SGM-SPIEGEL - Striped Mouse
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Auch Wild kann die Vegetation<br />
übernutzen! Genauso wie in der<br />
Viehzucht muss man auch hier auf<br />
eine ausgewogene Mischung von<br />
Arten achten, und die Besatzdichten<br />
tief genug halten. Wichtig ist das<br />
optimale Verhältnis zwischen<br />
Weidegängern, Zweig- und<br />
Laubfressern, und Generalisten.<br />
Dieses hängt primär von der<br />
Regenmenge und der<br />
Regenverteilung ab, welche aber in<br />
der gesamten Karoo äußerst<br />
unberechenbar und unzuverlässig<br />
sind. Es sollten also vor allem<br />
Tierarten gewählt werden, die in<br />
Dürrejahren von Gräsern auf Büsche<br />
ausweichen können. Gerade in der<br />
Sukkulentenkaroo ist dies besonders<br />
wichtig, da hier Gräser ohnehin nur<br />
in begrenztem Ausmaß vorkommen.<br />
Je größer das zur Verfügung<br />
stehende Gebiet, desto eher finden<br />
sich ausreichende Mengen sowohl<br />
an Futterpflanzen als auch an<br />
Vegetation, die Schutz vor Sonne<br />
und Feinden bietet. Auch Wild kann<br />
zu Überweidung beitragen. Es ist<br />
dabei im Allgemeinen<br />
anspruchsvoller als domestizierte<br />
Tiere. Vom territorialen Einzelgänger<br />
bis zum nichtterritorialen Herdentier<br />
gibt es alles, und um für jede Art<br />
funktionsfähige soziale Einheiten zu<br />
ermöglichen, braucht es<br />
normalerweise viel Platz. Die<br />
angemessenen Besatzdichten für<br />
wilde Huftiere können also nicht<br />
einfach in LSU ausgedrückt werden,<br />
weil dieses Konzept die<br />
spezifischen zusätzlichen Ansprüche<br />
der Wildtiere ignoriert.<br />
Selbstverständlich gibt es noch viel<br />
mehr zu berücksichtigen:<br />
Wasserversorgung, Dürrevorsorge,<br />
Problemtiere, Camp Design,<br />
20<br />
Strategien zur gemeinsamen<br />
Bewirtschaftung großer Flächen.<br />
Gewisse Themen wären zwar<br />
interessant, sind aber zu spezifisch<br />
und zu technisch, um hier<br />
besprochen zu werden.<br />
Goegap:<br />
Was hat dies nun alles mit dem<br />
Goegap Nature Reserve zu tun?<br />
Erstaunlicherweise sehr viel.<br />
Goegap ist nämlich alles andere als<br />
ein unberührtes Stück Wildnis. 1960<br />
spendete eine lokale Bergbaufirma<br />
4600 ha Farmland für ein<br />
Naturreservat. Dieses Land war aber<br />
wegen Überweidung in so<br />
schlechtem Zustand, dass erst 1970<br />
die ersten großen Säuger,<br />
namentlich der Spießbock (Oryx<br />
gazella), freigelassen werden<br />
konnten. 1996 wurde zusätzliches<br />
Land erworben (die Farm Goegap,<br />
dessen altes Farmhaus heute als<br />
Research Station dient) und das<br />
Reservat erreichte seine heutige<br />
Größe von etwa 15'000 ha.<br />
Allerdings benötigte das Veld auch<br />
hier viel Zeit, um sich zu erholen,<br />
deshalb blieb es über 8 Jahre<br />
eingezäunt und dadurch<br />
unzugänglich für die großen Huftiere.<br />
Durch ein umfangreiches Veld-<br />
Monitoring Programm wird das Land<br />
heute noch ständig überwacht. Das<br />
Reservat ist umgeben von Farmland<br />
und eingezäunt. Die Tiere können<br />
deshalb in der Trockenzeit nicht in<br />
futterreichere Gebiete abwandern,<br />
wie es in der Vergangenheit<br />
geschehen wäre. Glücklicherweise<br />
haben die Huftiere aber die<br />
Möglichkeit, innerhalb des<br />
Reservates begrenzte Wanderungen<br />
zu unternehmen, da Teile des