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Radtour Dordogne - Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club ...

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frei atmen!<br />

1/95<br />

Inhalt: Tandemtreffen in Bochum<br />

Protokoll der Mitgliederversammlung<br />

Gerberviertel: Fortsetzung der unendlichen Geschichte<br />

200'000 DM – Sofortprogramm<br />

ADFC–Sommer–Fete<br />

Sicherheit von <strong>Fahrrad</strong>anhängern… und mehr<br />

Letzte Meldung: <strong>Fahrrad</strong>parkhaus Bochum eröffnet! Seite 40!<br />

Bochumer Radfahrzeitschrift<br />

<strong>Allgemeiner</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Fahrrad</strong>-<strong>Club</strong> Bochum


2<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Kreisverband Bochum<br />

Termine + Heftmitte 23<br />

ADFC-Sommer-Fete+ Heftmitte 21<br />

ADFC Bochum Intern 3<br />

Protokoll Mitgliederversammlung 4<br />

Traum einer Jugend 5<br />

Amaliagelände 6<br />

200'000 DM Sofortprogramm 8<br />

Gerberviertel: Fortsetzung… 12<br />

Ein altes <strong>Fahrrad</strong> erzählt 14<br />

Zutaten für ein Radfahrermenu 17<br />

Bürgerwoche Ost + 38<br />

<strong>Fahrrad</strong>parkhaus in Bochum + 40<br />

Bochumer Verkehrsschau<br />

Wenig Erfreuliches zur Innenstadt 19<br />

Auflösungserscheinungen 20<br />

Gitter gegen (Fuß-)Gänger 25<br />

Brenscheder Str. 26<br />

Hiltroper Str. 27<br />

frei atmen! 1/95<br />

Impressum<br />

Technik<br />

Sicherheit von <strong>Fahrrad</strong>anhängern 28<br />

Der <strong>Fahrrad</strong>laden im Wandel 29<br />

Herstellung von Notspeichen 31<br />

Reparaturkurs 33<br />

<strong>Radtour</strong>en<br />

<strong>Radtour</strong>termine + Heftmitte 22<br />

Radsportclub Hattingen e.V. 34<br />

<strong>Dordogne</strong> 35<br />

Radfahren verlängert das Leben 38<br />

Tausend Kilometer für … 39<br />

Die gelungene Überraschung 39<br />

Tandemtreffen + 44<br />

Mailbox – Resonanz<br />

Grüße aus dem Internet 41<br />

Ticket 2000 &<strong>Fahrrad</strong>mitnahme 41<br />

Dynamoprobleme 42<br />

Beitrittserklärung + Heftmitte 24<br />

Adressen 43<br />

Titelphoto: EZ<br />

Herausgeber: <strong>Allgemeiner</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Fahrrad</strong>-<strong>Club</strong>, Kreisverband Bochum e.V.<br />

V.i.S.d.P.: Gerhard Bergauer<br />

Redaktion: Siehe Kürzel auf der Seite „Adressen”.<br />

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die<br />

Meinung der Redaktion wieder.<br />

Auflage: 1200 Exemplare Es gilt die Anzeigenpreisliste 1/93<br />

Belichtung: Knipp Satz und Bild digital, Dortmund<br />

Druck: UWZ Schnelldruck GmbH, Münster<br />

gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Recyclingpapier<br />

Konto: Postgiroamt Dortmund, Konto Nr. 23675-461, BLZ 440 100 46<br />

Anschrift: ADFC Bochum Telefon: 0234/6 76 44<br />

(frei atmen!) Gerhard Bergauer<br />

Präsidentstr. 19<br />

44787 Bochum<br />

0234/910 29 55 (tagsüber)<br />

Neue<br />

Neue<br />

Adresse<br />

Adresse<br />

ab 1.6. s. S. 3!<br />

Redaktionsschluß frei atmen! 2/95: 13. Juli 1995


ADFC Bochum intern 3<br />

frei atmen!<br />

bekommt eine neue Adresse<br />

Wer jetzt vermutet, die frei atmen!-Redak -<br />

tion würde in ein riesiges Büroge bäude auf<br />

der grünen Wiese ziehen, liegt falsch.<br />

Lediglich ich, meines Zeichens Chefredak -<br />

teur, wechsele meine bescheidenen vier<br />

Wände. Ab 1. Juni 1995 gilt daher folgende<br />

Anschrift:<br />

ADFC Bochum<br />

Gerhard Bergauer<br />

Am Neggenborn 120<br />

44792 Bochum<br />

Meine neue Telephonnummer liegt noch<br />

nicht vor. Außerdem hat sich auch meine<br />

Büro-Telephonnummer geändert, nämlich<br />

0234/910 29 55; diese gilt ab sofort!<br />

Wegen meines Umzuges wird auch frei<br />

atmen! 2/95 später herauskommen als<br />

geplant. Trotz aller <strong>Fahrrad</strong>begeisterung hal -<br />

te ich es für vordringlicher, Herd und Kühl -<br />

schrank anzuschließen sowie den Kleider -<br />

schrank aufzubauen, als den Desktop-<br />

Publishing-Computer anzuwerfen und Näch -<br />

te beim Seitenlayout zuzubringen. Der Re -<br />

dak tionsschluß für frei atmen! 2/95 wurde<br />

auf den Donnerstag, den 13. Juli 1995, verschoben.<br />

GB<br />

Der ADFC Bochum<br />

braucht Dich! (1)<br />

Für die Zustellung der Mitgliederpost können<br />

und wollen wir kein Porto mehr ausgeben.<br />

Für einige Postleitzahlenbereiche<br />

suchen wir noch <strong>Fahrrad</strong>zusteller (auch verantwortungsvolle<br />

Jugendliche). Es handelt<br />

sich um die Verteilung von 20 - 50 Briefen<br />

maximal alle zwei Monate.<br />

Meldet Euch bitte bei:<br />

Geschäftstelle des ADFC Bochum<br />

Werner Greinke0234/7 25 12<br />

Der ADFC Bochum<br />

braucht Dich! (2)<br />

Der Vorstand sucht für die Bereiche:<br />

- Bochum - Nord (Harpen, Gerthe, Hiltrop)<br />

- Bochum - Mitte (Innenstadt, Hordel,<br />

Ham me, Riemke, Hofstede, Alten -<br />

bochum)<br />

- Bochum- Südwest (Weitmar, Linden,<br />

Dahlhausen)<br />

- Wattenscheid<br />

Stadtbezirksbeauftragte, die in den oben<br />

genannten Bereichen wohnen sollten und<br />

vor Ort:<br />

a) verkehrspolitische Fragen und Maß -<br />

nahmen kritisch unter die Lupe nehmen und<br />

mit politischen Mandatsträgern sowie Ver -<br />

waltungsdienststellen selbständig erörtern.<br />

(Das hört sich vielleicht schwieriger an, als<br />

es ist. Es kommt vor allem darauf an, mit<br />

offenen Augen durch die Gegend zu radel<br />

und entsprechende Meldungen in der Zei -<br />

tung aufzunehmen. Beim Verfassen von<br />

Beschwerdebriefen oder Kontakten zu Be -<br />

hörden helfen sicherlich Leute, die so was<br />

schon länger machen.)<br />

b) Ansprechpartner für ADFC-Mitglieder,<br />

aber auch alle Bürger des Ortsbereiches<br />

darstellen.<br />

Mit der Position verbunden ist ein Vor -<br />

stands vorschlag zur Wahl eines Beirates im<br />

Vorstand.<br />

Meldet Euch bitte bei:<br />

Geschäftstelle des ADFC Bochum<br />

Werner Greinke<br />

0234/7 25 1<br />

frei atmen! 1/95


4<br />

Mitgliederversammlung<br />

Die Mitgliederversammlung des ADFC–<br />

Kreisverbandes Bochum fand am 7. März<br />

1995 in der Gaststätte Wacholderhaus (Am<br />

Schwanenmarkt 7) statt.<br />

¨ Nach der Begrüßung der Anwesenden<br />

wurden Werner Greinke als Versamm -<br />

lungs leiter und Gerhard Bergauer als Pro -<br />

tokoll führer ohne Gegenstimmen gewählt.<br />

≠ Die vorgelegte Tagesordnung wurde von<br />

der Versammlung genehmigt.<br />

Æ Das Protokoll der Mitglieder versamm -<br />

lung 1994 (abgedruckt in frei atmen! 1/94)<br />

wur de genehmigt.<br />

Ø Tätigkeitsbericht des Vorstandes<br />

Als Tätigkeiten des ADFC im Jahre 1994<br />

wur den zahlreiche ein– und mehrtägige Rad -<br />

tou ren (für die allen Tourenleitern gedankt<br />

wur de), der monatliche Radler treff, eine<br />

<strong>Fahrrad</strong>–Kaufberatung bei der Verbraucher -<br />

zen trale, verschiedene Informa tions stände<br />

sowie mehrere bewachte Fahr rad parkplätze<br />

bei Großveranstaltungen genannt.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Aktionsbündnis<br />

