenster unbedingt<br />
ausgenutzt werden, um Schäden an<br />
Pflanzen und Böden zu reparieren.<br />
Viele dieser Punkte gelten genauso<br />
für das Wild. Früher gab es viele an<br />
die Trockenheit angepasste und<br />
spezialisierte Arten in der<br />
Sukkulentenkaroo. Vorausgesetzt<br />
man kann auf seinem Land<br />
angemessene Habitate bieten,<br />
könnten auch große Tiere wie das<br />
Spitzmaulnashorn erfolgreich<br />
wiedereingeführt werden, und<br />
19<br />
theoretisch sogar Elefanten, welche<br />
einst, wie heute die Wüstenelefanten<br />
in Namibia, in den trockenen<br />
Flussbetten herumzogen. Es wird<br />
grundsätzlich empfohlen, dass man<br />
nur solche Tiere in Farmen und<br />
Naturreservaten (das Beispiel<br />
Goegap wird später besprochen)<br />
einführt, die ursprünglich in dem<br />
Gebiet schon vorgekommen sind.<br />
Allerdings führten 300 Jahre<br />
Viehzucht vielerorts zu<br />
Schädigungen von solchem<br />
Ausmaß, das extensive<br />
Restaurierungen nötig sind, bevor in<br />
solchen Gebieten auch nur ein<br />
einziges größeres wildes Tier ohne<br />
menschliche Hilfe überleben kann.<br />
Auch Wildtiere wie diese Oryx-Antilopen können zu Überweidung führen, wenn es zu<br />
viele davon auf einer Farm gibt.
Auch Wild kann die Vegetation<br />
übernutzen! Genauso wie in der<br />
Viehzucht muss man auch hier auf<br />
eine ausgewogene Mischung von<br />
Arten achten, und die Besatzdichten<br />
tief genug halten. Wichtig ist das<br />
optimale Verhältnis zwischen<br />
Weidegängern, Zweig- und<br />
Laubfressern, und Generalisten.<br />
Dieses hängt primär von der<br />
Regenmenge und der<br />
Regenverteilung ab, welche aber in<br />
der gesamten Karoo äußerst<br />
unberechenbar und unzuverlässig<br />
sind. Es sollten also vor allem<br />
Tierarten gewählt werden, die in<br />
Dürrejahren von Gräsern auf Büsche<br />
ausweichen können. Gerade in der<br />
Sukkulentenkaroo ist dies besonders<br />
wichtig, da hier Gräser ohnehin nur<br />
in begrenztem Ausmaß vorkommen.<br />
Je größer das zur Verfügung<br />
stehende Gebiet, desto eher finden<br />
sich ausreichende Mengen sowohl<br />
an Futterpflanzen als auch an<br />
Vegetation, die Schutz vor Sonne<br />
und Feinden bietet. Auch Wild kann<br />
zu Überweidung beitragen. Es ist<br />
dabei im Allgemeinen<br />
anspruchsvoller als domestizierte<br />
Tiere. Vom territorialen Einzelgänger<br />
bis zum nichtterritorialen Herdentier<br />
gibt es alles, und um für jede Art<br />
funktionsfähige soziale Einheiten zu<br />
ermöglichen, braucht es<br />
normalerweise viel Platz. Die<br />
angemessenen Besatzdichten für<br />
wilde Huftiere können also nicht<br />
einfach in LSU ausgedrückt werden,<br />
weil dieses Konzept die<br />
spezifischen zusätzlichen Ansprüche<br />
der Wildtiere ignoriert.<br />
Selbstverständlich gibt es noch viel<br />
mehr zu berücksichtigen:<br />
Wasserversorgung, Dürrevorsorge,<br />
Problemtiere, Camp Design,<br />
20<br />
Strategien zur gemeinsamen<br />
Bewirtschaftung großer Flächen.<br />
Gewisse Themen wären zwar<br />
interessant, sind aber zu spezifisch<br />
und zu technisch, um hier<br />
