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36<br />

Starbuck Ted<br />

Seite zu stellen, nimmt sein Film Partei<br />

für die Menschen, die unter den schwierigen<br />

Umständen versuchen müssen,<br />

ihren Alltag zu leben. Ohne Hoffnung<br />

will der Film seine Hiob-Helden allerdings<br />

nicht lassen, auch wenn es schon<br />

einer märchenhaften Wendung bedarf,<br />

um mit Zuversicht in die Zukunft<br />

blicken zu können. -nr<br />

STARBUCK<br />

Kanada 2011, R: Ken Scott<br />

D: Patrick Huard, Julie LeBreton<br />

Start: 16.8., Cinedom, Cinenova,<br />

OFF-Broadway<br />

Komödie Mit seinen 42 Jahren befindet<br />

sich David Wozinak immer noch auf<br />

dem Sprung zum Erwachsenwerden.<br />

Ohne Ambitionen jobbt der Frankokanadier<br />

im väterlichen Metzgereibetrieb.<br />

Dabei bräuchte er dringend einen<br />

richtigen Job, denn einige dumme<br />

Entscheidungen haben dazu geführt,<br />

dass David 80.000 Dollar Schulden<br />

bei der örtlichen Unterwelt hat. Kein<br />

Wunder, dass seine schwangere Freundin<br />

Valerie darüber nachdenkt, dem<br />

Loser noch vor der Geburt des gemeinsamen<br />

Kindes den Laufpass zu<br />

geben. Mitten ins Chaos platzt noch<br />

eine Sammelklage. Vor 20 Jahren hatte<br />

David als fleißiger „Handwerker“ sein<br />

Sperma an eine Klinik verkauft. Das<br />

Resultat sind 533 Kinder, von denen<br />

sich nun 142 Sprösslinge zusammengetan<br />

haben, um per Gericht die wahre<br />

Identität des anonymen Spenders zu<br />

erfahren, der unter dem Pseudonym<br />

„Starbuck“ aufgeführt ist. Der drohende<br />

Prozess scheint David endlich<br />

wachzurütteln. Inkognito beginnt der<br />

„Vielfachvater“ sich um seine Zöglinge<br />

zu kümmern. Wenn man sich<br />

mit der etwas absurden Ausgangslage<br />

abgefunden hat, dann sorgt der kanadische<br />

Film mit origineller Situationskomik<br />

und seinem charmanten<br />

Hauptdarsteller Patrick Huard für bes -<br />

te Unterhaltung. Dabei rutscht der Humor,<br />

trotz der besagten kruden Ausgangslage,<br />

selten in Klamauk ab. Am<br />

Ende plädiert der Film vielleicht etwas<br />

zu penetrant für Familienwerte, federt<br />

aber die eine oder andere<br />

Kitschfalle mit despektierli-<br />

VERLOSUNG chen Späßen wieder ab. -ic<br />

Wir verlosen 3 x 2 Karten.<br />

TED<br />

USA 2012, R: Seth MacFarlane<br />

D: Mark Wahlberg, Mila Kundis<br />

Start: 2.8., Cinedom, Metropolis (OV),<br />

Rex<br />

Komödie Nachdem Jason Segel in „Die<br />

Muppets“ Kermit & Co begleiten durfte,<br />

kommt nun mit „Ted“ die deutlich<br />

despektierlichere Mensch-und-Stofftier-Variante<br />

in die Kinos. John und<br />

sein sprechender Teddy namens Ted<br />

sind schon seit Kindertagen beste Freunde.<br />

Mittlerweile ist John schon über 30<br />

und seine Freundin Lori ist davon genervt,<br />

dass das Stofftier ihn erfolgreich<br />

vom Erwachsenwerden abhält. Statt<br />

beruflich durchzustarten, dröhnen sich<br />

die beiden Buddies beim Trash-TV-<br />

Gucken lieber die Birne mit einem<br />

