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Neu im Kino Equal Pay Day - Kinemathek Karlsruhe

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<strong>Neu</strong> <strong>im</strong> <strong>Kino</strong><br />

Vivan las Antipodas!<br />

Victor Kossakovsky, D/Argentinien/NL/Chile 2011. 35mm, 108 Min., dt.UT<br />

Die Bewohner zweier Orte, die sich auf der Erdkugel genau gegenüber liegen, nennt<br />

man bekanntlich Antipoden. Da der größte Teil der Erdoberfläche Meer ist, sind<br />

die wirklich von Antipodenpaaren bewohnten Regionen rar. Vier von ihnen hat der<br />

russische Filmemacher Victor Kossakovsky für seinen Film ViVan las antipodas!<br />

ausgewählt. Sie liegen <strong>im</strong> Nordosten Argentiniens und in Südchina, in Chile und<br />

Russland, in <strong>Neu</strong>seeland und Spanien, in Botswana und Hawaii. Mit Ausnahme der<br />

Metropole Shanghai sind es eindrucksvolle ländliche Landstriche, bewohnt von<br />

meist eher einsam lebenden Menschen. In der Montage spielt Kossakovsky versiert<br />

auf dem Klavier von Assoziation und Kontrast. In großartigen Bildern zeigt er ein<br />

faszinierendes Kaleidoskop unseres Planeten. Im vergangenen Jahr war ViVan las<br />

antipodas! der gefeierte Eröffnungsfilm be<strong>im</strong> Festival von Venedig. (nach: Silvia<br />

Hallensleben, epd Film 2/12)<br />

1.3. 19 00 / 2.3. 19 00 / 3.3. 21 15 / 4.3. 19 00 / 6.3. 21 15 / 7.3. 21 15<br />

Bombay Diaries Dhobi Ghat<br />

Kiran Rao, Indien 2010<br />

mit Aamir Khan, Kriti Malhotra, Prateik Babbar. Digital, 100 Min., dt.UT<br />

Die Wahrnehmung des indischen <strong>Kino</strong>s hat sich bei uns inzwischen fast<br />

ausschließlich auf die üppigen Bollywood-Filme verkürzt. Nur recht selten finden<br />

auch andere Filme aus Indien den Weg in unsere <strong>Kino</strong>s.<br />

Der Film BomBay diaries ist eine Liebeserklärung an das Wäschereiviertel der<br />

Stadt und seine Bewohner. Hier kreuzen sich die Wege von vier Personen: Ein<br />

Wäscher verliebt sich in eine indischstämmige Amerikanerin, die sich ihrerseits<br />

für einen Maler interessiert, der das Videotagebuch einer jungen Frau in seinen<br />

Bildern verarbeitet. Möglich wurde diese unabhängige Produktion durch Aamir<br />

Khan, einen der beliebtesten Filmstars in Indien. Er hat hier nicht nur die Hauptrolle<br />

übernommen, sondern als Produzent die Regie seiner Frau Kiran Rao übertragen.<br />

BomBay diaries steht für ein „neues“ indisches <strong>Kino</strong>, das auf der Suche nach der<br />

eigenen Identität ist. (nach: Rolf-Ruediger Hamacher, film-dienst 20/11)<br />

15.3. 19 00 / 17.3. 21 15 / 20.3. 21 15 / 21.3. 21 15<br />

Die Ausbildung<br />

Dirk Lütter, Deutschland 2010<br />

mit Joseph K. Bundschuh, Anke Retzlaff, Stefan Rudolf. Digital, 90 Min.<br />

Der 20-jährige Jan ist <strong>im</strong> letzten Jahr seiner Ausbildung in einem mittelständischen<br />

Betrieb und möchte alles tun, damit er übernommen wird. Der Druck ist groß, da<br />

durch Umstrukturierung ständig Leute entlassen werden. In rasanten Autofahrten<br />

und Kauforgien sucht Jan in seiner Freizeit einen Ausgleich. Als die gleichaltrige<br />

Zeitarbeiterin Jenny in die Firma kommt, ist das ein Lichtblick für ihn. Bald ist er<br />

hin- und her gerissen zwischen seinem Anspruch, sich menschlich anständig zu<br />

verhalten und gleichzeitig den Ansprüchen seines Chefs auf Gewinnmax<strong>im</strong>ierung<br />

zu genügen. Dirk Lütters Debütfilm sticht aus dem aktuellen deutschen <strong>Kino</strong><br />

hervor. Er ist spannend, hat eine st<strong>im</strong>mige ästhetische Form und zugleich bezieht er<br />

Stellung. die ausBildung zeichnet das Bild einer Bundesrepublik, in der ein hoher<br />

ökonomischer Druck und das schleichende Gift der Anpassung zunehmend zu einer<br />

Entsolidarisierung der Gesellschaft führen. (nach: Olaf Möller, Kölner Stadtrevue 1/12)<br />

22.3. 19 00 / 23.3. 21 15 / 24.3. 19 00 / 25.3. 19 00<br />

Police, adjective Politist, adjectiv<br />

Corneliu Porumboiu, Rumänien 2009<br />

mit Dragos Bucur, Vlad Ivanov, Irina Saulescu. 35mm, 115 Min., dt.UT<br />

Eine Ausnahme <strong>im</strong> aktuellen rumänischen <strong>Kino</strong> bilden <strong>im</strong>mer noch Filme, die den<br />

mentalen Folgen der Diktatur unter Ceausescu nachspüren. Der Regisseur Corneliu<br />

Porumboiu tut dies in seinem zweiten Film police, adjectiVe auf bestechende Art. Im<br />

Mittelpunkt steht der Polizist Cristi, der einen jungen Mann verfolgt, der angeblich<br />

Haschisch konsumiert. Dafür würde dem Jungen eine mehrjährige Haftstrafe<br />

drohen, wodurch Cristi in ein ethisches Dilemma gerät. police, adjectiVe ist zugleich<br />

Gesellschaftsdrama, Polit-Satire und int<strong>im</strong>es Porträt eines Mannes in der Sinnkrise.<br />

Das kluge T<strong>im</strong>ing des Films, das lange Einstellungen mit intensiver Spannung<br />

verbindet, erinnert an die Filme von Robert Bresson. Obwohl die Geschichte in der<br />

Gegenwart angesiedelt ist, handelt sie auch vom Fortwirken der Ceausescu-Diktatur<br />

Vivan las Antipodas<br />

Bombay Diaries<br />

Die Ausbildung<br />

Police, adjective<br />

Treeless Mountain ▼ Samson & Delilah<br />

auf das Denken und Empfinden der Menschen. Ein beiläufiges Meisterwerk, das in<br />

Cannes 2009 den Preis der internationalen Filmkritik gewann und jetzt endlich in<br />

unsere <strong>Kino</strong>s kommt. (nach: Rüdiger Suchsland, film-dienst 1/12)<br />

12.4. 19 00 / 13.4. 19 00 / 14.4. 21 30 / 15.4. 19 00 / 17.4. 21 15<br />

Treeless Mountain<br />

So Yong K<strong>im</strong>, Südkorea/USA 2008<br />

mit K<strong>im</strong> Hee-Yeon, K<strong>im</strong> Song-Hee, Lee Soo-Ah. 35mm, 89 Min., dt.UT<br />

Die sechsjährige Jin lebt mit ihrer Mutter und der kleinen Schwester Bin in Seoul. Als<br />

sich die Mutter auf die Suche nach dem Vater der Mädchen macht, müssen die beiden<br />

den Sommer bei ihrer alkoholkranken Tante verbringen. Zum Abschied bekommen<br />

sie von der Mutter ein Sparschwein, wenn es voll ist, will sie wieder zurück sein.<br />