besprochen zu werden.<br />
Goegap:<br />
Was hat dies nun alles mit dem<br />
Goegap Nature Reserve zu tun?<br />
Erstaunlicherweise sehr viel.<br />
Goegap ist nämlich alles andere als<br />
ein unberührtes Stück Wildnis. 1960<br />
spendete eine lokale Bergbaufirma<br />
4600 ha Farmland für ein<br />
Naturreservat. Dieses Land war aber<br />
wegen Überweidung in so<br />
schlechtem Zustand, dass erst 1970<br />
die ersten großen Säuger,<br />
namentlich der Spießbock (Oryx<br />
gazella), freigelassen werden<br />
konnten. 1996 wurde zusätzliches<br />
Land erworben (die Farm Goegap,<br />
dessen altes Farmhaus heute als<br />
Research Station dient) und das<br />
Reservat erreichte seine heutige<br />
Größe von etwa 15'000 ha.<br />
Allerdings benötigte das Veld auch<br />
hier viel Zeit, um sich zu erholen,<br />
deshalb blieb es über 8 Jahre<br />
eingezäunt und dadurch<br />
unzugänglich für die großen Huftiere.<br />
Durch ein umfangreiches Veld-<br />
Monitoring Programm wird das Land<br />
heute noch ständig überwacht. Das<br />
Reservat ist umgeben von Farmland<br />
und eingezäunt. Die Tiere können<br />
deshalb in der Trockenzeit nicht in<br />
futterreichere Gebiete abwandern,<br />
wie es in der Vergangenheit<br />
geschehen wäre. Glücklicherweise<br />
haben die Huftiere aber die<br />
Möglichkeit, innerhalb des<br />
Reservates begrenzte Wanderungen<br />
zu unternehmen, da Teile des
Gebietes den Regen im Sommer<br />
erhalten, und nicht, wie in der<br />
Sukkulentenkaroo, im Winter<br />
(Goegap liegt auf der Grenze<br />
zwischen Sukkulentenkaroo und<br />
Bushmanland). Der ständige<br />
Beweidungsdruck fordert aber auch<br />
hier seinen Preis, mit allen oben<br />
diskutierten Auswirkungen.<br />
Zurzeit umfasst die<br />
Großtierpopulation 172 LSUs. 191<br />
LSUs wären etwa 60% der<br />
Tragekapazität des Gebietes,<br />
umgerechnet heißt das: Es werden<br />
84 ha benötigt pro LSU. Übersetzt in<br />
Zahlen gibt es also: 250-300<br />
Spießböcke (Oryx gazella), 200-300<br />
Springböcke (Antidorcas<br />
marsupialis), 20-25 Hartmann’s<br />
Bergzebras (Equus zebra<br />
21<br />
hartmannae), ±70 Strauße (Struthio<br />
camelus), je ±30 Steinböckchen<br />
(raphicerus campestris) und<br />
Klippspringer (Oreotragus<br />
oreotragus), und ±20 Duiker<br />
(Sylvicapra grimmia). Viel mehr Tiere<br />
sollten es in absehbarer Zeit nicht<br />
werden, da die Vegetation noch sehr<br />
fragil ist. Weil es im Park keine<br />
Großräuber gibt, welche die<br />
Populationsgrößen regulieren, ist<br />
aktives Management nötig. Solch<br />
kleine Populationen bedeuten aber<br />
auch, dass der Genpool sehr limitiert<br />
ist. Die 250 Spießböcke<br />
beispielsweise stammen allesamt<br />
von einer elfköpfigen Familiengruppe<br />
ab, die gemeinsam eingeführt<br />
wurden.Viele der Tiere zeigen<br />
bereits Inzuchtschäden.<br />
In Goegap gibt es etwa 25 Bergzebras, mindestens 50 wären notwendig, um langfristige<br />
Schäden durch Inzucht zu vermeiden, sogar 500, um eine Verringerung des Genpools<br />
durch Drift zu verhindern. Das Reserve bietet aber nicht viel Platz für zusätzliche<br />
Bergzebras.