„Umweltfreundlicher Stadtverkehr“ wurden<br />

eine Podiumsdiskussion in der Volkshoch -<br />

schule und der „1. Bochumer Verkehrs tag“<br />

durch geführt. Zusammen mit Radini tiave<br />

der Ruhruniversität wurde bei einem „Drive<br />

in“ ins Rektorat auf die nach wie vor ausstehende<br />

Umsetzung der Radverkehrs kon zepte<br />

für die Ruhruniversität hingewiesen.<br />

In einem Treffen von ADFC–Vorstand und<br />

der Bochumer SPD–Ratsfraktion konnten<br />

die Vorstellungen für eine Ver bes serung der<br />

Rad verkehrs ausgetauscht werden. Auf einer<br />

Sitzung der Bezirksver tretung Süd, bei der<br />

der ADFC–Vorstand als Gast geladen war,<br />

wurden bezüglich der Rad verkehrsstreifen<br />

auf der Univer sitäts straße eine radfahrerfreundliche<br />

Entschei dung getroffen.<br />

Unter Mitarbeit des ADFC Bochum konstituierte<br />

sich die ADFC Regionalkonferenz<br />

„Zentrales Ruhrgebiet“. Sie soll insbesondere<br />

als Ansprechpartner für den<br />

Kommunal verband Ruhrgebiet bezüglich<br />

des städteübergreifenden Radverkehrsnetzes<br />

dienen.<br />

frei atmen! 1/95<br />

Protokoll der Mitgliederversammlung 1995<br />

Die Mitgliederentwicklung zeigte einen<br />

gerin gen Anstieg der Mitgliederzahlen, mit<br />

462 Mitgliedern zum Jahresende.<br />

Dem scheidenden Vorsitzenden Werner<br />

Greinke, der seit Gründung des Kreisver -<br />

bandes vor 4 Jahren dem ADFC Bochum<br />

vor steht, wurde für seinen unermüdlichen<br />

Ein satz für den Aufbau des Vereines und für<br />

die Belange des Radverkehrs herzlich ge -<br />

dankt.<br />

∞ Bericht der Schatzmeisterin. Der ADFC<br />

Bochum verbuchte 1994 Einnahmen von<br />

7780,59 DM und Ausgaben von<br />

7434,68 DM, also einen Überschuß von<br />

345,91 DM. Teilnahmebeträge für <strong>Fahrrad</strong> -<br />

touren (5488,00 DM Einnahmen und<br />

5365,27 DM, Überschuß 122,43 DM) wurden<br />

auf Anregung der Kassenprüfer des<br />

Jahres 1993 als „durchlaufende Kosten“ verbucht,<br />

so daß das Budget 1994 realistischer<br />

– deutlich niedriger – ausfällt wie 1993.<br />

± Die Kassenprüfer Gerlinde Ginzel und<br />

Dirk Erlenkämper loben die ordentliche<br />

Kassen führung und beantragen die Entlas -<br />

tung der Schatzmeisterin.<br />

≤ Der Vorstand wird ohne Gegenstimmen<br />

entlastet.<br />

≥ Als neuer Vorsitzender wurde Klaus<br />

Kuliga (0 Gegenstimmen, 1 Enthaltung), als<br />

Stellvertreter Gert Haarmann (0 G., 2 E.)<br />

und als Schatzmeisterin Dorothee Hase (0<br />

G., 1 E.) gewählt. Als Beisitzer im Vorstand<br />

wurden gewählt (0 G., 1 E.): Gerhard Ber -<br />

gauer, Jörg–Christian Dierich, Dirk Erlen -<br />

kämper, Gerlinde Ginzel, Werner Greinke,<br />

Marec Hase, Ulrike Nehls, Winfried Sternik,<br />

Sibylle Weber, Volker Wiciok, Edgar Zim -<br />

mer mann.<br />

¥ Als Kassenprüfer wurden Dirk Erlen -<br />

kämper und Gerlinde Ginzel (0 G., 2 E.)<br />

gewählt.<br />

µ Der Betreiber der ADFC–Mailbox Volker<br />

Wiciok berichtete über erste Erfahrungen<br />

und informierte über die verwendete Tech -<br />

nik. gb


Tja, das ist nun auch schon bald ein Viertel -<br />

jahrhundert her, daß ich hier auf diesem<br />

Kirch-Vorplatz Fußball gespielt habe. Im -<br />

mer schön knapp an den bunten Kirchen -<br />

fens tern vorbei. Das waren noch Zeiten.<br />

Bald bin ich Urgroßopa und was kann ich<br />

meinen Enkeln in dieser Welt der Rück -<br />

sichts losigkeit und Zerstörungswut mehr<br />

bie ten, als meine Erinnerungen?<br />

Dieser irgendwie aus der Werbung geklaute<br />

Satz, den ich mir da gerade auf meinem PC-<br />

Hackbrett aus den Fingern sauge, sagt doch<br />

eigentlich schon alles. Was will ich meine<br />

Leser eigentlich noch groß auf die Folter<br />

spannen, `raus damit:<br />

Also, PLATTGEMACHT...jawohl, richtig<br />

gelesen,...PLATTGEMACHT sollte dieser<br />

kleine Artikel eigentlich überschrieben sein<br />

und nicht so romantisch wie „Traum einer<br />

Ju gend“. Alles, was ich jetzt noch davon<br />

sehen kann, ist doch wohl mehr ein Alp -<br />

traum, nicht wahr? Blech wo man hinschaut,<br />

Asphaltpisten und immer mehr Abgren -<br />

zungen. Für Autoparkplätze versteht sich.<br />

Beispiele? Kein Problem:<br />

Ich bin echt sauer, ne (um die Werbung mal<br />

wieder zu bemühen), gleich kommt mein<br />

Nachbar hier mit seinem neuen Auto an und<br />

dann dieser verschmierte Asphalt. Müssen<br />

die Blagen immer mit der Schulkreide auf<br />

unseren frisch gemalten Parkplatz-Abgren -<br />

zungen herumschmieren. Warum gehen die<br />

Dem Automobilismus geopfert…<br />

Photo: Lichtblick<br />

Meinung 5<br />

Traum einer Jugend<br />

nicht auf ihre Spielplätze (direkt neben der<br />

Autobahn)?<br />

Mal im Ernst: Fällt doch auf, daß es immer<br />

weniger Platz zum Spielen für immer<br />

weniger Kinder gibt, oder nicht? Also mir<br />

schon. Neulich erst. Direkt vor der<br />

Melanchton-Kirche an der Königsallee<br />

haben sie Platz geschaffen. Für noch ein<br />

paar Autos mehr auf dem Bürgersteig.<br />

Stehen noch nicht genug `drauf. Je mehr<br />

Autos sich darauf breitmachen, desto<br />

schneller wird reagiert: Mit noch mehr<br />

begrenzten Bürgersteigen. Wo das hinführen<br />

soll? In absehbarer Zu kunft hat sich der<br />

Fußgänger dünne zu machen und Dicke<br />

kommen nicht mehr in die Tüte. Die<br />

Blechkisten der Knappschafts-Ange stellten<br />

und Einheimischen sind akut gefährdet.<br />

Beispiel:<br />

Paß´ bloß auf den Lack auf, Freundchen!<br />

Das kann teuer werden. Schließlich hängt<br />

unsere Wirtschaft `dran. So 700 Schleifen<br />

zum Ausbeulen einer erbsengroße Delle<br />

nebst haarfeinem Kratzer in meinem zart-lila<br />

Lack ist doch echt geschenkt. Wo bekommt<br />

man heute noch soviel Leistung für so wenig<br />

Geld....<br />

Ach, irgendwie war sie doch anders, meine<br />

Jugend. War da am Kraftwerk Springorum<br />

nicht dieser tolle Abenteuerwald? Stimmt,<br />

da wird ja gerade ein neues Gewerbegebiet<br />

aus der grünen Wiese gestampft. Und ges -<br />

tern haben sie den alten Schäfer mit seiner<br />

Her de umgesiedelt. Tja, Urgroßopa, kein<br />

Platz für Kinder. Nicht, daß da jemand lacht,<br />

paß´ bloß auf, sonst zeige ich Dir meinen<br />

neuen Däwowontdu (oder so). Hab´ ich ex -<br />

tra einen Kredit für aufgenommen. Kannst<br />

Du dir nicht leisten...<br />

Dafür lieber noch ein Beispiel:<br />

Der Schulhof der Friederika-Schule. Meine<br />

Schullaufbahn hat hier begonnen. Nun finden<br />

Autos nach anstrengender Fahrt ihr<br />

kurzes Ende dort. Also, Kinder, ihr habt<br />

definitiv zu viel Schulhof. So geht das nicht.<br />

Ich sehe schon die Bilder-Zeitung vor mir:<br />

„Autos von Kindern überfahren. Deutsch -<br />

frei atmen! 1/95


6<br />

land wohin?“ Und der Stammtischler stimmt<br />

mit ein: Steuerzahler wehrt Euch! DÜ-BO-<br />

DO-DÜ-BO-DO !!!<br />

Klaget nicht, wenigstens die unseligen<br />

Straßen bahnen hat man von Euch genommen,<br />

ihr Gebeutelten. Ist doch prima praktisch,<br />

so eine U-Bahn. Solange man sie nicht<br />

sieht...Denn meine Frau hat da echt die<br />

Panik, nachts in den U-Bahnhöfen. Ne,das<br />

kann man uns doch echt nicht zumuten. Wir<br />

haben dafür jetzt eine Alarmanlage in<br />

unserem Auto. Ja, was meinst denn Du, bei<br />

der teuren Stereoanlage...<br />

<strong>Fahrrad</strong>-Grünway von<br />

Bladenhorst zum<br />

Kemnader See<br />

oder: AMALIA-Gelände<br />

als öffentliche Grünfläche<br />

mit Radwegen statt<br />

Müllverbrennungsanlage<br />

Im Bochumer Osten, zwischen Werne und<br />

Holte Kreta liegt das Gelände der ehemaligen<br />

Chemischen Werke Amalia. Sein Boden<br />

ist derartig verseucht, daß bis heute noch<br />

niemand weiß, wie man ihn überhaupt<br />

sanieren kann. Zur Zeit ist das Gelände<br />

gegen Zutritt gesperrt.<br />

Die Bochumer Stadtväter und -mütter hatten<br />

eine Idee, sich dieser Altlast zu entledigen:<br />

man plante, einfach eine Müllverbrennungs -<br />

anlage darauf bauen. So wollte man zusätzlich<br />

den wachsenden Müllberg in den Griff<br />

bekommen. Denn die Zentraldeponie in<br />

Korn harpen faßt nicht unbegrenzt viel.<br />

Doch es kam ganz anders. Dank der unvermuteten<br />

Recycling- und Sammelfreude der<br />

Bürger Bochums und vieler anderer Städte<br />

ging das Müllaufkommen überall zurück.<br />

Bereits in Betrieb befindliche Müllverbren -<br />

nungs anlagen anderer Städte sind nicht ausgelastet.<br />

Bochum kann seinen Müll woanders<br />

verbrennen lassen, in Düsseldorf und<br />

Leverkusen z.B.. Somit wäre die MVA auf<br />

AMALIA hinfällig.<br />

frei atmen! 1/95<br />

Amaliagelände<br />

War noch was? Ach ja, das Heusner-Viertel,<br />

aber das war ja echt kalter Kaffee, neuer war<br />

der Brunnen im Unicenter und die paar Bän -<br />

ke zum Ausruhen, aber da steht jetzt noch<br />

mehr Konsum `rum. Kannste kein Fußball<br />

mehr spielen, aber war ja eh verboten. Ach,<br />

und kennt einer noch diesen herrlich verwilderten<br />

Garten an der Pieperstraße, ja<br />

genau, da wo jetzt schwarze Asche für die<br />

Autos liegt?<br />

...Doch was würden sie ihren Enkeln anderes<br />

geben, als ihre guten Erfahrungen mit Anti-<br />

Allergie-Pillen und Asthma-Mittelchen?<br />

Denn schließlich sind sie doch auch etwas<br />

ganz besonderes... VW<br />

Was nun mit dem Gelände? Die Bürger -<br />

initiative Amalia fordert jetzt, daß als So -<br />

fort maßnahme der Boden versiegelt und<br />

seine Oberfläche begrünt wird. In die entstehende<br />

Grünfläche soll auch ein Radweg<br />

gelegt werden.<br />

Zum einen soll der Weg die direkte Ver bin -<br />

dung zwischen Holte und Werne wiederherstellen.<br />

Zum anderen soll der in das bestehende<br />

Radwanderwegenetz integriert<br />

wer den.<br />

Die Strecke “Rund um Bochum” führt dann<br />

direkt über die Grünfläche “Amalia” und<br />

nicht mehr über die Limbeckstraße und ein<br />

wesentlich kürzeres Stück über den Har -<br />

pener Hellweg. Beide Straßen sind für Rad -<br />

fahrer nicht ungefährlich.<br />

Die Nord-Süd-Route vom Kemnader Stau -<br />

see nach Castrop Bladenhorst kann ein<br />

Stückchen mehr durchs Grüne führen: Wer -<br />

ner Teiche – Amalia – Bochumer Nordforst<br />

(Berghofer Holz) statt am Ruhrpark vorbei<br />

durch Harpen City. Sie würde auch somit<br />

dem Verlauf des Ölbachtals besser folgen.<br />

Auf diese Weise wird die Zeit, bis ein<br />

fundiertes Sanierungskonzept für das<br />

Amalia-Gelände existiert, sinnvoll überbrückt.<br />

Und das dauert unter Umständen<br />

lange. Durch die Begrünung wird eine weitere<br />

Frisch luftzone für Bochum geschaffen,<br />

und wir Radler sind für solche Vorhaben<br />

eigentlich zu haben, oder? Peter Nierman


Amalia-Radwege-Konzept 7<br />

frei atmen! 1/95


8<br />

200'000 DM Sofortprogramm<br />

Maßnahmenpaket „200'000 DM–Sofortprogramm<br />

für den Radverkehr“<br />

Eine Stellungnahme des ADFC Bochum<br />

Im August 1994 geisterte eine Meldung vom „200'000 DM Sofortprogramm für den<br />

Rad verkehr“ durch die Presse. Der ADFC Bochum bat natürlich um Informationen,<br />

was mit dem Geld ausgeführt werden sollte. Im Januar 1995 erhielten wir eine endlich<br />

eine Liste, die konkrete Einzelmaßnahmen erhielt, die wir dann einer eingehenden<br />

Prüfung unterzogen.<br />

Teil A – Ausführung Mitte<br />

1994 – aus Mitteln der<br />

Unterhaltung<br />

– 6 Fälle von notwendigen Säuberungen<br />

und Freischneidungen.<br />

- 20 Fälle von notwendigen Erneuerungen<br />

der Markierung.<br />

- 21 Fälle von notwendigen Ergänzungen<br />

der Markierung und Beschilderung.<br />

Gesamtkosten: 12’100 DM<br />

Eine Übersicht über die konkreten Einzel -<br />

maß nahmen liegt nicht vor, eine Stellung -<br />

nahme zu diesen Maßnahmen durch den<br />

ADFC Bochum ist daher nicht möglich.<br />

frei atmen! 1/95<br />

Teil B – Durchgeführt bis<br />

Ende 1994<br />

Gesamtkosten: 53’000 DM<br />

1. Viktoriastraße<br />

Beschreibung der Situation: Zu schmaler,<br />

kur viger, holpriger Radweg. Situation er -<br />

schwert durch ungünstig aufgestellte Recyc -<br />

lingcontainer und falsch geparkte Fahr -<br />

zeuge. Radfahrer auf diesem Radweg sind<br />

extrem gefährdet, da der Radweg für einbiegende<br />

Fahrzeuge nur schwer einsehbar<br />

ist. Die Viktoriastraße ist einer der Haupt -<br />

unfall schwerpunkte für Radfahrer in<br />

Bochum.<br />

Durchgeführte Maßnahme: Bordstein ab -<br />

sen kungen. Beim Abfahren des Radwegs<br />

am 18.1.1995 wurden zwar einige sehr man-


200'000 DM Sofortprogramm 9<br />

gelhafte Bordsteinabsenkungen gefunden,<br />

aber an keiner Stelle eine kürzlich erfolgte,<br />

deutlich verbesserte Bordsteinabsenkung.<br />

Stellungnahme: Bordsteinabsenkungen<br />

dienen zwar dem Radfahrkomfort, an der für<br />

Radfahrer extrem gefährlichen Situation<br />

ändern sie nichts. Um an der Viktoriastraße<br />

eine sichere Radverkehrsführung zu<br />

ermöglichen, ist eine vollständige<br />

Neukonzeption notwendig, die mit<br />

Sicherheit um einiges teurer kommen würde<br />

als die 50’000 DM des Gesamtprogramms.<br />

Im Moment ist es deutlich sicherer für den<br />

Radfahrer, – wenn auch gesetzeswidrig –<br />

diesen Radweg nicht zu benutzen und über<br />

die Straße zu fahren.<br />

2. Hiltroper Straße von BAB 43<br />

Beschreibung der Situation: Radweg nur<br />

60 cm breit, Fußweg ebenfalls sehr schmal,<br />

Kon fliktstellen vor Buswartehäuschen,<br />

Pfäh le schränken Raum noch mehr ein. Rad -<br />

weg sehr uneben.<br />

Durchgeführte Maßnahme: Durch pflaste -<br />

rung der Radwegführung an Grundstücks -<br />

einfahrten.<br />

Stellungnahme: Ausführung der Pflaste -<br />

rungen relativ eben, bei einer Grundstücks -<br />

einfahrt wurde nicht der Radweg, sondern<br />

der Gehweg rot gepflastert. Die punktuelle<br />

Maßnahme trägt kaum etwas zur Ver bes -<br />

serung der Benutzbarkeit und der Sich erheit<br />

des ganzen Radweges bei (s. ergänzender<br />

Artikel in der „Bochumer Verkehrs schau“<br />

in diesem Heft).<br />

3. Hiltroper Straße / Tenthoffstraße<br />

Beschreibung der Situation: s. unter 2.<br />

Durchgeführte Maßnahme: Bordstein ab -<br />

senkung.<br />

Stellungnahme: Gute Ausführung der<br />

Bord steinabsenkung, da der sonst leider üb -<br />

liche Rechtsschwenker hier nicht eingebaut<br />

wurde. Die punktuelle Maßnahme trägt<br />

kaum etwas zur Verbesserung der Benutz -<br />

bar keit und der Sicherheit des ganzen Rad -<br />

we ges bei (s. ergänzender Artikel in der<br />

„Bo chumer Verkehrsschau“ in diesem<br />

Heft).<br />

4. Castroper Straße / Am Stadion<br />

Beschreibung der Situation: Kurzer Rad -<br />

weg an Castroper Straße (200–300m) parallel<br />

zum Stadion, Markierungen durch rote<br />

Verbundsteine sind kaum noch zu erkennen<br />

und werden von Fußgängern übersehen. Als<br />

besonderer „Schildbürgerstreich“ ist das<br />

Schild „Radweg Ende“ genau in der Mitte<br />

der 80 cm breiten Ausfahrt auf die Straße<br />

aufgestellt.<br />

Durchgeführte Maßnahme: Bordsteinab -<br />

senkung und Pflasterarbeiten. Bei einer<br />

Besichtigung Ende Januar fielen uns keine<br />

Verbesserungen auf, die Mißstände oben<br />

blieben sämtlich bestehen.<br />

Die Aufhebung dieses fehlerhaften und<br />

überflüssigen Radweges forderte der ADFC<br />

bereits in FahrRad 1/93 - verbessert wurde<br />

seitdem nichts. Photo: WS<br />

Stellungnahme: Ein so kurzer Radweg ist<br />

schon an sich sinnlos, die Gefährdung beim<br />

Wiedereinfahren in die Straße ist um einiges<br />

größer wie der kurzfristige Schutz auf dem<br />

Radweg. Angesichts der eklatanten Mängel:<br />

Radweg aufheben!<br />

frei atmen! 1/95


10<br />

200'000 DM Sofortprogramm<br />

5. Alsenstraße / Düppelstraße<br />

Beschreibung der Situation: Diagonale<br />

Sper rung einer Straßenkreuzung im Zusam -<br />

menhang mit einer Verkehrsberuhi gungs -<br />

maßnahme. Wegen hoher Bordstein kanten<br />

war die Durchfahrt auch für Radfahrer er -<br />

schwert, obwohl die Strecke als Umgehung<br />

der gefährlichen Wittener Straße für den<br />

Radverkehr von hoher Bedeutung ist.<br />

Durchgeführte Maßnahme: Bordsteinab -<br />

senkung und Pflasterarbeiten<br />

Stellungnahme: Vorbildliche Absenkung<br />

der Bordsteine zwischen den Pollern.<br />

6. Brenscheder Straße<br />

Beschreibung der Situation: Holpriger,<br />

enger Radweg, im Bereich vor Geschäften<br />

fast ständig zugeparkt. Gefährdung von<br />

Rad fahrern an nicht einsehbaren Grund -<br />

stückseinfahrten.<br />

Durchgeführte Maßnahme: Markierungen<br />

bei der Überquerung zweier Querstraßen,<br />

rote Aufpflasterung vor einem Supermarkt,<br />

Sicherung eines Radwegeendes durch eine<br />

markierte Sperrfläche.<br />

Stellungnahme: Die vorbildliche Ausfüh -<br />

rung eines einzigen Radwegeendes ist als<br />

reine Kosmetik anzusehen. Weiterhin mangelhaft<br />

ist die Ausführung der Bordstein -<br />

absenkungen; auch gegen das Haupt pro -<br />

blem, das Zuparken des Weges durch Autos,<br />

wurde nichts unternommen. Hierdurch ist<br />

der Radweg auf seiner ganzen Länge weiterhin<br />

unbenutzbar. Der ADFC besteht somit<br />

auf seiner Forderung, den Radweg<br />

aufzuheben und eine Geschwindig -<br />

keitsbegrenzung von 30 km/h auf der<br />

Brenscheder Str. anzuordnen (s. ergänzender<br />

Artikel in der „Bo chumer Verkehrs -<br />

schau“ in diesem Heft).<br />

7. Am Oelbach<br />

Beschreibung der Situation: Isolierter<br />

Rad weg entlang des Oelbaches.<br />

Durchgeführte Maßnahme: Bordsteinab -<br />

senkung, Pflasterarbeiten und bit. Decken<br />

erneuern.<br />

Stellungnahme: Bei der Begehung fielen<br />

uns keine kürzlich erfolgten Bauarbeiten<br />

oder Verbesserungen auf. Der Radweg bot<br />

frei atmen! 1/95<br />

auch vorher kaum Anlaß zu Kritik, besonders<br />

im Freizeitverkehr zum Ümminger See<br />

oder für die Schüler des Schulzentrums<br />

Langendreer ist dieser Weg eine autofreie<br />

Alternative.<br />

8. Querenburger Straße zwischen Was -<br />

ser straße und B–Bahn<br />

Beschreibung der Situation: Auf<br />

gepflastertem Gehwegen ist beidseitig ein<br />

Radweg abmarkiert. Der Gehweg ist holprig<br />

und relativ eng, an engen Stellen<br />

(Straßenbäume, Bushaltestellen) fehlt der<br />

Platz für getrennte Streifen für Fußgänger<br />

und Radfahrer. Hin zu kommt, daß der<br />

Radweg häufig zugeparkt wird.<br />

Durchgeführte Maßnahme: Markierung,<br />

Pfostenumsetzung.<br />

Stellungnahme: Benutzung des Radweges<br />

ist weiterhin gefährlich, die Radverkehrs -<br />

führung ist weiterhin an vielen Stellen un -<br />

ter brochen, insbesondere da, wo sie<br />

notwendig wären, an den engen<br />

Konfliktpunk ten zwischen Rad– und<br />

Fußverkehr. Z.B. fehlt an der Einmündung<br />

„Am Schrick“ die Mar kierung des<br />

Radweges; hier sind Rad fahrer besonders<br />

gefährdet, da die Einmün dung schlecht einsehbar<br />

ist. Da die Queren burger Straße für<br />

den Durchgangs verkehr gesperrt ist und nur<br />

von Bussen benutzt wird, halten wir die<br />

Radwege für überflüssig und fordern deren<br />

Aufhebung.<br />

9. Castroper Hellweg<br />

Beschreibung der Situation: Masten der<br />

Straßenbahn– Oberleitung stehen mitten auf<br />

dem Radweg.<br />

Durchgeführte Maßnahme: Erneuerung<br />

von Markierungen.<br />

Stellungnahme: Die alten Markierungen<br />

wurden lediglich erneuert. Da die Masten<br />

somit immer noch mitten auf dem Radweg<br />

stehen, ist dieser weiterhin unbenutzbar.<br />

Entweder müssen die Masten entfernt oder<br />

der Radweg muß aufgehoben werden!<br />

10. Theoderichstraße<br />

Beschreibung der Situation: Verkehrs -<br />

beruhigte Straße, der Radverkehr wird je -


200'000 DM Sofortprogramm 11<br />

weils rechts an Parkflächen und Schwellen<br />

vorbeigeführt.<br />

Durchgeführte Maßnahme: Erneuerung<br />

der Markierungen.<br />

Stellungnahme: Erneuert wurde nur die<br />

Linie, die aufgemalten Radwegsymbole<br />

(ohne hin zu klein, „verkrüppelte“ Aus -<br />

führung entspricht nicht der STVO) sind so<br />

abgenutzt, daß sie kaum noch zu erkennen<br />

sind. So kann der Radstreifen von Auto -<br />

fahrern leicht als zusätzliche Parkfläche<br />

interpretiert werden, womit der Radweg in<br />

seiner gesamten Länge nicht mehr benutzbar<br />

ist.<br />

In den Konzepten vom August letzten<br />

Jahres sind 14 bauliche Maßnahmen und<br />

2 Fälle mit Änderungen an Licht signal pro -<br />

grammen aufgeführt, in der detaillierten<br />

Liste vom Januar 1995 finden sich nur noch<br />

10 Maßnahmen, Änderungen an Ampel -<br />

schaltungen tauchen überhaupt nicht mehr<br />

auf.<br />

Zusammenfassung:<br />

Von den 10 Maßnahmen bringt nur eine, die<br />

Bordsteinabsenkung Alsenstr./Düppelstr.,<br />

welche übrigens auf einer Forderung des<br />

ADFC Bochum aus dem Jahr 1991 beruht,<br />

eine deutliche Verbesserung, der Rest sind<br />

meist minimale Detailverbesserungen an<br />

ohnehin kaum benutzbaren oder<br />

gefährlichen Radwegen. In den meisten<br />

Fällen wäre es sogar sicherer (und billiger)<br />

solch gefährliche Radwege komplett<br />

aufzuheben. Aufwendungen von 50’000<br />

DM für den Rad verkehr sind sicherlich viel<br />

zu wenig, in diesem Falle wurden sie aber<br />

noch nicht einmal sinnvoll und effizient<br />

eingesetzt.<br />

C. Mittelfristig – Mittel -<br />

anmel dung 1995 vorgesehen<br />

- 15 Fälle von Masten– oder Pfosten um -<br />

setzungen.<br />

- 16 Fälle von unklaren Situationen an<br />

Rad wegenden oder –anfängen.<br />

Gesamtkosten: 142’000 DM<br />

Eine Übersicht über die Einzelmaßnahmen,<br />

bei denen noch Planungsüberlegungen so -<br />

wie eine Bewilligung der Finanzmittel not -<br />

wendig sind, liegt nach Auskunft des Bau -<br />

ordnungsamtes noch nicht vor, eine<br />

Stel lungnahme zu diesen Maßnahmen durch<br />

den ADFC Bochum ist daher nicht möglich.<br />

Wer die Finanzlage der Stadt Bochum<br />

kennt, muß fürchten, daß die Mittel für die<br />

Baumaßnahmen dieses Jahr überhaupt nicht<br />

mehr bewilligt werden. Sollte aber tatsächlich<br />

das Geld locker gemacht werden, ist<br />

darauf zu achten, daß der Mitteleinsatz<br />

etwas sinnvoller erfolgt als bei den ersten<br />

53’000 DM dieses „Programms“. Der ADFC<br />

wird dranbleiben, erste Gespräche sind<br />

gelaufen, daß aber wirklich eine Ver bes -<br />

serung herauskommt, können wir nicht versprechen.<br />

So wie der Radverkehr in den<br />

letz ten Jahren in Bochum vernachlässigt<br />

worden ist, werden 200’000 DM leider eher<br />

wie der berühmte Tropfen auf dem heißen<br />

Stein verdunsten, insbesondere wenn der<br />

ohnehin zu geringe Betrag auch noch auf<br />

diverse Einzelmaßnähmchen aufgesplittet<br />

wird. GB<br />

In einem Aufsatz der Fortnightly Review hieß es 1894, im Jahre 1870 sei das Radfahren eine<br />

Tändelei einiger wunderlicher Enthusiasten gewesen, 1880 ein wachsendes Vergnügen des<br />

Mittelstandes, 1890 ein nationaler Zeitvertreib; im Jahre 1900 aber werde höchstwahrscheinlich<br />

aus einem Luxus ein notwendiges Bedürfnis geworden sein, und in naher<br />

Zukunft werde alles, was gesunde Gliedmaßen besitze, Männer, Frauen, Kinder, so gut über<br />

ein Rad verfügen wie über ein Paar Stiefel. In der That, wir sind auf dem besten Wege zu<br />

diesem Ziele; denn beide Geschlechter radeln heutzutage und jedes Alter und jeder Stand,<br />

Arbeiter, Bauer und Soldat so gut wie Künstler und Gelehrte, wie Reichskanzler, Kaiser und<br />