Doch sie bleibt verschwunden und Jin und ihre Schwester werden auf die Farm ihrer<br />

Großeltern gebracht. Eigene Kindheitserinnerungen inspirierten So Yong K<strong>im</strong> zu<br />

diesem unsent<strong>im</strong>entalen Film über den Verlust von familiärer Geborgenheit. Mehr<br />

mit Bildern als mit Worten erschafft sie in ihrem zweiten Spielfilm eine Welt, in der<br />

Kinder durch die Lügen der Erwachsenen aus ihrem Paradies vertrieben werden.<br />

Die Regisseurin und bildende Künstlerin emigrierte mit 12 Jahren in die USA und ist<br />

inzwischen auch als Produzentin erfolgreich tätig.<br />

19.4. 21 15 / 20.4. 19 00 / 21.4. 21 15 / 22.4. 19 00 / 24.4. 19 00 / 25.4. 19 00<br />

Samson & Delilah Samson and Delilah<br />

Warwick Thornton, Australien 2009<br />

mit Rowan McNamara, Marissa Gibson, Mitjli Gibson. Digital, 100 Min., dt.UT<br />

Samson und Delilah sind zwei Jugendliche, die in einer abgeschiedenen Aborigine-<br />

Gemeinde in der Wüste Zentral-Australiens leben. Das Mädchen Delilah fertigt<br />

mit ihrer Großmutter Gemälde, die der Nachbarjunge Samson für wenig Geld<br />

an einen Kunsthändler verkauft. Die Lebensumstände sind nicht besonders,<br />

weshalb die beiden ihr Glück in der nächsten Großstadt versuchen. Aber hier sind<br />

die Armut und die Diskr<strong>im</strong>inierung der Aborigines nur noch größer. Schließlich<br />

finden sie unter einer tristen Zubringer-Brücke einen Platz. Angelehnt an die<br />

biblische Liebesgeschichte von Samson und Delilah schuf Warwick Thornton,<br />

der selbst indigener Abstammung ist, ein dichtes Drama um stillen Schmerz und<br />

bedingungslose Zuneigung. Bei allem Schrecken sind die Bilder dieses mitreißenden<br />

Films von einer Schönheit, die einen nicht mehr loslässt. In Cannes wurde er dafür<br />

mit der Caméra d’or für den besten Debütfilm ausgezeichnet. (nach: K. Häger, fd 26/11)<br />

26.4. 19 00 / 27.4. 21 15 / 28.4. 21 15 / 29.4. 19 00<br />

<strong>Equal</strong> <strong>Pay</strong> <strong>Day</strong><br />

We Want Sex Made in Dagenham<br />

Nigel Cole, Großbritannien 2010<br />

mit Sally Hawkins, Bob Hoskins, Miranda Richardson. 35mm, 113 Min., DF<br />

Gleicher Lohn für Mann und Frau, auch 2010 oft nur ein frommer Wunsch. Als<br />

reine Utopie galt diese Idee jedoch <strong>im</strong> Jahr 1968 in Dagenham, Essex. Da nähten die<br />

Ford-Arbeiterinnen in brütender Hitze Autositzbezüge und wurden als ungelernte<br />

Arbeitskräfte bezahlt, bis ihnen der Kragen platzte. Die 187 Damen machten<br />

Geschichte mit ihrer Forderung nach „equal pay“, gleichen Lohn für gleiche Arbeit.<br />

Der Film mit dem irreführenden deutschen Verleihtitel We Want sex erzählt die<br />

Geschichte des ersten Arbeiterinnen-Streiks in Großbritannien und zeigt zugleich,<br />

dass ein frauenpolitisches Thema wie die geradezu „zeitlose“ Forderung nach<br />

gleichem Lohn für gleiche Arbeit auch einmal heiter erzählt werden kann.<br />

Seit über hundert Jahren begehen Frauen weltweit den internationalen Frauentag<br />

am 8. März. Doch seit einigen Jahren gibt es auch in Deutschland den equal pay<br />

day. Am 23. März steht die Entlohnung erwerbstätiger Frauen <strong>im</strong> Mittelpunkt.<br />

Aus diesem Anlass zeigen wir in Zusammenarbeit mit Die Linke <strong>Karlsruhe</strong> dieses<br />

charmante Lehrstück für politischen Mut mit viel trockenem britischem Humor.<br />

„Für kommende Lohngespräche könnten einige Reden, die <strong>im</strong> Film geschwungen<br />

werden, sogar hilfreich sein.“ (outnow)<br />

23.3. 1900 / 25.3. 2115 Zur Einführung wird am 23.3. Sybille Stamm, Landesvorstand Die Linke Baden-<br />

Württemberg und langjährige Vorsitzende von ver.di Stuttgart sprechen. Im<br />

Anschluss an diese Vorführung besteht die Möglichkeit zu einem gemeinsamen<br />

Gespräch.


Schrille Filme <strong>im</strong> April<br />

Traditionell haben wir <strong>im</strong> Rahmen des Kulturfestivals „Schrill <strong>im</strong> April“ seit vielen<br />

Jahren ausgewählte Perlen des queeren Filmschaffens ins Programm genommen.<br />

Auch wenn das Festival 2012 nicht stattfindet, wollen wir daran festhalten. Wir<br />

stellen einen aktuellen norwegischen Spielfilm und eine vielgelobte Dokumentation<br />

von Rosa von Praunhe<strong>im</strong> vor. Verbunden mit der Hoffnung, dass es in Zukunft wieder<br />

einen schrillen April gibt.<br />

Fjellet – Der Berg<br />

Lars Ole Giaever, Norwegen 2011<br />

mit Ellen Dorrit Petersen, Marte Magnusdotter Solem. Digital, 73 Min., dt.UT<br />

Nora und Solveig sind schon lange ein Paar. Bei einer Bergtour vor zwei Jahren kam<br />

ihr fünfjähriger Sohn ums Leben. Seit dieser Zeit lastet die Trauer über seinen Tod<br />

auf ihrer Beziehung. Besonders Nora, die leibliche Mutter des Kindes, hat der Verlust<br />

<strong>im</strong>mer mehr verbittert. Gemeinsam machen sie nun noch einmal die winterliche<br />

Bergwanderung, um so ihre Traumata vielleicht zu überwinden. Ein großes Nichts<br />

umgibt die Frauen in dieser Schneelandschaft, was wie ein Katalysator wirkt und<br />

die Konflikte zwischen ihnen anheizt. Vieles in dieser Geschichte wird dabei erst<br />

nach und nach deutlich. Getragen von zwei großartigen Hauptdarstellerinnen und<br />

angesiedelt vor einer grandiosen Naturkulisse, ist Lars Ole Giaever ein dramatischer<br />

Film gelungen, der lange nachwirkt. (nach: Manuel Schubert, sissy 4/11)<br />

11.4. 19 00 / 13.4. 21 15 / 15.4. 21 15<br />

Die Jungs vom Bahnhof Zoo<br />

Rosa von Praunhe<strong>im</strong>, Deutschland 2011. Digital, 84 Min.<br />

Der Stricherszene rund um den Bahnhof Zoo gilt die <strong>Neu</strong>gier Rosa von Praunhe<strong>im</strong>s.<br />

Er begegnet Strichern, Freiern, Barbesitzern und Sozialarbeitern. Viele sind auf der<br />

