Massivholzhausbau in Aufbruchstimmung Mit 125 ... - Diotrol
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<strong>Massivholzhausbau</strong> <strong>in</strong> <strong>Aufbruchstimmung</strong><br />
<strong>Mit</strong> <strong>125</strong> Teilnehmern aus Deutschland, Österreich, Schweiz, F<strong>in</strong>nland, Italien und Tschechien<br />
war der 3. Internationale Massivholz- und Blockhausbau am 13.10.2006 im Kultur- und<br />
Kongresszentrum Rosenheim die bisher größte Veranstaltung ihrer Art. Der Fachtag versteht<br />
sich als Informations-, Diskussions- und Ausstellungsplattform für Ingenieure und Techniker,<br />
für Fach- und Führungskräfte bei Herstellern<br />
und Anbietern von Gebäuden<br />
<strong>in</strong> Massivholz. Außenbauteile ohne<br />
flächige Dampfbremsen, Schallschutz<br />
von Holzdecken, Gebäudeabdichtung<br />
und -Lüftung, aktueller Stand zum baulichen<br />
und chemischen Holzschutz,<br />
dazu Rationalisierungs- und Entwicklungspotzenziale<br />
im <strong>Massivholzhausbau</strong><br />
waren Themen des technischen<br />
Vortragsteiles. Insider-Infos über<br />
die Nachbarmärkte Baltikum und Tschechien sowie neue Erkenntnisse und Strategien zum<br />
Erfolgsfaktor Kundenorientierung rundeten den Vortragsteil ab. In der fachbegleitenden Ausstellung<br />
konnten sich die Teilnehmer komprimiert und aus erster Hand über Lösungen und<br />
Neuentwicklungen bei CAD-Anwendungen, Massivholz- und Beschichtungssystemen sowie<br />
Abdichtungstechniken <strong>in</strong>formieren. Veranstaltet wird dieser jährlich stattf<strong>in</strong>dende Fachtag<br />
vom Institut für angewandte Technologien im Holzbau e.V. mit Unterstützung der Deutschen<br />
Gesellschaft für Holzforschung e.V. (DGfH), dem Deutschen Massivholz- und Blockhausverband<br />
e.V. sowie der Gütegeme<strong>in</strong>schaft Blockhausbau e.V..<br />
Frau Oberbürgermeister<strong>in</strong> Gabriele Bauer brachte denn auch <strong>in</strong> ihrem Grußwort ihre Freude<br />
zum Ausdruck, e<strong>in</strong>e so große Teilnehmerzahl <strong>in</strong> der Holzstadt Rosenheim begrüßen zu können.<br />
Franz Stommel, Geschäftsführer Stommel Haus GmbH und Vorsitzender der Gütegeme<strong>in</strong>schaft<br />
Blockhausbau e.V., stellte <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Begrüßung e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>sgesamt erfreuliche Entwicklung<br />
von Massivholzbauweisen fest. Dipl.-Ing. Mart<strong>in</strong> Fischer, DGfH, moderierte das<br />
Vormittagsprogramm und eröffnete den Vortragsteil.<br />
"Massivholzwände ohne Folien" lautete das erste Vortragsthema. Zur Vorbereitung hatte<br />
Herr Dr.-Ing. Frank Otto, Zentrum für umweltbewusstes Bauen, Kassel, Simulationsberechnungen<br />
zum Feuchteschutz- und Tauwasserverhalten von Massivholzwänden ohne Dampf-<br />
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OB Gabriele Bauer Franz Stommel Dipl.-Ing. Mart<strong>in</strong> Fischer Dipl.-Ing. Josef Egle<br />
Dr. Rolf Michael Lük<strong>in</strong>g Dipl.-Ing. Peter Buschbacher Gottfried Bittl Ing. Ralph Schläpfer<br />
bremsen durchgeführt. Berechnungen nach dem Verfahren Glaser DIN 4108 zeigen hierbei<br />
erheblich ungünstigere Ergebnisse als mit modernen Simulationsverfahren unter Berücksichtigung<br />
zusätzlicher E<strong>in</strong>flussparameter. Insgesamt ist hier Forschungsbedarf erkennbar. Wegen<br />
kurzfristiger Erkrankung von Herrn Dr. Otto wurde dessen Vortrag den Zuhörern stellvertretend<br />
von Herrn Dipl.-Ing. Josef Egle, Institut für angewandte Technologien im Holzbau,<br />
präsentiert. Herr Fischer skizzierte anschließend mögliche Vorgehensweisen für länderübergreifende<br />
Forschungsaktivitäten auf diesem Gebiet.<br />