Könige.<br />

Eduard Bertz, Philosophie des <strong>Fahrrad</strong>s, erschienen 1900<br />

frei atmen! 1/95


12<br />

Gegen die Sperrung der Brückstraße für den<br />

Radverkehr gegen die Einbahnrichtung<br />

protestierte der ADFC Bochum mit folgendem<br />

Schreiben an Presse und<br />

Stadtverwaltung:<br />

„Im August 1994 beschloß die Bezirks ver -<br />

tretung Mitte die Einrichtung einer Einbahn -<br />

straße in der Brückstraße und die Führung<br />

des Radverkehrs in Ost-West-Rich tung entgegen<br />

der Einbahnstraßen richtung. Noch in<br />

der selben Wochen wurden die notwendigen<br />

Ummarkierungen für den Auto mobilverkehr<br />

(Beschilderung und Änderung der Park buch -<br />

ten vor Spielwaren Möllmann) durchgeführt.<br />

Die Einrichtung des geplanten Radstreifens<br />

entgegen der Einbahnstraßen richtung<br />

verzögert sich aber immer weiter.<br />

Zuerst wurde die Verzögerung mit der Ar -<br />

beit der Markierungstrupps an anderer Stelle<br />

begründet, dann mit nicht ausreichenden<br />

Witterungsbedingungen für eine dauerhafte<br />

Straßenmarkierung, erforderlich seien 15<br />

Grad Celsius und mehrtägige Trockenheit.<br />

So bald diese Bedingungen gegeben seien,<br />

sollten die Arbeiten umgehend durchgeführt<br />

werden. Jedem Planer sollte eigentlich klar<br />

sein, daß solche Witterungsumstände von<br />

Oktober an bis vielleicht in den Juni hinein<br />

nicht gegeben sein werden.<br />

Bislang gestattete die Beschilderung „Ein -<br />

fahrt verboten, <strong>Fahrrad</strong>fahrer frei“ das Rad -<br />

fahren in die Brückstraße entgegen der Ein -<br />

bahnstraßenrichtung. Ende Januar aber<br />

wurde dieses Schild plötzlich mit der Be -<br />

gründung entfernt, dies sei zu gefährlich,<br />

solange noch keine Markierung des Rad -<br />

streifens vorgenommen sei.<br />

Somit wurde die einzige Verbindung für den<br />

Radverkehr in Ost-West-Richtung in der<br />

gesamten Bochumer Innenstadt (mit Aus -<br />

nahme des extrem gefährlichen Rings) vollständig<br />

gesperrt. Angesichts der großen Zahl<br />

von Radfahrern auf dieser Strecke kann<br />

diese Sperrung, selbst auch nur für einige<br />

Monate, keinesfalls akzeptiert werden.<br />

frei atmen! 1/95<br />

Gerberviertel<br />

Gerberviertel - Fortsetzung der Unendlichen Geschichte<br />

Der ADFC Bochum fordert daher:<br />

- Sofortige und vollständige Beschilderung<br />

der Radwegeverbindung in Ost-West-<br />

Richtung: „Einfahrt verboten, <strong>Fahrrad</strong> -<br />

fah rer frei“. In Einbahnstraßenrichtung<br />

muß ein Warnhinweis für die Autofahrer<br />

erfolgen: „Achtung, Radfahrer im Gegen -<br />

verkehr“.<br />

- Wenn die Stadtverwaltung aus Sicher -<br />

heitsgründen einen Radstreifen für<br />

notwendig hält, so ist sofort eine provisorische<br />

Abmarkierung vorzunehmen, bis<br />

die Witterungsverhältnisse die endgültige<br />

Markierung zulassen.<br />

- Durch verstärkte Kontrollen (und notfalls<br />

Abschleppen) ist dafür zu sorgen, daß auf<br />

dem ehemaligen Parkstreifen vor Sani -<br />

täts haus Koch, der als <strong>Fahrrad</strong>weg ausgewiesen<br />

werden soll, nicht länger in<br />

zweiter Reihe falsch geparkt wird.“<br />

Wann darf endlich wieder der Rad -<br />

verkehr in beiden Richtungen durch die<br />

Brückstraße rollen? Photo: GB


Wie leider zu erwarten war, brachte unser<br />

Protest bislang noch keine Verbesserungen<br />

für den Radverkehr. Im Gegenteil, eine<br />

dubiose Pressemitteilung in der WAZ stellte<br />

den in zweiter Reihe falschparkenden Auto -<br />

fahrern geradezu einen Freibrief der Stadt -<br />

verwaltung aus, da bis auf weiteres hier<br />

keine Strafzettel verteilt werden sollen.<br />

In längeren Gespräch warben aber Herr<br />

Schröder vom Planungsamt bzw. Herr<br />

Ratenhof von der SPD-Fraktion für unser<br />

Verständnis für die technischen und organi -<br />

sa torischen Probleme, die zu der oben be -<br />

schrie benen Situation geführt haben.<br />

Schließlich wolle man eine gute und dauerhafte<br />

Verkehrssituation für den Radverkehr<br />

in der Brückstraße schaffen. Im übrigen hoffen<br />

beide, daß ein günstige Wetterlage eine<br />

frühere Abmarkierung des Radstreifens zu -<br />

lassen werde.<br />

Die geplante Radverkehrs -<br />

führung in der Brückstraße<br />

ist für Bochumer Verhält -<br />

nisse vielleicht wirklich<br />

nicht schlecht (sofern das<br />

holprige Kopfsteinpflaster<br />

vor Sanitätshaus Koch<br />

noch entfernt und die<br />

Bord steine vernünftig ab -<br />

ge schrägt werden; außerdem stehen einige<br />

neu aufgestellte Parkplatzschilder mitten auf<br />

Gerberviertel<br />

dem Radweg). Auch der Hoff nung auf<br />

besseres Wetter können wir uns anschließen,<br />

aber Verständnis dafür aufzubringen, daß<br />

die einzige mögliche Ost-West-Radver -<br />

bindung in der Innenstadt monatelang gesperrt<br />

wird, ist etwas zu viel verlangt. Der<br />

ADFC wird daher weiterhin auf einer sofortigen<br />

Wiederöffnung dieser Verbin dung<br />

bestehen.<br />

Interessant war es auch zu erfahren, daß die<br />

Planungen für die Verkehrsführung im<br />

Gerberviertel noch keinesfalls abgeschlossen<br />

sind. Als im Herbst probeweise ein Markt<br />

vor der Propsteikirche abgehalten wurde<br />

(der künftig zur Dauereinrichtung werden<br />

soll), brach der gesamte Verkehr im Gerber -<br />

viertel zusammen. Noch einmal sollen Ver -<br />

kehrszählungen erfolgen, noch einmal soll<br />

die Verkehrsführung überdacht werden.<br />

Zwar soll sich für den Radverkehr (hoffentlich!!!)<br />

nichts mehr ändern, aber bei der<br />

dritten bis vierten Neuplanung innerhalb<br />

eines Jahres fragt man sich schon, wie da<br />

mit unseren Steuergeldern umgegangen wird<br />

(die dann andernorts für sinnvolle Maß -<br />

nahmen für den Radverkehr fehlen). GB<br />

Zum Thema Gerberviertel siehe auch den<br />

Artikel: "Auflösungserscheinungen" in<br />

der Bochumer Verkehrsschau dieses Hef -<br />

tes.<br />

13<br />

frei atmen! 1/95


14<br />

Eigentlich bin ich ja noch ein gut erhaltenes<br />

Alu-<strong>Fahrrad</strong>, einst der Stolz meines<br />

Besitzers. Alles funktioniert noch! Aber<br />

jetzt, so ganz ohne modische Attribute.....<br />

man kommt in die Jahre! Mein Besitzer hat<br />

inzwischen 3 Fahrräder. Ein etwas betagtes<br />

Rennrad, mit dem er im Sommer noch gelegentlich<br />

fährt (er kommt halt auch in die<br />

Jahre!) und ein supermodernes Trekking-<br />

Rad, ziemlich neu, mit allem Drum und<br />

Dran! Ich sage nur „Grip-Shift-Schal -<br />

tung“!... Logisch, daß mich mein Besitzer<br />

fast vergessen hat.<br />

Bis vor kurzem........<br />

Ich hänge mit den anderen beiden Rädern<br />

mal wieder ziemlich lustlos am Morgen an<br />

der Garagendecke herum.... Zu sagen haben<br />

wir uns nicht mehr viel; es ist alles gesagt<br />

worden. Außerdem ist das Trekking-Rad<br />

kein guter Gessprächspartner. Arrogant, wissen<br />

Sie! Das Rennrad träumt auch nur von<br />

den Deutschen Meisterschaften, an der es<br />

mal teilgenommen hat.<br />

Wenn das Garagentor aufgeht, habe ich<br />

früher immer gehofft... ich hab´ es inzwischen<br />

aufgegeben! Entweder fährt er oder<br />

seine Tochter mit einem der anderen Räder,<br />

oder (welch´ ein Graus!) irgendeiner holt<br />

das alte Auto aus dem Stall und pustet die<br />

Umwelt voll Gift. Das<br />

Auto, das ist manchmal<br />

trotzdem ein guter<br />

Gesprächspartner. Das<br />

hat viel gesehen und ist<br />

gebildet. Aber unsere<br />

Interessen sind halt doch<br />

sehr verschieden! Wie im<br />

richtigen Leben!<br />

Eines Tages geht das<br />

Garagentor auf und „Er“<br />

kommt rein, schaut auf<br />

uns Räder.... ich will gerade<br />

wegschauen, weil ich<br />

nicht damit rechne. Da<br />

brummt er: „Na, du altes<br />

Haus?“.... Meint der<br />

mich?? Ich bin noch gar<br />

frei atmen! 1/95<br />

U–Bahn–Glosse<br />

Ein altes <strong>Fahrrad</strong> erzählt.......<br />

nicht zu Verstand gekommen.... da nimmt er<br />

mich in seiner betont hektischen Art mit<br />

Schwung vom Haken und stellt mich auf den<br />

Garagenboden. Fast wäre mir schwindelig<br />

geworden. Doch dann... was für ein Gefühl,<br />

auf beiden Rädern zu stehen. Aber was ist<br />

denn das?? Oh, je! Beide Reifen sind natürlich<br />

platt. Nun ist es aus, denke ich. Er wird<br />

mich wieder an den Haken an der Garagen -<br />

decke hängen und dann baumele ich wieder<br />

wochenlang, vielleicht sogar monatelang,<br />

nur dumm herum. Doch nein! Was tut er? Er<br />

nimmt die Pumpe, dann den Lappen....<br />

schaut nach den Bremsen... repariert das<br />

Licht! Was soll das? Er wird doch wohl<br />

nicht...??<br />

Als er endlich fertig ist, strahle ich fast in<br />

altem Glanz... sogar die Kette hat er geölt<br />

und die Schaltung justiert...!! Ich habe in der<br />

Nacht vor Aufregung kein Auge mehr zugetan<br />

! Das war für mein altes Herz wohl<br />

etwas zuviel. Das Trekking-Rad sagt nur<br />

zynisch: „Du wirst schon sehen, wenn er<br />

überhaupt morgen früh fährt, dann nimmt er<br />

mich!!“ Arrogantes Stück ! Gut, daß das<br />

Rennrad zwischen uns hängt. Das Rennrad<br />

jedenfalls wünscht mir viel Glück.<br />

Am Morgen in aller Herrgottsfrühe (warum<br />

steht der nur immer so früh auf?... egal!)<br />

geht das Garagentor mit Schwung auf und...


ich kann mein Glück nicht fassen!! Ehe ich<br />

mich versehe – mein Kreislauf spielt verrückt<br />

– sitzt er schon in meinem Sattel (übrigens<br />

echt Leder!) und fährt mit mir (auch so<br />

etwas: Warum hat der es morgens bloß im -<br />

mer so eilig. Die Kette stöhnt und der Len -<br />

ker ächzt. Ich mache mir Sorgen. Zuviel hat<br />

man schon bei Alu-Rädern über abgebrochene<br />

Lenker gelesen) ca. 500 m bis zur neuen<br />

U-Bahn-Station!!. Aber hallo!! Ist das eine<br />

U-Bahn-Station!?! Man kann sogar bis zur<br />

mittleren Ebene (regensicher!) oberhalb der<br />

U-Bahn-Gleise fahren, ohne daß man<br />

absteigen muß. Toll!! Und dann packt er<br />

sogar ein nagelneues Bügelschloß aus und<br />

schließt mich genau über den Gleisen an das<br />

Gitter.<br />

Er murmelt noch etwas wie, „Nu demonstriere<br />

mal schön für die Stadtväter, alter<br />

Esel!“ Verstehe ich nicht! Verstehen Sie<br />

das? Ich hab´ ihm den „alten Esel“ nicht<br />

krumm genommen, denn der folgende Tag<br />

ist einer der aufregendsten meines Lebens!!<br />

Unter mir fährt alle 5 Minuten eine U-Bahn<br />

durch! Leute steigen ein und aus. Ich kann<br />

dem Fahrer stets ins Auge sehen... und er<br />

sieht mich!!! Er kann gar nicht anders.<br />

Menschen eilen an mir vorbei, Kinder gehen<br />

lärmend zur Schule. Ich bin noch ganz<br />

aufgeregt von dem bunten Treiben, da ist<br />

mein Eigentümer schon wieder da. Schade!<br />

War wohl einmalig! Aber die Gesichter vom<br />

Rennrad und erst vom arroganten Trekking-<br />

Rad hättet ihr sehen sollen.<br />

Und dann kommt das Tollste:<br />

Von dem Tag an fährt er fast täglich mit mir<br />

zur U-Bahn. Das neue Schloß und ich sind<br />

seitdem richtig „dicke Freunde“ geworden.<br />

U–Bahn–Glosse<br />

Ich bin glücklich!! Obwohl doch tatsächlich<br />

einmal ein Lausebengel mich zu klauen versucht<br />

hat, aber der hat sich mit meinem<br />

„dicken Freund“ verrechnet!! Klar, daß ein<br />

paar Schulkinder mal die Luft aus meinen<br />

Reifen lassen. Einmal haben sie sogar die<br />

Ventile mitgenommen. Finde ich nicht<br />

besonders gut! Inzwischen habe ich sogar<br />

das elektronische Anzeigesystem begriffen<br />

und könnte manchem alten Mütterken<br />

helfen, den Fahrscheinautomaten gegenüber<br />

zu bedienen, wenn... ja, wenn ich nicht ein<br />

alter Drahtesel wäre. Auch weiß ich, daß ich<br />

tagsüber genau im Erfassungsbereich einer<br />

Video-Überwachungskamera stehe. Ihr hättet<br />

das Gesicht vom Trekking-Rad sehen<br />

sollen, als ich von meiner „elektronischen<br />

Tagesüberwachung“ erzählte. Selbst die Uhr<br />

im U-Bahnhof kann ich sehen und kann<br />

mich darauf einstellen, wann er nach Hause<br />

kommt.<br />

Einmal hat ein altes Mütterken meinen<br />

Eigen tümer angesprochen: „Is auch wahr,<br />

ein tolle U-Bahn mit allen Schikanen können<br />

se für viel Geld bauen, aba ain<br />

ordentlichen Faahrradständer ham se<br />

vergessen oder kain Geld für über!“ Mein<br />

Eigentümer schmunzelte übers ganze<br />

Gesicht, als hätte man ihn zum ersten Mal<br />

richtig verstanden. Aus seinen Augen blitzte<br />

es entschlossen und fast schon böse.<br />

Jetzt habe ich es endlich begriffen. Meinem<br />

Herrn (der Respekt verlangt nun einfach<br />

eine andere Anrede für meinen Besitzer!)<br />

diene ich also nicht nur als fahrbarer<br />

Untersatz, sondern auch noch als Demon -<br />

strationsobjekt! Ich habe lange darüber<br />

nachgedacht und bin meinem Herrn politisch<br />

erheblich näher gerückt. Wir gehören eben<br />

beide, und darauf bin ich sehr stolz, zu der<br />

alten 68er Generation!!<br />

Daß ich das auf meine alten Tage noch<br />

erleben darf ....................<br />

Übrigens, mit dem Trekking-Rad rede ich<br />

kein Wort mehr!!<br />

Auf bald irgendwo im Straßenverkehr. Und<br />

viel leicht hier an selber Stelle! Tschüß<br />

dann....... GH<br />

15<br />

frei atmen! 1/95


Intelligente<br />

Detaillösungen<br />

Sämtliche Leckereien vorzustellen, mit<br />

denen die Einheitskost eines Alltagsrad -<br />

fahrers aufgepeppt werden könnte, würde<br />

den Rahmen unseres Heftes sprengen, eine<br />

vollständige Auflistung soll der reichlich<br />

vorhandenen Fachliteratur vorbehalten<br />

bleiben. Exemplarisch für intelligente<br />

Detail lösungen, wie wir sie gern öfters sehen<br />

würden, soll hier nur der „Aufgeblasene<br />

Rad streifen“ vorgestellt werden. Auf diese<br />

Idee kamen natürlich unsere Kollegen aus<br />

der Radfahrernation Holland (was auch den<br />

etwas merkwürdigen Namen, der sich<br />

irgendwie nach einer mißlungenen<br />

wörtlichen Übersetzung anhört, erklären<br />

mag). Hinter der Idee steht der Wunsch,<br />

linksabbiegenden Radfahrern an mit Ampeln<br />

geregelten Kreuzungen das Abbiegen zu<br />

erleichtern. Vor dem Haltestreifen für Autos<br />

wird eine Aufstellfläche für den Radverkehr<br />

eingerichtet. Radfahrer können an der<br />

Autoschlange rechts vorbeifahren und sich<br />

dann vor den wartenden Autos aufstellen.<br />

Sie sind somit im direkten Sichtfeld der<br />

Wagenlenker, die Unfallgefahr und das Un -<br />

Radfahrer-Menu<br />

Zutaten für ein Radfahrermenu - Letzter Teil<br />

Dem Planer von Radverkehrsanlagen stehen prinzipiell eine Fülle von Zutaten zur<br />

Verfügung, mit denen er Würze in das Radfahrerleben bringen kann. Leider werden<br />

wir aber meist mit einer faden Suppe aus unbrauchbaren Radwegen abgespeist oder es<br />

werden Lösungen aufgetischt, die eigentlich nur dem Automobilisten munden. Diese<br />

