Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
8<br />
Verkehrt in die Einbahnstraße<br />
Großspurig wurde sie von der Arbeitsgemeinschaft<br />
Radverkehr der Stadtverwaltung<br />
in der Presse vom 24. Mai 1998 angekündigt<br />
– die versuchsweise Öffnung von vier Einbahnstraßen<br />
für den Radverkehr in Gegenrichtung.<br />
Bei näherem Hinsehen bleibt aber<br />
nicht viel übrig. Franzstraße, Weilenbrink,<br />
Scharnhorststraße und Arndtstraße sind extrem<br />
kurze Nebenstraßen in der Innenstadt,<br />
die keinerlei Bedeutung für den durchgehenden<br />
Radverkehr haben – lediglich ein paar<br />
wenige Anwohner werden sich freuen.<br />
Laut Stadtsprecher Gutzmer sollen die neue<br />
Verkehrsführung in diesen Straßen als Versuch<br />
laufen, nach einer Testzeit von einem<br />
Jahr sollen eventuell weitere Straßen folgen;<br />
angesichts der völligen Bedeutungslosigkeit<br />
der oben genannten Straßen für den Radverkehr<br />
dürften aber kaum auswertbare Versuchergebnisse<br />
herauskommen.<br />
<strong>frei</strong> <strong>atmen</strong>! 2/98<br />
Bochumer Verkehrsschau<br />
Uns erscheint es fast so, als wolle die Arbeitsgemeinschaft<br />
Radverkehr an einer Stelle<br />
ohne wirkliche Auswirkungen Aktionismus<br />
demonstrieren, weil sie mit ihrer<br />
eigentlichen Aufgabe – der Umsetzung der<br />
neuen Regelungen der Straßenverkehrsordnung<br />
und der Verbesserung der unerträglichen<br />
Situation für den Radverkehr in<br />
Bochum auf der Stelle tritt. Noch immer ist<br />
die Bestandsaufnahme des real existierenden<br />
Radverkehrsnetz in Bochum nicht fertig –<br />
ausgehend vom Bestand sollen dann Maßnahmen<br />
und Verbesserungen geplant werden.<br />
Bis Ende September hat die Stadt jetzt<br />
nur noch Zeit – dann müssen nach gesetzlichen<br />
Vorschriften mangelhafte Radwege<br />
abgeschafft werden. Unwahrscheinlich, daß<br />
man das noch schafft, da schon für die Bestandsaufnahme<br />
ein dreiviertel Jahr benötigt<br />
wurde! GB<br />
Radfahrende Polizisten<br />
– jetzt auch in<br />
Bochum<br />
Was sich in anderen Städten wie z.B. in<br />
Köln oder New York (siehe TV–Serie)<br />
bestens bewährt hat, gibt es jetzt auch bei<br />
uns – den radfahrenden Streifenbeamten.<br />
Als Vorteil der Fahrradstreife wird die Bürgernähe<br />
genannt, auch biete sich das Fahrrad<br />
an vielen Einsatzorten an – in Kleingartenanlagen<br />
und Parks können Übeltäter anders<br />
kaum verfolgt werden.<br />
Leider dürften wir vorerst nur selten unseren<br />
Fahrradstreifen begegnen, denn Räder werden<br />
bislang nur von der Bereitschaftspolizei<br />
eingesetzt, die dann auf zwei Rädern unterwegs<br />
ist, wenn nichts Wichtigeres (Castor-<br />
Transporte, Demos, Hooligan-Wachen bei<br />
Fußballspielen...) anliegt. Wenn sich die<br />
Gerüchte bestätigen, soll aber auch die normale<br />
Schutzpolizei bald auf Fahrradstreife<br />
gehen. Zehn Streifen sollen dann mit richtigen<br />
Mountainbikes und schicken Polizeitrikots<br />
ausgerüstet werden. GB