<strong>Mit</strong> unterschiedlichen Konzepten und Lösungsansätzen für Lüftungsanlagen <strong>in</strong> Blockhäusern<br />
beschäftigte sich Herr Dr. Rolf Michael Lük<strong>in</strong>g, Universität Kassel. Die Innenluftqualität bei<br />
Blockhäusern wird allgeme<strong>in</strong> als sehr gut erachtet. Zugleich kann die nach heutigem Stand<br />
der Wissenschaft erforderliche Luftwechselrate alle<strong>in</strong> durch Fensterlüftung auch hier kaum<br />
erreicht werden.<br />
Unzureichende Schalldämmung von Holzdeckenkonstruktionen, dazu unklare oder fehlerbehafte<br />
vertragliche Vere<strong>in</strong>barungen s<strong>in</strong>d wiederkehrend Ursache von Streitigkeiten. Dipl.-Ing.<br />
Peter Buschbacher, Ingenieurbüro für Schallschutz im Holzbau, Rosenheim, erläuterte hierzu<br />
Normen sowie Prüf- und Messmethoden. Geprüfte Konstruktionen und bauliche Empfehlungen<br />
für Deckenkonstruktionen verschiedener Art rundeten den Vortrag ab.<br />
"Massivholzhäuser im Wandel" war Thema des zweiten Vortrages von Josef Egle. Massivholzkonstruktionen<br />
besitzen e<strong>in</strong>e Reihe technischer und baulicher Vorzüge. Zugleich s<strong>in</strong>d sie<br />
e<strong>in</strong> besonders erläuterungsbedürftiges Produkt mit der Notwendigkeit angepasster Market<strong>in</strong>g-<br />
und Verkaufsstrategien. Bei erfolgreicher Umsetzung können neue Käuferkreise erschlossen<br />
werden, die bislang konkurrierenden Bausystemen wie Ste<strong>in</strong> und Ziegel vorbehalten<br />
waren.<br />
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Im ersten Teil der Firmenpräsentationen erläuterte Gottfried Bittl, Lignotrend AG anhand<br />
geprüfter Wand-, Decken- und Dachbauteilen, wie Statik, Schall- und Wärmeschutz, Optik<br />
und Akkustik <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen Modulen funktionell und wirtschaftlich zusammengefasst werden<br />
können. Neue Entwicklungen bei Holz-Beton-Verbunddecken rundeten die Präsentation ab.<br />
Aufbau, Ausführungsvarianten und Leistungsspektren von Massivholzelementen des Herstellers<br />
Lignatur AG erläuterte Herr Ing. Ralph Schläpfer. Erfolgreich abgeschlossene Untersuchungen<br />
zum Brandschutz belegen die Leistungsfähigkeit von Massivholzkonstruktionen<br />
auch für mehrgeschossige Gebäude.<br />
Dipl.-Holzwirt Axel Jentsch Andreas Klapper Dipl.-Ing. Ra<strong>in</strong>er Koch Mike Skrodzki<br />
Dipl.-Ing. Harald Urban Ra<strong>in</strong>er Müller Zdenek Petrousek Thomas Wick<br />
Die Moderation des Nachmittagsprogramms übernahm Herr Dipl.-Holzwirt Axel Jentsch,<br />
designierter Nachfolger von Herrn Dipl.-Ing. Joachim Tebbe als Geschäftsführer der Deutschen<br />
Gesellschaft für Holzforschung e.V.. Herr Jentsch begrüßte als weiteren Firmenrepräsentant<br />
Andreas Klapper, Firma Tremco-Illbruck GmbH. Anhand von Detailkonstruktionen<br />
für Blockhäuser stellte Herr Klapper geeignete Produkte se<strong>in</strong>es Unternehmens für unterschiedliche<br />
E<strong>in</strong>satzgebiete vor.<br />
Sowohl <strong>in</strong> der deutschen als auch europäischen Fortschreibung der Normen zum baulichen<br />
und chemischen Holzschutz s<strong>in</strong>d harte, von wirtschaftlichen Interessen geprägte Ause<strong>in</strong>andersetzungen<br />
auch <strong>in</strong> Bezug auf Blockhäuser zu erwarten. E<strong>in</strong>er allgeme<strong>in</strong> überdurchschnittlichen<br />
Lebensdauer von Blockhäusern, nachweislich ohne vorbeugenden chemischen Holzschutz<br />
errichtet, stehen vere<strong>in</strong>zelte Versagenfälle gegenüber. Im Auftrag der Gütegeme<strong>in</strong>schaft<br />
Blockhausbau e.V. wurde e<strong>in</strong>e Reihenuntersuchung an 20 älteren Blockhäusern <strong>in</strong><br />
Auftrag gegeben, um grundlegende bauliche Regeln für schadensfreie Blockhäuser ohne<br />