Auf lange Sicht möchte das<br />
Parkmanagement in Goegap wieder<br />
ein etwas natürlicheres Ökosystem<br />
installieren. Ein Schritt in diese<br />
Richtung wären<br />
Austauschprogramme mit andern<br />
Parks und Reservaten, die es<br />
ermöglichen, ohne Abschüsse den<br />
Tierbestand zu regulieren und durch<br />
verstärkten Genfluss die Inzucht zu<br />
reduzieren. Auch die<br />
Wiedereinführung von weiteren<br />
ursprünglich hier einheimischen<br />
Tieren soll helfen, das natürliche<br />
Gleichgewicht wieder herzustellen.<br />
In Zukunft soll der Riedbock (Pelea<br />
capreolus, eine Antilope) in Goegap<br />
ausgesetzt, in fernerer Zukunft<br />
könnte sogar das Spitzmaulnashorn<br />
für Aufregung sorgen. Zurzeit ist die<br />
Reservatsfläche für solche<br />
Unternehmungen jedoch noch viel<br />
zu klein. Weiteres Land<br />
dazuzukaufen ist aber leider nicht<br />
nur teuer, sondern auch schwierig.<br />
Pläne und Träume sind genügend<br />
vorhanden, beispielsweise die<br />
Wiedereinführung von Geparden<br />
22<br />
(Acinonyx jubatus). Diese<br />
Großräuber würden unter den<br />
kranken und alten Tieren aufräumen<br />
und somit den Tierbestand<br />
kontrollieren. Natürlich hätten solche<br />
Tiere auch den erfreulichen Effekt,<br />
dass sie durch ihre Attraktivität ein<br />
breiteres Publikum anziehen würden.<br />
Heute kommen die Touristen<br />
hauptsächlich wegen der<br />
Wildblumen nach Goegap.<br />
Wie man sieht, hat das Goegap<br />
Reservat dieselben Probleme und<br />
muss dieselben Herausforderungen<br />
meistern, wie jede Farm in der<br />
Umgebung: Begrenzte Fläche,<br />
Überweidung in der Vergangenheit<br />
und Gegenwart, Erosion durch<br />
schlecht geplante und angelegte<br />
Straßen, schwieriges Terrain für<br />
Tier- und Pflanzenmonitoring,<br />
Wilderei, und ein limitiertes Budget.<br />
Mit der richtigen Einstellung und<br />
guten Ideen kann man aber aus<br />
diesen faszinierenden 150 km 2<br />
Sukkulentenkaroo mit Sicherheit<br />
sehr viel machen!<br />
Wird es in ferner Zukunft wieder Geparden in Goegap geben? Dies ist ein Traum der<br />
Reserve Managerin Maxie Jonk, für den sie sich seit Jahren einsetzt.
Referenzen:<br />
Allsopp N, 1999: Effects of grazing and cultivation on soil patterns and processes<br />
in the Paulshoek area of Namaqualand (Plant Ecology, 142:179-187)<br />
Barrie Low A. & Rebelo A.G, 1996: Vegetation of South Africa, Lesotho and<br />
Swaziland; A companion to the Vegetation Map of South Africa, Lesotho and<br />
Swaziland (Published by the Department of Environment al Affairs & Tourism,<br />
Pretoria)<br />
Cincotta R.P, Wisnewski J. & Engelman R, 2000: Human population in the<br />
biodiversity hotspots (Nature, 404:990-992)<br />
Esler, K.J, Milton S.J. & Dean, W.R.J, 2006: Karoo Veld; Ecology and<br />
Management (Published by BRIZA Publications)<br />
Joubert D.F. & Ryan P.G, 1999: Differences in mammal and bird assemblages<br />
between commercial and communal rangelands in the Succulent Karoo, South<br />
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Report of SKEP 20-year strategy, mehr auf: www.cepf.net or www.dlist.org<br />
Todd S.W. & Hoffmann M.T, 1999: A fence-line contrast reveals effects of heavy<br />
grazing on plant diversity and community composition in Namaqualand, South<br />
