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Neu im Kino - Kinemathek Karlsruhe

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<strong>Neu</strong> <strong>im</strong> <strong>Kino</strong><br />

Belgrad Radio Taxi Zena sa slomjen<strong>im</strong> nosem<br />

Srdjan Koljevic, Serbien/Deutschland 2010<br />

mit Nebojsa Glogovac, Anica Dobra, Stipe Erceg. 35mm, 103 min., DF<br />

Die ständig verstopfte Branko-Brücke verbindet den alten Stadtkern von Belgrad<br />

mit der nach dem Zweiten Weltkrieg gebauten Satellitenstadt <strong>Neu</strong>-Belgrad. Auf<br />

ihr beginnt nicht nur diese warmherzige Alltagskomödie, sie wird auch zu einer<br />

Art Metapher für den ganzen Film, der zwischen Gestern und Heute einen Weg<br />

in die Zukunft des Landes sucht. Im Taxi von Gavrilo sitzt eine junge Frau mit<br />

blutender Nase und einem Säugling. Als er sie anherrscht, sie solle sein Auto nicht<br />

vollbluten, springt die Frau von der Brücke und ist weg. Das Baby kommt erstmal<br />

zu der Prostituierten Jadraka, die wie Gavrilo aus Bosnien stammt. Dann sind da<br />

noch die Lehrerin Anica und die Apothekerin Biljana, die gerade ihre Hochzeit plant.<br />

Srdjan Koljevic setzt die einzelnen Episoden seiner Protagonisten subtil zu einer<br />

Mentalitätsstudie des heutigen Belgrads zusammen.<br />

5.1. 19 00 / 6.1. 21 15 / 7.1. 21 15 / 8.1. 19 00 / 10.1. 21 30 / 11.1. 21 15<br />

Über uns das All<br />

Jan Schomburg, Deutschland 2011<br />

mit Sandra Hüller, Georg Friedrich, Felix Knopp. 35mm, 88 Min.<br />

Martha und Paul scheinen ein perfektes Paar zu sein, dem das Glück reichlich<br />

gegeben ist. Sie unterrichtet Englisch, er hat gerade eine glänzende Doktorarbeit<br />

geschrieben und bald wollen sie nach Marseille umziehen, wo ein lukrativer Job<br />

wartet. Paul ist schon mal vorgefahren, während Martha noch letzte Dinge verpackt.<br />

Da stehen plötzlich zwei Polizistinnen vor der Tür und teilen ihr mit, dass sich Paul<br />

das Leben genommen hat. Bald muss Martha erkennen, wie wenig sie von ihrem<br />

Mann eigentlich gewusst hat. Als sie sich in einen jungen Dozenten von der Uni verliebt,<br />

führt sie ihr bisheriges Leben scheinbar ungebrochen weiter. Jan Schomburgs<br />

Debütfilm ist ein faszinierender, mysteriöser und klug komponierter Film, der auf<br />

Erklärungen verzichtet und sich ganz auf das Beobachten konzentriert. Die Figur<br />

der Martha ist eine Paraderolle für Sandra Hüller, die in ihren Parts neben sich stehen<br />

kann wie keine zweite Schauspielerin <strong>im</strong> deutschen Film. (nach: R. Worschech, epd Film 9/11)<br />

12.1. 19 00 / 13.1. 19 00 / 14.1. 21 15 / 15.1. 19 00 / 17.1. 19 00<br />

Turistas<br />

Alicia Scherson, Chile 2009<br />

mit Aline Kuppenhe<strong>im</strong>, Marcelo Alonso, Diego Noguera. 35mm, 105 Min., dt.UT<br />

Carla ist mit ihrem Mann Joel auf der Fahrt in die Sommerferien, aus dem<br />

verschmutzten Santiago in die frische Natur. Nach einem Streit lässt Joel seine Frau<br />

einfach am Straßenrand zurück. Aber vielleicht ist das gar nicht so schl<strong>im</strong>m, denn<br />

so trifft Carla den norwegischen Rucksacktouristen Ulrik. Gemeinsam machen<br />

sie sich auf den Weg zum Nationalpark, wo sie zwischen großen Bäumen <strong>im</strong> Zelt<br />

übernachten und eine Reihe ungewöhnlicher Menschen treffen. Sie alle verbindet<br />

eine unbest<strong>im</strong>mte Sehnsucht nach der Natur, die hier wie ein wildwucherndes<br />

Wunderland erscheint, in dem alle Irrende und Abenteurer sind. Ein erfrischender<br />

und heiterer Film der Regisseurin Alicia Scherson, die seit ihrem Debüt Play von<br />

2005 zu den großen Talenten <strong>im</strong> chilenischen <strong>Kino</strong> zählt.<br />

19.1. 21 15 / 20.1. 21 15 / 21.1. 19 00 / 22.1. 19 00 / 24.1. 21 15 / 25.1. 21 30<br />

Meek’s Cutoff<br />

Kelly Reichardt, USA 2010<br />

mit Michelle Williams, Bruce Greenwood, Will Patton. 35mm, 102 Min., dt.UT<br />

Bei der Beschreibung dieses Films lässt sich zwar der Begriff „Western“ kaum<br />

vermeiden, er weist aber trotzdem in die falsche Richtung. Regisseurin Kelly<br />

Reichardt erzählt ihre Geschichte von der Besiedelung des amerikanischen Westens<br />

so konsequent aus der Perspektive der Frauen, dass sich dadurch praktisch alles<br />

verändert, was man normalerweise mit dem Genre verbindet. Im Jahr 1845 heuern<br />

drei Siedlerfamilien den Trapper Steven Meek an, der sie über eine Abkürzung durch<br />

die Cascade Mountains führen soll. Die Wasservorräte gehen langsam zur Neige und<br />

die Siedler beginnen, Meek zu misstrauen. Als sie einen Indianer gefangen nehmen,<br />

müssen sie sich entscheiden, ob sie ihn als Feind töten oder mit seiner Hilfe Wasser<br />

finden sollen. Der großartige Film erzählt ohne heroische Pose sehr authentisch<br />

von den Strapazen des Alltags, den Härten der Jahreszeiten, der Monotonie und der<br />

Einsamkeit in den Weiten einer unerschlossenen Landschaft.<br />

27.1. 21 15 / 28.1. 21 15 / 29.1. 19 00 / 31.1. 19 00 / 1.2. 21 15<br />

Belgrad Radio Taxi<br />

Über uns das All<br />

Turistas<br />

Meek‘s Cutoff<br />

Das Turiner Pferd ▼ Ein Sommer in Haifa<br />

Das Turiner Pferd A Torinói ló<br />

Béla Tarr, Ungarn 2011<br />

mit Erika Bók, János Derzsi, Mihály Kormos. 35mm, 150 Min., dt.UT<br />

Inspirationsquelle für diesen Film ist eine kleine Episode aus dem Leben von<br />

Friedrich Nietzsche. Im Januar 1889 wird er Zeuge wie in Turin ein Kutscher mit<br />

der Peitsche auf sein unwilliges Pferd einschlägt. Um das brutale Verhalten zu<br />

beenden, wirft sich Nietzsche schluchzend um den Hals des Pferdes. Kurz danach<br />

umnachtet der Philosoph und verstummt für die letzten zehn Jahre seines Lebens.<br />

Dieses Schicksal ist vielen bekannt, was aus dem Pferd geworden ist, weiß dagegen<br />

niemand. Diese Geschichte erzählt jetzt der ungarische Regisseur Béla Tarr in<br />

einem meisterhaften Film. Gegliedert in fünf Tage beobachtet er das ärmliche<br />

Leben des Kutschers, seiner Tochter und des Pferdes. Das hört sich unspektakulär<br />

an, ist aber eine geradezu existenzielle <strong>Kino</strong>erfahrung, wie man sie so nur in den<br />

hochverdichteten und brillant fotografierten Filmen dieses Regisseurs machen kann.<br />

