ELIZABETH LUNDAY2 - Walde + Graf
ELIZABETH LUNDAY2 - Walde + Graf
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steck dein Ding in meins<br />
Volkserotik
Einmal eins ist eins,<br />
steck dein Ding in meins<br />
Volkserotische Lyrik aus drei Jahrhunderten<br />
Herausgegeben von Andreas Fischer,<br />
Gesine Karge und Manfred C. Reimann
XII<br />
Die liederliche<br />
Müllerin
210<br />
Volkserotik<br />
Ich bin die fesche Müllerin,<br />
ich stell mich vor mit keuschem Sinn.<br />
Die Mühle, die ich mein,<br />
die mahlt ja grob und mahlt auch fein.<br />
Da geht die Mühle klipp, klapp,<br />
woran ich meine Freude hab.<br />
Die Mühle liegt im stillen Tal,<br />
der Weg zu ihr ist eng und schmal,<br />
ein dichter Wald umfasset sie,<br />
auch fehlt es ihr an Wasser nie.<br />
Da geht die Mühle klipp, klapp,<br />
woran ich meine Freude hab.<br />
Es hat der Hans in einer Nacht<br />
die Mühl sechsmal in Gang gebracht,<br />
es knarrt und knurrt im Mühlenrad,<br />
auf einmal geht die Mühle stad.<br />
Jetzt geh sie nimmer klipp, klapp.<br />
Und endlich gar nach langer Zeit<br />
geht die Mühle wieder in voller Freud,<br />
noch geht sie ohne Rast und Ruh,<br />
Hans, der ist der Herr dazu.
211 Die liederliche Müllerin<br />
Ach Mutter, liebe Mutter,<br />
wann kommt dann die Zeit,<br />
daß mir mein jung Herzerl<br />
wird einmal erfreut?<br />
Und sollt ich noch länger<br />
ausstehen die Pein,<br />
viel lieber wollt ich<br />
kein Jungfer mehr sein.<br />
Ach, ach, liebe Tochter,<br />
ach redt nicht so viel,<br />
du bist noch sehr junge,<br />
verstehst auch nicht viel.<br />
Gewöhn dir viel lieber<br />
die Haushaltung an,<br />
alsdann so findt sich,<br />
alsdann so schickt sich<br />
für dich noch ein Mann.<br />
Ja, ja, liebe Mutter,<br />
ihr habet schon Recht,<br />
euch liebet der Vater<br />
und ihr den Hausknecht.<br />
Mich aber, mich aber<br />
liebet niemand,<br />
+
212 Volkserotik<br />
ei, ei, pfui der Teufel,<br />
ist das nicht ein Schand!<br />
Still, still, liebe Tochter,<br />
und redt nichts von mir,<br />
ich hab mich besonnen,<br />
einen Mann z’geben dir.<br />
Und stehet dir etwa<br />
der Michel nicht an,<br />
alsdann so schickt sich,<br />
alsdann so findt sich<br />
für dich noch ein Mann.<br />
Was klagt das Maidelein?<br />
Sie klagt dem Mütterlein:<br />
Schwer ist das Herze mein,<br />
kann nit wohl fröhlich sein,<br />
mir fehlt ein Drumm.<br />
Sie sucht das Nädelein,<br />
und hat kein Fädelein,<br />
ich hab ein Trühelein,<br />
kein Zwirnsknäuelein,<br />
hätt ich ein Drumm.<br />
Hätt ich den Buhlen mein<br />
in meinem Kämmerlein,<br />
+
213 Die liederliche Müllerin<br />
der hätt ein Knäuelein,<br />
dazu ein Nädelein,<br />
samt einem Drumm.<br />
War einst ein Mädchen mit lieblichen Wangen<br />
in einem Bad spazieren gegangen.<br />
Die Rückkehrstunde war längst schon dahin,<br />
doch nach Hause zu gehn kam ihr nicht in den Sinn.<br />
Vergeblich die Mutter nach der Tochter ausschaut,<br />
soweit es der Himmel, die Gegend erlaubt.<br />
Doch als der Tag sich zu neigen beginnt,<br />
kommt Fräulein Luise ganz fröhlich gestimmt.<br />
Die Haare zerzaust, die Röcke gehoben,<br />
die Titten heraus, das Korsett verschoben.<br />
Sie schaut von oben bis unten sich an,<br />