Artikelserie soll nicht nur die einzelnen Zutaten des Radlermenu’s erläutern (auch in<br />

dieser Zeitschrift wird öfters mit Begriffen wie Radweg, Radstreifen etc. hantiert, ohne<br />

daß diese genauer definiert werden), sondern auch anhand Bochumer Beispiele zeigen,<br />

in wie weit die Köche in den Planungsabteilungen mit den entsprechenden Rezepten vertraut<br />

sind.<br />

Im fünften und letzten Teil des Radfahrermenus geht es um kleinere, aber<br />

wohlschmeckende Appetithappen. Außerdem findet sich eine kurze Zusammenfassung<br />

mit einem Kommentar zur aktuellen Radverkehrslage in Bochum.<br />

Aufgebla sener<br />

Rad streifen<br />

Quelle: „Velo -<br />

ord ner” des<br />

Kan tons Bern<br />

17<br />

sicherheitsgefühl beim Linksabbiegen gehen<br />

erheblich zurück. Auch für geradeausfahrenden<br />

Radler sind „Aufgeblasene Rad streifen“<br />

von Vorteil. Es ist nämlich genügend Platz<br />

vor handen, an der Ampel ganz vorne und<br />

somit nicht mehr im ungesunden Aus -<br />

puffqualm hinter den Autos zu stehen.<br />

Wie man es ohne großen Aufwand gut<br />

machen kann, zeigt auch das Photo (nächste<br />

Sei te) aus Wit ten. Auch hier wurde eine<br />

Aufstellfläche für Radfahrer eingerichtet, die<br />

die Gefahr beim Linksabbiegen reduzieren<br />

soll. An der von links einmündenden Straße<br />

endet ein Rad weg. Ein Radfahrer, der von<br />

hier kommt, überquert die Straße im Gerade -<br />

ausverkehr, kann sich dann sicher vor den<br />

hinter der Ampel wartenden Autos aufstellen<br />

und überquert, nachdem die Ampel auf Grün<br />

geschaltet hat, auch diese Straße im Gerade -<br />

aus ver kehr (indirektes Linksabbie gen). In<br />

Bochum würde man an solch einer Stelle<br />

ver mutlich mit dem Schild „Radfahrer<br />

Licht zeichen für Fußgänger beachtet“ zum<br />

schiebenden Fußgänger degradiert.<br />

Richtig intelligente Detaillösungen<br />

gibt es in Bochum bislang an einer<br />

einzigen Stelle: der Rathaus kreu -<br />

zung. Nur hier finden sich in<br />

Bochum Bus/ <strong>Fahrrad</strong>spuren, spezielle Ab -<br />

biegespuren und Aufstellflächen für Rad -<br />

fahrer etc. Lag es an vorhergegangen<br />

Protesten des ADFC oder durfte hier mal ein<br />

Planer zeigen, was er konnte?<br />

Beim Zusammenstellen dieses Artikelserie<br />

fiel uns schon auf, das fast alle Rezepte, wie<br />

frei atmen! 1/95


18<br />

Einfädelspur in Witten nur für Radfahrer<br />

(Sprockhöveler Str. / Im Esch)<br />

Photo: B. Demski<br />

man Radfahrern etwas Gutes tun kann, in<br />

Bochum ausprobiert worden sind, meist al -<br />

ler dings genau ein einziges Mal. Durften<br />

hier Planer und Ausführer mal den radfahrerfreundlichen<br />

Ausbau üben, an Stellen,<br />

an denen es dem Autoverkehr nicht allzu<br />

wehtut? Oder verbirgt sich gar in dieser<br />

Stadt verwaltung der eine oder andere Rad -<br />

fahrfreund, der aber seine Planungen nur in<br />

den wenigsten Fällen gegen die Autofreunde<br />

unter den politischen Willensträgern (Haupt -<br />

arbeitgeber Opel) oder gegen allmächtige<br />

Vor gesetzte durchsetzen kann?<br />

Auf alle Fälle kann nicht behauptet werden,<br />

daß unsere Planer generell unfähig wären,<br />

radfahrerfreundliche Lösungen umzusetzen,<br />

an den Einzelstellen, wo es versucht wurde,<br />

ist dies teilweise recht gut gelungen. Dies<br />

ändert aber nichts an der Tatsache, daß diese<br />

Maßnahmen lediglich geringfügige Kos -<br />

metik an einer insgesamt unbefriedigenden<br />

und in höchstem Maße gefährlichen<br />

Radverkehrssituation darstellen. Einzel -<br />

maßnahmen bleiben Stückwerk, wenn kein<br />

schlüssiges Radverkehrskonzept dahintersteckt,<br />

wenn keine Verknüpfung zum einem<br />

frei atmen! 1/95<br />

Radfahrer-Menu<br />

flächendeckenden Netz für den Alltags rad -<br />

verkehr vorgenommen wird. So etwas setzt<br />

eine konkrete Willensbildung in Ver waltung<br />

und Politik voraus und ist natürlich auch<br />

nicht zum Nulltarif zu haben. Ins gesamt<br />

gesehen sind Verbesserungen für den Rad -<br />

ver kehr aber relativ preiswert; wenn der<br />

Willen dazu vorhanden wäre, ließen sich die<br />

notwendigen Mittel hierzu gut aus den Ge -<br />

samt aufwendungen für den Autoverkehr<br />

abzweigen.<br />

Den momentanen Stand der Radver kehrs -<br />

politik in Bochum ließe sich so beschreiben:<br />

Es ist uns vielleicht gelungen, bei einigen<br />

Leu ten in der Stadt ein Problembewußtsein<br />

bezüglich des Radverkehrs zu erwecken, das<br />

letztendlich in den Willen münden könnte,<br />

die miserable Situation für den Radverkehr<br />

zu verbessern, bis dahin sind aber noch<br />

einige Anstrengungen notwendig, zu denen<br />

der ADFC seinen Teil gern beitragen will.<br />

gb<br />

Wer noch mal genauer nachlesen will, was<br />

im einzelnen verbessert werden kann, hier<br />

die Themen der Radfahrermenu-Serie:<br />

frei atmen! 3/93:<br />

Radweg<br />

Gehweg mit „Radfahrer frei“<br />

Kombinierter Geh/Radweg<br />

frei atmen! 1/94:<br />

Radstreifen<br />

Radspur<br />

Mehrzweckstreifen<br />

frei atmen! 2/94:<br />

Unechte Einbahnstraße<br />

Tempo 30-Zonen<br />

Spielstraße<br />

Fußgängerzonen<br />

frei atmen! 3/94:<br />

<strong>Fahrrad</strong>ständer<br />

<strong>Fahrrad</strong>boxen<br />

<strong>Fahrrad</strong>parkhaus - <strong>Fahrrad</strong>station<br />

Mit dem Rad zur Arbeit<br />

Mit dem Rad zur Schule<br />

Mit dem Rad zum Einkaufen bzw. zur<br />

Freizeitgestaltung<br />

Mit dem Rad zu Bus & Bahn<br />

frei atmen! 1/95:<br />

Intelligente Detaillösungen


Bochumer Verkehrsschau<br />

Wenig erfreuliches<br />

aus der Innenstadt<br />

Mit diesen Schriftsätzen sollen weitere<br />

Beispiele aufgezeigt werden, mit welcher<br />

Gedan ken losigkeit in Bochum an Rad -<br />

fahrern, aber auch an Fußgängern vorbeigeplant<br />

wird.<br />

Beispiel 1<br />

Die <strong>Fahrrad</strong>ständer an der Hans-Böckler-<br />

Straße, vor Plaza. Billigste Ausführung,<br />

Reifen und Felgenkiller. Sichern kann man<br />

nur das Vorderrad. Unmittelbar daneben der<br />

Taxistand!!! Die Taxis stehen bergan. Fährt<br />

das erste Taxi an, schließen 6– 10 Wagen<br />

auf. Da man bergauf schon etwas Gas geben<br />

muß, stehen Radfahrer, sofern sie diese<br />

Stände noch frequentieren, und Fußgänger<br />

sofort in einer Abgasfahne.<br />

Die andere Seite würde sich viel besser als<br />

Taxistand eignen. Die Autos könnten bergab<br />

aufrollen, brauchten außer bei Kälte den<br />

Motor gar nicht anzulassen. Außerdem könnte<br />

die Plaza-Seite für Lieferanten des<br />

Rathauscenters freigehalten werden. Diese<br />

quälen sich jetzt die Windmühlenstraße bis<br />

an die Eisdiele herauf, wobei für alle größte<br />

Probleme entstehen.<br />

Beispiel 2<br />

Als Bochumer Bürger, der sich fast jeden<br />

Tag in der City aufhält, glaube ich<br />

festzustellen daß der Auto- und<br />

Lieferantenver kehr, vor allem auf der<br />

Kortumstraße ständig zunimmt.<br />

Lieferzusammenlegungen, wie an anderen<br />

Städten schon üblich, aber auch Kon trollen<br />

könnten sicher für etwas Ent span nung sorgen.<br />

Was mag der SE600 wohl anliefern?<br />

19<br />

Man sollte sich aber auch einmal Gedanken<br />

darüber machen, wie man das Gefälle der<br />

Kortumstraße, etwa ab der Kaufhalle, zur<br />

Abgasminderung nutzen kann. Zumindest<br />

PKW´s und kleinere Lastwagen könnten<br />

ohne Motorlauf bergabrollen. Zur Warnung<br />

der Fußgänger, welche die rollenden Fahr -<br />

zeuge nicht mehr hören, könnte man sich<br />

sicher etwas einfallen lassen.<br />

Beispiel 3<br />

Und weiter die Kortumstraße.<br />

Mit Befremden habe ich im vergangenen<br />

Som mer folgende Beobachtung gemacht:<br />

frei atmen! 1/95


20<br />

Ein Taxi kam von der oberen Kortumstraße<br />

(Mandragora), rollte an etwa 1.000 in Bier -<br />

gärten sitzenden Passanten vorbei, um aus<br />

der „Pinte“ oder einem anderen Lokal Kun -<br />

den abzuholen. Diese waren nach dem<br />

Besuch der Lokale offensichtlich zu faul<br />

oder zu bequem, den Taxistand auf der<br />

Brüderstraße (von der Pinte etwa 40 Meter)<br />

aufzusuchen.<br />

frei atmen! 1/95<br />

Bochumer Verkehrsschau<br />

Auflösungser -<br />

scheinungen ...<br />

Ehemals das Vorzeige-Beispiel für eine für<br />

Radfahrer geöffnete Einbahn straße, löst sich<br />

die Radfahrschleuse an der Großen Beck -<br />

straße langsam auf. Die dritte Lösung innerhalb<br />

von 1 1/2 Jahren (wo kommt nur das<br />

ganze Geld für die Umgestaltungen her ?!?)<br />

verbannte den Radweg schon auf den Bür -<br />

ger steig. Nach den letzten Bauarbeiten aber<br />

sind die Linien auf den Gehwegplatten dann<br />

auch noch falsch wieder zusammen<br />

„gepuzzelt“ worden.<br />

Hat man den schwierigen Parcours zwischen<br />

Fußgängergitter, Schildermast und Ampel<br />

erfolgreich passiert, erwartet einen nur Kri -<br />

kel krakel auf dem Bürgersteig, der zudem<br />

meist von Autos zugeparkt ist, und nach 16<br />

Metern das enttäuschende Schild „Radfahr -<br />

weg Ende“.<br />

Und da wird die Sache erst delikat: Der<br />

Bordstein wurde vorbildlich abgesenkt und<br />

kein Verbotsschild verbietet die Weiter -<br />

fahrtauf der Straße. Links beruhigt zusät-<br />

Beispiel 4<br />

Welchen Wert man in<br />

Bochum der liebevollen Aus -<br />

ge staltung von Fußgänger -<br />

bereichen zumißt, mag dieses<br />

Bild zeigen.<br />

Durch behördliche Anweisungen an die<br />

Taxi unternehmen, verbunden mit Kontrol -<br />

len, müßte so etwas doch in den Griff zu be -<br />

kommen sein und eine Unterlassung er reicht<br />

werden können. Ausnahmen dürfte es nur<br />

für Behinderte bei Arztbesuchen geben.<br />

Oder mit Sondergenehmigung.<br />

Text und Photos: Hans Fröse<br />

zlich das „Radfahrer im Gegenverkehr“-<br />

Schild. Trotzdem kommen mir täglich auf<br />

dieser Strecke (im besten Fall) kopfschüttelnde,<br />

vogelzeigende oder (im härtesten Fall)<br />

direkt auf mich zusteuernde Autofahrer entgegen.<br />

Schließlich wollte ich mich doch auf<br />

Dauer vergewissern, wer hier deppert ist.<br />

Und siehe da: 2 der 3 „Radfahrer im<br />

Gegenverkehr“-Schilder haben sich in Luft<br />

aufgelöst.<br />

Auf die Bitte an das Tiefbauamt, die<br />

Straßenbeschilderung doch, bevor etwas<br />

passiert, zu vervollständigen, erhielt ich<br />

jedoch eine überraschende Antwort (von<br />

Herrn Walle, Leiter des Straßen ver kehrs -<br />

amtes):<br />

„…das Radfahren auf der Große Beckstr.<br />

entgegen der Einbahnrichtung ist nur auf<br />

dem abmarkierten Streifen im Gehweg -<br />

bereich zwischen Nordring und Gerberstraße<br />

zulässig.<br />

Es ist vorgesehen, in Kürze die Gerberstraße<br />

als unechte Einbahnstraße auszuweisen.<br />

Dann besteht die Möglichkeit, von dem o.g.<br />

Fortsetzung s. S. 25


Einladung<br />

zur<br />

II. ADFC - Sommer - Fete<br />

Wann? Am 24. Juni 1995, ab 19.00 Uhr<br />

Wo? Vereinsheim der Kleingartenanlage „Bergmannsheil e. V.“<br />

Ort? Hattinger Str., Eingang gegenüber Einmündung<br />

Saarlandstraße<br />

Kosten? DM 20,- / Person<br />

einschließlich reichhaltigem Essen und großer Tombola<br />

1. Preis ein <strong>Fahrrad</strong><br />

Wie? Teilnahmeanmeldung durch unten<br />

vorgedruckten Abschnitt bis 01.06.1995 an<br />

Hier abtrennen!<br />

Gert Haarmann<br />

Waldring 57a<br />

44789 Bochum<br />

Rückmeldung (bei Teilnahme erforderlich)<br />

bis 01.06.1995 an o. a. Anschrift!<br />

Ich nehme die Einladung zur II. ADFC-Sommer-Fete<br />

am 24. Juni 1995 an und erscheine mit<br />

_____________ Person(en)<br />

Ich unterstütze die Feier durch Spende von<br />

ADFC- Fete<br />

_____________ Schüssel Salat<br />

_____________ Dessert<br />

_____________ DM<br />

_____________ Sonstiges (Buffet - oder Tombola)<br />

______________________ _________________________<br />

Ort, Datum Unterschrift<br />

Den Betrag von 20,- DM habe ich in bar beigelegt oder auf das ADFC-Postgiro-konto Nr.<br />

23675-461, BLZ 440 100 46 überwiesen.<br />

21<br />

frei atmen! 1/95


22<br />

ADFC Bochum: <strong>Radtour</strong> -<br />

programm und Termine<br />

Früh jahr / Sommer 1995<br />

Auch im vierten Jahr und nach ca. hundert<br />

<strong>Radtour</strong>en geht es weiter! Wir laden alle<br />

RadlerInnen, gleich ob ADFC-Mitglied oder<br />

nicht, ein, daran teilzunehmen. Mann, Frau<br />

und Jugendliche treffen sich, wenn nicht<br />

anders angegeben, bei jedem Wetter sonntags<br />

um 10 Uhr am Schauspielhaus<br />

Bochum.<br />

Zur Deckung der Unkosten zahlen Mit -<br />

glieder 2,50 DM, Nichtmitglieder 4,– DM.<br />

Jeder Mensch radelt auf eigene Verant -<br />

wortung; einfacher Pannenservice ist<br />

gegeben.<br />

Infos bei:<br />

Sibylle Weber - Edgar Zimmermann<br />

Am Gerstkamp 4<br />

44789 Bochum<br />

Tel.: 0234/ 33 51 76 (18.00 - 21.00 Uhr)<br />

0234/ 72 512 (Anrufbeantworter)<br />

Rund ums Ruhrgebiet<br />

29. April - 1. Mai 1995 ~ 360 km<br />

Rund ums Ruhrgebiet in drei Tagen<br />

mit zwei Hotelübernachtungen, Früh -<br />

stück und Pannenservice.139 DM für<br />

Mitglieder, 149 DM für Nicht mit glie -<br />

der (ev. noch Restplätze frei,<br />

anrufen!).<br />

Kinder- und Familientour<br />

14. Mai 1995 wenige km<br />

Vorbei an ausgewählten Spielplätzen;<br />

voraussichtlich ab schließend Grillen.<br />

frei atmen! 1/95<br />

<strong>Radtour</strong>en - Termin<br />

Tag der Umwelt<br />

Samstag, 21. Mai 1995<br />

Ruhrgebietsweiter Aktionstag. Stern -<br />

radtour nach Essen-Steele. Startort &<br />

-zeit werden noch bekannt gegeben.<br />

1. Tandemtreffen im Ruhrgebiet<br />

25. - 28. Mai 1995(Himmelfahrt)<br />

Treffpunkt jeweils 10.00 h am Schau -<br />

spielhaus-Vorplatz (auch Interessierte<br />

auf "normalen" Rädern sind herzlich<br />

will kommen). Programmpunkte:<br />

– Tagestouren ins Grüne<br />

– Erfahrungsaustausch<br />

– Besuch bei eine Tandem-<br />

Liegerrad-Bauer<br />

Wir helfen bei der Vermittlung von<br />

Übernachtungsmöglichkeiten.<br />

Tel. 0234/33 51 76 ( 18°°-20°° Uhr).<br />

Naturpark Schwalm – Nette – Maas<br />

3. - 5. Juni 1995 (Pfingsten)<br />

Mehrtagestour mit Übernachtungs -<br />

möglichkeit in Jugend herberge (Voll -<br />

verpflegung – 99 DM) oder auf Cam -<br />

pingplatz (mit Abendessen 69 DM).<br />

Stadtrat-<strong>Radtour</strong><br />

11. Juni 1995<br />

Wir laden den Rat der<br />

Stadt Bochum zu einer<br />

<strong>Radtour</strong> ein, uns be -<br />

glei tende Bürger sind<br />

herzlich willkommen.<br />

zum Heraustrennen:


