Eventmagazin - Bonnticket
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Martin Grubinger<br />
Beethovenfest 2012… Der Countdown läuft!<br />
Interview mit Intendantin Ilona Schmiel<br />
In einem Monat beginnt das Beethovenfest<br />
Bonn 2012. Vom 7. September<br />
bis 7. Oktober steht Bonn im Zeichen<br />
seines größten Sohnes: Neben<br />
66 Konzerten im Festival-Hauptprogramm<br />
gibt es ein umfangreiches<br />
Rahmenprogramm mit weiteren 80<br />
Veranstaltungen. Wir sprachen mit<br />
Intendantin Ilona Schmiel.<br />
BONNTICKET: Samy Deluxe kommt<br />
nach Bonn, und zwar nicht auf den<br />
KUNST!RASEN, sondern zum Beethovenfest.<br />
Das erstaunt zunächst vielleicht.<br />
Ilona Schmiel: Wir haben Samy Deluxe<br />
angesprochen, weil ihn die<br />
Schülermanager 2010 präsentieren<br />
wollten. Der damals zweite Jahrgang<br />
der Schülermanager beim Jungen<br />
Beethovenfest hatte die Aufgabe, einen<br />
weiteren Künstler zu dem bereits<br />
feststehenden Geiger Daniel Hope zu<br />
engagieren. Samy Deluxe war ein<br />
Wunsch der Jugendlichen, letztlich<br />
wurde es aber die ebenso vielfach favorisierte<br />
Band Bakkushan. Seitdem<br />
haben wir natürlich diesen Wunsch<br />
verfolgt – und für 2012 hat der Rap-<br />
Star zugesagt. Es ist selbstverständlich,<br />
dass sein Konzert am 29. September<br />
im Telekom Forum von den<br />
diesjährigen Schülermanagern organisiert<br />
wird.<br />
BT: In der Anzeigenkampagne des<br />
Beethovenfestes wurde Samy Deluxe<br />
zusammen mit Martin Grubinger oder<br />
auch dem Youth Orchestra of Caracas<br />
unter dem Slogan „Power Play“<br />
angekündigt.<br />
IS: Wir haben vor der EM und der<br />
www.bonnticket.de · 0228-502010<br />
Olympiade überlegt, wie wir zum einen<br />
die nationale Sportbegeisterung<br />
aufgreifen und zum anderen den in<br />
der lokalen politischen Diskussion<br />
beförderten Gegensatz zwischen<br />
Sport- und Kulturpolitik aufheben<br />
können. Nicht nur im Publikum<br />
gibt es unzählige Leute, die sich sowohl<br />
für Kultur als auch für Sport<br />
interessieren, die Konzerthäuser<br />
sind traditionell während bedeutender<br />
Deutschland-Spiele schlechter<br />
besucht. Auch unter den Musikern<br />
gibt es viele Sportbegeisterte und<br />
wenn man sich Martin Grubinger<br />
ansieht – auch bei uns gibt es Hochleistungssportler.<br />
Er würde ohne<br />
sein diszipliniertes Sportprogramm<br />
einen mehrstündigen „Percussive<br />
Planet“, wie er ihn 2006 mit uns<br />
konzipiert und aufgeführt hat, gar<br />
nicht durchhalten.<br />
Aus dem Programm des „Percussive<br />
Planet“ spielt Grubinger dieses Jahr<br />
übrigens beim Abschlusskonzert das<br />
Samy Deluxe<br />
David Königsmann<br />
Stück „Ghanaia II“, das im Bild der<br />
olympischen Ringe Afrika repräsentiert.<br />
In dem Beethoven-Symphonien-Zyklus<br />
von Esa-Pekka Salonen<br />
und dem Londoner Philharmonia<br />
Orchestra wird an jedem Abend ein<br />
zeitgenössisches Stück aus einem der<br />
Kontinente erklingen. Das sollte sich<br />
zum Abschluss des diesjährigen<br />