blieb dabei stehen und spielte daran.<br />
Die Mutter sprach: «Was muß ich erleben?<br />
Bist du denn trunken vom Safte der Reben?»<br />
«Nein», sprach sie, «das laß ich wohl bleiben,<br />
ich kann mir auch anders die Zeit vertreiben.<br />
Denn mit der Votze, das mußt du verstehen,<br />
was mit mir ist drinnen im <strong>Walde</strong> geschehen.<br />
+
214 Volkserotik<br />
Dort kam er gelaufen in Eile und Freuden,<br />
herzte und küßt’ mich — das mocht’ ich wohl leiden.<br />
Drauf legten wir uns nieder ins grüne Gras —<br />
nun, Mutter, kommt erst der richtige Spaß!<br />
Bei ihm, da hatte ich gleich gesehn,<br />
daß am Bauche er hatte ein Männlein stehn.<br />
Oben am Kopfe war es rot,<br />
bewegte sich — schien doch wie tot.<br />
Als wir eine Weile uns so unterhielten,<br />
am Leibe und Busen uns flüchtig befühlten,<br />
da merke ich plötzlich ein Kitzeln und Brennen,<br />
als wollte die Votze vom Leibe mir rennen.<br />
Nicht hielt ich’s mehr aus, doch konnt’ ich vor<br />
Lachen<br />
den Mann nicht mehr darauf aufmerksam machen.<br />
Und bald darauf lag er mir zwischen den Beinen,<br />
er findet die Votze und zeigt ihr den Kleinen.<br />
Derselbe fuhr nun heraus und herein,<br />
und schöner kann’s wahrlich im Himmel nicht sein!<br />
Nachdem er den Bauch und die Votz mir bespritzt,<br />
kam er heraus, ganz müd und erhitzt.<br />
Ich erbarmte mich seiner und legte ihn fein<br />
in meine Titten hinein.<br />
Nach einer Weile erhob er sich wieder<br />
+
215 Die liederliche Müllerin<br />
und kam gleich von neuem in Feuer und Fieber.<br />
Er drehte mich um und wußte von hinten<br />
den richtigen Weg in die Votze zu finden.<br />
Es war grad von hinten mir,<br />
als bekäm ich ein Klistier.»<br />
Da sprach die Mutter mit trübem Blick:<br />
«Du bist nicht wert des Himmels Glück!<br />
Wär ich es gewesen, ich wüßt es zu fassen,<br />
noch dreimal hätt ich mich ficken lassen.»<br />
Wo leg’ ich denn hin meinen Mund,<br />
herzallerliebstes Mädchen?<br />
Leg’ deinen Mund auf meinen Mund,<br />
san ma alle beide gsund!<br />
Ruck, mein Biaberle, ruck, ruck, ruck,<br />
ruck, mein Biaberle, ruck.<br />
Wo leg’ ich denn hin meine Brust,<br />
herzallerliebstes Mädchen?<br />
Leg’ deine Brust auf meine Brust,<br />
ham ma alle beide Lust!<br />
Ruck, mein Biaberle ...<br />
Wo leg’ ich denn hin meinen Bauch,<br />
herzallerliebstes Mädchen?<br />
+
216 Volkserotik<br />
Leg’ deinen Bauch auf meinen Bauch,<br />
wie’s beim Fegeln ist der Brauch!<br />
Ruck, mein Biaberle ...<br />
Wo leg’ ich denn hin meinen Nabel,<br />
herzallerliebstes Mädchen?<br />
Leg’ deinen Nabel auf meinen Nabel,<br />
mach’ ma a spanisch Zippel Zappel!<br />
Ruck, mein Biaberle ...<br />
Wo leg’ ich denn hin meinen Schenkel,<br />
herzallerliebstes Mädchen?<br />
Leg’ deinen Schenkel auf meinen Schenkel,<br />
hörst, Bua, du hast an riesigen Schwenkel!<br />
Ruck, mein Biaberle ...<br />
Wo leg’ ich denn hin mein Kinn,<br />
herzallerliebstes Mädchen?<br />
Leg’ dein Kinn auf mein Kinn,<br />
siegst es, Bua, er ist schon drin!<br />
Ruck, mein Biaberle ...<br />
Wo leg’ ich denn hin mein Knie,<br />
herzallerliebstes Mädchen?<br />
Leg’ deine Knie auf meine Knie,<br />
wirds a Madl, haßt’s Marie!<br />
Ruck, mein Biaberle ...