<strong>Radtour</strong>en - Termine<br />

Campingtour nach Bonn<br />

15. - 18. Juni (Fronleichnam)<br />

Durchs Bergische Land nach Bonn,<br />

Tagestour durch die Eifel, Rückfahrt<br />

ent lang des Rheins bis Düsseldorf.<br />

Abends mit dem beliebten Essen aus<br />

der Cam pingküche, ca. 80 km pro<br />

Tag. 79.- DM bzw. 69.- DM für<br />

Mitglieder.<br />

Tour de Natur 1995<br />

vorausichtlich 25. Juni 1995<br />

Die beliebte Familienradtour von<br />

ADFC Bochum und Dreh scheibe/<br />

City point.Weitere Informationen siehe<br />

Tages presse!<br />

Münsterland<br />

2. Juli 1995 ~ 95 km<br />

Sythen – Dülmen – Billerbeck – Not -<br />

tuln. Anreise per Bahn.<br />

Start: 9.00 h Südeingang Hbf.!<br />

Angertal<br />

09. Juli 1995 ~ 90 km<br />

Von Duisburg durchs Angertal zum<br />

Baldeneysee.<br />

Abmarsch: 9.00 h Südeingang Hbf.!<br />

Anmeldung für Mehrtagestouren ist<br />

gültig bei 25,- DM Anzahlung, die als<br />

Bear beitungsgebühr bei Rücktritt nicht<br />

er stattet wird.<br />

Konto: ADFC Bochum 23675-461,<br />

Postgiroamt Dortmund.<br />

…in der Heftmitte!<br />

Termine<br />

23<br />

Bürgerwoche Ost<br />

28. Mai 1995<br />

Stand des ADFC Bochum auf der Bür -<br />

ger woche Ost.<br />

II. ADFC-Fété<br />

24. Juni 1995, ab 19.00 h<br />

Im Schrebergarten<br />

Berg mannsheil.<br />

20.- DM einschließlich<br />

Essen und<br />

T o m b o l a ,<br />

Kartenvorbestellung<br />

notwendig (Formular<br />

s. vorgehende Seite).<br />

Hinweis: der Termin<br />

in frei atmen! 3/94<br />

war natürlich falsch,<br />

unsere Fete ist samstags<br />

und nicht montags.<br />

<strong>Fahrrad</strong>reparaturkurs<br />

7. Oktober 1995<br />

Aufgrund des großen Erfolges des<br />

letz ten Kurses (s. Bericht in diesem<br />

Heft) wiederholt!<br />

Die Teilnahmegebühr von 25 DM<br />

wird in Spezialwerkzeug investiert,<br />

das später beim Kursleiter ausgeliehen<br />

werden kann.<br />

Rechtzeitige Anmeldung ist uner -<br />

läßlich.<br />

Radlertreff<br />

Jeden ersten Dienstag im Monat ist um<br />

19.30 h Radlertreff im Café Sorglos, Univer -<br />

sitätsstraße 71 (beim Bunker; Linien 349,<br />

356– Haltestelle Querenburger Straße; oder<br />

U35– Haltestelle Oskar-Hoffmann-Straße).<br />

frei atmen! 1/95


Beitrittserklärung<br />

24<br />

Bitte in Druckbuchstaben ausfüllen!<br />

Familienname<br />

Vorname<br />

Adressenzusatz<br />

Straße, Hausnummer<br />

Postleitzahl Wohnort<br />

‰ Ich möchte dem ADFC beitreten<br />

q Als Einzelmitglied, Jahresbeitrag<br />

60,– DM (ermäßigt 39,– DM*)<br />

q mit folgenden Angehörigen<br />

(mit Geburtsjahr), Jahresbeitrag<br />

78,– DM (ermäßigt 60.– DM*):<br />

* Ermäßigung für Schüler, Studenten,<br />

Arbeitslose usw. gegen Nachweis<br />

Die Daten werden mit einer<br />

automatischen Datenverarbei -<br />

tungs anlage zweckentsprechend<br />

ver arbeitet und gespeichert.<br />

‰ Datum, Unterschrift<br />

q Zusätzlich zu meinem / unserem<br />

Beitrag spende/n ich / wir jährlich<br />

_________ ,00 DM.<br />

q Ich / Wir verzichte/n auf die zwei -<br />

monatliche Zusendung der Zeit -<br />

schrift »Radfahren« und erhalten<br />

stattdessen jährlich mindestens<br />

eine Sonderinformation des<br />

ADFC.<br />

q Ich / Wir möchte/n den ADFC<br />

fördern und bitte/n um Informa -<br />

tionen zu Fördernder Mitglied -<br />

schaft bzw. Korporativer Mit -<br />

gliedschaft.<br />

Sie können auch eine Mitglied -<br />

schaft verschenken. Informatio -<br />

nen dazu bei folgender Adresse:<br />

frei atmen! 1/95<br />

Beitrittserklärung<br />

Telefon privat<br />

Telefon dienstlich<br />

Beruf<br />

Geburtsjahr<br />

q Ich / Wir ermächtige/n den Allge -<br />

meinen Deutschen <strong>Fahrrad</strong>-<strong>Club</strong><br />

e.V. (ADFC)<br />

qmeinen/unseren Jahresbeitrag<br />

qmeine/unsere jährliche Spende<br />

bis auf Widerrruf zu Lasten<br />

meines / unseres Kontos:<br />

Nr.<br />

Bankleitzahl<br />

Kreditinstitut<br />

…<br />

Kontoinhaber / Kontoinhaberin<br />

durch Lastschrift einzuziehen.<br />

Datum, Unterschrift<br />

q Ich / Wir überweisen nach Erhalt<br />

der Beitragsrechnung.<br />

(Bitte keine Vorauszahlung, kein Bargeld,<br />

keine Schecks!)<br />

<strong>Allgemeiner</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Fahrrad</strong>-<strong>Club</strong> e.V. , Postfach 10 77 47, 28077 Bremen<br />

"<br />

Vorteile für Mitglieder<br />

‰ ADFC-Mitglieder sind<br />

als Radfahrer, Fußgänger<br />

und Benutzer öffentlicher<br />

Verkehrsmittel (als Pri -<br />

vat person) automatisch<br />

haftpflicht- und rechtsschutzversichert.<br />

‰ Kostenloser Bezug der<br />

Zeit schrift »Radfahren«.<br />

‰ Umfangreiches Ange -<br />

bot interessanter Rad rei -<br />

sen zu günstigen Kondi -<br />

tionen.<br />

‰ Kostenlose oder preisgünstige<br />

Teilnahme an<br />

Veranstaltungen wie Rad -<br />

touren, Dia-Vor trägen,<br />

Seminaren und Repara -<br />

tur kursen des Kreis-,<br />

Landes- oder Bundesver -<br />

bandes sowie Informa -<br />

tionen über die Arbeit des<br />

ADFC vor Ort.<br />

In Bochum Bezug der<br />

Mitgliederzeitschrift<br />

frei atmen!<br />

‰ Bei unseren Partneror -<br />

ganisationen im Ausland<br />

können Sie deren Leis -<br />

tungen in Anspruch<br />

nehmen, als seien Sie<br />

dort Mitglied.<br />

‰ Beratung in den<br />

ADFC-Geschäftsstellen<br />

und Info läden.<br />

‰ Und außerdem unterstützen<br />

Sie mit Ihrem<br />

Mit gliedsbeitrag die Ar -<br />

beit des ADFC für einen<br />

menschengemäßen und<br />

u m w e l t f r e u n d l i c h e n<br />

Verkehr.


Bochumer Verkehrsschau<br />

Radweg in die Gerberstraße zur Brückstraße<br />

zu gelangen. …".<br />

Dabei war die geöffnete Einbahnstraße doch<br />

viel praktischer. UN<br />

Gr. Beckstr.: Auf Anfrage er fährt man,<br />

daß hier das Weiterfahren auf der Straße<br />

verboten ist! Photo: UN<br />

Gitter gegen (Fuß-)<br />

Gänger<br />

Da ich als Radfahererin häufig zum Schie -<br />

ben gezwungen bin, sehe ich viele Dinge in<br />

der Innenstadt auch aus der Perspektive der<br />

Fußgänger.<br />

Da wären z.B. jede Menge Fußgängergitter.<br />

Sie dienen nur dazu, die Menschen ohne<br />

Fahrzeug von der für Autos reservierten<br />

Straße weg zu halten. Selbst da, wo nur<br />

Anliegerverkehr (Ende Bongardstraße oder<br />

Viktoriastraße bei der Post) erlaubt ist, wird<br />

der Asphalt übersichtlich frei gehalten. Am<br />

anderen Ende der Bongardstraße soll man,<br />

25<br />

auch wenn man die Bahn schon stehen sieht,<br />

trotzdem noch die 30 m – oft an wartenden<br />

Autos vorbei – bis zur Ampel dem Absperr-<br />

Gitter folgen.<br />

Am Südring kann, wenn beide Fuß gän ger -<br />

ampeln grün sind, auch dazwischen kein<br />

Auto fahren. Trotzdem muß man die 100 m<br />

bis zur nächsten Ampel gehen, weil man –<br />

natürlich durch ein Gitter – den Mittel strei -<br />

fen nicht queren kann.<br />

Andererseits kann es einem im Fuß gänger -<br />

bereich of passieren, daß man auch nach den<br />

erlaubten Lieferzeiten (bis 11 Uhr) von<br />

PKW und LKW durch die Kortumstraße<br />

getrieben wird. Die Huestraße als Parkplatz<br />

und der Alte Hellweg sind bis nach Mittag<br />

fest in der Hand der Kraftfahrzeuge. Wenn<br />

schon Gitter, dann doch hier, und zwar<br />

gegen die Autos. Die vorhandenen Ver -<br />

kehrs zeichen bilden übrigens kein Hin -<br />

dernis, zudem lassen sich recht gelungene<br />

Schilder-Kombinationen (Blaue „Einbahn -<br />

straße“ und „Durchfahrt verboten“ in die<br />

gleiche Richtung / Alter Hellweg) oder bis<br />

zu 3 Ausnahmeergänzungsschilder (Graben -<br />

straße) im Fußgängerbereich finden. Da<br />

frei atmen! 1/95


26<br />

kommt man sich als schiebender Rad fahrer<br />

schon ziemlich brav und dumm vor.<br />

Auf jeden Fall läßt sich so deutlich erkennen,<br />

welchen Stellenwert der Autoverkehr<br />

im Vergleich zu den anderen Verkehrs -<br />

teilnehmern in Bochum hat. Schade. UN<br />

Radweg an der<br />

Brenscheder Straße<br />

„Fast alle ‘Bilderbuchmängel’, die ein Weg<br />

für Radfahrer haben kann, weist der für<br />

Bochum typische Radweg an der Bren -<br />

scheder Straße im Kirchviertel in Wiemel -<br />

hausen auf.“ So habe ich in frei atmen! 2/93<br />

geschrieben, als ich über meinen Bürger -<br />

antrag zu Mängeln am Radweg an der Bren -<br />

scheder Straße an den Beschwer deausschuß<br />

der Stadt Bochum berichtete.<br />

Inzwischen hat die Stadt einige Maßnahmen<br />

zur Verbesserung des Radwegs durchgeführt:<br />

- Blockmarkierungen zur Über querung<br />

zweier Querstraßen wurden aufgetragen.<br />

- An Ein- und Ausfahrt zu einem stark<br />

frequentierten Supermarkt wurde der<br />

Radweg rot durchgepflastert. Die neuen<br />

Markierungen werden aber nach meiner<br />

Beobachtung von ein- und ausfahrenden<br />

Autos weiterhin nicht berücksichtigt.<br />

Autofahrer beachten nur den<br />

Verkehr auf der Straße und nicht den<br />

auf dem ebenfalls vorrangberechtigten<br />

Radweg.<br />

frei atmen! 1/95<br />

Bochumer Verkehrsschau<br />

- Das bisher ungesicherte Ende des Rad -<br />

wegs wurde an einer Grund stücks -<br />

ausfahrt durch Auftragen einer Sperr -<br />

fläche und anderer Mar kierungen<br />

ausgeführt. In die Straße wurde ein<br />

Pfahl mit rot-weiß gestreifter Tafel<br />

(„Lolli“) einbetoniert, so daß Auto fahr -<br />

er jetzt an der Ausfahrt aus dem Rad -<br />

weg gezwungen sind, die als ge sperrt<br />

ausgewiesene Fläche zu umfahren.<br />

Nicht durchgeführt wurden:<br />

- ausreichende Bordsteinabsenkungen.<br />

Gerade das neu angelegte Ende des<br />

Radweges weist eine mehrere Zen -<br />

timeter hohe Kante auf, die auch noch<br />

schräg heruntergefahren werden muß.<br />

Jede der unzureichenden Bordstein -<br />

absenkungen gefährdet die Sicherheit<br />

der Radfahrer, weil sie bei unsicheren<br />

Radlern zu Stürzen führen können und<br />

das Überfahren der Kanten die ganze<br />

Aufmerksamkeit jedes Radfahrers<br />

erfordert, die dann für die gerade an<br />

Einmündungen lebensnotwendige<br />

Beobachtung des sonstigen Verkehrs -<br />

geschehens fehlt.<br />

- Ver stärkte Verkehrs kontrollen.<br />

Weiter hin wird vor allem der<br />

bergabführende Radweg im Bereich der<br />

Geschäfte, obwohl dort absolutes<br />

Halteverbot herrscht, regelmäßig so<br />

zugeparkt, daß er zum Radfahren nicht<br />

mehr benutzt werden kann.


Bochumer Verkehrsschau<br />

Ein ausgebautes Radwegende, wie man es<br />

jetzt an der Brenscheder Straße finden kann,<br />

ist in Bochum sonst eine Seltenheit. Jedoch<br />

macht die ganze Anlage einen provisorischen<br />

und unausgereiften Eindruck. Eine<br />

an sich gute Idee wurde hier durch unzureichende<br />

Ausführung kaum sinnvoll verwirklicht.<br />

Zusammen mit der Tatsache, daß die<br />

dauernden Falschparker den Radweg allein<br />

schon unbrauchbar machen, sind die<br />

durchgeführten Maßnahmen als reine<br />

Kosmetik zu betrachten, die die<br />

Verkehrssituation an der Brenscheder Straße<br />

nicht verbessert haben.<br />

Die Forderungen aus meinem Bürgerantrag,<br />

den Radweg aufzuheben und auf der<br />

Brenscheder Straße eine Geschwindigkeits -<br />

begrenzung auf 30 km/h anzuordnen,<br />

bleiben weiterhin uneingeschränkt sinnvoll.<br />

WG<br />

Hiltroper Straße<br />

Der Radweg an der Hiltroper Straße<br />

ist einer derjenigen, die ich mit<br />

einem Renn rad nicht benützen würde: z.T.<br />

nur 60 cm breit, sehr uneben, direkt vor dem<br />

Bus wartehäuschen vorbei und neben einem<br />

zu schmalen Fußweg, auf dem zu allem<br />

Überfluß noch Pfähle mittendrauf stehen.<br />

Aber die Umbaumaßnahmen im Rahmen der<br />

200 000.- DM, die in Bochum für das<br />

Sofortprogramm zur Radwegeverbesserung<br />

zur Verfügung gestellt wurden, sind<br />

eigentlich ganz gut geworden: Die<br />

Absenkung zur Tenthoffstraße wurde sogar<br />

ohne den (leider üblichen) Rechts-Schlenker<br />

ausgeführt, sodaß der Autoverkehr die<br />

Radler im Blick behält, wenn sie sich kurz<br />

darauf auf der Straße einreihen sollen. Auch<br />

die roten Durchpflasterungen an den<br />

Ausfahrten zu den Flüchtlingsunterkünften<br />

und dem Sport platz sind – auch wenn ich<br />

ihre Ab wesenheit hier vorher nie vermißt<br />

habe – gut gemeint, wenn man großzügig<br />

übersieht, daß das 4. Übergangsstück nicht<br />

den Rad weg sondern knapp daneben trifft.<br />

Wahr scheinlich sind es die ebensten Teile<br />

des ganzen Radweges.<br />

27<br />

Nur wenn man von Osten kommend in die<br />

Tenthoffstraße einbiegen will, muß man<br />

immer noch 1 x den Bordstein „runterhoppeln“.<br />

Immerhin ist ein Anfang gemacht.<br />

Dringender als solche Radwege am Stadt -<br />

rand, wo die Radfahrer auf ursprüngliche<br />

Bürgersteige verbannt werden, um die Autos<br />

nicht zu behindern, fände ich es, eine legale<br />

Möglichkeit zu schaffen, sicher von Norden<br />

(z.B. Bergstraße) in die Innenstadt (Fuß gän -<br />

gerzone oder Bahnhof) zu kommen, ohne<br />

den Ring – auf dem wir ja ohnehin nicht<br />

erwünscht sind – benutzen zu müssen.<br />

Meine Vorschläge wären:<br />

- die Öffnung der Kortumstraße für<br />

Radfahrer vom Nordring bis zur<br />

Brück straße gegen die Ein bahn -<br />

straßenrichtung.<br />

- die Freigabe des Alten Hellwegs für<br />

Radverkehr in beiden Richtungen<br />

(„Fußgängerzone: Radfahrer Rück -<br />

sicht nehmen!“ UN<br />

frei atmen! 1/95


28<br />

Vor einigen Wochen geisterte doch mal<br />

wieder die Nachricht durch WAZ und<br />

Frank furter Rundschau, wie unsicher und<br />

gefährlich doch Kinderanhänger seien.<br />

Dieses habe eine Untersuchung des TÜV in<br />

Essen ergeben. Durch meine eigenen<br />

Erfahrungen - seit Jahren bin ich mit einem<br />

Flunder- Ein kaufsanhänger verwöhnt - ganz<br />

anderer Art sind, rief ich beim TÜV in Essen<br />

an und bat um eine nähere Auskunft. Der<br />

verantwortliche Ingenieur Dr. Wobben war<br />

sehr kurz angebunden, verwundert über<br />

meine Nachfrage und verwies mich auf den<br />

Untersuchungsbericht: Fahrzeugtechnik<br />

Heft F6 bast, Wirtschaftsverlag NW,<br />

Postfach 10 11 10, 27511 Bremerhaven,<br />

Telefon 0471/46093-95, Preis 24,- DM.<br />

Photo: GB<br />

Kurzum, bisher ist mir zum Thema Fahr rad -<br />

tech nik noch kein so guter und detaillierter,<br />

wissenschaftlich untermauerter Unter su -<br />

chungsbericht in die Hände gefallen. Unter -<br />

sucht wurden 24 verschiedene Fahr rad -<br />

anhänger von 21 Firmen. Fahr versuche<br />

wurden unternommen, Messungen und<br />

Berechnungen durchgeführt zur Anfor -<br />

derung an Bremsleistung des Rades und<br />

Kippverhalten des Anhängers. Zwar sind die<br />

18 Gleichungen, mit denen auf theoretischem<br />

Weg die Stabilität der <strong>Fahrrad</strong>-<br />

Anhänger überprüft wurde, für den Laien<br />

sehr abstrakt, doch für eine wissenschaftliche<br />

Untersuchung unerläßlich.<br />

frei atmen! 1/95<br />

Technik<br />

Sicherheit von <strong>Fahrrad</strong>anhängern zum<br />

Personentransport<br />

Letztendlich bestätigen die Forschungs -<br />

arbeiten meine eigenen Erfahrungen:<br />

- eine Billiggurke mit schlechten Bremsen<br />

ist als Zugmaschine ungeeignet,<br />

- die Befestigung des Anhängers auf Achs -<br />

niveau ist auf jeden Fall von Vorteil,<br />

- Räder mit zeitgemäßen Bremsen sind<br />

problemlos in der Lage, eine Rad-<br />

Anhänger- Mensch-Kombination bis<br />

150 kg zu verzögern.<br />

- ein guter Anhänger kann nicht billig sein.<br />

Für einen weiteren Überblick sei auf den<br />

Katalog von zwei + zwei 50937 Köln<br />

hingewiesen, der sich ausschließlich mit<br />

<strong>Fahrrad</strong> anhängern beschäftigt.<br />

Eigene Erfahrungswerte und von Bekannten:<br />

An hänger von Cannondale, Ritschie und<br />

Vitteli positiv, Finger weg von Winchester!<br />

EZ


Wirf dann noch einmal einen Blick auf den<br />

Mechaniker im Hintergrund, der mit seinen<br />

öligen Fingern und hochwertigem,<br />

speziellen Werkzeug versucht, die fast zu<br />

Tode getretenen Drahtesel in ein neues<br />

Leben zu versetzen.<br />

So oder so ähnlich schaut dein Laden aus, in<br />

dem du mit Einsetzen des <strong>Fahrrad</strong>booms<br />

Mitte der achtziger Jahre dein erstes, be -<br />

scheidenes Rad gekauft hast. Hier hast du<br />

vielleicht auch deine ersten Radhosen mit so<br />

komischem Leder drin ausprobiert. Viel -<br />

leicht hast du hier auch gelernt, deinen<br />

ersten Platten zu reparieren und wo die bes -<br />

ten Plätze zum Radeln sind (heute heißt es<br />

nur noch „Biken“) oder welche Radsport -<br />

vereine es in deiner Stadt gibt, in denen du<br />

dich engagieren kannst.<br />

Natürlich kommst du heute nicht mehr so oft<br />

hierhin wie du es früher tatest. Inzwischen<br />

<strong>Fahrrad</strong>laden<br />

Der <strong>Fahrrad</strong>laden im Wandel<br />

Willkommen in deinem örtlichen <strong>Fahrrad</strong>laden, so es den noch gibt. Mach die Tür auf,<br />

tritt eine und schaue dich um. Hmmm, rieche diesen <strong>Fahrrad</strong>duft, einen Geruch von<br />

abgelagerten <strong>Fahrrad</strong>reifen, geölten Ketten, neuen Teilen und aufregenden technischen<br />