Flucht: aus kaputten Familien oder Jugendhe<strong>im</strong>en. Oder aus der wirtschaftlichen<br />

Misere ihrer Herkunftsländer, wie bei den meisten der ausländischen männlichen<br />

Prostituierten. Die jungen, oft heterosexuellen Männer ganzer Roma-Dörfer gehen<br />

in Berlin anschaffen. Die Welt des Bahnhofs ist ein Abenteuerspielplatz und ein<br />

Fleischmarkt, ein Dschungel des Begehrens. Praunhe<strong>im</strong>s Film ist ein facettenreiches,<br />

aufrichtiges Werk. Wer kann das schon in Deutschland: einen sozialkritischen Film<br />

machen, der zugleich den Atem von Jean Genet und Pasolini spüren lässt. (nach: Hans<br />

Schifferle, epd Film 3/11)<br />

17.4. 19 00 / 20.4. 21 15 / 22.4. 21 15<br />

In Zusammenarbeit mit den Lesbisch-schwulen Filmtagen.<br />

Im Porträt<br />

John Irving und wie er die Welt sieht<br />

André Schäfer, Deutschland 2012. Digital, 96 Min., dt.UT<br />

Am 2. März feiert der amerikanische Autor John Irving seinen 70. Geburtstag.<br />

Seit er mit dem Roman „Garp und wie er die Welt sah“ fast über Nacht Weltruhm<br />

erlangte, hat er zahlreiche Bestseller geschrieben, die ihn zu einem der international<br />

erfolgreichsten Schriftsteller machten. Bislang wurden vier seiner Bücher verfilmt.<br />

Die Drehbuch-Adaption seines Romans „Gottes Werk und Teufels Beitrag“<br />

für die Verfilmung von Lasse Hallström brachte Irving 2000 auch einen Oscar<br />

ein. Den runden Geburtstag nahm der Filmemacher André Schäfer zum Anlass<br />

für einen aufschlussreichen Porträtfilm. Er begleitete Irving bei seiner letzten<br />

Lesereise in Europa <strong>im</strong> vergangenen Herbst, wo der große Erzähler auch live sein<br />

Publikum begeisterte. Anschließend lud Irving das Filmteam zu sich nach Hause<br />

in Vermont ein. Man sieht ihn be<strong>im</strong> Schreiben in seinem Büro, be<strong>im</strong> Kochen oder<br />

be<strong>im</strong> Training in der hauseigenen Turnhalle. Vor allem aber gibt Irving Auskunft<br />

über sein Handwerk, seine Herangehensweise und die teilweise recht amüsanten<br />

Inspirationsquellen für seine oft sehr eigenwilligen Romanfiguren.<br />

19.4. 19 00 / 21.4. 19 00 / 24.4. 21 15<br />

Fjellet - Der Berg<br />

Die Jungs vom Bahnhof Zoo<br />

Sch<strong>im</strong>mernde Winde<br />

Die Mädchen<br />

Samstagnacht bis Sonntagmorgen ▼ John Irving...<br />

Versuche zum <strong>Kino</strong><br />

Die Filme der 60er Jahre<br />

Sch<strong>im</strong>mernde Winde Fenyes Szelek<br />

Miklós Jancsó, Ungarn 1968<br />

mit Andrea Drahota, Kati Konvács, Lajos Balázsovits. 35mm, 80 Min., dt.UT<br />

Eine kritische Auseinandersetzung mit der jüngsten ungarischen Geschichte: 1947<br />

dringen „Volkskollegisten“ in ein katholisches Internat ein, um die Insassen mit<br />

Methoden des Terrors und der Einschüchterung in kürzester Zeit „umzuerziehen“.<br />

Der Film distanziert sich deutlich von den Gewaltmaßnahmen eines Teils der<br />

Kollegisten. sch<strong>im</strong>mernde Winde ist eine überaus faszinierende und intelligente<br />

Filmparabel des Ungarn Jancsó in dem für ihn bezeichnenden choreografischen<br />

Inszenierungsstil, der seine Inhalte fast ausschließlich über visuelle Strukturen<br />

vermittelt. (nach: Ulrich Gregor, Geschichte des Films, 1978)<br />

1.3. 21 15 / 2.3. 21 15 / 3.3. 19 00 /6.3. 19 00<br />

Die Mädchen Flickorna<br />

Mai Zetterling, Schweden 1968<br />

mit Bibi Andersson, Harriet Andersson, Gunnel Lindblom. Digital, 99 Min., dt.UT<br />

die mädchen gilt als eines der ersten und engagiertesten Werke des feministischen<br />

Films. Mai Zetterling verknüpft auf intelligente Weise und in satirischer Form zwei<br />

Themen: die Stellung der Frau in unserer Gesellschaft und die stets zu Kriegen<br />

führende männliche Dominanz. Äußerer Handlungsfaden ist die antike Komödie<br />

„Lysistrata“, die von einer reisenden Theatergruppe aufgeführt wird. Für die drei<br />

Schauspielerinnen wird diese Tournee Anlass zu kritischen Reflexionen über ihr<br />

Privatleben und über ihre Rolle als Frau in der schwedischen Gesellschaft. Mai<br />

Zetterling n<strong>im</strong>mt nicht nur in den kleinen Orten, in denen die Theatergruppe gastiert,<br />

die männliche Dominanz auf die Hörner, sondern auch unter den „Großen“ der<br />

Welt: Hitler, Stalin und Eisenhower treten ebenso auf, wie Adenauer und Mao Tse<br />

Tung. „Es war mein natürliches Interesse am Frauenproblem, und was wir an der<br />

Welt, wie sie ist, ändern könnten“, so Mai Zetterling. Zugleich n<strong>im</strong>mt sie aber <strong>im</strong><br />

Film den Misserfolg ihres eigenen Films schon vorweg, in dem sie – wie <strong>im</strong> antiken<br />

Stück – die weibliche Revolte bereits an der Traditionsgebundenheit, der Furcht und<br />

der Initiativlosigkeit ihrer eigenen Geschlechtsgenossinnen scheitern lässt. Kritiker<br />

warfen der Regisseurin vor, den Film als Sprachrohr von Ideen zu missbrauchen. Erst<br />

viel später wurde akzeptiert, dass sie sich für ihren Angriff auf männliche Dominanz<br />

der Sprache des Films bediente, ohne sich willenlos dessen Gesetzen zu unterwerfen.<br />

(Nordische Filmtage Lübeck 2002)<br />

21.3. 19 00 / 22.3. 21 15 / 24.3. 21 15<br />

Samstagnacht bis Sonntagmorgen<br />

Saturday Night and Sunday Morning<br />

Karel Reisz, Großbritannien 1960<br />

mit Albert Finney, Shirley Anne Field, Rachel Roberts. 16mm, 89 Min., dt.UT<br />

Die realistische Verfilmung von Alan Sillitoes Roman um einen verantwortungslosen<br />

Arbeiter, der durch die Ereignisse eines Wochenendes, das er in typisch frivoler<br />

Manier begonnen hatte, zur Einsicht in die Realitäten des Lebens gelangt, brachte den<br />

endgültigen Durchbruch für ein wirklichkeitsnahes <strong>Kino</strong> in England und machte den<br />

Weg frei für weitere Spielfilme von Mitgliedern der Free Cinema-Bewegung.<br />

“Dieser Film war insofern eine Wende in der Darstellung des Working class-Milieus,<br />

als die Figur des jungen Fabrikarbeiters Arthur Seaton respektlos und aggressiv<br />

gegen die Beschränktheiten seiner Klasse in der britischen Sozialordnung rebelliert<br />

und damit einen Antagonismus aufreißt, der alles in Frage stellte, was in der<br />

