Radtour Dordogne - Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club ...
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<strong>Radtour</strong> <strong>Dordogne</strong><br />
An diesem ersten Tag sind wir schon nicht<br />
zu einem der vielen touristischen Highlights<br />
der Gegend gefahren, dem grandiosen<br />
Gouffre (Schlund) de Padirac, der ca. 7 km<br />
entfernt vom Ufer der <strong>Dordogne</strong> liegt. Man<br />
befährt ihn, wie ich lese, mit Booten. Auch<br />
die Grottes de Lacave, an denen wir am<br />
nächsten Tag direkt vorbeifuhren, haben wir<br />
nicht besucht. Dort fährt man mit Elektro -<br />
schlitten durch die Unterwelt. Ebenfalls<br />
haben wir Rocamadour links liegengelassen.<br />
Die Höhlen von Lascaux sind auch nur eine<br />
Tagestour von der <strong>Dordogne</strong> entfernt. Das<br />
macht aber gar nichts, denn ununterbrochen<br />
radelt man durch phantastische Landschaf -<br />
ten und immer wieder auch durch<br />
malerische und geschichtsträchtige Orte.<br />
Der zweite Tag führte uns durch den am<br />
meisten von Touristen besuchten Abschnitt<br />
der <strong>Dordogne</strong>. Unangenehm bemerkbar<br />
mach te sich das durch eine fast ununterbrochene<br />
Autoflut, die den Radverkehr auf<br />
den engen Straßen doch ziemlich behinderte.<br />
Auch begegneten wir wiederholt Radlern,<br />
einem auf den anderen Abschnitten unserer<br />
Tour eher seltenen Ereignis. Zwischen<br />
Domme und Beynac konzentrieren sich<br />
Burgen, Schlösser und phantastische Aus -<br />
blicke über Land und Fluß. Leider muß man<br />
sich all die Köstlichkeiten mit erheblichen<br />
Mühen erstrampeln, denn die<br />
Ge gend ist sehr bergig und die Straßen<br />
und Zufahrten sind steil in die Felsen<br />
gebaut. Zum Glück hatten wir hier wie<br />
während der ganzen Fahrt wesentlich<br />
angenehmere Tempera turen als daheim<br />
im Ruhr gebiet. Nur knapp über 30 Grad<br />
stieg das Thermometer in Südfrankreich.<br />
In Bey nac, einem im sehr engen Tal der<br />
Dor dogne an den steilen Fels gebauten<br />
Ort, haben wir vorbestellt übernachtet.<br />
My ria den von Mücken und Straßenbzw.<br />
Restaurantlärm bis weit nach<br />
Mitter nacht waren leider der Preis für<br />
ein Zim mer direkt an der <strong>Dordogne</strong>.<br />
Nach zwei letzten sehr kräftigen Anstie -<br />
gen am nächsten Tag fuhren wir dann in<br />
flachere Gegenden. In Lalinde gab es an<br />
diesem Tag die jährlichen Ritterspiele.<br />
Im ganzen Ort dröhnten aus völlig über-<br />
frei atmen! 1/95<br />
steuerten Laut sprechern, die an jeder Stras -<br />
sen ecke hingen, bis zum Abend Ankün -<br />
digungen und mittelalterliche Musikdar -<br />
bietungen. Grauenhaft! Im Ort gab es keinen<br />
erträglichen Platz. Unser Hotel wurde direkt<br />
angeschallt. Wir waren stinksauer und erst<br />
ein Spitzenmenu im erstklassigen Hôtel du<br />
Château entschädigte uns ein wenig.<br />
Nach einer nur kurzen Etappe nach Bergerac<br />
fuhren wir dann zu einem der bekanntesten<br />
Weinorte des Universums. Als wir ankamen,<br />
waren dort noch erhebliche Menschen -<br />
massen. Abends aber, nachdem die Tages -<br />
touristen den Ort verlassen hatten, konnten<br />
wir das in seiner alten Bausubstanz erhaltene<br />
St. Emilion bewundern. Die Übernachtung<br />
am Ort war allerdings nicht ganz billig. Ein<br />
Abendessen in einem Restaurant wollten wir<br />
uns zumindest ersparen. Im ganzen Ort gibt<br />
es aber kein einziges Lebensmittelgeschäft<br />
mehr, dafür aber Dutzende von Weinläden.<br />
Beim einzigen Bäcker im Ort konnten wir<br />
wenigsten noch einen Camembert kaufen,<br />
den wir dann mit zwei himmlichen Flaschen<br />
Grand Cru Classé, kredenzt in Plastiktassen,<br />
verspeisten.<br />
Am nächsten Tag sind wir von der Dordo -<br />
gne zur Garonne gefahren. Der ganzen Weg