Auf der Berlinale 2011, wo Béla Tarr den Großen Preis der Jury gewann, bezeichnete<br />

er Das Turiner PferD als seinen letzten Film.<br />

2.2. 19 00 / 3.2. 19 00 / 4.2. 19 00 / 7.2. 21 15<br />

Ein Sommer in Haifa The Matchmaker<br />

Avi Nesher, Israel 2010<br />

mit Tuval Shafir, Adir Miller, Maya Dagan. Digital, 118 Min., dt.UT<br />

Die israelische Hafenstadt Haifa <strong>im</strong> Sommer 1968. Arik, ein Teenager aus besserem<br />

Haus, bekommt bei dem Ehevermittler Yankele einen Ferienjob. Deshalb darf er auch<br />

zum ersten Mal in das berüchtigte Hafenviertel von Haifa, wo Yankele <strong>im</strong> Hinterz<strong>im</strong>-<br />

mer eines <strong>Kino</strong>s sein Büro hat. Er wird zu einer Art Detektiv, der potentielle Partner<br />

für die Kundschaft des Ehevermittlers ausspät. Und dann ist da noch Tamara, die<br />

Cousine eines Freundes, die lange Jahre in den USA verbracht hat. Die unkonventionelle<br />

Frau, die von freier Liebe, Frauenrechten und Rock’n’Roll schwärmt, fasziniert<br />

Arik. In diesem Sommer lernt er viel über die Widersprüche des menschlichen<br />

Herzens und über die Wunden der Vergangenheit, die auch seinen eigenen Vater<br />

schmerzen. Avi Neshers anrührender Film ist eine gelungene Mischung aus Komödie<br />

und Drama, die sieben Nominierungen für den Israelischen Filmpreis erhielt.<br />

9.2. 19 00 / 10.2. 19 00 / 11.2. 21 15 / 12.2. 19 00 / 14.2. 19 00 / 15.2. 21 15<br />

Tuesday After Christmas Marti, dupa Craciun<br />

Radu Muntean, Rumänien 2010<br />

mit M<strong>im</strong>i Branescu, Mirela Oprisor, Maria Popistasu. 35mm, 100 Min., dt.UT<br />

Seit zehn Jahren sind Paul und Adriana glücklich verheiratet, sie haben eine Tochter<br />

und wirtschaftlich geht es ihnen gut. Aber Paul hat sich auch noch in eine andere<br />

Frau verliebt, über mehrere Monate unterhält er eine Affäre mit ihr. Mit seiner Ehe<br />

hat das alles nichts zu tun, glaubt Paul, der die beiden Welten seines Lebens zunächst<br />

problemlos miteinander verbindet. Als Weihnachten naht und die beiden Frauen sich<br />

durch Zufall begegnen, muss Paul sich entscheiden. Bis Dienstag nach Weihnachten<br />

hat er dafür Zeit. Inszeniert wird diese int<strong>im</strong>e Beziehungsgeschichte nicht als Drama,<br />

der Film beobachtet vielmehr sehr genau wie sich emotionale Spannungen über<br />

das alltägliche Leben der drei Protagonisten legen. Radu Muntean, der hier seinen<br />

vierten Spielfilm realisierte, zählt zu den wichtigsten Regisseuren des international<br />

vielbeachteten zeitgenössischen <strong>Kino</strong>s in Rumänien.<br />

16.2. 21 15 / 17.2. 19 00 / 18.2. 21 15 / 19.2. 19 00 / 21.2. 21 15 / 22.2. 21 15<br />

Tiger Factory<br />

Woo Ming Jin, Malaysia 2010<br />

Fooi Mun Lai, Pearlly Chua, Susan Lee. Digital, 84 Min., dt.UT<br />

Die junge Chinesin Ping Ping versucht in Malaysia genug Geld zu verdienen,<br />

um in Japan ein besseres Leben zu beginnen. Doch ihre beiden Jobs auf einer<br />

Schweinefarm und in einem Schnell-Imbiss reichen dafür nicht aus. Beide Betriebe<br />

werden von ihrer Tante Tien kontrolliert, mit der sie eine Hassliebe verbindet. Bald<br />

merkt Ping Ping, dass Tien auch in der „Babyproduktion“ tätig ist. Dabei werden<br />

ausländische Wanderarbeiter und Mädchen aus der Provinz zusammengebracht, um<br />

ein Kind zu zeugen. Nach der Geburt werden diese Kinder zur Adoption ins Ausland<br />

verkauft. Um der Not zu entkommen, ist Ping Ping bereit, für Geld ein solches Baby<br />

auszutragen. Der malaysische Regisseur Woo Ming Jin beschreibt anhand eines<br />

Einzelschicksals zugleich das aktuelle Thema des internationalen Menschenhandels.<br />

23.2. 1900 / 24.2. 2115 / 25.2. 2115 / 26.2. 1900 / 28.2. 1900 Anlässlich des Weltgebetstags 2012, der Malaysia gewidmet ist, stellen wir gemeinsam<br />

mit der Frauenarbeit der Evangelischen Landeskirche in Baden Woos Film vor. Nach der<br />

Vorführung am 23.2. besteht Gelegenheit zum Gespräch mit der Pfarrerin Ute Niethammer.


Versuche zum <strong>Kino</strong><br />

Die Filme der 60er Jahre<br />

Das Messer <strong>im</strong> Wasser Nóz w wodzie<br />

Roman Polanski, Polen 1962<br />

mit Leon Niemczyk, Jolanta Umecka, Zygmunt Malanowicz. Digital, 94 Min., dt.UT<br />

Roman Polanski drehte mit seinem Spielfilmdebüt Das Messer iM Wasser gleichzeitig<br />

seinen letzten Film in Polen: ein Spiel wechselnder Beziehungen zwischen drei<br />

Personen, einem Sportreporter, seiner jungen Frau und einem trampenden Studenten,<br />

konzentriert auf eine sonntägliche Segelpartie. Innerhalb dieses Dreiecks führen der<br />

Tag und die Nacht auf dem Boot dazu, dass jedes einzelne Verhältnis kippt: aus Macht<br />

in Angst, aus scheinbarer Unbedarftheit in analytischen Verstand. „Du bist wie er, nur<br />

halb so alt und doppelt so dumm“, sagt die junge Frau dem Studenten zuletzt.<br />

5.1. 21 15 / 6.1. 19 00 / 7.1. 19 00 / 8.1. 21 15<br />

Das Gebet Molba<br />

Tengis Abuladse, UdSSR 1968<br />

mit Spartak Bagaschwili, Russudan Kiknadse. 35mm, 80 Min., dt.UT<br />

Vor dem Hintergrund der grandiosen kaukasischen Bergwelt lässt Abuladse zwei<br />

Dichtungen des georgischen Poeten Washa Pshawela in Bildern lebendig werden.<br />

Pshawela, der das Leben materialistisch deutete, nannte die Bourgeoisie einen „unbeerdigten<br />

Leichnam“. Im Film findet sich die Realisierung dieser Metapher bei der<br />

Beerdigung eines Händlers: Die Prozession der reichen Aristokratie von Tbilissi wird<br />

als Parade verwesender Leichen dargestellt. Ein Dichter, ein schönes Mädchen und<br />

der Teufel, der menschliche Gestalt angenommen hat, begleiten die verschiedenen<br />

Episoden des Films um Feigheit, Verrat und enttäuschte Liebe, dessen Ende den Sieg<br />

des Dichters symbolisiert, der mit seinem Schwert die Schönheit verteidigt. Molba<br />

gilt „als eines der schönsten Werke des neueren sowjetischen <strong>Kino</strong>s, faszinierend<br />

durch die Kraft einer Bilder und die thematische Strenge, suggestiv durch seine<br />