Nachkriegsgesellschaft bis dahin allgemein als Konsens gegolten hatte. Da war ein<br />

Aufbegehren gegen das Joch des Fabriksystems und gegen die fatale ausweglose<br />

Absehbarkeit des Arbeiterlebens, die beide in den Alkoholismus treiben.” (Aurich/<br />

Jacobsen, European 60s, 2002)<br />

26.4. 21 15 / 28.4. 19 00 / 29.4. 21 15


Antonin Artaud und das <strong>Kino</strong><br />

Antonin Artaud (1896 – 1948) war auf den verschiedensten Feldern künstlerisch<br />

aktiv: er verfasste Gedichte, theoretische Schriften und Kunstkritiken; inszenierte<br />

Theaterstücke; er entwarf Kulissen und Kostüme, er arbeitete als Redakteur,<br />

Theaterleiter und Schauspieler. Er war Parteigänger der Surrealisten, wurde aber<br />

wegen politischer und poetischer Differenzen exkommuniziert. Am bekanntesten ist<br />

sicher sein 1938 veröffentlichtes Konzept eines Theaters der Grausamkeit, das die<br />

herkömmliche Aufführungspraxis einer dramatischen Handlung ablehnte zugunsten<br />

einer unmittelbaren Darstellung von Emotionen. Die Aufgabe des Theaters sollte<br />

nicht in der Nachahmung der Wirklichkeit bestehen, vielmehr sollte das Geschehen<br />

auf der Bühne selbst zu einer Realität werden. Damit zählt Artaud auch zu den<br />

Urvätern der Performance-Kunst. Der Einfluss der Ideen Artauds geht bis heute weit<br />

über die Welt des Theaters hinaus und reicht bis zu Philosophen wie Jacques Derrida<br />

und Michel Foucault.<br />

Für den Bereich des Musiktheaters wird an erster Stelle der Komponist Wolfgang<br />

Rihm genannt. Sein musikalisches Werk weist vielfältige literarische Bezüge auf,<br />

darunter auch <strong>im</strong>mer wieder Texte von Antonin Artaud. Beginnend Anfang der<br />

1980er Jahre mit dem Tanzpoem Tutuguri, das auf Artauds post-surrealistischem Text<br />

Tutuguri - Der Tanz der schwarzen Sonne basiert, der aus dessen Beschäftigung mit<br />

den Riten und Kulten der indigenen Bevölkerung Mexikos entstand.<br />

Anlässlich der diesjährigen Europäischen Kulturtage stellen wir den leidenschaftlichen<br />

Schauspieler Artaud in einer kleinen Werkschau vor. Ergänzend dazu widmen<br />

sich zwei Vorträge einerseits der Beziehung Wolfgang Rihms zu Artaud und<br />

andererseits dessen Bedeutung für das <strong>Kino</strong>.<br />

Zwischen 1924 und 1935 wirkte Artaud in 22 Filmen mit, fast <strong>im</strong>mer in Nebenrollen.<br />

Das Chargen-<strong>Kino</strong> in den Trivial- und Abenteuerfilmen jener Jahre wusste das<br />

expressive exaltierte Spiel dieses Darstellers zu schätzen. Während er selbst den<br />

amerikanischen Horror-Star Lon Chaney zu seinen Vorbildern zählte, verglich ihn<br />

die zeitgenössische Kritik regelmäßig mit dem deutschen Schauspieler Conrad<br />

Veidt. Seine wirklichen darstellerischen Fähigkeiten wurden in vielen dieser Filme<br />

nicht ausgeschöpft. Er hätte der größte französische Schauspieler werden können,<br />

schrieb 1955 François Truffaut zur Wiederaufführung von NapoléoN, in dem<br />

Artaud meisterhaft die Figur des Dichters Marat interpretiert hatte. Abel Gances<br />

monumentales Historiengemälde zählt neben la passioN de JeaNNe d’arc von<br />

Carl Theodor Dreyer und liliom von Fritz Lang zu den wenigen Werken in seiner<br />

Filmografie, die nicht in Vergessenheit geraten sind. Die Filmauswahl umfasst neben<br />

diesen bedeutenden Arbeiten auch Entdeckungen und Raritäten, wie die französische<br />

Sprachfassung der dreigroscheNoper von G.W. Pabst, in der Artaud als Bettler<br />

auftritt.<br />

Nähere Informationen finden sich in einer gesonderten Publikation, die <strong>im</strong> <strong>Kino</strong><br />

erhältlich ist, sowie <strong>im</strong> Katalog der 21. Europäischen Kulturtage.<br />

27. 3. - 6.4.<br />

Mathusalem: Antonin Artaud<br />

Napoléon<br />

La coquille et le clergyman<br />

La Passion de Jeanne d‘Arc<br />

Dionysos ▼ Versicherungsvertreter<br />

Sondervorführung<br />

<strong>im</strong> Rahmen der 21. Europäischen Kulturtage<br />

Ich bin dein Labyrinth! Wolfgang Rihm. Nietzsche. Dionysos<br />

Bettina Ehrhardt, Deutschland 2011<br />

mit Wolfgang Rihm, Ingo Metzmacher, Johannes M. Kränzle. Digital, 53 Min.<br />

Wolfgang Rihm schreibt eine Künstleroper, inspiriert durch Friedrich Nietzsches<br />

späte Hymnen auf Dionysos, den wilden Gott der Griechen. Er lässt antike Mythen<br />

und Nietzsches rauschhafte Schriften aufeinanderprallen. Der Film dokumentiert den<br />

Entstehungsprozess der Oper bis zur Uraufführung bei den Salzburger Festspielen<br />

und folgt Nietzsches Spuren in der magischen Bergwelt des Engadin, wo der Dichter-<br />

Philosoph lebte.<br />

Dionysos, Szenen und Dithyramben - Eine Opernphantasie<br />

Bettina Ehrhardt, Deutschland 2011<br />

mit Johannes Martin Kränzle, Mojca Erdmann, Matthias Klink, Deutsches Sym-<br />

phonie-Orchester Berlin, Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor. Digital, 120 Min.<br />

Wolfgang Rihms “Dionysos – Eine Opernphantasie” ist ein Vexierspiel auf vielen<br />

Ebenen. Nietzsche selbst hielt sich für Dionysos, “er überblendet sich mit ihm”, sagt<br />

Rihm, “wie in einer Doppelbelichtung”. Einzelne Szenen erwecken Assoziationen<br />

an Nietzsches Leben: eine Fahrt über den Vierwaldstätter See, eine rauschhafte<br />

Szene <strong>im</strong> Freudenhaus, Nietzsches Zusammenbruch auf dem Turiner Marktplatz.<br />

Eine Oper auch über den Dionysos-Mythos und existenzielle Erfahrungen des<br />

Schöpferischen. Die Uraufführung bei den Salzburger Festspielen mit dem<br />

Deutschen Symphonieorchester Berlin unter Ingo Metzmacher, Regisseur Pierre<br />

Audi und dem Künstler Jonathan Meese, den Sängern Johannes Martin Kränzle in<br />

der Titelpartie und Mojca Erdmann als Ariadne wurde begeistert gefeiert.<br />

18.3. 19 Uhr<br />

Zur Vorführung ist die Regisseurin Bettina Ehrhardt anwesend.<br />

Dokumente<br />

Versicherungsvertreter<br />

Klaus Stern, Deutschland 2011. Digital, 79 Min.<br />

Der Filmemacher Klaus Stern verbindet in seinen Dokumentarfilmen eine<br />

<strong>Neu</strong>gier auf ökonomisch-politische Gegenwarts-Themen mit einer dezenten<br />