217 Die liederliche Müllerin<br />
Wo leg’ ich denn hin meine Wadl,<br />
herzallerliebstes Mädchen?<br />
Leg’ deine Wadl auf meine Wadl,<br />
wird’s a Bua, so haßt er Karl!<br />
Ruck, mein Biaberle ...<br />
Wo leg’ ich denn hin meine Zehen,<br />
herzallerliebstes Mädchen?<br />
Leg’ deine Zehen auf meine Zehen,<br />
siegst es, Bua, es ist schon gschehen!<br />
Ruck, mein Biaberle ...<br />
Wo leg’ ich denn hin meine Zunge,<br />
herzallerliebstes Mädchen?<br />
Leg’ deine Zunge auf meinen Arsch,<br />
siegst es, Bua, jetzt leckst mi in Arsch!<br />
Ruck, mein Biaberle ...<br />
Ach, wenn’s doch all’ Tag Sonntag wär!<br />
Es juckt ja schon und beißt!<br />
Daß wir ins Wirtshaus gehen<br />
Zwiebalwick, daß wir ins Wirtshaus gehen hinein.<br />
Ins Wirtshaus geh’n ist auch nicht schlecht,<br />
es juckt ja schon und beißt!<br />
+
218 Volkserotik<br />
Da gibt’s gut Bier und Braten,<br />
Zwiebalwick, da gibt’s gut Bier und Branntewein.<br />
Ach, Mutter, schaff mir einen Mann,<br />
es juckt ja schon und beißt!<br />
Der mir die Zeit vertreiben kann,<br />
Zwiebalwick, der mir die Zeit vertreiben kann.<br />
Ach Tochter, du bist noch so jung!<br />
Es juckt ja schon und beißt!<br />
Du mußt noch sieb’n Jahr schlafen,<br />
Zwiebalwick, du mußt noch sieb’n Jahr schlafen allein.<br />
Ach, Mutter, ich bin auch schon recht!<br />
Es juckt ja schon und beißt!<br />
Ich hab’s probiert mit unserm Knecht,<br />
Zwiebalwick, ich hab’s probiert mit unserm Knecht.<br />
Und unser Knecht ist auch nicht schlecht!<br />
Es juckt ja schon und beißt!<br />
Der hat ’ne Peitsch’, die knallt nicht schlecht,<br />
Zwiebalwick, der hat ’ne Peitsch’, die knallt nicht<br />
schlecht.<br />
Komm, ach stille mein Verlangen,<br />
komm, erquicke meine Brust.<br />
+
219 Die liederliche Müllerin<br />
Lasse dich doch höchst umfangen<br />
und genieße tausend Lust,<br />
die dir ohne Widerstreben<br />
mein verliebter Geist wird geben.<br />
Ach, mein Leib ist ganz entdecket,<br />
er zeigt alle Heimlichkeit,<br />
Arm und Beine ausgestrecket<br />
und zu deinem Dienst bereit.<br />
Komm, ach komme, mein Vergnügen,<br />
ich will gerne untenliegen.<br />
Sieh, mein Schoß ist am bewegen,<br />
er will deinen Anmuts-Stab<br />
in die tiefe Gruft einlegen,<br />
in das rund gewölbte Grab,<br />
und mit halbgebrochnen Augen<br />
seine süße Sekte saugen.<br />
Küß doch die entbrannten Lippen<br />
und die schwanenweiße Brust,<br />
fahr entzückt in Tal und Klippen,<br />
o du Ausbund aller Lust.<br />
Ich kann länger nicht bestehen,<br />
ach, ich sterbe, laß mich gehen!