Lyrik“. (Lino Micciche, Il nuovo cinema degli anni ‚60, Turin 1972)<br />

14.2. 21 15 / 18.2. 19 00<br />

Iwans Kindheit Iwanowo Detstwo<br />

Andrej Tarkowskij, UdSSR 1962<br />

mit Kolja Burjajew, Walentin Subkow, J. Sharikow, Nikolaj Grinko. 35mm, 95 Min., DF<br />

„Iwan ist ein Kind, das ganz wie ein Erwachsener von Leidenschaft verzehrt wird.<br />

Er hat seine Kindheit <strong>im</strong> Krieg verloren und kommt um, weil er wie ein Erwachsener<br />

gelebt hat.“ (Andrej Tarkowskij)<br />

Andrej Tarkowskij gelang mit iWans KinDheiT ein Film, dessen Qualitäten sich nicht<br />

in der Auseinandersetzung mit aktuellen Fragen erschöpfen. Aus realistischen<br />

Kriegsszenen, den Wach-, Alp- und Wunschträumen eines Jungen und Dokumentaraufnahmen<br />

setzt sich das Bild einer vom Krieg zerstörten Kindheit zusammen.<br />

Wirklichkeitsnahe Beschreibung und Gegenbilder voll utopischen Glanzes, in denen<br />

eine heile Kindheit entworfen wird, die dem Helden durch den Krieg verweigert<br />

wurde, werden durch Tarkowskijs Regie in eine bruchlose Einheit gezwungen. (Ulrich<br />

Gregor/Enno Patalas, Geschichte des modernen Films, 1965)<br />

23.2. 21 15 / 25.2. 19 00 / 28.2. 21 15<br />

Im Porträt<br />

Rose Ausländer – Der Traum lebt mein Leben zu Ende<br />

Katharina Schubert, Deutschland 2010. Digital, 90 Min.<br />

Der TrauM lebT Mein leben zu enDe ist die biografische Hommage an eine der<br />

bedeutendsten Lyrikerinnen des letzten Jahrhunderts, an die jüdische Dichterin<br />

Rose Ausländer. 1901 in der Habsburgischen Vielvölkerstadt Czernowitz geboren,<br />

überlebte sie Ghetto und Versteck <strong>im</strong> Czernowitz der Jahre 1941 – 1944 und<br />

bereiste die Welt. Von New York in die He<strong>im</strong>at und über Umwege nach Düsseldorf,<br />

erlangt sie hier mit ihrer literarischen Arbeit späten Ruhm. Mittels authentischer<br />

Lebensreflexionen und Gedichtzitaten, eindruckvoller Fotografien sowie Gesprächen<br />

mit Freunden und Wegbegleitern entsteht das Porträt einer außergewöhnlichen Frau,<br />

der das Schreiben als Lebenselixier galt.<br />

14.1. 19 00 / 17.1. 21 15 / 18.1. 19 00<br />

Das Messer <strong>im</strong> Wasser<br />

Das Gebet<br />

Iwans Kindheit<br />

Rose Ausländer<br />

Abendland ▼ Im Winter ein Jahr<br />

Dokumente<br />

Abendland<br />

Nikolaus Geyrhalter, Österreich 2011. 35mm, 90 Min.<br />

Manche Dinge sieht man in der Nacht klarer: abenDlanD durchmisst in einer großen<br />

assoziativen Reise ein nächtliches Europa in vielen Facetten. Grenzpatrouillen<br />

<strong>im</strong> Osten und Westen Europas bei der Arbeit, ein riesiges Bierzelt in Bayern, eine<br />

Leitzentrale der Londoner Videoüberwachung mit unzähligen Monitoren, an denen<br />

Angestellte potenzielle trouble makers verfolgen, das Sprachengewirr der Übersetzer<br />

<strong>im</strong> EU-Parlament, eine Prager Telefonsexhotline, Szenen aus Geburtskliniken,<br />

Krankenhäusern und Altershe<strong>im</strong>en. Für abenDlanD hat Nikolaus Geyrhalter<br />

seinen bereits bei elseWhere und unser Täglich broT etablierten Panoramastil<br />

weiterentwickelt, der sorgfältig kadrierte Szenen nebeneinander setzt und seine<br />

Argumentation ganz aus der Montage entwickelt. Entstanden ist ein bildmächtiger<br />

Essayfilm ohne Kommentar, der ein Europa zeigt, das nach außen einer Festung<br />

gleicht, während <strong>im</strong> Inneren das soziale Gefüge <strong>im</strong>mer weiter auseinanderfällt.<br />

27.1. 19 00 / 28.1. 19 00 / 31.1. 21 15 / 1.2. 19 00<br />

Wildnistagebuch<br />

Horst Kliem, Deutschland 2011. 35mm, 80 Min.<br />

Der Film zeigt Wildnis unverfälscht. Horst Kliem lebt in seinem Blockhaus <strong>im</strong><br />

Norden Kanadas, <strong>im</strong> Yukon. Seit über 30 Jahren ist der Autor mit der Wildnis vertraut,<br />

kennt die Tiere in seiner Umgebung und die Tiere kennen ihn. Sein Zuhause ist<br />

nur über dem Fluss erreichbar.<br />

Der Film zeigt den Eisaufbruch, die ersten Grizzlybären, die nach dem langen Winter<br />

nach Wurzeln graben, den Flug von Tausenden Kranichen, die auf dem Weg nach<br />

Norden das Blockhaus überfliegen und bei widrigem Wetter landen, Bodenbrüter<br />

mit ihren Jungen, Füchse, ein junges Stachelschwein mit der Mutter und andere<br />

Jungtiere, die jetzt überall zu sehen sind. Höhepunkte sind ein Schwarzbär, der<br />

regelmässig kommt und keine Scheu mehr zeigt sowie ein Waldbrand, der kurz vor<br />

dem Blockhaus noch gelöscht werden konnte. Das Wiederkommen der Tiere nach<br />

dem Feuer sowie Aufnahmen über Bergschafe, Adler be<strong>im</strong> Fressen abgelaichter<br />

Lachse und Elche <strong>im</strong> Herbstnebel beschliessen die Dokumentation. (Horst Kliem)<br />

Der Film, wie alle Filme Horst Kliems, verzichtet auf gestellte Aufnahmen und<br />

Sensationen.<br />

29.1. 11 00<br />

Der Filmemacher Horst Kliem ist zur Vorführung anwesend.<br />

Arbeitskreis Leben<br />

Der Arbeitskreis Leben <strong>Karlsruhe</strong> e.V. (AKL) ist eine Krisenberatungsstelle für<br />

suizidgefährdete Menschen und deren Angehörige, und er begleitet Hinterbliebene<br />

nach dem Suizid eines nahe stehenden Menschen. In Kooperation mit dem<br />

Arbeitskreis Leben stellt die <strong>Kinemathek</strong> den Spielfilm iM WinTer ein Jahr vor, der<br />

dieses Thema aufgreift.<br />

Im Winter ein Jahr<br />

Caroline Link, Deutschland 2008<br />

mit Karoline Herfurth, Josef Bierbichler, Corinna Harfouch. 35mm, 128 Min.<br />

Eliane Richter bittet den Künstler Max Hollander ein Porträt ihrer beiden Kinder<br />

zu malen, der 22-jährigen Lilli und des 19-jährigen Alexander, der vor einem<br />

Jahr gestorben ist, angeblich durch einen Unfall. Als Lilli zunächst lustlos zu<br />

den Sitzungen erscheint, erkennt der Maler schnell, dass das Mädchen in großen<br />

emotionalen Schwierigkeiten steckt. Er beschließt mehr über die tiefe Verbindung<br />

der Geschwister zu erfahren. Allmählich entsteht ein Bild, das die ganze Familie für<br />

<strong>im</strong>mer verändern soll.<br />

Anhand subtiler Beschreibungen sowie visueller und musikalischer Verdichtungen<br />

gelingt der Regisseurin nicht zuletzt durch das hervorragende Spiel der Darsteller/<br />

innen die bewegende Studie einer Familie und ihrer ungewöhnlichen Trauerarbeit.<br />

25.1. 19 00 / 29.1. 21 15<br />

Im Anschluss an die Vorführung am 25.1. besteht Gelegenheit zum Gespräch mit<br />

Mitarbeiterinnen des AKL.