Africa (Plant Ecology, 142:169-178)<br />
United Nations World Populations Prospects Report (2004 revision)<br />
www.biodiversityhotspots.org<br />
23
24<br />
Neu erschienen<br />
Carsten Schradin:<br />
Die Biologie des Vaters<br />
Was uns die Verhaltensforschung<br />
über Väter erzählen kann.<br />
ISBN-10: 3-930831-65-1, 206 Seiten, zahlr. auch<br />
farbige Abbildungen<br />
Populärwissenschaftliches Buch, welches die<br />
Biologie des Vaters verständlich und unterhaltsam<br />
erklärt.<br />
Mit vielen Berichten über die Striemengrasmaus.<br />
Erschienen im Filander Verlag, Fürth.<br />
http://www.filander.de/index.html.<br />
Goegap Nature Reserve<br />
Gästehaus, Campingplatz, Buschhütte und Buschcamp.<br />
Neben speziellen Routen für Geländewagen gibt es auch Touristenrouten,<br />
die für alle PKW-Klassen befahrbar sind.<br />
Außerdem gibt es zwei schöne Wanderwege sowie einen<br />
Sukkulentengarten, in dem man sich vor Beginn der Touren über die<br />
vielfältige Flora des Reservats informieren kann.<br />
Tel: +27 27 718 99 06<br />
Fax: +27 277181286
Von Carsten Schradin<br />
INTERESSANTES ÜBER DIE<br />
TIER- UND PFLANZENWELT<br />
MÄUSEPORTRAIT: MÄNNCHEN 1009<br />
Mutter: ? Vater: ?<br />
Geboren: Februar 2005 Gestorben: Ende März 2006<br />
Alter: 13 Monate Todesursache:. Unbekannt<br />
verschwunden<br />
Partner: Keine, umherstreunendes Eingewandert<br />
Männchen<br />
Kinder: unbekannt Enkel: unbekannt<br />
F: Female = Weibchen, M: Male = Männchen<br />
Ich weiß nicht, woher M1009 kam.<br />
Zum ersten Mal fing ich ihn im Juli<br />
2005, aber da war er schon ein<br />
erwachsenes Männchen.<br />
Erstaunlicher Weise blieb er aber<br />
von Juli 2005 bis März 2006 mehr<br />
oder weniger an derselben Stelle.<br />
Erstaunlich war dies, weil M1009 zu<br />
keiner Gruppe gehörte, sondern ein<br />
Einzelgänger war. Er stromerte<br />
durch die Territorien mehrerer<br />
Gruppen, die alle aus mehreren<br />
Zuchtweibchen und je einem<br />
Zuchtmännchen bestanden. M1009<br />
schaffte es aber nie, selber zu einem<br />
Zuchtmännchen aufzusteigen.<br />
Warum er dann nicht abwanderte,<br />
auf der Suche nach einer anderen,<br />
einer freien Gruppe, weiß ich nicht.<br />
Ein Grund könnte eventuell<br />
darin liegen, dass es M1009 als<br />
Junggesellen gar nicht so schlecht<br />
ging. Sein Home Range überlappte<br />
mit den Gruppen 5 (S214), G15<br />
(S203), G3 (S124), G16 (S221) und<br />
G20 (S160), an die Gruppen G4<br />
25<br />
(S192), G12 (B18) und G28 (S116)<br />
grenzte es an. Theoretisch hatte<br />
M1009 also Zugang zu den<br />
Weibchen all dieser Gruppen. Das<br />
wären insgesamt ca. 17 Weibchen<br />
gewesen. Ein Gruppenmännchen<br />
hat hingegen nur 1-3, selten 4<br />
Weibchen.<br />
Aber war M1009 wirklich<br />
erfolgreich bei den Weibchen, zu<br />
deren Gruppe er gar nicht gehörte?<br />
Leider haben wir keine<br />
Verhaltensbeobachtungen, welche<br />
eine Aussage zulassen. Aber wir<br />
haben die Schwanzspitze von<br />
M1009 in Alkohol aufbewahrt. Eine<br />
derartige Gewebeprobe gehört zur<br />
routinemäßigen Datenaufnahme und<br />
ist für die Mäuse kaum spürbar, da<br />
es sich lediglich um ein paar<br />
Millimeter handelt. Dadurch haben<br />
wir auch die Schwanzspitzen aller 17<br />
Zuchtweibchen, ihrer 8<br />