Unterhaltungsdramaturgie. „Größenwahn“ bezeichnet er als sein Spezialgebiet.<br />

Häufig erzählt er dabei Geschichten über Karrieren, die sich auf der Überholspur<br />

überschlagen und deren Romanhaftigkeit <strong>im</strong> krassen Widerspruch zur<br />

Austauschbarkeit der Helden steht. Dies gilt auch für Sterns jüngste Arbeit über<br />

die erstaunliche Karriere des Versicherungsmaklers Mehmet E. Göker. Mit<br />

dem Vertrieb privater Krankenversicherungen hatte der am Telefon seine erste<br />

Million verdient. Im Alter von nur 30 Jahren herrschte er über ein sektenähnliches<br />

Versicherungs<strong>im</strong>perium mit 1000 Mitarbeitern, die Firma war der zweitgrößte<br />

Vermittler privater Krankenversicherungen in Deutschland. Göker verstand es, sich<br />

und seine Firma MEG als Kult und Lebensstil zu inszenieren. Kritiker sprachen<br />

dagegen von einem betrügerischen Schneeballsystem. Ende 2009 ging Göker<br />

dann Pleite und die Staatsanwaltschaft ermittelt bis heute u.a. wegen Untreue,<br />

Insolvenzverschleppung und unlauterem Wettbewerb. Ein Film über Gier und<br />

Größenwahn, aber auch ein erhellender Einblick in das Geschäftsgebaren privater<br />

Krankenversicherungen.<br />

13.3. 19 00 / 15.3. 21 15 / 17.3. 19 00 / 20.3. 19 00


März April<br />

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15 00 KINO FüR BüCHERWüRMER NEU IM KINO INVITACIÓN A LA VISTA<br />

Fuxia - Die Minihexe ab 6 J. Vivan las Antipodas! dt.UT Alles was ich an euch liebe dt.UT<br />

VERSUCHE ZUM KINO NEU IM KINO<br />

Sch<strong>im</strong>mernde Winde dt.UT Vivan las Antipodas! dt.UT<br />

INVITACIÓN A LA VISTA NEU IM KINO<br />

Alles was ich an euch liebe dt.UT Vivan las Antipodas! dt.UT<br />

CINEMA AFRIKA<br />

Eines Tages, nachts... dt.UT<br />

Afya Yangu. It‘s My Right! dt.UT Zu Gast: Martina Backes<br />

CINEMA AFRIKA CINEMA AFRIKA<br />

SUBVERSES<br />

China in Mozambique dt.UT<br />

Le Mec idéal engl.UT<br />

1700 CINEMA AFRIKA CINEMA AFRIKA CINEMA AFRIKA<br />

Mama Africa dt.UT Notre Étrangère engl.UT Divizionz engl.UT<br />

Cinema Afrika<br />

17 00 CINEMA AFRIKA CINEMA AFRIKA CINEMA AFRIKA<br />

Divizionz engl.UT Le Mec idéal engl.UT Mama Africa dt.UT<br />

DOKUMENTE INVITACIÓN A LA VISTA<br />

Versicherungsvertreter Alles was ich an euch liebe dt.UT<br />

THEO ANGELOPOULOS<br />

Die Wanderschauspieler dt.UT<br />

NEU IM KINO DOKUMENTE<br />

Bombay Diaries dt.UT Versicherungsvertreter<br />

15 00 SCHULGESCHICHTEN THEO ANGELOPOULOS<br />

Anne liebt Philipp ab 9 J. Die Wanderschauspieler dt.UT<br />

15 00 SCHULGESCHICHTEN DOKUMENTE NEU IM KINO<br />

Anne liebt Philipp ab 9 J. Versicherungsvertreter Bombay Diaries dt.UT<br />

1500 SCHULGESCHICHTEN EUROPÄISCHE KULTURTAGE - SONDERVORFüHRUNG<br />

Anne liebt Philipp ab 9 J. Ich bin dein Labyrinth! Zu Gast: Bettina Ehrhardt<br />

Dionysos, Szenen und Dithyramben - Eine Opernphantasie<br />

DOKUMENTE NEU IM KINO<br />

Versicherungsvertreter Bombay Diaries dt.UT<br />

VERSUCHE ZUM KINO NEU IM KINO<br />

Die Mädchen dt.UT Bombay Diaries dt.UT<br />

NEU IM KINO VERSUCHE ZUM KINO<br />

Die Ausbildung Die Mädchen dt.UT<br />

1500 NIX WIE ZEICHENTRICKS EQUAL PAY DAY NEU IM KINO<br />

Frühlingsgefühle ab 5 J.<br />

Vier kurze Trickfilme<br />

We Want Sex DF Die Ausbildung<br />

1500 NIX WIE ZEICHENTRICKS NEU IM KINO VERSUCHE ZUM KINO<br />

Frühlingsgefühle ab 5 J.<br />

Vier kurze Trickfilme<br />

Die Ausbildung Die Mädchen dt.UT<br />

1500 NIX WIE ZEICHENTRICKS NEU IM KINO EQUAL PAY DAY<br />

Frühlingsgefühle ab 5 J.<br />

Vier kurze Trickfilme<br />

Die Ausbildung<br />

ANTONIN ARTAUD - Eröffnung<br />

Liliom dt.UT<br />

We Want Sex DF<br />

ANTONIN ARTAUD ANTONIN ARTAUD<br />

Artaud & das <strong>Kino</strong> (Vortrag: T. Tode) Ritual der schwarzen Sonne<br />

Fait divers / La coquille et le clergyman Zu Gast: Gerd Roscher<br />

ANTONIN ARTAUD<br />

Mathusalem engl.UT<br />

Mater Dolorosa dt.UT<br />

1500 KINO FüR BüCHERWüRMER 1830 ANTONIN ARTAUD<br />

Coco, der neugierige Affe ab 5 J. Napoléon vu par Abel Gance dt.ZT<br />

15 00 KINO FüR BüCHERWüRMER ANTONIN ARTAUD ANTONIN ARTAUD<br />

Coco, der neugierige Affe ab 5 J. L‘Opéra de quat‘sous OF Die Dreigroschenoper<br />

Abkürzungen OF = Originalfassung | DF = deutsche Fassung | UT = mit Untertiteln | ZT = Zwischentitel.<br />

SO<br />

DI<br />

MI<br />

DO<br />

FR<br />

SA<br />

SO<br />

DI<br />

MI<br />

DO<br />

FR<br />

SA<br />

SO<br />

DI<br />

MI<br />

DO<br />

FR<br />

SA<br />

SO<br />

DI<br />

MI<br />

DO<br />

FR<br />

SA<br />

SO<br />

1.<br />

3.<br />

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28.<br />

29.<br />

tagsüber 19 00 21 15<br />

15 00 KINO FüR BüCHERWüRMER ANTONIN ARTAUD INVITACIÓN A LA VISTA<br />

Coco, der neugierige Affe ab 5 J. Die Dreigroschenoper Alicia am Ort der Wunder dt.UT<br />

ANTONIN ARTAUD INVITACIÓN A LA VISTA<br />

Verdun, souvenirs Alicia am Ort der Wunder dt.UT<br />

d‘histoire engl.UT<br />

ANTONIN ARTAUD<br />

Rihm - Artaud: anarchische Kunst und exper<strong>im</strong>entelle<br />

Subjektivität (Vortrag: Bernd Thewes) anschl.: An<strong>im</strong>al Crackers engl.UT<br />