Bhutan <strong>im</strong> Fokus<br />

Mit der Sonderschau Von Schmetterlingen und Donnerdrachen - Natur und Kultur in<br />

Bhutan (bis 20. Mai 2012) widmet sich das Naturkundemuseum erstmals den natur-<br />

und kulturgeschichtlichen Besonderheiten des Königreiches Bhutan <strong>im</strong> östlichen<br />

H<strong>im</strong>alaya. Anlässlich dieser Ausstellung stellen wir in Zusammenarbeit mit dem<br />

Naturkundemuseum zwei Filme aus und über Bhutan vor, sowie Frank Capras losT<br />

horizon nach dem Roman Der verlorene Horizont über das sagenumwobene, fiktive<br />

Shangri-La, das oft mit Bhutan in Beziehung gebracht wird.<br />

Lost Horizon In den Fesseln von Shangri-La<br />

Frank Capra, USA 1937<br />

mit Ronald Colman, Jane Wyatt, Edward E. Horton, John Howard. 35mm, 132 Min., dt.UT<br />

Der Brite Robert Conway stürzt mit einem Flugzeug und einigen Begleitern <strong>im</strong><br />

tibetanischen H<strong>im</strong>alaya ab. Die Überlebenden werden von den Bewohnern in ein<br />

sonniges und idyllisches Tal entführt, in dem die Menschen in völliger Harmonie<br />

leben: keine Krankheiten, langsame Alterung, kein Hass, keine Verbrechen, nur<br />

Glück und Frieden. Unter dem Einfluss einer Frau verweigert sich Conway der<br />

Gemeinschaft, bereut es später und gelangt unter abenteuerlichen Umständen zurück<br />

nach Shangri-La.<br />

Bei Frank Capras Verfilmung des utopischen Romans von James Hilton über den<br />

Menschheitstraum vom absoluten äußeren und inneren Frieden wurden keine Kosten<br />

und Mühen gescheut. Die Kulisse von Shangri-La war eine außergewöhnliche<br />

künstlerische Leistung und gilt als die größte, die jemals in Hollywood gebaut wurde.<br />

1937 brachte sie dem Designer Stephen Goosson den Academy Award ein. Überdies<br />

war das Budget für den Film schwindelerregend. Er kostete fast viermal soviel wie<br />

jeder andere Columbia Film aus dieser Zeit - vergleichbar mit einer heutigen Summe<br />

von etwa 30 - 40 Millionen Dollar.<br />

10.1. 19 00 / 12.1. 21 15<br />

Von Reisenden und Magiern Travellers and Magicians<br />

Khyentse Norbu, Bhutan/Australien 2003<br />

mit Neten Chokling, Tshewang Dendup, Lhakpa Dorji. Digital, 107 Min., engl.UT<br />

Von reisenDen unD Magiern war der erste ausschließlich <strong>im</strong> Königreich Bhutan<br />

gedrehte Spielfilm. Wie in einer Märchenerzählung bricht ein junger Beamter aus<br />

seinem He<strong>im</strong>atdorf in die Hauptstadt Th<strong>im</strong>phu auf, um ein Visum für eine Reise<br />

nach Amerika zu beantragen. Unterwegs begegnet er Menschen, die ihn <strong>im</strong>mer mehr<br />

von seinem Vorhaben abbringen: einem schweigsamen Apfelhändler, einem Säufer,<br />

einem buddhistischen Mönch und einem verwitweten Reispapierhersteller mit<br />

seiner wunderschönen Tochter. Inspiriert von einer Kurzgeschichte des japanischen<br />

Autors Kawabata und einer buddhistischen Fabel erzählt Khyentse Norbu eine<br />

folkloristische, nachdenkliche, wunderschöne Geschichte über Fernweh und<br />

Selbstbesinnung, ein zentrales Thema der Lehre des Buddhismus.<br />

24.1. 19 00 / 26.1. 21 15<br />

Das andere Finale The Other Final<br />

Johan Kramer, Niederlande 2003. 35mm, 87 Min., dt.UT<br />

Am 30. Juni 2002, dem Tag an dem Deutschland und Brasilien um die Fußballweltmeisterschaft<br />

spielten, fand gleichzeitig ein anderes außergewöhnliches Fußballspiel<br />

statt. Ein Team der karibischen Insel Montserrat reiste bis ans andere Ende der Welt<br />

in das Königreich Bhutan <strong>im</strong> H<strong>im</strong>alaya, um dort das Freundschaftsspiel der<br />

beiden letztplazierten der FIFA-Rangliste zu bestreiten. Das anDere finale ist die<br />

Geschichte einer Reise zu den Wurzeln des Fußballspiels. Regisseur Johan Kramer<br />

drehte in Montserrat, den Niederlanden und Bhutan. Er folgte den Vorbereitungen auf<br />

das Spiel bis zum Finale in Th<strong>im</strong>phu, der Hauptstadt Bhutans vor 25.000 begeisterten<br />

Zuschauern über eine Zeitspanne von mehreren Monaten. Kramer dokumentierte die<br />

Erfahrungen der Mannschaften, der Organisatoren und der Menschen in den völlig<br />

unterschiedlichen Religionen und (Fußball-)Kulturen, die aber eines verbindet und<br />

an einem Nachmittag zusammenbringt: Die Liebe zum Fußball.<br />

7.2. 19 00 / 9.2. 21 15<br />

In Zusammenarbeit mit dem<br />

Lost Horizon<br />

Von Reisenden und Magiern<br />

Das andere Finale<br />

Zeitschleifen - Im Dialog mit Christa Wolf<br />

Der geteilte H<strong>im</strong>mel ▼ Weekend<br />

Hommage für Christa Wolf<br />

Am 1. Dezember 2011 ist die Schriftstellerin Christa Wolf <strong>im</strong> Alter von 82 Jahren<br />

verstorben. Neben ihren literarischen Werken verfasste sie auch <strong>im</strong>mer wieder<br />

Drehbücher für DEFA-Produktionen. Wir zeigen als Hommage an eine der<br />

wichtigsten deutschsprachigen Autorinnen den Spielfilm Der geTeilTe hiMMel<br />

nach dem gleichnamigen Roman, der 1963 den Beginn von Christa Wolfs Karriere<br />

markierte. Außerdem erinnert die Dokumentation zeiTschleifen in ausführlichen<br />

Gesprächen an ihre künstlerischen und politischen Positionen zum Ende der DDR.<br />

Zeitschleifen – Im Dialog mit Christa Wolf<br />

Karlheinz Mund, Deutschland 1991. Digital, 101 Min.<br />

Die lebenslange Loyalität von Christa Wolf zur DDR als das bessere Deutschland<br />

hat ihr <strong>im</strong> Westen <strong>im</strong>mer wieder starke Anfeindungen eingebracht. Der Regisseur<br />

Karlheinz Mund dokumentiert in diesem 1991 fertig gestellten DEFA-Film die<br />

Aktivitäten und Auftritte der Schriftstellerin seit dem Herbst 1989. Im Gespräch<br />

gibt sie offen Auskunft über die Brüche ihrer eigenen Biografie, die <strong>im</strong>mer<br />

auch mit den Brüchen der jüngeren deutschen Geschichte zusammenhängen.<br />

Der Film vermittelt viel genauer, wie vor 20 Jahren gedacht und gefühlt wurde,<br />

als alle Erinnerungssendungen <strong>im</strong> heutigen Fernsehen zusammen. In diesen<br />