Zuchtmännchen, und ihrer ca. 100<br />
Kinder. Im Genetiklabor wird sich<br />
also die Frage beantworten lassen,
ob M1009 der Vater von<br />
Mäusekindern zahlreicher Gruppen<br />
war, oder ob er nur einsam<br />
herumstreunerte, immer auf der<br />
Suche nach einem Weibchen, aber<br />
leider immer erfolglos. Drei Gründe<br />
lassen aber bereits jetzt vermuten,<br />
dass er erfolgreich war: 1. Paaren<br />
sich Mäuseweibchen normalerweise<br />
nur mit einem Männchen, das sie<br />
kennen. Und da M1009 sechs<br />
Monate im selben Territorium<br />
hauste, kannten ihn wahrscheinlich<br />
alle Weibchen drum herum. 2. Am 2.<br />
26<br />
September telemetrierten wir ihn<br />
nachts in einem Busch zusammen<br />
mit dem Weibchen F876 aus dem<br />
Nest S160, und 3. am 5. September<br />
erwischten wir ihn auf diese Weise<br />
zusammen mit dem Weibchen F570<br />
aus dem Nest S124. Aber endgültige<br />
Sicherheit werden wir erst haben,<br />
wenn wir den Vaterschaftstest<br />
gemacht haben. Aber dank der<br />
Julius-Klaus Stiftung (s.u.) wird sich<br />
diese Frage in den kommenden zwei<br />
Jahren beantworten lassen.<br />
INSEKTENPORTRÄT: RIESENSTABHEUSCHRECKE PALOPHUS REYI<br />
Von Stella Miranda Treffler<br />
An einem Samstagabend saßen wir<br />
wieder einmal beim wöchentlichen<br />
Grillen zusammen. Plötzlich<br />
entdeckte ich ein riesiges geflügeltes<br />
Tier, das in die Glut geflogen war<br />
und jetzt heftig zappelte. Ich stieß<br />
nur ein alarmiertes: „Was ist das<br />
denn???“ aus und starrte das Wesen<br />
an, ohne es identifizieren zu können.<br />
Carsten hingegen reagierte<br />
geistesgegenwärtiger und rettete das<br />
Tier. Nun konnten wir erkennen, was<br />
denn da vom Licht der Glut<br />
angelockt worden war: eine große<br />
Stabheuschrecke (Palophus reyi).<br />
Bei diesem Exemplar handelte es<br />
sich um eine männliche<br />
Riesenstabheuschrecke. Diese<br />
haben voll ausgebildete Flügel von<br />
brauner Färbung mit dunkleren<br />
Venen und hellen Punkten, welche<br />
die Tiere auch flugfähig machen. Sie<br />
werden 11cm lang, die Weibchen<br />
erreichen sogar 25cm. Der Körper ist<br />
einfarbig dunkelbraun und weist eine<br />
raue, borkenähnliche Struktur auf.<br />
Auf dem Kopf haben sie zwei<br />
deutliche Stachel. Stört man diese<br />
Tiere, wiegen sie sich rhythmisch hin<br />
und her. Sie leben in Bäumen und<br />
Sträuchern, vorwiegend in wärmeren<br />
Regionen. Goegap erfüllt diese<br />
Vorlieben mühelos. Nachts werden<br />
Riesenstabheuschrecken oft von<br />
Licht angezogen, so dass man sie<br />
am nächsten Morgen auf den<br />
Wänden finden kann.
Dies war das letzte von fünf Insektenporträts, welche Stella geschrieben<br />
hat. Das erste Porträt erschien im <strong>SGM</strong>-Spiegel Nr. 7 vor mehr als einem<br />
Jahr. Danke Stella!<br />
GECKOPORTRÄT: BIBRON-DICKFINGERGECKO (PACHYDACTYLUS BIBRONII)<br />
Von Ramona Pötzinger<br />
Diesen Gecko findet man überall in und um die Forschungsstation (wie zum<br />
Beispiel in unseren Zimmern).<br />
Identifikation: Dieser Gecko ist relativ groß, zwischen 7 und 10 cm lang. Der<br />
Schwanz, der ungefähr die gleiche Länge wie der Körper hat, hat einen<br />
Fettspeicher und ist in Abschnitte unterteilt, mit Schuppen, die in regelmäßigen<br />