ANTONIN ARTAUD<br />

L‘Argent dt.UT<br />

15 00 FRAGEN AN DIE WIRKLICHKEIT ANTONIN ARTAUD<br />

Die kleinen Bankräuber ab 6 J. La Passion de Jeanne d‘Arc dt.UT<br />

15 00 FRAGEN AN DIE WIRKLICHKEIT INVITACIÓN A LA VISTA RE-EDITION<br />

Die kleinen Bankräuber ab 6 J. Alicia am Ort der Wunder dt.UT Der falsche General dt.UT<br />

15 00 FRAGEN AN DIE WIRKLICHKEIT RE-EDITION<br />

Die kleinen Bankräuber ab 6 J. Der falsche General dt.UT<br />

RE-EDITION<br />

Der falsche General dt.UT<br />

SCHRILLE FILME IM APRIL RE-EDITION<br />

Fjellet - Der Berg dt.UT Der falsche General dt.UT<br />

NEU IM KINO INVITACIÓN A LA VISTA<br />

Police, adjective dt.UT Alicia am Ort der Wunder dt.UT<br />

1500 NIX WIE ZEICHENTRICKS NEU IM KINO SCHRILLE FILME IM APRIL<br />

Die Pirateninsel<br />

des Black Mor ab 8 J.<br />

Police, adjective dt.UT Fjellet - Der Berg dt.UT<br />

1500 NIX WIE ZEICHENTRICKS THEO ANGELOPOULOS 2130 NEU IM KINO<br />

Die Pirateninsel Der schwebende Schritt Police, adjective dt.UT<br />

des Black Mor ab 8 J. des Storches dt.UT<br />

1500 NIX WIE ZEICHENTRICKS NEU IM KINO SCHRILLE FILME IM APRIL<br />

Die Pirateninsel<br />

des Black Mor ab 8 J.<br />

Police, adjective dt.UT Fjellet - Der Berg dt.UT<br />

SCHRILLE FILME IM APRIL NEU IM KINO<br />

Die Jungs vom Bahnhof Zoo Police, adjective dt.UT<br />

THEO ANGELOPOULOS<br />

Der schwebende Schritt des Storches dt.UT<br />

IM PORTRÄT NEU IM KINO<br />

John Irving und wie<br />

er die Welt sieht dt.UT<br />

Treeless Mountain dt.UT<br />

1500 KINO FüR BüCHERWüRMER NEU IM KINO SCHRILLE FILME IM APRIL<br />

Wo die wilden Kerle wohnen ab 7 J. Treeless Mountain dt.UT Die Jungs vom Bahnhof Zoo<br />

1500 KINO FüR BüCHERWüRMER IM PORTRÄT NEU IM KINO<br />

Wo die wilden Kerle wohnen ab 7 J. John Irving und wie<br />

er die Welt sieht dt.UT<br />

Treeless Mountain dt.UT<br />

1500 KINO FüR BüCHERWüRMER NEU IM KINO SCHRILLE FILME IM APRIL<br />

Wo die wilden Kerle wohnen ab 7 J. Treeless Mountain dt.UT Die Jungs vom Bahnhof Zoo<br />

NEU IM KINO IM PORTRÄT<br />

Treeless Mountain dt.UT John Irving und wie<br />

er die Welt sieht dt.UT<br />

NEU IM KINO THEO ANGELOPOULOS<br />

Treeless Mountain dt.UT The Dust of T<strong>im</strong>e dt.UT<br />

NEU IM KINO VERSUCHE ZUM KINO<br />

Samson & Delilah dt.UT Samstagnacht bis<br />

Sonntagmorgen dt.UT<br />

1500 FRAGEN AN DIE WIRKLICHKEIT THEO ANGELOPOULOS NEU IM KINO<br />

Ein Pferd für Klara ab 8 J. The Dust of T<strong>im</strong>e dt.UT Samson & Delilah dt.UT<br />

1500 FRAGEN AN DIE WIRKLICHKEIT VERSUCHE ZUM KINO NEU IM KINO<br />

Ein Pferd für Klara ab 8 J. Samstagnacht bis<br />

Sonntagmorgen dt.UT<br />

Samson & Delilah dt.UT<br />

1500 FRAGEN AN DIE WIRKLICHKEIT NEU IM KINO VERSUCHE ZUM KINO<br />

Ein Pferd für Klara ab 8 J. Samson & Delilah dt.UT Samstagnacht bis<br />

Sonntagmorgen dt.UT<br />

Titeilbild: „Die Mädchen“ Programmänderungen vorbehalten.


Theo Angelopoulos<br />

An den Folgen eines Verkehrsunfalls ist der griechische Regisseur Theo<br />

Angelopoulos am 24. Januar <strong>im</strong> Alter von 76 Jahren verstorben. Er war nicht<br />

nur der herausragende Filmemacher seines He<strong>im</strong>atlandes, sondern gehörte mit<br />

seinen bildgewaltigen Arbeiten zu den großen Einzelgängern des europäischen<br />

<strong>Kino</strong>s. Unbeirrt von Kritik und Publikumszuspruch verfolgte er seine ganz<br />

eigene Filmästhetik, die mit langen Einstellungen und raffiniert komponierten<br />

Plansequenzen ein <strong>Kino</strong> schuf, in dem sich Zeit in Raum verwandeln konnte. Viele<br />

seiner Filme sind eng verwoben mit der Geschichte und Mythologie Griechenlands,<br />

die Angelopoulos scheinbar mühelos mit der Gegenwart verschränkte. Als ein „<strong>Kino</strong><br />

der Stille“ hat man sein Werk bezeichnet. Das st<strong>im</strong>mt, wenn man hinzufügt, dass<br />

die lange Zusammenarbeit mit der Komponistin Eleni Karaindrou wesentlichen<br />

Anteil hat an der ganz besonderen Atmosphäre seiner Filme. Wie alle Visionäre des<br />

<strong>Kino</strong>s braucht auch Angelopoulos die große Leinwand, damit seine Bilder ihre ganze<br />

Kraft entfalten können. Mit drei ausgewählten Arbeiten, darunter seinem epochalen<br />

Meisterwerk die Wanderschauspieler aus dem Jahr 1975, erinnern wir an diesen<br />

bedeutenden Regisseur, dem das <strong>Kino</strong> einige seiner schönsten Momente verdankt.<br />

Die Wanderschauspieler O Thiassos<br />

Theo Angelopoulos, Griechenland 1975<br />

mit Eva Kotamanidou, Aliki Goegoulis, Stratos Pachis. 35mm, 230 Min., dt.UT<br />

Eine Schauspielertruppe reist durch Griechenland und durch die Geschichte von<br />

1939-1952. Sie spielt eine Pastorale aus dem vergangenen Jahrhundert, aber die<br />

Geschichte dringt gewaltsam auf die Theaterbühne und verwandelt sie in eine<br />

politische Bühne. Das Spiel der Truppe bezieht sich auf den antiken Atriden-<br />

Mythos. Orest, der Sohn der Prinzipalin, wird als „Linker“ unter der Diktatur<br />

des Generals Metaxas von der Polizei gesucht. Er kämpft in den Bergen gegen<br />

die italienischen und deutschen Besatzer. Sein Vater ist ermordet worden. Seine<br />