Momentaufnahmen der Wendezeit kommen neben Christa Wolf u.a. auch Kurt<br />

Biedenkopf, Hans Mayer, Lew Kopelew und Daniela Dahn zu Wort.<br />

16.2. 19 00 / 22.2. 19 00<br />

Der geteilte H<strong>im</strong>mel<br />

Konrad Wolf, DDR 1964<br />

mit Eberhard Esche, Renate Blume, Hilmar Thate. 35mm, 114 Min.<br />

Im Wesentlichen kann man das Geschehen des Films als eine Folge von Erinnerungsbildern<br />

bezeichnen, die in Rita, der Protagonistin, ablaufen. Es geht um ihre<br />

Beziehung zu dem promovierten Chemiker Manfred; beide leben in einer Industriestadt<br />

der DDR in den Jahren 1960 und 1961. Ihm gelingt es nicht, eine von ihm neu<br />

entwickelte Vorrichtung zum Absaugen von Abgasen in der Praxis durchzusetzen.<br />

Seine Vorschläge werden abgelehnt, daraufhin geht er nach Westberlin. Der Film<br />

spürt sorgfältig den Motiven für die “Republikflucht” des Helden nach. Rita besucht<br />

ihn <strong>im</strong> Westberliner Exil, aber sie geht – kurz vor dem Bau der Mauer am 13. August<br />

1961 – wieder in die DDR zurück, weil “man <strong>im</strong> Westen schl<strong>im</strong>mer als <strong>im</strong> Ausland<br />

dran ist; man ist auf schreckliche Weise in der Fremde”. (Konrad Wolf )<br />

19.2. 21 15 / 21.2. 19 00<br />

Nachtrag<br />

Bei den letzten Lesbisch-schwulen Filmtagen konnten wir diesen Film leider nur in<br />

der Originalfassung ohne deutsche Untertitel vorstellen. Deshalb – wie versprochen<br />

– jetzt noch einmal mit Untertiteln. Wer seine alte Einlasskarte mitbringt, der spart<br />

sich den Eintritt. Für alle anderen ist dies eine gute Gelegenheit, einen der filmischen<br />

Höhepunkte des vergangenen Festivals zu entdecken.<br />

Weekend<br />

Andrew Haigh, Großbritannien 2011<br />

Tom Cullen, Chris New, Jonathan Race. Digital, 93 Min., dt.UT<br />

In einer Disco in Nottingham lernen sich Russel und Glen kennen, zwei Männer,<br />

die grundverschieden sind. Die beiden verbringen das Wochenende zusammen und<br />

reden viel über ihre Vorstellungen vom Leben und vom Glück. Eigentlich passen sie<br />

doch ganz gut zusammen, aber Glen ist auf dem Sprung nach Amerika, um dort Kunst<br />

zu studieren. WeeKenD erzählt eine wehmütige und zärtliche Liebesgeschichte, die<br />

von zwei großartigen Darstellern getragen wird. Begleitet von einer Kamera, die das<br />

Paar ohne Scheu beobachtet, ihm aber nicht aufdringlich auf den Leib rückt. (nach:<br />

Stefan Volk, film-dienst 22/11)<br />

19.1. 19 00 / 21.1. 21 15


tagsüber 1900 2115 Januar Februar<br />

tagsüber 1900 2115 DO<br />

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31.<br />

NEU IM KINO VERSUCHE ZUM KINO<br />

Belgrad Radio Taxi DF Das Messer <strong>im</strong> Wasser dt.UT<br />

15 00 KINO FÜR BÜCHERWÜRMER VERSUCHE ZUM KINO NEU IM KINO<br />

Der blaue Pfeil ab 5 J. Das Messer <strong>im</strong> Wasser dt.UT Belgrad Radio Taxi DF<br />

15 00 KINO FÜR BÜCHERWÜRMER VERSUCHE ZUM KINO NEU IM KINO<br />

Der blaue Pfeil ab 5 J. Das Messer <strong>im</strong> Wasser dt.UT Belgrad Radio Taxi DF<br />

15 00 KINO FÜR BÜCHERWÜRMER NEU IM KINO VERSUCHE ZUM KINO<br />

Der blaue Pfeil ab 5 J. Belgrad Radio Taxi DF Das Messer <strong>im</strong> Wasser dt.UT<br />