Bong zu. Als Ted Johns Bude bei einer<br />

kleinen Orgie mit Prostituierten versaut,<br />

ist der Punkt erreicht, wo Ted sich endlich<br />

einen Job und eine eigene Wohnung<br />

suchen muss. Allerdings verläuft die<br />

Trennung der beiden Buddies nicht so<br />

reibungslos, wie es sich Lori wünscht.<br />

Regiedebütant und „Ted“-Schöpfer Seth<br />

MacFarlane hat sich mit seinen Serien<br />

„Family Guy“ und „American Dad“<br />

eine große Fangemeinde geschaffen,<br />

die nun auch bei der Kinokomödie auf<br />

ihre Kosten kommen dürfte. Zwar fällt<br />

„Ted“ etwas konventioneller und main -<br />

streammäßiger aus als die TV-Cartoons,<br />

aber seinem Modus Operandi, mit tabulosen<br />

Witzen zu schocken, bleibt<br />

Seth MacFarlane auch hier treu. Wenn<br />

der knuddelige Teddy die derbsten Zoten<br />

heraushaut, kreiert der krasse Gegensatz<br />

immer wieder gelungene Gags.<br />

Die funktionieren auch deshalb so gut,<br />

weil Mark Wahlberg das Stofftier die<br />

ganze Zeit wie einen echten menschlichen<br />

Kumpel behandelt. Nur die Dauer<br />

von 106 Minuten ist für einen Film,<br />

der mehr eine Nummernrevue als eine<br />

Story liefert, dann doch zu lang. -nr<br />

THIS AIN’T CALIFORNIA<br />

D 2012, R: Marten Persiel<br />

Start: 16.8., Filmpalette<br />

Doku-Fiction Denis ist tot. Gestorben<br />

als Bundeswehrsoldat 2011 beim Einsatz<br />

in Afghanistan. Zur Beerdigung<br />

reisen auch ein paar Freunde von früher<br />

an, die in den letzten Jahren der DDR<br />

mit „Panik“, wie Denis sich damals<br />

nannte, zur kleinen Gruppe der Skater<br />

am Ost-Berliner Alexanderplatz gehörten.<br />

Ihre Erinnerungen an die damalige<br />

Jugendzeit, zwischen kleiner Revolte<br />

und großem Drang nach Freiheit, bildet<br />

das Fundament des Films, der eine<br />

wahre Geschichte wiedergibt und doch<br />

nur bedingt Dokumentarfilm genannt<br />

werden kann. Wie alle Jugendszenen,<br />

die sich an westlicher Subkultur orientierten,<br />

zog auch das bunte kleine<br />

Häuflein von Ost-Skatern die Aufmerksamkeit<br />

der DDR-Staatsorgane auf<br />

sich. Anders aber als bei den Punkern<br />

blieb es in der Regel beim Beobachten.<br />

Später gab es sogar „Rollbretter“ aus<br />

volkseigenen Betrieben und relativ<br />

bizarre Bemühungen, den Trendsport<br />

in die spaßfreie Leistungssportphilosophie<br />

der DDR einzugliedern. Als<br />

heldenhaftes Freiheitsepos will sich<br />

der Film auch gar nicht verstanden<br />

wissen. In erster Linie erzählt er vom<br />

Versuch, sich als Jugendlicher seinen<br />

Spaß und seine Freiheit zu erkämpfen.<br />

Ein allgemeingültiges Thema also, das<br />

natürlich durch die Besonderheiten der<br />

DDR und ihres allgegenwärtigen Staates<br />

seinen ganz eigenen Charme und<br />

Witz entwickelt. Wenn ein Skater in<br />

den 1980ern auf den Betonwüsten des<br />

Alex vor staunenden Passanten seine<br />

Tricks präsentierte, hatte es eben ein<br />

anderes Flair als bei den Skatern in<br />

Kalifornien oder Köln. Dass Marten<br />