Mutter war an dem Mord beteiligt... In der Odyssee der Wanderschauspieler<br />

durchdringen sich Gegenwart und Vergangenheit, Aufklärung und Mythos, Theater<br />

und Wirklichkeit in ständigem Wechsel. Die Übergänge zwischen den einzelnen<br />

Episoden sowie die Beziehungen der Personen untereinander und zu ihrer Umwelt<br />

werden durch kunstvolle filmische Mittel, mitunter atemberaubende Kamerafahrten<br />

und -schwenks, geschaffen. Mit seinem fast vierstündigen Epos erneuerte Theo<br />

Angelopoulos nicht nur das griechische <strong>Kino</strong>, sondern setzte auch neue formale und<br />

technische Maßstäbe.<br />

14.3. 19 00 / 16.3. 19 00<br />

Der schwebende Schritt des Storches<br />

To meteaora v<strong>im</strong>a tou pelargou<br />

Theo Angelopoulos, Griechenland/Frankreich 1991<br />

mit Marcello Mastroianni, Jeanne Moreau, Vassilis Bouyiouklakis. 35mm, 140 Min., dt.UT<br />

Der Film spielt in einem nordgriechischen Grenzort, in dem vorwiegend Flüchtlinge<br />

- Kurden, Türken und Albaner - leben. Ein Fernsehjournalist, der mit seinem Team<br />

über das Flüchtlingsdrama berichten will, glaubt dort einem verschwundenen<br />

Politiker auf die Spur gekommen zu sein. Doch je tiefer er sich auf den rätselhaften<br />

Fall einlässt, desto fragwürdiger wird ihm die eigene Rolle, desto illusionärer wird<br />

ihm die Identität des Gesuchten, desto tiefer gerät er in den emotionalen Sog einer<br />

Geschichte, die ihn an die Grenzen seiner selbst führt. Denn je mehr er von den<br />

Flüchtlingen erfährt, um so klarer beginnt er zu ahnen, was Fremdheit, Sehnsucht<br />

und Ausgrenzung bedeuten.<br />

14.4. 19 00 / 18.4. 19 00<br />

The Dust of T<strong>im</strong>e I skoni tou chronou<br />

Theo Angelopoulos, Deutschland/Frankreich/Griechenland/Italien/Russland 2008<br />

mit Willem Dafoe, Bruno Ganz, Michel Piccoli, Irene Jacob. 35mm, 125 Min., dt.UT<br />

A., ein amerikanischer Filmregisseur griechischer Abstammung kehrt in die<br />

römischen Filmstudios zurück, um die Dreharbeiten an einem Film über das<br />

Schicksal seiner Eltern fortzusetzen, die er aus unbekannten Gründen abgebrochen<br />

hat. Wie <strong>im</strong> Traum erinnert sich A. an die Menschen und Ereignisse seiner<br />

Vergangenheit, die er in der Gegenwart noch einmal erlebt.<br />

Theo Angelopoulos n<strong>im</strong>mt den Zuschauer in seinem Film mit auf eine Reise durch<br />

Raum und Zeit, vorbei an den bedeutenden Ereignissen der zweiten Hälfte des<br />

20. Jahrhunderts in Sibirien, Nordkasachstan, Italien, Deutschland, Amerika. Der<br />

historische Bogen spannt sich über Exil, Trennung und Aufenthalte in der Fremde<br />

Swing<br />

Der schwebende Schritt des Storches<br />

The Dust of T<strong>im</strong>e<br />

Alles was ich an euch mag<br />

Alicia am Ort der Wunder ▼ Der falsche General<br />

bis zum Zusammenbruch von Ideologien - von Stalins Tod, dem Watergate-Skandal<br />

und dem Vietnamkrieg bis zum Fall der Berliner Mauer. „Es ist das Ende einer Zeit<br />

voller Illusionen. Einer Zeit, in der man glaubte, die Welt ändern zu können“, sagt<br />

der Regisseur. „Dieser völlige Zusammenbruch ist das Trauma meiner Generation.<br />

Nun sind wir auf der Suche nach einer neuen Vision.“ the dust of t<strong>im</strong>e, der letzte<br />

Film, den Angelopoulos vollenden konnte, endet mit dem Bild einer Dreiergruppe,<br />

Großvater, Vater und Enkelin, die am <strong>Neu</strong>jahrstag des Jahres 2000 durch den Schnee<br />

laufen. Vor ihnen liegt das Brandenburger Tor. Für Angelopoulos war es das Bild der<br />

Zukunft, die mit dem Zusammenbruch des Sozialismus begonnen hat.<br />

25.4. 21 15 / 27.4. 19 00<br />

Invitación a la vista<br />

Alles was ich an euch liebe Seres queridos<br />

Teresa de Pelegri/Dominic Harari, Spanien 2003<br />

mit Norma Aleandro, Marián Aguilera, Guillermo Toledo. 35mm, 90 Min., dt.UT<br />

Eine spanische Jüdin präsentiert ihrer mittelständischen Familie ihren Verlobten,<br />

wobei es für die jungen Leute ausgemachte Sache ist, dass dessen palästinensische<br />

Herkunft nicht angesprochen wird. Doch es nützt alles nichts, die Wahrheit kommt<br />

auf den Tisch und das geplante harmonische Essen <strong>im</strong> Familienkreis n<strong>im</strong>mt schnell<br />

alptraumhafte Züge an... alles Was ich an euch lieBe ist eine politisch völlig<br />

unkorrekte, aber äußerst vergnügliche Burleske um ein ernstes Thema und zugleich<br />

eine erfrischende Komödie über kulturelle Differenzen und das Menschliche und<br />

allzu Menschliche <strong>im</strong> täglichen Zusammenleben. Be<strong>im</strong> Festival von Locarno 2004<br />

war die freche Komödie - nicht zuletzt Dank der hervorragenden Hauptdarsteller -<br />

einer der großen Publikumslieblinge.<br />

4.3. 21 15 / 7.3. 19 00 / 13.3. 21 15<br />

Alicia am Ort der Wunder Alicia en el pueblo de Maravillas<br />

Daniel Díaz Torres, Kuba 1991<br />

mit Thais Valdéz, Reinaldo Miravalles. A. Pujols, Ulises Toirac. 35mm, 93 Min., dt.UT<br />

Alicia, eine Beraterin in Sachen Theater, wird nach Maravillas geschickt, einem<br />

wunderlichen Ort in der tiefsten Provinz. Sie trifft dort auf Leute, die sich längst<br />

daran gewöhnt haben, die absonderlichsten Eingriffe in ihr Leben als die natürlichste<br />

Sachen der Welt hinzunehmen, und auf ein Sanatorium, in dem bevorzugt Bewohner<br />

mit gesellschaftlich besonders ‘auffälligen’ Eigenschaften kuriert werden.<br />

Daniel Díaz Torres übern<strong>im</strong>mt für seine brisante Geschichte einzelne Strukturen<br />

und Motive aus den Romanen von Lewis Carroll und überträgt sie auf kubanische<br />

Verhältnisse. Ein irrwitziger Film von umfassender Systemkritik, wie es sie in Kuba<br />

seit 1966 nicht mehr gegeben hat. (Internationales Forum des jungen Films, Berlin 1991)<br />

1.4. 21 15 / 3.4. 21 15 / 7.4. 19 00 / 12.4. 21 15<br />

Re-Edition<br />

Der falsche General Il Generale della Rovere<br />

Roberto Rossellini, Italien 1959<br />

mit Vittorio de Sica, Hannes Messemer, Sandra Milo. Digital, 137 Min., dt.UT<br />