chemischen Holzschutz abzuleiten. Entwürfe des Merkblattes wurden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em zweistufigem<br />
E<strong>in</strong>spruchsverfahren an Hersteller, Verbände und Sachverständige geleitet. Die hieraus re-<br />
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sultierende Fassung vom 27.09.2006 wurde vom Bearbeiter, Herrn Egle, <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Grundzügen<br />
nochmals kurz vorgestellt.<br />
Beschichtungen von Holzoberflächen waren Thema des letzten Teiles von Firmenpräsentationen.<br />
Herr Dipl-Ing. Ra<strong>in</strong>er Koch, Akzo Nobel GmbH, verwies auf die vielfältigen Anwendungsbereiche<br />
der Produktgruppe Sikkens. Herr Mike Skrodzki, <strong>Diotrol</strong> AG, stellte die Philosphie<br />
se<strong>in</strong>es Unternehmens <strong>in</strong> der Vordergrund, Naturprodukte für die Herstellung von Beschichtungssystemen<br />
zu verwenden. Herr Dipl.-Ing. Harald Urban, Remmers GmbH, erläuterte<br />
anschaulich technische und konstruktive Voraussetzungen, damit Oberflächenbeschichtungen<br />
dauerhaft und technisch e<strong>in</strong>wandfrei ausgeführt werden können.<br />
Herr Ra<strong>in</strong>er Müller, Blockhome-Verlag, stellte die historisch ebenso wie bautechnisch sehr<br />
<strong>in</strong>teressante geschichtliche Entwicklung des Blockhausbaues <strong>in</strong> den baltischen Ländern dar.<br />
Zugleich <strong>in</strong>formierte er über die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung <strong>in</strong> diesen Ländern, verbunden<br />
mit Auswirkungen auf Inlandsmärkte und ausländische Inverstoren.<br />
Die Dom<strong>in</strong>anz von Ste<strong>in</strong>- und Ziegelbauweisen nach der Revolution 1989 <strong>in</strong> Tschechien bestätigte<br />
Herr Zdenek Petrousek, Firma walfer spol. s.r.a. Ähnlich wie <strong>in</strong> der Nachkriegszeit <strong>in</strong><br />
<strong>Mit</strong>teleuropa wurde mit kosten<strong>in</strong>tensiven Market<strong>in</strong>gaktivitäten e<strong>in</strong>e marktbeherrschende Position<br />
aufgebaut. Wenig transparente Steuerpolitik, konstant steigende Löhne, hohe Inflation<br />
und Arbeitslosigkeit kennzeichnen die aktuelle wirtschaftliche Lage <strong>in</strong> Tschechien. Zugleich<br />
s<strong>in</strong>d Trends für den verstärkten E<strong>in</strong>satz von Holz bei der Neuerrichtung von Wohnhäusern<br />
feststellbar.<br />
"Wer sich am Kunden orientiert, ist erfolgreicher als andere." <strong>Mit</strong> dieser zentralen Botschaft<br />
rief Thomas Wick, wispo AG, den Zuhörer<strong>in</strong>nen und Zuhörern die Notwendigkeit e<strong>in</strong>er kundenorientierten<br />
Unternehmenspolitik <strong>in</strong>s Bewusstse<strong>in</strong>. Kundenorientierung darf nicht nur e<strong>in</strong><br />
modernes Schlagwort se<strong>in</strong>. Herr Wick beschrieb beispielhaft Maßnahmen und Aktivitäten,<br />
wie hiermit der Unternehmenserfolg gesteigert werden kann.<br />
Trotz e<strong>in</strong>es umfangreichen, vielleicht etwas zu dicht bepackten Tagungsprogrammes waren<br />
die Sitzreihen noch immer voll gefüllt, als sich Herr Axel Jentsch um ca. 17.15 Uhr bei den<br />
Zuhörern für die Aufmerksamkeit bedankte. Das Come-together mit Prosecco und Pilsbar<br />
bildete schließlich den Ausklang des 3. Internationalen Massivholz- und Blockhaustages.<br />
Fazit: Es herrscht <strong>Aufbruchstimmung</strong> im <strong>Massivholzhausbau</strong>. Zugleich konnte dieser Fachtag<br />
die Erkenntis vermitteln, dass es für die weitere Erschließung des Marktes e<strong>in</strong>er Symbiose<br />
aus Forschung, Entwicklung und verfe<strong>in</strong>erter Unternehmensstrategien bedarf.<br />
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