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Reiseland – Urlaubsland Deutschland – Europa hat die Originale

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mit mehreren Gebäuden dar. Die HO-Modelle mit ihren charakteristischen<br />

Anbauten aus zweifarbigen Backsteinwandteilen mit typiischen<br />

Abzugshutzen weisen in der Wiedergabe reizvolle Merkmale<br />

der Industriearchitektur um <strong>die</strong> vorletzte Jahrhundertwende auf. Bei<br />

den Neuheiten 2006 ist <strong>die</strong> Nachbildung der Zechenanlage Herbede<br />

mit Maschinenhaus, Förderturm und Kokserei ähnlich beispielhaft.<br />

Die Modelle von Siedlungshäusern aus Bottrop und Oberhausen<br />

passen sich <strong>die</strong>sen historischen Realitäten ebenfalls an. Mit einem<br />

reich detaillierten Modell einer Bekohlungsanlage für <strong>die</strong> Spur HO<br />

mit Portalkran und eingebautem Wiegebunker, aus einer Besandungsanlage<br />

sowie schwenkbaren Wasserkränen kann ein mittleres<br />

Bahnbetriebswerk nachempfunden werden. Zusätzlich zollt kibri<br />

seinen Tribut dem Dampflokzeitalter zusammen mit Wasserturm,<br />

Ringlokschuppen und einem Behelfsstellwerk aus Ottbergen.<br />

Zur Realisierung eines Objektes ist seine Größe von Bedeutung.<br />

Schon das relativ kleine Schapener Bahnhofsmodell ist im Maßstab<br />

1:87 immerhin schon 15 cm lang. Innerhalb einer ersten Entstehungsphase<br />

werden Fotoaufnahmen ausgewertet. Hierbei ist <strong>die</strong><br />

Überprüfung des Blickwinkels wichtig. Das Original in der Natur<br />

schaut der Betrachter in der Regel von unten nach oben an. Das<br />

Modell auf der Eisenbahnanlage wird dagegen von oben nach unten<br />

betrachtet. Ein zweiter Schritt beginnt mit maßstäblichen Skizzen<br />

und wichtigen Details für den späteren Mustermacher. Häufig ist es<br />

mit einer exakten Reproduktion des Vorbildes nicht getan. Harmonie<br />

und realistisches Nachempfinden entsteht nicht durch sklavische<br />

Einhaltung des Maßstabes unter allen Umständen. Entscheidungen<br />

über Grundrissgrößen sind häufig wichtiger. Einen ersten räumliichen<br />

Eindruck des späteren Bahnhofmodells vermittelt ein Modell<br />

aus Karton und Papier. Für noch so kleine Details müssen Gießformen<br />

erstellt werden. Von ihrer Genauigkeit ist <strong>die</strong> anschließende<br />

Werkzeugfertigung abhängig. Neue Techniken haben hierbei bei<br />

kibri zur Verfeinerung der Formen geführt, <strong>die</strong> zum anderen den<br />

Zusammenbau der Bausatzteile ganz wesentlich vereinfachen. Die<br />

aufwendigen Gießformen werden in Spritzgussmaschinen einge-<br />

setzt und bilden bei der Herstellung der Kunststoffeinzelformen den<br />

eigentlichen Kern. Während des Fertigungsvorgangs in der Maschine<br />

wird Polystyrol als Basismaterial auf 230° <strong>–</strong> 250° erwärmt.<br />

Vollautomatisch presst <strong>die</strong> Maschine <strong>die</strong> dickflüssige Masse über<br />

Zugänge im Werkzeug in <strong>die</strong> Hohlräume der Form. Spritzgießteile<br />

für hochwertige Bausätze im Zweikomponentenverfahren herzustellen<br />

ist heute Stand der Technik bei kibri. Durch neue Herstellungstechniken<br />

haben <strong>die</strong> Modelle eine Perfektion erreicht, <strong>die</strong> eine<br />

weitere Steigerung kaum noch zulässt. Die Entwicklung der Produktpalette<br />

macht zudem deutlich, dass der Hersteller nicht bei<br />

Bahnhöfen, Schranken oder Siedlungshäusern stehen geblieben ist.<br />

Aufgrund der Vorbildwahl im <strong>Reiseland</strong> <strong>Deutschland</strong> oder vielen<br />

Urlaubsgebieten <strong>Europa</strong>s reicht das Angebot vom malerischen<br />

Bergdorf mit alpenländischen Häusern über historische Fachwerkgebäude,<br />

mittelalterlichen Türmen und Stadtbefestigungen bis hin<br />

zu technisch angelegten Industrie- und Kohleförderungsanlagen<br />

oder Leuchttürmen und Fischerhäusern im Küstenbereich von Nordund<br />

Ostsee. Auf häufig sehr begrenztem Raum einer häuslichen<br />

Modelleisenbahn-Anlage lässt sich gut Gegensätzliches an Zubehör<br />

zeigen und bietet nicht selten eine erstaunliche Harmonie. In formaltechnischer<br />

Hinsicht sind <strong>die</strong> Bausätze gelungene Beispiele und im<br />

Ergebnis so faszinierend wie im Original. Die Welt, <strong>die</strong> der<br />

Modellbahner im Kleinen entstehen lässt, erinnert im Sinne von<br />

Stimmigkeit und Atmosphäre, im richtigen Größenverhältnis zueinander<br />

und im Detail an Gegebenheiten und Orte, <strong>die</strong> Reise- oder<br />

Urlaubsziele im Großen sind.<br />

22. Dezember 2005<br />

Prof. Friedrich Salzmann<br />

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