Neuerungen. Presse deine Nase an die Ausstellungsvitrinen und lasse den Glanz der<br />

hochpolierten Aluteile auf dich wirken.<br />

29<br />

gibt es ja die riesigen Postversender, in<br />

deren Katalogen du fast alles viel günstiger<br />

findest. Dann gibt es da den ultracoolen<br />

BikeShop in der Einkaufsmeile und zuletzt<br />

noch den riesigen Sportshop auf der grünen<br />

Wiese mit den wahnsinnigen Sonderan -<br />

geboten der Hausmarke.<br />

Ach ja, da ist noch der Ultradiscounter, in<br />

dem du doch das Kinderrad für ganz kleines<br />

Geld erhalten hast und an der Kasse stand<br />

dann da noch das geile Neonbike mit<br />

24Gang-Shimanoschaltung für 249,– DM,<br />

welches du gleich noch für deine Liebste<br />

mitgenommmen hast, damit die auch mal<br />

mit dir radelt. Ist doch egal, das Kinderrad<br />

braucht eh´ nur zwei Jahre zu halten und<br />

dein Pumuckel radelt doch nur hinterher.<br />

All dieses mußt du nicht deinem Fach -<br />

händler an der Ecke erklären, er hat es längst<br />

gemerkt. Seine Chance ist, daß er ein sym-<br />

frei atmen! 1/95


30<br />

pathischer Typ und ein harter Arbeiter ist. Er<br />

sorgt sich noch wirklich um die Räder, die er<br />

verkauft. Er nimmt sich wirklich Zeit, das<br />

neue Rad zu montieren, den schiefen,<br />

vorderen Umwerfer zu richten und das lose<br />

Tretlager festzuziehen. Alles an der neuen<br />

Maschine muß tip-top sein, wenn du damit<br />

den Laden verläßt.<br />

Das Problem ist heutzutage nur, daß erst gar<br />

nicht genug Leute in den Laden hineinkommen.<br />

Eine Menge <strong>Fahrrad</strong>händler kratzen<br />

sich am Kopf und wundern sich, warum es<br />

so ruhig geworden ist, wo doch das <strong>Fahrrad</strong><br />

immer noch boomt. Teilweise scheint es so,<br />

als ob der Kunde nur etwas kaufen will,<br />

wenn es im Angebot ist, doch kann kein<br />

seri öser Händler nur Sonderangebote<br />

anpreisen.<br />

Hierzu kommt der Freizeitmensch, der<br />

dieses Jahr das Rafting ausprobiert, dann das<br />

Paragliding und Abenteuerurlaub, irgendwann<br />

ist dann das Biken dran und für jedes<br />

Vergnügen die spezielle Ausrüstung. Wel -<br />

cher Spinner gibt da schon mehr als<br />

1000,– DM für ein HighTech-Gerät aus?<br />

Auch in Bochum und Umgebung greift die<br />

Hilfs losigkeit des Handels um sich. So ha -<br />

ben doch in den letzten Jahren zahlreiche,<br />

neue Händler ihre Laden eröffnet und schon<br />

jetzt setzt das Sterben ein. Der eine setzte<br />

sich aus Altersgründen zur Ruhe, der nächste<br />

hob drei Finger und schlitterte am Kon -<br />

kurs vorbei und selbst das Abschrei bungs -<br />

objekt eines Kinofürsten ver ab schiedete sich<br />

zum Jahresende.<br />

frei atmen! 1/95<br />

<strong>Fahrrad</strong>laden<br />

Ich sehe weitere auf der Abstiegsschiene,<br />

entweder weil ihnen der Ruf der Unfreund -<br />

lichkeit und Arroganz vorauseilt oder weil<br />

sie es nicht schaffen, mit ihrer bescheidenen<br />

Auswahl sich gegenüber der Konkurrenz am<br />

Ort zu behaupten. Mit Interesse verfolge ich<br />

die Entwicklung, einen BikeLaden mit Edel -<br />

teilen zu betreiben, vom schnöden Stahl -<br />

rahmen zu 1795,– DM bis zum Schalt werk<br />

von Meister Paul persönlich für 645,– DM.<br />

Gut dastehen werden weiterhin die, die ihr<br />

Stammpublikum pflegen und durch solide,<br />

seriöse Handwerkskunst überzeugen, denn<br />

die Schrotti-Discounter werden eines Tages<br />

vom Kunden durchschaut, denn nicht über -<br />

all, wo Bike draufsteht, ist auch ein brauchbares<br />

drin.<br />

Tip des Jahres zum <strong>Fahrrad</strong>kauf:<br />

„Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es<br />

ist noch schlechter, zu wenig zu bezahlen.<br />

Wenn Sie zuviel bezahlen, verlieren Sie<br />

etwas Geld, das ist alles. Wenn Sie dagegen<br />

zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal<br />

alles, da der gekaufte Gegenstand die<br />

zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.“<br />

(John Ruskin, englischer Sozialreformer,<br />

1819 – 1900)<br />

EZ


Man braucht:– eine gute, stabile Kneifzange<br />

– Nippelspanner<br />

– 6 Speichen<br />

– passende Nippel<br />

(es gibt zwei Größen)<br />

– Reifenheber<br />

– Taschenmesser<br />

– Isolierband<br />

– Kabelbinder<br />

1. Kaufen<br />

Drei Speichen (oder so viele, wie man für<br />

nötig hält), die 6 mm länger sind als im<br />

Hinterrad notwendig und drei weitere, die<br />

6 mm länger sind als die fürs Vorderrad<br />

(manchmal hinten zwei verschiedene Län -<br />

gen).<br />

2. Herstellung<br />

Mit der Kneif -<br />

zange wird der<br />

S p e i c h e n k o p f<br />

möglichst knapp<br />

abgekniffen bzw.<br />

entfernt, so daß<br />

ein leichter,<br />

L – f ö r m i g e r<br />

Bogen stehenbleibt.<br />

Nun wird<br />

die Speiche wie auf dem Photo gebogen.<br />

Greife sie mit der Zan ge unterhalb des Ori -<br />

ginal bo gens. Die Zan gen backen werden die<br />

Speiche et was eindrücken, aber nicht richtig<br />

beschädigen, wenn<br />

man nicht zu fest<br />

drückt.<br />

Biege die Speiche<br />

mit der Hand zurück,<br />

so daß ein weiterer<br />

90 Grad–Bogen<br />

entsteht. Wenn eine<br />

E r s a t z r a d n a b e<br />

vorhanden ist, kann<br />

die Spei che noch<br />

Notspeiche<br />

Herstellung und Gebrauch von Notspeichen<br />

Erfahrene Reiseradler und viele Alltagsradfahrer wissen, weder Plattfüße noch<br />

gebrochene Speichen sind vollkommen vermeidbar. Nur wenn eine Speiche reißt, macht<br />

die Reparatur weitaus mehr Arbeit als ein Plattfuß, außer man hat vorher zu Hause<br />

einige Notspeichen vorbereitet. Dann ist es so einfach, daß man oft nicht einmal das<br />

Laufrad ausbauen muß.<br />

31<br />

perfekter zurechtgebogen werden, indem<br />

man sie in das Speichen loch steckt und die<br />

Speiche gegen den Flansch drückt.<br />

Es ist darauf zu achten, daß die Länge der<br />

Spei che gemessen vom Anfang des Gewin -<br />

des bis zur ers ten Biegung ge nau der Länge<br />

entspricht, die im Lauf rad montiert ist!<br />

3. Transport<br />

Befestige die Spei che mit Ka bel bindern an<br />

der Innenseite der Gepäckträger stre be mit<br />

dem Ge winde nach un ten. Führe die Nippel<br />

separat im Gepäck mit, damit sie nicht<br />

unterwegs losrappeln können.<br />

4. Speichenbruch<br />

Wenn dann unterwegs eine Speiche bricht,<br />

entferne sie (außer dem Nippel). Meistens<br />

bricht sie in der Nähe des Flanschs. Sollte<br />

das in der Nabe verbleibende Stück länger<br />

sein, knipse es mit einer Zange ab und<br />

drücke das Ende mit der neuen Speiche heraus.<br />

Dies kann besonders auf der Zahn -<br />

kranzseite schwierig sein, ist aber es in der<br />

Regel zu schaffen.<br />

5. Notspeichen– Einbau<br />

Setze die Notspeiche in das frei gewordene<br />

Nabenloch. Versuche dabei stets das Spei -<br />

chen muster einzuhalten (Kopf innen oder<br />

frei atmen! 1/95


32<br />

außen). Wenn es nicht klappt, führe die<br />

Spei che anders herum ein. Auch dieses wird<br />

funktionieren. Flechte die Notspeiche durch<br />

die anderen, in dem du dich an dem Schema<br />

der Nachbarspeichen orientierst. Die meisten<br />

Laufräder sind dreifach eingespeicht. Unter<br />

den beiden ersten hindurch und über die<br />

dritte oder umgekehrt. Wenn du neue Nippel<br />

für die Notspeiche brauchst (weil der alte<br />

Nip pel rund gedreht ist), verfahre weiter wie<br />

unter 6. beschrieben. Andernfalls verbinde<br />

die Notspeiche mit dem in der Felge<br />

verbliebenen alten Nippel, den du nun mit<br />

einem Speichenschlüssel im Uhrzeigersinn<br />

anziehst. Dann verfahre weiter wie unter<br />

Punkt 7 beschrieben.<br />

6. Nippel– Austausch<br />

Um einen neuen Nippel zu montieren, lasse<br />

die Luft aus dem Reifen. Drehe das Laufrad<br />

bis der Nippel oben liegt. Schiebe den Rei -<br />

fen zur Seite (mit den Reifenhebern) bis das<br />

Felgenband sichtbar wird. Wenn es aus<br />

Gummi ist, braucht man es nur zur Seite zu<br />

schieben, den alten Nippel herauszudrücken<br />

und den neuen hineingleiten zu lassen.<br />

Wenn es sich um ein geklebtes oder Kunst -<br />

stoff–Felgenband handelt, zerschneide es<br />

mit dem Taschenmesser, nehme es zur Seite,<br />

wechsle den Nippel und schiebe es zurück<br />

an seinen Platz. Verbinde es wieder mit<br />

einem Streifen Isolierband.<br />

7. Spannen und Nachzentrieren<br />

Um die neue Speiche schnell auf Spannung<br />

zu bekommen, schlage die Speiche an und<br />

frei atmen! 1/95<br />

Notspeiche<br />

höre, ob sie den gleichen Klang hat wie die<br />

anderen. Drehe den Speichennippel der<br />

Nots peiche langsam fester, bis es den gleichen<br />

Ton ergibt. In der Regel ist das<br />

Gewinde der Notspeiche dann nicht mehr<br />

sichtbar. Eventuell ist noch leichtes Nach -<br />

zen trieren erforderlich. Je schlechter die<br />

Felgenqualität und je länger die mit defekter<br />

Speiche zurückgelegte Fahrstrecke ist, desto<br />

größer ist die enstandene Felgenunwucht.<br />

8. Finish<br />

Notspeichen haben eine erstaunliche Halt -<br />

barkeit. Trotzdem sollte sie baldmöglichst<br />

durch konventionelle Speichen ersetzt werden<br />

(Wenn das Wetter wieder besser geworden<br />

ist, der eventuell erforderliche Schraub -<br />

stock greifbar, die Werkstatt in der Nähe<br />

ist...)<br />

Text und Bilder aus einer amerikanischen<br />

Rad zeitung, Übersetzung und Bearbeitung<br />

SW.


Reparaturkurs<br />

Der Reparaturkurs des ADFC war ein Erfolg<br />

Da waren sich die rund 15 Teilnehmer in den Werkstatt-Räumen der Goethe-Schule<br />

schnell einig. Die Nachfrage war groß und die Begeisterung für die Materie <strong>Fahrrad</strong><br />

auch bei dem anhaltend schlechten Wetter der vergangenen Wochen nicht zu bremsen.<br />