Beethovenfestes keiner entgehen lassen,<br />
egal, wie sportlich der eigene<br />
Anspruch ist.<br />
BT: Wer steht noch für „Power<br />
Play“?<br />
IS: Natürlich die 180 Musiker des<br />
Youth Orchestra of Caracas mit den<br />
Dirigenten Dietrich Paredes und<br />
Andrés Rivas. Die Kinder und Jugendlichen<br />
werden am 1. Oktober<br />
das Publikum in der Beethovenhalle<br />
ganz bestimmt genauso begeistern<br />
wie die anderen beiden Orchester aus<br />
dem venezolanischen „El Sistema“,<br />
die bei uns schon aufgetreten sind.<br />
Ilona Schmiel<br />
Felix Broede<br />
Ebenfalls mitreißend sind die fünf<br />
Musiker von Spark – The Classical<br />
Band in der ungewöhnlichen Besetzung<br />
aus zwei Blockflötisten, einem<br />
Geiger, einem Cellisten und einem<br />
Pianisten, die am 18. September mit<br />
einem neuen Programm zu uns<br />
zurückkehren.<br />
Den Wirbelwind Patricia Kopatchinskaja,<br />
diese barfuß spielende Geigerin<br />
aus Moldawien, muss man<br />
ebenfalls erlebt haben. Sie sprüht vor<br />
Energie, Spielfreude und Witz. Bei<br />
uns ist sie am 17. September mit<br />
dem Münchener Kammerorchester<br />
unter der Leitung von Alexander<br />
Liebreich zu hören – mit einer fulminanten<br />
Interpretation von Ligetis<br />
Violinkonzert. Nach der Pause erklingt<br />
dann Beethovens 7. Symphonie!<br />
BT: Mitgerissen haben uns auch immer<br />
wieder die Beethoven-Interpretationen<br />
von Paavo Järvi und seiner<br />
Deutschen Kammerphilharmonie Bremen.<br />
IS: Die Kammerphilharmonie ist bei<br />
uns seit 2004 als „Orchestra in Residence“<br />
mit mindestens einem Konzert<br />
im Festival gesetzt. Dieses Jahr<br />
spielen sie zweimal: Am 14. September<br />
Beethovens „Missa solemnis“<br />
unter der Leitung von Herbert<br />
Blomstedt und am 30. September<br />
mit Paavo Järvi, der unter anderem<br />
ein Stück seines Jugendfreundes Erkki-Sven<br />
Tüür aufführt, gemeinsam<br />
mit dem Hilliard Ensemble. Aus<br />
meiner Sicht ist dieses Konzert ein<br />
Geheimtipp.<br />
BT: Traditionell möchte ich mit Ihren<br />
persönlichen Empfehlungen enden.<br />
IS: Besonders wird sicherlich die Cage-Nacht<br />
am 15. September, die wir<br />
unter dem Titel „In the Bird Cage“<br />
exklusiv anlässlich des 100. Geburtstages<br />
von John Cage konzipiert haben.<br />
Sie wandeln durch sechs Säle<br />
der Bundeskunsthalle, des Kunstmuseums<br />
und des Haus der Geschichte,<br />
es treten fantastische Künstler auf<br />
und zum Abschluss können Sie bei<br />
der Aufführung von „Musicircus“<br />
unter der Leitung von Susanne Kessel<br />
aktiv mitwirken.<br />
Persönlich freue ich mich sehr auf<br />
den ersten Auftritt des jungen Tugan<br />
Sokhiev außerhalb Berlins in seiner<br />
Funktion als Chefdirigent des Deutschen<br />
Symphonie-Orchesters Berlin<br />
am 10. September.<br />
BT: Herzlichen Dank für das Gespräch,<br />
Frau Schmiel, wir freuen<br />
uns auf das Beethovenfest Bonn<br />
2012!<br />
Das Gespräch führte<br />
Frank Ariza y Ramos.<br />
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