Radtour Dordogne - Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club ...

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Eigentlich bin ich ja noch ein gut erhaltenes
Alu-Fahrrad, einst der Stolz meines
Besitzers. Alles funktioniert noch! Aber
jetzt, so ganz ohne modische Attribute.....
man kommt in die Jahre! Mein Besitzer hat
inzwischen 3 Fahrräder. Ein etwas betagtes
Rennrad, mit dem er im Sommer noch gelegentlich
fährt (er kommt halt auch in die
Jahre!) und ein supermodernes Trekking-
Rad, ziemlich neu, mit allem Drum und
Dran! Ich sage nur „Grip-Shift-Schal -
tung“!... Logisch, daß mich mein Besitzer
fast vergessen hat.
Bis vor kurzem........
Ich hänge mit den anderen beiden Rädern
mal wieder ziemlich lustlos am Morgen an
der Garagendecke herum.... Zu sagen haben
wir uns nicht mehr viel; es ist alles gesagt
worden. Außerdem ist das Trekking-Rad
kein guter Gessprächspartner. Arrogant, wissen
Sie! Das Rennrad träumt auch nur von
den Deutschen Meisterschaften, an der es
mal teilgenommen hat.
Wenn das Garagentor aufgeht, habe ich
früher immer gehofft... ich hab´ es inzwischen
aufgegeben! Entweder fährt er oder
seine Tochter mit einem der anderen Räder,
oder (welch´ ein Graus!) irgendeiner holt
das alte Auto aus dem Stall und pustet die
Umwelt voll Gift. Das
Auto, das ist manchmal
trotzdem ein guter
Gesprächspartner. Das
hat viel gesehen und ist
gebildet. Aber unsere
Interessen sind halt doch
sehr verschieden! Wie im
richtigen Leben!
Eines Tages geht das
Garagentor auf und „Er“
kommt rein, schaut auf
uns Räder.... ich will gerade
wegschauen, weil ich
nicht damit rechne. Da
brummt er: „Na, du altes
Haus?“.... Meint der
mich?? Ich bin noch gar
frei atmen! 1/95
U–Bahn–Glosse
Ein altes Fahrrad erzählt.......
nicht zu Verstand gekommen.... da nimmt er
mich in seiner betont hektischen Art mit
Schwung vom Haken und stellt mich auf den
Garagenboden. Fast wäre mir schwindelig
geworden. Doch dann... was für ein Gefühl,
auf beiden Rädern zu stehen. Aber was ist
denn das?? Oh, je! Beide Reifen sind natürlich
platt. Nun ist es aus, denke ich. Er wird
mich wieder an den Haken an der Garagen -
decke hängen und dann baumele ich wieder
wochenlang, vielleicht sogar monatelang,
nur dumm herum. Doch nein! Was tut er? Er
nimmt die Pumpe, dann den Lappen....
schaut nach den Bremsen... repariert das
Licht! Was soll das? Er wird doch wohl
nicht...??
Als er endlich fertig ist, strahle ich fast in
altem Glanz... sogar die Kette hat er geölt
und die Schaltung justiert...!! Ich habe in der
Nacht vor Aufregung kein Auge mehr zugetan
! Das war für mein altes Herz wohl
etwas zuviel. Das Trekking-Rad sagt nur
zynisch: „Du wirst schon sehen, wenn er
überhaupt morgen früh fährt, dann nimmt er
mich!!“ Arrogantes Stück ! Gut, daß das
Rennrad zwischen uns hängt. Das Rennrad
jedenfalls wünscht mir viel Glück.
Am Morgen in aller Herrgottsfrühe (warum
steht der nur immer so früh auf?... egal!)
geht das Garagentor mit Schwung auf und...