Querreihen angeordnet sind. Der Rücken ist braun bis graubraun oder<br />
purpurschwarz mit 4-5 undeutlichen, dunklen und welligen Querbanden. Der<br />
Bauch ist weis und der Schwanz hat 8-10 dunkle Banden, die zwar häufig bei<br />
Jungtieren vorkommen aber bei ausgewachsenen Tieren verblassen.<br />
Biologie und Fortpflanzung: Dies ist einer der am weitesten verbreiteten Geckos<br />
in der Sukkulentenkaroo und Karoo. Sie leben oft in Gruppen auf Felsen, unter<br />
loser Baumrinde und in Häusern. Er frisst eine große Auswahl an Beute,<br />
einschließlich Grashüpfer, Ameisen, Termiten, Käfer und sogar giftige<br />
Tausendfüssler und kleinere Eidechsen. Es werden 2 Eier zum Beispiel in<br />
Felsspalten oder unter Rinde abgelegt.<br />
Lebensraum: Sukkulentgenkaroo und Karoo.<br />
27
KONFERENZEN, VORTRÄGE,<br />
PUBLIKATIONEN<br />
PUBLIKATIONEN<br />
Schradin, C., Krackow, S., Schubert, M., Keller, C., Schradin, B., and Pillay, N.<br />
(2007). Regulation of activity in desert-living striped mice: The importance<br />
of basking Ethology 113, 606-614.<br />
VORTRÄGE<br />
Schradin, C. 24. Mai 2007. Paternal care in mouse and monkey fathers.<br />
Eingeladener Vortrag, Deutsches Primatenzentrum, Göttingen.,<br />
Deutschland<br />
28
FORSCHUNGSFÖRDERUNG:<br />
SPENDEN AN DIE FORSCHUNGSSTATION<br />
10 EURO SPENDE!<br />
Die Abonnenten des <strong>SGM</strong>-Spiegels<br />
werden gebeten, pro Jahr 10 Euro für<br />
die Forschungsstation zu spenden.<br />
Spenden von mehr als 10 Euro sind<br />
natürlich herzlich willkommen.<br />
Spender von 50 Euro oder mehr<br />
werden namentlich im <strong>SGM</strong>-Spiegel<br />
erwähnt.<br />
Das Geld wird für folgende Zwecke<br />
verwendet:<br />
1. Hilfe bei der Finanzierung von<br />
Forschungsarbeiten, speziell auch<br />
kleineren Arbeiten wie Diplom- oder<br />
Doktorarbeiten.<br />
2. Kauf von Infrastruktur für die<br />
Forschungsstation.<br />
3. Laufende Kosten der<br />
Forschungsstation.<br />
Am Ende eines jeden Jahres wird im<br />
<strong>SGM</strong>-Spiegel veröffentlicht, wieviel<br />
Spenden eingegangen sind und wie<br />
diese Gelder verwendet wurden.<br />
Spendenkonten:<br />
Südafrika<br />
Standard Bank<br />
Filiale: Braamfontein<br />
Konto (account name): Wits<br />
University Foundation<br />
Konto Nr.: 002900076<br />
Branch code: 004805<br />
Swift code: SB ZAZ AJJ 00480502<br />
Bitte L.2112 als Verwendungszweck<br />
(reference) angeben.<br />
29<br />
Deutschland<br />
Carsten Schradin, KSK Esslingen,<br />
BLZ 611 500 20, Konto Nr. 7434686<br />
(Verwendungszweck: Maus).<br />
Schweiz (Zahlungen aus der<br />
Schweiz)<br />
Postkonto 80-643-0<br />
Finanzabteilung der Universität<br />
Zürich, 8001 Zürich<br />
Verwendungszweck: Kreditnummer<br />
37202508, Projekt Striemengrasmaus<br />
(dies UNBEDINGT angeben)<br />
Schweiz (Zahlungen aus dem<br />
Ausland)<br />
Zürcher Kantonalbank, Hauptsitz,<br />
CH-8010 Zürich<br />
Konto: 1100-0109-594 (BC 700)<br />
Finanzabteilung der Universität<br />
Zürich, 8001 Zürich<br />
Swift-Code: ZKBKCHZZ80A<br />
IBAN: CH51 0070 0110 0001 0959 4<br />
Verwendungszweck: Kreditnummer<br />
37202508, Projekt Striemengrasmaus<br />
(dies UNBEDINGT angeben)
GRÖßERE SPENDEN UND SPONSOREN<br />
Sponsoren größerer Beträge sind<br />
gesucht für:<br />
1. Autosponsor:<br />
