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Radtour Dordogne - Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club ...

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36<br />

<strong>Radtour</strong> <strong>Dordogne</strong><br />

An diesem ersten Tag sind wir schon nicht<br />

zu einem der vielen touristischen Highlights<br />

der Gegend gefahren, dem grandiosen<br />

Gouffre (Schlund) de Padirac, der ca. 7 km<br />

entfernt vom Ufer der <strong>Dordogne</strong> liegt. Man<br />

befährt ihn, wie ich lese, mit Booten. Auch<br />

die Grottes de Lacave, an denen wir am<br />

nächsten Tag direkt vorbeifuhren, haben wir<br />

nicht besucht. Dort fährt man mit Elektro -<br />

schlitten durch die Unterwelt. Ebenfalls<br />

haben wir Rocamadour links liegengelassen.<br />

Die Höhlen von Lascaux sind auch nur eine<br />

Tagestour von der <strong>Dordogne</strong> entfernt. Das<br />

macht aber gar nichts, denn ununterbrochen<br />

radelt man durch phantastische Landschaf -<br />

ten und immer wieder auch durch<br />

malerische und geschichtsträchtige Orte.<br />

Der zweite Tag führte uns durch den am<br />

meisten von Touristen besuchten Abschnitt<br />

der <strong>Dordogne</strong>. Unangenehm bemerkbar<br />

mach te sich das durch eine fast ununterbrochene<br />

Autoflut, die den Radverkehr auf<br />

den engen Straßen doch ziemlich behinderte.<br />

Auch begegneten wir wiederholt Radlern,<br />

einem auf den anderen Abschnitten unserer<br />

Tour eher seltenen Ereignis. Zwischen<br />

Domme und Beynac konzentrieren sich<br />

Burgen, Schlösser und phantastische Aus -<br />

blicke über Land und Fluß. Leider muß man<br />

sich all die Köstlichkeiten mit erheblichen<br />

Mühen erstrampeln, denn die<br />

Ge gend ist sehr bergig und die Straßen<br />

und Zufahrten sind steil in die Felsen<br />

gebaut. Zum Glück hatten wir hier wie<br />

während der ganzen Fahrt wesentlich<br />

angenehmere Tempera turen als daheim<br />

im Ruhr gebiet. Nur knapp über 30 Grad<br />

stieg das Thermometer in Südfrankreich.<br />

In Bey nac, einem im sehr engen Tal der<br />

Dor dogne an den steilen Fels gebauten<br />

Ort, haben wir vorbestellt übernachtet.<br />

My ria den von Mücken und Straßenbzw.<br />

Restaurantlärm bis weit nach<br />

Mitter nacht waren leider der Preis für<br />

ein Zim mer direkt an der <strong>Dordogne</strong>.<br />

Nach zwei letzten sehr kräftigen Anstie -<br />

gen am nächsten Tag fuhren wir dann in<br />

flachere Gegenden. In Lalinde gab es an<br />

diesem Tag die jährlichen Ritterspiele.<br />

Im ganzen Ort dröhnten aus völlig über-<br />

frei atmen! 1/95<br />

steuerten Laut sprechern, die an jeder Stras -<br />

sen ecke hingen, bis zum Abend Ankün -<br />

digungen und mittelalterliche Musikdar -<br />

bietungen. Grauenhaft! Im Ort gab es keinen<br />

erträglichen Platz. Unser Hotel wurde direkt<br />

angeschallt. Wir waren stinksauer und erst<br />

ein Spitzenmenu im erstklassigen Hôtel du<br />

Château entschädigte uns ein wenig.<br />

Nach einer nur kurzen Etappe nach Bergerac<br />

fuhren wir dann zu einem der bekanntesten<br />

Weinorte des Universums. Als wir ankamen,<br />

waren dort noch erhebliche Menschen -<br />

massen. Abends aber, nachdem die Tages -<br />

touristen den Ort verlassen hatten, konnten<br />

wir das in seiner alten Bausubstanz erhaltene<br />

St. Emilion bewundern. Die Übernachtung<br />

am Ort war allerdings nicht ganz billig. Ein<br />

Abendessen in einem Restaurant wollten wir<br />

uns zumindest ersparen. Im ganzen Ort gibt<br />

es aber kein einziges Lebensmittelgeschäft<br />

mehr, dafür aber Dutzende von Weinläden.<br />

Beim einzigen Bäcker im Ort konnten wir<br />

wenigsten noch einen Camembert kaufen,<br />

den wir dann mit zwei himmlichen Flaschen<br />

Grand Cru Classé, kredenzt in Plastiktassen,<br />

verspeisten.<br />

Am nächsten Tag sind wir von der Dordo -<br />

gne zur Garonne gefahren. Der ganzen Weg

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