02.01.2013 Aufrufe

SGM-SPIEGEL - Striped Mouse

SGM-SPIEGEL - Striped Mouse

SGM-SPIEGEL - Striped Mouse

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Auch Wild kann die Vegetation<br />

übernutzen! Genauso wie in der<br />

Viehzucht muss man auch hier auf<br />

eine ausgewogene Mischung von<br />

Arten achten, und die Besatzdichten<br />

tief genug halten. Wichtig ist das<br />

optimale Verhältnis zwischen<br />

Weidegängern, Zweig- und<br />

Laubfressern, und Generalisten.<br />

Dieses hängt primär von der<br />

Regenmenge und der<br />

Regenverteilung ab, welche aber in<br />

der gesamten Karoo äußerst<br />

unberechenbar und unzuverlässig<br />

sind. Es sollten also vor allem<br />

Tierarten gewählt werden, die in<br />

Dürrejahren von Gräsern auf Büsche<br />

ausweichen können. Gerade in der<br />

Sukkulentenkaroo ist dies besonders<br />

wichtig, da hier Gräser ohnehin nur<br />

in begrenztem Ausmaß vorkommen.<br />

Je größer das zur Verfügung<br />

stehende Gebiet, desto eher finden<br />

sich ausreichende Mengen sowohl<br />

an Futterpflanzen als auch an<br />

Vegetation, die Schutz vor Sonne<br />

und Feinden bietet. Auch Wild kann<br />

zu Überweidung beitragen. Es ist<br />

dabei im Allgemeinen<br />

anspruchsvoller als domestizierte<br />

Tiere. Vom territorialen Einzelgänger<br />

bis zum nichtterritorialen Herdentier<br />

gibt es alles, und um für jede Art<br />

funktionsfähige soziale Einheiten zu<br />

ermöglichen, braucht es<br />

normalerweise viel Platz. Die<br />

angemessenen Besatzdichten für<br />

wilde Huftiere können also nicht<br />

einfach in LSU ausgedrückt werden,<br />

weil dieses Konzept die<br />

spezifischen zusätzlichen Ansprüche<br />

der Wildtiere ignoriert.<br />

Selbstverständlich gibt es noch viel<br />

mehr zu berücksichtigen:<br />

Wasserversorgung, Dürrevorsorge,<br />

Problemtiere, Camp Design,<br />

20<br />

Strategien zur gemeinsamen<br />

Bewirtschaftung großer Flächen.<br />

Gewisse Themen wären zwar<br />

interessant, sind aber zu spezifisch<br />

und zu technisch, um hier<br />

besprochen zu werden.<br />

Goegap:<br />

Was hat dies nun alles mit dem<br />

Goegap Nature Reserve zu tun?<br />

Erstaunlicherweise sehr viel.<br />

Goegap ist nämlich alles andere als<br />

ein unberührtes Stück Wildnis. 1960<br />

spendete eine lokale Bergbaufirma<br />

4600 ha Farmland für ein<br />

Naturreservat. Dieses Land war aber<br />

wegen Überweidung in so<br />

schlechtem Zustand, dass erst 1970<br />

die ersten großen Säuger,<br />

namentlich der Spießbock (Oryx<br />

gazella), freigelassen werden<br />

konnten. 1996 wurde zusätzliches<br />

Land erworben (die Farm Goegap,<br />

dessen altes Farmhaus heute als<br />

Research Station dient) und das<br />

Reservat erreichte seine heutige<br />

Größe von etwa 15'000 ha.<br />

Allerdings benötigte das Veld auch<br />

hier viel Zeit, um sich zu erholen,<br />

deshalb blieb es über 8 Jahre<br />

eingezäunt und dadurch<br />

unzugänglich für die großen Huftiere.<br />

Durch ein umfangreiches Veld-<br />

Monitoring Programm wird das Land<br />

heute noch ständig überwacht. Das<br />

Reservat ist umgeben von Farmland<br />

und eingezäunt. Die Tiere können<br />

deshalb in der Trockenzeit nicht in<br />

futterreichere Gebiete abwandern,<br />

wie es in der Vergangenheit<br />

geschehen wäre. Glücklicherweise<br />

haben die Huftiere aber die<br />

Möglichkeit, innerhalb des<br />

Reservates begrenzte Wanderungen<br />

zu unternehmen, da Teile des

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!