BHUTAN IM FOKUS 21 30 NEU IM KINO<br />

Lost Horizon dt.UT Belgrad Radio Taxi DF<br />

OLIVIER ASSAYAS NEU IM KINO<br />

L‘Eau froide engl.UT Belgrad Radio Taxi DF<br />

NEU IM KINO BHUTAN IM FOKUS<br />

Über uns das All Lost Horizon dt.UT<br />

15 00 SCHULGESCHICHTEN NEU IM KINO OLIVIER ASSAYAS<br />

Peter und Petra ab 6 J. Über uns das All L‘Eau froide engl.UT<br />

1500 SCHULGESCHICHTEN IM PORTRÄT NEU IM KINO<br />

Peter und Petra ab 6 J. Rose Ausländer - Der Traum<br />

lebt mein Leben zu Ende<br />

Über uns das All<br />

1500 SCHULGESCHICHTEN NEU IM KINO TOM DICILLO<br />

Peter und Petra ab 6 J. Über uns das All Variety dt.UT<br />

NEU IM KINO IM PORTRÄT<br />

Über uns das All Rose Ausländer - Der Traum<br />

lebt mein Leben zu Ende<br />

IM PORTRÄT TOM DICILLO<br />

Rose Ausländer - Der Traum<br />

lebt mein Leben zu Ende<br />

Variety dt.UT<br />

NACHTRAG NEU IM KINO<br />

Weekend dt.UT Turistas dt.UT<br />

15 00 KINDERKINO-PREMIERE OLIVIER ASSAYAS NEU IM KINO<br />

Der Indianer ab 8 J. Irma Vep engl.UT Turistas dt.UT<br />

15 00 KINDERKINO-PREMIERE NEU IM KINO NACHTRAG<br />

Der Indianer ab 8 J. Turistas dt.UT Weekend dt.UT<br />

15 00 KINDERKINO-PREMIERE NEU IM KINO OLIVIER ASSAYAS<br />

Der Indianer ab 8 J. Turistas dt.UT Irma Vep engl.UT<br />

BHUTAN IM FOKUS NEU IM KINO<br />

Von Reisenden<br />

und Magiern engl.UT<br />

Turistas dt.UT<br />

ARBEITSKREIS LEBEN 2130 NEU IM KINO<br />

Im Winter ein Jahr<br />

anschließend Diskussion<br />

Turistas dt.UT<br />

OLIVIER ASSAYAS BHUTAN IM FOKUS<br />

HHH Hou Hsiao Hsien engl.UT Von Reisenden<br />

und Magiern engl.UT<br />

1500 NIX WIE ZEICHENTRICKS DOKUMENTE NEU IM KINO<br />

Leon und die<br />

magischen Worte ab 6 J.<br />

Abendland Meek‘s Cutoff dt.UT<br />

1500 NIX WIE ZEICHENTRICKS DOKUMENTE NEU IM KINO<br />

Leon und die Abendland Meek‘s Cutoff dt.UT<br />

magischen Worte ab 6 J.<br />

1100 DOKUMENTE 1500 NIX WIE... NEU IM KINO ARBEITSKREIS LEBEN<br />

Wildnis- Leon und die ma- Meek‘s Cutoff dt.UT Im Winter ein Jahr<br />

tagebuch gischen Worte, ab 6<br />

NEU IM KINO DOKUMENTE<br />

Meek‘s Cutoff dt.UT Abendland<br />

Das Café <strong>im</strong> 1.OG<br />

von Kurbel/Studio3<br />

mit schönem Blick auf den Passagehof<br />

Original italienischer Cafégenuß und mehr.<br />

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DOKUMENTE NEU IM KINO<br />

Abendland Meek‘s Cutoff dt.UT<br />

NEU IM KINO<br />

Das Turiner Pferd dt.UT entfällt wegen Überlänge<br />

1500 KINO FÜR BÜCHERWÜRMER NEU IM KINO 2130 TOM DICILLO<br />

Das Sams ab 6 J. Das Turiner Pferd dt.UT The Doors:<br />

When You‘re Strange dt.UT<br />

1500 KINO FÜR BÜCHERWÜRMER NEU IM KINO 2130 TOM DICILLO<br />

Das Sams ab 6 J. Das Turiner Pferd dt.UT The Doors:<br />

When You‘re Strange dt.UT<br />

1500 KINO FÜR BÜCHERWÜRMER OLIVIER ASSAYAS<br />

Das Sams ab 6 J. Les Destinées sent<strong>im</strong>entales engl.UT<br />

BHUTAN IM FOKUS NEU IM KINO<br />

Das andere Finale dt.UT Das Turiner Pferd dt.UT<br />

OLIVIER ASSAYAS<br />

Les Destinées sent<strong>im</strong>entales engl.UT<br />

NEU IM KINO BHUTAN IM FOKUS<br />

Ein Sommer in Haifa dt.UT Das andere Finale dt.UT<br />

15 00 FRAGEN AN DIE WIRKLICHKEIT NEU IM KINO OLIVIER ASSAYAS<br />

Vorstadtkrokodile ab 8 J. Ein Sommer in Haifa dt.UT Demonlover engl.UT<br />

1500 FRAGEN AN DIE WIRKLICHKEIT TOM DICILLO NEU IM KINO<br />

Vorstadtkrokodile ab 8 J. The Doors:<br />

When You‘re Strange dt.UT<br />

Ein Sommer in Haifa dt.UT<br />

1500 FRAGEN AN DIE WIRKLICHKEIT NEU IM KINO OLIVIER ASSAYAS<br />

Vorstadtkrokodile ab 8 J. Ein Sommer in Haifa dt.UT Demonlover engl.UT<br />

NEU IM KINO VERSUCHE ZUM KINO<br />

Ein Sommer in Haifa dt.UT Das Gebet dt.UT<br />

OLIVIER ASSAYAS NEU IM KINO<br />

Clean engl.UT Ein Sommer in Haifa dt.UT<br />

HOMMAGE FÜR CHRISTA WOLF NEU IM KINO<br />

Zeitschleifen -<br />

Im Dialog mit Christa Wolf<br />

Tuesday After Christmas dt.UT<br />

1500 KINDERKINO-PREMIERE NEU IM KINO OLIVIER ASSAYAS<br />

T<strong>im</strong>etrip - Der Fluch<br />

der Wikingerhexe ab 9 J.<br />

Tuesday After Christmas dt.UT Clean engl.UT<br />

1500 KINDERKINO-PREMIERE VERSUCHE ZUM KINO NEU IM KINO<br />

T<strong>im</strong>etrip - Der Fluch<br />

der Wikingerhexe ab 9 J.<br />

Das Gebet dt.UT Tuesday After Christmas dt.UT<br />

1500 KINDERKINO-PREMIERE NEU IM KINO HOMMAGE FÜR CHRISTA WOLF<br />

T<strong>im</strong>etrip - Der Fluch<br />

der Wikingerhexe ab 9 J.<br />

Tuesday After Christmas dt.UT Der geteilte H<strong>im</strong>mel<br />

HOMMAGE FÜR CHRISTA WOLF NEU IM KINO<br />

Der geteilte H<strong>im</strong>mel Tuesday After Christmas dt.UT<br />

HOMMAGE FÜR CHRISTA WOLF NEU IM KINO<br />

Zeitschleifen -<br />

Im Dialog mit Christa Wolf<br />

Tuesday After Christmas dt.UT<br />

NEU IM KINO / WELTGEBETSTAG VERSUCHE ZUM KINO<br />

Tiger Factory dt.UT<br />

anschließend Diskussion<br />

Iwans Kindheit DF<br />

1500 NIX WIE ZEICHENTRICKS OLIVIER ASSAYAS NEU IM KINO<br />

<strong>Neu</strong>es von Pettersson<br />

und Findus ab 5 J.<br />

L‘Heure d‘été engl.UT Tiger Factory dt.UT<br />

1500 NIX WIE ZEICHENTRICKS VERSUCHE ZUM KINO NEU IM KINO<br />

<strong>Neu</strong>es von Pettersson<br />

und Findus ab 5 J.<br />

Iwans Kindheit DF Tiger Factory dt.UT<br />

1500 NIX WIE ZEICHENTRICKS NEU IM KINO OLIVIER ASSAYAS<br />

<strong>Neu</strong>es von Pettersson<br />

und Findus ab 5 J.<br />

Tiger Factory dt.UT L‘Heure d‘été engl.UT<br />

NEU IM KINO VERSUCHE ZUM KINO<br />

Tiger Factory dt.UT Iwans Kindheit DF<br />

BÜCHERGILDE IM BLICK<br />

Brehms Tierland - Eine Abenteuerlesung in Wort und Bild<br />

Zu Gast: der Autor Kai Splittgerber und die Illustratorin Dorothea Huber<br />

Abkürzungen OF = Originalfassung | DF = deutsche Fassung | UT = mit Untertiteln | ZT = Zwischentitel. Titelbild: Maggie Cheung in „Demonlover“ Programmänderungen vorbehalten.


Olivier Assayas<br />

Olivier Assayas ist einer der profiliertesten Filmemacher des jungen französischen<br />

<strong>Kino</strong>s. Als Sohn des Drehbuchautors Jacques Rémy kam Assayas (*1955) schon<br />

früh mit der Welt des Films in Berührung. Er arbeitete als Kritiker bei der Zeitschrift<br />

Cahiers du Cinéma und setzte sich dort auch mit dem asiatischen <strong>Kino</strong> auseinander.<br />

1986 realisierte er sein Regiedebüt DésorDre (Lebenswut) über das Lebensgefühl<br />

einer jugendlichen Lost Generation. Anschließend wandte er sich diversen Genres<br />

zu, darunter beispielsweise Science Fiction, Thriller, Kostümdrama, Actionfilm oder<br />

Künstlerdrama. Assayas‘ Filme sind geprägt von einer Balance zwischen Struktur<br />

und Improvisation, mit besonderer Aufmerksamkeit für kleine, eher unscheinbare<br />

Momente. Trotz seiner Vielschichtigkeit wird dem Werk von Assayas eine subtile<br />

Vernetzung zugeschrieben.<br />

Mit Unterstützung der französischen Botschaft stellen wir <strong>im</strong> Januar und Februar<br />

den Regisseur Olivier Assayas mit sechs Spielfilmen und einem dokumentarischen<br />

Porträt des taiwanesischen Filmemachers Hou Hsiao Hsien vor.<br />

L’Eau froide<br />

Olivier Assayas, Frankreich 1994<br />

mit Virginie Ledoyen, Cyprien Fouquet, Jean-Pierre Darroussin. 35mm, 92 Min., engl.UT<br />

Zwei Jugendliche, Gilles und Christine, verstricken sich in Konflikte mit Schule,<br />

Elternhaus und Polizei. Ihr Lebensgefühl ist von der zeitgenössischen Rockmusik<br />

geprägt. Als die beiden in einem Supermarkt einige Schallplatten klauen, wird<br />

Christine erwischt und auf Wunsch ihrer Eltern in ein Schwesternwohnhe<strong>im</strong><br />

eingewiesen. Sie haut ab, lebt mit Gilles in einem besetzten Haus, bis sie sich<br />

entschließen, zusammen in den Süden aufzubrechen. l’eau froiDe zählt zu<br />

Assayas‘ eindringlichsten Werken: nervös und intensiv wie das Lebensgefühl seiner<br />