Für die Forschungsstation wäre ein<br />
geräumiger Wagen mit Geländekompatibilität<br />
sehr nützlich. In Frage<br />
kommt der Toyota Condor.<br />
Kostenpunkt: 40 000 Euro.<br />
Wer Sponsor werden will, schreibt eine Email an: INFO@STRIPEDMOUSE.COM<br />
DANKSAGUNG<br />
Julius Klaus-Stiftung: Die an der Universität Zürich ansässige Julius Klaus-<br />
Stiftung unterstützt das Forschungsprojekt „Sociogenetics of African striped<br />
mice“ von Dr. Carsten Schradin mit CHF 9000. In diesem Projekt sollen über die<br />
Jahre gesammelte Gewebeproben hinsichtlich folgender Fragestellungen<br />
analysiert werden:<br />
Feststellung von Vaterschaften: In wieweit sind die Zuchtmännchen von Gruppen<br />
erfolgreich darin, ihre Weibchen zu befruchten? Gehen die Weibchen mit den<br />
Männchen benachbarter Gruppen „fremd“? Sind einzeln umherziehende<br />
Männchen erfolgreich darin, Weibchen von Gruppen zu befruchten?<br />
In wieweit sind die Weibchen einer Gruppe miteinander verwandt? Wenn eine<br />
Gruppe aus mehreren Weibchen am Anfang der Fortpflanzungssaison<br />
auseinanderbricht, spielt dann die Verwandtschaft eine Rolle darin, welche<br />
Weibchen zusammenbleiben und welche die Gruppe verlassen?<br />
Veränderungen in der genetischen Variabilität: Welchen Einfluss hatte die Dürre<br />
von 2003, als 99% der Mäuse starben, auf die genetische Variabilität der<br />
Studienpopulation?<br />
Wir sind der Julius Klaus-Stiftung für ihre Unterstützung sehr dankbar!<br />
30
Seit März haben wir eine Graue<br />
Manguste am Haus leben. Sie hat<br />
sich am Zaun eingegraben, wo vor<br />
vielen Jahren einmal Pfeifratten<br />
wohnten, die schon vorgegraben<br />
haben. Morgens sieht man sie, wie<br />
sie sich sonnt. Zusammen mit der in<br />
der Nähe wohnenden Wildkatze und<br />
dem Schakal wird sie es wohl<br />
Maarten staunte nicht schlecht, als<br />
er im Mai eine Maus telemetrierte<br />
und gleichzeitig eine Schlange fand.<br />
Die Maus steckte bereits halb in<br />
einer jungen Puffotter. Die giftigste<br />
Schlange Namqaualands fand die<br />
Aufmerksamkeit, welche Maarten ihr<br />
Im Juni bekamen wir einen neuen<br />
großen Gaskühlschrank mit großem<br />
Gefrierfach. Bei der steigenden Zahl<br />
an Studenten wurde dies notwendig,<br />
zumal der 6 Jahre alte Kühlschrank<br />
inzwischen nicht mehr so gut<br />
FSM-TIMES<br />
AUS DIE MAUS<br />
MANGUSTE AM HAUS<br />
MAUS IN SCHLANGE<br />
NEUER KÜHLSCHRANK<br />
31<br />
gewesen sein, die der<br />
Striemengrasmauspopulation am<br />
Haus den Gar ausgemacht hat. Zum<br />
ersten Mal seit wir hier sind leben<br />
keine Striemengrasmäuse um das<br />
Haus herum. Selbst im Trockenjahr<br />
2003 hatten hier noch einige Mäuse<br />
überlebt.<br />
zollte, nicht so toll und spuckte<br />
beleidigt die Maus wieder aus. Für<br />
die Maus war es zwar zu spät, aber<br />
immerhin bekamen wir so unseren<br />
teuren Transmitter zurück, den die<br />
Maus um ihren Hals getragen hatte.<br />
funktioniert. Er kostete übrigens<br />
genauso viel wie vor 6 Jahren.<br />
Gaskühlschränke sind somit wohl<br />
das einzige, was über die Jahre<br />
hinweg nicht teurer wurde.<br />
Den <strong>SGM</strong> Spiegel gibt es auch auf Englisch, als die FSM TIMES. Diese kann<br />
unter HTTP://WWW.STRIPEDMOUSE.COM heruntergeladen werden.