Edgar und Sybille hatten alle Hände voll zu<br />

tun, um den Wissensdurst der Workshopper<br />

zu stillen. „Toll, daß wir die <strong>Fahrrad</strong>-Räume<br />

in der Goethe-Schule für unser Vorhaben<br />

nutzen konnten, vielen Dank dafür an die<br />

Lehrer und Schüler der dortigen Rad-AG“,<br />

meinen unsere beiden Tourenbegleiter zu<br />

der spontanen Unterstützung.<br />

Was man alles beim <strong>Fahrrad</strong> reparieren,<br />

pfle gen, ausbessern und abbauen sollte und<br />

was nicht, konnte man hier auch gleich an<br />

richtigen Montageständern und mit vernünftigem<br />

Werkzeug erfahren. Wer gar ganz<br />

mutig war, nahm schließlich das Nabenlager<br />

seines eigenen Drahtesels zwecks eingehender<br />

Prüfung auseinander und baute es hof -<br />

fent lich richtig passend und mit allen Ku -<br />

geln wieder zusammen.<br />

Grund genug für Sybille und<br />

Edgar, bereits<br />

33<br />

im Oktober einen erneuten Termin für einen<br />

Tag rund um das Rad anzukündigen und<br />

aufgrund der starken Nachfrage um<br />

rechtzeitige Voranmeldungen zu bitten. Am<br />

7. Oktober 1995 soll die nächste Material -<br />

schlacht stattfinden. Für die Teilnahme -<br />

gebühr werden Werkzeuge angeschafft, die<br />

selbst bei so manchem Alltagsradler nur selten<br />

zu finden sein dürften. Diese werden<br />

dann auch gerne nach dem Workshop ausgeliehen,<br />

um dem eigenen Rad in aller Ruhe<br />

im heimischen Bastelkeller den letzten<br />

Schliff zu verpassen.<br />

Fragt aber am besten bei Edgar und Sybille<br />

nach den Einzelheiten des nächsten Werk -<br />

statt-Workshops. Adres sen findet Ihr<br />

wie immer auf unserer<br />

Adressenliste in<br />

diesem<br />

Heft.<br />

VW<br />

frei atmen! 1/95


34<br />

Der Radsportverein Hattingen<br />

wur de 1983 von Freizeitradlern<br />

gegründet, um mit Gleichge -<br />

sinnten das Radfahrhobby<br />

auszuüben.<br />

Wir unternehmen jedes Jahr von Anfang<br />

März bis Mitte Oktober vielerlei Aktivitäten.<br />

Insbesondere unsere Radwanderfahrten werden<br />

von Nichtvereinsmitgliedern rege in<br />

Anspruch genommen. Bei diesen Fahrten<br />

fahren wir entlang der Ruhr oder in die<br />

nähere Umgebung von Hattingen und kehren<br />

zwischen durch zu einer Tasse Kaffee oder<br />

einem Eis ein. Die reine Fahrzeit beträgt ca.<br />

2 Stunden und ist somit auch für einen<br />

ungeübten Radfahrer gut zu bewältigen. Ab<br />

dem 04. April 1995 treffen wir uns immer<br />

dienstags und donnerstags um 17.30 Uhr auf<br />

dem Leinpfad am Campingplatz Stolle an<br />

der Hattinger Ruhrbrücke (nähe B51-<br />

Wuppertaler Str.). Wir möchten darauf hinweisen,<br />

daß diese Fahrten besonders für<br />

Familien mit Kindern bestens geeignet sind.<br />

Es werden auch Sonntagsfahrten angeboten,<br />

die dann nicht nur in die nähere Umgebung<br />

führen, sondern je nach Tour von morgens<br />

10.00 Uhr bis in den späten Nachmittag<br />

dauern. Termine für diese und andere Rad -<br />

frei atmen! 1/95<br />

Radsportverein Hattingen<br />

Radfahren kann ich doch auch allein !<br />

Aber es macht in einer Gemeinschaft mehr Spaß.<br />

wan derfahrten können Sie bei Herrn Dirk<br />

Ludwig, Tel.: 02324/ 6 24 03 erfragen.<br />

Für die geübten Radfahrerinnen und Rad -<br />

fahrer finden an den Wochenenden Rad -<br />

touristik-Fahrten (RTF) statt. <strong>Radtour</strong>is tik-<br />

Fahrten gehen über Distanzen von 40 Km,<br />

70 Km, 100 Km und 150 Km, teilweise<br />

sogar noch weiter. Diese Fahrten werden<br />

von Radsportvereinen wie z. B. unserem<br />

organisiert und jeder kann daran teilnehmen.<br />

Um einmal einen Eindruck von einer RTF<br />

zu erhalten, kommen Sie doch am Samstag<br />

den 25. März 1995 zum Schulzentrum<br />

Holthausen, Hölter Busch in Hattingen-Holt -<br />

hausen. Gestartet wird zwischen 10.30 Uhr<br />

und 12.00 Uhr. Hierzu können Sie auch<br />

Infos einholen und zwar bei Herrn Albert<br />

Wegner Tel.: 02324/ 82763.<br />

Sollten Sie Fragen zu unserem Verein ha -<br />

ben, so wenden Sie sich bitte entweder an<br />

Herrn Willi Hörenbaum Tel.: 0234/ 49 73 90<br />

oder insbesondere bei Fragen zur Jugend -<br />

arbeit an Herrn Frank Eisenberg Tel.: 0234/<br />

332651.<br />

Wir freuen uns, Sie auf einer unserer nächsten<br />

Touren als Gast begrüßen zu dürfen.<br />

Frank Eisenberg


<strong>Radtour</strong> <strong>Dordogne</strong><br />

<strong>Dordogne</strong>, Garonne und Lot –<br />

Flußradeln in Südwest-Frankreich<br />

Wiederum hat es uns nach Frankreich gezogen.<br />

Im letzten Jahr sind wir die schon lange<br />

projektierte Rundtour an den Flüssen Süd -<br />

west-Frankreichs gefahren. Lange haben wir<br />

hin und her überlegt, wie An- und Abfahrt<br />

gestaltet werden könnten. Mit der Bahn? Da<br />

haben wir schon bei anderer Gelegenheit<br />

ausreichend schlechte Erfah rungen gemacht.<br />

Nach Frankreich ist es noch umständlicher<br />

und unsicherer als in andere Gegenden<br />

Europas. Mit dem Fahr rad bus des ADFC, der<br />

einmal wöchentlich nach Argentat am<br />

Oberlauf der <strong>Dordogne</strong> fährt? Sehr bequem<br />

war es nicht, als wir vor einigen Jahren mit<br />

dem <strong>Fahrrad</strong>bus an die Loire gefahren sind.<br />

Die heutigen Busse haben im Gegensatz zu<br />

damals noch nicht einmal Liegesitze für die<br />

lange Nachtfahrt bis in den Süden Frank -<br />

reichs. Außerdem kann man nichts anderes<br />

als sein ohnehin spärliches Gepäck für die<br />

<strong>Radtour</strong> mitnehmen und kaum etwas von<br />

den kulinarischen Köstlichkeiten aus dem<br />

Perigord oder dem Lot mitbringen. Also mit<br />

dem (Der heilige Ökologikus verzeihe uns!)<br />

Auto! Das war dann auf der Rückfahrt auch<br />

reichlich mit köstlichem Bergerac, Cahors<br />

und Bordeaux gefüllt.<br />

Vorbereitet habe ich die Tour wie üblich,<br />

indem ich die „Syndicats d’Initiatives“ der<br />

größeren Orte angeschrieben habe, die an<br />

35<br />

unserer vorgesehenen Route liegen, und um<br />

Unterkunftsverzeichnisse gebeten habe. Die<br />

Adressen dazu hatte ich größtenteils aus<br />

dem Radreiseführer „Süd-Frankreich per<br />

Rad“ (Verlag W. Kettler), einem recht<br />

brauch baren Informationslieferanten, der<br />

allerdings schon beim ersten Blättern aus<br />

dem Leim geht und dann nur noch aus losen<br />

Blättern besteht. Mit den nicht unbedingt<br />

vollständigen Hotelverzeichnissen hatten wir<br />

an jedem Tag der Reise genaue Vorstel lun -<br />

gen über unser abendliches Ziel. Meis tens<br />

haben wir am Abend vorher für den nächsten<br />

Tag telefonisch ein Zimmer vorbestellt.<br />

Das war in einigen Fällen recht sinnvoll.<br />

Mit einer Übernachtung in Mittelfrankreich<br />

sind wir die über 1000 Kilometer von Bo -<br />

chum nach Argentat gefahren. Dort haben<br />

wir das Auto für die Zeit unserer Rundfahrt<br />

stehenlassen. Am ersten Tag fuhren wir<br />

flott, bequem und sehr malerisch am Ufer<br />

der <strong>Dordogne</strong>. Ärgerlich war nur die Reifen -<br />

panne nach ca. 30 km. Der Schlauch hatte<br />

direkt am Ventil ein nicht mehr abdichtbares<br />

Loch. Am nächsten Tag mußten wir im relativ<br />

großen (4000 Einwohner) Souillac, das<br />

wir eigentlich umfahren wollten, einen<br />

neuen Reserveschlauch kaufen. Man führt<br />

dort Schwalbe-Schläuche!<br />

Anstieg nach<br />

Belcastel<br />

Photo: WG<br />

frei atmen! 1/95


36<br />

<strong>Radtour</strong> <strong>Dordogne</strong><br />

An diesem ersten Tag sind wir schon nicht<br />

zu einem der vielen touristischen Highlights<br />

der Gegend gefahren, dem grandiosen<br />

Gouffre (Schlund) de Padirac, der ca. 7 km<br />

entfernt vom Ufer der <strong>Dordogne</strong> liegt. Man<br />

befährt ihn, wie ich lese, mit Booten. Auch<br />

die Grottes de Lacave, an denen wir am<br />

nächsten Tag direkt vorbeifuhren, haben wir<br />

nicht besucht. Dort fährt man mit Elektro -<br />

schlitten durch die Unterwelt. Ebenfalls<br />

haben wir Rocamadour links liegengelassen.<br />

Die Höhlen von Lascaux sind auch nur eine<br />

Tagestour von der <strong>Dordogne</strong> entfernt. Das<br />

macht aber gar nichts, denn ununterbrochen<br />

radelt man durch phantastische Landschaf -<br />

ten und immer wieder auch durch<br />

malerische und geschichtsträchtige Orte.<br />

Der zweite Tag führte uns durch den am<br />

meisten von Touristen besuchten Abschnitt<br />

der <strong>Dordogne</strong>. Unangenehm bemerkbar<br />

mach te sich das durch eine fast ununterbrochene<br />

Autoflut, die den Radverkehr auf<br />

den engen Straßen doch ziemlich behinderte.<br />

Auch begegneten wir wiederholt Radlern,<br />

einem auf den anderen Abschnitten unserer<br />

Tour eher seltenen Ereignis. Zwischen<br />

Domme und Beynac konzentrieren sich<br />

Burgen, Schlösser und phantastische Aus -<br />

blicke über Land und Fluß. Leider muß man<br />

sich all die Köstlichkeiten mit erheblichen<br />

Mühen erstrampeln, denn die<br />

Ge gend ist sehr bergig und die Straßen<br />

und Zufahrten sind steil in die Felsen<br />

gebaut. Zum Glück hatten wir hier wie<br />

während der ganzen Fahrt wesentlich<br />

angenehmere Tempera turen als daheim<br />

im Ruhr gebiet. Nur knapp über 30 Grad<br />

stieg das Thermometer in Südfrankreich.<br />

In Bey nac, einem im sehr engen Tal der<br />

Dor dogne an den steilen Fels gebauten<br />

Ort, haben wir vorbestellt übernachtet.<br />

My ria den von Mücken und Straßenbzw.<br />

Restaurantlärm bis weit nach<br />

Mitter nacht waren leider der Preis für<br />

ein Zim mer direkt an der <strong>Dordogne</strong>.<br />

Nach zwei letzten sehr kräftigen Anstie -<br />

gen am nächsten Tag fuhren wir dann in<br />

flachere Gegenden. In Lalinde gab es an<br />

diesem Tag die jährlichen Ritterspiele.<br />

Im ganzen Ort dröhnten aus völlig über-<br />

frei atmen! 1/95<br />

steuerten Laut sprechern, die an jeder Stras -<br />

sen ecke hingen, bis zum Abend Ankün -<br />

digungen und mittelalterliche Musikdar -<br />

bietungen. Grauenhaft! Im Ort gab es keinen<br />

erträglichen Platz. Unser Hotel wurde direkt<br />

angeschallt. Wir waren stinksauer und erst<br />

ein Spitzenmenu im erstklassigen Hôtel du<br />

Château entschädigte uns ein wenig.<br />

Nach einer nur kurzen Etappe nach Bergerac<br />

fuhren wir dann zu einem der bekanntesten<br />

Weinorte des Universums. Als wir ankamen,<br />

waren dort noch erhebliche Menschen -<br />

massen. Abends aber, nachdem die Tages -<br />

touristen den Ort verlassen hatten, konnten<br />

wir das in seiner alten Bausubstanz erhaltene<br />

St. Emilion bewundern. Die Übernachtung<br />

am Ort war allerdings nicht ganz billig. Ein<br />

Abendessen in einem Restaurant wollten wir<br />

uns zumindest ersparen. Im ganzen Ort gibt<br />

es aber kein einziges Lebensmittelgeschäft<br />

mehr, dafür aber Dutzende von Weinläden.<br />

Beim einzigen Bäcker im Ort konnten wir<br />

wenigsten noch einen Camembert kaufen,<br />

den wir dann mit zwei himmlichen Flaschen<br />

Grand Cru Classé, kredenzt in Plastiktassen,<br />

verspeisten.<br />

Am nächsten Tag sind wir von der Dordo -<br />

gne zur Garonne gefahren. Der ganzen Weg


<strong>Radtour</strong> <strong>Dordogne</strong> 37<br />

Am Canal Latéral à la Garonne<br />

Photo: WG<br />

über fuhren wir praktisch durch Weinberge.<br />

Hier im Gebiet Entre deux Mers wird der<br />

einfache weiße Bordeaux angebaut. In der<br />

sehr dünn besiedelten Gegend hatten wir<br />

Mühe, mittags einen Ort zu finden, in dem<br />

es überhaupt ein Bistro mit kühlen Geträn -<br />

ken gab. Heiß war es nämlich ziemlich.<br />

Einen Tag lang sind wir dann am Canal La -<br />

téral à la Garonne gefahren. Für die einzigen<br />

15 Minuten Regen während der ganzen Rad -<br />

reise hatten wir sogar die Regen beklei dung<br />

angelegt. Angenehmes, weitgehend flaches<br />

Radeln auf einsamen kleinen Straßen am<br />

kaum befahrenen, baumbewachsenen Kanal<br />

war sehr entspannend.<br />

Von Tonneins (sehr schöner Blick vom zentralen<br />

Platz auf die Garonne) aus haben wir<br />

den Weg zum Lot über die Hügel genommen.<br />

Laparade, hoch oben über dem Lot<br />

liegend, ist einen Abstecher wert. Villeneuve<br />

haben wir dann um abzukürzen auf starkbefahrenen<br />

Hauptstraßen angefahren und<br />

wieder verlassen. Sehr unangenehm! Dafür<br />

hatten wir dann lange einen sehr schönen<br />

Blick auf den Burghügel von Penne, auf den<br />

wir direkt zufuhren. Na ja, wir sind dann um<br />

ihn herumgefahren, um nach Fumel zu<br />

gelangen. Vom dortigen Schloßgarten aus<br />

hat man wieder einen grandiosen Blick über<br />

den Fluß und die Landschaft.<br />

Jetzt wurde das Tal wieder enger und der<br />

Fluß schlängelte sich sehr, sehr (mir gehen<br />

die Begriffe aus) zwischen den Bergen hindurch.<br />

Steigungen waren jetzt wieder häufiger<br />

zu bewältigen und eine besonders<br />

unangenehme auf der Hauptstraße vor<br />

Cahors hatten wir am Ende des Tages. Vor<br />

Cahors fuh ren wir wieder durch Weinberge.<br />

Der Rot wein aus Cahors ist bei uns leider<br />

nicht so bekannt. Er hat eine hervorragende<br />

Qua lität zu erträglichen Preisen. Cahors, in<br />

einer Flußschleife gebaut, lohnt einen<br />

Besuch. In Cahors haben wir am Bahnhof<br />

eine Rück kehr möglicheit mit Bahn und Bus<br />

von Fig eac (oder Capdenac) nach Argentat<br />

ausfindig gemacht.<br />

Ab Cahors hatten wir die Wahl, weiter längs<br />

des Lot nach Capdenac oder längs des Célé<br />

nach Figeac zu fahren. Ich bin davon<br />

überzeugt, daß wir die richtige Wahl getroffen<br />

haben, denn der Weg am Ufer des Célé<br />

war der schönste der ganzen Fahrt. Während<br />

des ganzen Tages folgte eine landschaftliche<br />

Attraktion der nächsten. Felsüberhänge und<br />

-durchbrüche gab es dutzendweise. Maler -<br />

ische kleine Orte, kaum Verkehr, großartige<br />

Blicke auf das Flüßchen und in Brengues ein<br />

kleines Hotel mit unerwartet hervorragender<br />

Küche, das erst 15 Minuten nach Ankunft<br />

einsetzende Unwetter und die absolute<br />

Am Ufer des Célé Photo: WG<br />

frei atmen! 1/95


38<br />

<strong>Radtour</strong> <strong>Dordogne</strong><br />

nächt liche Stille machten diesen Tag zu<br />

einem Ge samt kunstwerk.<br />

Am nächsten und letzten Tag fuhren wir<br />

weiter durch das malerische Célétal nach<br />

Figeac. Schnell waren wir dort, gaben Räder<br />

und Gepäck für einen Tag zur Aufbe -<br />

wahrung bei der Bahn ab und hatten dann<br />

noch etliche Stunden bis zur Abfahrt des<br />

zweimal am Tag fahrenden Zuges am<br />

Nachmittag, um uns Figeac anzusehen.<br />

Die Rückfahrt mit dem Rad über die Berge<br />

hätte zwei bis drei Tage gedauert und wäre<br />

wegen der erheblichen Steigungen nicht<br />

ohne gewesen. Wir hätten auch Räder und<br />

Gepäck im Zug mitnehmen können, um bis<br />

ins <strong>Dordogne</strong>tal zu fahren. Dort wären wir<br />

aber erst am frühen Abend angekommen<br />

(Zimmersuche!) und bis Argentat wären es<br />

noch ca. 45 km mit dem Rad gewesen. Man<br />

könnte auch durch das sicherlich ebenfalls<br />

sehr malerische Lottal nach Cahors zurückfahren<br />

und von dort mit deutlich besseren<br />

Zugverbindungen nach Brive fahren können.<br />

Wir wählten den bequemen und schnelleren<br />

Weg und sind erst mit dem Bummelzug<br />

nach Brive und von dort mit einem Bus nach<br />

Argentat zurückgekehrt, eine fast fünfstündige<br />

Fahrt wegen des erheblichen Umwegs<br />

über Brive.<br />

Am nächsten Tag haben wir dann mit dem<br />

Auto Räder und Gepäck in Figeac abgeholt<br />

und sind dann die <strong>Radtour</strong> praktisch noch<br />

einmal abgefahren, um all den leckeren<br />

Wein einzuholen, den wir während der Rad -<br />

tour probiert hatten.<br />

Bürgerwoche Ost<br />

Die diesjährige Bürgerwoche Ost wird in<br />

der Zeit vom 24.– bis zum 30. Mai veranstaltet.<br />

Am Sonntag, 28. Mai 1995, wird<br />

wie in den Vorfahren am Ümminger See<br />

der ADFC mit einem Stand vertreten sein.<br />

Be sonders Bürger des Bochumer Ostens<br />

können sich vielfältig informieren und dem<br />

ADFC ihre Sorgen hinsichtlich der<br />

schlechten Radfahrmöglichkeiten im<br />

Bochumer Osten vortragen. WS<br />

frei atmen! 1/95<br />

1. Tag: Argentat - Beaulieu - Carennac -<br />

St. Sozy 63 km<br />

2. Tag: St. S. - Souillac - La Roque-<br />

Gageac - Beynac 62 km<br />

3. Tag: B. - St.Cyprien - Trémolat -<br />

Lalin de 51 km<br />

4. Tag: L. - Bergerac 25 km<br />

5. Tag: B. - Ste. Foy - Castillon - St.<br />

Emilion 68 km<br />

6. Tag: St. E. - Branne - Langon 53 km<br />

7. Tag: L. - Canal Latéral à la Garonne -<br />

Tonneins 57 km<br />

8. Tag: T. - Laparade - Villeneuve -<br />

Penne - Fumel 64 km<br />

9. Tag: F. - Puy l’Eveque - Luzech -<br />

Mercues - Cahors 60 km<br />

10. Tag: C. - St. Géry - Cabrerets - Bren -<br />

gues 60 km<br />

11. Tag: B. - Figeac 24 km<br />

Radfahren verlängert<br />

das Leben!<br />

WG<br />

Als ich neulich beim Überfliegen der Ta -<br />

ges zeitung auf die kurze Meldung stieß:<br />

„Wis sen schaftler haben ermittelt, daß ein<br />

Kilometer Radfahren unser Leben um ein<br />

Minute verlängern kann“, begann sofort<br />

der Taschenrechner im Kopf zu rattern. Bei<br />

durchschnittlich 2000 Kilometern im Jahr<br />

würde ich also 2000 Minuten oder 33<br />

Stunden pro Jahr hinzugewinnen. Wenn ich<br />

bis zum Rentenalter fleißig weiterradele,<br />

könnte ich also bereits 90 Tage herausgeschlagen<br />

haben. Und dann hätte ich erst<br />

recht Zeit zum Radfahren...<br />

Aber schon kurze Zeit später riß mich mei -<br />

ne nicht ganz so radfahrbegeisterte Freun -<br />

din aus meinem Träumen vom „ewigen<br />

Leben“ dank Radfahren. Erstens mal würde<br />

sie für den Kilometer garantiert länger<br />

brauchen als eine Minute, von Zeit gewinn<br />

kön ne somit keine Rede sein. Zwei tens<br />

könne angesichts des Autover kehrs auf den<br />

Straßen Radfahren auch zu einem ab rupten<br />

Le bensende führen. Aus der Traum,<br />

schade! GB


1000 Kilometer … 39<br />

„1000 Kilometer für die<br />

Gesundheit 1994“<br />

Der Preis für die Gemeinschaftsaktion von<br />

Bar mer Ersatzkasse und ADFC „1000 km für<br />