220 Volkserotik<br />
Hör auf, lieber Josef, du sprengst mir ja die Voz,<br />
dein Schwanz ist so stark und so dick wie ein Klotz.<br />
Stoß nur nicht so zu, hast mich verstanden?<br />
So reitest du ja noch die größte Hure zu Schanden!<br />
Greif an die Voz, wie sie ist voller Haar<br />
und fest wie eine Zitrone, mein Liebster, ist’s nicht<br />
wahr?<br />
Drum stoß nicht so heftig, schieb nur hübsch gelind,<br />
solang bis der kalte Bauer herunterrinnt.<br />
O jegerl, wie wohl tut mir jetzt dein Schwanz,<br />
ich brenn’, ich vergeh vor Entzücken fast ganz.<br />
Was ist’s, daß du so schaust, tut’s dir auch wohl?<br />
So laß es nur laufen und spritz mir’s recht voll.<br />
O Lieber, ach küß mich, ich schwimm jetzt in der Soß,<br />
dein Schwanz der kann es doch wirklich famos!<br />
Jetzt hör aber auf, bist denn du noch nicht satt?<br />
So, Lieber, steig ab, ich bin schon ganz matt.<br />
Wie süß ist doch das Samenergießen,<br />
wenn rosige Lippen die Nudel umschließen.<br />
Wasch dir den Schwanz ab und öffne die Tür,<br />
ich muß in den Keller um drei Liter Bier.<br />
Es rufen die Gäste, ich kann schon nicht mehr.<br />
Doch halt’ dich bis morgen schön fein in den Regeln,<br />
damit du mich wieder recht tapfer kannst vögeln.<br />
+
221 Die liederliche Müllerin<br />
Ade, lieber Josef, jetzt hock dich dort nieder,<br />
daß niemand dich sieht und komm morgen wieder!<br />
Ich hab’ ein Mägdelein<br />
und das ist schön.<br />
Es hat zwei Äugelein<br />
gleich wie zwei Sterne.<br />
Es hat ihn in der Hand,<br />
hat Freud’ daran.<br />
Und unterm Äugelein<br />
hat es ein Mündelein.<br />
Und unterm Aug’<br />
hat es den Mund.<br />
Wenn ich drauf küsse,<br />
schmeckt’s mir so süße —<br />
Es hat ihn in der Hand,<br />
hat Freud’ daran.<br />
Und unterm Mündelein<br />
hat es ein Brüstelein.<br />
Und unterm Mund<br />
hat es die Brust.<br />
Wenn ich dran greife,<br />
steht mir die Pfeife —<br />
+
222 Volkserotik<br />
Es hat ihn in der Hand,<br />
hat Freud’ daran.<br />
Und unterm Brüstelein<br />
hat es das Bäuchelein.<br />
Und unter der Brust<br />
hat es den Bauch.<br />
Wenn ich drauf liege,<br />
geht’s wie ’ne Wiege —<br />
Es hat ihn in der Hand,<br />
hat Freud’ daran.<br />
Und unterm Bäuchelein<br />
hat es ein Sträuchelein.<br />
Und unterm Bauch<br />
hat es ’nen Strauch.<br />
Wenn ich reinfahre,<br />
fliegen die Haare —<br />
Es hat ihn in der Hand,<br />
hat Freud’ daran.<br />
Und unterm Sträuchelein<br />
hat es ein Löchelein.<br />
Und unterm Strauch<br />
hat es ein Loch.<br />
Wenn ich reinstoße,<br />
dann spritzt die Sauce —<br />
+
223 Die liederliche Müllerin<br />
Es hat ihn in der Hand,<br />
hat Freud’ daran.<br />
Ein kluges Weib ist jenes Weib<br />
das gerne sieht den nackten Leib,<br />
und jeden Schwanz, der strebt empor,<br />
als Federhalter steckt ans Ohr.<br />
Und willst du deine Feder naß,<br />
so taucht sie in ihr Tintenfaß.<br />
Alle Mädchen sollen leben,<br />
die von selbst die Röcke heben,<br />
und den Schwanz mit eigner Hand<br />
führen ins gelobte Land.<br />
Alle Mädchen, juchheidi,<br />
alle Mädchen muß man lieben,<br />
alle die da, juchheidi,<br />
einen Schwanz ins Vötzlein schieben.
224 Volkserotik<br />
Anna, ach die, juchheidi,<br />
Anna liegt am liebsten unten,<br />
mit den Händen, juchheidi,<br />
gierig faßt sie meinen Spunden.<br />
Bertha, heißa, juchheidi,<br />
Bertha will den Schwanz erst knutschen<br />
denn sie meinte, juchheidi,<br />
besser muß er dann nur rutschen.<br />
Klara lächelt, juchheidi,<br />
Klara sagt, welch süßer Bengel,<br />
wollustschauernd, juchheidi,<br />
lechzt sie nach dem Wonnestengel.<br />
Doris schmunzelt, juchheidi,<br />
Doris drückt ihn voll Gelüste<br />
wenn er steif ist, juchheidi,<br />
an die weißen Marmorbrüste.<br />
Emma zittert, juchheidi,<br />
Emma läßt sich nur von hinten,<br />
denn ihr Podex, juchheidi,<br />
scheint das molliger zu finden.<br />
Frieda gurgelt, juchheidi,<br />
Frieda reibt mit weichen Händen<br />
das lieb Schwänzlein, juchheidi,<br />
und versteckt’s dann in den Lenden.