Italien <strong>im</strong> Winter 1943. Emanuele Bardone ist ein kleiner, windiger Gauner,<br />

der sich mit seinem Charme die Wirrnisse der Zeit zu Nutze macht. Er freundet<br />

sich mit dem SS-Standartenführer Müller an. Von den Angehörigen inhaftierter<br />

Widerstandskämpfer n<strong>im</strong>mt er Geld, um damit angeblich die Deutschen zu<br />

bestechen, aber meistens verspielt er es. Versehentlich erschießen die Deutschen<br />

den italienischen General della Rovere, der zu Recht <strong>im</strong> Verdacht stand, mit den<br />

Partisanen zu sympathisieren. Müller überredet Bardone die Rolle des Generals<br />

weiterzuspielen und in der politischen Abteilung des Mailänder Gefängnisses<br />

Kontakt mit Widerstandskämpfern aufzunehmen. Der Film ist ein Wunder und einer<br />

der besten von Rossellini. Er zeigt in langen Einstellungen, was man nicht zeigen<br />

kann: das Innere eines Menschen, die lange Reise einer Seele bis zu dem Punkt, an<br />

dem sie ihr Ende findet. Bei den Filmfestspielen von Venedig wurde er dafür 1959 mit<br />

dem Goldenen Löwen ausgezeichnet. (nach: Rudolf Thome, Roberto Rossellini 1987)<br />

7.4. 21 15 / 8.4. 19 00 / 10.4. 19 00 / 11.4. 21 15


Cinema Afrika<br />

Vom 8. bis 11. März präsentieren wir <strong>im</strong> Rahmen von Cinema Afrika zum sechsten<br />

Mal eine Auswahl aktueller Filme aus und über Afrika. Das Programm umfasst in<br />

diesem Jahr sieben Spiel- und Dokumentarfilme, die in Kenia, der Republik Kongo,<br />

Mozambique, Südafrika, Uganda, Burkina Faso und in der Republik Côte d‘Ivoire<br />

entstanden sind; darunter auch zwei Preisträger des renommierten Panafrikanischen<br />

Film- und Fernsehfestivals FESPACO in Ouagadougou aus dem letzten Jahr.<br />

Thematisiert werden Migration, Globalisierung und Gleichberechtigung ebenso wie<br />

sexuelle Gewalt gegen Frauen und das Spannungsverhältnis zwischen moderner<br />

Stadtkultur und afrikanischen Traditionen. Alle Filme sind in der Originalfassung mit<br />

deutschen bzw. englischen Untertiteln zu sehen.<br />

Zwei Filme, die sich auf unterschiedliche Weise mit der Situation von Frauen und der<br />

Missachtung von Menschenrechten auseinandersetzen, eröffnen am Internationalen<br />

Frauentag das Programm. In der Dokumentation afya yaNgu. it’s my right! der<br />

Freiburger Filmemacherin Martina Backes, die zur Aufführung ihres Films zu Gast<br />

sein wird, sprechen Frauen in Kenia über ihr Recht auf Gesundheit und sexuelle<br />

Selbstbest<strong>im</strong>mung. Maria Alarmovskys Dokumentarfilm eiNes tages, Nachts...<br />

macht deutlich, dass auch Jahre nach dem Krieg <strong>im</strong> Kongo weiterhin Gewalt gegen<br />

Frauen als Waffe eingesetzt wird.<br />

Die komplexen Auswirkungen der Globalisierung untersucht die österreichische<br />

Filmemacherin Ella Raidel in suBVerses chiNa iN mozamBique und zeigt<br />

einen kaum bekannten Aspekt einer Migrationsgeschichte. Subventioniert von<br />

europäischen Banken bauen chinesische Firmen die Infrastruktur Mozambiques auf.<br />

Dabei steht ein neokolonialer Kapitalismus den Slampoeten Maputos gegenüber, die<br />

in ihren Versen selbstbewusst ihre Haltung zum Ausdruck bringen.<br />

Mit der romantischen Komödie le mec idéal des jungen Regietalents Owen A.<br />

Brown und dem Erstlingsfilm der französisch-burkinischen Regisseurin Sarah<br />

Bouyain Notre étraNgère werden zwei FESPACO-Preisträger aus 2011vorgestellt:<br />

le mec idéal, der intelligent und witzig seine turbulente Geschichte erzählt, gibt<br />

zugleich einen ungewöhnlichen Einblick in das Leben der ivorischen Metropole<br />

Abidjan. Notre étraNgère schildert zwei Geschichten von He<strong>im</strong>atlosigkeit<br />

und kultureller Entfremdung und verwebt die Schicksale seiner Protagonistinnen<br />

zwischen Frankreich und Afrika auf berührende Weise. Yes! That’s Us ist der<br />

Name eines Regiekollektivs, das 2002 von vier Künstlern gegründet wurde, die<br />

Musikvideos und Kurzfilme drehen. Mit ihrer ersten längeren Produktion diVizioNz<br />

ist ein Banlieue-Film aus Uganda zu sehen, der urban, bunt, mit Hip Hop-Drive<br />

und stilistischem Eigensinn eine Geschichte von Freundschaft, Ehrgeiz und Verrat<br />

erzählt. Von Musik war auch das Leben der südafrikanischen Sängerin Miriam<br />

Makeba best<strong>im</strong>mt. In mama africa porträtiert der finnische Filmemacher Mika<br />

Kaurismäki die Künstlerin, die mit Pata Pata einen Welthit hatte und die wegen ihres<br />

Widerstands gegen die Rassendiskr<strong>im</strong>inierung in ihrem He<strong>im</strong>atland 30 Jahre <strong>im</strong> Exil<br />

verbrachte.<br />

Zu Cinema Afrika ist eine Sonderpublikation mit ausführlichen Informationen zu<br />

allen Filmen erschienen.<br />

8. – 11.3.<br />

In Zusammenarbeit mit Africa Alive, Frankfurt und Amnesty International, <strong>Karlsruhe</strong><br />

Notre Étrangère<br />

Café 9bar<br />

wir sind für Sie da<br />

auch wenn das<br />

<strong>Kino</strong> nicht spielt<br />

So + Mo geschlossen<br />

Tel. 9578 8535<br />

Veranstalter<br />

<strong>Kinemathek</strong> <strong>Karlsruhe</strong> e.V.<br />

Karlstr. 21, 76133 <strong>Karlsruhe</strong><br />

www.kinemathek-karlsruhe.de<br />

Gefördert durch das Kulturamt der Stadt <strong>Karlsruhe</strong><br />

und die MFG-Filmförderung Baden-Württemberg<br />

Mitgliedschaft<br />

Jahreskarte 21,00 € Die Kasse öffnet eine halbe Stunde<br />

ermäßigt 13,00 € vor Beginn der ersten Vorstellung.<br />

Kinderkino 3,00 € Vorbestellungen bitte bis 10 Min. vor<br />

Filmbeginn an der Kasse abholen.<br />

Barrierefrei - Das <strong>Kino</strong> ist für Rollstuhlfahrer ohne fremde Hilfe erreichbar.<br />

Eintritt<br />

Gäste 6,00 €<br />

Mitglieder 4,50 €<br />

Kinderkino 2,50 €<br />

KinderkinoClub 2,00 €<br />

Zuschläge bei überlänge<br />

studio 3<br />

Kaiserpassage 6<br />

76133 <strong>Karlsruhe</strong><br />

Kasse: 8318 5300<br />

Information: 9374714<br />

März - April 2012

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