die Gesundheit 1994“ ging nach Langen -<br />

dreer.<br />

Die Gewinne<br />

der vorjährigen<br />

Aktion sind in<br />

der Bar mer<br />

Haupt verwal -<br />

tung im Ja nuar<br />

1995 ge zogen<br />

wor den. Dreis -<br />

sig Klasse–<br />

Fahr räder und<br />

fünfzig Qua -<br />

litäts–Gepäckträger wurden verlost. Mit dem<br />

Gewinn eines Gepäckhalters war eine<br />

Bochumerin dabei. Frau Bischof, Schülerin<br />

aus Bochum– Langendreer, wurde der Preis<br />

in der Geschäftstelle der BEK vom Ge -<br />

schäftstellenleiter Herrn Waldera und einem<br />

Vorstandsmitglieds des ADFC Bochum<br />

übergeben.<br />

Frau Bischof hat 1994 den größten Teil<br />

der 1000 und mehr Gesundheits kilometer<br />

auf dem Weg zur Schule und bei<br />

alltäglichen Besorgungen zurückgelegt.<br />

Über den Gewinn eines <strong>Fahrrad</strong>es hätten<br />

sich mit ihr der ADFC Bochum und die<br />

örtliche BEK natürlich noch mehr<br />

gefreut.<br />

Nun, was nicht ist, kann noch werden.<br />

Die erfolgreiche Aktion „1000 km für die<br />

Gesundheit“ wird 1995 fortgesetzt.<br />

Allein durch Mitradeln bei den angebotenen<br />

ADFC–Touren lassen sich die<br />

1000 km spielend erreichen. Auch die<br />

alltäglichen Fahrten zur Schule, zur<br />

Arbeit ua. summieren sich schnell zu<br />

1000 km, fördern somit die Gesundheit<br />

und schonen die Umwelt. Mitgemacht<br />

haben 1994 bundesweit 15000 Radler -<br />

innen und Radler. Zwölf von den 180<br />

Gewinnern (7%) sind ADFC– Mit glieder.<br />

WS<br />

Der 50. Geburtstag oder<br />

Die total geglückte Überraschung<br />

gewidmet dem Geburtstagskind<br />

nachträglich<br />

Die Ehefrau eines ADFC-Mitgliedes feiert<br />

50. Geburtstag. Laut Ephraim Kishon und<br />

Ihrem Ehemann ist sie „die beste aller Ehe -<br />

frauen“, will man beiden Glauben schenken.<br />

Alle geladenen Gäste sind gekommen; El -<br />

tern , Freunde, Studienkollegen, ja sogar die<br />

Verwandtschaft aus der... pardon, aus den<br />

neu en Bundesländern ist angereist. Die Bier -<br />

trinker sind inzwischen schon bei ihrem Ge -<br />

tränk, obwohl der Kaffee noch auf dem<br />

Tisch steht.<br />

Man hat sich schon der allgemeinen Lieb -<br />

lings beschäftigung zugewandt: Man<br />

schwätzt über Nachbarn, vermeintliche und<br />

echte Freunde und natürlich Männer, die –<br />

rein zufällig – alle nicht anwesend sind.<br />

Manch einer kommt da ganz schön schlecht<br />

weg. Der Wein und auch so mancher<br />

frei atmen! 1/95


40<br />

<strong>Fahrrad</strong>parkhaus Bochum<br />

„Kurzer“ zwängt sich aus dem Flaschenhals<br />

in durstige Kehlen, da plötzlich klingelt es<br />

an der Haustür!!!! Diejenigen, die mit Ihren<br />

Erzählungen allzu forsch in Fettnäpfchen<br />

getreten sind, zucken unweigerlich zusammen.<br />

Der Dezibelpegel sinkt unvermittelt<br />

auf Null. Es könnte ja sein, daß derjenige,<br />

den man gerade auf der Schlachtbank<br />

tranchiert hat, nun gerade vor der Tür steht.<br />

Betroffen schaut man sich an: Wer kann das<br />

sein??<br />

Der Gastgeber schaut etwas säuerlich und<br />

unentschlossen. Blitzartig geht er die Liste<br />

der Eingeladenen vor seinem geistigen Auge<br />

durch: Kein Zweifel, sie sind alle da!<br />

Schließ lich siegt die Neugier. Den Blick geradeaus,<br />

will er den Tatsachen ins Auge<br />

sehen und Entschlußkraft zeigen. Mit langen<br />

Schritten eilt er zur Haustür. Die Tür geht<br />

auf, ein bekanntes Gesicht, das auf der oben<br />

näher beschriebenen Veranstaltung nachweislich<br />

nicht dem Rufmord unterzogen und<br />

auch nicht erwartet worden war.<br />

Mit zünftigem <strong>Fahrrad</strong>-Dress gekleidet, auf<br />

dem Kopf den unvermeidlichen Helm mit<br />

Sonderzubehör und charakteristisch breitem<br />

Das Bauprojekt Horizont, ein Bochumer Ar -<br />

beits beschaffungsprojekt, das mit Unter stüt -<br />

zung von Arbeitsamt und Europäischer Ge -<br />

mein schaft versucht, Integrationshilfen für<br />

junge, schwer vermittelbare Arbeitslose zu<br />

liefern, hat am 15. März 1995 das erste<br />

Fahr rad parkhaus in Bochum eröffnet. Es<br />

be findet sich im Einfahrtbereich des Aral–<br />

Parkhauses in der Brückstraße. Auf einer<br />

speziell ausgewiesenen Fläche können Fahr -<br />

räder wettergeschützt und ganztägig be -<br />

wacht abgestellt werden.<br />

Das <strong>Fahrrad</strong>parkhaus ist montags bis freitags<br />

von 7.00 bis 19.00 Uhr, samstags von 8.00<br />

bis 14.00 Uhr (am verkaufsoffenen Sams -<br />

tagen sind längere Öffnungszeiten vorgesehen)<br />

durchgehend geöffnet. Die ersten zwei<br />

Stun den sollen 1 DM kosten, jede weitere<br />

frei atmen! 1/95<br />

Grinsen, steht er, einen offenen Karton in<br />

der Hand haltend, mit stämmigen Beinen<br />

fest auf der Fußmatte. Der schreckgeweitete<br />

Blick des Gastgebers gleitet (ich glaube<br />

auch mit offenem Mund) von dem grinsendem<br />

Gesicht (dieses übrigens auch mit Son -<br />

derzubehör!) in den offenen Karton. Dort<br />

liegt – die Überraschung ist perfekt – eine<br />

Back ware, die unverkennbar, auf säuberlich<br />

aus gebreitetem Backpapier – ein zur 50<br />

designtes <strong>Fahrrad</strong> darstellt (ist das nun<br />

deutsch oder englisch oder einfach ganz<br />

falsch geschrieben??). So schön, fast konnte<br />

man glauben, es sei fahrbereit!<br />

Die inzwischen herbeigeeilte Jubilarin ist<br />

tief betroffen und gerührt, der Gastgeber<br />

steht immer noch mit offenem Mund da.!!<br />

Es gibt noch schöne Überraschungen am<br />

Rande. Dies war eine. Jubilarin und Gast -<br />

geber sagen auf diesem Wege „Herzlichen<br />

Dank“ lieber <strong>Fahrrad</strong>freund (oder stand am<br />

Ende eine <strong>Fahrrad</strong>freundin dahinter??)<br />

Moral von der Geschichte: „Nur im ADFC<br />

gibt es nette Menschen und echte Über -<br />

raschungen“ GH<br />

Letzte Meldung:<br />

<strong>Fahrrad</strong>parkhaus in Bochum eröffnet!<br />

0,50 DM, maximal 3 DM pro Tag. Beson -<br />

ders interessiert ist man natürlich an Dauer -<br />

ein stellern; die Monatskarte kostet 30 DM.<br />

Als besonderer Anreiz ist in den Monats -<br />

karten eine monatliche <strong>Fahrrad</strong> sicher heits -<br />

prüfung und eine <strong>Fahrrad</strong>grund reinigung<br />

enthalten. Im Monat April soll probe weise<br />

eine komplette <strong>Fahrrad</strong> reini gungsmaschine<br />

getestet werden.<br />

Weitere Arbeitsgebiete des Bauprojektes<br />

sind eine Schreinerei, Innenausbau sowie ein<br />

Werk statt zum Recyclen von alten Fahr -<br />

rädern, von wo dann auch die Idee für das<br />

bewachte <strong>Fahrrad</strong>parkhaus (mit Inspektions -<br />

service) herrührt. Ein längerer Bericht mit<br />

den Erfahrungen der ersten Betriebsmonate<br />

ist in frei atmen! 2/95 vorgesehen. GB


Mailbox – Resonanz 41<br />

Grüße aus dem Internet<br />

Wer sich an die letzte Ausgabe von frei<br />

atmen! erinnern kann, der weiß, daß bereits<br />

eine Weile vor dem Auslieferungstermin der<br />

gedruckten Ausgabe eine elektronische<br />

Kopie der schön sten Beiträge und wichtigsten<br />

Termine z.B. in der Link-DO-Mailbox<br />

in Dortmund zu lesen sein sollte.<br />

Bereits ab dem 20. März konnten Mailbox-<br />

Fans auch die Artikel der vorliegenden<br />

Ausgabe unter dem Z-Netz-Brett /!LINK-<br />

DO/TERMINE und /!LINK-DO/TREFF<br />

finden. Da ich nun endlich über einen<br />

Offline-Reader verfüge, können außerdem<br />

ab sofort die Nachrichten von jeder Mailbox,<br />

die folgende Bretter bzw. Konferenzen anbietet,<br />

gesaugt werden:<br />

de.rec.fahrrad (oder im Z-Netz das Brett<br />

/DE/REC/FAHRRAD, oder /Z-NETZ/<br />

FORUM/VERKEHR). Die Vertei lung auf<br />

weitere Bretter ist nicht ausgeschlossen, weil<br />

der Datenaustausch mit der Box sich nun<br />

erheblich schneller gestaltet, als bei meinen<br />

ersten Versuchen. Die endeten oftmals mit<br />

einer Panne auf dem Daten-Highway .<br />

Trotz jener anfänglichen Schwierigkeiten<br />

geht es weiter. Danke an alle, die mir in der<br />

schweren Zeit völliger Verwirrung zwischen<br />

Bits und Bytes mit Rat und Tat zur Hilfe<br />

gestanden haben. Einer davon ist unser Wat -<br />

ten scheider ADFC-Mitglied Enno de Vries,<br />

der mir per e-mail den Briefwechsel zwischen<br />

der Deutschen Bahn-AG und ihm zum<br />

Thema „<strong>Fahrrad</strong>mitnahme“ schickte, um ihn<br />

in der frei atmen! zur Diskussion zu stellen.<br />

An alle, die jetzt nicht so recht wissen, wo -<br />

von der da überhaupt redet, sei die Botschaft<br />

gerichtet, daß ich spätestens im Herbst bei<br />

einem Radlertreff im Café Sorglos vorführen<br />

möchte, was e-mail überhaupt ist, was damit<br />

möglich werden könnte und was nicht.<br />

Computer-Hasser (war ich auch mal) sind<br />

herzlich eingeladen.Schließlich handelt es<br />

sich nicht um trockene Wissenschaften kommunikationsloser<br />

Computer-Hacker (werde<br />

auch ich nie werden), sondern um die Chan -<br />

cen einer Technik, die man nicht allzu<br />

schnell als Mummpitz abtun sollte. Zur Zeit<br />

diskutiert z.B. eine Reihe von Ortsverbänden<br />

über die Möglichkeit, Interna und<br />

öffentliche Nachrichten, sowie überregionale<br />

Ter mine untereinander via Mailbox<br />

auszutauschen, was eine erhebliche Kosten -<br />

sen kung in Sachen Porto und Telefonge -<br />

bühren mit sich bringen würde. Mehr dazu<br />

in der nächsten „frei atmen“. Nur Geduld.<br />

So, und hier ein paar Briefe aus meiner<br />

Mail. Wenn auch ihr Artikel schreiben<br />

möch tet, oder Anregungen habt, schreibt sie<br />

auf und ab damit an:<br />

Lichtblick@Link-DO.donut.ruhr.com (von<br />

woher auf der Welt ist egal). Das Z-Netz<br />

erreicht man z.B. über die Link-DO: (0231)<br />

1300876.<br />

Natürlich beantworten wir auch konventionelle<br />

Briefe, ist doch Ehrensache.<br />

Bis bald, VW<br />

Hier erstmal der Briefwechsel zwischen<br />

Enno de Vries und der Bahn. Interessant zu<br />

er fahren, wie man sich dort trotz aller Miß -<br />

stände weiterhin optimistisch gibt. Lassen<br />

wir uns überraschen:<br />

An DB-AG,Geschäftsbereich Fernverkehr<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

seit dem 1. Juni 1993 versuche ich, die im<br />

Rah men der seinerzeitigen Preiserhöhung<br />

eingeführte Tarifverbesserung der kostenlosen<br />

<strong>Fahrrad</strong>mitnahme beim Ticket2000<br />

zwischen Bochum-Wattenscheid und Hagen<br />

für meine tägliche Fahrt zur Arbeit zu<br />

nutzen (Geworben wurde für das Ticket<br />

2000 z.B. damit, daß eine kostenlose<br />

<strong>Fahrrad</strong> beför derung im Preis der normalen<br />

Monatskarte enthalten sei)...<br />

...Auf dieser (Nicht-S-) Bahnstrecke gibt es<br />

aber nur morgens einen (Eil-) Zug hin (7:15<br />

Uhr) und nachmittags (16:14 Uhr) einen<br />

zurück, der laut Fahrplan eine <strong>Fahrrad</strong> be -<br />

förderung im Gepäckabteil erlaubt. Aber nur<br />

in seltensten Fällen ist tatsächlich ein<br />

entsprechender (Gepäck-) Wagen vorhanden...<br />

...Nun passiert es, daß die Mitnahme durch<br />

den Schaffner ganz verweigert wird, einerseits<br />

mit dem Hinweis auf die Zeiten (in Zü -<br />

frei atmen! 1/95


42<br />

gen ohne Gepäckbeförderung montags bis<br />

freitags von 9:00 bis 15:30 und ab 18:00)<br />

oder aber auf den fehlenden Gepäckwagen.<br />

Manchmal wird auch verlangt, für die Fahr -<br />

radmitnahme zusätzlich zu zahlen...<br />

Zuletzt heute morgen (29.12.94) mit dem<br />

Zug nach Warburg in Wattenscheid (Abfahrt<br />

8:12) weigerte sich der Schaffner mit dem<br />

Hinweis auf die o.g. Zeiten, den Transport<br />

zu gestatten. Dies ist mir in diesem Fall be -<br />

son ders unverständlich, da der Zug auf<br />

Grund der Ferienzeit weitgehend unbesetzt<br />

war und in Wattenscheid allenfalls 3 Per -<br />

sonen zustiegen. Da die Züge auf dieser<br />

Strecke nur stündlich verkehren, mußte ich<br />

dann den privaten PKW für die Fahrt nach<br />

Hagen in Anspruch nehmen.<br />

Ich möchte Sie bitten, zu dem Problem Stel -<br />

lung zu nehmen, da eine Beförderung für<br />

mich im Berufsverkehr nicht jeweils von<br />

einer Einzelfallentscheidung abhängen kann.<br />

Enno de Fries<br />

Antwort Deutsche Bahn-AG:<br />

…Die Bahn kennt die besonderen Probleme<br />

ihrer “radelnden” Kunden, muß aber bei der<br />

Beförderung von Fahrrädern auch<br />

wirtschaftliche Aspekte berücksichtigen.<br />

Um den Interessen unserer Kunden<br />

entsprechen zu können, haben wir in enger<br />

Zusam men arbeit mit dem ADFC ein Konzept<br />

für die Mitnahme von Fahrrädern in<br />

Reisezügen entwickelt.<br />

In allen Zügen des Regional- und Nahver -<br />

kehrs, die im Fahrplan mit dem <strong>Fahrrad</strong> sym -<br />

bol gekennzeichnet sind, können Fahrräder -<br />

und zwar ohne zeitliche Ein schrän kungen -<br />

im Gepäckwagen oder -abteil mitgenommen<br />

werden. Für die anderen Züge im Nahver -<br />

kehr gelten die Ihnen bekann ten Einschrän -<br />

kungen für die Mit nahme von Fahrrädern<br />

auf Verbund-Fahr aus weisen.<br />

Die Deutsche Bahn beteiligt sich an Ver -<br />

kehrs verbünden mit der ausdrücklichen Ge -<br />

nehm igung des Bundesministers für Ver -<br />

kehr.<br />

frei atmen! 1/95<br />

Mailbox – Resonanz<br />

Für die erforderliche gegenseitige Anglei -<br />

chung der Tarife verzichten die beteiligten<br />

Verkehrsunternehmen - also auch die Deut -<br />

sche Bahn - weitgehend auf die Besonder -<br />

heiten ihrer eigenen Tarifstrukturen und<br />

übernehmen die gemeinsamen Beför -<br />

derungs bedingungen des Verbundes.<br />

Das Ticket 2000 ist ein Angebot der VRR,<br />

folglich gelten auch dessen Tarifbestim -<br />

mungen.<br />

Die Anzahl der Gepäckwagen ist leider sehr<br />

begrenzt. Im Zuge der Erneuerung unseres<br />

Wa gen materials durch Um- und Neubauten<br />

auf Mehrzweckabteile werden die Einstell -<br />

möglichkeiten für Fahrräder jedoch erweitert.…<br />

Hier eine kleiner Ausschnitt aus den täglich<br />

bis zu 100 Meinungen und Fragen der bundesweiten<br />

Internet-Konferenz de.rec.fahrrad,<br />

einem elekronischem Forum, in der<br />

bisweilen aus dem Radfahren eine<br />

Wissenschaft gemacht wird:<br />

Nils-Henner: Dynamoprobleme<br />

Ich fahre den Nordlicht-Dynamo auf dem<br />

Panaracer-Reifen Tourgard (Dynamo-Gum -<br />

mi rad 1/4 Jahr alt) und habe bei Regen keinerlei<br />

Probleme. Nur bei Schnee sofort Total -<br />

aussetzer. Ich habe allerdings auch den<br />

Ein druck, daß die Flanken des Panaracer<br />

extrem glatt sind, nur, wie gesagt, bei mir<br />

gehts bei Regen trotzdem.<br />

Guidos Antwort:<br />

Auch ich habe den Eindruck, daß die Reifen<br />

wirklich den Unterschied zwischen Verdam -<br />

men und in höchsten Tönen Loben eines<br />

Dynamos ausmachen. Ich war schon `drauf<br />

und `dran, meinen wenige Monate alten<br />

Dynamo (Axa HR) zu verdammen und zu<br />

ersetzen, aber nach einem Austausch der<br />

Reifen nehme ich alles zurück (vorher<br />

Specialized Nimbus 1,4”, jetzt Continental<br />

Town + Country 1,9”). Jetzt rutscht er nicht<br />

mehr durch, und ich habe auch bei Regen<br />

wieder Licht.


Vorsitzender:<br />

Bezirk Süd-Ost:<br />

Klaus Kuliga (KK)<br />

Hustadtring 49<br />

44801 Bochum<br />

Tel: 70 41 59<br />

0231/97 03 140 (Büro)<br />

Stellvertreter:<br />

Gert Haarmann (GH)<br />

Waldring 57a<br />

44789 Bochum<br />

Tel.: 31 23 00<br />

Schatzmeisterin:<br />

Dorothee Hase<br />

Karl-Friedrich-Str. 88<br />

44795 Bochum<br />

Tel: 47 17 22<br />

frei atmen! • Bezirk Mitte:<br />

Gerhard Bergauer (GB)<br />

Präsidentstr. 19 Neue Adresse<br />

44787 Bochum<br />

ab 1.6. s. S. 3!<br />

Tel: 6 76 44<br />

910 29 55 (Büro)<br />

Info-Stände • bewachte<br />

<strong>Fahrrad</strong>parkplätze:<br />

Jörg-Christian Dierich<br />

Am Schieferbruch 7<br />

44795 Bochum<br />

Tel.: 47 29 53<br />

Geschäftsstelle Dortmund<br />

Hausmannstr. 22<br />

44139 Dortmund<br />

Tel.: 0231 / 13 66 85<br />

Fax: 0231 / 7 21 22 98<br />

ADFC-Beratungstelle für<br />

<strong>Fahrrad</strong>-Tourismus<br />

Dieter Filthaut<br />

Roonstr. 2<br />

44536 Lünen<br />

Tel.: 02306 / 2 56 31<br />

Adressen<br />

Rad-Ini Ruhr-Universität •<br />

Kassenprüfung:<br />

Dirk Erlenkämper (DE)<br />

Elsaßstr. 13<br />

44793 Bochum<br />

Tel.: 68 44 99<br />

Jugendarbeit •<br />

Kassenprüfung:<br />

Gerlinde Ginzel<br />

Wiemelhauser Str. 367<br />

44799 Bochum<br />

Tel.: 77 13 33<br />

Geschäftsstelle:<br />

Werner Greinke (WG)<br />

Stiepeler Str. 52<br />

44799 Bochum<br />

Tel.: 77 03 15<br />

Technik:<br />

Marec Hase<br />

Karl-Friedrich-Str. 88<br />

44795 Bochum<br />

Tel: 94 89 200<br />

Aktionen:<br />

Ulrike Nehls (UN)<br />

Am alten Stadtpark 29<br />

44789 Bochum<br />

Tel.: 58 15 07<br />

Weitere Anschriften<br />

ADFC Landesverband NRW<br />

Birkenstr. 48<br />

40233 Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 / 67 52 48<br />

Fax: 0211 / 66 02 48<br />

Velomobil<br />

Radreisen<br />

Postfach 10 77 47<br />

28077 Bremen<br />

Bezirksvertretung Ost •<br />

Schriftführung:<br />

Winfried Sternik (WS)<br />

Grabelohstr. 192<br />

44892 Bochum<br />

Tel.: 28 92 05<br />

<strong>Radtour</strong>en • Radreisen:<br />

Sibylle Weber (SW)<br />

Edgar Zimmermann (EZ)<br />

Am Gerstkamp 4<br />

44789 Bochum<br />

Tel: 33 51 76<br />

43<br />

Pressearbeit • Lichtblick<br />

GbR:<br />

Volker Wiciok (VW)<br />

Schellstr. 14<br />

44789 Bochum<br />

Tel.: 33 02 33<br />

Fax: 30 95 56 (11. - 19.00 h )<br />

e-mail: Lichtblick@Link-DO.<br />

donut.ruhr.com<br />

Allgemeine Informationen:<br />

Tel: 7 25 12<br />

(Anrufbeantworter)<br />

Konto ADFC Bochum<br />

Postgiroamt Dortmund,<br />

Konto Nr. 23675-461<br />

BLZ 440 100 46<br />

(Nur für Spenden, Bochumer<br />

<strong>Radtour</strong>en, An zeigen in frei<br />

Atmen! etc.. Nicht für Mit -<br />

glieds beiträge!)<br />

ADFC Bundesverband<br />

Hollerallee 23<br />

Postfach 10 77 47<br />

28077 Bremen<br />

Tel.: 0421 / 346 29 - 0<br />

Fax: 0421 / 346 29 - 50<br />

Überweisung von Mit glieds -<br />

beiträgen:<br />

Sparda-Bank Bremen<br />

Konto Nr. 926 000<br />

BLZ 290 905 00<br />

frei atmen! 1/95

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