Radtour Dordogne - Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club ...

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10 200'000 DM Sofortprogramm 5. Alsenstraße / Düppelstraße Beschreibung der Situation: Diagonale Sper rung einer Straßenkreuzung im Zusam - menhang mit einer Verkehrsberuhi gungs - maßnahme. Wegen hoher Bordstein kanten war die Durchfahrt auch für Radfahrer er - schwert, obwohl die Strecke als Umgehung der gefährlichen Wittener Straße für den Radverkehr von hoher Bedeutung ist. Durchgeführte Maßnahme: Bordsteinab - senkung und Pflasterarbeiten Stellungnahme: Vorbildliche Absenkung der Bordsteine zwischen den Pollern. 6. Brenscheder Straße Beschreibung der Situation: Holpriger, enger Radweg, im Bereich vor Geschäften fast ständig zugeparkt. Gefährdung von Rad fahrern an nicht einsehbaren Grund - stückseinfahrten. Durchgeführte Maßnahme: Markierungen bei der Überquerung zweier Querstraßen, rote Aufpflasterung vor einem Supermarkt, Sicherung eines Radwegeendes durch eine markierte Sperrfläche. Stellungnahme: Die vorbildliche Ausfüh - rung eines einzigen Radwegeendes ist als reine Kosmetik anzusehen. Weiterhin mangelhaft ist die Ausführung der Bordstein - absenkungen; auch gegen das Haupt pro - blem, das Zuparken des Weges durch Autos, wurde nichts unternommen. Hierdurch ist der Radweg auf seiner ganzen Länge weiterhin unbenutzbar. Der ADFC besteht somit auf seiner Forderung, den Radweg aufzuheben und eine Geschwindig - keitsbegrenzung von 30 km/h auf der Brenscheder Str. anzuordnen (s. ergänzender Artikel in der „Bo chumer Verkehrs - schau“ in diesem Heft). 7. Am Oelbach Beschreibung der Situation: Isolierter Rad weg entlang des Oelbaches. Durchgeführte Maßnahme: Bordsteinab - senkung, Pflasterarbeiten und bit. Decken erneuern. Stellungnahme: Bei der Begehung fielen uns keine kürzlich erfolgten Bauarbeiten oder Verbesserungen auf. Der Radweg bot frei atmen! 1/95 auch vorher kaum Anlaß zu Kritik, besonders im Freizeitverkehr zum Ümminger See oder für die Schüler des Schulzentrums Langendreer ist dieser Weg eine autofreie Alternative. 8. Querenburger Straße zwischen Was - ser straße und B–Bahn Beschreibung der Situation: Auf gepflastertem Gehwegen ist beidseitig ein Radweg abmarkiert. Der Gehweg ist holprig und relativ eng, an engen Stellen (Straßenbäume, Bushaltestellen) fehlt der Platz für getrennte Streifen für Fußgänger und Radfahrer. Hin zu kommt, daß der Radweg häufig zugeparkt wird. Durchgeführte Maßnahme: Markierung, Pfostenumsetzung. Stellungnahme: Benutzung des Radweges ist weiterhin gefährlich, die Radverkehrs - führung ist weiterhin an vielen Stellen un - ter brochen, insbesondere da, wo sie notwendig wären, an den engen Konfliktpunk ten zwischen Rad– und Fußverkehr. Z.B. fehlt an der Einmündung „Am Schrick“ die Mar kierung des Radweges; hier sind Rad fahrer besonders gefährdet, da die Einmün dung schlecht einsehbar ist. Da die Queren burger Straße für den Durchgangs verkehr gesperrt ist und nur von Bussen benutzt wird, halten wir die Radwege für überflüssig und fordern deren Aufhebung. 9. Castroper Hellweg Beschreibung der Situation: Masten der Straßenbahn– Oberleitung stehen mitten auf dem Radweg. Durchgeführte Maßnahme: Erneuerung von Markierungen. Stellungnahme: Die alten Markierungen wurden lediglich erneuert. Da die Masten somit immer noch mitten auf dem Radweg stehen, ist dieser weiterhin unbenutzbar. Entweder müssen die Masten entfernt oder der Radweg muß aufgehoben werden! 10. Theoderichstraße Beschreibung der Situation: Verkehrs - beruhigte Straße, der Radverkehr wird je -