Protagonisten. Es ist eines seiner frühen Werke mit autobiographischen Bezügen,<br />

angesiedelt in den 70er Jahren und durchwoben mit den Rockklassikern der Zeit.<br />

11.1 19 00 / 13.1. 21 15<br />

Irma Vep<br />

Olivier Assayas, Frankreich 1996<br />

mit Maggie Cheung, Jean-Pierre Léaud, Bulle Ogier. 35mm, 98 Min., engl.UT<br />

Die berühmte Stummfilmserie les VaMPires von Louis Feuillade soll neu verfilmt<br />

werden. Es herrscht jedoch Chaos, da die kleine Produktion nur wenig Geld und der<br />

Regisseur noch weniger klare Vorstellungen von dem Film hat. Als Hauptdarstellerin<br />

hat man Maggie Cheung engagiert, eine der großen Darstellerinnen des Kung-Fu-<br />

Films. Für alle Beteiligten droht die Grenze zwischen Fiktion und Wirklichkeit langsam<br />

zu verschwinden. Der Reiz des Films liegt <strong>im</strong> Aufeinandertreffen des Realismus<br />

von heute mit der Poesie von damals. Jean-Pierre Léaud spielt den monomanischen,<br />

aber zutiefst verunsicherten Regisseur, der Maggie Cheung ausgesucht hat, aber nicht<br />

weiß warum. (Ulrich v. Thüna, epd Film 6/98)<br />

20.1 19 00 / 22.1. 21 15<br />

HHH portrait de Hou Hsiao Hsien<br />

Olivier Assayas, Frankreich 1997. Digital, 91 Min., engl.UT<br />

1984 reist Olivier Assayas nach Taipeh, um die nouvelle vague des chinesischen<br />

Films kennenzulernen. Auf seiner Reise wird er nicht nur zu einem der ersten<br />

Entdecker des asiatischen Films in Frankreich, sondern schließt auch Bekanntschaft<br />

mit dem taiwanischen Filmemacher Hou Hsiao Hsien. 1997 beschließt Assayas, in<br />

Taiwan einen Dokumentarfilm über ihn zu drehen. Er begleitet den Regisseur von<br />

eine sTaDT Der TraurigKeiT, gooDbye souTh gooDbye, geschichTen einer fernen<br />

KinDheiT und zeichnet in seiner Dokumentation das Leben und Werk eines der<br />

größten Filmemacher unserer Zeit nach.<br />

26.1. 19 00<br />

Les Destinées sent<strong>im</strong>entales<br />

Olivier Assayas, Frankreich/Schweiz 2000<br />

mit Charles Berling, Emmanuelle Béart, Isabelle Huppert. 35mm, 180 Min., engl.UT<br />

Ein Historienfilm in CinemaScope, der zwischen 1900 und Mitte der 1930er Jahre<br />

angesiedelt ist: Pauline ist zwanzig, als sie Jean das erste Mal bei einer Tanzveranstaltung<br />

trifft. Er ist Familienvater und protestantischer Pfarrer, seine Ehe gerade<br />

gescheitert. Den Zwängen der protestantischen Gesellschaft um die Jahrhundertwende<br />

zum Trotz fühlen sich Pauline und Jean durch ein unsichtbares Band der Liebe<br />

L‘Eau froide<br />

Irma Vep<br />

HHH<br />

Les Destinées sent<strong>im</strong>entales<br />

Demonlover ▼ Clean<br />

verbunden. Vor der Kulisse einer Welt <strong>im</strong> Umbruch, unter dem tragischen Eindruck<br />

des Ersten Weltkriegs, wo alte Gewissheiten und Industriedynastien einfach in sich<br />

zusammenfallen, ist die Liebe zwischen ihnen stärker als alles andere.<br />

“Olivier Assayas’ dreistündige Chronik einer Porzellan-Dynastie in L<strong>im</strong>oges erzählt<br />

seinem Titel ganz entgegengesetzt höchst unsent<strong>im</strong>ental die Geschichte einer Liebe,<br />

einer Epoche, eines zerrinnenden Traums. Der mutigste Kostümfilm seit barry<br />

lynDon.” (Christoph Huber)<br />

5.2. 19 00 / 8.2. 19 00<br />

Demonlover<br />

Olivier Assayas, Frankreich 2002<br />

mit Connie Nielsen, Chloë Sevigny, Charles Berling. 35mm, 128 Min., engl.UT<br />

Ein eiskalter Engel treibt ein riskantes Doppelspiel: Sie arbeitet für einen multinationalen<br />

Medienkonzern, der ein japanisches Unternehmen aufkaufen will,<br />

das pornografische 3D-Sex-und-Gewalt-Mangas produziert. Gleichzeitig<br />

steht sie auch <strong>im</strong> Dienst der Konkurrenz. Der Kampf um die lukrativen Bilder<br />

wird mit allen Mitteln geführt: Intrigen, Manipulation, Erpressung. Zwischen<br />

Paris und Tokio macht sich die weite Welt des Cyberspace breit und eine<br />

verstörende Zone der Ununterscheidbarkeit von Realem und Virtuellem. Ein<br />

labyrinthischer, zeitgenössischer Thriller um Bilder, Macht und Geld, in einer<br />

Globalisierungslandschaft aus Glas und Neon, mit einem beunruhigenden<br />

Soundtrack von Sonic Youth. Eine weitere zeitgenössische Variation auf Feuillade.<br />

(Arsenal, Berlin)<br />

10.2. 21 15 / 12.2. 21 15<br />

Clean<br />

Olivier Assayas, Kanada/Frankreich/GB 2004<br />

mit Maggie Cheung, Nick Nolte, Béatrice Dalle. 35mm, 110 Min., engl.UT<br />

Lee und Emily sind ein drogenabhängiges Musikerpaar. Als Lee sich bewusst wird,<br />

dass seine Karriere ruiniert ist, stirbt er an einer Überdosis. Emily steht nun allein vor<br />

allen Herausforderungen: vor dem dringend notwendigen Entzug, vor ihrem Kind,<br />

um das sich bisher Lees Eltern gekümmert haben und vor der Öffentlichkeit, die sie<br />

beschuldigt, für Lees Untergang verantwortlich zu sein. Und schließlich muss sie<br />

sich auch mit der Musikindustrie auseinandersetzen, die sich seit den glanzvollen<br />

Zeiten des Paares sehr verändert hat.<br />

Olivier Assayas hat sich <strong>im</strong>mer für die Welt des Rock’n’ Roll interessiert, auch wenn<br />

er letztendlich dem <strong>Kino</strong> treu geblieben ist. Diese mit Distanz vermischte Faszination<br />

spiegelt sich wieder in seinem äußerst zurückhaltenden Film clean, der zu großen<br />

Teilen auf der schillernden Beziehung des Sängers Kurt Cobain mit Courtney Love<br />

basiert. (nach: Julien Welter, arte)<br />

15.2. 19 00 / 17.2. 21 15<br />

L’Heure d’été Sommerhaus<br />

Olivier Assayas, Frankreich 2008<br />

mit Charles Berling, Juliette Binoche, Jérémie Renier. 35mm, 102 Min., engl.UT<br />

Es ist Sommer. Hélène Berthier feiert ihren 75. Geburtstag <strong>im</strong> alten Landhaus der<br />

Familie. Sie hat ihr Leben den Kunstwerken verschrieben, die ihr Onkel, der Maler<br />

Paul Berthier, hinterlassen hat. Wenige Wochen nach der Feier stirbt Hélène und<br />

unter ihren drei Kindern Frédéric, Adrienne und Jérémie beginnt eine Diskussion<br />

um den Nachlass. Assayas erzählt von der Abwicklung eines Erbes, und damit auch<br />

vom Ende einer “Epoche”, in der die Kunst noch zum Leben gehörte, und von der<br />

gegenwärtigen Epoche, in der Frédéric und seine Frau ins Museum gehen müssen,<br />

um ihre Lieblingsstücke von früher noch einmal zu sehen.<br />

“Ein Film über Trauer, Verlust und den Bedeutungswandel der Dinge und<br />

Beziehungen, wenn der Tod in eine (familiäre) Gemeinschaft einschlägt. Es ist ein<br />

Film wie von Tschechow, aber für das 21. Jahrhundert: ein Elternhaus auf dem Land,<br />

prall gefüllt mit Erinnerungen, Kunstwerken und den Spuren intensiv gelebten<br />

Lebens, die plötzlich den Bedürfnissen der Überlebenden, der jüngeren Generation,<br />

dem doppelten Druck von Musealisierung und Globalisierung ausgesetzt sind.”<br />

(Alexander Horwath)<br />

24.2. 19 00 / 26.2. 21 15<br />

In Zusammenarbeit mit der Französischen Botschaft, Berlin<br />

und dem Centre Culturel Franco-allemand, <strong>Karlsruhe</strong>.