Persiel seine „Doku“ neben dem gesammelten<br />

Archiv-Material – vornehmlich<br />

Super-8 – auch mit nachgestellten<br />

Szenen nachbessert, ist nicht weiter<br />

verwerflich. Nur sollte sein Film mit<br />

den fiktionalen Momenten offen umgehen,<br />

statt eine dokumentarische Echtheit<br />

zu suggerieren, die sich leicht als<br />

Fake entlarven lässt. -nr<br />

TOM UND HACKE<br />

D 2011, R: Norbert Lechner<br />

D: Fritz Karl, Franz Buchrieser<br />

Start: 16.8., Cinenova, Metropolis<br />

Kinder-Krimi Der Waisenjunge Tom<br />

hat im Zweiten Weltkrieg seine Eltern<br />

verloren und lebt nun bei seiner Tante<br />

Polli in der bayerischen Provinz. Zum<br />

Ärger der Tante verbringt Tom seine<br />

freie Zeit mit seinem besten Kumpel<br />

Hacke, der ganz alleine in einem aus-<br />

rangierten Waggon lebt. Bei einem<br />

nächtlichen Streifzug werden die beiden<br />

Zeugen, wie der stadtbekannte<br />

Schwarzhändler Ami Joe einen Hehler<br />

tötet und die Tat dem örtlichen<br />

Totengräber in die Schuhe schiebt.<br />

Bevor es zur Gerichtsverhandlung<br />

kommt, bei der Tom entscheiden<br />

muss, ob er aussagt, hat der Junge<br />

allerdings noch ganz andere Sorgen.<br />

Für Tante Polli muss dringend eine<br />

neue Nähmaschine besorgt werden,<br />

und da ist noch die neue Mitschülerin<br />

Biggi, die Tom gehörig den Kopf<br />

verdreht. Norbert Lechner hat Mark<br />

Twains Klassiker „Tom Sawyer und<br />

Huckleberry Finn“ durchaus passend<br />

vom Mississippi des 19. Jahrhunderts<br />

ins Bayern der Nachkriegszeit verlegt.<br />

Der Film bleibt den dramaturgischen<br />

Eckpunkten der Vorlage treu<br />

und besticht durch seine liebevolle<br />

Schilderung des damaligen Kleinstadtmilieus<br />

zwischen Nachkriegsmief,<br />

Wendehälsen und Existenzsorgen.<br />

Die gerade überstandene Nazizeit<br />

und das Obrigkeitsdenken sind<br />

noch überall zu spüren. So gut Lechner<br />

das Lokalkolorit der damaligen<br />

Zeit wiedergibt, so sehr mangelt es<br />

seinem Film an Tempo und dramatischer<br />

Dichte. Das größte Manko allerdings<br />

sind die laienhaften Kinderdarsteller,<br />

deren bayerischer Dialekt<br />

ohne Untertitel nördlich des<br />

Weiß wurstäquators kaum zu verstehen<br />

ist. -ic<br />

DER VORNAME<br />

F/Belgien 2012, R: Alexandre de la<br />

Patellière, Matthieu Delaporte<br />

D: Patrick Bruel, Charles Berling<br />

Start: 2.8., Cinedom, Cinenova,<br />

Weisshaus<br />

Komödie Vincent wird Vater. Aus diesem<br />

Anlass wird der erfolgreiche<br />

Mittvierziger mit seiner Frau Anna<br />

von seiner Schwester Élisabeth und<br />

deren Mann Pierre zum Abendessen<br />

eingeladen. Der gemeinsame Jugendfreund<br />

Claude komplettiert als Fünfter<br />

am Tisch die Runde. Während<br />

man auf die chronisch zu spät kommende<br />

Anna wartet, kommen die<br />

Freunde beim ersten Wein ins Plaudern.<br />

Vincent und Pierre liefern sich<br />

die üblichen fröhlichen Frotzeleien,

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