200'000 DM Sofortprogramm 11 weils rechts an Parkflächen und Schwellen vorbeigeführt. Durchgeführte Maßnahme: Erneuerung der Markierungen. Stellungnahme: Erneuert wurde nur die Linie, die aufgemalten Radwegsymbole (ohne hin zu klein, „verkrüppelte“ Aus - führung entspricht nicht der STVO) sind so abgenutzt, daß sie kaum noch zu erkennen sind. So kann der Radstreifen von Auto - fahrern leicht als zusätzliche Parkfläche interpretiert werden, womit der Radweg in seiner gesamten Länge nicht mehr benutzbar ist. In den Konzepten vom August letzten Jahres sind 14 bauliche Maßnahmen und 2 Fälle mit Änderungen an Licht signal pro - grammen aufgeführt, in der detaillierten Liste vom Januar 1995 finden sich nur noch 10 Maßnahmen, Änderungen an Ampel - schaltungen tauchen überhaupt nicht mehr auf. Zusammenfassung: Von den 10 Maßnahmen bringt nur eine, die Bordsteinabsenkung Alsenstr./Düppelstr., welche übrigens auf einer Forderung des ADFC Bochum aus dem Jahr 1991 beruht, eine deutliche Verbesserung, der Rest sind meist minimale Detailverbesserungen an ohnehin kaum benutzbaren oder gefährlichen Radwegen. In den meisten Fällen wäre es sogar sicherer (und billiger) solch gefährliche Radwege komplett aufzuheben. Aufwendungen von 50’000 DM für den Rad verkehr sind sicherlich viel zu wenig, in diesem Falle wurden sie aber noch nicht einmal sinnvoll und effizient eingesetzt. C. Mittelfristig – Mittel - anmel dung 1995 vorgesehen - 15 Fälle von Masten– oder Pfosten um - setzungen. - 16 Fälle von unklaren Situationen an Rad wegenden oder –anfängen. Gesamtkosten: 142’000 DM Eine Übersicht über die Einzelmaßnahmen, bei denen noch Planungsüberlegungen so - wie eine Bewilligung der Finanzmittel not - wendig sind, liegt nach Auskunft des Bau - ordnungsamtes noch nicht vor, eine Stel lungnahme zu diesen Maßnahmen durch den ADFC Bochum ist daher nicht möglich. Wer die Finanzlage der Stadt Bochum kennt, muß fürchten, daß die Mittel für die Baumaßnahmen dieses Jahr überhaupt nicht mehr bewilligt werden. Sollte aber tatsächlich das Geld locker gemacht werden, ist darauf zu achten, daß der Mitteleinsatz etwas sinnvoller erfolgt als bei den ersten 53’000 DM dieses „Programms“. Der ADFC wird dranbleiben, erste Gespräche sind gelaufen, daß aber wirklich eine Ver bes - serung herauskommt, können wir nicht versprechen. So wie der Radverkehr in den letz ten Jahren in Bochum vernachlässigt worden ist, werden 200’000 DM leider eher wie der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein verdunsten, insbesondere wenn der ohnehin zu geringe Betrag auch noch auf diverse Einzelmaßnähmchen aufgesplittet wird. GB In einem Aufsatz der Fortnightly Review hieß es 1894, im Jahre 1870 sei das Radfahren eine Tändelei einiger wunderlicher Enthusiasten gewesen, 1880 ein wachsendes Vergnügen des Mittelstandes, 1890 ein nationaler Zeitvertreib; im Jahre 1900 aber werde höchstwahrscheinlich aus einem Luxus ein notwendiges Bedürfnis geworden sein, und in naher Zukunft werde alles, was gesunde Gliedmaßen besitze, Männer, Frauen, Kinder, so gut über ein Rad verfügen wie über ein Paar Stiefel. In der That, wir sind auf dem besten Wege zu diesem Ziele; denn beide Geschlechter radeln heutzutage und jedes Alter und jeder Stand, Arbeiter, Bauer und Soldat so gut wie Künstler und Gelehrte, wie Reichskanzler, Kaiser und Könige. Eduard Bertz, Philosophie des <strong>Fahrrad</strong>s, erschienen 1900 frei atmen! 1/95
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