Tom DiCillo<br />

Variety<br />

Bette Gordon, USA 1983<br />

mit Sandy McLeod, Will Patton, Richard Davidson. 16mm, 97 Min., dt.UT<br />

Bevor er eigene Projekte realisieren konnte war Tom DiCillo <strong>im</strong>mer wieder als<br />

Kameramann für andere Filmemacher des amerikanischen Independent-<strong>Kino</strong>s der<br />

80er Jahre tätig. Beispielsweise für Bette Gordons VarieTy, einem zentralen Werk<br />

des feministischen Autorenfilms.<br />

Die junge Amerikanerin Christine n<strong>im</strong>mt einen Gelegenheitsjob an als Kassiererin<br />

in einem der unzähligen Sexkinos in New Yorks 42. Straße. Aus der Zwiespältigkeit<br />

ihrer Arbeit entsteht eine seltsame intellektuelle Spannung, die sie als Feministin<br />

in dieser Grenzsituation erlebt. Eines Tages gerät sie ins Gespräch mit einem alten<br />

Mann, einem Zuschauer der Pornovorführungen. Sie beginnt wie ein weiblicher<br />

Voyeur die Lebensumstände dieses Mannes auszukundschaften und sie wie ein<br />

<strong>Kino</strong>zuschauer zu ‚erleben’, ohne jedes sexuelle Interesse an ihm. Als sie entdeckt,<br />

dass er in dunkle gewerkschaftliche Manipulationen verwickelt ist, verabreden sie<br />

sich zu einer Aussprache.<br />

15.1. 21 15 / 18.1. 21 15<br />

The Doors – When You’re Strange<br />

Tom DiCillo, USA 2010. 35mm, 90 Min., dt.UT<br />

Die bislang letzte Arbeit von Tom DiCillo ist ein Dokumentarfilm über die<br />

amerikanische Band The Doors und ihren charismatischen Sänger J<strong>im</strong> Morrison.<br />

Im Gegensatz zu Oliver Stones Spielfilm The Doors, der den Mythos inszenierte,<br />

beschränkt sich DiCillo ausschließlich auf Archivmaterial aus den Jahren 1965 bis<br />

1971. Darunter bislang weitgehend unbekannte Aufnahmen eines nicht vollendeten<br />

Filmprojekts von und mit Morrison. Die Bandbiographie aus der Binnenperspektive<br />

verdeutlicht den historischen Kontext und die Bedeutung der Gruppe für den<br />

gegenkulturellen Aufbruch in den 60er Jahren. Die Zuschauer erfahren Details über<br />

die ungewöhnliche Besetzung ohne Bass, über ihre Jazz-Einflüsse und den familiären<br />

Hintergrund von J<strong>im</strong> Morrison. Den roten Faden bildet ein von DiCillo verfasster<br />

Off-Kommentar, der von Johnny Depp eingesprochen wird.<br />

3.2. 21 30 / 4.2. 21 30 / 11.2. 19 00<br />

Büchergilde <strong>im</strong> Blick<br />

Brehms Tierland<br />

Eine Abenteuerlesung in Wort und Bild<br />

Der geniale Tierforscher Alfred Brehm ist stinksauer auf die zoologische Akademie.<br />

Die hohen Herren haben es tatsächlich gewagt, die Finanzierung seiner Expedition<br />

nach Tierland abzulehnen, mit der lächerlichen Begründung, es existiere gar<br />

nicht. Dabei ist Tierland eine noch unbekannte Insel, auf der Tiere leben, die noch<br />

nie ein Mensch gesehen hat. Brehm ist es gewohnt, dass ihn seit seinen frühesten<br />

Tierforschungen in der Kindheit alle für einen Spinner halten. Aber er ist <strong>im</strong> Besitz<br />

einer Karte von Tierland, die ihm ein betrunkener Matrose verkauft hat. Auf eigene<br />

Faust heuert er eine Expeditionsmannschaft an und landet be<strong>im</strong> größten Piraten seiner<br />

Zeit – Kapitän Pamphile –, der eine Ladung Kaninchen nach Australien bringen<br />

soll. Ein Loch <strong>im</strong> Rumpf zwingt den Kapitän zum reparaturbedingten Verweilen,<br />

so dass Brehm drei Tage bleiben, um die Insel auf eigene Faust zu erkunden. Dabei<br />

begegnet er nicht nur den unglaublichsten Tieren, sondern auch seiner großen Liebe<br />

Mathilde, der wilden Tierlandfrau. Aber es lauert auch ein bösartiger Feind, der dem<br />

Tierforscher mit fürchterlichen Fallen nach dem Leben trachtet.<br />

29.2. 1900 Der Autor Kai Splittgerber und die Illustratorin Dorothea Huber laden mit der<br />

bebilderten Abenteuerlesung Brehms Tierland zu einer Expedition in eine phantastische<br />

Welt ein. Im Anschluss werden in einer Signierstunde für das Publikum Tiere<br />

nach persönlichen Wünschen gezeichnet und beschrieben.<br />

Das ausgesuchte literarische, musikalische und künstlerische Programm der<br />

Büchergilde Gutenberg ist seit 2008 in der Karlstraße 13 in der Metzlerschen<br />

Buchhandlung – Fachbuchhandlung für Recht und Steuern – zu finden.<br />

Café 9bar<br />

wir sind für Sie da<br />

auch wenn das<br />

<strong>Kino</strong> nicht spielt<br />

So + Mo geschlossen<br />

Tel. 9578 8535<br />

Veranstalter<br />

<strong>Kinemathek</strong> <strong>Karlsruhe</strong> e.V.<br />

Karlstr. 21, 76133 <strong>Karlsruhe</strong><br />

www.kinemathek-karlsruhe.de<br />

Gefördert durch das Kulturamt der Stadt <strong>Karlsruhe</strong><br />

und die MFG-Filmförderung Baden-Württemberg<br />

Mitgliedschaft<br />

Jahreskarte 21,00 € Die Kasse öffnet eine halbe Stunde<br />

ermäßigt 13,00 € vor Beginn der ersten Vorstellung.<br />

Kinderkino 3,00 € Vorbestellungen bitte bis 10 Min. vor<br />

Filmbeginn an der Kasse abholen.<br />

Barrierefrei - Das <strong>Kino</strong> ist für Rollstuhlfahrer ohne fremde Hilfe erreichbar.<br />

Eintritt<br />

Gäste 6,00 €<br />

Mitglieder 4,50 €<br />

Kinderkino 2,50 €<br />

KinderkinoClub 2,00 €<br />

Zuschläge bei Überlänge<br />

studio 3<br />

Kaiserpassage 6<br />

76133 <strong>Karlsruhe</strong><br />

Kasse: 8318 5300<br />

Information: 9374714<br />

Januar - Februar 2012

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